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[Reisenotiz] Strab in und um Basel

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Michael Platen

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Aug 13, 2015, 10:00:14 AM8/13/15
to
Moin Zusammen,

das Aktionssparpreis-Angebot der DB und ein geplanter freier Tag
ermöglichten mir einen Tagesausflug nach Basel.

Die Fahrt von Köln nach Basel Badischer Bahnhof und zurück erfolgten mit ICE
100 bzw ICE 101 ohne nennenswerte Vorkommnisse.
Die Fahrten wurden am letzten Aktionssparpreisverkaufstag zu jeweils 14,25 €
(BC 25 rabattiert) gelöst.

In Basel Badischer Bahnhof wurde erstmal eine Tageskarte Basel &
Agglomeration zu CHF 9,40 am Automaten mit Maestro-Karte gelöst, lt
Aufschrift sollte der Automat auch Euro-Münzen nehmen, jedoch nur passend,
was bei mir nicht passte.

Danach begann das Erfahren des Tramnetzes mit einer Fahrt nach Wiehen
Grenze. Dort wurde auch bekannt, das in Basel wegen Bauarbeiten zwischen
Schiffslände und Markplatz fast alle Linien geändert wurden. Die
fußgängerische Besichtigung der Altstadt nach der Retourfahrt zur
Schiffslände endete bereits nach etwas mehr als eine Stunde und wegen der
sehr hohen Temperatur (> 30° C) zog ich es anschließend vor, die
Tramstreckenbesichtigungen nur noch in klimatisierten Fahrzeugen
fortzusetzen.

Dies waren hauptsächlich die Fahrzeuge Siemens Combino, Stadler Tango der
BLT und Flexity 2 der BVB. Während Stadlers Tango etwas zerklüftet
aufgebaut ist, es gibt sogar eine richtige Klettertreppe in der Mitte, ist
der Flexity nur mit leichten Rampen versehen, einige Sitze sind auf Podesten
montiert. Dazu wies der Flexity Holzbrettsitze (fast wie die Düwag-8-Achser
in Köln) auf, Stadlers Tango glänzte mit einer gelungenen Umsetzung einer
dynamischen Perlenschnur-Anzeige (gesamter Laufweg abgebildet inkl
Umsteigeinformationen!), beide waren hervorragend gekühlt. Die Combinos
schwächelten da schon etwas. Gekühlt waren auch einige Altfahrzeuge, u.a.
der Beiwagen 1501, den ich sowohl auf der 6 (Wiehen Grenze <->
Schiffslände, vormittags ) als auch auf der 1 (Basel SBB <-> Basel Badischer
Bahnhof via Dreirosenbrücke, nachmittags) benutzte.

Baustellenbedingt erlebte ich auch das Kuriosum der zweiten Linie 6
(Pratteln -> Allschwil, die Gegenrichtung lief als 14).
Die Linie 11 (St.Louis Grenze <-> Aesch) umfuhr die Sperrung via Messeplatz
und überquerte dabei 2 mal den Rhein.
Auf der 14 in Muttenz waren Kletterweichen im Einsatz, Combinos und die
Guggummere durften nur mit Schrittgeschwindigkeit passieren, die GTs durften
etwas zügiger fahren.

Nicht erfahren wurden u.a. die Linie 8 nach Weil und die Linie 10 ab
Ettingen nach Rodersdorf und in Richtung Dornach sowohl aus zeitlichen wie
preislichen Gründen.

Was sonst noch auffiel:

-in den Bahnen gibt es weder Entwerter noch Fahrkartenverkauf
-Entwerter für Mehrfahrtenkarten sind in die Automaten an der Haltestelle
integriert
-Schwarzfahrergebühr beträgt 100 CHF beim ersten Erwischen.
-Trotz 7,5-Minutentaktung laufen viele Fahrgäste bei Rot über die Ampel :-/
-Als chaotisch ist die Situation am Aeschenplatz zu bezeichnen (Bahnen
halten teilweise in den Dreiecksverbindungen).
- die Benutzung der Toilettenanlage in Basel SBB kostet 2 CHF, Euros werden
nur passend 1:1 genommen, im Badischen Bahnhof ist die Toilette noch
entgeltfrei zu benutzen.
- viele Geschäfte nehmen Euroscheine gerne an, allerdings mit Kurs 1:1 und
Wechselgeld in CHF :-(.
- die Preise sind extrem: Beispiel McD Sundae 4,50 CHF :-O
- Aussenstrecken weisen teilweise längere Gleisverschlingungen oder
eingleisige Abschnitte auf.


