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Nicht-elektrifizierte Strecken in der Schweiz?

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Lüko Willms

unread,
Sep 20, 2008, 5:03:25 AM9/20/08
to

Laut UIC-Statistik sind 100% des Schweizer Eisenbahnnetzes
elektrifiziert, aber wer mißtraut nicht den Statistiken...

Gibt es trotzdem irgendwelche Strecken in Betrieb, die nicht
elektrifiziert sind?


Neugierig,
L.W.

Christoph Schmitz

unread,
Sep 20, 2008, 5:20:21 AM9/20/08
to
Lüko Willms schrieb:

Wenn saisonaler Betrieb reicht: Brienz-Rothorn-Bahn
und Furka-Bergstrecke.
Ausserdem noch Schaffhausen-Waldshut, wenn
http://www.bueker.net/trainspotting/map.php?file=maps/switzerland/switzerland.gif
da korrekt ist.

Christoph

Lucas Neubauer

unread,
Sep 20, 2008, 6:06:23 AM9/20/08
to
Christoph Schmitz schrieb:

Jein, die Strecke Basel Bad Bf - Schaffhausen - (Singen) gehört ja der
DB AG - auch wenn sie kurzzeitig mal durch Schweizer Gebiet fährt.

Es fehlt noch die Brienzer Rothorn Bahn - die auch nur im Sommer fährt,
dafür aber mit Dampf.

Lucas.

Lüko Willms

unread,
Sep 20, 2008, 6:05:04 AM9/20/08
to
Am Sat, 20 Sep 2008 09:20:21 UTC, schrieb Christoph Schmitz
<christoph...@post.rwth-aachen.de> auf de.etc.bahn.misc :

> Ausserdem noch Schaffhausen-Waldshut,

das ist allerdings eine Strecke der DB, nicht der Schweizer Bahnen.
Die hätte ich ausschließen sollen...

> Wenn saisonaler Betrieb reicht: Brienz-Rothorn-Bahn
> und Furka-Bergstrecke.

Wie fährt man dann dort? Dampf oder Diesel?


MfG,
L.W.

Ralf Gunkel

unread,
Sep 20, 2008, 6:11:23 AM9/20/08
to

Christoph Schmitz schrieb:

Rischdisch...

DB Infrastruktur.
Wobei konkret Schaffhausen - Erzingen (Landesgrenze)

und Basel Bad Bf - Landesgrenze - (Grenzach)


Sensetalbahn
Gümmenen - Flamatt
Wobei ich meine dass die mittlerweile auch nicht mehr als
"Reservegüterstrecke" vorgehalten wird sondern nur noch
Draisinenstrecke ist.


SBB
Büren a. d. Aare - Solothurn
nur GV

Le Locle-Col-des-Roches - Landesgrenze
PV durch SNCF

Bubikon - Wolfhausen
nur GV
wobei ich mir da nicht sicher bin ob da noch was läuft oder ob es eine
Strecke ist.
Denn die DVZO berichtete bereits in 2005 von einer defekten Weiche in
Wolfhausen und im DIUM http://dium.bahn-net.de/dium/bahnhofsuche.do
gibt es kein Wolfhausen.
Ehm. UeBB von Uerikon über Bubikon nach Hinwil.

Mendrisio - Stabio - Landesgrenze
nur GV und auf Teilstrecke Museumsbahn


Stiftung Museumsbahn SEHR & RS

Etzwilen - Ramsen - (Landesgrenze - Singen)

Wobei hinter Ramsen, zumindest in Singen, nicht befahrbar.
Infrastrukturgrenze zur DB ist erst kurz vor Singen.
Die Rheinbrücke gehört weiterhin der SBB.
http://www.etzwilen-singen.ch/inhalt/Linie/Stiftung/Stiftung1.htm


Sursee - Trienegen Bahn

Sursee - Trienegen-Winikon
Nur GV


Gruß Ralf

--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*

Christoph Schmitz

unread,
Sep 20, 2008, 6:18:56 AM9/20/08
to
Lüko Willms schrieb:

> Am Sat, 20 Sep 2008 09:20:21 UTC, schrieb Christoph Schmitz
> <christoph...@post.rwth-aachen.de> auf de.etc.bahn.misc :
>
>> Wenn saisonaler Betrieb reicht: Brienz-Rothorn-Bahn
>> und Furka-Bergstrecke.
>
> Wie fährt man dann dort? Dampf oder Diesel?

