>Nun war ich gerade nochmal in Innsbruck, um festzustellen, daß man dort den
>Betrieb dieser Busse offensichtlich eingestellt hat. Scheinbar hat dieses
>Konzept doch gravierende Mängel. Vermutlich kostet der Betrieb der
>Oberleitungen zu viel. Wobei das bei den Straßenbahnen ja auch zu zahlen
>wäre...
Innsbruck war die Kombination Straßenbahn/O-bus zu teuer (2
verschiedene Oberleitungssysteme etc.). Es war die Frage, ob
Straßenbahn oder Obus weiter bestehen soll. Nach reiflicher Überlegung
und der Tatsache, vom Bund mit Straßenbahnausbau (teilweise Überland)
mehr Geld kassieren zu können, wurde der Obus eingestellt.
Liebe Grüße
Hannes
--
Für persönliche Nachricht Reply-Adresse verwenden und "usenet" im Betreff einfügen.
Amerika ist die in Wunschträumen oder Albträumen wahrgewordene
Fortsetzung des Abendlandes. (Robert Crumb)
> Dennoch würde das ja erklären, warum in Ländern wieder der Schweiz, wo
> offensichtlich mehr in den Nahverkehr investiert wird, die leiseren O-Busse
> bevorzugt eingesetzt werden. Und die Dieselbusse eben dort, wo gespart werden
> muss. Ein weiteres Argument gg. die O-Busse ist die Oberleitung, die die freie
> Sicht auf Hausfassaden verhindert - wobei mich persönlich das allerdings nicht
> all zu sehr stört.
In Basel steht die Einstellung des Trolleybusbetriebes bevor, in
Lugano ist sie vor wenigen Jahren passiert.
> Nunja. Aber nehmen wir mal das Beispiel Hamburg. Dort soll ja eventuell
> wieder eine Strassenbahn durch die Mönkebergstrasse rattern. Wäre da nicht auch
> ein O-Bus optimal? Oder ist das zu teuer?
Hint: vergleiche die Transportkapazität einer Straßenbahn mit der
eines im Verkehrsstrom der Pkw fahrenden Omnibusses. Ob der elektrisch
oder mit Diesel betrieben wird, ist in dem Zusammenhang egal.
> Ich weiss ja nicht was die Obusse in der Anschaffung kosten, von der Oberleigung
> ganz zu schweigen.
Die Anschaffungspreise sind hoch genug, dass sie von jedem Dieselbus
mühelos unterboten werden können und von Discountern wie Solaris
sowieso. Strom ist auch nicht umsonst und die Energiekosten steigen
ähnlich wie die an der Tanke.
Gruß - Reinhard.
--
70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
~=@=~ www.debx.de ~=@=~
die Homepage der deb*-Newsgruppen.
> Trotzdem merkwürdig. Die Trams in IBK sind doch uralt und klein und
> hakelig. Oder ist das mitlerweile geändert worden?
Innsbruck stellt seine Flotte praktisch komplett auf Cityrunner um.
> Ausserdem verkehren sie doch nur, soweit ich mit entsinne, bis zum
> Bergisel und noch ein bissl in die Innenstadt?! Also ein besonders grosses
> Straßenbahnnetz hat Innsbruck sicher nicht, ich bin zumindest nur einige
> wenige Male damit gefahren.
Da liegst du etwas daneben: 3 innerstädtische Linien + die Stubaitalbahn
(die auch von den IVB betrieben wird).
> Ist es nicht, vor allem in IBK, relativ
> aufwendig, das Tramnetz zu erweitern?
guckst du http://www.strassenbahn.tk/inntram/index.html oder
http://www.inntram.com/index.php?category=0
--
Die logische Folge von Frage und Antwort wird auf den Kopf gestellt.
> Was ist an TOFU-Postings so ärgerlich?
>> TOFU-Postings verfassen.
>>> Was ist eine der schlechtesten Angewohnheiten im Usenet?
> Moin,
> nachdem ich einige Zeit in Innsbruck und auch in Zürich gelebt habe, habe
> ich wirklich diese elektisch betriebenen Oberleitungsbusse zu schätzen
> gelernt. Sie sind relativ leise (viel leiser als echte Busse), und es gibt
> trotzdem genug Platz, insbesondere in den Doppelgelenkbussen. Ausserdem
> quitschen sie auch nicht soi wei die Strassenbahnen.
Überspitzt könnte man aber auch formulieren dass sie die Nachteile von Bus
(geringe Kapazität, niedriger Fahrkomfort) mit jenen der Tram (keine
Ausweichmöglichkeit bei Hindernissen) verbinden.
O-Busse entwickeln sich mehr und mehr zum Nischenverkehrsmittel, das eben
nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen sinnvoll ist.
Preislich macht es auch keinen gar so großen Unterschied. Der Betreiber muss
ja nicht nur die Oberleitung aufhängen sondern auch Fahrzeuge und Fahrbahn
erhalten (letzteres auf Umwegen, da der Betreiber i.d.R. die Stadt selbst
ist oder dieser zumindest sehr nahe steht). Straßenfahrzeuge haben nun mal
eine geringere Lebensdauer als Schienenfahrzeuge und bei den geringen
Stückzahlen von O-Bussen im Vergleich zu Diesel oder sogar LPG kosten
erstere pro Fahrzeug deutlich mehr. Auch müssen stark mit Schwerverkehr
belastete Straßen deutlich öfter repariert werden als Schienen. Unterm
Strich kann man da - entsprechenden Fahrgastandrang vorausgesetzt - meist
gleich eine Tram bauen bzw. fährt bei Bus-typischen Fahrgastzahlen mit
Diesel/LPG/Erdgas billiger.
Ökologisch betrachtet wäre O-Bussen natürlich der Vorzug vor Diesel zu
geben, aber so gut ist unsere Welt leider nicht.
> Wieviel Leute passen denn in so ne Bahn? Also diese Doppelgelenkbusse, wie
> dieses Ding was da in Genf zum Flughafen fährt - die sind schon ganz schön
> gross...
Ein Hess LighTram 3 (O2567) kann 200 Leute mitnehmen, bei
Sardinen-Komfort, versteht sich, und umstrittenen Fahreigenschaften.
Das ist ungefähr gleich viel wie ein Bombardier Cityrunner, wie er
auch in Genf eingesetzt wird. Nur kannst Du davon bei Bedarf auch zwei
zusammenkuppeln, dann schaffst Du über 400 Leute mit einem Fahrer weg.
Ein eigener Gleiskörper braucht weniger Platz als zwei Busspuren.
> Es gibt aber scheinbar auch andere Entwicklungen:
> http://www.protrolleybus.ch/protrolley/news/news_detail.php?id=293
Wenn man einen Spurbus baut, kann man auch noch Schienen verlegen und
eine Straßenbahn einsetzen, wie es die meisten Städte auch machen, die
ihren öffentlichen Verkehr grundlegend ausbauen. Ansonsten vereinen
diese Kisten nur die Nachteile der Systeme, vergleiche Translohr,
Bombardier GLT/TVR und wie die Dinger alle heißen. Keins davon hat es
zu mehr als ein, zwei Anwendungen gebracht.