--
Viele Grüße

Michael Platen

Heinrich Pfeifer

unread,
Aug 13, 2015, 10:49:22 AM8/13/15
to
Am 13.08.2015 um 16:00 schrieb Michael Platen:
>
> Danach begann das Erfahren des Tramnetzes mit einer Fahrt nach Wiehen
> Grenze. ...

> der Beiwagen 1501, den ich sowohl auf der 6 (Wiehen Grenze <->
> Schiffslände, vormittags )

Wiehen? Nie gehört. Du meinst wohl Riehen.


--

Heinrich
mail: new<at>pfei.eu

Michael Platen

unread,
Aug 13, 2015, 11:13:11 AM8/13/15
to
Moin zusammen,

Heinrich Pfeifer schrieb am Donnerstag, 13. August 2015 16:49:

>
> Wiehen? Nie gehört. Du meinst wohl Riehen.
>

da ging mir wohl grad ein Pferd durch den Kopf, natürlich Riehen.

Patrick Rudin

unread,
Aug 13, 2015, 5:52:37 PM8/13/15
to
Michael Platen wrote:
> Die fußgängerische Besichtigung der Altstadt nach der Retourfahrt
> zur Schiffslände endete bereits nach etwas mehr als eine Stunde und
> wegen der sehr hohen Temperatur (> 30° C) zog ich es anschließend vor,
> die Tramstreckenbesichtigungen nur noch in klimatisierten Fahrzeugen
> fortzusetzen.

An solchen Tagen erkundet man Basel normalerweise schwimmend vom Rhein
aus...

> montiert. Dazu wies der Flexity Holzbrettsitze

Es gab hier Testtrams mit verschiedenen Sitzvarianten und
anschliessender Kundenbefragung. Eine deutliche Mehrheit wollte Holz.

> Nicht erfahren wurden u.a. die Linie 8 nach Weil

Abgesehen von der Endstation auf der Brücke ist die imho nicht
sonderlich sehenswert.

> und die Linie 10 ab Ettingen nach Rodersdorf und in Richtung
> Dornach sowohl aus zeitlichen wie preislichen Gründen.

Schade, nach Rodersdorf raus ist Abenteuer. Aber ja, leider nicht in der
Tageskarte drin.

> -Trotz 7,5-Minutentaktung laufen viele Fahrgäste bei Rot über die Ampel :-/

Umgekehrt, ich sehe das stundenlange Warten bei Rotlicht nachts um drei
eher als Deutsche Tugend...

> -Als chaotisch ist die Situation am Aeschenplatz zu bezeichnen (Bahnen
> halten teilweise in den Dreiecksverbindungen).

Es ist ein Fächer in Richtung Aeschenvorstadt. Das "Dreieck" wird
eigentlich nur an der Fasnacht befahren, wenn die Aeschenvorstadt (alle
Linien Richtung Bankverein) gesperrt ist.

Aber die Haltestelle des 15ers ist ein grosses Ärgernis, sowohl für
Trampassagiere wie auch für Fussgänger und Autofahrer. Die bestellten
kurzen Flexity sind zwei Meter länger als die jetzt eingesetzten
Fahrzeuge, das wird noch lustig.

> - die Benutzung der Toilettenanlage in Basel SBB kostet 2 CHF,

Du hast die gefunden? Wow. Normalerweise finden die nichtmal die
Einheimischen.

> - viele Geschäfte nehmen Euroscheine gerne an, allerdings mit Kurs 1:1 und
> Wechselgeld in CHF :-(.

Migros und Coop schreiben den Kurs jeweils an, der ist auch halbwegs
fair. Wir waren indes tatsächlich nahe an der Partität. Jetzt leider
nicht mehr...

> - die Preise sind extrem: Beispiel McD Sundae 4,50 CHF :-O

Das gilt pauschal für Schweizer Restaurants (inklusive was sich so
bezeichnet) und Hotels....


Gruss

Patrick

Başar Alabay

unread,
Aug 14, 2015, 3:35:06 AM8/14/15
to
Patrick Rudin schrieb:

>> montiert. Dazu wies der Flexity Holzbrettsitze
>
> Es gab hier Testtrams mit verschiedenen Sitzvarianten und
> anschliessender Kundenbefragung. Eine deutliche Mehrheit wollte Holz.