Dampf natuerlich, mit Diesel lockt man keine Touristen.

Christoph

Ralf Gunkel

unread,
Sep 20, 2008, 6:19:13 AM9/20/08
to

Lucas Neubauer schrieb:


> Christoph Schmitz schrieb:
>> Lüko Willms schrieb:
>>
>>> Laut UIC-Statistik sind 100% des Schweizer Eisenbahnnetzes
>>> elektrifiziert, aber wer mißtraut nicht den Statistiken...
>>> Gibt es trotzdem irgendwelche Strecken in Betrieb, die nicht
>>> elektrifiziert sind?
>>
>>
>> Wenn saisonaler Betrieb reicht: Brienz-Rothorn-Bahn
>> und Furka-Bergstrecke.
>> Ausserdem noch Schaffhausen-Waldshut, wenn
>> http://www.bueker.net/trainspotting/map.php?file=maps/switzerland/switzerland.gif
>>
>> da korrekt ist.
>
> Jein, die Strecke Basel Bad Bf - Schaffhausen - (Singen) gehört ja der
> DB AG - auch wenn sie kurzzeitig mal durch Schweizer Gebiet fährt.

Und? Es ist egal wem die Infrastruktur auf schweizer Gebiet gehört.
Es ist dann das Schweizer Bahnnetz. Sonst müsstest du auch alles
ausklammern was nicht SBB ist und es wurde nicht nach dem SBB
Diesel-/Dampfnetz gefragt.

>
> Es fehlt noch die Brienzer Rothorn Bahn - die auch nur im Sommer fährt,
> dafür aber mit Dampf.

Stand schon da.

Ralf Gunkel

unread,
Sep 20, 2008, 6:44:38 AM9/20/08
to

Christoph Schmitz schrieb:

Die heute elektrifizierte Begrbahn von Capolago auf den Monte Generoso
war auch mal Diesel.

Und auch die BRB hat Dieslloks im Bestand nur fanden die, wie du schon
richtig bemerkst, keinen rechten Anklang, daher die Dampflokneubauten
der SLM.

Aber in Frankreich zum Bleistift gibt es nicht wenige Museumsbahnen per
Diesel und die haben guten Zulauf.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 20, 2008, 6:46:09 AM9/20/08
to
Christoph Schmitz schrieb am Sat, 20 Sep 2008 12:18:56 +0200:

> Dampf natuerlich, mit Diesel lockt man keine Touristen.

Naja, die Neubaudampfloks der BRB sind auch nicht mehr viel anders als
eine Diesellok und am Tagesrand nimmt man da auch schon mal Diesel.
Aber im Prinzip stimmt das natürlich.

Auf schweizer Seen hat man ja schon Raddampfer mit dieselelektrischem
Antrieb auf Dampfbetrieb rückgebaut, obwohl die für sich genommen eine
einzigartigere Technik dargestellt haben als die doch recht vielen
Verbunddampfmaschinen auf diversen Schiffen. Aber wer zahlt, bestimmt
auch die Musik und außerdem waren die wohl langsam auch anfällig
geworden für diverse Störungen. Und für die Fahrgäste war die Technik
auch nicht zu sehen, damit auch uninteressant.

Gruß - Reinhard.
--
70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
~=@=~ www.debx.de ~=@=~
die Homepage der deb*-Newsgruppen.