> guckst du http://www.strassenbahn.tk/inntram/index.html oder
> http://www.inntram.com/index.php?category=0
Achja: Linienplan gibts auf
http://homepage.univie.ac.at/horst.prillinger/metro/m/innsbruck.html bzw.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Netzplan_Stra%C3%9Fenbahn_Innsbruck_09-2007.png
und für allgemeine Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Innsbruck
> Ok, Stubaitalbahn ist klar - da muss man ja am Bergisel umsteigen.
Nicht mehr, die STB fährt schon länger bis zum Hauptbahnhof.
> Ausserdem auch nur auf einer Seite des Inns. Werden denn jetzt schienen
> auch nach gegenüber gelegt, wo vorher der Trolley fuhr?
Die stärkeren Linien sollen mittelfristig auf Tram umgebaut werden (und für
die paar schwächeren wollte man sich dann eben kein zusätzliches System
mehr leisten). Außerdem wird an einem Stadt-Regionalbahn-Netz gearbeitet,
das letztlich von Völs bis Hall führen soll:
http://www.strassenbahn.tk/inntram/img/maps/map_regionalbahnkonzept-machbarkeitsstudie-v1.jpg
> OK, verstehe. Also machen Trams auf Linien mit einem Aufkommen von mehr
> als 200 Leuten (in Stosszeiten) Sinn. Oder generell, wenn sie gleich
In Deutschland wird als Faustregel oft 3000-6000 FG/Tag angegeben. Manchmal
hört man auch 1000-2000 FG in der Spitzenstunde, ab denen man über eine
Tram nachdenken sollte. Die Genaue Zahl hängt natürlich noch von vielen
anderen Faktoren ab. Spätestens wenn auf einer Linie alle 3 Minuten ein
voller Bus fährt (was etwa 2000-2500FG/h entspricht) wird es höchste Zeit
auf Tram umzustellen.
> nicht viel teurer sind. Und sind denn Dieselbusse jetzt billiger oder
> teurer als OBusse bzw. Trams?
Dieselbusse sind pro Fahrzeug am billigsten. Allerdings kann man mit einem
Fahrzeug allein keinen Betrieb machen. Die Gesamtkosten pro befördertem
Fahrgast hängen sehr stark von den Rahmenbedingungen (und natürlich von der
Fahrgastzahl) ab.
>> Ein eigener Gleiskörper braucht weniger Platz als zwei Busspuren.
>>
> Das verstehe ich nicht ganz? Wieso zwei Busspuren? Willst Du die Busse
> nebeneinander fahren lassen,
Nein, aber in beide Richtungen. Ein eigener Gleiskörper braucht (je nach
Fahrzeugbreite) zwischen 4,8 und 5,4m für zwei Gleise. Zwei Busspuren sind
nicht unter 6m zu haben, wenn sich die Busse gefahrlos begegnen sollen.
>> Ökologisch betrachtet wäre O-Bussen natürlich der Vorzug vor Diesel zu
>> geben, aber so gut ist unsere Welt leider nicht.
>>
> Ausser in der Schweiz:-)
Wobei das dort eine historische Entwicklung ist, die mit Ökologie genau
nichts zu tun hatte sondern eher mit Treibstoffmangel zur Zeit des
nicht-ganz-tausendjährigen Reiches (der in der Schweiz bedingt durch
die 'Insellage' noch viel deutlicher zu spüren war, wohingegen man
Wasserkraft im Überfluss hatte).
> In Basel steht die Einstellung des Trolleybusbetriebes bevor, in
> Lugano ist sie vor wenigen Jahren passiert.
Am 30. Juni 2008 war in Basel der letzte Trolleybus-Tag, inzwischen wurden
sieben der übrig gebliebenen Neoplan-Fahrzeuge nach Rumänien überführt und
werden dort umgebaut.
http://www.g-st.ch/trambilder/20080630/index.html
Gruss - Guido
> Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
>> Chris schrieb am Thu, 24 Jul 2008 17:15:04 +0000 (UTC):
>>
>>> Es gibt aber scheinbar auch andere Entwicklungen:
>>> http://www.protrolleybus.ch/protrolley/news/news_detail.php?id=293
>>
>> Wenn man einen Spurbus baut, kann man auch noch Schienen verlegen und
>> eine Straßenbahn einsetzen, wie es die meisten Städte auch machen, die
>> ihren öffentlichen Verkehr grundlegend ausbauen.
> Also ich stelle mir das Aufhängen der Oberleitung eher vergleichbar mit
> dem der Weihnachtsbeleuchtung vor... Schienen verlegen ist da ja schon
> eine andere Liga.
Bei Spurbussen reicht eine einfache Asphaltfahrbahn nicht mehr: da das
schwere Fahrzeug ja immer genau an der selben Stelle fährt braucht man da
zumindest hochfesten Beton - und der ist teuer. Auch die Gummireifen-Metros
in Paris haben aus gutem Grund Fahrbahnen aus Stahl.
Vom Preis her ist es dann völlig egal ob man gleich richtige Schienen
verlegt.
Bei der Modellbahn bin ich gewarnt worden "oben" ist so teuer wie
"unten". Das kommt in 1:1 auch fast hin.
Lohen tut es sich freilich relativ schnell. Die Badische Ludwigbahn
elektrifiziert auch jede Strecke, auf der in NRW kaum ein ALT fahren würde.
> Stephan Weinberger <stephan.w...@student.tugraz.at> wrote:
>> Chris wrote:
>>
>> Bei Spurbussen reicht eine einfache Asphaltfahrbahn nicht mehr: da das
>> schwere Fahrzeug ja immer genau an der selben Stelle fährt braucht man da
>> zumindest hochfesten Beton - und der ist teuer. Auch die
>> Gummireifen-Metros in Paris haben aus gutem Grund Fahrbahnen aus Stahl.
>>
>> Vom Preis her ist es dann völlig egal ob man gleich richtige Schienen
>> verlegt.
>>
> Aber kann denn ein Dieselbus anders fahren als ein Trolleybus? Ich meine,
> wenn die Linie gleich bleibt? Diese Stromabnehmer der Trolleys sind doch
> ewig lang, damit kann man ja locker in der Spur pakende Autos überholen.
> Ich verstehe nun wirklich nicht, warum der Trolley mehr in der Spur fährt,
> als der Dieselbus. Oder was sind Spurbusse?
Spurbus = Spurgeführter Bus.
Auf dem von dir gebrachten
http://www.protrolleybus.ch/protrolley/news/news_detail.php?id=293 ist von
optischer Spurführung die Rede.
> Alles klar, danke für die Erklärung.
> Wobei ein "voller Bus alle drei Minuten" bei 200 Leuten Fassungsvermögen
> ja schon nach 45 Minuten für die 3000 Fahrgäste laut Faustregel reicht:-)
> Aber ich verstehe schon, was Du meinst.