Eine Großstadt weiter im nächsten Land, also in Freiburg, haben die
Trams keine Holzsitze (mehr). Die letzten mit Holzsitzen wurden vor
Jahren ausgemustert. Die ältesten noch heute fahrenden GT8 haben
Kunststoffsitze (wobei ich die jetzt schon länger nicht mehr gesehen
habe, vielleicht sind sie jetzt endgültig ausrangiert, schade), der
moderne Rest Kuschelsitze. Was ich nicht verstehe. Ich finde, man sitzt
auf Holz besser, und es ist viel sauberer. Selbiges gilt für die
Berliner S-Bahn, ich trauere heute noch den alten Holzbänken nach. Wie
es noch eine Großstadt weiter und erneut über die Grenze, also in
Straßburg, ist, weiß ich gerade nicht, ich glaube aber, die haben dort
Kunststoffsitze.

>> Nicht erfahren wurden u.a. die Linie 8 nach Weil
>
> Abgesehen von der Endstation auf der Brücke ist die imho nicht
> sonderlich sehenswert.

Also, ich finde das schon interessant, alleine schon diese abartige
Steigung nach Kleindingsbums, rauf auf die Brücke zum Zoll.

>> - die Benutzung der Toilettenanlage in Basel SBB kostet 2 CHF,
>
> Du hast die gefunden? Wow. Normalerweise finden die nichtmal die
> Einheimischen.

Wobei dann Klos in der Stadt nur 50 Rappen kosten, wenn ich mich jetzt
nicht irre. Ich finde, Klos sollten nix kosten, aber naja.

>> - die Preise sind extrem: Beispiel McD Sundae 4,50 CHF :-O
>
> Das gilt pauschal für Schweizer Restaurants (inklusive was sich so
> bezeichnet) und Hotels....

Der Durchschnittsdeutsche muß dabei halt bedenken, wie das Schweizer
Einkommen ist. Für einen Albaner ist Deutschland vermutlich auch extrem
teuer (wobei man da aufpassen muß mit Vergleichen, die Türkei z. B. ist
in vielen Sachen massiv teurer als Deutschland, das bekommen
»oll-inkluusiff«-Leute nicht mit). Wenn aber bereits ein Sozialarbeiter
dort fast 6000,– CHF verdient, na dann kann man sich die restlichen
Einkommen denken.

B. Alabay

--
http://www.thetrial.de/
ケディエ・ばく・ハヤテ・あんら

Michael Platen

unread,
Aug 14, 2015, 8:41:37 AM8/14/15
to
Moin Zusammen,

Patrick Rudin schrieb am Donnerstag, 13. August 2015 23:52:

> An solchen Tagen erkundet man Basel normalerweise schwimmend vom Rhein
> aus...
>

ich hatte eigentlich vor auch die drei Gierseilfähren über den Rhein zu
benutzen, aber mir war es einfach zu warm um in der prallen Sonne auf den
Kähnen zu sitzen.


>> - die Benutzung der Toilettenanlage in Basel SBB kostet 2 CHF,
>
> Du hast die gefunden? Wow. Normalerweise finden die nichtmal die
> Einheimischen.
>

die Treppe runter in der Haupteingangshalle ist eigentlich perfekt
ausgeschildert :-), allerdings habe ich bei Ansicht des Preises kehrt
gemacht und bin mit der nächsten Fahrtgegegenheit zum Badischen Bahnhof
gefahren ;-)

Michael Platen

unread,
Aug 14, 2015, 8:43:26 AM8/14/15
to
Moin Zusammen,

Patrick Rudin schrieb am Donnerstag, 13. August 2015 23:52:

> An solchen Tagen erkundet man Basel normalerweise schwimmend vom Rhein
> aus...
>

ich hatte eigentlich vor auch die drei Gierseilfähren über den Rhein zu
benutzen, aber mir war es einfach zu warm um in der prallen Sonne auf den
Kähnen zu sitzen.


>> - die Benutzung der Toilettenanlage in Basel SBB kostet 2 CHF,
>
> Du hast die gefunden? Wow. Normalerweise finden die nichtmal die
> Einheimischen.
>

die Treppe runter in der Haupteingangshalle ist eigentlich perfekt
ausgeschildert :-), allerdings habe ich bei Ansicht des Preises kehrt
gemacht und bin mit der nächsten Fahrtgelegenheit zum Badischen Bahnhof
gefahren ;-)

Patrick Rudin

unread,
Aug 14, 2015, 9:06:35 AM8/14/15
to
Başar Alabay wrote:

> moderne Rest Kuschelsitze. Was ich nicht verstehe. Ich finde,
> man sitzt auf Holz besser, und es ist viel sauberer.

