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Die Lachnummer

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Ralf Wenzel

unread,
Nov 18, 2023, 9:32:04 AM11/18/23
to
Ich lese gerade einen Artikel in einer Zeitung über den Streik der Lokführer,
denen 11% plus Einmalzahlung nicht reichen — als Mitarbeiter eines
Unternehmens, das nicht funktioniert. Deren Züge ausfallen, in der Regel
unpünktlich sind und dessen Ergebnisse aus roten Zahlen bestehen. Dafür
kann kein einzelner MA etwas, aber vielleicht sollte man mal daran denken,
was die Fahrgäste dazu sagen, die den Spaß bezahlen werden. Die, die frierend
am Bahnsteig stehen.

Und fahre dabei in einem Zug von Hamburg nach Frankfurt, der schon mit
Verspätung in Hamburg losfuhr, nochmal Verspätung bis Hannover
angesammelt hat (100 statt 70 Minuten Fahrtzeit) und dann in Kassel stand wegen Problemen mit der Lok.

Ich lese weiter, ich hab ja Zeit. Ich habe zwei Stunden Verspätung auf der Vier-
Stunden-Strecke fest eingeplant. Das ist inzwischen die einzige Möglichkeit, it
der Bahn pünktlich zu einem Termin zu kommen.

Mal sehen, ob die 50% Zuschlag reichen….


Ralf *fassungslos

Ulf Kutzner

unread,
Nov 18, 2023, 10:24:42 AM11/18/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Samstag, 18. November 2023 um 15:32:04 UTC+1:
> Ich lese gerade einen Artikel in einer Zeitung über den Streik der Lokführer,
> denen 11% plus Einmalzahlung nicht reichen

Ich hab ja gut gelacht, auch über Dich - wie lange soll der Vertrag
nach AG-Vorstellungen laufen?

Hergen Lehmann

unread,
Nov 18, 2023, 11:30:04 AM11/18/23
to
On 11/18/23 15:32, Ralf Wenzel wrote:

> Ich lese gerade einen Artikel in einer Zeitung über den Streik der Lokführer,
> denen 11% plus Einmalzahlung nicht reichen — als Mitarbeiter eines
> Unternehmens, das nicht funktioniert.

Das Unternehmen funktioniert halt auch in Richtung Mitarbeiter nicht.
Wenn eine endlose Kette von Managementfehlern zu Stress, Frust und
Unzufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsergebnis führt, ist ein guter
Lohn das Letzte, an das man sich als kleines Rädchen im Getriebe noch
klammern kann.

Und: Natürlich steigt man in Verhandlungen mit Maximalforderungen ein.


> kann kein einzelner MA etwas, aber vielleicht sollte man mal daran denken,
> was die Fahrgäste dazu sagen, die den Spaß bezahlen werden. Die, die frierend
> am Bahnsteig stehen.

Nichts werden sie sagen und erneut eine Regierung wählen, die den Fokus
der Verkehrspolitik im Autobahnbau sieht.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 18, 2023, 11:36:54 AM11/18/23
to
Hergen Lehmann schrieb am Samstag, 18. November 2023 um 17:30:04 UTC+1:
> On 11/18/23 15:32, Ralf Wenzel wrote:
>
> > Ich lese gerade einen Artikel in einer Zeitung über den Streik der Lokführer,
> > denen 11% plus Einmalzahlung nicht reichen — als Mitarbeiter eines
> > Unternehmens, das nicht funktioniert.
> Das Unternehmen funktioniert halt auch in Richtung Mitarbeiter nicht.
> Wenn eine endlose Kette von Managementfehlern zu Stress, Frust und
> Unzufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsergebnis führt, ist ein guter
> Lohn das Letzte, an das man sich als kleines Rädchen im Getriebe noch
> klammern kann.

Außerdem können Schlechtleistungen auch dadurch
entstehen, daß man zu wenigen Mitarbeitenden zu viel
Arbeit aufbürdet, Qualifikation hin oder her. Am besten
noch mit der sachlichen Ausstattung knausern.

Tim Loeber

unread,
Nov 18, 2023, 1:02:46 PM11/18/23
to
ich stelle mir gerade vor wenn Du alles gelesen hättest, also auch das
mit der Arbeitszeitverkürzung. Aber damit kann man nicht so schön polem
äh fassungslos sein, gelle?
Das Du die Laufzeit unterschlagen hast, darauf haben dich ja schon
andere aufmerksam gemacht.

Ulrich Onken

unread,
Nov 18, 2023, 3:01:50 PM11/18/23
to
On 18.11.2023 17:36, Ulf Kutzner wrote:

> Außerdem können Schlechtleistungen auch dadurch
> entstehen, daß man zu wenigen Mitarbeitenden zu viel
> Arbeit aufbürdet, Qualifikation hin oder her. Am besten
> noch mit der sachlichen Ausstattung knausern.

Ihren Beitrag zur "Motivation" der Mitarbeiter und dürfte auch die
Steigerung der Einkünfte des Top-Managements der DB AG beitragen. Laut
Manager-Magazin haben die Top-Chargen ihre Bezüge inkl. Boni in 2022
gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt:
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/deutsche-bahn-bahnchef-lutz-verdoppelt-sein-gehalt-trotz-roter-zahlen-im-jahr-2022-a-a80ae111-72fc-4c88-9b2d-dce00147b48b

Wenn die katastrophalen Fehlleistungen bei der Pünktlichkeit derart
belohnt werden, wieso sollte sich dann das Personal bei den
Lohnforderungen zurückhalten?

Grüsse
Uli

andreas quast

unread,
Nov 19, 2023, 5:09:38 AM11/19/23
to
Am Sat, 18 Nov 2023 19:02:45 +0100 schrieb Tim Loeber:
> Das Du die Laufzeit unterschlagen hast, darauf haben dich ja schon
> andere aufmerksam gemacht.

Nun musst Du aber auch dazu sagen (damit JEDER es begreift!) dass 11% bei
drei Jahren Laufzeit eine jährliche Steigerung von 11:3 also weniger als
4% Prozent wären. DAS kann kann dann jeder selbst mit den stattgefundenen
Preiserhöhungen und zukünftigen (noch unbekannten!) Preissteigerungen
vergleichen und entscheiden, ob es einigermaßen hinreicht, einen
bescheidenen Lebensstandard zu ERHALTEN. Man muss den Rosstäuschern unter
den AG (und unter den Gewerkschaftsfunktionären, die das meist magere
Ergebnis am Ende ihren Mitgliedern verkaufen) ja nicht auf den Leim gehen.

Am Besten finde ich immer unsere Politiker, die die Forderungen der ötv
damit Zurückweisen, die geforderten Lohnsteigerungen könnten die
öffentlichen Kassen nicht leisten. Und dann steht ein unfähiger,
weichgespülter, hochbezahlter Journalist vor ihm und fragt NICHT nach, ob
der Arbeitslohn nicht eigentlich dazu gedacht war, dass der
Arbeitszeitverkaufenden davon Miete, Fahrkosten, Lebensmittel und
bescheidene Erholung finanzieren kann.

Grüße vom
andreas

Ralf Wenzel

unread,
Nov 19, 2023, 7:34:11 AM11/19/23
to
Laufzeit hin oder her — wenn ich eine schlechte Dienstleistung verkaufe, verlange ich nicht mehr Geld, weil der Kunde
dafür kein Verständnis hat, für diese Schlechtleistung auch noch mehr bezahlen zu müssen (weil das Geld für die
Tariferhöhungen ja irgendwo herkommen muss).

Aber da hab ich als Freiberufler naturgemäß eine andere Einstellung. Ich muss mich jeden Tag neu beim Kunden
beweisen, weil ich mir eben nicht einbilden kann, dass mein Arbeitgeber mein Gehalt bezahlt, sondern mein Kunde.
Das ist beim vollversorgten Bahnmitarbeiter, der bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung hat, wahrscheinlich anders.
Den muss der Kunde nicht interessieren, weil das Geld ja vom Himmel regnet — es gibt halt für viele keine Alternative,
so viele Bahnunternehmen im Fernverkehr gibt es ja nicht.

Wir sind übrigens mit +50 angekommen gestern, gerade losgefahren sind wir mit +12. Ich bin mal gespannt, ob ich je
wieder einen Fernzug erlebe, der KEINE Verspätung hat. Also der einfach das leistet, was man bestellt hat. Pünktlich mit funktionierenden WCs, funktionierender Küche, durchgeführtem APS und funktionierendem Komfort-Checkin. Also einfach mal das, was die Bahn täglich bewirbt.

Wie gesagt: Ich bin leidenschaftlicher Bahnfahrer, gerade darum ärgert es mich so, dass nichts funktioniert. Gestern
gab es z. B. kein APS und keinen Komfort-CheckIn. Aber für die nächsten geplanten Touren (Düsseldorf und Erfurt) überlege ich ernsthaft, einen Mietwagen zu nehmen. Bei den Ticketpreisen ist das echt einer Prüfung wert….

Ralf

Ulf Kutzner

unread,
Nov 19, 2023, 7:57:52 AM11/19/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 13:34:11 UTC+1:


> es gibt halt für viele keine Alternative,
> so viele Bahnunternehmen im Fernverkehr gibt es ja nicht.

Vielleicht mit einer der Gründe, warum es zu wenig neue
Leute dahin zieht. Wer sich schlecht behandelt fühlt und
merkt, daß es mit den Aufstiegschancen oft eher mau aussieht,
wohin soll der von DB FV denn noch wechseln?

Hannes Kuhnert

unread,
Nov 19, 2023, 11:44:25 AM11/19/23
to
andreas quast hat geschrieben:
> Am Sat, 18 Nov 2023 19:02:45 +0100 schrieb Tim Loeber:
>> Das Du die Laufzeit unterschlagen hast, darauf haben dich ja schon
>> andere aufmerksam gemacht.
>
> Nun musst Du aber auch dazu sagen (damit JEDER es begreift!) dass 11% bei
> drei Jahren Laufzeit eine jährliche Steigerung von 11:3 also weniger als
> 4% Prozent wären.

Das Ergebnis stimmt ungefähr, ist aber falsch errechnet.

1,11^(1/3)-1 ≈ 3,5%
--
Hannes Kuhnert

Stephan Gerlach

unread,
Nov 19, 2023, 1:50:27 PM11/19/23
to
Ulrich Onken schrieb:
Sie sollten sich nicht zwangsläufig zurückhalten,
allerdings wären zusätzlich zu den eigenen Lohnforderungen eventuell
Lohn-Kürzungs-Forderungen für solche "Top-Manager" angebracht.

Oder zumindest Hinweise darauf während der eigenen Streiks.

Damit könnte man (aus Sicht der Streikenden) auf die Argumente der
"Gegenseite" der Form "das kostet zuviel, das können wir uns nicht
leisten" werbewirksam reagieren.


--
> Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)

Ralf Wenzel

unread,
Nov 19, 2023, 2:18:17 PM11/19/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 19:50:27 UTC+1:
> Sie sollten sich nicht zwangsläufig zurückhalten,
> allerdings wären zusätzlich zu den eigenen Lohnforderungen eventuell
> Lohn-Kürzungs-Forderungen für solche "Top-Manager" angebracht.

Richtig. Das wäre ein Ansatz, erstmal INTERN darüber zu sprechen, dass sowas
nicht angemessen ist - gerade in Anbetracht der Situation der Mitarbeiter.

Aber damit belästige ich nicht den Kunden. Ich bin selbst Dienstleister und
meinen Kunden sind meine Probleme sowas von egal, davon habt ihr keine
Vorstellung. Und auch ich kann mir die Probleme meines Dienstleisters nicht
zu eigen machen, dann brauche ich den Dienstleister nicht. Ein Dienstleister ist
dazu da, meine Probleme zu lösen und nicht um mir seine aufzuladen.

Der Kunde ist nicht schuld, dass wir zu wenige Züge haben, dass Mehdorn (auf
Anweisung) die Bahn kaputtgespart hat oder dass die Umsätze im Unternehmen
in Form von Gehalt im Unternehmen falsch verteilt werden.

Der Kunde ist das eigentliche Opfer der ganzen Streikerei. Der weiß: Jetzt komme
ich nicht nur nicht von A nach B, sondern jedes Prozent, was "die Bahner" für die
Schlechtleistung "der Bahn" herausholen, zahle ich nächstes Jahr mit.

Und das ist das Problem: Man will den Arbeitgeber "zu etwas zwingen", indem man
systematisch dessen (und seine!) Kunden zu Opfern macht. Dabei trifft man aber nicht
den Arbeitgeber, sondern den Kunden, der dafür zunehmend weniger Verständnis hat.

Gerade heute im ICE haben wir uns darüber unterhalten, dass es nicht sein kann,
dass man für diese Schlechtleistung dann auch noch MEHR bezahlen soll. "Die Bahn"
funktioniert nur noch rudimentär. Das heißt: Ja, man kommt in der Regel irgendwann an.
Mehr nicht! Schon pünktliches Ankommen ist die Ausnahme geworden (ich wurde mal
zum leidenschaftlichen Bahnfahrer, weil ich immer erstaunlich pünktlich war im Vergleich
zu Leuten die das Auto nutzen wollten) und dass alle beworbenen Services im Zug
funktionieren, ist ebenfalls die Ausnahme. Heute: Wieder kein APS, kein Komfort-CheckIn,
mehrere defekte Toiletten. Als wir in FFM losfuhren, stand neben uns ein ICE mit +60,
quasi der, der eine Stunde früher "unsere Strecke" hätte fahren sollen. Grund: Reparatur
am Zug. Der fuhr dann vor uns raus und wir zockelten dann mit offensichtlich verminderter
Geschwindigkeit hinter ihm her. Erst als wir ihn überholt haben, ging es flotter.

