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Wolfsburg: ein enno im Schotter

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Bodo G. Meier

unread,
Sep 24, 2021, 5:20:00 AM9/24/21
to
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Rangierunfall-in-Wolfsburg-Bahnverkehr-stark-eingeschraenkt,wolfsburg16888.html

Es soll sich um einen Rangierunfall bei der Bereitstellung des ersten
Zuges des Tages gegen 5 Uhr handeln. Der Lokführer soll ein Signal
übersehen haben und der Zug dann auf ein sogenanntes Notgleis geleitet
worden sein. Darauf sei die Regionalbahn entgleist.

Niemand wurde verletzt, aber der Tf bekam einen "Schock".
Die Zerstörungen sind allerdings so umfangreich, dass IC und ICE
vorläufig nicht in Wolfsburg halten. Das ist aber nichts sooo furchtbar
besonderes. ;->>

Gruß,
Bodo
--
Postheroische Vampirkartoffel! (Sepp Ruf in de.rec.fahrrad)

Ingo

unread,
Sep 24, 2021, 9:40:51 AM9/24/21
to

Reinhard Zwirner

unread,
Sep 24, 2021, 10:54:51 AM9/24/21
to
Hi,

Ich habe mir wg. der entsprechenden Berichte den Bahnhof daraufhin
mal per Google Maps angeschaut: die ennos können, so wie es für mich
aussieht, ihren Abstellbereich doch in beide Richtungen (im Osten mit
Richtungswechsel) verlassen - es kann doch aber nur eine Seite
blockiert sein. Kann mir diesbezüglich mal bitte jemand auf die
Sprünge helfen?

Es dankt im voraus

Reinhard

Rolf Mantel

unread,
Sep 24, 2021, 11:17:04 AM9/24/21
to
Am 24.09.2021 um 11:19 schrieb Bodo G. Meier:
> https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Rangierunfall-in-Wolfsburg-Bahnverkehr-stark-eingeschraenkt,wolfsburg16888.html
>
> Es soll sich um einen Rangierunfall bei der Bereitstellung des ersten
> Zuges des Tages gegen 5 Uhr handeln. Der Lokführer soll ein Signal
> übersehen haben und der Zug dann auf ein sogenanntes Notgleis geleitet
> worden sein. Darauf sei die Regionalbahn entgleist.
>
> Niemand wurde verletzt, aber der Tf bekam einen "Schock".
> Die Zerstörungen sind allerdings so umfangreich, dass IC und ICE
> vorläufig nicht in Wolfsburg halten. Das ist aber nichts sooo furchtbar
> besonderes. ;->>

Ich hätte jetzt erwartet, dass ein Notgleis genau dazu da sei,
Millionenschäden zu vermeiden. Warum geht da so viel kaputt?

Rolf

Till Kinstler

unread,
Sep 24, 2021, 11:34:48 AM9/24/21
to
Am 24.09.21 um 17:17 schrieb Rolf Mantel:

> Ich hätte jetzt erwartet, dass ein Notgleis genau dazu da sei,
> Millionenschäden zu vermeiden.

Gemeint ist wohl eine Flankenschutzweiche? Die ist eher dazu da,
Begegnungen mit anderen Zügen zu vermeiden, deren Folgen Personenschäden
und noch größere Millionenschäden sein können?

Grüße,
Till

Bodo G. Meier

unread,
Sep 24, 2021, 11:43:10 AM9/24/21
to
Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem "Notgleis" um das Stumpfgleis
im Anschluss an eine Schutzweiche handelt. Diese Einrichtung hat
womöglich eine Kollision zweier Züge mit unter Umständen schlimmen
Personenschäden verhindert.
Verglichen damit sind ein umgesäbelter Fahrleitungsmast und das daraus
resultierende Seil-Kuddelmuddel wirklich das geringere Übel.