Ja, die Hygiene war hier auch ein deutliches Argument für die Holzsitze.
Mir persönlich ist es wurscht, auf den kurzen Strecken sind mir weniger
Sitzplätze und damit mehr Stehplätze eh wichtiger.

> Also, ich finde das schon interessant, alleine schon diese abartige
> Steigung nach Kleindingsbums, rauf auf die Brücke zum Zoll.

Ach, da ist der Kohlenberg (Barfüsserplatz) oder dann mit 15/16 aufs
Bruderholz viel spannender.

> Der Durchschnittsdeutsche muß dabei halt bedenken, wie das Schweizer
> Einkommen ist.

Wenn Du den Median der _Netto_löhne nimmst, beträgt der Unterschied
20-25 Prozent. Alles andere gehört zur Legendenbildung.

Und ich würde gerne wissen, wo sonst auf dieser Welt man eine Tafel
Milchschokolade in einem Laden für umgerechnet 45 Rappen kriegt...



Gruss

Patrick

eisenr...@gmail.com

unread,
Aug 29, 2015, 6:26:22 AM8/29/15
to
Am Freitag, 14. August 2015 14:43:26 UTC+2 schrieb Michael Platen:
> Moin Zusammen,
>
> >
> die Treppe runter in der Haupteingangshalle ist eigentlich perfekt
> ausgeschildert :-), allerdings habe ich bei Ansicht des Preises kehrt
> gemacht und bin mit der nächsten Fahrtgelegenheit zum Badischen Bahnhof
> gefahren ;-)
>
> --
> Viele Grüße
>
> Michael Platen

Für Basel gibt es eine Toilettenkarte. Moderne, selbstreinigende kosten 50 Rappen, konventionelle sind kostenlos.
http://www.stadtplan.bs.ch/geoviewer/index.php?cps=611498.06,267447.3,25000&nodefault&layers=stadtplan_farb_teb_osm_25000,poi_oeffentl_toilette_k,poi_oeffentl_toilette_s
Theo

Thorsten Klein

unread,
Aug 31, 2015, 6:05:34 PM8/31/15
to
Am 13.08.2015 um 16:00 schrieb Michael Platen:

> Dazu wies der Flexity Holzbrettsitze (fast wie die Düwag-8-Achser
> in Köln) auf

In Basel fahren noch echte Düwags, sofern sie nicht bereits ausgemustert
sind (meine, ein paar noch gesehen zu haben), als einziger Ort in CH.
Gut nicht 100% original, ist Lizenzbau aus Berlin (Wie Köln 225x) ;-)

> als auch auf der 1 (Basel SBB <-> Basel Badischer
> Bahnhof via Dreirosenbrücke, nachmittags) benutzte.

*via* Dreirosenbrücke? Ne das ist nicht ganz korrekt. An der
Dreirosenbrücke ist offiziell Endstation der 1 und 14. Aber keine
Wendemöglichkeit. Daher Linienwechsel und weiter.

> -in den Bahnen gibt es weder Entwerter noch Fahrkartenverkauf

Dafür an jeder Haltestelle. Ist in Zürich, Luzern, etc. auch so.

> -Entwerter für Mehrfahrtenkarten sind in die Automaten an der Haltestelle
> integriert

schweizweiter Standard.

> - viele Geschäfte nehmen Euroscheine gerne an, allerdings mit Kurs 1:1 und
> Wechselgeld in CHF :-(.

Strafe muss sein. Geldautomaten hat es zu hauf.

> - Aussenstrecken weisen teilweise längere Gleisverschlingungen oder
> eingleisige Abschnitte auf.