Dafür WILL keiner MEHR zahlen, für den ist das, was er jetzt zahlt, schon eine Frechheit.

Ihr solltet versuchen, die Kunden ins Boot zu holen, statt sie zu verprellen. Weil Letzteres
nur dazu führt, dass man über Bahnmitarbeiter lacht (!) oder die Bahn gar nicht mehr ernst
nimmt. Gerade im Ausland versteht man nicht, dass "die ach so pünktlichen Deutschen"
eine Bahn hat, die in der Regel nicht pünktlich ist.


Ralf

Paul Muster

unread,
Nov 19, 2023, 2:22:04 PM11/19/23
to
On 19.11.23 19:52, Stephan Gerlach wrote:
> Ulrich Onken schrieb:

>> Ihren Beitrag zur "Motivation" der Mitarbeiter und dürfte auch die
>> Steigerung der Einkünfte des Top-Managements der DB AG beitragen. Laut
>> Manager-Magazin haben die Top-Chargen ihre Bezüge inkl. Boni in 2022
>> gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt:
>> https://www.manager-magazin.de/unternehmen/deutsche-bahn-bahnchef-lutz-verdoppelt-sein-gehalt-trotz-roter-zahlen-im-jahr-2022-a-a80ae111-72fc-4c88-9b2d-dce00147b48b
>>
>> Wenn die katastrophalen Fehlleistungen bei der Pünktlichkeit derart
>> belohnt werden, wieso sollte sich dann das Personal bei den
>> Lohnforderungen zurückhalten?
>
> Sie sollten sich nicht zwangsläufig zurückhalten,
> allerdings wären zusätzlich zu den eigenen Lohnforderungen eventuell
> Lohn-Kürzungs-Forderungen für solche "Top-Manager" angebracht.

Das geht nicht. Schon beim letzten Streik wurde hier ausführlich
diskutiert, was Forderungen in einem Tarifkonflikt sein können und was
nicht.

> Oder zumindest Hinweise darauf während der eigenen Streiks.
>
> Damit könnte man (aus Sicht der Streikenden) auf die Argumente der
> "Gegenseite" der Form "das kostet zuviel, das können wir uns nicht
> leisten" werbewirksam reagieren.

Tut Hr. Weselsky das nicht?


mfG Paul

Ralf Wenzel

unread,
Nov 19, 2023, 2:46:10 PM11/19/23
to
Paul Muster schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 20:22:04 UTC+1:
> Das geht nicht. Schon beim letzten Streik wurde hier ausführlich
> diskutiert, was Forderungen in einem Tarifkonflikt sein können und was
> nicht.

Komisch, ich kenne SO viele Unternehmen, wo das geht. Das nennt man
dann Öffentlichkeitsarbeit. Gerade im "Land der Neider" wäre es ein
Einfaches, die Gier der Vorstände offen anzuprangern und dabei die
ignorierten Notwendigkeiten (wo das Geld wirklich hinfließen sollte)
benennen.

Wenn man das so macht wie mein Ex-Nachbar ("Das ist uns doch alles
egal, was die Leute denken, die fahren eh mit uns - und wenn wir pleite
sind, sind wir immer noch Eigentum der BRD, zur Not zahlt der Steuerzahler
alles"), dann ist das ein ein Totalschaden, weil hier inzwischen fast der
ganze Ort solche Sätze zitiert.

> Tut Hr. Weselsky das nicht?

Nein, der sagt den Kunden "wir sch**ßen darauf, was eure Nöte sind,
wir wollen unser Geld und streiken erstmal, ehe wir überhaupt verhandeln".

Klar, das ist gut fürs Ego, aber schlecht für die Mission. So schwer wäre
es nicht, die Medien auf seine Seite zu ziehen, ihnen zu helfen bei Dokus
über die ganzen vernachlässigten Punkte im Netz und der Personalpolitik,
da rennt man sicher offene Türen ein.

Wenn dann einmal der Kunde weiß, wer der Gute und wer der Schlechte ist,
dann stellt er sich auch auf eine Seite. Wahrscheinlich auf die der Schwächeren,
auf jeden Fall auf die Gegenseite der "Reichen".

JETZT fühlt sich der Kunde (in seiner Mehrheit) verarscht. Er sitzt in einem
nicht funktionierenden Zug, der zu spät ist (wenn er nicht ausfällt oder ausgesetzt wird)
und muss sich erklären lassen, dass er dafür bald mehr zahlt als jetzt.

Ralf

Hergen Lehmann

unread,
Nov 19, 2023, 3:30:04 PM11/19/23
to
On 11/19/23 20:46, Ralf Wenzel wrote:

> Komisch, ich kenne SO viele Unternehmen, wo das geht. Das nennt man
> dann Öffentlichkeitsarbeit. Gerade im "Land der Neider" wäre es ein
> Einfaches, die Gier der Vorstände offen anzuprangern und dabei die
> ignorierten Notwendigkeiten (wo das Geld wirklich hinfließen sollte)
> benennen.

Öffentlich anprangern kann man dies (und tut dies auch), aber damit
enden die Möglichkeiten der Gewerkschaft auch.

Ihr Mandat erstreckt sich lediglich auf die Löhne und Arbeitsbedingungen
der Angestellten, ihr einziges Druckmittel ist leider der Streik. So
will es der Gesetzgeber.


> Wenn man das so macht wie mein Ex-Nachbar ("Das ist uns doch alles
> egal, was die Leute denken, die fahren eh mit uns - und wenn wir pleite
> sind, sind wir immer noch Eigentum der BRD, zur Not zahlt der Steuerzahler
> alles"), dann ist das ein ein Totalschaden, weil hier inzwischen fast der
> ganze Ort solche Sätze zitiert.

Sorry, aber was dein Ex-Nachbar verbreitet, ist schlicht irrelevant.
Und nein, der Bund zahlt eben leider nicht, sondern setzt auch in dieser
Legislaturperiode wieder die Priorität auf den Autobahnbau. Dadurch ist
die Misere ja überhaupt erst entstanden.


>> Tut Hr. Weselsky das nicht?
>
> Nein, der sagt den Kunden "wir sch**ßen darauf, was eure Nöte sind,
> wir wollen unser Geld und streiken erstmal, ehe wir überhaupt verhandeln".

Wäre mir neu, das er das sagt. Quelle?


> Klar, das ist gut fürs Ego, aber schlecht für die Mission. So schwer wäre
> es nicht, die Medien auf seine Seite zu ziehen, ihnen zu helfen bei Dokus
> über die ganzen vernachlässigten Punkte im Netz und der Personalpolitik,
> da rennt man sicher offene Türen ein.

Zumindest meine Tageszeitung hatte beim letzten Streik ausgiebig diese
Thematik angesprochen.

Passt aber halt nicht jedem Medium ins Konzept, Hassbotschaften gegen
einzelne Personen sind leichter verfasst und finden zuverlässiger ihre
Zielgruppe.


> JETZT fühlt sich der Kunde (in seiner Mehrheit) verarscht. Er sitzt in einem
> nicht funktionierenden Zug, der zu spät ist (wenn er nicht ausfällt oder ausgesetzt wird)
> und muss sich erklären lassen, dass er dafür bald mehr zahlt als jetzt.

Der Kunde hat genau eine Stellschraube, mit der er die Weichen in die
richtige Richtung stellen kann: Seinen Stimmzettel bei der nächsten Wahl.

Thomas Hochstein

unread,
Nov 19, 2023, 3:30:04 PM11/19/23
to
Ralf Wenzel schrieb:

> Ich lese weiter, ich hab ja Zeit. Ich habe zwei Stunden Verspätung auf der Vier-
> Stunden-Strecke fest eingeplant. Das ist inzwischen die einzige Möglichkeit, it
> der Bahn pünktlich zu einem Termin zu kommen.

Wenn Du immer noch Bahn fährst, kann das alles offensichtlich so schlimm
nicht sein.

Marc Haber

unread,
Nov 19, 2023, 5:08:19 PM11/19/23
to
Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
>Aber für die nächsten geplanten Touren (Düsseldorf und Erfurt) überlege ich ernsthaft, einen Mietwagen zu nehmen. Bei den Ticketpreisen ist das echt einer Prüfung wert….

Ich bitte das unbedingt zu tun. Gute Reise.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 2:13:56 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 20:18:17 UTC+1:
> Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 19:50:27 UTC+1:
> > Sie sollten sich nicht zwangsläufig zurückhalten,
> > allerdings wären zusätzlich zu den eigenen Lohnforderungen eventuell
> > Lohn-Kürzungs-Forderungen für solche "Top-Manager" angebracht.
> Richtig. Das wäre ein Ansatz, erstmal INTERN darüber zu sprechen, dass sowas
> nicht angemessen ist - gerade in Anbetracht der Situation der Mitarbeiter.

Es schert bei der Festlegung der Vorstandsvergütungen
nicht sonderlich, was die tariflichen Mitarbeitenden über
deren Höhe denken.

Till Kinstler

unread,
Nov 20, 2023, 2:42:52 AM11/20/23
to
Am 20.11.23 um 08:13 schrieb Ulf Kutzner:
Naja, die Arbeitnehmervertretungen im Aufsichtsrat entscheiden da schon
mit...

Grüße,
Till

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 3:06:21 AM11/20/23
to
Die sind wohl schon abgehoben genug.

Zudem lese ich:

Gleich viele Anteilseigner und Arbeitnehmer (davon 1 leitender Angestellter
und 2 oder 3 unternehmensunabhängige Vertreter von Gewerkschaften)

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufsichtsrat#Zusammensetzung_und_Wahl_des_Aufsichtsrats

Ferner:

Ergibt eine Abstimmung im Aufsichtsrat Stimmengleichgewicht, so hat der
Aufsichtsratsvorsitzende bei einer erneuten Abstimmung über denselben Punkt
zwei Stimmen.

Gruß, ULF

Tim Loeber

unread,
Nov 20, 2023, 3:19:10 AM11/20/23
to
Am 19.11.2023 um 20:18 schrieb Ralf Wenzel:

>
> Der Kunde ist nicht schuld, dass wir zu wenige Züge haben, dass Mehdorn (auf
> Anweisung) die Bahn kaputtgespart hat oder dass die Umsätze im Unternehmen
> in Form von Gehalt im Unternehmen falsch verteilt werden.
>

wer wählt noch mal aller 4 Jahre in diesem Land seine Regierung, nur die
Autofahrer?

Tim Loeber

unread,
Nov 20, 2023, 3:23:50 AM11/20/23
to
Am 19.11.2023 um 13:34 schrieb Ralf Wenzel:
> Laufzeit hin oder her — wenn ich eine schlechte Dienstleistung verkaufe, verlange ich nicht mehr Geld, weil der Kunde
> dafür kein Verständnis hat, für diese Schlechtleistung auch noch mehr bezahlen zu müssen (weil das Geld für die
> Tariferhöhungen ja irgendwo herkommen muss).

die Mitglieder der GdL sind aber nicht für diese Schlechtleistung
verantwortlich, das sehen nur schlichte Gemüter so.
>
> Aber da hab ich als Freiberufler naturgemäß eine andere Einstellung. Ich muss mich jeden Tag neu beim Kunden
> beweisen, weil ich mir eben nicht einbilden kann, dass mein Arbeitgeber mein Gehalt bezahlt, sondern mein Kunde.

Und, Deine Preise sind seit 10 Jahren stabil, oder arbeitest Du sogar
mit Verlust?
> Das ist beim vollversorgten Bahnmitarbeiter, der bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung hat, wahrscheinlich anders.
> Den muss der Kunde nicht interessieren, weil das Geld ja vom Himmel regnet — es gibt halt für viele keine Alternative,
> so viele Bahnunternehmen im Fernverkehr gibt es ja nicht.
>
> Wir sind übrigens mit +50 angekommen gestern, gerade losgefahren sind wir mit +12. Ich bin mal gespannt, ob ich je
> wieder einen Fernzug erlebe, der KEINE Verspätung hat. Also der einfach das leistet, was man bestellt hat. Pünktlich mit funktionierenden WCs, funktionierender Küche, durchgeführtem APS und funktionierendem Komfort-Checkin. Also einfach mal das, was die Bahn täglich bewirbt.
>
> Wie gesagt: Ich bin leidenschaftlicher Bahnfahrer, gerade darum ärgert es mich so, dass nichts funktioniert. Gestern
> gab es z. B. kein APS und keinen Komfort-CheckIn. Aber für die nächsten geplanten Touren (Düsseldorf und Erfurt) überlege ich ernsthaft, einen Mietwagen zu nehmen. Bei den Ticketpreisen ist das echt einer Prüfung wert….
>

für einen leidenschaftlichen Bahnfahrer hast Du erstaunlich wenig Ahnung
von der Bahn.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 3:24:35 AM11/20/23
to
Nur die MdB, und zwar nur den Kanzler oder die Kanzlerin.

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 3:29:23 AM11/20/23
to
Vom Autofahren auch.

Die Lösung ist natürlich nicht der teuere Mietwagen, sondern der eigene
zuverlässige, günstig gebraucht gekaufte Diesel-PKW.

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 3:31:48 AM11/20/23
to
Ich hatte lange die Hoffnung, "diesmal wird es wohl nicht so schlimm".

Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 3:35:20 AM11/20/23
to
Tim Loeber schrieb am Montag, 20. November 2023 um 09:23:50 UTC+1:
> die Mitglieder der GdL sind aber nicht für diese Schlechtleistung
> verantwortlich, das sehen nur schlichte Gemüter so.

Das ist dem Kunden egal. Für den ist "die Bahn" schuld. Weil "Die Bahn" ist ihr Dienstleister.

Um es auf die Spitze zu treiben: Wenn die politischen Umstände SO schlecht sind, dass die Bahn
ihre Fahrpläne nicht einhalten kann, soll sie keine schreiben. Oder wie ganz früher "ungefähre
Ankunftszeiten" angeben. Statt mir (wie neulich) einen 4-Minuten-Umstieg auf die Fahrkarte
mit Zugbindung zu schreiben, der nie einzuhalten ist.

> Und, Deine Preise sind seit 10 Jahren stabil, oder arbeitest Du sogar
> mit Verlust?

Nein, aber ich bin in den zehn Jahren deutlich besser geworden, nicht schlechter.

> für einen leidenschaftlichen Bahnfahrer hast Du erstaunlich wenig Ahnung
> von der Bahn.

Inwiefern?


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 3:36:39 AM11/20/23
to
Ah, die Besserwisser. Ich fahre viel zu selten für ein eigenes Auto. Dieses
Jahr habe ich vier oder fünf "Touren", das ist schon ungewöhnlich viel.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 3:39:03 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Montag, 20. November 2023 um 09:35:20 UTC+1:
> > Und, Deine Preise sind seit 10 Jahren stabil, oder arbeitest Du sogar
> > mit Verlust?
> Nein, aber ich bin in den zehn Jahren deutlich besser geworden, nicht schlechter.

Nachtrag: Abgesehen davon schreibe ich keine roten Zahlen. DAS ist der zentrale
Punkt: Wenn mein Unternehmen rote Zahlen schreibt, rufe ich nicht nach mehr
Geld. Weil ich mich fragen lassen muss: Wo soll das herkommen?

Das mag jetzt naiv klingen: Ich würde auch als Dienstleister meinem rote Zahlen
schreibenden Kunden keine Erhöhung meiner Preise zumuten. Dann suche ich mir
entweder einen anderen Kunden oder ich lebe damit.

Ralf

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 3:43:13 AM11/20/23
to
Dann kann dir der Zustand des Verkehrswesens (alle Teile) doch
eigentlich egal sein?

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 3:44:31 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Montag, 20. November 2023 um 09:35:20 UTC+1:

> Um es auf die Spitze zu treiben: Wenn die politischen Umstände SO schlecht sind, dass die Bahn
> ihre Fahrpläne nicht einhalten kann, soll sie keine schreiben.

Das ist schlecht, weil Züge nach Fahrplan zu verkehren
haben, auch wenn das tatsächliche Verkehren zeitlich
und im Einzelfall streckenmäßig abweichen kann.

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 3:55:03 AM11/20/23
to
Ulf Kutzner schrieb am Montag, 20. November 2023 um 08:13:56 UTC+1:
> Es schert bei der Festlegung der Vorstandsvergütungen
> nicht sonderlich, was die tariflichen Mitarbeitenden über
> deren Höhe denken.

Wenn die GdL nicht so ein Altherrenclub wäre, könnten die von vielen lernen,
wie man einen Medienshitstorm auslöst. Da sind schon ganze Kanzlerkandidaten
dran zerstört worden. Till Lindemann (der sich nichts hat zuschulden kommen
lassen) war wochenlang in den Medien.

Da tut man sich dann mal mit den Medien* zusammen, mit FFF, diversen Umweltschutz-
heinis. Es gibt ja sogar YT-Kanäle von Lokführern, die Führerstandsmitfahrten filmen
(mega spannend.....) aber nie auch nur ein einziges Wort in eigener Sache verlieren.
Da liegt SO viel Potential brach, das glaubt man gar nicht.

*linksgrün genug sind die meisten ja dominiert

Das kann der Kinderclub von FFF ja besser als die GdL.In den Medien ist immer nur
das Rumpelstielzchen, das nach außen wirkt, als kämpfe er allein gegen die
bösen Windmühlen. Das ist gut, wenn man seinen Namen in der Zeitung haben
will, aber der Sache hilft das einfach nicht.

Dass die Mitarbeiter mehr Geld haben wollen, muss in den Hintergrund treten.
Viel wichtiger ist, was bei der DB alles schief läuft, dass das Geld falsch verteilt
wird, etc.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 3:58:46 AM11/20/23
to
Klaus H. schrieb am Montag, 20. November 2023 um 09:43:13 UTC+1:
> > Ah, die Besserwisser. Ich fahre viel zu selten für ein eigenes Auto. Dieses
> > Jahr habe ich vier oder fünf "Touren", das ist schon ungewöhnlich viel.
> Dann kann dir der Zustand des Verkehrswesens (alle Teile) doch
> eigentlich egal sein?

Nein, weil mich auch fünf in Stunden gemessene Verspätungen ärgern.

Was ich immer sage, wenn ich mit Leute zusammen arbeite: Es gibt nichts,
was ich noch mehr hasse als Unzuverlässigkeit.

Dass MAL was passieren kann, sehe ich ja selbst ein. Aber wenn man
IN DER REGEL zu spät kommt, dann ärgert mich das.

Ich würde übrigens viel mehr mit der Bahn fahren, wäre sie zuverlässiger.
Aber Fakt ist: Ich reise lieber gar nicht als mit der Bahn -- und mache nur
noch das Allernötigste.


Ralf

Till Kinstler

unread,
Nov 20, 2023, 4:24:38 AM11/20/23
to
Am 20.11.23 um 09:55 schrieb Ralf Wenzel:

> Dass die Mitarbeiter mehr Geld haben wollen, muss in den Hintergrund treten.
> Viel wichtiger ist, was bei der DB alles schief läuft, dass das Geld falsch verteilt
> wird, etc.

Ich habe den Eindruck, du verwechselst deine Interessen mit denen einer
Gewerkschaft...

Grüße,
Till

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 4:27:56 AM11/20/23
to
Welche Bahngewerkschaft vertritt die Auffassung,
Entlohnung ihrer Mitglieder habe in den Hintergrund
zu treten?

Gruß, ULF

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 4:42:15 AM11/20/23
to
Till Kinstler schrieb am Montag, 20. November 2023 um 10:24:38 UTC+1:
> Ich habe den Eindruck, du verwechselst deine Interessen mit denen einer
> Gewerkschaft...

Das ist genau das Problem: Es wird nicht erkannt, dass Fahrgäste UND
Gewerkschaften DASSELBE Interesse haben: Möglichst viele Züge die
in einem möglichst perfekten Zustand auf möglichst vielen Gleisen
rollen. Betrieben von Mitarbeitern, die hoch zufrieden sind und entsprechend
motiviert ihre Arbeit machen.

Und weil DAS nicht erkannt wird, ist man nicht in der Lage, sich mit den
Fahrgästen zu verbünden, stattdessen stößt man sie vor den Kopf.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 4:45:05 AM11/20/23
to
Ulf Kutzner schrieb am Montag, 20. November 2023 um 10:27:56 UTC+1:
> Welche Bahngewerkschaft vertritt die Auffassung,
> Entlohnung ihrer Mitglieder habe in den Hintergrund
> zu treten?

In der öffentlichen Wahrnehmung! DORT muss es in den Hintergrund
treten. Der Skandal ist nicht, dass die Leute mehr Geld wollen, der
Skandal ist die Schlechtleistung. Die hat Gründe und das muss in den
Medien rauf und runtergebetet werden, bis die Leute es nicht mehr
hören können. Durch Wiederholung setzt sich das fest.

Wie bei Lindemann, da gibts immer noch Leute die sagen "da war doch
bestimmt irgendwas", obwohl sich keine Betroffene fand, die vor der StA
eine Aussage machen wollte. Weil sie so verstört sind, dass sie das nur
öffentlich im Internet oder gegenüber der Presse machen können. hahaha


Ralf

Rolf Mantel

unread,
Nov 20, 2023, 4:55:51 AM11/20/23
to
Am 19.11.2023 um 17:44 schrieb Hannes Kuhnert:
> andreas quast hat geschrieben:
>> Am Sat, 18 Nov 2023 19:02:45 +0100 schrieb Tim Loeber:
>>> Das Du die Laufzeit unterschlagen hast, darauf haben dich ja schon
>>> andere aufmerksam gemacht.
>>
>> Nun musst Du aber auch dazu sagen (damit JEDER es begreift!) dass 11% bei
>> drei Jahren Laufzeit eine jährliche Steigerung von 11:3 also weniger als
>> 4% Prozent wären.
>
> Das Ergebnis stimmt ungefähr, ist aber falsch errechnet.
>
> 1,11^(1/3)-1 ≈ 3,5%

Korrekt, aber bei Laufzeiten bis zu 5 Jahren ist der Fehler durch den
Zinseszinseffekt für 'Pi mal Daumen' Rechnungen vernachlässigbar (hier
3,5% statt 3,7%).

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 5:05:50 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 10:45 schrieb Ralf Wenzel:
>
> In der öffentlichen Wahrnehmung! DORT muss es in den Hintergrund
> treten. Der Skandal ist nicht, dass die Leute mehr Geld wollen, der
> Skandal ist die Schlechtleistung. Die hat Gründe und das muss in den
> Medien rauf und runtergebetet werden, bis die Leute es nicht mehr
> hören können. Durch Wiederholung setzt sich das fest.
>
Richtig.

Und wenn es dem Bahnmanagement damit gelingt, Lohnforderungen der
Lokführer abzuwehren, dann sollte es für diese Leistung einen
Extra-Bonus kriegen.

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 5:33:21 AM11/20/23
to
Klaus H. schrieb am Montag, 20. November 2023 um 11:05:50 UTC+1:
> Und wenn es dem Bahnmanagement damit gelingt, Lohnforderungen der
> Lokführer abzuwehren, dann sollte es für diese Leistung einen
> Extra-Bonus kriegen.

Du hast immer noch nicht verstanden, worum es geht.


Ralf

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 6:15:01 AM11/20/23
to
Mir kommt es primär darauf an, was 'ist'.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 6:25:21 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Montag, 20. November 2023 um 09:55:03 UTC+1:


> Wenn die GdL nicht so ein Altherrenclub wäre,

In der Spitze steht ein Generationswechsel,
zumindest aber eine deutliche Verjüngung, an.

> könnten die von vielen lernen,
> wie man einen Medienshitstorm auslöst.

> Da tut man sich dann mal mit den Medien* zusammen, mit FFF, diversen Umweltschutz-
> heinis.

Aber Du Heini glaubst, Du seist wichtiger als die alle zusammen.

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 6:33:59 AM11/20/23
to
Ulf Kutzner schrieb am Montag, 20. November 2023 um 12:25:21 UTC+1:
> Aber Du Heini glaubst, Du seist wichtiger als die alle zusammen.

Wo schreibe ich das? Der FAHRGAST ist wichtiger als alle anderen. Der muss
zufrieden sein. Und zufriedene Fahrgäste sucht man bei der Bahn vergebens.

Um MICH geht's dabei gar nicht, ich bin nur ein Beispiel, das den Mund aufmacht.
Dass man da hier (bei Bahnern, die es ja hier viele gibt) auf Gegenwehr stößt,
wundert mich nicht.


Ralf

andreas quast

unread,
Nov 20, 2023, 6:47:31 AM11/20/23
to
Am Mon, 20 Nov 2023 10:55:48 +0100 schrieb Rolf Mantel:

> Korrekt, aber bei Laufzeiten bis zu 5 Jahren ist der Fehler durch den
> Zinseszinseffekt für 'Pi mal Daumen' Rechnungen vernachlässigbar (hier
> 3,5% statt 3,7%).

Danke, ich hatte aber absichtlich nicht gerechnet sondern grob geschätzt,
weil es auch nicht genau 3 Jahre waren, wenn ich mich richtig erinnere.
Außerdem macht das genaue Rechnen hier wenig Sinn, weil auch die
persäönlichen Kostensteigerungen mitnichten durch die statistischen
Inflationsraten abgebildet werden. Wenn Energie- und Mietkosten einen
unverhältnismäßigen Anteil an den Ausgaben ausmachen, rechnet der
Warenkorb mit seinem Discounterfraß und Politikgetäusch sowieso viel zu
niedrig. Da macht die jährliche Lohnsteigerung mit zwei Nachkommastellen
einen viel zu genauen Referenzwert, um festzustellen, dass man wieder mal
Reallohnverluste schöngerechnet hat.
aq

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 6:48:14 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Montag, 20. November 2023 um 12:33:59 UTC+1:

> Um MICH geht's dabei gar nicht, ich bin nur ein Beispiel, das den Mund aufmacht.
> Dass man da hier (bei Bahnern, die es ja hier viele gibt) auf Gegenwehr stößt,
> wundert mich nicht.

Nun, Reiseberichte ohne Ausfluß von Zufriedenheit findest
Du im Usenet - oft nebenan.