Lüko Willms

unread,
Sep 20, 2008, 6:46:25 AM9/20/08
to
Am Sat, 20 Sep 2008 10:19:13 UTC, schrieb Ralf Gunkel
<nutznetz.nos...@ralf-gunkel.de> auf de.etc.bahn.misc :

> > Jein, die Strecke Basel Bad Bf - Schaffhausen - (Singen) gehört ja der
> > DB AG - auch wenn sie kurzzeitig mal durch Schweizer Gebiet fährt.
>
> Und? Es ist egal wem die Infrastruktur auf schweizer Gebiet gehört.
> Es ist dann das Schweizer Bahnnetz.

Diese Strecke dient aber mehr dem innerdeutschen Verkehr.


MfG,
L.W.


Patrick Borer

unread,
Sep 20, 2008, 1:35:28 PM9/20/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> schrieb:

>Christoph Schmitz schrieb am Sat, 20 Sep 2008 12:18:56 +0200:
>
>> Dampf natuerlich, mit Diesel lockt man keine Touristen.
>
>Naja, die Neubaudampfloks der BRB sind auch nicht mehr viel anders als
>eine Diesellok und am Tagesrand nimmt man da auch schon mal Diesel.
>Aber im Prinzip stimmt das natürlich.

Hm? Es handelt sich bei den BRB-Neubaudampfloks eindeutig um
Dampfloks. Sehr moderne natürlich (Leichtbau, Ölfeuerung, elektrisches
Vorheizen), aber sie fahren mit Dampf.

>Auf schweizer Seen hat man ja schon Raddampfer mit dieselelektrischem
>Antrieb auf Dampfbetrieb rückgebaut, obwohl die für sich genommen eine
>einzigartigere Technik dargestellt haben als die doch recht vielen
>Verbunddampfmaschinen auf diversen Schiffen. Aber wer zahlt, bestimmt
>auch die Musik und außerdem waren die wohl langsam auch anfällig
>geworden für diverse Störungen.

Warum schreibst du in der Mehrzahl? Ich weiss nur von einem einzigen
dieselelektrischen Radschiff, das "revaporisiert" wurde: die
"Montreux" auf dem Genfersee. Zur Zeit gibt es dort noch drei weitere
auf Diesel umgebaute Dampfer, nämlich "Vevey", "Helvétie" und "Italie"
(sowie fünf richtige Raddampfer). Die "Vevey" fährt zur Zeit noch, sie
soll ab 2009 renoviert werden, wobei der dieselelektrische Antrieb
aber erhalten bleibt. "Helvétie" und "Italie" liegen seit Jahren in
Lausanne und ihr Schicksal war lange ungewiss; nun sieht es aber so
aus, dass die "Italie" nach der "Vevey" ebenfalls renoviert wird, und
später dann auch die "Helvétie", welche wie die "Montreux"
revaporisiert werden soll (das wird aufwendig, die "Helvétie" ist mit
einer Kapazität von 1600 Passagieren das grösste Genferseeschiff).

Von Diesel-Radschiffen auf anderen Schweizer Seen ist mir gar nichts
bekannt. Auf dem Vierwaldstättersee fahren fünf Dampfer, auf dem
Zürichsee zwei, auf Thuner- und Brienzersee je einer, andere fallen
mir gerade nicht ein (die "Neuchâtel" auf dem Neuenburgersee soll in
ein paar Jahren wieder fahren, wenn alles klappt:
http://www.trivapor.ch/ - als Halbsalon-Flussdampfer eine Besonderheit
und von etwas anderem Charakter als die typischen Schweizer
Salondampfer).

Patrick Borer

Patrick Borer

unread,
Sep 20, 2008, 1:45:26 PM9/20/08
to
Ralf Gunkel <nutznetz.nos...@ralf-gunkel.de> schrieb:

(...)