Da Du anscheinend aus Köln kommst, dürfte Dir folgendes bekannt
vorkommen. Die BLT ist eigentlich ein EVU und fährt ausserhalb der
Innenstadt als Eisenbahn. Die Strecke nach Pratteln gehört übrigends
auch den BLT, wird aber von den BVB betrieben. Müsste Dir bekannt
vorkommen ;-)

Johann Mayerwieser

unread,
Sep 1, 2015, 3:30:03 AM9/1/15
to
Am Tue, 01 Sep 2015 00:05:31 +0200 schrieb Thorsten Klein:

> Da Du anscheinend aus Köln kommst, dürfte Dir folgendes bekannt
> vorkommen.
> Die BLT ist eigentlich ein EVU und fährt ausserhalb der Innenstadt als
> Eisenbahn. Die Strecke nach Pratteln gehört übrigends auch den BLT, wird
> aber von den BVB betrieben. Müsste Dir bekannt vorkommen ;-)

Wie geht das in Köln?
IN Wien gibt es auch einige Gebiete außerhalb der Stadt, zu denen
Straßenbahnlinien nicht nur sinnvoll, sondern notwendig wären. Die Wiener
Linien behaupten, wenn es Straßenbahnstrecken ins Umland gäbe, der
Betrieb aller Straßenbahnstrecken EU-weit ausgeschrieben werden müssten.
Deshalb würde der Bau derartiger Strecken nicht ins Auge gefasst.

Knut Ochdorf

unread,
Sep 1, 2015, 8:11:33 AM9/1/15
to
Johann Mayerwieser schrieb:

> IN Wien gibt es auch einige Gebiete außerhalb der Stadt, zu denen
> Straßenbahnlinien nicht nur sinnvoll, sondern notwendig wären. Die Wiener
> Linien behaupten, wenn es Straßenbahnstrecken ins Umland gäbe, der
> Betrieb aller Straßenbahnstrecken EU-weit ausgeschrieben werden müssten.
> Deshalb würde der Bau derartiger Strecken nicht ins Auge gefasst.

Warum geht es dann in Dresden, Leipzig, Berlin und anderen Städten wo
die Straßenbahn auch die Stadtgrenze überquert?

Knut

Ulrich F. Heidenreich

unread,
Sep 1, 2015, 9:32:35 AM9/1/15
to
Knut Ochdorf in <news:d4livk...@mid.individual.net>:
Ich werfe dazu - neben vielen weiteren ihrer Art - auch gleich die U79
zwischen Duisburg und Düsseldorf oder die U76 zwischen Düsseldorf und
Krefeld ins Rennen, die verkehren wirklich weit über Land, und nicht
nur einfach von einem "Stadtteil" der "Ruhrstadt" in den anderen.

CU!
Ulrich
--
Ja.

Wolfgang Kynast

unread,
Sep 1, 2015, 10:34:24 AM9/1/15
to
On Tue, 01 Sep 2015 14:11:32 +0200, "Knut Ochdorf" posted:
Bestandsschutz?

--
Schöne Grüße,
Wolfgang

Martin Bienwald

unread,
Sep 1, 2015, 11:20:01 AM9/1/15
to
Bremen hat erst 2014 eine Neubaustrecke in Betrieb genommen, die die
Stadtgrenze (und in diesem Fall auch die Bundeslaendergrenze) quert.

Allerdings muss es sich ja nicht um eine EU-Vorschrift handeln; auch
eine nationale oesterreichische Vorschrift koennte in solchen Faellen
die EU-weite Ausschreibung fordern.

Linz plant allerdings, soweit ich sehe, eine Neubaustrecke nach Traun.
Haben die die betreffende Vorschrift noch nicht gelesen, oder ist das
doch nur eine Ausrede der Wiener Linien bzw. der Stadtverwaltung?

... Martin

Martin Bienwald

unread,
Sep 1, 2015, 11:40:01 AM9/1/15
to
Bremen hat erst 2014 eine Neubaustrecke in Betrieb genommen, die die
Stadtgrenze (und die Bundeslaendergrenze, so wie es in Wien auch waere)
quert.

Allerdings muss es sich ja nicht um eine EU-Vorschrift handeln; auch
eine nationale oesterreichische Vorschrift koennte in solchen Faellen
die EU-weite Ausschreibung fordern.

Linz baut allerdings gerade eine Neubaustrecke nach Traun, die 2016
in Betrieb gehen soll.

Haben die Linzer die betreffende Vorschrift noch nicht gelesen, oder
ist das doch nur eine Ausrede der Wiener Linien bzw. der Stadt Wien?

