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Größtes Straßenbahnnetz

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Hartmut Pojawa

unread,
Dec 8, 2000, 10:26:03 AM12/8/00
to
Meines Wissens hatte Chicago in den zwanziger Jahren, Anfang der
dreißiger, ein Streckennetz, das noch größer war als das Berliner. Die
schriftliche Quelle hierzu müßte ich allerdings mühselig aus meiner
Lieteratursammlung heraussuchen.

Lehnhart/Jeanmaire nennen in Ihrer Reihe über die Wiener Straßenbahn
(Anfang der siebziger Jahre beim "Verlag Eisenbahn" in der Schweiz
erschienen) DAMALS hinsichtlich der Größe des Wagenparks UND der
Ausdehnung des Streckennetzes an erster Stelle Leningrad
(St.Petersburg), gefolgt von Budapest und Wien, während gemäß dieser
Quelle Wien in den fünfziger Jahren noch an erster Stelle gestanden
haben soll. Nun stellt sich für mich die Frage, wo Budapest aktuell
steht, denn das dortige Netz hat - selbst wenn man die Vorortbahnen, die
ja eher eine Art Mittelding zwischen "Stadtbahn"- und "S"-Bahn sind und
somit einen eigenen Systemcharakter haben, (zu Recht) ausklammert -
immer noch eine beachtliche Ausdehnung, zumal auch hier Neubaustrecken
in Betrieb gegangen sind bzw. gehen.

Hartmut Pojawa

Ich möchte mich Euch kurz vorstellen:

Ich bin ein 46jähriger "Strab-Honk" aus Krefeld (früher Düsseldorf),
betreibe dieses Hobby eher im Stillen und mit wenigen gleichgesinnten
"Hardcore-Fans" (um der Zwangseinweisung in die Psychiatrie zu entgehen)
fast seit meiner Geburt. Das hängt damit zusammen, daß ich, wenn ich
meiner Familie glauben schenken darf, etwa im Jahre 1958 als
"Beförderungsfall" ein frühkindliches, aber wunderschönes Trauma
erlitten habe. Ich muß wohl mit meinen Eltern auf der Fahrt von
Remscheid (dort bin ich geboren) nach Wuppertal mit der damaligen
Gemeinschaftsstrablinie 15 unterwegs gewesen sein, als das Fahrzeug
zwischen Remscheid-Hasten und Remscheid-Gerstau in einer engen Kurve und
auf Talfahrt entgleiste und vor einen Fahrleitungsmast prallte. Diesen
Vorgang habe ich wohl damals als etwa Vierjähriger mit
"Straßenbahn-Peng-Mast" quittiert. Jedenfalls war dieser recht
glimpflich verlaufene Unfall das Schlüsselerlebnis schlechthin, das mich
in diesen "Wahn" getrieben hat.


Hartmut Pojawa

unread,
Dec 8, 2000, 12:23:24 PM12/8/00
to
Abgesehen davon, daß es in meiner letzten Mail natürlich
"Literatursammlung" heißen mußte, habe ich selbige nochmal zur Recherche
herangezogen. Für die Zwischenkriegszeit sollte man auch London
(Gesamteinstellung 1952) nicht außer Acht lassen. Zwar habe ich in der
englischsprachigen Literatur bis jetzt (noch) keinen Hinweis auf die
größte Netzausdehnung gefunden, der Band "London Tramways" von John Reed
nennt aber die für heutige Verhältnisse unvorstellbare Zahl von 2605(!)
Personen-TW , die bei Gründung von "London Transport" im Jahre 1933 von
den Vorgängergesellschaften einsatzfähig übernommen wurden. Dieser
immense Fahrzeugbestand sowie Liniennummern, die bis in den "80er"
Bereich hineingehen, lassen entsprechende Rückschlüsse auf die damalige
Netzausdehnung zu.

Hartmut Pojawa, Krefeld

Hautzinger Peter

unread,
Dec 8, 2000, 2:33:29 PM12/8/00
to
werter herr,

vielen dank für diese interessante kurzdarstellung bezüglich der größen der
straba-systeme.
auch ihr versuch sich vorzustellen war nicht ohne, arbeite ich doch an
studien bei welchen
fan-gemeinden der wahn und die geisteskrankheit am größten sind.
waren es bis in die 80er jahre die briefmarken-sammler, wurden die 1985
beeindruckend
von den eisenbahn- und tramway-freaks abgelöst.
ihre selbstbeschreibung hat diese these stärkstens unterstrichen.

freundlichst..... .ter hautz.

Hartmut Pojawa schrieb:

Ernst Kers

unread,
Dec 8, 2000, 3:35:55 PM12/8/00
to

"Hartmut Pojawa" <poj...@planet-interkom.de> wrote in message
news:1elc1gy.kfeh5g14w7y4cN%poj...@planet-interkom.de...

> Für die Zwischenkriegszeit sollte man auch London
> (Gesamteinstellung 1952) nicht außer Acht lassen. Zwar habe ich in der
> englischsprachigen Literatur bis jetzt (noch) keinen Hinweis auf die
> größte Netzausdehnung gefunden, der Band "London Tramways" von John Reed
> nennt aber die für heutige Verhältnisse unvorstellbare Zahl von 2605(!)
> Personen-TW , die bei Gründung von "London Transport" im Jahre 1933 von
> den Vorgängergesellschaften einsatzfähig übernommen wurden

The Directory of British Tramways (durch Keith Turner) gibts 2630 Wagen
(2611 Doppelstock) auf 328.45 miles, rund 525 km, in 1933.

Ernst Kers
The Tram of Porto
http://home.planet.nl/~ekers/

Ulf Kutzner

unread,
Dec 8, 2000, 4:38:52 PM12/8/00
to
On Fri, 8 Dec 2000, Hartmut Pojawa wrote:


> größte Netzausdehnung gefunden, der Band "London Tramways" von John Reed
> nennt aber die für heutige Verhältnisse unvorstellbare Zahl von 2605(!)
> Personen-TW , die bei Gründung von "London Transport" im Jahre 1933 von
> den Vorgängergesellschaften einsatzfähig übernommen wurden. Dieser
> immense Fahrzeugbestand sowie Liniennummern, die bis in den "80er"
> Bereich hineingehen,

Hmmm, in Moskau gab es zwar keine Gesamteinstellung, aber das Netz war
auch schon einmal größer als heute. Es lohnte sich wahrscheinlich, den
dortigen Maximalbestand zu erfragen.

Gruß, ULF
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Ulf Kutzner Backhaushohl 46 D-55128 Mainz
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