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Neues Ticket

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Herbert Albrecht

unread,
Oct 14, 2022, 5:15:38 AM10/14/22
to
Hallo,

es scheint ja so etwas wie ein neues 9-Euro-Ticket zu geben, aktuell als
49-Euro Ticket in den Medien. Na gut, so eine zeitbezogenes
Pauschalticket hat Vor- und Nachteile (dazu gibts zwei Threads in
d.s.v), darüber könnte man heftig diskutieren, aber - nichts dergleichen.

Das einzige, was in den Medien jedes Mal erwähnt wird, ist der Streit
darüber, ob der Bund mehr zahlen soll oder die Länder. Hähh? Ich habe
noch niemanden getroffen, der nur Bundessteuern zahlte oder nur
Landessteuern. Einigermassen erstaunlich, dass Fragen der internen
Verrechnung überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen. Seis drum.

Viel mehr interessierte den Nutzer, wo man wie viel für was zahlen
müsste, mal abgesehen von den 49 Euro für einen ganzen Monat. Das ist
eine Information, die passt für Pendler, die regelmässig fahren müssen.
Aber was ist mit jemandem, der auf dem Lande nahe Grossstadt A wohnt und
jemanden besuchen möchte auf dem Lande nahe Grossstadt B?

Muss der 49 Euro für den Nahverkehr in A zahlen, um zum Hauptbahnhof zu
gelangen, von dort den IC-Tarif von A nach B und dort noch mal 49 Euro
für den Nahverkehr in B?

War das so beim 9-Euro-Ticket? Ok, da konnte man sagen 'stell dich nicht
so an, ist doch so billig', das geht bei 49 Euro nicht mehr. Und was ist
mit Leuten, die nur wenige Tage in einer Stadt herumfahren wollen,
müssen die für den ganzen Monat zahlen? So war es beim 9-Euro-Ticket und
ich habe für jeden Monat ein Ticket gekauft und es nur an 1 oder 2 Tagen
genutzt. War eigentlich doof aber 'hey, es ist ja so billig, was solls?'

Anstatt der Verwirrung mit etwas sachlicher Information zu begegnen,
wurde sie gestern gesteigert durch die Ankündigung, es solle ein
papierloses Ticket werden. Wie soll das jemand bekommen, der keinen
Computer hat und nicht im Internet ist? Und wenn ich zwar ein Ticket
habe aber (wieder mal) mein Handy irgendwo vergessen, werde ich dann mit
60 Euro gebüßt? (Schweizer Sprachgebrauch, finde ich treffend)

Herbert

Rolf Mantel

unread,
Oct 14, 2022, 6:04:15 AM10/14/22
to
Am 14.10.2022 um 11:15 schrieb Herbert Albrecht:

> Viel mehr interessierte den Nutzer, wo man wie viel für was zahlen
> müsste, mal abgesehen von den 49 Euro für einen ganzen Monat. Das ist
> eine Information, die passt für Pendler, die regelmässig fahren müssen.
> Aber was ist mit jemandem, der auf dem Lande nahe Grossstadt A wohnt und
> jemanden besuchen möchte auf dem Lande nahe Grossstadt B?
>
> Muss der 49 Euro für den Nahverkehr in A zahlen, um zum Hauptbahnhof zu
> gelangen, von dort den IC-Tarif von A nach B und dort noch mal 49 Euro
> für den Nahverkehr in B?

Wenn eine Deutschland-weit gültige Monatskarte 49 Euro kostet, so muss
diesen Nutzer genau einmal 49 Euro zahlen und nciht zweimal 49 Euro, das
ist mit "Deutschlandweit gültig" eindeutig spezifiziert und muss nicht
diskutiert werden.

> Und was ist
> mit Leuten, die nur wenige Tage  in einer Stadt herumfahren wollen,
> müssen die für den ganzen Monat zahlen?

Wenn ich eine Monatskarte kaufe, muss ich für den ganzen Monat zahlen,
das ist eindeutig spezifiziert und muss nicht diskutiert werden.

> Anstatt der Verwirrung mit etwas sachlicher Information zu begegnen,

Nur wer mental nciht in der Lage ist, die gegebene sachliche Information
zu verarbeiten, ist verwirrt.

Rolf

Till Kinstler

unread,
Oct 14, 2022, 6:15:00 AM10/14/22
to
Am 14.10.22 um 11:15 schrieb Herbert Albrecht:

> Das einzige, was in den Medien jedes Mal erwähnt wird, ist der Streit
> darüber, ob der Bund mehr zahlen soll oder die Länder. Hähh? Ich habe
> noch niemanden getroffen, der nur Bundessteuern zahlte oder nur
> Landessteuern. Einigermassen erstaunlich, dass Fragen der internen
> Verrechnung überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen. Seis drum.

Fragen der finanziellen Verteilung zwischen Ländern und dem Bund spielen
bei so vielen Vohaben ein Rolle, dass es dafür sogar ein eigenes
Verfassungsorgan gibt: Den Bundesrat (hat aber auch noch weitere Aufgaben).
> Muss der 49 Euro für den Nahverkehr in A zahlen, um zum Hauptbahnhof zu
> gelangen, von dort den IC-Tarif von A nach B und dort noch mal 49 Euro
> für den Nahverkehr in B?

Das "49-Eurot-Ticket" soll - wie das 9-Euro-Ticket - in allen dem
Nahverkehr zugerechneten öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland
gelten, also sowohl in A als auch in B. Wenn man zwischen A und B
Regionalzüge nutzt, gilt es auch da.

Du sprichst da aber einen guten Punkt an: Ich fände es ja
überlegenswert, mit dem 49-Euro-Ticket auch einen Rabatt im Fernverkehr
zu verbinden. Und man wird wohl leider auch vergessen, dass die BC100
zwar schon als "Mobility BahnCard 100" vermarktet wurde und so getan
wurde als gelte die ja schon fast überall. Stimmte aber nie, sie gilt
nach wie vor nur in den City-Bereichen
(<https://www.bahn.de/angebot/weiterreise/cityticket>). Mit dem
9-Euro-Ticket konnte man deutlich mehr Nahverkehrsmittel nutzen als mit
der BC100. Und ich hörte bisher nichts, dass sich das nun ändern sollte.

> War das so beim 9-Euro-Ticket?

Nein, du hast einmal ein 9-Euro-Ticket gekauft und konntest dann in ganz
Deutschland alle Verkehrsmittel nutzen, in denen es gültig war.

> Und was ist
> mit Leuten, die nur wenige Tage  in einer Stadt herumfahren wollen,
> müssen die für den ganzen Monat zahlen?

Ich vernahm irgendwo, das "49-Euro-Ticket" soll grundsätzlich eine
Monatskarte im Abo sein, das Abo aber jederzeit kündbar. Einzel-,
Mehrfahrten- und Tagestickets mit lokaler Gültigkeit wird es ja
weiterhin geben und könnten für den von dir genannten Anwendungsfall
geeigneter sein.

Grüße,
Till

Hergen Lehmann

unread,
Oct 14, 2022, 6:30:03 AM10/14/22
to
Am 14.10.22 um 11:15 schrieb Herbert Albrecht:

> Das einzige, was in den Medien jedes Mal erwähnt wird, ist der Streit
> darüber, ob der Bund mehr zahlen soll oder die Länder. Hähh? Ich habe
> noch niemanden getroffen, der nur Bundessteuern zahlte oder nur
> Landessteuern. Einigermassen erstaunlich, dass Fragen der internen
> Verrechnung überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen. Seis drum.

Wo hast du die letzten 73Jahre geschlafen? Der Streit, wer welche
Steuern behalten darf und wer was daraus bezahlen muss, tobt seit
Gründung der Bundesrepublik. Aufgrund des Föderalismus ist das alles
andere als eine "interne" Verrechnung, sondern ein knallharter
Überlebenskampf.


> Muss der 49 Euro für den Nahverkehr in A zahlen, um zum Hauptbahnhof zu
> gelangen, von dort den IC-Tarif von A nach B und dort noch mal 49 Euro
> für den Nahverkehr in B?

Nach bisher vorliegenden Informationen soll das 49Eur Ticket wie das
9Eur Ticket bundesweit, aber nur für den Nahverkehr gelten.

IC ist kein Nahverkehr und kostet extra.


> War das so beim 9-Euro-Ticket? Ok, da konnte man sagen 'stell dich nicht
> so an, ist doch so billig', das geht bei 49 Euro nicht mehr.

Kommt auf den Blickwinkel an. Viele Pendler mussten für ein regional
gültiges Monatsticket bisher deutlich mehr zahlen - für die sind auch
49Eur noch billig, und die bundesweite Gültigkeit ein nettes Bonbon
obendrauf.
Andere nutzten bisher günstigere, regionale Angebote, die müssen halt
jetzt dreimal rechnen, ob der Komfortgewinn einen Aufpreis wert ist.


> Und was ist
> mit Leuten, die nur wenige Tage  in einer Stadt herumfahren wollen,
> müssen die für den ganzen Monat zahlen? So war es beim 9-Euro-Ticket und
> ich habe für jeden Monat ein Ticket gekauft und es nur an 1 oder 2 Tagen
> genutzt.

Da wirst du wohl wieder das Angebot an Mehrfahrten-Karten deines
Verbundes studieren müssen. Bei nur 1-2 Tagen Nutzung ist die
Wahrscheinlichkeit hoch, das du damit sogar Geld sparst.


> Anstatt der Verwirrung mit etwas sachlicher Information zu begegnen,
> wurde sie gestern gesteigert durch die Ankündigung, es solle ein
> papierloses Ticket werden. Wie soll das jemand bekommen, der keinen
> Computer hat und nicht im Internet ist?

Er geht an den Ticketschalter oder bestellt per Post, und erhält dann
eine eTicket-Chipkarte? Das handhaben viele Verbünde für ihre Abo-Karten
seit Jahren so.


> Und wenn ich zwar ein Ticket
> habe aber (wieder mal) mein Handy irgendwo vergessen, werde ich dann mit
> 60 Euro gebüßt? (Schweizer Sprachgebrauch, finde ich treffend)

Tickets mussten schon immer mitgeführt werden.

FALLS es das Ding auch als Handyticket geben sollte, und du dich für
diese Variante entscheidest, ja, dann musst du das Handy wohl dabei und
auch aufgeladen haben.


Ulf Kutzner

unread,
Oct 14, 2022, 6:37:06 AM10/14/22
to
Herbert Albrecht schrieb am Freitag, 14. Oktober 2022 um 11:15:38 UTC+2:

> Das einzige, was in den Medien jedes Mal erwähnt wird, ist der Streit
> darüber, ob der Bund mehr zahlen soll oder die Länder. Hähh? Ich habe
> noch niemanden getroffen, der nur Bundessteuern zahlte oder nur
> Landessteuern. Einigermassen erstaunlich, dass Fragen der internen
> Verrechnung überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen.

In Bund und Ländern gibt es sogar Haushaltspläne
zum Nachlesen.

Marc Haber

unread,
Oct 15, 2022, 2:29:11 AM10/15/22
to
Till Kinstler <sp...@kinstler.net> wrote:
>Ich vernahm irgendwo, das "49-Euro-Ticket" soll grundsätzlich eine
>Monatskarte im Abo sein, das Abo aber jederzeit kündbar.