... Martin

Marc Haber

unread,
Sep 1, 2015, 2:02:29 PM9/1/15
to
martin....@gmx.de (Martin Bienwald) wrote:
>Wolfgang Kynast <w...@gmx.de> wrote:
>> On Tue, 01 Sep 2015 14:11:32 +0200, "Knut Ochdorf" posted:
>>>Johann Mayerwieser schrieb:
>
>>>> IN Wien gibt es auch einige Gebiete außerhalb der Stadt, zu denen
>>>> Straßenbahnlinien nicht nur sinnvoll, sondern notwendig wären. Die Wiener
>>>> Linien behaupten, wenn es Straßenbahnstrecken ins Umland gäbe, der
>>>> Betrieb aller Straßenbahnstrecken EU-weit ausgeschrieben werden müssten.
>>>> Deshalb würde der Bau derartiger Strecken nicht ins Auge gefasst.
>
>>>Warum geht es dann in Dresden, Leipzig, Berlin und anderen Städten wo
>>>die Straßenbahn auch die Stadtgrenze überquert?
>
>> Bestandsschutz?
>
>Bremen hat erst 2014 eine Neubaustrecke in Betrieb genommen, die die
>Stadtgrenze (und die Bundeslaendergrenze, so wie es in Wien auch waere)
>quert.
>
>Allerdings muss es sich ja nicht um eine EU-Vorschrift handeln; auch
>eine nationale oesterreichische Vorschrift koennte in solchen Faellen
>die EU-weite Ausschreibung fordern.

Vor fünf Jahren hat die Rhein-Neckar-Verkehrs-Gesellschaft den Verlust
der Buslinie von Mannheim-Feudenheim über Ilvesheim nach
Mannheim-Seckenheim damit begründet, dass europäisches Recht es nicht
mehr erlauben würde, dass sie Verkehre fährt, die die Mannheimer
Stadtgrenzen überschreiten (Ilvesheim ist Gemeinde im
Rhein-Neckar-Kreis),

Diese Buslinie wurde dann zusammen mit den Verkehren nach Ladenburg,
Heddesheim und Schriesheim (die IIRC auch früher schon von der
DB-Tochter BRN gefahren wurden) zum "Ladenburger Stern"
zusammengefasst und an die DB vergeben, die unter dem Label
"Rhein-Neckar-Bus" mit einer "Qualität" fährt, die nur noch von ihrem
Subunternehmer unterboten wird, der einen leider nicht vorhersehbaren
Teil der Verkehre im Ladenburger Stern fährt.

Dasselbe europäische Recht hindert allerdings dieselbe
Rhein-Neckar-Verkehrs-Gesellschaft nicht daran, auf ihren
Eisenbahnstrecken von Mannheim nach Edingen-Neckarhausen, Heidelberg,
Dossenheim, Schriesheim, Hirschberg, Weinheim, Viernheim sowie auf der
anderen Rheinseite bis nach Bad Dürkheim zu fahren.

Ich hatte das damals als eine diplomatische Formulierung von "wir
haben's vergeigt und die Ausschreibung gegen die DB verloren"
interpretiert, aber sollte an dieser europäischen Gesetzgebung
wirklich was dran sein?

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Andreas Barth

unread,
Sep 1, 2015, 3:26:45 PM9/1/15
to
Marc Haber wrote:
> Vor fünf Jahren hat die Rhein-Neckar-Verkehrs-Gesellschaft den Verlust
> der Buslinie von Mannheim-Feudenheim über Ilvesheim nach
> Mannheim-Seckenheim damit begründet, dass europäisches Recht es nicht
> mehr erlauben würde, dass sie Verkehre fährt, die die Mannheimer
> Stadtgrenzen überschreiten (Ilvesheim ist Gemeinde im
> Rhein-Neckar-Kreis),
> [...]
> Dasselbe europäische Recht hindert allerdings dieselbe
> Rhein-Neckar-Verkehrs-Gesellschaft nicht daran, auf ihren
> Eisenbahnstrecken von Mannheim nach Edingen-Neckarhausen, Heidelberg,
> Dossenheim, Schriesheim, Hirschberg, Weinheim, Viernheim sowie auf der
> anderen Rheinseite bis nach Bad Dürkheim zu fahren.

Europäisches Recht ist immer eine bequeme Ausrede wenn man nicht mag.
Hat natürlich nix mit den Schüren von Vorbehalten zu tun.