>Sursee - Trienegen Bahn
>
>Sursee - Trienegen-Winikon
>Nur GV

Triengen heisst der Ort, nicht Trienegen. Mit ihren 9 km könnte das
die einzige Normalspurstrecke einer Schweizer Bahngesellschaft sein,
die nie elektrifiziert war und immer noch in Betrieb ist (wenn auch
nur noch für Güterverkehr, natürlich gibt's Dampf-Sonderzüge:
http://www.dampfzug.ch/ )? Sowohl Sensetalbahn als auch
Solothurn-Büren a.A. waren elektrifiziert, als da noch Personenverkehr
stattfand.

Die Sursee-Triengen-Bahn (ST) will sich jedoch "aktiv für die
Wiedereinführung des Schienengebundenen Personenverkehrs einsetzen"
(siehe z.B.
http://www.bahnonline.ch/wp/2032/s-bahn-im-surental-ist-noch-nicht-vom-tisch.htm
); ich vermute, dass dies mit einer Elektrifizierung einhergehen
würde.

Patrick Borer

Nick Pinkava

unread,
Sep 20, 2008, 1:52:32 PM9/20/08
to

"Lüko Willms" <l.wi...@domain.invalid> schrieb im Newsbeitrag
news:czd2LKcn8EGd-p...@lueko.willms.dialin.t-online.de...

>
> Gibt es trotzdem irgendwelche Strecken in Betrieb, die nicht
> elektrifiziert sind?

bereits in anderen Postings erwähnt:
Schaffhausen - Trasadingen - Waldshut/D, Brienzer Rothorn

dazu:
Büren an der Aare - Solothurn, 15 km, kein Personenverkehr
Triengen-Winikon - Sursee, 8.9 km, kein Personenverkehr
Basel Bad Bf - Grenzach/D, 2 km auf CH-Gebiet
Etzwilen - Ramsen (-Singen/D), 6 km, kein Personenverkehr
Le Locle - Morteau/F, 1.8 km auf CH-Gebiet
Mendrisio - Valmorea, 5.2 km km auf CH-Gebiet, kein Personenverkehr
Realp - Oberwald (Furka Bergstrecke!!!), 18 km, 1000mm, Museumsbahn
Chateau-d'Eau - Barrage (Emosson), 1.7 km, 600mm
Im engeren Sinn könnten auch alle Standseilbahnen als nicht elektrifiziert
gelten.

Wer hat mehr?
Nick


Reinhard Greulich

unread,
Sep 20, 2008, 2:08:27 PM9/20/08
to
Patrick Borer schrieb am Sat, 20 Sep 2008 19:35:28 +0200:

> Hm? Es handelt sich bei den BRB-Neubaudampfloks eindeutig um
> Dampfloks. Sehr moderne natürlich (Leichtbau, Ölfeuerung, elektrisches
> Vorheizen), aber sie fahren mit Dampf.

Schon, aber sie dampfen nicht und sie zischen nicht, klingen (wegen
des Zahnstangenantriebes und der damit verbundenen Maschinendrehzahl)
eher wie ein Lanz-Bulldog. So ganz dürften sie die Touri-Erwartungen
nicht erfüllen. Technisch ist das Konzept natürlich gut, weil es
überhaupt mal zeigt, dass Dampfloks nicht unwirtschaftlich sein
müssen. Hat man ja dann als Schiffsdampfmaschine auch entwickelt...

> Warum schreibst du in der Mehrzahl? Ich weiss nur von einem einzigen
> dieselelektrischen Radschiff, das "revaporisiert" wurde: die
> "Montreux" auf dem Genfersee. Zur Zeit gibt es dort noch drei weitere
> auf Diesel umgebaute Dampfer, nämlich "Vevey", "Helvétie" und "Italie"
> (sowie fünf richtige Raddampfer).

Aha. Ich nahm gemäß früheren Ankündigungen an, dass die anderen drei
inzwischen auch umgebaut worden sind. Ist wohl auch eine Geldfrage,
billig ist das ja nicht.



> Von Diesel-Radschiffen auf anderen Schweizer Seen ist mir gar nichts
> bekannt.