Die Masten, welche die Fahrleitungen über einem solchen Gleisfeld
halten, können wahrscheinlich nicht beliebig weit weg von jeglichen
Gleisen aufgestellt werden. Das hängt ja auch von den
Eigentumsverhältnissen beim Grund und Boden ab.

Stefan Reuther

unread,
Sep 24, 2021, 11:44:21 AM9/24/21
to
Ohne die Örtlichkeit zu kennen: wenn das Gleis zuende ist, fährt der Zug
halt irgendwohin, und erwischt irgendwas, das dahinter steht. In dem
Fall offenbar einen Oberleitungsmast. Dafür wurde verhindert, dass der
Zug einem anderen in die Flanke fährt und Personenschaden verursacht.

Und zum anderen steht halt jetzt der halbe Bahnhof mit Notfalltechnik,
Kran usw. voll, dass weniger Platz für das reguläre Programm ist.


Stefan

Ulf Kutzner

unread,
Sep 24, 2021, 11:50:29 AM9/24/21
to
Frontpartie seitlich durch stauchendes Aufsetzen im Schotter?
Ganz allgemein sind haltzeigende Signale und Gleisabschlüsse
nicht zum Überfahren da.

Ferdi Albers

unread,
Sep 24, 2021, 12:03:58 PM9/24/21
to
Im Osten dürfte der Prellbock das Verlassen des Abstellbereiches
wirkungsvoll verhindern.

Gruß
Ferdi

Reinhard Zwirner

unread,
Sep 24, 2021, 1:08:02 PM9/24/21
to
Ferdi Albers schrieb:
Deshalb schrieb ich ja was von dortigem Richtungswechsel, der, wenn
man dem Luftbild glauben darf, möglich sein sollte. Und die ennos
fahren ab WOB doch planmäßig gen Westen ...

Ciao

Reinhard

Reinhard Zwirner

unread,
Sep 24, 2021, 1:12:05 PM9/24/21
to
Ulf Kutzner schrieb:

[...]
> Frontpartie seitlich durch stauchendes Aufsetzen im Schotter?
> Ganz allgemein sind haltzeigende Signale und Gleisabschlüsse
> nicht zum Überfahren da.

Den irgendwo genannten Oberleitungsmast seitlich umgenietet?

Phantasiert ;-)

Reinhard

Ulf Kutzner

unread,
Sep 24, 2021, 2:13:28 PM9/24/21
to
Hm. Könnte das Kratzbild erklären.

Wie schnell wurde der VT eigentlich rangiert?

Bodo G. Meier

unread,
Sep 24, 2021, 3:18:12 PM9/24/21
to
Ich habe gestarrt, bis mir schwummerig wurde:
Auf dem Luftbild erkenne ich nur eine Stelle im Wolfsburger Gleisfeld,
die auf die Darstellung des Unfalls zutreffen könnte:
https://www.google.com/maps/@52.4289303,10.7778011,132m/data=!3m1!1e3

Wenn die Fahrleitung großflächig runtergerissen wurde, sind vermutlich
alle Gleise mit Bahnsteigkante jetzt stromlos, den Hausbahnsteig (Gleis
1?) ausgenommen.

Der ICE, der am Ende des jetzt unter dem link liegenden Videos zu sehen
ist, steht auf Gl. 2 und die Lüfter sind zu hören. Der hat also Saft...

Reinhard Zwirner

unread,
Sep 24, 2021, 3:50:09 PM9/24/21
to
Bodo G. Meier schrieb:
> Am 24. Sept.. 2021 um 19:08 schrieb Reinhard Zwirner:
>> Ferdi Albers schrieb:

[...]
>>> Im Osten dürfte der Prellbock das Verlassen des Abstellbereiches
>>> wirkungsvoll verhindern.

>> Deshalb schrieb ich ja was von dortigem Richtungswechsel, der, wenn
>> man dem Luftbild glauben darf, möglich sein sollte. Und die ennos
>> fahren ab WOB doch planmäßig gen Westen ...