Was ich übrigens interessant fände, ob damit immer der Kalendermonat
gemeint ist, oder ob man dsa Ticket auch am 29. d.M. mit Gültigkeit
bis zum 28. d.n.M. kaufen kann. Das wäre nämlich für den
Gelegenheitsnutzer deutlich vorteilhaft.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Peter Meier

unread,
Oct 15, 2022, 3:29:19 AM10/15/22
to
Am 14.10.2022 um 12:19 schrieb Hergen Lehmann:

> Er geht an den Ticketschalter oder bestellt per Post, und erhält dann
> eine eTicket-Chipkarte? Das handhaben viele Verbünde für ihre Abo-Karten
> seit Jahren so.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß es für ein deutschlandweites
Nahverkehrsticket eine Chipkarte geben wird.

Gibt es denn überhaupt einen überall in Deutschland verbreiteten
Standard für diese "eTicket-Chipkarten"?

Herbert Albrecht

unread,
Oct 15, 2022, 4:24:20 AM10/15/22
to
Am 14.10.2022 um 12:19 schrieb Hergen Lehmann:
> Am 14.10.22 um 11:15 schrieb Herbert Albrecht:
>
>> Das einzige, was in den Medien jedes Mal erwähnt wird, ist der Streit
>> darüber, ob der Bund mehr zahlen soll oder die Länder. Hähh? Ich habe
>> noch niemanden getroffen, der nur Bundessteuern zahlte oder nur
>> Landessteuern. Einigermassen erstaunlich, dass Fragen der internen
>> Verrechnung überhaupt in die Öffentlichkeit gelangen. Seis drum.
>
> Wo hast du die letzten 73Jahre geschlafen?

So alt bin ich noch gar nicht.

Der Streit, wer welche
> Steuern behalten darf und wer was daraus bezahlen muss, tobt seit
> Gründung der Bundesrepublik. Aufgrund des Föderalismus ist das alles
> andere als eine "interne" Verrechnung, sondern ein knallharter
> Überlebenskampf.

Das habe ich durchaus mitverfolgt, konnte aber die Härte der
Auseinandersetzungen nicht immer nachvollziehen. Letztlich zahlt doch
immer der Gleiche die Party - der Steuerbürger.
>
>
>> Muss der 49 Euro für den Nahverkehr in A zahlen, um zum Hauptbahnhof
>> zu gelangen, von dort den IC-Tarif von A nach B und dort noch mal 49
>> Euro für den Nahverkehr in B?
>
> Nach bisher vorliegenden Informationen soll das 49Eur Ticket wie das
> 9Eur Ticket bundesweit, aber nur für den Nahverkehr gelten.
>
> IC ist kein Nahverkehr und kostet extra.

Hmm, macht Sinn. Wobei die Trennung Nahverkehr <-> Fernverkehr unklar
ist. Na gut , die Züge sehen anders aus, die Trennung wird wohl vom
Anbieter aus Marketinggründen eingeführt. Aber muss das so sein?
>
>
>> War das so beim 9-Euro-Ticket? Ok, da konnte man sagen 'stell dich
>> nicht so an, ist doch so billig', das geht bei 49 Euro nicht mehr.
>
> Kommt auf den Blickwinkel an. Viele Pendler mussten für ein regional
> gültiges Monatsticket bisher deutlich mehr zahlen - für die sind auch
> 49Eur noch billig, und die bundesweite Gültigkeit ein nettes Bonbon
> obendrauf.
> Andere nutzten bisher günstigere, regionale Angebote, die müssen halt
> jetzt dreimal rechnen, ob der Komfortgewinn einen Aufpreis wert ist.

Guter Hinweis - an die Variante '49-Euro-Ticket kommt zusätzlich zu den
vielen anderen Tarifsystemen' habe ich noch gar nicht gedacht. Ist aber
möglich.

Das bedeutet aber, dass das neue Ticket die Tarifkomplexität nicht
beseitigt sondern vergrößert. Damit entfällt ein wichtiges Motiv der
Einführung: Man wollte die Nutzung durch Außenstehende (z.B. Autofahrer)
erleichtern, indem die Schwelle der Tarifkenntnis und - anwendung
möglichst flach wird. Pustekuchen - man landet doch wieder vor einem
Automaten, der Fragen stellt, die man nicht beantworten kann und das
Geld, das man gerade dabeihat, nicht akzeptiert. Also doch wieder zurück
ins Auto.

Für die Dauernutzer wirds ganz kompliziert: Nimmt man lieber das
49-Euro-Ticket für alles oder eine herkömmliche Monatskarte für den
Teilbereich, in dem man häufig unterwegs ist? Oder - für
Homeoffice-Nutzer - lohnt sich eine Monatskarte überhaupt noch für die
wenigen Tage, an denen ich ins Büro fahre?

Herbert

Hergen Lehmann

unread,
Oct 15, 2022, 5:30:03 AM10/15/22
to
Am 15.10.22 um 10:24 schrieb Herbert Albrecht:

> Das habe ich durchaus mitverfolgt, konnte aber die Härte der
> Auseinandersetzungen nicht immer nachvollziehen. Letztlich zahlt doch
> immer der Gleiche die Party - der Steuerbürger.

Zwischen Steuerbürger und Ausgaben steht die Landeskasse. Die Länder
müssen aus dieser sehr viele Dinge bezahlen, haben aber nur wenige
Möglichkeiten, um sie wieder zu füllen. Da die wichtigste Einnahmequelle
der Länder die Gewerbesteuer ist, haben sie zudem einen sehr
unterschiedlichen Etat.

Unvermeidlich, das es bei der Einführung neuer Kostenpositionen erst mal
heftige Auseinandersetzungen gibt.


> Hmm, macht Sinn. Wobei die Trennung Nahverkehr <-> Fernverkehr unklar
> ist. Na gut , die Züge sehen anders aus, die Trennung wird wohl vom
> Anbieter aus Marketinggründen eingeführt. Aber muss das so sein?

Bei der DB sind Nah- und Fernverkehr getrennte Unternehmensbereiche und
die meisten kleineren Verkehrsunternehmen sind überhaupt nur in einem
der beiden Felder tätig. Ja, eine gewisse Trennung ergibt sich an der
Stelle zwangsweise.

Aber auch politisch willst du eine Abgrenzung. Eine Fernfahrt quer durch
die Republik verursacht ganz erhebliche Kosten. Wenn das in einem
Pauschalticket enthalten sein soll, reden wir über Beträge von mehreren
100Eur im Monat. Das kann und will ein Pendler, der sich überwiegend im
regionalen Nahverkehr bewegt, nicht bezahlen.


>> Andere nutzten bisher günstigere, regionale Angebote, die müssen halt
>> jetzt dreimal rechnen, ob der Komfortgewinn einen Aufpreis wert ist.
>
> Guter Hinweis - an die Variante '49-Euro-Ticket kommt zusätzlich zu den
> vielen anderen Tarifsystemen' habe ich noch gar nicht gedacht. Ist aber
> möglich.

Natürlich werden alle anderen Angebote, die nicht "Monatskarte" heißen,
erhalten bleiben. Hier und da wird man Preise nachjustieren müssen, um
deren Attraktivität zu erhalten, aber das ist alles.


> Das bedeutet aber, dass das neue Ticket die Tarifkomplexität nicht
> beseitigt sondern vergrößert.

Das sehe ich jetzt nicht. Monatskarten erhalten einen bundesweit
einheitlichen Preis, Angebote oberhalb der magischen 49Eur werden
größtenteils verschwinden, im unteren Preisbereich wird sich wenig ändern.


> Damit entfällt ein wichtiges Motiv der
> Einführung: Man wollte die Nutzung durch Außenstehende (z.B. Autofahrer)
> erleichtern, indem die Schwelle der Tarifkenntnis und - anwendung
> möglichst flach wird.

Da ist doch der Fall: 49Eur (deutlich billiger als der Unterhalt eines
Auto!), und du kannst bundesweit in alles einsteigen, was Nahverkehr
heißt, ohne dich mit Automaten prügeln zu müssen.


> Teilbereich, in dem man häufig unterwegs ist? Oder - für
> Homeoffice-Nutzer - lohnt sich eine Monatskarte überhaupt noch für die
> wenigen Tage, an denen ich ins Büro fahre?

Die Frage stellt sich natürlich unabhängig, und vor allem auch für den
Autofahrer. Durchaus möglich, das wir am Beginn einer Entwicklung weg
vom Monatsticket hin zu flexibleren Angeboten stehen.

Hergen Lehmann

unread,
Oct 15, 2022, 5:30:03 AM10/15/22
to
Am 15.10.22 um 09:29 schrieb Peter Meier:

> Am 14.10.2022 um 12:19 schrieb Hergen Lehmann:
>
>> Er geht an den Ticketschalter oder bestellt per Post, und erhält dann
>> eine eTicket-Chipkarte? Das handhaben viele Verbünde für ihre
>> Abo-Karten seit Jahren so.
>
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß es für ein deutschlandweites
> Nahverkehrsticket eine Chipkarte geben wird.

Genau so lief es aber für Bestands-Abo-Kunden beim 9Eur-Ticket. Die
bereits vorhandene Chipkarte galt in den drei Monaten einfach als
9Eur-Ticket.

Das hat gut funktioniert, also ist es naheliegend, das beizubehalten.


> Gibt es denn überhaupt einen überall in Deutschland verbreiteten
> Standard für diese "eTicket-Chipkarten"?

Ja: https://www.eticket-deutschland.de/

Herausgeber ist der VDV, der Dachverband der deutschen
Verkehrsunternehmen mit nach eigenen Angaben über 600 teilnehmenden
Unternehmen: https://www.vdv.de/



Jens Nattbock

unread,
Oct 15, 2022, 6:12:19 AM10/15/22
to
Am 15.10.22 um 11:29 schrieb Hergen Lehmann:
> Da ist doch der Fall: 49Eur (deutlich billiger als der Unterhalt eines
> Auto!), und du kannst bundesweit in alles einsteigen, was Nahverkehr
> heißt, ohne dich mit Automaten prügeln zu müssen.

Das ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte: Man hat das
Ticket in der Tasche und kann einfach einsteigen und losfahren.
Man muss sich keine Gedanken machen, welches Ticket man benötigt, bis
wann es gilt, bis wohin es gilt, ob es auch am 3. Oktober, 1. November,
in Thüringen oder bei Vollmond gilt, ob ich es im Zug beim Zub, im Zug
am Automaten, am Bahnhof am Automaten oder am Schalter kaufen kann oder
muss, ob ich es im Bahnhof entwerten muss oder auch noch im Zug
entwerten kann, ob der Automat gewillt sein wird Papiergeld anzunehmen
oder 20C-Münzen verabscheut oder bei Eingabe meiner Relation regelmäßig
nicht funktioniert (ja!).
J


Ulf Kutzner

unread,
Oct 15, 2022, 6:50:38 AM10/15/22
to
Hergen Lehmann schrieb am Samstag, 15. Oktober 2022 um 11:30:03 UTC+2:
> Am 15.10.22 um 10:24 schrieb Herbert Albrecht:

> > Damit entfällt ein wichtiges Motiv der
> > Einführung: Man wollte die Nutzung durch Außenstehende (z.B. Autofahrer)
> > erleichtern, indem die Schwelle der Tarifkenntnis und - anwendung
> > möglichst flach wird.