Bei der Elbschifffahrt war das zu DDR-Zeiten verbreitet, allerdings
ist man hier wieder zu Dampfbetrieb übergegangen, indem man die in den
50er und 60er Jahren gebauten dieselelektrischen Schiffe stillgelegt
hat und historisches Material wieder instandsetzte.

<http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/foto-raddampfer.htm>
<http://www.saechsische-dampfschiffahrt.de/Schaufelraddampfer-3.html>

In Köln ist man hingegen gerade dabei, den letzten Rhein-Raddampfer
mit einem dieselelektrischen Antrieb zu verhunzen, da das Schiff wegen
zahlreicher vorhandener Umbauten nicht wie die meisten anderen als
technisches Denkmal geführt wird. Man hatte da wohl auch ein Angebot
von DLM eingeholt, aber das war, so die Presse, mit zwei Millionen
Euro doppelt so teuer wie die Dieselvariante.

<http://www.freunde-raddampfer-goethe1992.de/ressources/index.htm>

Dennoch finde ich diesen Schritt erstaunlich, wenn man auch dem
durchschnittlichen Übersee-Rhein-Touristen wohl weniger Affinität zu
Dampfmaschinen unterstellen darf als anderswo. Aber das ist auch und
vor allem eine Frage des Marketing.

Patrick Borer

unread,
Sep 20, 2008, 2:31:25 PM9/20/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> schrieb:

(...)


>In Köln ist man hingegen gerade dabei, den letzten Rhein-Raddampfer
>mit einem dieselelektrischen Antrieb zu verhunzen, da das Schiff wegen
>zahlreicher vorhandener Umbauten nicht wie die meisten anderen als
>technisches Denkmal geführt wird. Man hatte da wohl auch ein Angebot
>von DLM eingeholt, aber das war, so die Presse, mit zwei Millionen
>Euro doppelt so teuer wie die Dieselvariante.
>
><http://www.freunde-raddampfer-goethe1992.de/ressources/index.htm>

Beim auf dieser Seite gezeigten Artikel aus dem "Kölner Wochenspiegel"
wurden offenbar unten Zeilen abgeschnitten; weisst du zufälligerweise
etwas darüber, was es mit den "neuen EU-Verordnungen" auf sich hat?
(in der zweiten Spalte: "Zuletzt verweist sie auf neue
EU-Verordnungen, die für die ..." - weiter geht's in der dritten mit
"...fer im Flussdienst").

(Mit Bahnen hat das ja nun nichts mehr zu tun, aber ich finde keine
wirklich passende Gruppe für einen Followup-To: ...)

Patrick Borer

Patrick Borer

unread,
Sep 20, 2008, 2:35:03 PM9/20/08
to
"Nick Pinkava" <pinkava_dot_n_at_bluewin_dot_ch> schrieb:

(...)


>Im engeren Sinn könnten auch alle Standseilbahnen als nicht elektrifiziert
>gelten.

Würde ich nicht sagen. Der Antrieb erfolgt normalerweise elektrisch.
Wirklich "nicht elektrifiziert", d.h. mit Wasserübergewicht betrieben,
ist in der Schweiz nur noch eine Standseilbahn: jene in der Stadt
Freiburg im Üechtland (Fribourg), siehe z.B.
http://www.funimag.com/suisse/fribur01.htm und
http://www.seilbahn-nostalgie.ch/fribourg.html

Patrick Borer

Reinhard Greulich

unread,
Sep 20, 2008, 3:02:22 PM9/20/08
to
Patrick Borer schrieb am Sat, 20 Sep 2008 20:31:25 +0200:

> was es mit den "neuen EU-Verordnungen" auf sich hat?
> (in der zweiten Spalte: "Zuletzt verweist sie auf neue
> EU-Verordnungen, die für die ..." - weiter geht's in der dritten mit
> "...fer im Flussdienst")

Es geht da wohl um für die Zukunft befürchtete Zulassungsprobleme. Ich
habe leider weder die abgebildete Quelle noch gefunden noch die
zitierte Pressemeldung, aber einen anderen Artikel dazu:

<http://www.industrie-kultur.de/index.php?name=News&file=article&sid=235>

Lucas Neubauer

unread,
Sep 20, 2008, 3:31:09 PM9/20/08
to
Patrick Borer schrieb:

Die Nerobergbahn in Wiesbaden fährt auch noch nach diesem Prinzip.