> Ich habe gestarrt, bis mir schwummerig wurde:
> Auf dem Luftbild erkenne ich nur eine Stelle im Wolfsburger Gleisfeld,
> die auf die Darstellung des Unfalls zutreffen könnte:
> https://www.google.com/maps/@52.4289303,10.7778011,132m/data=!3m1!1e3

Ja, der kam/kommt auch für mich infrage. Der dort linkssteitig
(noch?) stehende Fahrleitungsmast könnte dann für die verschrammte
vordere linke Seite verantwortlich sein.

> Wenn die Fahrleitung großflächig runtergerissen wurde, sind vermutlich
> alle Gleise mit Bahnsteigkante jetzt stromlos, den Hausbahnsteig (Gleis
> 1?) ausgenommen.

Das ist gut möglich. Könnte man die anderen Züge aber denn nicht per
Diesellok rausrangieren?

> Der ICE, der am Ende des jetzt unter dem link liegenden Videos zu sehen
> ist, steht auf Gl. 2 und die Lüfter sind zu hören. Der hat also Saft...

Ich bin ja kein Bahner, aber Klein Moritz stellt sich vor, daß man
östlich des Bahnhofs auf das 3. Gleis nördlich des Bahnhofsgebäudes
rangieren und von dort losfahren oder zur Not westlich des Bahnhofs
dann, das 2. Gleis querend, die ennos auf das Gleis direkt am
Bahnhofsgebäude fahren könnte.

Ciao

Reinhard

Bodo G. Meier

unread,
Sep 24, 2021, 4:10:58 PM9/24/21
to
Am 24. Sept.. 2021 um 21:50 schrieb Reinhard Zwirner:
> Bodo G. Meier schrieb:
>> Am 24. Sept.. 2021 um 19:08 schrieb Reinhard Zwirner:
>>> Ferdi Albers schrieb:
>
> [...]
>>>> Im Osten dürfte der Prellbock das Verlassen des Abstellbereiches
>>>> wirkungsvoll verhindern.
>
>>> Deshalb schrieb ich ja was von dortigem Richtungswechsel, der, wenn
>>> man dem Luftbild glauben darf, möglich sein sollte. Und die ennos
>>> fahren ab WOB doch planmäßig gen Westen ...
>
>> Ich habe gestarrt, bis mir schwummerig wurde:
>> Auf dem Luftbild erkenne ich nur eine Stelle im Wolfsburger Gleisfeld,
>> die auf die Darstellung des Unfalls zutreffen könnte:
>> https://www.google.com/maps/@52.4289303,10.7778011,132m/data=!3m1!1e3
>
> Ja, der kam/kommt auch für mich infrage. Der dort linkssteitig
> (noch?) stehende Fahrleitungsmast könnte dann für die verschrammte
> vordere linke Seite verantwortlich sein.
>
>> Wenn die Fahrleitung großflächig runtergerissen wurde, sind vermutlich
>> alle Gleise mit Bahnsteigkante jetzt stromlos, den Hausbahnsteig (Gleis
>> 1?) ausgenommen.
>
> Das ist gut möglich. Könnte man die anderen Züge aber denn nicht per
> Diesellok rausrangieren?

"Diesellok? Ham wa nich!
Das ham wa noch nie gemacht. Da könnte ja jeder kommen..." ;->

>> Der ICE, der am Ende des jetzt unter dem link liegenden Videos zu sehen
>> ist, steht auf Gl. 2 und die Lüfter sind zu hören. Der hat also Saft...
>
> Ich bin ja kein Bahner, aber Klein Moritz stellt sich vor, daß man
> östlich des Bahnhofs auf das 3. Gleis nördlich des Bahnhofsgebäudes
> rangieren und von dort losfahren oder zur Not westlich des Bahnhofs
> dann, das 2. Gleis querend, die ennos auf das Gleis direkt am
> Bahnhofsgebäude fahren könnte.