> Da ist doch der Fall: 49Eur (deutlich billiger als der Unterhalt eines
> Auto!), und du kannst bundesweit in alles einsteigen, was Nahverkehr
> heißt, ohne dich mit Automaten prügeln zu müssen.

Beim Neunerticket hatte man das allerdings nur
lückenhaft hinbekommen.

Vernachlässigbare Lücken außer für die, die sich
dann im Zweifel einer Fahrpreisnacherhebung von
im Zweifel 60 EUR ausgesetzt sahen bzw. ihre
Reiseplanung aufwendig umpfriemeln mußten.

Stephan Seitz

unread,
Oct 15, 2022, 6:59:30 AM10/15/22
to
Jens Nattbock <Jens.Nattboc...@arcor.de> wrote:
> Das ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte: Man hat das
> Ticket in der Tasche und kann einfach einsteigen und losfahren.

Nur im Nahverkehr.

> Man muss sich keine Gedanken machen, welches Ticket man benötigt, bis
> wann es gilt, bis wohin es gilt, ob es auch am 3. Oktober, 1. November,

Sicher mußt du dir darüber Gedanken machen. Es ist ja eine Art
Monatskarte, wobei Mark schon geschrieben hat, daß noch nicht klar
ist, ob die einen Monat nach Kauf gilt oder nur den Kalendermonat,
auch wenn du sie erst am 15. kaufst.

Für 49€ ist es mir allerdings zu teuer. Ich glaube, das Monatsticket
für meine Wabe ist billiger, und selbst das würde ich mir nicht
kaufen, weil ich zu wenig fahre.

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

Ulf Kutzner

unread,
Oct 15, 2022, 7:06:39 AM10/15/22
to
Stephan Seitz schrieb am Samstag, 15. Oktober 2022 um 12:59:30 UTC+2:

> Für 49€ ist es mir allerdings zu teuer. Ich glaube, das Monatsticket
> für meine Wabe ist billiger, und selbst das würde ich mir nicht
> kaufen, weil ich zu wenig fahre.

Es gibt natürlich Fallgestaltungen,
in denen ein teurerer Tarif mit
größerer räumlicher Gültigkeit für
manche dennoch interessant ist.

Stephan Seitz

unread,
Oct 15, 2022, 7:12:53 AM10/15/22
to
Sicher. Für mich ist es allerdings komplett uninteressant.

Gerald Gruner

unread,
Oct 15, 2022, 9:54:38 AM10/15/22
to
Herbert Albrecht schrieb am 14.10.22:

> War das so beim 9-Euro-Ticket? Ok, da konnte man sagen 'stell dich nicht
> so an, ist doch so billig', das geht bei 49 Euro nicht mehr. Und was ist
> mit Leuten, die nur wenige Tage in einer Stadt herumfahren wollen,
> müssen die für den ganzen Monat zahlen? So war es beim 9-Euro-Ticket und
> ich habe für jeden Monat ein Ticket gekauft und es nur an 1 oder 2 Tagen
> genutzt. War eigentlich doof aber 'hey, es ist ja so billig, was solls?'

Eines der Probleme ist, dass man es natürlich niemandem recht machen kann.
Der eine will ein "all you can eat", der andere möchte ein ganz
individuelles Gericht.
Der eine sagt dazu, das ist mit zu kompliziert, der andere, deins brauche
ich aber nicht und will es nicht bezahlen.
Blockade.

Der "Kompromiss" beim 9 € Ticket war, wie du richtig festgestellt hat, "was
soll's? Es ist doch billig."
Nur bedeute das, dass ein anderer das zahlen muss: TANSTAAFL...

Das kann man für drei Monate als Werbeaktion für die gute Laune machen.
aber irgendwann muss man dann doch mal nachdenken, ob das finanzielle
Füllhorn eine unbegrenzte Kapazität hat.

MfG
Gerald

--
Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher.
- Voltaire

Stefan Reuther

unread,
Oct 15, 2022, 9:59:41 AM10/15/22
to
Am 15.10.2022 um 11:29 schrieb Hergen Lehmann:
> Am 15.10.22 um 09:29 schrieb Peter Meier:
>> Ich kann mir nicht vorstellen, daß es für ein deutschlandweites
>> Nahverkehrsticket eine Chipkarte geben wird.
>
> Genau so lief es aber für Bestands-Abo-Kunden beim 9Eur-Ticket. Die
> bereits vorhandene Chipkarte galt in den drei Monaten einfach als
> 9Eur-Ticket.
>
> Das hat gut funktioniert, also ist es naheliegend, das beizubehalten.

Wobei das "gut funktioniert" auch daran liegt, dass die in
Fremdverbünden einfach nicht kontrolliert wurden.

An der Technik liegt's nicht, die mytraQ-App kriegt auch jetzt schon
raus, aus welchen Verbund so eine Karte ist.

>> Gibt es denn überhaupt einen überall in Deutschland verbreiteten
>> Standard für diese "eTicket-Chipkarten"?
>
> Ja: https://www.eticket-deutschland.de/

Ebenso grundsätzlich (fast) deutschlandweit prüfbar dürften die
Matrixcodes vom Online-Ticket sein. Im DB Navigator kann man jetzt schon
für die verschiedensten Verbünde buchen. Also sind diese Verbünde
grundsätzlich in der Lage, solche Codes zu verarbeiten.


Stefan

Stefan Reuther

unread,
Oct 15, 2022, 9:59:41 AM10/15/22
to
Am 15.10.2022 um 12:12 schrieb Jens Nattbock:
> Am 15.10.22 um 11:29 schrieb Hergen Lehmann:
>> Da ist doch der Fall: 49Eur (deutlich billiger als der Unterhalt eines
>> Auto!), und du kannst bundesweit in alles einsteigen, was Nahverkehr
>> heißt, ohne dich mit Automaten prügeln zu müssen.
>
> Das ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte: Man hat das
> Ticket in der Tasche und kann einfach einsteigen und losfahren.

Eben.

> Man muss sich keine Gedanken machen, welches Ticket man benötigt, bis
> wann es gilt, bis wohin es gilt, ob es auch am 3. Oktober, 1. November,
> in Thüringen oder bei Vollmond gilt, [...]

Spannend wird schon, welche "wenn's" und "aber's" den Tarifabteilungen
bis zum Start noch einfallen. Der Vorteil am 9-Euro-Ticket war ja, dass
man die damit einfach überfahren hat und die einfach keine Zeit dafür
hatten, was anderes außer "macht's halt..." zu sagen :)

Aber welche Upgrade-Pfade gibt es z.B. von einer Abo-Karte mit Fahrrad-
und Familienmitnahme oder gar Fernverkehrs-Freigabe auf ein
Deutschland-Ticket? Buch ich die als Bonus dazu? Buch ich das D-Ticket
als Bonus zum Abo dazu? Muss ich mich zwischen A und B unterscheiden?


Stefan

Ulf Kutzner

unread,
Oct 15, 2022, 10:06:52 AM10/15/22
to
Stefan Reuther schrieb am Samstag, 15. Oktober 2022 um 15:59:41 UTC+2:
> Am 15.10.2022 um 11:29 schrieb Hergen Lehmann:
> > Am 15.10.22 um 09:29 schrieb Peter Meier:

> >> Ich kann mir nicht vorstellen, daß es für ein deutschlandweites
> >> Nahverkehrsticket eine Chipkarte geben wird.
> >
> > Genau so lief es aber für Bestands-Abo-Kunden beim 9Eur-Ticket. Die
> > bereits vorhandene Chipkarte galt in den drei Monaten einfach als
> > 9Eur-Ticket.
> >
> > Das hat gut funktioniert, also ist es naheliegend, das beizubehalten.

> Wobei das "gut funktioniert" auch daran liegt, dass die in
> Fremdverbünden einfach nicht kontrolliert wurden.

Ganz sicher?

Gut, hier in der Gegend überlappen Verbünde...

Bei irgendwelchen verbundfreien Buslinien hätte ich
nun eher angenommen, daß man unbesehen durchwinkt.

Bei Regionalbussen im MVV war der kontrollierte Zustieg
de facto aufgehoben, und nur einmal hörte ich da eine
etwas bissige Bemerkung vom Busfahrer.

"Weiß ja gar nicht, ob die Tickets haben."

Wenn ich das Wort 'Neunerticket' nur erwähnte, führte
das dort zu eilfertigen Ansätzen, mir noch eines auszustellen;
das ließ ich also schnell.

Hans Crauel

unread,
Oct 15, 2022, 1:42:05 PM10/15/22
to
Ulf Kutzner schrieb
Eben. Für Personen mit weniger weit reichender Mobilität stehen
doch weiterhin Angebote zur Verfügung, die dafür besser geeignet
und preislich in einem engeren Rahmen angesiedelt sind.

Hans

Jens Nattbock

unread,
Oct 15, 2022, 2:41:20 PM10/15/22
to
Am 15.10.22 um 12:59 schrieb Stephan Seitz:
> Jens Nattbock <Jens.Nattboc...@arcor.de> wrote:
>> Das ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte: Man hat das
>> Ticket in der Tasche und kann einfach einsteigen und losfahren.
>
> Nur im Nahverkehr.
>
>> Man muss sich keine Gedanken machen, welches Ticket man benötigt, bis
>> wann es gilt, bis wohin es gilt, ob es auch am 3. Oktober, 1. November,
>
> Sicher mußt du dir darüber Gedanken machen. Es ist ja eine Art
> Monatskarte, wobei Mark schon geschrieben hat, daß noch nicht klar
> ist, ob die einen Monat nach Kauf gilt oder nur den Kalendermonat,
> auch wenn du sie erst am 15. kaufst.

Ja, natürlich muss man sich auch etwas Gedanken machen, spätestens an
der Bundesgrenze wird (von vielleicht einzelnen Transitstrecken
ausgenommen) Schluss sein und es gibt natürlich auch einen
Gültigkeitszeitraum, aber gegenüber dem Tarifdschungel auf Bund-,
Länder- und Regionalebene ist das super einfach. Bleibt zu hoffen, dass
die Planer dieser unteren Ebenen da eben nicht noch wieder x
Stolperdrähte einbauen, weil sie generell dagegen sind und lieber ihre
alten, komplizierten Tarifsysteme behalten würden (hat ja auch was mit
Existenzberechtigung zu tun).
Schau Dir die Studenten mit ihren Semestertickets in NRW an. Gilt in
ganz NRW und angrenzenden Regionen und auf Transitstrecken.
Semesterausweis ist Fahrausweis. Scheint gut zu funktionieren.

