Till Kinstler schrieb am Samstag, 2. Dezember 2023 um 19:14:56 UTC+1:
> On 12/2/23 12:46, Ulf Kutzner wrote:
> > Till Kinstler schrieb am Samstag, 2. Dezember 2023 um 12:24:53 UTC+1:
>
> >> Was ich mir als Weiterentwicklung vorstellen könnte: Eine Art
> >> "Nahverkehrsbeitrag" wie der "Rundfunkbeitrag". Also die Kosten des
> >> Nahverkehrs einfach umgelegt auf alle Haushalte.
> >
> > Vielleicht über eine Kopfsteuer?
> Warum nicht pro Haushalt? Hätte auch schon eine soziale Komponente,
> natürlich nicht treffsicher, dafür aber ohne Bürokratie. Und es gäbe
> schon die funktionierende Infrastruktur zum Einzug des Beitrags...
So als Service?
> > Und wie man es mit den dann notwendigen Kapazitätsausweitungen
> > hält, die nicht zwingend Fahrplanverdichtungen sein müssen.
> Gibt's denn Erkenntnisse zur Änderung des Nutzungsverhaltens aus Luxemburg?
Ich habe noch keine; zumindest vor Einführung des D-Tickets
boten sich da aber eher keine Verbindungen zwischen Großstädten
an.
Zu Hochzeiten von Interrail habe man Züge Belgien - Luxemburg -
Frankreich bis zum Anschlag verstärken müssen.
> >> Bei den
> >> Semestertickets mussten auch die zahlen, bei denen es kein
> >> Mindestangebot vor der Haustür gab. Vorteil für die: Es gab für sie
> >> Parkplätze an der Uni...
> >
> > Beim Semesterticket steht zumindest das Hauptziel fest,
> > auch wenn sich das auf unterschiedliche Substandorte
> > verteilen kann.
> Naja, öffentliche Parkplätze stehen ja praktisch überall zur Verfügung,
> fianziert von uns allen (auch denen, die sie nicht nutzen). Könnte ja
> sein, dass die Chance einen zu bekommen, dann steigt, wenn mehr Leute
> die "ehda" öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Für die, die absolut
> keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können oder wollen, wäre der
> Beitrag, den sie trotzdem dazu zahlen müssten, dann halt quasi die
> "Parkgebühr" für den öffentlichen Raum.
Wobei mir so war, als habe es durchaus nicht an allen
Institutsgebäuden passend kostenfrei zu nutzenden Parkraum.
Hier etwa bekommen Studierende ohne Wohnsitz auf dem Campus
meist auch keine Einfahrgenehmigung, die über das hinausginge,
was man Externen zugesteht. Die Parkplätze im öffentlichen Raum sind
nicht nur endlich, sondern auch noch dort massiert, wo man erhebliche
Wege zu vielen Hochschuleinrichtungen zurückzulegen hat.
Gut, ein Kilometer ist ja auch etwas Schönes.
> All die Argumente gegen einen "gemeinschaftsfinanzierten öffentlichen
> Verkehr" gab es auch bei den Diskussionen über Semestertickets. Aber
> eigentlich hat es dann überall gut funktioniert, oder?
Meine, ja, auch wenn die Preise wohl wegen der höheren Nutzungsnachfrage
oft nicht mehr annähernd so günstig sind wie ehedem. Man kann natürlich
abgelegene Gegenden in der Rhön einbeziehen, weil sich der Anteil derer,
die sich Tagespendelei von dort antun, in eng umrissenen Grenzen hält.
Beim RMV-Regeltarif weiß man hingegen, daß der, der eine Gesamtnetzberechtigung
erwirbt, auch tatsächlich recht weite Strecken fahren wird.
Hach, selbst in den Staaten gibt es verpflichtende Studienjahrtickets,
wenn auch nicht überall:
https://en.wikipedia.org/wiki/Universal_transit_pass
Beim landesweiten NL-Studiticket (weiß nicht, was da außer Zug noch
inkludiert wurde) war man m.W. wg. überbordender Kapazitätsprobleme
dazu übergegangen, Nutzung entweder unter der Woche oder aber am
Wochenende vorzusehen.
Ich verlinke jetzt mal etwas, was ich nicht komplett überflogen habe:
https://nl.wikipedia.org/wiki/Studentenreisproduct
Gruß, ULF