Da macht sich oft auch Begeisterung breit über das, was
vor und nach dem EBO-Abschnitt so geboten wird. So heißt
es nun, Wiesbaden wolle seinen Stadtverkehr über radikale
Mittelkürzung zusammenstreichen. Und das ist keine Stadt,
in der es die letzten anderthalb Jahre gut lief.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 6:49:52 AM11/20/23
to
andreas quast schrieb am Montag, 20. November 2023 um 12:47:31 UTC+1:
> Am Mon, 20 Nov 2023 10:55:48 +0100 schrieb Rolf Mantel:
>
> > Korrekt, aber bei Laufzeiten bis zu 5 Jahren ist der Fehler durch den
> > Zinseszinseffekt für 'Pi mal Daumen' Rechnungen vernachlässigbar (hier
> > 3,5% statt 3,7%).
> Danke, ich hatte aber absichtlich nicht gerechnet sondern grob geschätzt,
> weil es auch nicht genau 3 Jahre waren, wenn ich mich richtig erinnere.

32 Monate, und ich würde nicht darauf wetten, daß die
Erhöhung um 11 % tabellenwirksam sogleich und in einem
Rutsch angeboten wurde.

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 7:21:36 AM11/20/23
to
Ulf Kutzner schrieb am Montag, 20. November 2023 um 12:48:14 UTC+1:
> Nun, Reiseberichte ohne Ausfluß von Zufriedenheit findest
> Du im Usenet - oft nebenan.

Ich bin der, der im WELT ONLINE Forum ständig Leute berichtigt, die
bei ihren "Berichten" überziehen und sie zugunsten der DB geraderückt.

Und ich habe auch schon hier lobende Äußerungen gepostet (zum Beispiel
zur Zeit, als ich noch täglich nach Berlin gependelt bin).

Ich bin kein Meckerkopf, sondern jemand, dem das wirklich weh tut, dass
es so schlecht läuft. Und dass die Nation über die DB lacht, weil sie z. B.
inzwischen der Inbegriff von Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit ist.

Ralf

Marc Haber

unread,
Nov 20, 2023, 7:44:01 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
>In der öffentlichen Wahrnehmung! DORT muss es in den Hintergrund
>treten. Der Skandal ist nicht, dass die Leute mehr Geld wollen, der
>Skandal ist die Schlechtleistung. Die hat Gründe und das

... ist die jahrzehntelange Unterfinanzierung. Das wurde erkannt, es
wird massivst gegengesteuert, wir hoffen dass auch in Zukunft das Geld
dafür fließen wird, und es dauert noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts
bis man eine Wirkung sehen wird. Bis dahin wird es nochmal eine Weile
schlimmer, und das wissen alle.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 7:48:45 AM11/20/23
to
Marc Haber schrieb am Montag, 20. November 2023 um 13:44:01 UTC+1:
> ... ist die jahrzehntelange Unterfinanzierung. Das wurde erkannt, es
> wird massivst gegengesteuert, wir hoffen dass auch in Zukunft das Geld
> dafür fließen wird, und es dauert noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts
> bis man eine Wirkung sehen wird. Bis dahin wird es nochmal eine Weile
> schlimmer, und das wissen alle.

Stellen wir fest: Auch die Gewerkschaften, denen die Infrastruktur am Herzen
liegen müsste, hat gepennt - über viele Jahre. Wo ist das Eingeständnis, dass
dem so ist?

Und noch eins: Wenn es darum geht, die Vorstandsgehälter zu kritisieren,
kommt eine Pressemitteilung. Wenn es um die eigenen Pfründe geht, dann
bestraft man den Kunden für das Fehlverhalten von Politik und Bahnvorstand.

Ralf

Marc Haber

unread,
Nov 20, 2023, 7:48:59 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
> Und zufriedene Fahrgäste sucht man bei der Bahn vergebens.
>
>Um MICH geht's dabei gar nicht, ich bin nur ein Beispiel, das den Mund aufmacht.
>Dass man da hier (bei Bahnern, die es ja hier viele gibt) auf Gegenwehr stößt,
>wundert mich nicht.

In Deutschland gehört es zum guten Ton, über die Bahn zu lästern.
Selbst über "drei Minuten vor Plan" wird gemeckert, über zwei Minuten
Pufferhaltezeit des pünktlichen Zuges auch.

Marc Haber

unread,
Nov 20, 2023, 7:50:13 AM11/20/23
to
"Klaus H." <kl.h...@web.de> wrote:
>Die Lösung ist natürlich nicht der teuere Mietwagen, sondern der eigene
>zuverlässige, günstig gebraucht gekaufte Diesel-PKW.

Das ist keine Lösung, das ist das Problem.

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 7:52:38 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 13:43 schrieb Marc Haber:
> Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
>> In der öffentlichen Wahrnehmung! DORT muss es in den Hintergrund
>> treten. Der Skandal ist nicht, dass die Leute mehr Geld wollen, der
>> Skandal ist die Schlechtleistung. Die hat Gründe und das
>
> ... ist die jahrzehntelange Unterfinanzierung. Das wurde erkannt, es
> wird massivst gegengesteuert, wir hoffen dass auch in Zukunft das Geld
> dafür fließen wird, und es dauert noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts
> bis man eine Wirkung sehen wird.
>
Stehen denn Termine und Ausmaß für Erhöhungen der Vorstandsvergütungen
schon fest? Ist sicher, daß diese notwendigen Maßnahmen nicht vom
Verfassungsgerichtsureil betroffen sein werden?

Marc Haber

unread,
Nov 20, 2023, 7:52:58 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
>. Statt mir (wie neulich) einen 4-Minuten-Umstieg auf die Fahrkarte
>mit Zugbindung zu schreiben, der nie einzuhalten ist.

Freue Dich wenn es klappt. Sonst freue Dich über das flexible Ticket.

Grüße
Marc

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 8:02:12 AM11/20/23
to
Marc Haber schrieb am Montag, 20. November 2023 um 13:52:58 UTC+1:
> Freue Dich wenn es klappt. Sonst freue Dich über das flexible Ticket.

Nein, ich ärgere mich über den fast verpassten Termin.

Ralf

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 8:06:51 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 13:50 schrieb Marc Haber:
> "Klaus H." <kl.h...@web.de> wrote:
>> Die Lösung ist natürlich nicht der teuere Mietwagen, sondern der eigene
>> zuverlässige, günstig gebraucht gekaufte Diesel-PKW.
>
> Das ist keine Lösung, das ist das Problem.
>
Ein Problem ist das allenfalls für Sixt.

Klaus H.

unread,
Nov 20, 2023, 8:07:53 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 13:52 schrieb Marc Haber:
> Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
>> . Statt mir (wie neulich) einen 4-Minuten-Umstieg auf die Fahrkarte
>> mit Zugbindung zu schreiben, der nie einzuhalten ist.
>
> Freue Dich wenn es klappt. Sonst freue Dich über das flexible Ticket.
>
Und der Arbeitgeber freut sich über den flexibel einsetzbaren
Kündigungsgrund. Eine win/win-Situation.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 8:37:27 AM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb am Montag, 20. November 2023 um 13:48:45 UTC+1:
> Marc Haber schrieb am Montag, 20. November 2023 um 13:44:01 UTC+1:
> > ... ist die jahrzehntelange Unterfinanzierung. Das wurde erkannt, es
> > wird massivst gegengesteuert, wir hoffen dass auch in Zukunft das Geld
> > dafür fließen wird, und es dauert noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts
> > bis man eine Wirkung sehen wird. Bis dahin wird es nochmal eine Weile
> > schlimmer, und das wissen alle.
> Stellen wir fest: Auch die Gewerkschaften, denen die Infrastruktur am Herzen
> liegen müsste, hat gepennt - über viele Jahre. Wo ist das Eingeständnis, dass
> dem so ist?

Gepennt hast vor allem Du beim Lesen.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/schenker-verkaufserloes-als-grundstock-fuer-schieneninfrastrukturfonds-nutzen/
https://imtakt.evg-online.org/ausgaben/2022-/-01/zukunft-db-ag-keine-politischen-experimente-mit-der-bahn

Wobei es teils statt von der Gewerkschaft von der Arbeitgeberseite geäußert wurde.
http://bahnnews.bplaced.net/archiv/bernov07.htm

Ralf Wenzel

unread,
Nov 20, 2023, 8:41:43 AM11/20/23
to
Ulf Kutzner schrieb am Montag, 20. November 2023 um 14:37:27 UTC+1:
> Gepennt hast vor allem Du beim Lesen.

Ah, OK, die GDL hat eine Pressmitteilung dazu geschrieben. Dann hat sie ja
alles getan, was eine Gewerkschaft tun kann.


Ralf *OMG

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 8:54:11 AM11/20/23
to
Für eine Schattengeschäftsführung fehlen ihr die Mittel.
Ich stelle mir gerade Deine Reaktion vor, wenn herauskäme,
daß die Gewerkschaftszentralen dafür gute Leute mit guter
Bezahlung in einer eigenen Abteilung sitzen haben.

Hergen Lehmann

unread,
Nov 20, 2023, 9:00:05 AM11/20/23
to
On 11/20/23 13:48, Ralf Wenzel wrote:

> Stellen wir fest: Auch die Gewerkschaften, denen die Infrastruktur am Herzen
> liegen müsste, hat gepennt - über viele Jahre. Wo ist das Eingeständnis, dass
> dem so ist?

In welcher Hinsicht hat die Gewerkschaft deiner Meinung nach gepennt?
Ihr Mandat ist der Kampf für gute Löhne und Arbeitsbedingungen der
Mitarbeiter, nicht mehr und nicht weniger.

Das in Politik und Management etwas grundsätzlich schief läuft und die
Infrastruktur marode ist, kann sie zwar immer wieder beiläufig erwähnen,
aber sie hat keinerlei Recht, sich dort aktiv einzumischen.


> Und noch eins: Wenn es darum geht, die Vorstandsgehälter zu kritisieren,
> kommt eine Pressemitteilung.

Das Lästern über Vorstandsgehälter ist doch letztlich nur Polemik.

Würde man das unanständige Gehalt des Vorsitzenden an die Mitarbeiter
verteilen, gäbe es lange Gesichter, denn 2,24 Millionen geteilt durch
338.000 Mitarbeiter macht einen Bonus von gerade mal 6.62€ pro Kopf und
Jahr.

Und die Infrastrukturprobleme lösen sich mit solchen Mini-Sümmchen schon
mal gar nicht, da fehlen viele Milliarden.


> Wenn es um die eigenen Pfründe geht, dann
> bestraft man den Kunden für das Fehlverhalten von Politik und Bahnvorstand.

Ich fände es auch wünschenswert, wenn eine Gewerkschaft in
systemkritischen Berufen andere Druckmittel hätte, als den Streik.
Leider sieht das deutsche Rechtssystem dies aber nicht vor.

Tim Loeber

unread,
Nov 20, 2023, 11:43:03 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 09:55 schrieb Ralf Wenzel:

>
> Dass die Mitarbeiter mehr Geld haben wollen, muss in den Hintergrund treten.
> Viel wichtiger ist, was bei der DB alles schief läuft, dass das Geld falsch verteilt
> wird, etc.
>
um dem Unternehmen eine Kündigung wegen Unternehmenschädigem Verhalten
zu ermöglichen?
Du hast offensichtlich Deine Fassung verloren, denn Du bist nicht die
Hellste Birne!

Tim Loeber

unread,
Nov 20, 2023, 11:44:11 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 11:33 schrieb Ralf Wenzel:
Nein, DU, hast nicht verstanden WIE es geht.

Tim Loeber

unread,
Nov 20, 2023, 11:47:44 AM11/20/23
to
Am 20.11.2023 um 10:42 schrieb Ralf Wenzel:
> Till Kinstler schrieb am Montag, 20. November 2023 um 10:24:38 UTC+1:
>> Ich habe den Eindruck, du verwechselst deine Interessen mit denen einer
>> Gewerkschaft...
>
> Das ist genau das Problem: Es wird nicht erkannt, dass Fahrgäste UND
> Gewerkschaften DASSELBE Interesse haben: Möglichst viele Züge die
> in einem möglichst perfekten Zustand auf möglichst vielen Gleisen
> rollen. Betrieben von Mitarbeitern, die hoch zufrieden sind und entsprechend
> motiviert ihre Arbeit machen.
>
> Und weil DAS nicht erkannt wird, ist man nicht in der Lage, sich mit den
> Fahrgästen zu verbünden, stattdessen stößt man sie vor den Kopf.
>
>
Okay und jetzt erklär doch mal wie die Kunden und die MA das, abseits
von Wahlen, bewirken sollen, mach mal. Vllt. hast Du das Zeug die Bahn
und die Arbeinehmerkultur in Deutschland zu revolutionieren?

Martin Ebert

unread,
Nov 20, 2023, 3:23:55 PM11/20/23
to
Am 20.11.23 um 13:48 schrieb Marc Haber:

> In Deutschland gehört es zum guten Ton, über die Bahn zu lästern.

Das liegt in Deinen Augen gar nicht an der Bahn selbst?

Ich habe mir das Elend mal wieder angetan, ich bin
pappesatt. Und komm nicht mit "Auto im Stau", da ist
es wenigstens warm und trocken.

Mt

Martin Ebert

unread,
Nov 20, 2023, 3:26:27 PM11/20/23
to
Am 20.11.23 um 13:50 schrieb Marc Haber:
> "Klaus H." wrote:
>> Die Lösung ist natürlich nicht der teuere Mietwagen, sondern der eigene
>> zuverlässige, günstig gebraucht gekaufte Diesel-PKW.

> Das ist keine Lösung, das ist das Problem.

Huch. Also wenn wir alle Bahn fahren, fährt der Laden pünktlich?

Ok, Deal!