J


Herbert Albrecht

unread,
Oct 16, 2022, 4:31:14 AM10/16/22
to
Am 15.10.2022 um 15:54 schrieb Gerald Gruner:
> Herbert Albrecht schrieb am 14.10.22:
>
>> War das so beim 9-Euro-Ticket? Ok, da konnte man sagen 'stell dich nicht
>> so an, ist doch so billig', das geht bei 49 Euro nicht mehr. Und was ist
>> mit Leuten, die nur wenige Tage in einer Stadt herumfahren wollen,
>> müssen die für den ganzen Monat zahlen? So war es beim 9-Euro-Ticket und
>> ich habe für jeden Monat ein Ticket gekauft und es nur an 1 oder 2 Tagen
>> genutzt. War eigentlich doof aber 'hey, es ist ja so billig, was solls?'
> Eines der Probleme ist, dass man es natürlich niemandem recht machen kann.
> Der eine will ein "all you can eat", der andere möchte ein ganz
> individuelles Gericht.

Sowieso :-)

> Der eine sagt dazu, das ist mit zu kompliziert, der andere, deins brauche
> ich aber nicht und will es nicht bezahlen.
> Blockade.

Nein, der ÖV-Nutzer wurde gar nicht gefragt. Es hat vorher nie eine
Abstimmung gegeben mit großer Mehrheit, ein 9-Euro-Ticket einzuführen.
>
> Der "Kompromiss" beim 9 € Ticket war, wie du richtig festgestellt hat, "was
> soll's? Es ist doch billig."
> Nur bedeute das, dass ein anderer das zahlen muss: TANSTAAFL...
>
> Das kann man für drei Monate als Werbeaktion für die gute Laune machen.

Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.

> aber irgendwann muss man dann doch mal nachdenken, ob das finanzielle
> Füllhorn eine unbegrenzte Kapazität hat.

Sollte man eigentlich, aber in der aktuellen politischen Stimmung des
'Kaufe jetzt, zahle später' gilt für die ÖV-Freunde erst mal 'All you
can eat'. Nun haben sie Beute gemacht, die Verkehrsminister haben das
49-Euro-Ticket beschlossen. Einen Kommentar dazu gibts hier:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendungen/kommentare/Kommentar-Neues-49-Euro-Ticket-muss-eine-Probezeit-bekommen,neunundvierzigeuroticket100.html

Zum Thema öffentliches Füllhorn heißt es: "Staatlicher Zuschussbedarf
zum Nahverkehr wird sich stark erhöhen
Bevor es um solche Details geht, muss jedoch noch die Finanzierung
stehen. Die Einigung der Verkehrsminister auf ein 49-Euro-Ticket ist
nichts wert, wenn die Finanzminister von Bund und Ländern die nötigen
Zuschüsse für den Öffentlichen Personennahverkehr nicht leisten. Allen
sollte klar sein: Auch 49 Euro sind nicht annähernd kostendeckend. Das
Einheitsticket ist ein bundesweiter Preisdeckel, der den staatlichen
Zuschussbedarf zum Nahverkehr stark erhöhen wird."

Herbert

Ulf Kutzner

unread,
Oct 16, 2022, 4:58:58 AM10/16/22
to
Herbert Albrecht schrieb am Sonntag, 16. Oktober 2022 um 10:31:14 UTC+2:
> Am 15.10.2022 um 15:54 schrieb Gerald Gruner:
> > Herbert Albrecht schrieb am 14.10.22:
> >
> >> War das so beim 9-Euro-Ticket? Ok, da konnte man sagen 'stell dich nicht
> >> so an, ist doch so billig', das geht bei 49 Euro nicht mehr. Und was ist
> >> mit Leuten, die nur wenige Tage in einer Stadt herumfahren wollen,
> >> müssen die für den ganzen Monat zahlen? So war es beim 9-Euro-Ticket und
> >> ich habe für jeden Monat ein Ticket gekauft und es nur an 1 oder 2 Tagen
> >> genutzt. War eigentlich doof aber 'hey, es ist ja so billig, was solls?'

> > Eines der Probleme ist, dass man es natürlich niemandem recht machen kann.
> > Der eine will ein "all you can eat", der andere möchte ein ganz
> > individuelles Gericht.

> Sowieso

Und doch gibt es Wirtshäuser, wo beides zeitgleich angeboten wird,
seit vielen Jahren.

Hans Crauel

unread,
Oct 16, 2022, 8:40:07 AM10/16/22
to
Herbert Albrecht schrieb

> Am 15.10.2022 um 15:54 schrieb Gerald Gruner:
>> Der eine sagt dazu, das ist mit zu kompliziert, der andere, deins brauche
>> ich aber nicht und will es nicht bezahlen.
>> Blockade.
>
> Nein, der ÖV-Nutzer wurde gar nicht gefragt. Es hat vorher nie eine
> Abstimmung gegeben mit großer Mehrheit, ein 9-Euro-Ticket einzuführen.

Wie albern.
Eine "Abstimmung" erfolgte über den Verkauf. Insgesamt wurden rund
52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Dazu noch etwa 10 Millionen
schon eingesetzte Zeitkarten. Das ist eine große Mehrheit.

> Zum Thema öffentliches Füllhorn heißt es: "Staatlicher Zuschussbedarf
> zum Nahverkehr wird sich stark erhöhen
> Bevor es um solche Details geht, muss jedoch noch die Finanzierung
> stehen. Die Einigung der Verkehrsminister auf ein 49-Euro-Ticket ist
> nichts wert, wenn die Finanzminister von Bund und Ländern die nötigen
> Zuschüsse für den Öffentlichen Personennahverkehr nicht leisten. Allen
> sollte klar sein: Auch 49 Euro sind nicht annähernd kostendeckend. Das
> Einheitsticket ist ein bundesweiter Preisdeckel, der den staatlichen
> Zuschussbedarf zum Nahverkehr stark erhöhen wird."

Jeder Weg, der mit einem Auto zurückgelegt wird, belastet die
Allgemeinheit ungleich mehr als wenn der Weg mit dem ÖV
zurückgelegt wird. Beim Auto schießt die Allgemeinheit mit
Abstand am meisten zu; die Autoförderung ist mit Abstand am
weitesten von einer Kostendeckung entfernt.

Hans

Ulf Kutzner

unread,
Oct 16, 2022, 8:50:54 AM10/16/22
to
Hans Crauel schrieb am Sonntag, 16. Oktober 2022 um 14:40:07 UTC+2:
> Herbert Albrecht schrieb
> > Am 15.10.2022 um 15:54 schrieb Gerald Gruner:

> >> Der eine sagt dazu, das ist mit zu kompliziert, der andere, deins brauche
> >> ich aber nicht und will es nicht bezahlen.
> >> Blockade.
> >
> > Nein, der ÖV-Nutzer wurde gar nicht gefragt. Es hat vorher nie eine
> > Abstimmung gegeben mit großer Mehrheit, ein 9-Euro-Ticket einzuführen.

> Wie albern.
> Eine "Abstimmung" erfolgte über den Verkauf. Insgesamt wurden rund
> 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Dazu noch etwa 10 Millionen
> schon eingesetzte Zeitkarten. Das ist eine große Mehrheit.

Das ist etwas irritierend, da die verkauften Tickets
nur über Teilzeiträume galten.

Hans Crauel

unread,
Oct 16, 2022, 8:57:19 AM10/16/22
to
Ulf Kutzner schrieb

> Hans Crauel schrieb
>> Eine "Abstimmung" erfolgte über den Verkauf. Insgesamt wurden rund
>> 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Dazu noch etwa 10 Millionen
>> schon eingesetzte Zeitkarten. Das ist eine große Mehrheit.
>
> Das ist etwas irritierend, da die verkauften Tickets
> nur über Teilzeiträume galten.

Mit welcher Begründung sollen Personen, die das 9-Euro-Ticket
nicht über den ganzen Zeitraum genutzt haben, nicht als Nutzer
des 9-Euro-Tickets gezählt werden?

Hans

Gerald Gruner

unread,
Oct 16, 2022, 10:15:18 AM10/16/22
to
Jens Nattbock schrieb am 15.10.22:

> Bleibt zu hoffen, dass
> die Planer dieser unteren Ebenen da eben nicht noch wieder x
> Stolperdrähte einbauen, weil sie generell dagegen sind und lieber ihre
> alten, komplizierten Tarifsysteme behalten würden (hat ja auch was mit
> Existenzberechtigung zu tun).

Das würde ich als einen der Hinderungsgründe vermuten. Außerdem KÖNNEN
BWLer gar nicht anders... ;->

MfG
Gerald

--
"Als nächstes wird der Staatsmann billige Lügen erfinden, die die Schuld
der angegriffenen Nation zuschieben, und jeder Mensch wird glücklich
sein über diese Täuschungen, die das Gewissen beruhigen. Er wird sie
eingehend studieren und sich weigern, Argumente der anderen Seite zu
prüfen." - Mark Twain in "Der geheimnisvolle Fremde"

Gerald Gruner

unread,
Oct 16, 2022, 10:15:19 AM10/16/22
to
Ulf Kutzner schrieb am 16.10.22:
Richtig, zu einem kostendeckenden Preis, den der Wirt festlegt und der auch
nur dort gilt. Wenn du mit einem "all you can eat"-Gutschein von Wirtshaus
A zu Wirtshaus B gehen würdest, würde Wirt B nur milde lächeln und
"schleich dich" sagen...

MfG
Gerald

--
Was hatten wir in der Kaiserzeit: Bonzen!
Was hatten wir in der Weimarer Republik: Bonzen!
Was haben wir heute: Donnerstag!

Hans Crauel

unread,
Oct 16, 2022, 11:21:35 AM10/16/22
to
Gerald Gruner schrieb

> Ulf Kutzner schrieb am 16.10.22:
>> Und doch gibt es Wirtshäuser, wo beides zeitgleich angeboten wird,
>> seit vielen Jahren.
>
> Richtig, zu einem kostendeckenden Preis, den der Wirt festlegt und der auch
> nur dort gilt.

Kostendeckung kannst du nicht beurteilen. Kann auch Werbung sein,
etwa wenn es nur mittags angeboten wird.

> Wenn du mit einem "all you can eat"-Gutschein von Wirtshaus A zu
> Wirtshaus B gehen würdest, würde Wirt B nur milde lächeln und
> "schleich dich" sagen...

Und wenn du mit einem bundesweit gültigen Ticket in der Subway in
New York auftauchst, wird die Metropolitan Transportation Authority
ähnlich reagieren. Nachdem du die penalty fare, also das erhöhte
Beförderungsentgelt, beglichen hast, versteht sich.

Ach was sag ich: Passiert dir genauso schon in Zürich oder Leoben.

Hans

Gerald Gruner

unread,
Oct 16, 2022, 2:45:45 PM10/16/22
to
Hans Crauel schrieb am 16.10.22:

> Wie albern.
> Eine "Abstimmung" erfolgte über den Verkauf. Insgesamt wurden rund
> 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Dazu noch etwa 10 Millionen
> schon eingesetzte Zeitkarten. Das ist eine große Mehrheit.

Klar, mehr "Freibier" geht immer...