Ein Bus mit 200 Leuten ist allerdings schon eine ziemliche Sardinenbüchse.
Bushersteller gehen bei ihren Fahrgastzahlen oft von 6 Pers/m² aus, während
man bei Schienenfahrzeugen üblicherweise mit 4 Pers/m² rechnet.
> Aber in Deutschland gabs doch nach dem Krieg zuerst auch noch jede Menge
> OBuslinien:
>
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_St%C3%A4dte_mit_ehemaligen_Obusbetrieben#Deutschland
> Sogar in Hamburg (Harburg).
> Also so GANZ kann das mit dem Krieg dann aber nicht zusammenhängen.
Sicher doch: gerade in den letzten Kriegsjahren und natürlich auch besonders
direkt nach dem Krieg war Rohstoffmangel ein entscheidender Faktor.
> Und vermutlich auch von der Strecke, oder? Vermutlich sind auf kurzen Strecken
> und viel Stop&Go die Obusse wirtschaftlicher als Dieselbusse.
Nein. Deshalb hat man in Basel auf Erdgas umgestellt.
- R.
> Also ich stelle mir das Aufhängen der Oberleitung eher vergleichbar mit dem
> der Weihnachtsbeleuchtung vor... Schienen verlegen ist da ja schon eine andere
> Liga.
Das ist nicht vergleichbar. Das Verlegen von Schienen mit dem Bau
einer Fahrbahndecke schon eher.
- R.
> OK. Erdgas. Das ist derzeit wirklich günstig zu haben, da anders bestuert als
> Sprit.
Basel liegt in der Schweiz. Daraus darfst Du folgern, dass dort andere
Steuergesetze gelten.
Ist halt schon vom System her was anderes.
Strab hat einpolige Oberleitung, die "ganz einfach" über Weichen geführt
wird.
Obus braucht zweipolige Leitung (klar, hat ja keine Schienen als
Masseleitung) und vor allem an jedem möglichen Kreuzungs/Abzweigpunkt
Oberleitungsweichen.
Alleine technisch ein ziemlicher Unterschied, und Obus-Leitungen dürften
gesamt auch deutlich teurer sein als solche für die Strab, und v.a.
deutlich wartungsanfälliger.
Gruss, Robert
Reinhard Greulich schrieb:
> Chris schrieb am Thu, 24 Jul 2008 18:06:19 +0000 (UTC):
>
>> Also ich stelle mir das Aufhängen der Oberleitung eher vergleichbar mit dem
>> der Weihnachtsbeleuchtung vor... Schienen verlegen ist da ja schon eine andere
>> Liga.
>
> Das ist nicht vergleichbar. Das Verlegen von Schienen mit dem Bau
> einer Fahrbahndecke schon eher.
Und wenn man die Nachteile eines O-Bus mit dem einer (eines) Tram
verbindend will baut man einen Spurbus wie in Caen oder Nancy oder das
Zeug aus Michelinhausen, ääähm Clermont-Ferrand.
http://www.ralf-gunkel.de/dso/caen1.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/caen2.JPG
http://www.ralf-gunkel.de/dso/caen3.JPG
http://www.railfaneurope.net/pix/fr/trolleybus/Clermont-Ferrand/pix.html
Gruß Ra*énigrement des français*lf
--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*
>Chris wrote:
>
>>> Ökologisch betrachtet wäre O-Bussen natürlich der Vorzug vor Diesel zu
>>> geben, aber so gut ist unsere Welt leider nicht.
>>>
>> Ausser in der Schweiz:-)
>
>Wobei das dort eine historische Entwicklung ist, die mit Ökologie genau
>nichts zu tun hatte sondern eher mit Treibstoffmangel zur Zeit des
>nicht-ganz-tausendjährigen Reiches (der in der Schweiz bedingt durch
>die 'Insellage' noch viel deutlicher zu spüren war, wohingegen man
>Wasserkraft im Überfluss hatte).
Das ein Elektromotor früher sicher wesentlich standfester und weniger
wartungsintensiv als ein Diesel- oder Benzinmotor gewesen ist, wird
auch ein Grund gewesen sein. Heutzutage hält ein Busmotor sicher
etliche hunderttausend Kilometer.
Liebe Grüße
Hannes
--
Für persönliche Nachricht Reply-Adresse verwenden und "usenet" im Betreff einfügen.
Amerika ist die in Wunschträumen oder Albträumen wahrgewordene
Fortsetzung des Abendlandes. (Robert Crumb)
> Heutzutage hält ein Busmotor sicher
> etliche hunderttausend Kilometer.
Selbst wenn nicht, ist ein neuer aus dem Regal des Herstellers
vergleichsweise billig zu haben, weil das standardisierte Teile sind,
die in vielen Nutzfahrzeugen laufen. Wenn man einen Trolleybusmotor
aus den 60er Jahren wieder fit machen will, wird man nichts aus dem
Regal nehmen können (sofern man nicht mit Ersatz selbst vorgesorgt
hat), sondern muss neu wickeln und Kollektoren aufarbeiten, und zwar
in richtig teurer Handarbeit.
Gruß - Reinhard.
Das dürfte wohl so sein. Aus historischer Sicht betrachtet, hat die
Stadt Wien sicher nicht ohne Grund einige frühe Motor-Buslinien (spätere
Linien 73 und 117) recht schnell durch Straßenbahnen ersetzt, bis
schließlich das städtische Unternmehmen "Gemeinde Wien - städtische
Kraftstellwagenunternehmung" aufgelöst und der verbliebene mickrige Rest
in die Verwaltung der städtischen Straßenbahnen integriert wurde. Für
die erste Wiener O-Buslinie (1908 bis 1938) stand das ohnehin außer
Frage, sie galt als "gleislose Tramway".
Bis Mitte der 1930er-Jahre spielte der Autobus im Wiener
Verkehrsgeschehen eine vernachlässigbare Nebenrolle. Bedeutung erlangte
er überhaupt erst Mitte der 1950er-Jahre, als damit begonnen wurde,
Straßenbahnen damit zu ersetzen. Mit dem O-Bus hat man sich damals - zum
Glück für Wien - auch nicht lange befasst.
--
Michael Suda
1040 Wien
Oesterreich/Austria/Autriche
> Nun war ich gerade nochmal in Innsbruck, um festzustellen, daß man dort den
> Betrieb dieser Busse offensichtlich eingestellt hat.
Ja, und zwar um die Linien auf Straßenbahnbetrieb umzustellen. (Auch wenn
zur Zeit vorübergehend ein Busbetrieb stattfindet.)
> Scheinbar hat dieses Konzept doch gravierende Mängel.
Der Hauptmangel ist, daß ein Obus nicht größer ist als ein Bus. Auf stark
belasteten Strecken ist eine Straßenbahn damit wirtschaftlicher.
In Innsbruck kam noch das Problem hinzu, daß man drei Verkehrsmittel
(Bus, Obus, Tram) für ein recht kleines Netz unterhielt. Durch die Reduktion
auf zwei erhofft man wohl Einspareffekte.