Zu viel Phantasie ist nur hinderlich für einen ordnungsgemäßen
Betrieb... ;-P

Ich gehe davon aus, dass die Profis vor Ort wissen, was sie tun.

Henning Koch

unread,
Sep 25, 2021, 10:33:41 AM9/25/21
to
On Fri, 24 Sep 2021 21:18:09 +0200, Bodo G. Meier wrote:

>Ich habe gestarrt, bis mir schwummerig wurde:
>Auf dem Luftbild erkenne ich nur eine Stelle im Wolfsburger Gleisfeld,
>die auf die Darstellung des Unfalls zutreffen könnte:
>https://www.google.com/maps/@52.4289303,10.7778011,132m/data=!3m1!1e3

Eine Flankenschutzweiche, die entlaufene Fahrzeuge genau auf das Gleis
leitet, welches sie eigentlich schützen sollte?

Marc Haber

unread,
Sep 26, 2021, 4:56:22 AM9/26/21
to
Martin Theodor Ludwig <m...@nurfuerspam.de> wrote:
>On Fri, 24 Sep 2021 17:43:08 +0200, "Bodo G. Meier"
><bgm...@kabelmail.de> wrote:
>
>>Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem "Notgleis" um das Stumpfgleis
>>im Anschluss an eine Schutzweiche handelt. Diese Einrichtung hat
>>womöglich eine Kollision zweier Züge mit unter Umständen schlimmen
>>Personenschäden verhindert.
>>
>>Die Masten, welche die Fahrleitungen über einem solchen Gleisfeld
>>halten, können wahrscheinlich nicht beliebig weit weg von jeglichen
>>Gleisen aufgestellt werden.
>
>In Achern war es ein Schaltschrank. Ob so einer unbedingt genau hinter
>dem Notweiche-Stumpfgleis stehen muß, kann man sich durchaus fragen.

Auch in Vaihingen(Enz) führt die Flankenschutzweiche, die die
Einfädelung in die NBS nach Stuttgart schützt, in "Auswurfrichtung"
direkt auf einen Fahrleitungsmast. Und weil's so schön ist, ohne Bock.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Herbert Albrecht

unread,
Sep 26, 2021, 8:42:38 AM9/26/21
to
Da muß ich als Laie mal janz domm fragen: Warum baut man sowas
eigentlich? Als Wechselmöglichkeit auf das Nachbargleis, die nur noch
nicht fertig ist? Das kommt doch gleich dahinter.

Wenn sowas zeitweise existiert, sollte der Fahrdienstleiter nicht die
Möglichkeit haben, die Weiche auf das Sackgassengleis zu schalten bzw.
beim Versuch eine unüberhörbare Warnung bekommen. Sich darauf zu
verlassen, dass davor ein Signal auf Halt steht, reicht nicht.

Herbert

Bodo G. Meier

unread,
Sep 26, 2021, 9:25:26 AM9/26/21
to
Das Signal soll die Einfahrt in das nördliche, durchgehende Hauptgleis
decken.
Wenn es "Halt" zeigt, besteht vermutlich eine technische Kopplung, die
die Weiche so stellt, dass ein Zug, welcher das Signal missachtet, in
das kurze Stumpfgleis geleitet wird.
So stelle ich als Laie mir das vor.
Dass die Verhältnisse dort sehr eng und nicht optimal sind, steht wohl
außer Frage.

Wie lange ist an der Stelle eigentlich der "Durchrutschweg"(?) ab dem
Signal, an dem der missachtende Zug eine Zwangsbremsung erhält?
Oder anders gefragt: wie weit östlich von der genannten Weiche steht das
Signal?