MfG
Gerald

--
Die menschliche Erfahrung ist ihren Wesen nach immer subjektiv! Du
kannst noch so oft mit den Armen schlagen, dir Insekten in den Mund
stopfen und nachts kopfüber in einer Höhle baumeln - Du wirst
trotzdem nicht herausfinden, wie es ist eine Fledermaus zu sein...
- Fiedel-SHL in ger.ct

Gerald Gruner

unread,
Oct 16, 2022, 2:45:48 PM10/16/22
to
Hans Crauel schrieb am 16.10.22:

> Gerald Gruner schrieb
>
>> Ulf Kutzner schrieb am 16.10.22:
>>> Und doch gibt es Wirtshäuer, wo beides zeitgleich angeboten wird,
>>> seit vielen Jahren.
>>
>> Richtig, zu einem kostendeckenden Preis, den der Wirt festlegt und der
>> auch nur dort gilt.
>
> Kostendeckung kannst du nicht beurteilen. Kann auch Werbung sein,
> etwa wenn es nur mittags angeboten wird.

Als Sonderaktion für einen sehr begrenzten Zeitraum wäre das denkbar, aber
kaum dauerhaft. Dito beim 9 Euro-Ticket.

>> Wenn du mit einem "all you can eat"-Gutschein von Wirtshaus A zu
>> Wirtshaus B gehen w�, würde Wirt B nur milde lächeln und
>> "schleich dich" sagen...
>
> Und wenn du mit einem bundesweit gültigen Ticket in der Subway in
> New York auftauchst, wird die Metropolitan Transportation Authority
> 㧮lich reagieren. Nachdem du die penalty fare, also das erhöhte
> Beförderungsentgelt, beglichen hast, versteht sich.
>
> Ach was sag ich: Passiert dir genauso schon in Zürich oder Leoben.

Du verstehst es ja doch... ;-)

MfG
Gerald

--
Wer sich heute für Windräder stark macht, dem geht es höchstwahrscheinlich
eher darum, Gasturbinen und/oder Gas zu verkaufen. Denn jedes Kilowatt
installierte Windleistung muss durch eine entsprechende Leistung einer
Gasturbine ergänzt werden, um die Unstetigkeit des Windes auszugleichen.

Hans Crauel

unread,
Oct 16, 2022, 4:02:38 PM10/16/22
to
Gerald Gruner schrieb

> Hans Crauel schrieb
>> Eine "Abstimmung" erfolgte über den Verkauf. Insgesamt wurden rund
>> 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Dazu noch etwa 10 Millionen
>> schon eingesetzte Zeitkarten. Das ist eine große Mehrheit.
>
> Klar, mehr "Freibier" geht immer...

Wie man besonders gut am Autoverkehr sehen kann. Da wird um ein
Vielfaches mehr reingebuttert als in öffentlichen Verkehr allgemein
und in Schienenverkehr im besonderen, mit dem Ergebnis immer weiter
zunehmender Blechmassen, sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch
hinsichtlich Gewicht, Abmessungen und Motorisierung der einzelnen
Fahrzeuge.

"Freibier" geht halt immer. Das nimmt man mit.

Hans

Hans Crauel

unread,
Oct 16, 2022, 4:11:37 PM10/16/22
to
Gerald Gruner schrieb

> Hans Crauel schrieb
>> Kostendeckung kannst du nicht beurteilen. Kann auch Werbung sein,
>> etwa wenn es nur mittags angeboten wird.
>
> Als Sonderaktion für einen sehr begrenzten Zeitraum wäre das denkbar,
> aber kaum dauerhaft.

Das musst du mal dem Wirt erklären, der das hier seit weit mehr als
zehn Jahren macht. Gut, da ist es etwas anders. Mittags gilt da:
"Zahl soviel wie du willst".

> Dito beim 9 Euro-Ticket.

Einfach mal so dahergeplaudert, gell?

Es ist doch nun wirklich ein ganz einfacher Sachverhalt: Wenn ein
Weg mit einem Auto zurückgelegt wird, belastet das die Allgemeinheit
ungleich mehr als wenn der Weg mit dem ÖV zurückgelegt wird.

>>> Wenn du mit einem "all you can eat"-Gutschein von Wirtshaus A zu
>>> Wirtshaus B gehen w�, würde Wirt B nur milde lächeln und
>>> "schleich dich" sagen...
>>
>> Und wenn du mit einem bundesweit gültigen Ticket in der Subway in
>> New York auftauchst, wird die Metropolitan Transportation Authority
>> 㧮lich reagieren. Nachdem du die penalty fare, also das erhöhte
>> Beförderungsentgelt, beglichen hast, versteht sich.
>> Ach was sag ich: Passiert dir genauso schon in Zürich oder Leoben.
>
> Du verstehst es ja doch... ;-)

Was war doch gleich noch mal der Punkt, den du in Hinblick auf
ein bundesweit gültiges Nahverkehrs-Abo gemacht haben wolltest?

Hans

Ulf Kutzner

unread,
Oct 17, 2022, 3:05:47 AM10/17/22
to
Sie mit den in der Regel zumindest über ein halbes,
meist aber ein ganzes, Jahr geltenden Zeitkartenabos
zählungstechnisch zu vermanschen, muß bei lediglich
einkalendermonatiger Gültigkeit im Dreimonatsangebotszeitraum
fragwürdig wirken.

Wie leicht hätte man auf eine Mehrheit von 102 % kommen können...

Ulf Kutzner

unread,
Oct 17, 2022, 3:10:24 AM10/17/22
to
Gerald Gruner schrieb am Sonntag, 16. Oktober 2022 um 20:45:48 UTC+2:
> Hans Crauel schrieb am 16.10.22:
> > Gerald Gruner schrieb
> >
> >> Ulf Kutzner schrieb am 16.10.22:

> >>> Und doch gibt es Wirtshäu[s]er, wo beides zeitgleich angeboten wird,
> >>> seit vielen Jahren.
> >>
> >> Richtig, zu einem kostendeckenden Preis, den der Wirt festlegt und der
> >> auch nur dort gilt.
> >
> > Kostendeckung kannst du nicht beurteilen. Kann auch Werbung sein,
> > etwa wenn es nur mittags angeboten wird.

> Als Sonderaktion für einen sehr begrenzten Zeitraum wäre das denkbar, aber
> kaum dauerhaft. Dito beim 9 Euro-Ticket.

Man bekommt so wahrscheinlich nur geringe Deckungsbeiträge
für Raumkosten und Unternehmerlohn, aber mit einem Nachfragezuwachs
vornehmlich außerhalb der Hauptnachfragezeiten im Berufs- und
Ausbildungsverkehr geht es ja bei ÖPNV-Angebotstarifen ähnlich.

Die Ausnahmen hatten wir bereits diskutiert.

Herbert Albrecht

unread,
Oct 17, 2022, 3:45:11 AM10/17/22
to
Dein Problem ist, immer autofixiert zu denken. Versuche doch mal, nicht
an Autos zu denken sondern nur ans Gruppenthema: Bahn.

Bisher hatten wir ein Bahn-Angebot, für deren Nutzung man eine speziell
für diesen Ort zu dieser Zeit gültiges Ticket haben musste. Für den
Gelegenheitsnutzer war es oft schwierig, herauszufinden, welcher Tarif
für ihn galt. Dies schreckte ihn von der ÖV-Nutzung ab, weil er - hatte
er sich im Tarifdschungel verstolpert - einen dicken Aufpreis von 60 EUR
zahlen musste.

Nun kam aus dem politischen Raum die Idee, den Tarif zu vereinfachen: 9
Euro/Monat für alles und Alle. Dass viele Leute so ein Ticket kauften,
hatte nichts mit einer Abstimmung zu tun. Daraus kann man auch keine
'Mehrheit' konstruieren. Na ja, waren drei Monate, gingen vorbei...

Nun gibt es den Wunsch, ein vereinfachtes Ticket dauerhaft anzubieten.
Dieser Dauertarif müsste natürlich finanziell tragfähig sein und der im
politischen Raum auf Zuruf entstandene Wert von 49 Euro/Monat ist es
eher nicht. Mit den Kosten des ÖV hat dieser Wert wenig zu tun. Dennoch
macht er einen gewaltigen Unterschied:

Während ich ein 9-Euro-Ticket spontan kaufte, weil sich dafür ein
Nutzungsfall ergab, würde ich das bei 49 Euro nicht tun. Es ist also
kein Ersatzangebot.

Für die Verkehrsbetriebe ergibt sich aber die 'Nebenwirkung', dass
Monatskarten über 49 Euro unverkäuflich werden. Hier fallen Einnahmen
aus und der Verkehrsbetrieb muß sparen. Die Qualität des ÖV wird sinken.
Ist es das wert?

Herbert


Ulf Kutzner

unread,
Oct 17, 2022, 4:09:36 AM10/17/22
to
Herbert Albrecht schrieb am Montag, 17. Oktober 2022 um 09:45:11 UTC+2:

> Für die Verkehrsbetriebe ergibt sich aber die 'Nebenwirkung', dass
> Monatskarten über 49 Euro unverkäuflich werden. Hier fallen Einnahmen
> aus und der Verkehrsbetrieb muß

Du hast wo gelesen, daß Einnahmeausfälle diesmal nicht
ausgeglichen werden sollen?

Marc Haber

unread,
Oct 17, 2022, 7:15:31 AM10/17/22
to
Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:
>Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
>ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.

Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Ralph Angenendt

unread,
Oct 17, 2022, 7:34:54 AM10/17/22
to
Well, Stephan Seitz <stse+...@rootsland.net> wrote:
> Ulf Kutzner <Ulf.K...@web.de> wrote:
>> Stephan Seitz schrieb am Samstag, 15. Oktober 2022 um 12:59:30 UTC+2:
>>> Für 49€ ist es mir allerdings zu teuer. Ich glaube, das Monatsticket
>>> für meine Wabe ist billiger, und selbst das würde ich mir nicht
>>> kaufen, weil ich zu wenig fahre.
>> Es gibt natürlich Fallgestaltungen,
>> in denen ein teurerer Tarif mit
>> größerer räumlicher Gültigkeit für
>> manche dennoch interessant ist.
>
> Sicher. Für mich ist es allerdings komplett uninteressant.

Okay. Dann lassen wir das mit dem Ticket sein. Schade, ich hätte das
ganz interessant gefunden.

Ralph
--
Is your mother worried?
Would you like us to assign someone to worry your mother?

Ralph Angenendt

unread,
Oct 17, 2022, 7:38:59 AM10/17/22
to
Well, Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:
> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.

Also ich habe ja ein paar Freizeitbedarffahrten gemacht, die ich
ansonsten nicht gemacht hätte, aber schlechte Laune habe ich in den
Zügen nicht bemerkt, eher im Gegenteil.

Dass das im Pendelverkehr anders gewesen ist, mag sein, aber da blicke
ich auch jetzt morgens und abends selten in gut gelaunte Gesichter.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 17, 2022, 7:53:33 AM10/17/22
to
Ralph Angenendt schrieb am Montag, 17. Oktober 2022 um 13:38:59 UTC+2:
> Well, Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:

> > Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
> > ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.

> Also ich habe ja ein paar Freizeitbedarffahrten gemacht, die ich
> ansonsten nicht gemacht hätte, aber schlechte Laune habe ich in den
> Zügen nicht bemerkt, eher im Gegenteil.
>
> Dass das im Pendelverkehr anders gewesen ist, mag sein, aber da blicke
> ich auch jetzt morgens und abends selten in gut gelaunte Gesichter.