Mt

Hans CraueI

unread,
Nov 20, 2023, 5:10:39 PM11/20/23
to
Thomas Hochstein schrieb

> Ralf Wenzel schrieb:
>> Ich lese weiter, ich hab ja Zeit. Ich habe zwei Stunden Verspätung auf der Vier-
>> Stunden-Strecke fest eingeplant. Das ist inzwischen die einzige Möglichkeit, it
>> der Bahn pünktlich zu einem Termin zu kommen.
>
> Wenn Du immer noch Bahn fährst, kann das alles offensichtlich so schlimm
> nicht sein.

Es gibt halt keine vernünftige Alternative.

Hans

Stephan Gerlach

unread,
Nov 20, 2023, 5:51:24 PM11/20/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
> Ralf Wenzel schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 20:18:17 UTC+1:
>> Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 19:50:27 UTC+1:
>>> Sie sollten sich nicht zwangsläufig zurückhalten,
>>> allerdings wären zusätzlich zu den eigenen Lohnforderungen eventuell
>>> Lohn-Kürzungs-Forderungen für solche "Top-Manager" angebracht.
>> Richtig. Das wäre ein Ansatz, erstmal INTERN darüber zu sprechen, dass sowas
>> nicht angemessen ist - gerade in Anbetracht der Situation der Mitarbeiter.
>
> Es schert bei der Festlegung der Vorstandsvergütungen
> nicht sonderlich, was die tariflichen Mitarbeitenden über
> deren Höhe denken.

Offenbar schert es aber irgendwann, was die genannten die tariflichen
Mitarbeitenden über ihre eigenen Vergütungen denken.

Das könnte evtl. damit zu tun haben, daß diese Gedanken bei Streiks
lauthals geäußert werden.
(Im Gegensatz dazu, wie bzw. ob überhaupt Gedanken bezüglich
Vorstandsvergütungen geäußert werden.)


--
> Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)

Stephan Gerlach

unread,
Nov 20, 2023, 6:03:41 PM11/20/23
to
Marc Haber schrieb:
> Ralf Wenzel <Ralf....@hamburg.de> wrote:
>> Und zufriedene Fahrgäste sucht man bei der Bahn vergebens.
>>
>> Um MICH geht's dabei gar nicht, ich bin nur ein Beispiel, das den Mund aufmacht.
>> Dass man da hier (bei Bahnern, die es ja hier viele gibt) auf Gegenwehr stößt,
>> wundert mich nicht.
>
> In Deutschland gehört es zum guten Ton, über die Bahn zu lästern.
> Selbst über "drei Minuten vor Plan" wird gemeckert, über zwei Minuten
> Pufferhaltezeit des pünktlichen Zuges auch.

In den meisten Fällen dürfte es wohl eher berechtigte Gründe für das
Lästern über tatsächliche (signifikante) Verspätungen, Zugausfälle oder
Fehl-Informationen geben.

Stephan Gerlach

unread,
Nov 20, 2023, 6:15:44 PM11/20/23
to
Ralf Wenzel schrieb:
> Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 19. November 2023 um 19:50:27 UTC+1:
>> Sie sollten sich nicht zwangsläufig zurückhalten,
>> allerdings wären zusätzlich zu den eigenen Lohnforderungen eventuell
>> Lohn-Kürzungs-Forderungen für solche "Top-Manager" angebracht.
>
> Richtig. Das wäre ein Ansatz, erstmal INTERN darüber zu sprechen, dass sowas
> nicht angemessen ist - gerade in Anbetracht der Situation der Mitarbeiter.
>
> Aber damit belästige ich nicht den Kunden. Ich bin selbst Dienstleister und
> meinen Kunden sind meine Probleme sowas von egal, davon habt ihr keine
> Vorstellung. Und auch ich kann mir die Probleme meines Dienstleisters nicht
> zu eigen machen, dann brauche ich den Dienstleister nicht. Ein Dienstleister ist
> dazu da, meine Probleme zu lösen und nicht um mir seine aufzuladen.
>
> Der Kunde ist nicht schuld, dass wir zu wenige Züge haben, dass Mehdorn (auf
> Anweisung) die Bahn kaputtgespart hat oder dass die Umsätze im Unternehmen
> in Form von Gehalt im Unternehmen falsch verteilt werden.
>
> Der Kunde ist das eigentliche Opfer der ganzen Streikerei. Der weiß: Jetzt komme
> ich nicht nur nicht von A nach B, sondern jedes Prozent, was "die Bahner" für die
> Schlechtleistung "der Bahn" herausholen, zahle ich nächstes Jahr mit.

Daß der Kunde quasi als einziger von der Streikerei betroffen ist,
dürfte GDL oder auch EVG allerdings eher wenig interessieren.

Die streiken - ganz einfach - weil sie es können und keine negativen
Konsequenzen irgendeiner Art befürchten müssen (z.B. Kunde kommt nicht
mehr); stattdessen sind idR sehr positive Konsequenzen zu erwarten.

Bei anderen Dienstleistern dürfte das (Konsequenzen eines theoretischen
Streiks) tatsächlich oft anders aussehen.

> Und das ist das Problem: Man will den Arbeitgeber "zu etwas zwingen", indem man
> systematisch dessen (und seine!) Kunden zu Opfern macht. Dabei trifft man aber nicht
> den Arbeitgeber, sondern den Kunden, der dafür zunehmend weniger Verständnis hat.

Ja. Der Arbeitgeber (hier: die Bahn) dürfte "insgeheim" sogar erfreut
über Streiks sein, da man während dieser Zeit Betriebskosten sowie Lohn
spart.

[...]
> Ihr solltet versuchen, die Kunden ins Boot zu holen, statt sie zu verprellen. Weil Letzteres
> nur dazu führt, dass man über Bahnmitarbeiter lacht (!) oder die Bahn gar nicht mehr ernst
> nimmt. Gerade im Ausland versteht man nicht, dass "die ach so pünktlichen Deutschen"
> eine Bahn hat, die in der Regel nicht pünktlich ist.

Das dürfte GDL oder EVG wie schon gesagt eher wenig (oder zumindest
bestenfalls sekundär) interessieren. Die Streiks "funktionieren"
erwiesenermaßen "auch so", also auch mit der erwähnten Kunden-Verprellung.
Also macht man das halt (streiken); und es ist aus Sicht von GDL und EVG
verständlich. In irgendeiner Form an die Kunden zu denken, ist AFAIK gar
nicht Aufgabe von GDL und EVG.
Auch wenn man sich das vielleicht wünschen könnte.

Stephan Gerlach

unread,
Nov 20, 2023, 6:22:59 PM11/20/23
to
Hergen Lehmann schrieb:
> On 11/19/23 20:46, Ralf Wenzel wrote:
>
>> JETZT fühlt sich der Kunde (in seiner Mehrheit) verarscht. Er sitzt in
>> einem
>> nicht funktionierenden Zug, der zu spät ist (wenn er nicht ausfällt
>> oder ausgesetzt wird)
>> und muss sich erklären lassen, dass er dafür bald mehr zahlt als jetzt.
>
> Der Kunde hat genau eine Stellschraube, mit der er die Weichen in die
> richtige Richtung stellen kann: Seinen Stimmzettel bei der nächsten Wahl.

Ist irgendeine Partei bekannt, in deren Richtung der Kunde die
Stellschraube drehen sollte, damit (mit Hilfe/Unterstützung dieser
Partei) tatsächlich "mehr für die Bahn" getan/ausgegeben würde?

Wohl eher nicht.

Stephan Gerlach

unread,
Nov 20, 2023, 6:30:36 PM11/20/23
to
Hans CraueI schrieb:
Gibt's schon: Auto mieten, günstiges gebrauchtes Auto fahren,
Mitfahrgelegenheit in Autos, Fernbus.

Wobei je nach weiteren Bedingungen (z.B. wie oft ist eine Fahrt
notwendig, ist ein Führerschein vorhanden etc.) im Einzelfall das
genannte Attribut "vernünftig" zu diskutieren wäre.

Thomas Hochstein

unread,
Nov 21, 2023, 1:00:04 AM11/21/23
to
Hans CraueI schrieb:

> Thomas Hochstein schrieb
>> Wenn Du immer noch Bahn fährst, kann das alles offensichtlich so schlimm
>> nicht sein.
>
> Es gibt halt keine vernünftige Alternative.

Selbstverständlich gibt es genügend Alternativen.

Paul Muster

unread,
Nov 21, 2023, 1:42:04 AM11/21/23
to
Klar. Gesucht waren bzw. sind allerdings *vernünftige* Alternativen. Da
wird's schon sehr dünn.


mfG Paul

andreas quast

unread,
Nov 21, 2023, 2:29:33 AM11/21/23
to
Am Mon, 20 Nov 2023 03:49:50 -0800 (PST) schrieb Ulf Kutzner:

> 32 Monate, und ich würde nicht darauf wetten, daß die Erhöhung um 11 %
> tabellenwirksam sogleich und in einem Rutsch angeboten wurde.

wann es wohl zuletzt irgendwo im öffentlichen Dienst einen Reallohnzuwachs
oder zumindest einen Ausgleich vorangegangener Reallohnverluste gegeben
hat?
"Eigentlich" sollten Mitarbeiter doch am Produktivitätsfortschritt
beteiligt werden. Und was ist die Digitalisierung anderes?

Die einzigen Reallohnsteigerungen gibt es regelmäßig an der Spitze des
öffentlichen Dienstes bei den Volks(ver)tretern.

Gruß
aq

Thomas Hochstein

unread,
Nov 21, 2023, 2:30:03 AM11/21/23
to
Paul Muster schrieb:
Das mit der Vernunft ist so eine Sache. Wer es für vernünftig hält, zwei
Stunden Verspätung bei vier Stunden Fahrtzeit fest einzuplanen, um in
überfüllten Zügen möglicherweise am Ziel anzukommen, für den mag es
schwierig sein, gleichermaßen "vernünftige" Alternativen zu sehen, das
glaube ich gern. Für die Bahn spricht objektiv gesehen alleinig noch "Geiz
ist geil", solange man Nahverkehrszüge nutzt; das ist allerdings nicht
jedermanns Lebensmotto.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 21, 2023, 2:37:52 AM11/21/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 00:15:44 UTC+1:

> Daß der Kunde quasi als einziger von der Streikerei betroffen ist,
> dürfte GDL oder auch EVG allerdings eher wenig interessieren.
>
> Die streiken - ganz einfach - weil sie es können und keine negativen
> Konsequenzen irgendeiner Art befürchten müssen (z.B. Kunde kommt nicht
> mehr);

Das trifft nicht zufällig den AG, wenn er dann nicht nur
nicht mehr kommt, sondern auch nicht mehr zahlt?

> stattdessen sind idR sehr positive Konsequenzen zu erwarten.
>
> Bei anderen Dienstleistern dürfte das (Konsequenzen eines theoretischen
> Streiks) tatsächlich oft anders aussehen.

LH wurde auch schon bestreikt.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 21, 2023, 2:42:14 AM11/21/23
to
Thomas Hochstein schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 08:30:03 UTC+1:
> Paul Muster schrieb:
> > On 21.11.23 06:53, Thomas Hochstein wrote:
> >> Selbstverständlich gibt es genügend Alternativen.
> >
> > Klar. Gesucht waren bzw. sind allerdings *vernünftige* Alternativen. Da
> > wird's schon sehr dünn.
> Das mit der Vernunft ist so eine Sache. Wer es für vernünftig hält, zwei
> Stunden Verspätung bei vier Stunden Fahrtzeit fest einzuplanen, um in
> überfüllten Zügen möglicherweise am Ziel anzukommen, für den mag es
> schwierig sein, gleichermaßen "vernünftige" Alternativen zu sehen, das
> glaube ich gern.

Und, schaust Du links vorne im Auto noch mal Deine
Unterlagen durch, bei mehr als Nullgeschwindigkeit?

Und wie käme ich jetzt gleich passend nach Chalon-sur Saône
oder Avignon, sollte ich in Mannheim feststellen, daß mein TGV
ausfällt?

Stephan Seitz

unread,
Nov 21, 2023, 3:38:36 AM11/21/23
to
Hergen Lehmann <hlehmann.ex...@snafu.de> wrote:
> Der Kunde hat genau eine Stellschraube, mit der er die Weichen in die
> richtige Richtung stellen kann: Seinen Stimmzettel bei der nächsten Wahl.

Okay, ich beiße. Welche Partei hat das auf ihrem Wahlplan? Ist diese
Partei allgemein wählbar (würde jemand AFD wählen, wenn die die Bahn
voranbringen wollten)? Hat diese Partei überhaupt Aussicht auf einen
Erfolg?

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

Rolf Mantel

unread,
Nov 21, 2023, 3:59:52 AM11/21/23
to
Am 21.11.2023 um 00:25 schrieb Stephan Gerlach:
> Hergen Lehmann schrieb:
>> On 11/19/23 20:46, Ralf Wenzel wrote:
>>
>>> JETZT fühlt sich der Kunde (in seiner Mehrheit) verarscht. Er sitzt
>>> in einem
>>> nicht funktionierenden Zug, der zu spät ist (wenn er nicht ausfällt
>>> oder ausgesetzt wird)
>>> und muss sich erklären lassen, dass er dafür bald mehr zahlt als jetzt.
>>
>> Der Kunde hat genau eine Stellschraube, mit der er die Weichen in die
>> richtige Richtung stellen kann: Seinen Stimmzettel bei der nächsten Wahl.
>
> Ist irgendeine Partei bekannt, in deren Richtung der Kunde die
> Stellschraube drehen sollte, damit (mit Hilfe/Unterstützung dieser
> Partei) tatsächlich "mehr für die Bahn" getan/ausgegeben würde?