Reinhard Greulich

unread,
Sep 26, 2021, 10:32:38 AM9/26/21
to
Herbert Albrecht schrieb am Sun, 26 Sep 2021 14:42:36 +0200:

> Da muß ich als Laie mal janz domm fragen: Warum baut man sowas
> eigentlich? Als Wechselmöglichkeit auf das Nachbargleis, die nur noch
> nicht fertig ist? Das kommt doch gleich dahinter.

Damit bei einer Signalüberfahrt in den Durchrutschweg hinein genau das
passiert, was passiert ist.

> Wenn sowas zeitweise existiert, sollte der Fahrdienstleiter nicht die
> Möglichkeit haben, die Weiche auf das Sackgassengleis zu schalten bzw.
> beim Versuch eine unüberhörbare Warnung bekommen.

Im Gegenteil. Der Flankenschutz ist zwingend und wird bei Stellwerken
wie in Wolfsburg mit der Fahrstraße für die feindliche Fahrstraße
automatisch eingestellt.

Gruß - Reinhard.

--
70086
~=@=~

Reinhard Greulich

unread,
Sep 26, 2021, 10:36:48 AM9/26/21
to
Bodo G. Meier schrieb am Sun, 26 Sep 2021 15:25:25 +0200:

> Wie lange ist an der Stelle eigentlich der "Durchrutschweg"(?) ab dem
> Signal, an dem der missachtende Zug eine Zwangsbremsung erhält?

In der Regel behilft man sich mit einer Schutzweiche, wenn der D-Weg
nicht sicher freizuhalten ist. In Bahnhöfen ist das sehr oft der Fall.
Wo es keine Schutzweichen gibt, darf keine benachbarte Fahrstraße
eingestellt werden können.

Dem Vernehmen nach war dies jedoch eine Rangierfahrt, also keine
Zugfahrt. Der Flankenschutz ist aber, wie man sieht, trotzdem aktiv,
und das ist auch gut so[tm].

Henning Koch

unread,
Sep 26, 2021, 11:41:34 AM9/26/21
to
On Sun, 26 Sep 2021 14:42:36 +0200, Herbert Albrecht wrote:

>Da muß ich als Laie mal janz domm fragen: Warum baut man sowas
>eigentlich?

Damit kein Fahrzeug auf das Streckengleis fahren kann, wenn keine
Fahrstraße dahin eingestellt ist.

Damit ein Fahrzeug was das Haltsignal missachtet, über das Signal
hinaus durchrutscht oder einfach führerlos wegrollt nicht auf das
Streckengleis gelangen und dort mit Zugfahrten zusammenstoßen kann.

Solche Eiinrichtungen sind regelmäßig so angelegt, dass die auf sie
geratenen Fahrzeuge am Ende entgleisen.

Mein Unverständnis bezog sich vor allem darauf, dass im vorliegenden
Fall das entgleiste Fahrzeug praktisch zwingend im Lichtraumprofil des
eigentlich zu schützenden Gleises steht. Das ist doch nicht sonderlich
zweckdienlich, wenn man Unfälle mit Zugfahrten auf diesem Gleis
verhindern will?!

Reinhard Greulich

unread,
Sep 26, 2021, 4:15:49 PM9/26/21
to
Henning Koch schrieb am Sun, 26 Sep 2021 17:41:33 +0200:

> Mein Unverständnis bezog sich vor allem darauf, dass im vorliegenden
> Fall das entgleiste Fahrzeug praktisch zwingend im Lichtraumprofil des
> eigentlich zu schützenden Gleises steht. Das ist doch nicht sonderlich
> zweckdienlich, wenn man Unfälle mit Zugfahrten auf diesem Gleis
> verhindern will?!

Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass das Fahrzeug ziemlich
schnell unterwegs war - warum auch immer -, sonst hätte es nicht über
mehr als 100 Meter den Schotter gepflügt und wäre auch nicht ins
Profil geraten. Darauf wird durch das EBA reagiert werden, so wie die
I90 eingeführt wurde, als man durch einen Unfall (Rüsselsheim) darauf
kam, dass bisherige Sicherungsmaßnahmen für damals neue,
beschleunigungsstarke Fahrzeuge nicht immer ausreichend waren. Für
solche Konsequenzen sind die Unfalluntersuchungen da, die muss man
auch abwarten.