> Nunja. Aber nehmen wir mal das Beispiel Hamburg. Dort soll ja eventuell
> wieder eine Strassenbahn durch die Mönkebergstrasse rattern. Wäre da nicht auch
> ein O-Bus optimal? Oder ist das zu teuer?
Gerade in einer so großen Stadt wie Hamburg ist das kleine Fassungsvermögen
von (O-)Bussen ein Problem. Das ist ja gerade einer der Gründe, über die
Wiedereinführung der Tram nachzudenken. Der O-Bus schafft da keine Abhilfe.
... Martin
>>> Ökologisch betrachtet wäre O-Bussen natürlich der Vorzug vor Diesel zu
>>> geben, aber so gut ist unsere Welt leider nicht.
Ökologisch betrachtet kommt das sehr darauf an, woraus der Strom erzeugt
wird.
>> Ausser in der Schweiz:-)
> Wobei das dort eine historische Entwicklung ist, die mit Ökologie genau
> nichts zu tun hatte sondern eher mit Treibstoffmangel zur Zeit des
> nicht-ganz-tausendjährigen Reiches (der in der Schweiz bedingt durch
> die 'Insellage' noch viel deutlicher zu spüren war, wohingegen man
> Wasserkraft im Überfluss hatte).
In den 50er Jahren gab es aber auch in anderen Ländern Obusse in großer
Zahl, die vielfach später durch Dieselbusse ersetzt wurden. Daß in der
Schweiz so viele Obusbetriebe erhalten blieben, mag an der immer noch
reichlich vorhandenen Wasserkraft gekoppelt mit einer gewissen Tendenz
zu konservativen Lösungen liegen ...
... Martin
Allerdings bringt der elektrische Antrieb ggf. Fahrplanvorteile durch
das hohe Anfahrdrehmoment, besonders auf Steilstrecken. Ich meine mich
erinnern zu können, dass das der Hauptgrund für mindestens eine jüngst
erfolgte Obus-Neueinrichtung ist.
mawa
--
http://www.prellblog.de
> Ich fand die Busse ganz cool, wæil die echt leise sind.
> Aber ich glaube die Wasserstoffteile sind auch nicht so furchtbar laut.
> Wasserstoff wird eh alles andere ablösen. In spätestens fünf Jahren ist das
> Wasserstoffauto da, wo das Hybridauto heute ist.
Bei einem Wasserstoffantrieb ist Energierückgewinnung beim Bremsen wohl nicht
mehr sinnvoll?
--
Hannes Kuhnert, Chemnitz
Zur Zeit schauts aus, als ob Wasserstoff nicht der Energieträger der
Zukunft wäre.
Herstellung in unseren Breiten nur aus Ergas/Erdöl
Hydrolyse eher kompliziert.
Lagerund und Transport sehr problematisch und verlustbehaftet, weil
Wasserstoff unter Druck durch Stahl etc. durchdiffundiert.
Frage ist, ob sich ein einfacher Prozess findet, mit dem man aus
Wasserstoff und CO2 Methan herstellen kann. Da hätte man dann einen
wunderschönen Kreislauf, allerdings 2/3 H2-Verlust bei der
Herstellung. Dieser könnte aber aufgewogen werden durch:
1) leichtere Lagerung und Transport
2) CO2 Reduktion in der Atmosphäre. Wahrscheinlich käme es bei uns
Teppen dann so weit, dass wir erfrören, weil kein CO2 mehr in der
Luft:)
> Stephan Weinberger <stephan.w...@student.tugraz.at> wrote:
[...]
> > Ökologisch betrachtet wäre O-Bussen natürlich der Vorzug vor Diesel zu
> > geben, aber so gut ist unsere Welt leider nicht.
> >
> Ausser in der Schweiz:-)
Ich hoffe doch, daß Dir, Chris, bekannt ist,
daß es ausser in der Schweiz auch in Städten
hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang
eine nennenswerte Anzahl von Obusbetrieben
gibt.
Dort gibt es sogar Städte, die setzen sowohl
auf die Straßenbahn als auch auf den O-Bus.
Das nächstgelegene Beispiel, welches mir
hierzu einfällt, ist Plzen(Pilsen) in Tschechien.
Grüße
Alexander
> In den 50er Jahren gab es aber auch in anderen Ländern Obusse in großer
> Zahl, die vielfach später durch Dieselbusse ersetzt wurden.
Mindestens in Deutschland war ja im Krieg und kurz vorher, als die
meisten O-Bus-Betriebe eingerichtet wurden, Diesel kontigentiert;
KOM wurden z.T. auf andere "Kraftstoffe" umgerüstet. Der Vergleich
O-Bus gegen Holzvergaser-Kraftomnibus sollte noch eindeutiger
zugunsten des ersten ausfallen, als gegen den Dieselbus (der
damals durchaus schon hoch entwickelt war).
--
Viele Grüße, Thomas
> Gerade in einer so großen Stadt wie Hamburg ist das kleine Fassungsvermögen
> von (O-)Bussen ein Problem. Das ist ja gerade einer der Gründe, über die
> Wiedereinführung der Tram nachzudenken.
Wobei es immer noch ein paar Städte außerhalb Europas mit PCC-
oder ähnlichen Solowagen im Minutentakt gibt. Scheinbar spielen
z.B. in Toronto die Personalkosten keine Rolle.
--
Viele Grüße, Thomas
> Wie schnell kann so ein OBus eigentlich fahren?
M.W. ist üblicherweise bei reichlich 60 km/h Schluss; theoretisch
wäre vielleicht etwas schneller möglich (ungünstig wegen der
Stromabnehmerstangen, die dann zum Entgleisen neigen können). Es
gibt aber hierzulande eh eine Geschwindigkeitsgrenze, ab der in
Bussen keine stehenden Fahrgäste mehr befördert werden dürfen
(waren das 60 oder 80 km/h? Muss ich nicht wissen, mangels
Personenbeförderungserlaubnis.); schneller wäre sowieso unpraktikabel.
--
Viele Grüße, Thomas
§18.3.2 StVO - 60 km mit stehenden Fahrgästen
--
no sig
> Ein eigener Gleiskörper braucht (je nach Fahrzeugbreite) zwischen
> 4,8 und 5,4m für zwei Gleise.
hm, das ist schon seeehr optimistisch gemessen Unter 5,5m wird das schon
sehr eng.
> Zwei Busspuren sind nicht unter 6m zu haben,
auch da ist alles unter 6,5m (eher 7,0m) kaum ohne gegenseitige
Behinderung befahrbar
Schon mal in Solingen gewesen?
Ja, eigentlich ging es aber um O-Bus vs. normal-Bus
>
>> Ich weiss ja nicht was die Obusse in der Anschaffung kosten, von der Oberleigung
>> ganz zu schweigen.