Es sind drei Fraktionen bekannt, die lieber in Richtung 'Weniger für die
Bahn ausgeben' drehen, zwei davon haben im letzten Jahrzehnt regelmäßig
den Verkehrsminister gestellt.

Rolf

Marc Haber

unread,
Nov 21, 2023, 7:42:38 AM11/21/23
to
Und für unsere Nachkommen.

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Marc Haber

unread,
Nov 21, 2023, 7:43:40 AM11/21/23
to
Jemand von Ralfs oder meinem Kaliber wird nicht gekündigt weil man
einmal verspätet zum Termin kommt. Es ist ja nicht so als wäre das
einmal in der Woche so.

Grüße
Marc

Marc Haber

unread,
Nov 21, 2023, 7:44:19 AM11/21/23
to
Stephan Gerlach <mam9...@t-online.de> wrote:
>Hans CraueI schrieb:
>> Thomas Hochstein schrieb
>>
>>> Ralf Wenzel schrieb:
>>>> Ich lese weiter, ich hab ja Zeit. Ich habe zwei Stunden Verspätung auf der Vier-
>>>> Stunden-Strecke fest eingeplant. Das ist inzwischen die einzige Möglichkeit, it
>>>> der Bahn pünktlich zu einem Termin zu kommen.
>>> Wenn Du immer noch Bahn fährst, kann das alles offensichtlich so schlimm
>>> nicht sein.
>>
>> Es gibt halt keine vernünftige Alternative.
>
>Gibt's schon: Auto mieten, günstiges gebrauchtes Auto fahren,
>Mitfahrgelegenheit in Autos, Fernbus.

Wir haben zu viel Verkehr auf der Straße. Das ist ein Problem.

Diedrich Ehlerding

unread,
Nov 21, 2023, 10:45:55 AM11/21/23
to
Klaus H. meinte:

>>> . Statt mir (wie neulich) einen 4-Minuten-Umstieg auf die Fahrkarte
>>> mit Zugbindung zu schreiben, der nie einzuhalten ist.
>>
>> Freue Dich wenn es klappt. Sonst freue Dich über das flexible Ticket.
>>
> Und der Arbeitgeber freut sich über den flexibel einsetzbaren
> Kündigungsgrund. Eine win/win-Situation.

Ich habe nie ein Problem bekommen, wenn ich angerufen habe "komme
später, wg. Zugverspätung". Ebensowenig wie die Kolegen, die angerufen
haben "komme später, wg. Stau vor einem Unfall".
>
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 11:14:25 AM11/21/23
to
Diedrich Ehlerding schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 16:45:55 UTC+1:
> Ich habe nie ein Problem bekommen, wenn ich angerufen habe "komme
> später, wg. Zugverspätung". Ebensowenig wie die Kolegen, die angerufen
> haben "komme später, wg. Stau vor einem Unfall".

Hm, du bist Angestellter, richtig? Bei dir kommt es also in erster Linie darauf
an, pünktlich zur Arbeit zu kommen. Sollte dir das häufiger nicht gelingen,
wirst auch Du Ärger bekommen. Oder länger arbeiten müssen.

Wenn du beruflich wo hinfährst und sagst "ich plane lieber zwei Stunden
Puffer ein", wirst du als besonders gewissenhaft bei deinem Arbeitgeber
gelten und kriegst die Zeit bezahl, ist ja eine Dienstreise.

Bei mir ist das anders. Ich bin Freiberufler. Wenn ein Meeting stattfindet, das
(sagen wir mal) eine Stunde geht, verlegt das keiner um 30 Minuten, weil ich
nicht erscheine. Da sitzen Abteilungsleiter, Bereichsleiter und Vorstände, die
haben (wie ich) einen komplett durchgetakteten Tagesplan, den sie sich von
einem Dienstleister wie mir nicht kaputtmachen lassen.

Und die Zeit, die ich unterwegs bin, zahlt mir keiner. Das heißt: Zusätzlich
zum Ärgernis der Zeitverschwendung kostet mich jede Stunde, die ich nicht
arbeiten kann, einen dreistelligen Betrag. Vom Schaden eines Projektes, das
man nicht kriegt, weil man zum Vorstellungstermin DEUTLICH zu spät kommt,
mal abgesehen.

Dabei war die Bahn lange ein Vorteil für mich: Ich bin täglich zwischen HH und
B gependelt und hatte auf der ganzen Strecke Netz, konnte also im ICE durchgängig
arbeiten. Das war begeisternd. Das geht aber wohl nur auf dieser Strecke,
Richtung Süden (von HH aus) fährt man ständig durch Funklöcher und die VPN-
Verbindung ist weg (die ich zum Arbeiten zwingend brauche).

Gerade auch darum wurde ich vom Fan der Bahn hin zu jemandem, der unter
Schmerzen wohl zukünftig doch eher das Auto nehmen wird.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 11:18:24 AM11/21/23
to
Marc Haber schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 13:43:40 UTC+1:
> Jemand von Ralfs oder meinem Kaliber wird nicht gekündigt weil man
> einmal verspätet zum Termin kommt. Es ist ja nicht so als wäre das
> einmal in der Woche so.

Jein. Erstens: Ein Meeting, bei dem ich nicht dabei bin, findet ohne mich
statt und wird nicht verlegt. Dazu sind die Zeitpläne meiner Gesprächspartner
zu sehr durchgetaktet (und meiner übrigens auch, aber von dem fang ich gar
nicht erst an).

Dann wird Zeugs beschlossen, das nach meiner Expertise Quatsch ist und
wenn ich das anbringe, heißt es "es gab ein Meeting dazu, warum haben Sie
das DA nicht gesagt? Ah, Sie waren nicht da - tja, nu haben wir den Salat, den SIE
verschuldet haben" - SIE bin in diesem Falle ich. Meine Probleme (Bahn zu spät)
interessieren die nicht - das ist das was ich immer sage: Die Probleme des
Dienstleisters macht sich der Auftraggeber nicht zu eigen, sonst braucht er
den Dienstleister nicht.

"Achso, dann müssen Sie halt früher losfahren. Ach, das bezahlen wir Ihnen nicht?
Natürlich nicht, aber das ist ja nicht unser Problem, wie Sie sich organisieren".

Einer der Gründe, warum ich Videokonferenzen so toll findet. Da fällt dieser
Unsicherheitsfaktor komplett weg.


Ralf

Diedrich Ehlerding

unread,
Nov 21, 2023, 2:36:00 PM11/21/23
to
Ralf Wenzel meinte:

>> Ich habe nie ein Problem bekommen, wenn ich angerufen habe "komme
>> später, wg. Zugverspätung". Ebensowenig wie die Kollegen, die
>> angerufen haben "komme später, wg. Stau vor einem Unfall".

>
> Hm, du bist Angestellter, richtig?

s/ist/war/. Aber ja. Und in dem Artikel, auf den ich geantwortet hatte,
war von "Arbeitgeber" die Rede. Da sollte es dich nicht wundern, dass
ich nicht selbständig war.

> Bei dir kommt es also in erster
> Linie darauf an, pünktlich zur Arbeit zu kommen.

Nein. Auch wenn es dich überraschen mag: kaum ein Angestellter wird
fürs pünktliche Erscheinen zum Büroschlaf bezahlt.

> Sollte dir das
> häufiger nicht gelingen, wirst auch Du Ärger bekommen. Oder länger
> arbeiten müssen

Ach, und das ist anders, wenn man nicht per Bahn, sondern per Auto
versucht, einigermaßen pünktlich, aber eben nicht mit großer Zeitreserve
irgendwo zu erscheinben? Ich habe oben, du harttest es ja zitiert, zart
darauf hingewiesen, dass bei den heutigen Verkehrsverhältnissen ein Auto
keineswegs eine Garantie fürs termingerechtes Ankommen ist. Ja, BTST;
ich bin häufig genug von Kollegen, die stolz auf ihren Firmenwagen
waren, mitgenommen worden. In der Theorie hätte das vielleicht 10 min
Zeitvorteil gebracht - aber häufig genug standen wir dann im Stau. In
manchen Fällen stundenlang. Ja, wir dtanden häufiger stundenlang im stau
als ich in der Bahn stundenlang Verspätung hatte.

Stephan Seitz

unread,
Nov 21, 2023, 2:43:55 PM11/21/23
to
Diedrich Ehlerding <diedrich....@t-online.de> wrote:
> manchen Fällen stundenlang. Ja, wir dtanden häufiger stundenlang im stau
> als ich in der Bahn stundenlang Verspätung hatte.

Das hängt immer ganz stark von der Strecke ab.
Damals bei meinen Erfahrungen war das Auto immer schneller als die
Bahn, auch mal mit Stau. Es ist außerdem grundsätzlich bequemer.

Diedrich Ehlerding

unread,
Nov 21, 2023, 2:53:18 PM11/21/23
to
Stephan Seitz meinte:

> Das hängt immer ganz stark von der Strecke ab.

Hier gibts die A2 und die A7 ... beide eigentlich immer mit
stauträchtigen Baustellen. In allen 4 Richtungen.

> Damals bei meinen Erfahrungen war das Auto immer schneller als die
> Bahn, auch mal mit Stau. Es ist außerdem grundsätzlich bequemer.

Selber Auto fahren findest du bequemer als in der Bahn sitzen (und dabei
noch, nach Wahl, entweder am Laptop was zu arbeiten, oder eben den
aktuellen SPIEGEL oder die Tageszeitung zu lesen)? Ernsthaft?

Ganz abgesehen davon, dass Autofahren arbeitszeitrechtlich und
berufsgenossenschaftsrechtlich Arbeitszeit ist - d.h. wenn ich mit dem
Auto hätte fahren wollen, hätte ich schon deutlich früher wieder vom
Kunden weggemusst, um die 10 Stunden-Grenze nicht zu reißen.

Martin Ebert

unread,
Nov 21, 2023, 5:07:14 PM11/21/23
to
Am 21.11.23 um 18:38 schrieb Michael Zink:

> Bei einem Unternehmen wie der DBAG haben nicht die Verursacher ein
> Problem, sondern die Kunden und die kleinen Mitarbeiter.

Die Verursacher waren wir allerdings selbst. Ich kann mich
sehr gut daran erinnern, wie die Mehrheit es ganz prima
fand, die Bahn zu privatisieren und für den Wettbewerb fit
zu machen.

Wenn man da vorsichtig mahnte, wurde man niedergeschrien:
Man sei gegen die Zukunft und wasweißichnoch.

Mt

Martin Ebert

unread,
Nov 21, 2023, 5:09:06 PM11/21/23
to
Am 21.11.23 um 20:53 schrieb Diedrich Ehlerding:

> Selber Auto fahren findest du bequemer als in der Bahn sitzen

Ja.

Inzwischen auch in Bezug zur 1. Klasse.

Mt

Hans CraueI

unread,
Nov 21, 2023, 5:12:08 PM11/21/23
to
Stephan Gerlach schrieb

> Hans CraueI schrieb:
>> Thomas Hochstein schrieb
>>> Wenn Du immer noch Bahn fährst, kann das alles offensichtlich so schlimm
>>> nicht sein.
>> Es gibt halt keine vernünftige Alternative.
>
> Gibt's schon: Auto mieten, günstiges gebrauchtes Auto fahren,
> Mitfahrgelegenheit in Autos, Fernbus.

Alles keine vernünftigen Alternativen. Nicht für Einzelne und
schon gar nicht für die Allgemeinheit.

Den sehr umfangreichen und noch lange andauernden Prozess der
Wiederherstellung, der Weiterentwicklung und des Ausbaus der
Schieneninfrastruktur nach jahrzehntelanger Unterfinanzierung
wird man durchstehen müssen.
Die daraus resultierenden Beeinträchtigungen bei Reisen sind
ganz überwiegend nicht vermeidbar.

Die in diesem Kontext vorgebrachten Beschwerden über fehlendes
WLAN, nicht funktionierenden Komfort-Check-in oder fehlendes Chili
con Carne im Bordbistro finde ich allerdings gänzlich unpassend.

> Wobei je nach weiteren Bedingungen (z.B. wie oft ist eine Fahrt
> notwendig, ist ein Führerschein vorhanden etc.) im Einzelfall das
> genannte Attribut "vernünftig" zu diskutieren wäre.

Es gibt natürlich Einsatzzwecke, für die ein Auto das vernünftigste
Verkehrsmittel ist. Die gehören nicht zur Klasse der Wege, für die
die Bahn genutzt werden kann. Etwa ein Klaviertransport.

Hans

Hergen Lehmann

unread,
Nov 21, 2023, 5:30:03 PM11/21/23
to
On 11/21/23 09:38, Stephan Seitz wrote:

> Hergen Lehmann <hlehmann.ex...@snafu.de> wrote:
>> Der Kunde hat genau eine Stellschraube, mit der er die Weichen in die
>> richtige Richtung stellen kann: Seinen Stimmzettel bei der nächsten Wahl.
>
> Okay, ich beiße. Welche Partei hat das auf ihrem Wahlplan?

Wie Rolf schon schrieb: Es gibt zumindest einige Fraktionen, welche
bekanntermaßen eher in Richtung "weniger Geld für die Eisenbahn, mehr
für die Autobahn" drängen. Diese kann man also ausschließen.