Ulf Kutzner

unread,
Sep 29, 2021, 2:42:44 PM9/29/21
to
Reinhard Greulich schrieb am Sonntag, 26. September 2021 um 22:15:49 UTC+2:
> Henning Koch schrieb am Sun, 26 Sep 2021 17:41:33 +0200:
>
> > Mein Unverständnis bezog sich vor allem darauf, dass im vorliegenden
> > Fall das entgleiste Fahrzeug praktisch zwingend im Lichtraumprofil des
> > eigentlich zu schützenden Gleises steht. Das ist doch nicht sonderlich
> > zweckdienlich, wenn man Unfälle mit Zugfahrten auf diesem Gleis
> > verhindern will?!
> Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass das Fahrzeug ziemlich
> schnell unterwegs war

Danach frug ich.

> - warum auch immer -, sonst hätte es nicht über
> mehr als 100 Meter den Schotter gepflügt

Es gibt m.W. zwei Rangiergeschwindigkeiten, und zumindest wenn der Tf
irgendwann mitbremst und dann noch ein Prellbock überfahren wird, dürfte
es so weit gar nicht kommen.

> und wäre auch nicht ins
> Profil geraten. Darauf wird durch das EBA reagiert werden, so wie die
> I90 eingeführt wurde, als man durch einen Unfall (Rüsselsheim) darauf
> kam, dass bisherige Sicherungsmaßnahmen für damals neue,
> beschleunigungsstarke Fahrzeuge nicht immer ausreichend waren. Für
> solche Konsequenzen sind die Unfalluntersuchungen da, die muss man
> auch abwarten.

Überwachung der Rangiergeschwindigkeit?

Ulf Kutzner

unread,
Sep 29, 2021, 2:43:53 PM9/29/21
to
Henning Koch schrieb am Sonntag, 26. September 2021 um 17:41:34 UTC+2:

> Solche Eiinrichtungen sind regelmäßig so angelegt, dass die auf sie
> geratenen Fahrzeuge am Ende entgleisen.
>
> Mein Unverständnis bezog sich vor allem darauf, dass im vorliegenden
> Fall das entgleiste Fahrzeug praktisch zwingend im Lichtraumprofil des
> eigentlich zu schützenden Gleises steht. Das ist doch nicht sonderlich
> zweckdienlich, wenn man Unfälle mit Zugfahrten auf diesem Gleis
> verhindern will?!

Selbst Flankenfahrt ist noch besser als Volltreffer.

Bodo G. Meier

unread,
Sep 30, 2021, 3:02:58 AM9/30/21
to
Das halte ich so pauschal für eine gewagte Behauptung.

Ulf Kutzner

unread,
Sep 30, 2021, 4:57:58 AM9/30/21
to
bgm...@kabelmail.de schrieb am Donnerstag, 30. September 2021 um 09:02:58 UTC+2:
> Am 29. Sept.. 2021 um 20:43 schrieb Ulf Kutzner:
> > Henning Koch schrieb am Sonntag, 26. September 2021 um 17:41:34 UTC+2:

> >> Mein Unverständnis bezog sich vor allem darauf, dass im vorliegenden
> >> Fall das entgleiste Fahrzeug praktisch zwingend im Lichtraumprofil des
> >> eigentlich zu schützenden Gleises steht. Das ist doch nicht sonderlich
> >> zweckdienlich, wenn man Unfälle mit Zugfahrten auf diesem Gleis
> >> verhindern will?!
> >
> > Selbst Flankenfahrt ist noch besser als Volltreffer.
> Das halte ich so pauschal für eine gewagte Behauptung.