>
> Die Anschaffungspreise sind hoch genug, dass sie von jedem Dieselbus
> mühelos unterboten werden können und von Discountern wie Solaris
> sowieso. Strom ist auch nicht umsonst und die Energiekosten steigen
> ähnlich wie die an der Tanke.
el. Energie ist aber billiger als Diesel. Und umweltschonendER als solcher.
Und wenn VUs dann gänzlich auf Öko-Energie umsatteln, wie z.B. DA, traut
sich keiner den Vergleich mehr.
In A gilt der O-Bus als Eisenbahn, der Dieselbus nicht. Von daher
wundert mich die Abschaffung schon ein wenig. (Quelle: irgendeine ER
Sendung)
Das Problem bei O-Bus-Oberleitungen im Vergleich zu Bahn-Oberleitungen:
Die Bahn hat "oben" nur ein Potential, die Leitungen können sich kreuzen
und sonstwie begegnen, denn es befindet sich nur der "+" oben. Bei
O-Bussen ist "+" und "-" oben und es bedarf umfangreicher Kreuzungs-und
Weichensysteme für die Oberleitungen. Wobei nicht definiert ist auf
welcher Leitung jetzt welches Potential herrscht, es ist beides erlaubt
(es gibt auch O-Bus-Strecken wo sich H+R eine Oberleitungsstrecke teilen)
Na da bin ich anderer Ansicht. Ja, steigen tun sie, aber nicht so stark
wie die Spritpreise. Jedenfalls bei mir nicht (es gab in Juli eine
Reduktion und Preisgarantie bis nächstes Jahr - wo darfst du das bei den
Spritpreisen erfahren?) :-)
> Reinhard Greulich schrieb:
> >> Nunja. Aber nehmen wir mal das Beispiel Hamburg. Dort soll ja eventuell
> >> wieder eine Strassenbahn durch die Mönkebergstrasse rattern. Wäre da nicht auch
> >> ein O-Bus optimal? Oder ist das zu teuer?
> >
> > Hint: vergleiche die Transportkapazität einer Straßenbahn mit der
> > eines im Verkehrsstrom der Pkw fahrenden Omnibusses. Ob der elektrisch
> > oder mit Diesel betrieben wird, ist in dem Zusammenhang egal.
>
> Ja, eigentlich ging es aber um O-Bus vs. normal-Bus
Nein, der OP fragte explizit nach einem Vergleich zur Tram, siehe den
von Dir mit zitierten Absatz darüber.
> el. Energie ist aber billiger als Diesel. Und umweltschonendER als solcher.
> Und wenn VUs dann gänzlich auf Öko-Energie umsatteln, wie z.B. DA, traut
> sich keiner den Vergleich mehr.
Nur, wenn Diesel voll besteuert wird. Das wird er in Deutschland auch
im öffentlichen Verkehr, im Gegensatz z.B. zur Landwirtschaft,
Binnenschiffahrt oder Luftfahrt. Ist also eine politische
Entscheidung, kein technisches Hindernis und muss nicht zwingend so
bleiben bzw. in anderen Ländern so sein.
Was die Umwelt angeht, so hängt es sehr von der Energieerzeugung ab.
Dieselfahrzeuge lassen sich sehr emissionsarm bauen, wenn man will.
> In A gilt der O-Bus als Eisenbahn, der Dieselbus nicht. Von daher
> wundert mich die Abschaffung schon ein wenig. (Quelle: irgendeine ER
> Sendung)
Die wundert nicht, wenn man das Kostenargument in Betracht zu ziehen
bereit ist.
> Das Problem bei O-Bus-Oberleitungen im Vergleich zu Bahn-Oberleitungen:
Das wiederum ist technisch lösbar. Wie das im Extremfall, d.h. an
einer Kreuzung mit Abbiegemöglichkeiten in alle Richtungen sowie
Straßenbahn in gleicher Spurlage aussehen kann, kann man z.B. in Bern
(Zytglogge) besichtigen.
<http://pix.greulich.de/Eisenbahn/usenet/slides/CH06_408.html>
> Das Problem bei O-Bus-Oberleitungen im Vergleich zu
> Bahn-Oberleitungen: Die Bahn hat "oben" nur ein Potential, die
> Leitungen können sich kreuzen und sonstwie begegnen, denn es befindet
> sich nur der "+" oben. Bei O-Bussen ist "+" und "-" oben und es
> bedarf umfangreicher Kreuzungs-und Weichensysteme für die
> Oberleitungen. Wobei nicht definiert ist auf welcher Leitung jetzt
> welches Potential herrscht, es ist beides erlaubt (es gibt auch
> O-Bus-Strecken wo sich H+R eine Oberleitungsstrecke teilen)
Was ist H+R?
Gruß Frank
> Was ist H+R?
Für Hin und zuRück.
[hier gekürzt]
> In A gilt der O-Bus als Eisenbahn, der Dieselbus nicht. Von daher
> wundert mich die Abschaffung schon ein wenig. (Quelle: irgendeine ER
> Sendung)
[hier auch]
Das ist so nicht ganz richtig. Die Fahrleitungsanlagen eines O-Bus
unterliegen in Österreich (wie auch in Deutschland afaik) einer
eisenbahnrechtlichen Bewilligungspflicht, die Fahrzeuge haben aber ein
ganz normales Nummerntaferl wie jeder andere Bus auch, also eine
kraftfahrrechtliche Zulassung. Gemäß § 2 Abs.1 Z 1 KFG 1967 sind sie
auch definitionsgemäß Kraftfahrzeuge. Gleichzeitig sind sie aber auch
Straßenbahnen nach § 5 Abs. 3 EisbG. Mehr als diese "nackte" Anordnung
enthält das Eisenbahnrecht aber nicht zum Thema (die Anwendung der
StrabVO auf O-Busse ist in § 1 leg.cit. ausdrücklich ausgeschlossen).
Von der Verordnungsermächtigung gemäß § 89 KFG 1967 wurde auch nur
kursorisch, aber doch, Gebrauch gemacht: § 51
Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung 1967 enthält eine Bestimmung
über Isolation und Berührungsspannung. Daher kann man sagen, dass
O-Busse als Fahrzeuge unter das Kraftfahrrecht fallen.
> Die Anschaffungspreise sind hoch genug, dass sie von jedem Dieselbus
> mühelos unterboten werden können und von Discountern wie Solaris
> sowieso. Strom ist auch nicht umsonst und die Energiekosten steigen
> ähnlich wie die an der Tanke.
Na, da nimmt man am besten einen Solaris Trolleybus wie z.B. in
Winterthur, wo man sich auch zum Weiterbetrieb der elektrischen Busse
entschlossen hat:
"Biel, Genf, La Chaux-de-Fonds, Luzern, Winterthur und Zürich erneuern
ihre Trolleybusflotte mit modernsten Fahrzeugen. Ende April hat Lausanne
grünes Licht gegeben zum Kauf von 35 neuen Gelenk-Trolleybussen. Bis
Ende 2014 soll die erneuerte Trolleybusflotte sogar auf 100 Fahrzeuge
aufgestockt werden. In St. Gallen beantragt der Stadtrat dem Parlament
die Neubeschaffung von sieben grossräumigen Doppelgelenk-Trolleybussen
(LighTrams) und 17 dreiachsigen Gelenk-Trolleybussen für 35,4 Mio Franken."