Viele Grüße,
Andi

Holger Koetting

unread,
Sep 1, 2015, 4:11:39 PM9/1/15
to
Marc Haber wrote:
> Vor fünf Jahren hat die Rhein-Neckar-Verkehrs-Gesellschaft den Verlust
> der Buslinie von Mannheim-Feudenheim über Ilvesheim nach
> Mannheim-Seckenheim damit begründet, dass europäisches Recht es nicht
> mehr erlauben würde, dass sie Verkehre fährt, die die Mannheimer
> Stadtgrenzen überschreiten (Ilvesheim ist Gemeinde im
> Rhein-Neckar-Kreis),

Kommt drauf, wie es zu interpretieren ist. Als Abweichung von
Ausschreibungen gibt es auch die Möglichkeit, Verkehre direkt zu
vergeben, allerdings muß sich der Betrieb dann damit begnügen, nur
diese Verkehre zu betreiben und darf sich nicht an anderen
Ausschreibungen beteiligen. Könnte also sein, daß besagte Linie
ausgeschrieben wurde, was aber nichts mit der Stadtgrenze zu tun
hat und damit die RNV bei Beteiligung einen möglicherweise
bestehenden "Heimatschutz" ausgehebelt hätte.

Hier bei uns läuft auch einiges unter der Direktvergabe und das
definitiv über die Stadtgrenzen hinaus. Was im übrigen den Betrieb
nicht hindert, sich über das Deckmäntelchen eines zugekauften/
gegründeten Unternehmens trotzdem an anderen Ausschreibungen zu
beteiligen.

Gruß,

Holger K. aus D.

--
Streckenstillegung? Nein, es wird nur nichts bestellt!

E-Mail: Holger....@gmx.de
Homepage: http://www.strassenbahn-darmstadt.de

Johann Mayerwieser

unread,
Sep 1, 2015, 4:36:34 PM9/1/15
to
Am Tue, 01 Sep 2015 20:11:37 +0000 schrieb Holger Koetting:

> Kommt drauf, wie es zu interpretieren ist. Als Abweichung von
> Ausschreibungen gibt es auch die Möglichkeit, Verkehre direkt zu
> vergeben, allerdings muß sich der Betrieb dann damit begnügen, nur diese
> Verkehre zu betreiben und darf sich nicht an anderen Ausschreibungen
> beteiligen. Könnte also sein, daß besagte Linie ausgeschrieben wurde,
> was aber nichts mit der Stadtgrenze zu tun hat und damit die RNV bei
> Beteiligung einen möglicherweise bestehenden "Heimatschutz" ausgehebelt
> hätte.

IN Wien ist der komplette innerstädtische Straßenbahn- und Busverkehr an
die Wiener Linien (ein Unternehmen der Gemeinde Wien) direkt vergeben.
Alle Buslinienkonzessionen privater Unternehmer werden nach Ablauf nicht
mehr verlängert, sondern gehen an die Wiener Linien. Diese schreiben
viele Linien aus - es gibt AFAIK 3 private Unternehmer, die an den
Ausschreibungen teilnehmen und dann im Auftrag der Wiener Linien fahren.

Marc Haber

unread,
Sep 1, 2015, 5:10:09 PM9/1/15
to
Holger Koetting <holger....@gmx.de> wrote:
>Marc Haber wrote:
>> Vor fünf Jahren hat die Rhein-Neckar-Verkehrs-Gesellschaft den Verlust
>> der Buslinie von Mannheim-Feudenheim über Ilvesheim nach
>> Mannheim-Seckenheim damit begründet, dass europäisches Recht es nicht
>> mehr erlauben würde, dass sie Verkehre fährt, die die Mannheimer
>> Stadtgrenzen überschreiten (Ilvesheim ist Gemeinde im
>> Rhein-Neckar-Kreis),
>
>Kommt drauf, wie es zu interpretieren ist. Als Abweichung von
>Ausschreibungen gibt es auch die Möglichkeit, Verkehre direkt zu
>vergeben, allerdings muß sich der Betrieb dann damit begnügen, nur
>diese Verkehre zu betreiben und darf sich nicht an anderen
>Ausschreibungen beteiligen. Könnte also sein, daß besagte Linie
>ausgeschrieben wurde, was aber nichts mit der Stadtgrenze zu tun
>hat und damit die RNV bei Beteiligung einen möglicherweise
>bestehenden "Heimatschutz" ausgehebelt hätte.

Das klingt in der Tat plausibel.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 2, 2015, 12:26:57 AM9/2/15
to
Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:

>Ich hatte das damals als eine diplomatische Formulierung von "wir
>haben's vergeigt und die Ausschreibung gegen die DB verloren"
>interpretiert, aber sollte an dieser europäischen Gesetzgebung
>wirklich was dran sein?

Gute Frage. Jedenfalls fahren bei uns auch Busse und U-Bahnen zwischen
Nürnberg und Fürth, also über die Stadt- und Kreisgrenze, wenn man bei
kreisfreien Städten das so nennen mag.