Wenn es die Flanke aufreißt, kann es für dort Sitzende fatal sein. Andererseits
ist der Aufprallschock geringer.

Hartmut Ott

unread,
Sep 30, 2021, 8:37:18 AM9/30/21
to
Hej,

Am 29.09.21 um 20:42 schrieb Ulf Kutzner:


> Es gibt m.W. zwei Rangiergeschwindigkeiten, und zumindest wenn der Tf
> irgendwann mitbremst und dann noch ein Prellbock überfahren wird, dürfte
> es so weit gar nicht kommen.


Eben "dürfte es so weit gar nicht kommen". Nur, wenn ich an die V60
denke, die damals mit angehängten Güterzug zum ausrangieren losfuhr -
dummerweise waren, wie man später feststellte, nur 3 Wagen an der
Luftleitung - und trotz Vollbremsung mit Tempo 30 den Prellbock durch
das dahinterstehende Stellwerk schob, kann so was eben doch mal passieren.


--
--
mfg
Hartmut Ott

Ulf Kutzner

unread,
Sep 30, 2021, 8:58:48 AM9/30/21
to
Ich dachte auch an Erzzüge als Rangiereinheit, hier aber war es doch
ein Triebzug, nicht extrem lang oder schwer?

Ulf Kutzner

unread,
Oct 1, 2021, 6:58:01 AM10/1/21
to
Das Notgleis war, so hieß es nebenan, mit ohne Prellbock, was das Vordrinmgen
in die Schotterebene begünstigt haben dürfte.

Bodo G. Meier

unread,
Oct 1, 2021, 7:37:33 AM10/1/21
to
DB Netz hatte an der Stelle also keinen Bock auf Prellbock... ;->

Hartmut Ott

unread,
Oct 1, 2021, 3:49:41 PM10/1/21
to
Hej,

Am 30.09.21 um 14:58 schrieb Ulf Kutzner:
Bei dem aktuellen Fall war der eben zu schnell - bei dem von mir
geschilderten Fall, der lange zurück liegt, war es ein langer Güterzug.
Bemerkenswert fand ich den pa-Behälterwagen der mittig eingeknickt war
und nur noch ein paar Zentimeter zur Schiene hatte. Leider hatte ich
keine Kamera dabei, auch nicht als die V60, bei abgeschalteter
Oberleitung über die Drehscheibe gezogen wurde, mit dem ans Steuerpult
geklatschten Fußboden.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 2, 2021, 5:25:18 AM10/2/21
to
Hartmut Ott schrieb am Freitag, 1. Oktober 2021 um 21:49:41 UTC+2:

> Am 30.09.21 um 14:58 schrieb Ulf Kutzner:
> > Hartmut Ott schrieb am Donnerstag, 30. September 2021 um 14:37:18 UTC+2:
> >
> >> Am 29.09.21 um 20:42 schrieb Ulf Kutzner:
> >> > Es gibt m.W. zwei Rangiergeschwindigkeiten, und zumindest wenn der Tf
> >> > irgendwann mitbremst und dann noch ein Prellbock überfahren wird, dürfte
> >> > es so weit gar nicht kommen.
> >> Eben "dürfte es so weit gar nicht kommen". Nur, wenn ich an die V60
> >> denke, die damals mit angehängten Güterzug zum ausrangieren losfuhr -
> >> dummerweise waren, wie man später feststellte, nur 3 Wagen an der
> >> Luftleitung - und trotz Vollbremsung mit Tempo 30 den Prellbock durch
> >> das dahinterstehende Stellwerk schob, kann so was eben doch mal passieren.
> >
> > Ich dachte auch an Erzzüge als Rangiereinheit, hier aber war es doch
> > ein Triebzug, nicht extrem lang oder schwer?
> Bei dem aktuellen Fall war der eben zu schnell

Das ist noch nicht offiziell.

Gruß, ULF
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