(aus http://www.litra.ch/75_Jahre_Trolleybus_in_der_Schweiz.html)
Grüsse,
Michael
> Na, da nimmt man am besten einen Solaris Trolleybus wie z.B. in
> Winterthur, wo man sich auch zum Weiterbetrieb der elektrischen Busse
> entschlossen hat:
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und schließlich war die
Infrastruktur ja auch schon da. Die Entscheidung in Basel halte ich
auch nicht für ganz, ähm, nachvollziehbar.
Neubauten von Strecken würden mich aber unter normalen Umständen
wundern, wenn es nicht nur Netzerweiterungen sind.
Gruß - Reinhard.
Uns solingen sind nicht die einzigen.
Schon mal was von Erbertswalde gehört.?
G.K.
2018
> sieht das mit der Lukrativität sicher schon ganz anders aus. Heizöl ist ja auch
> günstiger als Diesel.
Langfristig wird man die Gaspreise wohl vom Öl abkoppeln müssen. Weil
das Öl noch ~50 Jahre hält, das Gas aber ~200. Zudem kann es auch aus
Biomasse hergestellt werden.
> Doch dennoch, derzeit könnte ich mir vorstellen, daß ein Ergasbus
> verhältnismässig preiswert ist. Nachhaltigkeit ist da wohl eine andere Frage.
Auch wenn der Erdgas-Motor nach dem Otto-Prinzip arbeitet liegt der
Verbrauch (zumindest bei PKW) in etwa auf dem Niveau des Diesels (Erdgas
in kg gemessen, Diesel in l).
Viele Unternehmen haben langfristige Lieferverträge mir festgelegten
Preisen. Zumindest als Großkunde kannst Du auch beim Kraftstoff etwas
raushandeln oder Dir über eine Bank das Risiko absichern (wie es bei
Währungsschwankungen ja auch gemacht wird)
Ich nehme an, du meinst Eberswalde.
Der Obus-Verkehr wurde dort im Lauf der Jahre massiv eingeschränkt, es
gibt derzeit nur mehr 2 Linien.
Zur Haltbarkeit der Obusse: vor 14 Jahren wurden aus Salzburg
gebrauchte Gelenkbusse angekauft, von denen einer 2005 die 600.000
km-Grenze erreichte, 2007 wurde in einen dieser Busse testweise statt
des Hilfsfahrmotors ein neuartiger Energiespeicher eingebaut. Wenn
auch heute noch in Eberswalde Obus gefahren wird, scheint der
Obus-Betrieb auf mittlere Frist doch von Einstellung bedroht.
> Ich nehme an, du meinst Eberswalde.
> Der Obus-Verkehr wurde dort im Lauf der Jahre massiv eingeschränkt, es
> gibt derzeit nur mehr 2 Linien.
Es waren dort auch nie mehr als zwei Linien. Die letzte
Streckenerweitung fand Anfang der 1990er Jahre statt und seither ist das
Netz unverändert. Der reguläre Verkehr wird mit Fahrzeugen von ca.
1993-95 (?) abgewickelt. Deren Ersatz ist in einigen Jahren (ab ca. 2010
?) angedacht, so dass jetzt Diskussionen um das System auftauchen.
Was allerdings zutrifft, ist eine immer weitere Ausdünnung des
Fahrplanangebots seit einigen Jahren. Aber das betrifft nicht nur
Eberswalde (sondern fast alle Städte dieser Größe in Ostdeutschland) und
nicht nur O-Busse.
Anhand des gefahrenen Angebots kann man also keine explizite
Anti-O-Bus-Politik in Eberswalder erkennen - schon eher eine
unzureichende finanzielle Ausstattung des gesamten ÖPNV.
Ach ja, wegend er 2 Linien: Eberswalde hat ca. 40.000 Einwohner. Mit den
beiden vorhandenen Linien wird auch die bandförmige Struktur der Stadt
bereits sehr gut erschlossen. Sie tragen mit Abstand die Hauptlast des
dortigen ÖPNV.
Ingolf
Die meisten Vierachser in Toronto sollen wohl in ein paar Jahren durch
neue Fahrzeuge ersetzt werden, die mit ziemlicher Sicherheit dann größer
ausfallen.
Allerdings baut die traditionelle nordamerikanische Version des Einmann-
betriebes darauf, daß alle Fahrgäste beim Fahrer zahlen (oder ein ggf.
vorhandenes Ticket vorzeigen). Das funktioniert nur bei eher kleinen
Einheiten. Irgendwo sollen tatsächlich mal Doppeltraktionen unterwegs
gewesen sein, bei denen aus tariflichen Gründen jeder Führerstand besetzt
wurde.
In den 70er Jahren, als die ersten der heutigen Vierachser beschafft
wurden, wollte man in Toronto offenbar noch nicht vom traditionellen
Abfertigungssystem abgehen (ebensowenig z.B. in Philadelphia).
... Martin
>Branko Simic <branko...@gmx.at> wrote:
>>
>>> Zwei Busspuren sind nicht unter 6m zu haben,
>>
>> auch da ist alles unter 6,5m (eher 7,0m) kaum ohne gegenseitige
>> Behinderung befahrbar
>>
>Aber Busse fahren doch in der Regel ohnehin dort, wo auch Autos und ggf.
>LKWs fahren.
>Daher sollte das Platzproblem bei Bussen doch weniger eine Rolle
>spielen - zumal die Oberleitungen der O-Busse wohl kaum den Platz
>benötgen würden...
Busse und Straßenbahnen sollen sich nicht vom IV aufhalten lassen,
daher haben sie oft eigene Spuren. Diese können bei Straßenbahnen eben
weniger breit sein als bei Bussen.
>Jau, diese Spurbusse sind ja nun wirklich ziemlicher Blödsinn.
>Das macht ja allenfalls in Kombination mit echten Bahnen Sinn - also
>dass die Busse z.B. Strassenbahnhaltestellen in deren Spuren anfahren.
dazu brauchst aber keine Spurbusse, das schaffens in Wien auf etlichen
Haltestellen auch mit Fahrerlenkung.
> Aber Busse fahren doch in der Regel ohnehin dort, wo auch Autos und ggf.
> LKWs fahren.
Du selbst hat in <g6adao$3ft$2...@gwdu112.gwdg.de> in die Diskussion
gebracht und das verwendet, wie der Name schon sagt, eigene
Fahrspuren.
- R.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
www.greulich.de
Mailadresse im Header ist gültig.
> [...] Obusse [...]
Neben der ganzen Technikdiskussion möchte ich hier einmal den
Schienenbonus in die Runde werfen. Es wundert mich ein wenig, dass dies
noch nicht erörtert wurde.
mfg, pgs
--
Fehler im System.