Bei den anderen könnte man Chancen haben, wenn die Wähler ihrem
Direktkandidaten diesbezüglich auf die Nerven gehen.

Ich habe bis heute nicht begriffen, warum die Grünen sich ausgerechnet
das nicht recht ins Parteiprogramm passende Außenministerium geschnappt
haben und das umweltpolitisch wichtige Thema "Verkehr" der Autolobby
überlassen haben. Anders herum wäre produktiver gewesen...


> Ist diese
> Partei allgemein wählbar (würde jemand AFD wählen, wenn die die Bahn
> voranbringen wollten)?
Ich fürchte mit "Ausländer raus, Grenzen zu" als zentralem Thema wird
man die Probleme der Bahn, insbesondere deren Personalengpässe, nicht
lösen können.
Konkrete Äußerungen zur Verkehrspolitik sucht man bei der AfD vergebens.


> Hat diese Partei überhaupt Aussicht auf einen Erfolg?

Ich fürchte ja, übersteigerter Nationalismus und Hassparolen sind
international gerade im Trend.

Martin Ebert

unread,
Nov 21, 2023, 5:37:43 PM11/21/23
to
Am 21.11.23 um 23:12 schrieb Hans CraueI:
> Stephan Gerlach schrieb

>> Gibt's schon: Auto mieten, günstiges gebrauchtes Auto fahren,
>> Mitfahrgelegenheit in Autos, Fernbus.
>
> Alles keine vernünftigen Alternativen. Nicht für Einzelne und
> schon gar nicht für die Allgemeinheit.

Natürlich ist Auto für mich eine vernünftige Alternative.
Real sogar alternativlos, wie ich gerade selbst erlebte.

> Den sehr umfangreichen und noch lange andauernden Prozess der
> Wiederherstellung, der Weiterentwicklung und des Ausbaus der
> Schieneninfrastruktur nach jahrzehntelanger Unterfinanzierung
> wird man durchstehen müssen.

Könnt ihr gern machen, aber ohne mich.

> Die daraus resultierenden Beeinträchtigungen bei Reisen sind
> ganz überwiegend nicht vermeidbar.

Oh doch.

> Die in diesem Kontext vorgebrachten Beschwerden über fehlendes
> WLAN, nicht funktionierenden Komfort-Check-in oder fehlendes Chili
> con Carne im Bordbistro finde ich allerdings gänzlich unpassend.

Wenn es nur eins wäre, könnte man ja darüber reden. Aber da
klemmt wirklich alles: Signalstörung, Gleisarbeiten, Zugpersonal
konnte nicht pünktlich zum Zug, Tfz-Führer krank, Anzeigen am und
im ICE falsch, nicht korrigierbar. Und das Highlight, berichtet
von einem Kollegen bei gleicher Tagung: Ansage Großstörung FFM
wegen ein Dispatcher krank. Weiter: Anzeigen nicht auf dem Stand
der Dinge. Anzeigen nicht aktuell. Verschiedene Anzeigewege ->
verschiedene Verspätungsdaten. Alles an zwei Tagen, bei Hin- und
Rückfahrt.

Und so weiter und so weiter.

P.S: Du klingst ein wenig wie zu deb-Zeiten. Das erzeugt ein
nostalgisches Gefühl und macht mich dann doch wieder glücklich.

Mt

Ulrich Onken

unread,
Nov 21, 2023, 5:51:35 PM11/21/23
to
On 21.11.2023 23:00, Hergen Lehmann wrote:

> Wie Rolf schon schrieb: Es gibt zumindest einige Fraktionen, welche
> bekanntermaßen eher in Richtung "weniger Geld für die Eisenbahn, mehr
> für die Autobahn" drängen. Diese kann man also ausschließen.
>
> Bei den anderen könnte man Chancen haben, wenn die Wähler ihrem
> Direktkandidaten diesbezüglich auf die Nerven gehen.

Man kann es ja vor der nächsten Bundestagswahl bei allen Kandidaten, die
nicht von vorneherein ausscheiden, mit ein paar konkreten Fragen
austesten und auf die Antworten gespannt sein (hmm, und vorher über den
Anteil an Textbausteinen, Artificial Intelligence und direkter Antwort
spekulieren).
> Ich habe bis heute nicht begriffen, warum die Grünen sich ausgerechnet
> das nicht recht ins Parteiprogramm passende Außenministerium geschnappt
> haben und das umweltpolitisch wichtige Thema "Verkehr" der Autolobby
> überlassen haben. Anders herum wäre produktiver gewesen...

Ich habe das auch nicht wirklich verstanden. Vermutlich hängt das mit
den Ambitionen der beiden Spitzen zusammen. Anton Hofreiter, der im
Sinne der Bahnkunden vermutlich eine bessere Besetzung fürs
Verkehrsressort gewesen wäre als Wissing, ist ja leider bei der
Besetzung der Kabinettsposten ausgebootet worden.

Grüsse
Uli

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 5:56:04 PM11/21/23
to
Hergen Lehmann schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 23:30:03 UTC+1:
> Wie Rolf schon schrieb: Es gibt zumindest einige Fraktionen, welche
> bekanntermaßen eher in Richtung "weniger Geld für die Eisenbahn, mehr
> für die Autobahn" drängen. Diese kann man also ausschließen.

Mit "Pro Bahn" gewinnt man keine Wahlen, weil die meisten eh nicht mit der Bahn
fahren (wollen). Das Netz wird halt nie die Redundanz erhalten, die es bräuchte,
um mit dem Autoverkehr zu konkurrieren. Einen Stau kann ich umfahren, einen
liegengebliebenen Zug kann man bestenfalls großräumig umfahren und da hat
man dann schnell eine ganze Stunde Verspätung.

Eine einzige Person in der Nähe des Gleisbettes bringt den Verkehr auf dieser
Strecke praktisch zum Erliegen. Beispiel aus HH: Kein S-Bahn-Verkehr zwischen
Hbf und Bergedorf. Da packen sich einfach viele an den Kopf, weil sie denken
"mit dem Auto wäre das kein Problem, da laufen ständig Leute neben der Strecke
rum" - ja, das ist was anderes, aber das interessiert die Leute nicht. Die sehen
nur die enormen Auswirkungen, die eine kleine Störung hat.

Wenn ich (von HH) nach Schermbeck am Niederrhein will, fahre ich über Dortmund nach
Duisburg, steige in einen Zug nach Wesel und fahre von dort aus nach Schermbeck.
Mit einem Bus, der hin und wieder fährt.

Allein nach Duisburg fahre ich dann vier Stunden. Der Umweg ist enorm. Und die
vier Stunden schaffe ich nur, wenn alles bei der DB klappt. Mein Sohn (aus Mülheim)
hat neulich über acht gebraucht, bis er in HH war. Da packt man sich an den Kopf.

Vergleich: Wenn es schlecht läuft, fahre ich mit dem Auto vier Stunden. Dann
stehe ich aber bei meiner Mutter vor der Tür und nicht an einem zugigen Bahnhof.
Ich fahre gern zu Tagesrandzeiten, da brauche ich eigentlich nie länger als 2.5h.

Ich entscheide selbst, wann ich fahre, wann ich Pause mache (ich bin Raucher,
für mich ist eine Pause etwas anderes als Zeit nutzen in der Bahn -- gerade auf so
langen Strecken, weil ich nämlich eine rauchen kann -- früher hab ich Umsteigeverbindungen
aus genau diesem Grunde bevorzugt, inzwischen ist das Risiko des verpassten
Anschlusses einfach zu hoch).

Und für mich ist das nur teuer, weil ich Mietwagen fahre (ein eigenes Auto lohnt
sich einfach nicht), hätte ich ein eigenes Auto, wäre es deutlich billiger - insbesondere
billiger als die Bahnfahrt.

> Ich habe bis heute nicht begriffen, warum die Grünen sich ausgerechnet
> das nicht recht ins Parteiprogramm passende Außenministerium geschnappt
> haben und das umweltpolitisch wichtige Thema "Verkehr" der Autolobby
> überlassen haben. Anders herum wäre produktiver gewesen...

Das ist doch einfach: Frau Baerbock kommt aus dem Völkerrecht, nicht aus
dem Verkehrsrecht ;) (wer Ironie findet....)

> Ich fürchte mit "Ausländer raus, Grenzen zu" als zentralem Thema wird
> man die Probleme der Bahn, insbesondere deren Personalengpässe, nicht
> lösen können.

Wenn man die Probleme der Bahn lösen will, muss man da viel, sehr viel
Geld reinstecken. Das ist umso schwerer vor dem Hintergrund des Urteils
des BVerfG, das zur Folge hat, dass in Summe viel weniger Geld da ist
als geplant. Gerade die Gelder für die Bahn sollten aus diesen Töpfen kommen.

Das ist in Deutschland nicht mehrheitsfähig. Die fahren ohnehin lieber mit
dem Auto (nicht alle, das ist jetzt verkürzt dargestellt, aber im Grunde richtig).

Das ist wie mit den Nachtzügen: Für Bahn-Nerds ist das nett, aber man
wird keinen Geschäftsmann dazu bringen, aus seiner S-Klasse auszusteigen
(irgendwie muss er ja zum Bahnhof kommen), in einen Zug zu steigen, der
ihm eine Übernachtung auf Campingniveau bietet und das auch nur, wenn
er zum Fahrplanwechsel auch gleich fest bucht. Der steigt in den Flieger
und übernachtet im Vier-Sterne-Hotel, wo das Klo nicht auf dem Gang ist
bzw. er das Klo auch dann auf dem Zimmer hat, wenn er nicht Monate
im Voraus bucht (das können die meisten Geschäftsleute nämlich nicht).

Dem ist auch nicht zu erklären, dass er nach Dortmund doppelt so lange
fährt wie nach Berlin, obwohl Berlin kaum näher ist (beides von HH aus
gerechnet). Oder dass er auf einmal eine ganze Stunden länger fahren muss
(und das über viele Monate hinweg), weil die Strecke saniert wird (obwohl
die vor zwei Jahren schon monatelang gesperrt war - aus dem gleichen Grund).

Da war selbst die Komplettsperrung der A40 im Ruhrgebiet problemloser.

> Ich fürchte ja, übersteigerter Nationalismus und Hassparolen sind
> international gerade im Trend.

Die AfD gewinnt keine Wahlen mit Nationalismus und Hassparolen. Das
ist viel zu kurz gedacht und genau dieses zu kurze Denken führt dazu, dass
sie immer stärker wird. Die AfD gewinnt Wahlen, weil Probleme nicht gelöst
werden. Nehmen wir die Flüchtlingskrise von 2015, die ist fast 10 Jahre her
und ein Großteil der damals aufgenommenen Flüchtlinge sind noch immer
nicht in Arbeit. Auch von den Flüchtlingen aus der Ukraine arbeiten in Deutschland
anteilsmäßig so wenige wie in keinem anderen Land, das welche aufgenommen hat.

Das sind keine Hassparolen. Das sind leider Fakten. Und dass solche Themen
wie Bürgergeld- und Mindestlohnerhöhungen gravierende Auswirkungen haben
auf die Frage, ob sich Arbeit noch lohnt bzw. ob wir sie noch bezahlen können,
dazu muss ich ja wohl nix sagen. Gerade heute habe ich eine Umfrage in einem
der als seriös geltenden Presseorgane gelesen, dass die Mehrheit befürchtet,
dass sich Arbeit für viele nicht mehr lohnt.

Und nein, ich wähle die AfD nicht, ich mag sie nicht, aber damit, sie zu ignorieren
oder deren Themen zu verteufeln, werden wir sie nicht los. Ignoranz hat nicht
gegen die Linke geholfen und auch nicht gegen die Grünen. Gegen beide hat man
das erfolglos versucht und bei der AfD scheitert das auch.

Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 6:02:50 PM11/21/23
to
Martin Ebert schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 23:37:43 UTC+1:
> Am 21.11.23 um 23:12 schrieb Hans CraueI:
> > Die in diesem Kontext vorgebrachten Beschwerden über fehlendes
> > WLAN, nicht funktionierenden Komfort-Check-in oder fehlendes Chili
> > con Carne im Bordbistro finde ich allerdings gänzlich unpassend.

Bei der Vielzahl der Dinge, die nicht funktionieren, ist schon die Zahl
bedrückend. Und ja: Wenn man ohnehin zu spät ist, dann ärgert einen
sowas noch mehr. Wenn man das (gute!) Essen im Zug dem Fastfood,
das man sich hätte mitbringen können, vorziehen will und dann feststellt:
Es gibt vier Stunden lang nix zu essen - nämlich bis man ankommt.

Da kann man dann schonmal sauer sein. Weil man weiß: Mit dem Auto
wäre mir das nicht passiert. Wenn da ein Restaurant nicht funktioniert,
fahre ich zum nächsten.

> Wenn es nur eins wäre, könnte man ja darüber reden. Aber da
> klemmt wirklich alles: Signalstörung, Gleisarbeiten, Zugpersonal
> konnte nicht pünktlich zum Zug, Tfz-Führer krank, Anzeigen am und
> im ICE falsch, nicht korrigierbar. Und das Highlight, berichtet
> von einem Kollegen bei gleicher Tagung: Ansage Großstörung FFM
> wegen ein Dispatcher krank. Weiter: Anzeigen nicht auf dem Stand
> der Dinge. Anzeigen nicht aktuell. Verschiedene Anzeigewege ->
> verschiedene Verspätungsdaten. Alles an zwei Tagen, bei Hin- und
> Rückfahrt.