Ich wüßte mal gerne, wo da zur Frühspitze
ungewohnte Überbesetzungen stattfanden.

Mittags/nachmittags bei Überlagerung mit Fernregionaltrampelpfaden -
gut vorstellbar.

Paul Muster

unread,
Oct 17, 2022, 8:02:03 AM10/17/22
to
Am 17.10.2022 um 13:15 schrieb Marc Haber:
> Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:

>> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
>> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.
>
> Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
> der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.

Ich schätze, genauso viele wie Hr. Ottenweller, also null. Weil: Immer
auf dem Bahnsteig zurückgeblieben. Beide.


mfG Paul

Hergen Lehmann

unread,
Oct 17, 2022, 2:00:04 PM10/17/22
to
Am 17.10.22 um 09:45 schrieb Herbert Albrecht:

> Für die Verkehrsbetriebe ergibt sich aber die 'Nebenwirkung', dass
> Monatskarten über 49 Euro unverkäuflich werden. Hier fallen Einnahmen
> aus und der Verkehrsbetrieb muß sparen.

Zum einen werden die Einnahmeverluste natürlich aus Steuergeldern
ausgeglichen. Darum (wie viel zahlt der Bund, wie viel das Land und wie
viel bleibt am Fahrgast hängen) drehte sich ja gerade die gesamte
politische Debatte der vergangenen Monate. Mit etwas Glück ergibt sich
für den Verkehrsbetrieb am Ende sogar ein Gewinn, weil zahlreiche
Gelegenheitsnutzer hinzu kommen, die hohe Subventionen generieren, aber
kaum Kosten verursachen.

Zum anderen müssen Tickets >49Eur nicht zwingend unverkäuflich werden,
wenn sie noch attraktive Zusatzleistungen beinhalten.


> Die Qualität des ÖV wird sinken.

Die Vermutung, das Preiserhöhungen die Qualität steigern, hat sich in
den vergangenen Jahrzehnten jedenfalls nicht bestätigt. :-P

Tatsächlich wird ÖPNV vom Land bzw. der Gemeinde bestellt und der
Verkehrsbetrieb kann während der Vertragslaufzeit überhaupt nicht am
Umfang des Angebots drehen. Eine sinkende Qualität kann sich allenfalls
aus unerwartet stark steigenden Fahrgastzahlen ergeben, dies ist bei
49Eur aber (im Gegensatz zu 9Eur) kaum zu befürchten.


> Ist es das wert?

Man wird sehen, wie sich die Tarifstrukturen verändern.

Wolfgang Ottenweller

unread,
Oct 17, 2022, 5:51:53 PM10/17/22
to
Am 15.10.2022 um 08:29 schrieb Marc Haber:
> Das wäre nämlich für den Gelegenheitsnutzer deutlich vorteilhaft.

klar. Leider ist es als Abo geplant, also für Dauernutzer.

Für mich stellt sich eine andere Frage: Kann man es mehrmals im Jahr
buchen und gleich wieder kündigen?

Und kann man es (ggf mit Verlust des angefangenen Monats) zur sofortigen
Nutzung buchen?

Gerald Gruner

unread,
Oct 17, 2022, 6:02:22 PM10/17/22
to
Hans Crauel schrieb am 16.10.22:

> Gerald Gruner schrieb
>
>> Hans Crauel schrieb
>>> Kostendeckung kannst du nicht beurteilen. Kann auch Werbung sein,
>>> etwa wenn es nur mittags angeboten wird.
>>
>> Als Sonderaktion für einen sehr begrenzten Zeitraum wäre das denkbar,
>> aber kaum dauerhaft.
>
> Das musst du mal dem Wirt erklären, der das hier seit weit mehr als
> zehn Jahren macht. Gut, da ist es etwas anders. Mittags gilt da:
> "Zahl soviel wie du willst".

Du merkst aber schon, wie lächerlich du dich gerade gemacht hast?
Du schränkst ja sofort selbst auf "nur Mittags" ein, was ein "sehr
begrenzter Zeitraum" ist. Außerdem gilt das Angebot auch nur für sein
Restaurant, nicht für alle im ganzen Land.
Tipp: Das 9 €-Ticket, auf das sich das Analogon bezog, gilt 24h/d und
bundesweit und eben NICHT nur Mittags in einem Stadtteil.


>> Dito beim 9 Euro-Ticket.
>
> Einfach mal so dahergeplaudert, gell?

Das ist eher dein Metier, siehe oben.


> Es ist doch nun wirklich ein ganz einfacher Sachverhalt: Wenn ein
> Weg mit einem Auto zurückgelegt wird, belastet das die Allgemeinheit
> ungleich mehr als wenn der Weg mit dem ÖV zurückgelegt wird.

Und jetzt wechselst du auch noch das Thema.
Was soll das?
Oder hast du gemerkt, welchen Unsinn du oben verzapft hast?

Außerdem ist die Behauptung in dieser Allgemeinheit natürlich falsch. Aber
auch das weißt du sicherlich selbst.


>>>> Wenn du mit einem "all you can eat"-Gutschein von Wirtshaus A zu
>>>> Wirtshaus B gehen w�, würde Wirt B nur milde lächeln und
>>>> "schleich dich" sagen...
>>>
>>> Und wenn du mit einem bundesweit gültigen Ticket in der Subway in
>>> New York auftauchst, wird die Metropolitan Transportation Authority
>>> 㧮lich reagieren. Nachdem du die penalty fare, also das erhöhte
>>> Beförderungsentgelt, beglichen hast, versteht sich.
>>> Ach was sag ich: Passiert dir genauso schon in Zürich oder Leoben.
>>
>> Du verstehst es ja doch... ;-)
>
> Was war doch gleich noch mal der Punkt, den du in Hinblick auf
> ein bundesweit gültiges Nahverkehrs-Abo gemacht haben wolltest?

Dass der Gültigkeitsbereich sehr groß ist, was auch entsprechend Kosten
verursacht. Dass du das noch mehr ausweitest, vergrößert sie noch weiter.

BTW: Sag mal, bist du wirklich so strunzblöde, dass du dich in EINEM
Posting gleich zweimal selbst entblößen musst - rein geistig gemeint?
Oder ist das eine Nebenwirkung dessen, dass das Topic für dich anscheinend
ein quasi-religiöses Thema ist?
Nein, bitte keine Antwort. Das bisherige reicht mir schon...

MfG
Gerald

--
"Man wird wahrscheinlich in unserer Gesetzgebung schwerlich einen
Rechtsakt finden [...], der so oft wie dieser verletzt, missachtet oder
übergangen wurde."
- aus einer polnischen juristischen Zeitschrift zum Goldverbot ab 1950

Gerald Gruner

unread,
Oct 17, 2022, 6:02:24 PM10/17/22
to
Ulf Kutzner schrieb am 17.10.22:

> Gerald Gruner schrieb am Sonntag, 16. Oktober 2022 um 20:45:48 UTC+2:

[Kostendeckung]
>> Als Sonderaktion für einen sehr begrenzten Zeitraum wäre das denkbar,
>> aber kaum dauerhaft. Dito beim 9 Euro-Ticket.
>
> Man bekommt so wahrscheinlich nur geringe Deckungsbeiträge
> für Raumkosten und Unternehmerlohn, aber mit einem Nachfragezuwachs
> vornehmlich außerhalb der Hauptnachfragezeiten im Berufs- und
> Ausbildungsverkehr geht es ja bei ÖPNV-Angebotstarifen ähnlich.

Wahrscheinlich.
Aber soll DAS jetzt eine Begründung sein, auch noch den den Hauptteil der
Einnahmen bringenden Kernbereich per 9 € Ticket(-Nachfolger) zu
kanibalisieren???

MfG
Gerald

--
"Irrlehren der Wissenschaft brauchen 50 Jahre, bis sie durch neue
Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren,
sondern auch ihre Schüler aussterben müssen."
- Max Planck

Herbert Albrecht

unread,
Oct 18, 2022, 3:23:23 AM10/18/22
to
Am 17.10.2022 um 13:15 schrieb Marc Haber:
> Herbert Albrecht<albre...@outlook.com> wrote:
>> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
>> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.
> Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
> der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.

Jeden Monat eine, also insgesamt drei. Diese ungünstige Verteilung war
den Anlässen geschuldet. Mal abgesehen von der ständigen Überfüllung
meines Ausgangsbahnhofes (Hamburg) waren die Züge voll aber nicht
überfüllt. Es musste niemand im Gang stehen.

Herbert

Ulf Kutzner

unread,
Oct 18, 2022, 6:23:02 AM10/18/22
to
Herbert Albrecht schrieb am Dienstag, 18. Oktober 2022 um 09:23:23 UTC+2:
> Am 17.10.2022 um 13:15 schrieb Marc Haber:
> > Herbert Albrecht<albre...@outlook.com> wrote:

> >> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
> >> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.

> > Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
> > der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.

> Jeden Monat eine, also insgesamt drei. Diese ungünstige Verteilung war
> den Anlässen geschuldet. Mal abgesehen von der ständigen Überfüllung
> meines Ausgangsbahnhofes (Hamburg)

Im dortigen Hbf gibt es doch jetzt m.W. einen neuen
Bahnsteigzugang. Hast Du ihn ausprobiert?

> waren die Züge voll aber nicht
> überfüllt. Es musste niemand im Gang stehen.

Waren es einzelne Fahrten, oder gab es ebensolche Rückfahrten dazu?

Lars Gebauer

unread,
Oct 18, 2022, 6:46:22 AM10/18/22
to
Am 17.10.2022 um 13:15 schrieb Marc Haber:
> Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:
>> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
>> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.
>
> Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
> der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.

Eine (1) - und der Zug war weitestgehend leer.

Das hatte ich auch gar nicht anders erwartet denn diese Strecke bedient
keines der üblichen Naherholungsgebiete. Der Zug wird weit weit
überiegend von beruflichen Pendlern benutzt, die eben frühs bzw.
nachmittags für eine ganz gute Auslastung sorgen. Tagsüber ist da noch
ein bisschen Schülerverkehr - und das wars dann eigentlich schon. Leute
wie ich geben da die Einzelfälle - ganz unabhängig von 9-€-Ticket oder
nicht.

Für die Pendler auf dieser Strecke war das 9-€-Ticket natürlich ein
Geschenk. (Es sei ihnen auch gegönnt.) Aber für die Strecke insgesamt
hat das 9-€-Ticket das ohnehin schon vorhandene Defizit nur noch weiter
vergrößert.
--
"Das Problem ist nicht, dass eine relativ kleine Gruppe von Verrückten
behauptet, dass zwei plus zwei fünf ergibt, dass es zwölf verschiedene
Geschlechter gibt oder dass man bei der Energieversorgung die Gesetze
der Thermodynamik ignorieren kann. Das Problem ist, daß sich die große
Gruppe der Normalos künstlich dumm stellt und den selben Quatsch
behauptet, weil sie von den Verrückten nicht als verrückt bezeichnet
werden wollen."
--Vince Ebert

Ulf Kutzner

unread,
Oct 18, 2022, 7:07:39 AM10/18/22
to
Lars Gebauer schrieb am Dienstag, 18. Oktober 2022 um 12:46:22 UTC+2:
> Am 17.10.2022 um 13:15 schrieb Marc Haber:
> > Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:

> >> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
> >> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.
> >
> > Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
> > der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.