Gegen Verzweiflung, Mühsam, Resignation.
Gespeist aus Wahnsinn, Hysterie, Pufferüberlauf.
<http://blog.pgs-info.de/>
> Trams sind lauter als Obusse, und sind die Schienen verstellt, kann man nicht
> mehr weiter fahren.
> Noch dazu sind insbesondere die neuen, "leisen" Trams
> wie diese Cobra-Tram (?) ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko.
> Bin fast mal vor das Teil gelaufen - der Fahrer hat mich gerade noch weg-
> geklingelt.
Also was denn nun? Sind Trams Dir zu laut oder sind sie dir zu leise?
- R.
--
70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
>Patrick Gerhard Stößer <newsg...@pgs-info.de> wrote:
>> Am 24.07.2008 schrieb Chris:
>>
>>> [...] Obusse [...]
>>
>> Neben der ganzen Technikdiskussion möchte ich hier einmal den
>> Schienenbonus in die Runde werfen. Es wundert mich ein wenig, dass dies
>> noch nicht erörtert wurde.
>>
>Welcher Bonus?
>Trams sind lauter als Obusse, und sind die Schienen verstellt, kann man nicht
>mehr weiter fahren. Noch dazu sind insbesondere die neuen, "leisen" Trams
>wie diese Cobra-Tram (?) ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko.
>Bin fast mal vor das Teil gelaufen - der Fahrer hat mich gerade noch weg-
>geklingelt. Mit (O-)Bussen kann man wenigstens noch versuchen, auszuweichen...
>Und im Winter sind die Schienen dann vereist und die Tram kommt den Berg
>nicht hoch. Auch schon erlebt. Scheisse.
>Gruss,
> Chris
Trams sidn nicht mehr lauter als Obusse - wie du selbst festgestellt
hast. Tramwayschienen werden auch weniger verstellt als Bus- oder
Obus-Spuren, weil die können ja eh ausweichen und die Konsequenzen
beim Verparken von Bim-Gleisen oft härter sind (Abschleppen,
Mehrkostenersatz an das Straßenbahnunternehmen).
>> Neben der ganzen Technikdiskussion möchte ich hier einmal den
>> Schienenbonus in die Runde werfen. Es wundert mich ein wenig, dass dies
>> noch nicht erörtert wurde.
>>
> Welcher Bonus?
Der, dass in der Praxis Schienenfahrzeuge tendenziell mehr Fahrgäste
anziehen als Busse unter den gleichen Randbedingungen.
> Trams sind lauter als Obusse, und sind die Schienen verstellt, kann man
^^^^^^
> nicht mehr weiter fahren. Noch dazu sind insbesondere die neuen, "leisen"
^^^^^^
> Trams wie diese Cobra-Tram (?) ein nicht zu unterschätzendes
> Sicherheitsrisiko.
Was jetzt?
> versuchen, auszuweichen... Und im Winter sind die Schienen dann vereist
> und die Tram kommt den Berg nicht hoch. Auch schon erlebt. Scheisse.
Bei Glatteis kommt ein Bus den Berg auch nicht hoch, auch schon oft genug
erlebt. Durch die geringere Auflagefläche und den somit höheren Druck
zwischen Rad und Schiene sind hier Straßenbahnen oft sogar noch besser dran
(weil sie es u.U. schaffen das Eis aufzusprengen).
--
Die logische Folge von Frage und Antwort wird auf den Kopf gestellt.
> Was ist an TOFU-Postings so ärgerlich?
>> TOFU-Postings verfassen.
>>> Was ist eine der schlechtesten Angewohnheiten im Usenet?
Wenn irgendwo sichtbar benutzte Schienen liegen, weiss
ich, dass da regelmaessig was faehrt. Ich kann sogar
recht gut raten, wo etwa was in welche Richtung faehrt.
Bei Busverkehr sehe ich nur die Strasse, wann und wo
was faehrt, kann ich nur an der (hoffentlich aktuellen)
Beschilderung der Haltestellen erkennen.
Christoph
> Eine andere Sache - scheinbar scheinen innsbesondere die USA, ein Land mit
> verhältnismässig niedrigen Spritpreisen, eine Hochburg für O-Busse zu sein.
> Wie erklärt sich denn das?
Gar nicht, weil es nicht stimmt. :-)
Es gibt in den USA gerade mal fünf Obusbetriebe (Boston, Dayton,
Philadelphia, San Francisco und Seattle; in Philadelphia wurde der
Betrieb nach längerer Pause erst dieses Jahr wieder aufgenommen).
Das würde ich angesichts der Größe des Landes nicht gerade als
Hochburg bezeichnen.
In Boston, Philadelphia und Seattle gibt es jeweils nur ein paar
Obuslinien, Dayton befährt zwar einen ordentlichen Anteil seines Netzes
mit Obussen, aber das Netz ist (wie die Stadt) insgesamt recht klein.
Nur in San Francisco gibt es ein wirklich großes, ausgedehntes
Obusnetz. Das mag mit an der Topographie der Stadt liegen; außerdem
bezieht man dort wohl auch recht günstigen Strom.
... Martin
Beweis durch gewichtige Behauptung?
Grüße
Marc
--
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Marc Haber | " Das Ueberschreiten der | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Gleise ist verboten! " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Fdl Bad Driburg, 15.02.1997 | Fon: *49 621 72739834
>Trams sind lauter als Obusse, und sind die Schienen verstellt, kann man
nicht
>mehr weiter fahren.
das kann man bei Bussen auch oft genug nicht, wenn die Straßen etwas
schmäler sind.
>Noch dazu sind insbesondere die neuen, "leisen" Trams
>wie diese Cobra-Tram (?) ein nicht zu unterschätzendes
Sicherheitsrisiko.
>Bin fast mal vor das Teil gelaufen - der Fahrer hat mich gerade noch
weg-
>geklingelt.
Du widersprichst dir selbst.
>Und im Winter sind die Schienen dann vereist und die Tram kommt den
Berg
>nicht hoch.
so ein Unsinn. Eis auf den Schienen hält den üblcihen Kräften, die Räder
auf dieselben aufbringen nicht stand. Die Buslinie vor meiner Tür war
früher eine Straßenbahnlinie. Damals war sie 365 Tage im Jahr in
Betrieb, heute gibts an Tagen mit stark winterlichen Verhältnissen
zeitweise keinen Betrieb, weil die Busse die Steigungen nicht schaffen.
> Bei Busverkehr sehe ich nur die Strasse, wann und wo
> was faehrt, kann ich nur an der (hoffentlich aktuellen)
> Beschilderung der Haltestellen erkennen.
Beim o-bus siehst du auch die fahrleitung.
Klaus
Ich ja, technisch weniger bedarfte Zeitgenossen sehen da
nur irgendwelche Draehte. Schienen sind eindeutiger. Und
der Benutzungszustand ist auch leichter zu erkennen. Der
O-Bus-Fahrleitung sieht man von unten nur schlecht an,
dass die Linie gerade mit Diesel betrieben umgeleitet
wird.