Hatte ich neulich: Zugeinfahrt in HH Hbf. Anzeige "umgekehrte Wagenreihung"
kommt ziemlich spät. Im Navigator wurde das nicht gemeldet, darum
stand auch ich falsch (ich hatte das extra mehrfach geprüft). Trubel auf dem
engen Bahnsteig, weil die einen in die eine Richtung und die anderen in die
andere müssen. Bei Zugeinfahrt stellt man fest: Man steht am falschen Ende,
weil die Wagenreihung nämlich NICHT umgekehrt ist. Dann geht der Trubel
erstens in die andere Richtung wieder los und viele steigen erstmal ein um
sich dann durch den Zug zu kämpfen.

ich sage zwar immer: Außen ist man schneller als im Zug, aber bei so einer
Gelegenheit hat mein Schwiegervater neulich den Zug verpasst. Der lief
außen lang, seine Frau innen, plötzlich piep piep piep Türen zu als er in der
Wagenmitte war und seine Frau fuhr ohne ihn ab.

Sorry, aber so gewinnt man keine Kunden, wenn man sie so verunsichert.

Ralf

Ulrich Onken

unread,
Nov 21, 2023, 6:16:17 PM11/21/23
to
On 21.11.2023 20:43, Stephan Seitz wrote:
> Diedrich Ehlerding <diedrich....@t-online.de> wrote:
>> manchen Fällen stundenlang. Ja, wir dtanden häufiger stundenlang im stau
>> als ich in der Bahn stundenlang Verspätung hatte.
>
> Das hängt immer ganz stark von der Strecke ab.
> Damals bei meinen Erfahrungen war das Auto immer schneller als die
> Bahn, auch mal mit Stau. Es ist außerdem grundsätzlich bequemer.
Das hängt vor allem auch von der Qualität des jeweiligen Bahnverkehrs ab.

Ich pendele einmal pro Woche zwischen Basel und Zürich, mit dem Zug. OK,
der Betreiber ist noch eine richtige (funktionierende) Bahn. Die
Verspätung liegt meist zwischen 0 und 2 Minuten, nur einmal waren es 10
Minuten, und dafür gab es natürlich eine Erklärung und Entschuldigung.
Die meisten Züge sind so bequem, dass man unterwegs problemlos arbeiten
kann (perfekte Mobilfunkabdeckung auch in den Tunnels). Es ist also
anders als im Auto keine verlorene Zeit. Und wenn abends der ICE 4
(Zürich - Frankfurt) bis Basel mal wieder durch einen Ersatzzug mit EW
IV und knappen Sitzplätzen ersetzt wird, dann informieren die
Zugbegleiter süffisant über den technischen Grund - Zug aus Deutschland
nicht eingetroffen...

Es mag sein, dass man auch dort mit dem Auto schneller ist, aber
stressiger und zeitlich unzuverlässiger ist das inklusive Parkplatzsuche
allemal.

Ja, es hängt sicher auch von der Strecke ab, aber so desolate Zustände
wie bei der DB AG mit ihrer chronischen Unpünktlichkeit gibt es meines
Wissens nirgends in der Schweiz. Machbar ist ein zuverlässiger
Bahnverkehr also durchaus, nur muss auch der politische Wille dafür
vorhanden sein, langfristig das nötige Geld dafür auszugeben!

Grüsse
Uli

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 6:19:57 PM11/21/23
to
Martin Ebert schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 23:37:43 UTC+1:
> Natürlich ist Auto für mich eine vernünftige Alternative.

Ich gebe mal ein Beispiel. Ich muss für ein Präsenzmeeting von HH nach L.
Ja, es gibt leider noch Meetings, bei denen Videokonferenzen rechtlich nicht
möglich sind.

Ich habe die Wahl zwischen Direktverbindung und Umstieg in Berlin. Die
Direktverbindungen sind entweder deutlich zu früh oder zu spät in L,
außerdem sind die Züge lt. Anzeige sehr voll. Ich denke noch "oh,
Anschluss nur vier Minuten - aber die DB wird schon wissen, was sie mir
anbietet".

Schon am Berliner Tor (!), das ist die erste S-Bahn-Station nach dem Hbf HH
stehen wir fünf Minuten auf freier Strecke rum. Da denke ich noch "hoffentlich
gibt der Gas, damit wir den Anschluss noch kriegen". Der Zub schließt das aus,
dabei weiß ich, dass auf der Strecke öfters Verspätungen aufgeholt werden
(ich bin die ja früher täglich hin und her gefahren!).

Ich kann also schon fünf Minuten nach der Abfahrt sagen: Ich schaffe den Termin
nicht. Super. Eigentlich hätte ich aussteigen und heimfahren müssen, aber der
nächste Halt des Zuges ist Spandau. Ich KANN gar nicht aussteigen.

Ankunft mit +8, der Zug ist natürlich weg. Ich bin dann über Umwege doch
noch halbwegs pünktlich angekommen, aber abgehetzt und wenig vorbereitet,
das vorbereitende Gespräch vor dem Termin musste ich absagen.

Der Zub meinte noch so zu mir "warum planen Sie denn mit vier Minuten
Umstiegszeit?", da wäre ich ihm fast mit dem nackten Hintern ins Gesicht
gesprungen. Wenn die DB mir das anbietet, muss es eine Möglichkeit geben,
das auch zu schaffen. Wenn schon der Zub mir sagt, dass die Chance, dass
DAS klappt, im einstelligen Prozentbereich liegt, dann darf die DB mir das
schlichtweg nicht anbieten.

Ich kann die Angebote meines Dienstleisters nicht prüfen. Wenn ich so weit
gehen muss, dann brauche ich den Dienstleister nicht. Ich MUSS davon ausgehen,
dass eine mir angebotene Leistung auch mit hoher Wahrscheinlichkeit erbracht
werden kann.

Ein anderes Beispiel: In Spandau kommt ein Fahrgast angerannt, schafft den Zug
noch so gerade eben. Er fragt beim Einsteigen den Zub, ob der Zug auch in Celle hält.
Das wird bejaht. Im Zug wird er dann gefragt, warum er mit DEM Zug fährt, wenn er
doch eine Fahrkarte bis Celle hat -- nächster Halt Hamburg Hbf.

Ergebnis: Er musste den Mehrpreis für den Umweg bezahlen, den er gar nicht nehmen
wollte, er ist mit der Überzeugung eingestiegen, dass er nicht nach HH fährt. Er brauchte
also quasi eine Fahrkarte von Celle nach HH und eine von HH nach Celle (tariftechnisch
wird das falsch sein, aber im Grunde wars das). Zu dem Ärger, den er hatte, weil er viele
km Umweg fährt und viel später am Ziel ist als geplant.

Solche Leute steigen einfach in keinen Zug mehr ohne Angst zu haben, dass etwas in
die Hose geht, weil man sich als Kunde nichtmal auf die Aussage von Bahn-Mitarbeitern
verlassen kann. Ein solcher Kunde ist WEG. Und er ist nicht nur weg, er erzählt die
Geschichte auch Freunden, Kollegen, Nachbarn und jeder von diesen Leuten denkt sich
"dann fahre ich lieber Auto, da fahre ich selbstbestimmt".

Solche Fälle (und zwar jeder einzelne) sind verheerend bei dem Ruf, den die Bahn
ohnehin schon hat. Weil sie all das bestätigt, was viele Leute ohnehin denken. Und
sowas wieder rauszukriegen aus den Köpfen, ist schwere, lange Arbeit.

Als Freiberufler weiß ich: Es ist sehr, sehr schwer, sich einen guten Ruf zu erarbeiten.
Aber ganz einfach, ihn sich mächtig zu versauen.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 6:25:26 PM11/21/23
to
Ulrich Onken schrieb am Mittwoch, 22. November 2023 um 00:16:17 UTC+1:
> On 21.11.2023 20:43, Stephan Seitz wrote:
> > Das hängt immer ganz stark von der Strecke ab.
> > Damals bei meinen Erfahrungen war das Auto immer schneller als die
> > Bahn, auch mal mit Stau. Es ist außerdem grundsätzlich bequemer.
> Das hängt vor allem auch von der Qualität des jeweiligen Bahnverkehrs ab.

Beides ist richtig. Ich bin ein Jahr lang (ich wiederhole mich ;) ) zwischen HH
und B gependelt. Jeden Tag. Und das war toll. Ich konnte im Zug arbeiten,
weil ich keine Verbindungsabbrüche hatte, die mich aus dem VPN geworfen
hätten. Ich war ausgeruht und hatte gefrühstückt UND schon 90 Minuten
gearbeitet als ich im Büro ankam. Ich bin sogar bis Südkreuz gefahren, weil
ich dann länger im ICE sitzen und arbeiten konnte. Die andere Strecke hätte
mehr S-Bahn-Zeit bei minimalem Zeitgewinn bedeutet - also weniger Netto-
Arbeitszeit.

Alle haben mich für bekloppt gehalten, ich fand es großartig. Heute würde ich das
Risiko nicht mehr eingehen und bin froh, dass ich inzwischen im HO arbeiten kann.

> Zugbegleiter süffisant über den technischen Grund - Zug aus Deutschland
> nicht eingetroffen...

Das habe ich auch schon öfters so gehört und gelesen. Eine grausige Außendarstellung
nicht nur für die Bahn, sondern für Deutschland.

> Ja, es hängt sicher auch von der Strecke ab, aber so desolate Zustände
> wie bei der DB AG mit ihrer chronischen Unpünktlichkeit gibt es meines
> Wissens nirgends in der Schweiz. Machbar ist ein zuverlässiger
> Bahnverkehr also durchaus, nur muss auch der politische Wille dafür
> vorhanden sein, langfristig das nötige Geld dafür auszugeben!

Richtig, und das mit dem Geld UND die notwendigen Bauprojekte sind
einfach nicht mehrheitsfähig in einem Autoland. Ich erinnere an Herrn Klingbeil,
der als Chef der SPD mehr Schienenverkehr fordert, als Abgeordneter in seinem
Wahlkreis aber den Ausbau einer Strecke verhindert.

Weil er das seinen lokalen Wählern nicht erklären kann. So richtig das ist, was
er fordert.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 6:36:03 PM11/21/23
to
Martin Ebert schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 23:07:14 UTC+1:
> Die Verursacher waren wir allerdings selbst. Ich kann mich
> sehr gut daran erinnern, wie die Mehrheit es ganz prima
> fand, die Bahn zu privatisieren und für den Wettbewerb fit
> zu machen.

Das ist ja auch naheliegend. Die meisten Leute wohnen weitab
vom nächsten Bahnhof. Ich z. B. wohnte damals in Schermbeck.
Da gab es schon lange vor der Privatisierung keinen Bahnhof mehr
und nichtmal eine gescheite Busverbindung ZUM nächsten Bahnhof.

Also brauchte man sowieso ein Auto, um zum Zug zu kommen. Warum
soll ich dann dafür sein, eine Bahn mitzubezahlen, die ich voraussichtlich
(nach meiner damaligen Lebensplanung) nie nutzen werde, weil 90%
meiner Fahrten nach Wesel oder Dorsten oder Haltern sind, wo ich
NIEMALS mit der Bahn hinkommen werde (wenn ich nicht über Wesel,
Duisburg und Recklinghausen nach Haltern fahren will, was STUNDEN
dauert)?

Und so leben eben sehr viele weit, weit weg vom nächsten Bahnanschluss
und müssten erhebliche Umwege in Kauf nehmen, nur um die Bahn zu nutzen.


Ralf

Ralf Wenzel

unread,
Nov 21, 2023, 6:43:07 PM11/21/23
to
Stephan Seitz schrieb am Dienstag, 21. November 2023 um 09:38:36 UTC+1:
> Okay, ich beiße. Welche Partei hat das auf ihrem Wahlplan? Ist diese
> Partei allgemein wählbar (würde jemand AFD wählen, wenn die die Bahn
> voranbringen wollten)? Hat diese Partei überhaupt Aussicht auf einen
> Erfolg?

Da fallen mir im Wesentlichen Die Grünen ein, aber durch deren Phantomdebatten
schießen die sich immer wieder selbst ins Aus. Beispiel: Dienstwagenprivileg.
Das wird als klimafeindliche Subvention verurteilt, muss weg. Die glauben doch
nicht ernsthaft, dass es EINEN EINZIGEN Dienstwagen weniger gäbe, gäbe es
das nicht? Was passieren würde, ist: Die müssten alle Fahrtenbücher führen
und das Finanzamt müsste diese Fahrtenbücher prüfen. Der Aufwand verfrühstückt
locker das Geld, das man im Idealfall mehr einnehmen will und das schon nur
in den ohnehin überlasteten Finanzämtern. Gesamtwirtschaftlich ist das ein
enormer Schaden, der damit angerichtet würde und in Summe ein Minusgeschäft.

UND Deutschland würde sich wieder mal einen Namen als Bürokratieland machen.

Als dass das letzte Mal versucht wurde, kamen Klagen aus der Bevölkerung. Nicht von
denen, die 7er BMWs fahren, sondern von den kleinen, mobilen Altenpflegediensten,
die gesagt haben: Unser Kleinstbetrieb wirft SO wenig ab, wir könnten uns das gar nicht
LEISTEN, uns ein privates Auto zu finanzieren.

Dann sorgt man dafür, dass die mehr verdienen? Und wer soll das bitte bezahlen?

Wir brauchen MEHR Pauschalen, nicht weniger.


Ralf
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