> Eine (1) - und der Zug war weitestgehend leer.
>
> Das hatte ich auch gar nicht anders erwartet denn diese Strecke bedient
> keines der üblichen Naherholungsgebiete. Der Zug wird weit weit
> überiegend von beruflichen Pendlern benutzt, die eben frühs bzw.
> nachmittags für eine ganz gute Auslastung sorgen. Tagsüber ist da noch
> ein bisschen Schülerverkehr - und das wars dann eigentlich schon. Leute
> wie ich geben da die Einzelfälle - ganz unabhängig von 9-€-Ticket oder
> nicht.
>
> Für die Pendler auf dieser Strecke war das 9-€-Ticket natürlich ein
> Geschenk. (Es sei ihnen auch gegönnt.) Aber für die Strecke insgesamt
> hat das 9-€-Ticket das ohnehin schon vorhandene Defizit nur noch weiter
> vergrößert.

Wie denn das? Einnahmeausfälle wurden ausgeglichen.

Wurde die Strecke im Angebotszeitraum überwiegend
von Fahrgästen genutzt, die ihre Neunertickets in entfernten
Regionen gekauft hatten? Was sollte Pendler dazu treiben?

Herbert Albrecht

unread,
Oct 18, 2022, 8:31:10 AM10/18/22
to
Am 18.10.2022 um 12:23 schrieb Ulf Kutzner:
> Herbert Albrecht schrieb am Dienstag, 18. Oktober 2022 um 09:23:23 UTC+2:
>> Am 17.10.2022 um 13:15 schrieb Marc Haber:
>>> Herbert Albrecht<albre...@outlook.com> wrote:
>>>> Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
>>>> ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.
>>> Mich würde jetzt mal wirklich interessieren, wieviele Zugfahrten Du in
>>> der Zeit des 9ET wirklich unternommen hast.
>> Jeden Monat eine, also insgesamt drei. Diese ungünstige Verteilung war
>> den Anlässen geschuldet. Mal abgesehen von der ständigen Überfüllung
>> meines Ausgangsbahnhofes (Hamburg)
> Im dortigen Hbf gibt es doch jetzt m.W. einen neuen
> Bahnsteigzugang. Hast Du ihn ausprobiert?

Nein, ich komme mit der S-Bahn von Dammtor. Die hält in der
Bahnhofshalle, da passt es nicht. Die neuen Zugänge sind gut für Leute,
die vom ZOB kommen oder dorthin wollen.
>
>> waren die Züge voll aber nicht
>> überfüllt. Es musste niemand im Gang stehen.
> Waren es einzelne Fahrten, oder gab es ebensolche Rückfahrten dazu?

Es gab jeweils Rückfahrten, immer am gleichen Tag.

Herbert

Hans Crauel

unread,
Oct 18, 2022, 7:38:48 PM10/18/22
to
Gerald Gruner schrieb

> Hans Crauel schrieb
>> Das musst du mal dem Wirt erklären, der das hier seit weit mehr als
>> zehn Jahren macht. Gut, da ist es etwas anders. Mittags gilt da:
>> "Zahl soviel wie du willst".
>
> Du merkst aber schon, wie lächerlich du dich gerade gemacht hast?
> Du schränkst ja sofort selbst auf "nur Mittags" ein, was ein "sehr
> begrenzter Zeitraum" ist. Außerdem gilt das Angebot auch nur für sein
> Restaurant, nicht für alle im ganzen Land.

Völlig unbeachtlicher Punkt.
Es gibt diverse Arten von Zeitkarten für kleinere Räume oder für
eingeschränkte Zeiten. Eine Zeitkarte für eine Strecke von A nach
B kann während des Zeitraums 24/7 verwendet werden, aber eben nur
zwischen A und B. Eine "ab 9"-Karte gilt erst ab 9 Uhr.
All deine Einwände sind in Anbetracht dessen ohne jeglichen Gehalt.

Und das gibt es alles schon seit langem. Dein Gezeter ist mithin
völlig fehl am Platz.

> Tipp: Das 9 €-Ticket, auf das sich das Analogon bezog, gilt 24h/d
> und bundesweit und eben NICHT nur Mittags in einem Stadtteil.

Hinweis: Du hast ganz schlicht überhaupt nichts verstanden.
Ein "eat as much as you can" kann grundsätzlich problemlos etwa
von einer der diversen Fast-FUD-Ketten angeboten werden, in einer
Region, bundesweit oder sogar weltweit.
Zudem gilt ein solches Angebot in aller Regel zu eingeschränkten
Zeiten und/oder mit eingeschränkter Speisekarte, nicht für alles,
was die Küche hergibt (gut, bei Fast-FUD möglicherweise schon).

>> Es ist doch nun wirklich ein ganz einfacher Sachverhalt: Wenn ein
>> Weg mit einem Auto zurückgelegt wird, belastet das die Allgemeinheit
>> ungleich mehr als wenn der Weg mit dem ÖV zurückgelegt wird.
>
> Und jetzt wechselst du auch noch das Thema.
> Was soll das?

Du hast wirklich einfach nichts verstanden.

Wesentlicher Punkt: Privatwirtschaft ist etwas anderes als (Nah-)
Verkehr. Der Staat organisiert den gesamten Verkehrsbereich in
Umsetzung der Interessen der Allgemeinheit. Privatwirtschaft
wird zur Erledigung der daraus resultierenden Aufgaben zwar
herangezogen, doch die Organisation des Verkehrs beruht nicht
auf privatwirtschaftlichen Grundlagen.

Die Aufgaben sind, natürlich, bestmögliche Erledigung der
Transporterfordernisse zu möglichst niedrigen Kosten.
Und Transport von Personen mit Autos ist das eben nicht. Es ist
wesentlich besser, wenn dazu ÖV (oder nichtmotorisierter Verkehr)
eingesetzt wird. Es ist mithin kein Problem, wenn ÖV-Kosten durch
Fahrpreise nicht gedeckt werden, wenn in der Folge die wesentlich
höheren Kosten zurückgehen, wie sie der Allgemeinheit durch
Autonutzung entstehen.
Und das ist der wesentliche Grund, weshalb "all you can eat" von
einer Zeitfahrkarte prinzipiell verschieden ist. Letztere ist
Bestandteil des wesentlich größeren Rahmens einer möglichst
effizienten und sinnvollen Gestaltung der Verkehrsorganisation.

> BTW: Sag mal, bist du wirklich so strunzblöde, dass du dich in EINEM
> Posting gleich zweimal selbst entblößen musst - rein geistig gemeint?
> Oder ist das eine Nebenwirkung dessen, dass das Topic für dich anscheinend
> ein quasi-religiöses Thema ist?

Dein Eingeständnis der intellektuellen Überforderung ist akzeptiert.

Hans

Marc Haber

unread,
Oct 19, 2022, 2:29:42 AM10/19/22
to
Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:
>Jeden Monat eine, also insgesamt drei. Diese ungünstige Verteilung war
>den Anlässen geschuldet. Mal abgesehen von der ständigen Überfüllung
>meines Ausgangsbahnhofes (Hamburg) waren die Züge voll aber nicht
>überfüllt. Es musste niemand im Gang stehen.

Der Hamburger Hbf ist auch ohne 9ET überfüllt.

Marc Olschok

unread,
Oct 21, 2022, 5:30:52 PM10/21/22
to
On Sat, 15 Oct 2022 19:42:03 Hans Crauel wrote:
> Ulf Kutzner schrieb
>
>> Stephan Seitz schrieb am Samstag, 15. Oktober 2022 um 12:59:30 UTC+2:
>>> Für 49€ ist es mir allerdings zu teuer. Ich glaube, das Monatsticket
>>> für meine Wabe ist billiger, und selbst das würde ich mir nicht
>>> kaufen, weil ich zu wenig fahre.
>>
>> Es gibt natürlich Fallgestaltungen,
>> in denen ein teurerer Tarif mit
>> größerer räumlicher Gültigkeit für
>> manche dennoch interessant ist.
>
> Eben. Für Personen mit weniger weit reichender Mobilität stehen
> doch weiterhin Angebote zur Verfügung, die dafür besser geeignet
> und preislich in einem engeren Rahmen angesiedelt sind.

Das variiert halt. Die billigste Monatskarte in meiner Stadt ist im
Abo bei etwa 50 Euro angesiedelt (ohne Abo bei 57 Euro) und gilt an
Werktagen erst ab 9 Uhr. Die ganztägige Variante kostet jeweils
7 Euro mehr.

Die für meinen Weg zur Arbeit benötigte Monatskarte kostet im Abo
etwa 128 Euro (ohne Abo etwa 145 Euro) und gilt an Werktagen erst
ab 9 Uhr. Viele Leute können den Arbeitsbeginn aber nicht so legen
wie ich und brauchen die ganztägige Variante, die dann jeweils
50 Euro mehr kostet.

Für diejenigen, die bereits jetzt den Regionalverkehr beruflich nutzen,
dürfte der Preis von 49 Euro also schon eine Verbesserung darstellen.
Die werden sich dann wahrscheinlich auch nicht an der Implementierung
mit Jahresabo stören.

Ich befürchte aber, dass mögliche Umsteiger bei dieser Kombination
aus Preis und Verfügbarkeitseinschränkung nicht wirklich gelockt
werden. Womöglich hätte ein Preis von z.B. 29 Euro nur wenig mehr
gekostet, weil der ein der finanziellen Reichweite von deutlich
mehr Leuten liegt, insbesondere dann, wenn das Ticket -- wie beim
9 Euro Ticket im Sommer -- einfach am Automaten gezogen werden kann.

Auch eine Fortsetzung mit zwei Varianten (z.B. Regional/Bundesweit),
wie sie ja schon mal im Gespräch war, wäre eine Möglichkeit gewesen.

--
M.O.
w

Marc Olschok

unread,
Oct 21, 2022, 5:51:19 PM10/21/22
to
Auf den von mir im Pendelverkehr befahrenen Strecken
DU -- E -- BO -- HAG und DU -- D -- WU -- HAG
ist mir an sich nur der RE16 als überfüllt negativ aufgefallen,
was aber weniger am 9ET lag, als vielmehr daran, dass DB die
Liebe zum Kurzzug entdeckt hatte; damit haben sie die Überfüllung
auch in die Zeit nach dem 9ET gerettet.
In den anderen Zügen wurde es nur überfüllt, wenn unerwartet mal wieder
die Hälfte des Zuges fehlte.

Insgesamt waren die Züge am späten Nachmittag voller, wenn sich
Berufsverkehr mit Freizeitfahrten mischten; letztere traten während des
9ET tatsächlich vermehrt auf, allerdings meist in der Region.
Langstreckenfahrer (also z.B. von Leipzig nach Köln oder von Hamburg nach
Stuttgart) sind mir selten begegnet.