Christoph
> Christoph Schmitz <christoph...@post.rwth-aachen.de> wrote:
>> Und der Benutzungszustand ist auch leichter zu erkennen. Der
>> O-Bus-Fahrleitung sieht man von unten nur schlecht an,
>> dass die Linie gerade mit Diesel betrieben umgeleitet
>> wird.
>>
> Und der Strassenbahnschiene siehst Du den Schienenersatzverkehr an,
> oder was?
Also wenn ich mir anschaue, was die Schienen hier innerhalb einer Woche
nach Aufnahme des SEV an Rost angesetzt haben: Ja.
Gruß,
Val
> Valentin Brueckel <vb.usen...@gmx.com> wrote:
>> Chris <m...@privacy.net> schrieb/wrote:
>> Also wenn ich mir anschaue, was die Schienen hier innerhalb einer Woche
>> nach Aufnahme des SEV an Rost angesetzt haben: Ja.
>>
> das siehst Du ...aber nicht der unbedarfte Zeitgenosse, um den es
> urspruenglich ging.
Wenn der Unterschied zwischen silbrig glänzenden befahrenen Schienen und
rötlich matten Schienen selbst mir mit meiner Rot-Grün-Sehschwäche ins
Auge fällt, dann halte ich es für ausgeschlossen, daß das ein unbedarfter
Zeitgenosse nicht bemerken kann. Insbesondere in Bereichen mit
Autoverkehr, wo Teile der Schienen von den Autos blankgefahren werden,
während direkt daneben die Schienen vor sich hin rosten, ist der
Unterschied sehr augenfällig.
Gruß,
Val
Johann Mayerwieser schrieb:
> Chris <m...@privacy.net> wrote:
>
>
>> Jau, diese Spurbusse sind ja nun wirklich ziemlicher Blödsinn.
>> Das macht ja allenfalls in Kombination mit echten Bahnen Sinn - also
>> dass die Busse z.B. Strassenbahnhaltestellen in deren Spuren anfahren.
>
> dazu brauchst aber keine Spurbusse, das schaffens in Wien auf etlichen
> Haltestellen auch mit Fahrerlenkung.
In Darmstadt wird im Bereich Rheinstraße und Bismarkstraße/untere
Frankfurter Straße von den Stadt- und Überlandbussen auch die
Tramtrasse mitbenutzt. Sowohl wenn diese teilweise den ÖPNV Bereich mit
nutzt als auch auf eigener Trasse. Klappt auch in den Haltestellen.
Dafür braucht es keinen Twisto-Unfug.
Gruß Ralf
--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*
Chris schrieb dass er immer noch keinen Namen hat:
...
> In Lissabon fahren doch ach jede Menge von diesen kleinen Ministrassenbahnen rum.
> Da gehen doch höchstens 20 Leute rein...
Das hat aber wohl eher seinen grund in der Topographie diverser Strecken.
Ich stelle mir gerade Citadis & Co an der Stelle vor:
http://www.railfaneurope.net/pix/pt/trams/Lisboa/Standard/601-810/l94726b.jpg
Und unter Railfaneurope.net kannst du auch sehen dass es dort sehrwohl
auch "normal lange" Triebwagen gibt:
http://www.railfaneurope.net/pix/pt/trams/Lisboa/Articulado/pix.html
Wobei so ein Trambahn Korso auch was nettes hat:
http://www.railfaneurope.net/pix/pt/trams/Lisboa/Remodelado/misc/tramfile.jpg
>
>
> Chris schrieb dass er immer noch keinen Namen hat:
> ...
>> In Lissabon fahren doch ach jede Menge von diesen kleinen
>> Ministrassenbahnen rum. Da gehen doch höchstens 20 Leute rein...
>
> Das hat aber wohl eher seinen grund in der Topographie diverser Strecken.
> Ich stelle mir gerade Citadis & Co an der Stelle vor:
>
http://www.railfaneurope.net/pix/pt/trams/Lisboa/Standard/601-810/l94726b.jpg
>
> Und unter Railfaneurope.net kannst du auch sehen dass es dort sehrwohl
> auch "normal lange" Triebwagen gibt:
> http://www.railfaneurope.net/pix/pt/trams/Lisboa/Articulado/pix.html
>
> Wobei so ein Trambahn Korso auch was nettes hat:
>
http://www.railfaneurope.net/pix/pt/trams/Lisboa/Remodelado/misc/tramfile.jpg
die Dinger mögen alt sein, sind aber sogar Mehrsystemfahrzeuge - Respekt :-)
Grüße
Christian
--
Christian Lorch - der nett.Zwerg-Berater
> Und unter Railfaneurope.net kannst du auch sehen dass es dort sehrwohl
> auch "normal lange" Triebwagen gibt:
Mit zugemalter Frontscheibe. Es gibt keinen Schwachsinn, der nicht
noch steigerungsfähig wäre... :-(
Gruß - Reinhard.
> Mit zugemalter Frontscheibe. Es gibt keinen Schwachsinn, der nicht
> noch steigerungsfähig wäre... :-(
Das ist das Heck :-)
> Das ist das Heck :-)
Äh, ja. <grummel> (Aber was machen die Scheinwerfer da?)
>Stephan Weinberger schrieb am Fri, 01 Aug 2008 18:03:51 +0200:
>
>> Das ist das Heck :-)
>
>Äh, ja. <grummel> (Aber was machen die Scheinwerfer da?)
Rückfahrscheinwerfer - darum auch der Sehschlitz in der verklebten
heckscheibe.
LG
gelegentlich Schein werfen? Beim zurücksetzen oder so
;-)
Falk
--
"Das Bernsteinteleskop" gelesen von Rufus Beck und "Eragon" Hörbücher
versteigere ich da:
http://search.ebay.de/_W0QQsassZfads2000
na ja, wenn es sich um von Autos befahrene Straßen handelt die auch über
die Schienen fahren siehste nix
na gut der sieht das aber zieht der unbedarfte Deutsche daraus die
richtige Schlußfolgerung?
Das glaubst Du doch nicht wirklich das das alle merken. Wenn man dran
denkt was man manchmal so gefragt wird wo man innerlich nur mit dem Kopf
schüttelt und erst mal die versteckte Kamera sucht.
> Valentin Brueckel schrieb:
>> Chris <m...@privacy.net> schrieb/wrote:
>>
>>> Und der Strassenbahnschiene siehst Du den Schienenersatzverkehr an,
>>> oder was?
>>>
>> Also wenn ich mir anschaue, was die Schienen hier innerhalb einer
>> Woche nach Aufnahme des SEV an Rost angesetzt haben: Ja.
>
> na ja, wenn es sich um von Autos befahrene Straßen handelt die auch über
> die Schienen fahren siehste nix
Dafür hast Du dann an Sperrflächen, die nur von der Straßenbahn befahren
werden, umso deutlicheren Kontrast.
Gruß,
Val