-ras

--
Ralph A. Schmid
http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/ http://www.kabuliyan.de/

Michael Platen

unread,
Sep 5, 2015, 11:44:50 AM9/5/15
to
Moin Zusammen,

Thorsten Klein schrieb am Dienstag, 1. September 2015 00:05:

>
> *via* Dreirosenbrücke? Ne das ist nicht ganz korrekt. An der
> Dreirosenbrücke ist offiziell Endstation der 1 und 14. Aber keine
> Wendemöglichkeit. Daher Linienwechsel und weiter.
>

ich schrieb bereits zu Anfang:

> Dort wurde auch bekannt, das in Basel wegen Bauarbeiten zwischen
> Schiffslände und Markplatz fast alle Linien geändert wurden.

Deswegen fuhr die 1 auch von Basel SBB via Dreirosenbrücke bis Badischer
Bahnhof.

Rolf Mantel

unread,
Sep 7, 2015, 8:10:01 AM9/7/15
to
Am 01.09.2015 um 00:05 schrieb Thorsten Klein:
> Am 13.08.2015 um 16:00 schrieb Michael Platen:

>> -in den Bahnen gibt es weder Entwerter noch Fahrkartenverkauf

> Dafür an jeder Haltestelle. Ist in Zürich, Luzern, etc. auch so.

Auch in D (Heidelberg, Mannheim, ...) üblich.

Martin Bienwald

unread,
Sep 7, 2015, 8:30:03 AM9/7/15
to
Fahrkartenverkauf ausserhalb der Bahn ist in D inzwischen auch
ueblich, ja. Entwerter sind aber normalerweise in der Bahn und nicht
an den Haltestellen zu finden.

... Martin

Ulrich F. Heidenreich

unread,
Sep 7, 2015, 9:22:18 AM9/7/15
to
Martin Bienwald in <news:msjvmt$nlm$1...@news.sap-ag.de>:

>Fahrkartenverkauf ausserhalb der Bahn ist in D inzwischen auch
>ueblich, ja.

"Üblich" ist gut. Sogar innerhalb eines großen Verkehrsverbundes stimmt
das so pauschal nicht. In Essen muss er außerhalb der Bahn möglich sein,
weil in der Bahn nicht verkauft wird. Auch nicht aus Automaten. Gleich
nebenan in Gelsenkirchen sind entweder Automaten in der Bahn oder
Fahrkarten beim Fahrer zu erwerben.

>Entwerter sind aber normalerweise in der Bahn und nicht
>an den Haltestellen zu finden.

Entwerter hatten wir mal außerhalb und drinnen keine. Das war damals
der Unterschied schlechthin zwischen der vergrabenen Straßenbahn in
Schmalspur (Die hatten welche) und der in Normalspur (Die hatten keine).

Zumindest hier in Essen und näherer Umgebung ist diese Trennung längst
wieder abgeschafft worden; jedoch hatte ich neulich noch einen
Auswärtigen, der mich im "U"-Bahnhof Hauptbahnhof fragte, wo denn hier
die Entwerter seien: Oben oder auf den Bahnsteigen? Da ich schon lange
Django¹) fahre, musste ich auch erstmal überlegen.

CU!
Ulrich
__________
¹) <https://www.youtube.com/watch?v=4AJF-Sooono>

Ulf Kutzner

unread,
Nov 20, 2023, 8:01:36 AM11/20/23
to
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb am Mittwoch, 2. September 2015 um 06:26:57 UTC+2:
> Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:
>
> >Ich hatte das damals als eine diplomatische Formulierung von "wir
> >haben's vergeigt und die Ausschreibung gegen die DB verloren"
> >interpretiert, aber sollte an dieser europäischen Gesetzgebung
> >wirklich was dran sein?
> Gute Frage. Jedenfalls fahren bei uns auch Busse und U-Bahnen zwischen
> Nürnberg und Fürth, also über die Stadt- und Kreisgrenze, wenn man bei
> kreisfreien Städten das so nennen mag.

Teils gibt es da Parallelverkehre:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/35/Bus_N%C3%BCrnberg_Radialliniennetz.png

Der nächste Fahrplanwechsel ist mit Details angekündigt,
so auch mit zwei neuen Straßenbahnlinien, natürlich im
Nürnberger Bestandsnetz:
https://www.vag.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/detail/fahrplanwechsel-2023
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