--
M.O.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 22, 2022, 2:17:05 AM10/22/22
to
Marc Olschok schrieb am Freitag, 21. Oktober 2022 um 23:30:52 UTC+2:

> Womöglich hätte ein Preis von z.B. 29 Euro nur wenig mehr
> gekostet, weil der ein der finanziellen Reichweite von deutlich
> mehr Leuten liegt, insbesondere dann, wenn das Ticket -- wie beim
> 9 Euro Ticket im Sommer -- einfach am Automaten gezogen werden kann.

In Regensburg wurde allerdings darauf hingewiesen,
daß dies an den Automaten des Stadtbusbetreibers
nicht geschehen kann...

Marc Haber

unread,
Oct 22, 2022, 3:58:03 AM10/22/22
to
nob...@nowhere.invalid (Marc Olschok) wrote:
>ist mir an sich nur der RE16 als überfüllt negativ aufgefallen,
>was aber weniger am 9ET lag, als vielmehr daran, dass DB die
>Liebe zum Kurzzug entdeckt hatte; damit haben sie die Überfüllung
>auch in die Zeit nach dem 9ET gerettet.

Ist das ein Zug der zuvor von Abellio gefahren wurde? Oder ist das
eine von der DB gewonnene Ausschreibung? Wenn zweiteres, fährt die DB
hier weniger als der Aufgabenträger bestellt hat?

Ulf Kutzner

unread,
Oct 22, 2022, 4:06:14 AM10/22/22
to
Marc Haber schrieb am Samstag, 22. Oktober 2022 um 09:58:03 UTC+2:
> nob...@nowhere.invalid (Marc Olschok) wrote:

> >ist mir an sich nur der RE16 als überfüllt negativ aufgefallen,
> >was aber weniger am 9ET lag, als vielmehr daran, dass DB die
> >Liebe zum Kurzzug entdeckt hatte; damit haben sie die Überfüllung
> >auch in die Zeit nach dem 9ET gerettet.

> Ist das ein Zug der zuvor von Abellio gefahren wurde?

So sieht's aus.


Huch, davor, also bis Dezember 2007, gelegentlich
Dreifacherdbeerkörbchen...

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhr-Sieg-Express

> Oder ist das
> eine von der DB gewonnene Ausschreibung? Wenn zweiteres, fährt die DB
> hier weniger als der Aufgabenträger bestellt hat?

Zumindest ist es eine Neuvergabe:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abellio_Rail

Marc Haber

unread,
Oct 22, 2022, 7:46:25 AM10/22/22
to
Ich wollte wissen ob die DB hier Kurzzüge fährt obwohl was längeres
bestellt wurde oder ob hier wieder mal zu Unrecht auf der DB
herumgeprügelt wird.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 22, 2022, 10:54:34 AM10/22/22
to
Marc Haber schrieb am Samstag, 22. Oktober 2022 um 13:46:25 UTC+2:
> Ulf Kutzner <Ulf.K...@web.de> wrote:
> >Marc Haber schrieb am Samstag, 22. Oktober 2022 um 09:58:03 UTC+2:

> >> Oder ist das
> >> eine von der DB gewonnene Ausschreibung? Wenn zweiteres, fährt die DB
> >> hier weniger als der Aufgabenträger bestellt hat?
> >
> >Zumindest ist es eine Neuvergabe:
> >
> >https://de.wikipedia.org/wiki/Abellio_Rail
> Ich wollte wissen ob die DB hier Kurzzüge fährt obwohl was längeres
> bestellt wurde

Interessieren würde es auch mich.

> oder ob hier wieder mal zu Unrecht auf der DB
> herumgeprügelt wird.

Die Details der Bestellung sind oft (nicht überall)
Verschlußsache. Denkbar, daß die Vergabe etwas
windelweicher formuliert wurde, um schnell ein
einspringendes EVU zu haben, aber auch das
stößt ggf. an das Prinzip der Geheimniskrämerei.
Wer bei den Zweckverbänden näher eingearbeitet ist,
möge ggf. präzisieren.

Jedoch:

https://www.deutschebahn.com/pr-duesseldorf-de/aktuell/regionale-presseinformationen/Zugausfaelle-auf-einzelnen-Linien-in-NRW-bis-18-September-8522628

Inzwischen gibt es wieder einen Pendel zwischen Iserlohn und Letmathe,
mir war allerdings so, als ob nicht von der DB betrieben.

Rink

unread,
Oct 22, 2022, 2:57:09 PM10/22/22
to
Op 14-10-2022 om 11:15 schreef Herbert Albrecht:
> Hallo,
>
> es scheint ja so etwas wie ein neues 9-Euro-Ticket zu geben, aktuell als
> 49-Euro Ticket in den Medien. Na gut, so eine zeitbezogenes
> Pauschalticket hat Vor- und Nachteile (dazu gibts zwei Threads in
> d.s.v), darüber könnte man heftig diskutieren, aber - nichts dergleichen.
>


d.s.v. ??
Wass ist dass?

Rink

Herbert Albrecht

unread,
Oct 22, 2022, 3:58:18 PM10/22/22
to
Die newsgroup de.soc.verkehr

Herbert

Marc Olschok

unread,
Oct 23, 2022, 4:54:06 PM10/23/22
to
On Sat, 22 Oct 2022 09:58:02 Marc Haber wrote:
> nob...@nowhere.invalid (Marc Olschok) wrote:
>>ist mir an sich nur der RE16 als überfüllt negativ aufgefallen,
>>was aber weniger am 9ET lag, als vielmehr daran, dass DB die
>>Liebe zum Kurzzug entdeckt hatte; damit haben sie die Überfüllung
>>auch in die Zeit nach dem 9ET gerettet.
>
> Ist das ein Zug der zuvor von Abellio gefahren wurde? Oder ist das
> eine von der DB gewonnene Ausschreibung?

Es wurde vormals von Abellio betrieben. Ich vermute, es war wichtig,
dass nach deren Pleite schnell jemand den Betrieb übernehmen konnte.

> Wenn zweiteres, fährt die DB
> hier weniger als der Aufgabenträger bestellt hat?

Ich weiß nicht, was gefordert wurde. Wie gesagt, die Zeit drängte
Ende des vergangenen Jahres. Die DB betreibt übrigens auch die RB40
uwischen Essen und Hagen; dort gibt es keine Probleme mit zu kurzen
Zügen. Eine Kollegin vom mir, die häufig auf eine Gehhilfe angewiesen
ist, wählt daher meist die RB40 für ihre Anfahrt.

Wie in einem anderen Posting schon angedeutet, waren bei dem RE16 die
Fahrten mit (mindestens) zwei Wagen auch durch die Zugteilung in Letmathe
erforderlich. Angesichts des Fahrgastaufkommens auf dem Abschnitt zwischen
Essen und Hagen erscheint es aber auch sonst sinnvoll.

--
M.O.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 24, 2022, 2:12:59 AM10/24/22
to
Es hieß, bei Nichtteilung in Letmathe, wie sie oft und länger
stattfand, sei es mit DT betrieblich sehr schwierig.

Christoph Zimmermann-Große Banholt

unread,
Oct 24, 2022, 7:10:33 AM10/24/22
to
Am 22.10.2022 um 13:46 schrieb Marc Haber:

> Ich wollte wissen ob die DB hier Kurzzüge fährt obwohl was längeres
> bestellt wurde oder ob hier wieder mal zu Unrecht auf der DB
> herumgeprügelt wird.

Die Kurzzüge, also die 2er Flirt (BR 0426.1), gehören zwar auf diese
Linie, aber eigentlich zwischen Essen und Letmathe nur zusammen mit
einem Dreiteiler. "Die Bahn" hat die Fahrzeuge zusammen mit dem Auftrag
Notübernommen.
Man hört, dass die Dreiteiler in den Bereich des Fristablaufes gekommen
sind und sich der vorherige Auftragnehmer nicht mehr dadrum gekümmert hat.

--
Grüße

-chriz

****
Rückfragen ersparst du dir oft viel,
nennst du sofort dein Reiseziel.
****

Marc Olschok

unread,
Oct 24, 2022, 3:29:24 PM10/24/22
to
On Mon, 24 Oct 2022 08:12:58 Ulf Kutzner wrote:
> Marc Olschok schrieb am Sonntag, 23. Oktober 2022 um 22:54:06 UTC+2:
>[...]
>> Wie in einem anderen Posting schon angedeutet, waren bei dem RE16 die
>> Fahrten mit (mindestens) zwei Wagen auch durch die Zugteilung in Letmathe
>> erforderlich. Angesichts des Fahrgastaufkommens auf dem Abschnitt zwischen
>> Essen und Hagen erscheint es aber auch sonst sinnvoll.
>
> Es hieß, bei Nichtteilung in Letmathe, wie sie oft und länger
> stattfand, sei es mit DT betrieblich sehr schwierig.

Interessant, das wusste ich nicht. Liegt das an der Strecke zwischen
Letmathe und Siegen?

--
M.O.

Ulf Kutzner

unread,
Feb 9, 2024, 6:23:52 AMFeb 9
to
Marc Olschok schrieb am Freitag, 21. Oktober 2022 um 23:51:19 UTC+2:
> On Mon, 17 Oct 2022 13:53:32 Ulf Kutzner wrote:
> > Ralph Angenendt schrieb am Montag, 17. Oktober 2022 um 13:38:59 UTC+2:
> >> Well, Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:
> >
> >> > Schon dafür wäre es eine Fehlkonstruktion gewesen, denn die gute Laune
> >> > ist in den überfüllten Zügen schnell umgeschlagen.
> >
> >> Also ich habe ja ein paar Freizeitbedarffahrten gemacht, die ich
> >> ansonsten nicht gemacht hätte, aber schlechte Laune habe ich in den
> >> Zügen nicht bemerkt, eher im Gegenteil.
> >>
> >> Dass das im Pendelverkehr anders gewesen ist, mag sein, aber da blicke
> >> ich auch jetzt morgens und abends selten in gut gelaunte Gesichter.
> >
> > Ich wüßte mal gerne, wo da zur Frühspitze
> > ungewohnte Überbesetzungen stattfanden.
> >
> > Mittags/nachmittags bei Überlagerung mit Fernregionaltrampelpfaden -
> > gut vorstellbar.
> Auf den von mir im Pendelverkehr befahrenen Strecken
> DU -- E -- BO -- HAG und DU -- D -- WU -- HAG
> ist mir an sich nur der RE16 als überfüllt negativ aufgefallen,
> was aber weniger am 9ET lag, als vielmehr daran, dass DB die
> Liebe zum Kurzzug entdeckt hatte; damit haben sie die Überfüllung
> auch in die Zeit nach dem 9ET gerettet.
> In den anderen Zügen wurde es nur überfüllt, wenn unerwartet mal wieder
> die Hälfte des Zuges fehlte.

Hier mal etwas zur einzelfallnachgestoppelten Finanzierung,
um mit ordentlich Zeitabstand auf massive Kapazitätsprobleme
nach erneuter Schaltung eines günstigen Tarifangebots zu reagieren.
Besser spät als nie, aber eben nach stattgehabter Fahrgastvergraulung:

https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/medienservice/medieninformationen/medieninformation/kapazitaetserhoehung-auf-der-strecke-leipzig-gera-hof
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