Kennt jemand noch mehr?

Lucas

Knut Ochdorf

unread,
Sep 20, 2008, 3:42:55 PM9/20/08
to
Reinhard Greulich schrieb:

>
>
> Bei der Elbschifffahrt war das zu DDR-Zeiten verbreitet, allerdings
> ist man hier wieder zu Dampfbetrieb übergegangen, indem man die in den
> 50er und 60er Jahren gebauten dieselelektrischen Schiffe stillgelegt
> hat und historisches Material wieder instandsetzte.

Das stimmt so nicht, auch zu DDR-Zeiten fuhr man immer neben den
dieselelektrischen Schiffen mit dem historischen Raddampfern.

Heute verkehren ja auch weiterhin dieselelektrische Schiffe neben den
Dampfern.

http://www.saechsische-dampfschiffahrt.de/Salonschiffe-10.html

KNut

Reinhard Greulich

unread,
Sep 20, 2008, 4:38:51 PM9/20/08
to
Knut Ochdorf schrieb am Sat, 20 Sep 2008 21:42:55 +0200:

> Das stimmt so nicht, auch zu DDR-Zeiten fuhr man immer neben den
> dieselelektrischen Schiffen mit dem historischen Raddampfern.

Ach so. Das hatte ich missverstanden. Bei einem länger zurückliegenden
Besuch in Dresden lernte ich nur eines dieser damals moderneren
Salonschiffe aus DDR-Zeit kennen.

> Heute verkehren ja auch weiterhin dieselelektrische Schiffe neben den
> Dampfern.

Naja, die würde ich kaum mehr als "Raddampfer" bezeichnen, haben die
überhaupt noch einen Seitenradantrieb?

Nick Pinkava

unread,
Sep 21, 2008, 3:05:28 AM9/21/08
to

"Patrick Borer" <pa.b...@bluewin.ch> schrieb im Newsbeitrag
news:6jku1dF...@mid.individual.net...

> "Nick Pinkava" <pinkava_dot_n_at_bluewin_dot_ch> schrieb:
>
> (...)
>>Im engeren Sinn könnten auch alle Standseilbahnen als nicht elektrifiziert
>>gelten.
>
> Würde ich nicht sagen. Der Antrieb erfolgt normalerweise elektrisch.

Der Antrieb ist elektrisch, die *Strecke* ist nicht elektrifiziert.

Hat die auch Gasbeleuchtung, oder ist das Licht elektrisch? ;-)
Danke fur den Link

Nick


Knut Ochdorf

unread,
Sep 21, 2008, 3:16:55 AM9/21/08
to
Reinhard Greulich schrieb:

>>Heute verkehren ja auch weiterhin dieselelektrische Schiffe neben den
>>Dampfern.
>
>
> Naja, die würde ich kaum mehr als "Raddampfer" bezeichnen, haben die
> überhaupt noch einen Seitenradantrieb?

Ja, haben die Schiffe. Nur der garantiert einen Betrieb auch bei
Niedrigwasser.

Knut

Lucas Neubauer

unread,
Sep 21, 2008, 4:18:44 AM9/21/08
to
Nick Pinkava schrieb:

Hmm, Du kannst ja auch Achsgeneratoren und Batterien verwenden ...

Lucas.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 21, 2008, 5:56:54 AM9/21/08
to
Ingrid schrieb am Sat, 20 Sep 2008 21:02:22 +0200:

> Es geht da wohl um für die Zukunft befürchtete Zulassungsprobleme.

Wie ich unterdessen erfahren habe, geht es konkret um eine ab 2015
greifende neue Zulassungsverordnung für Schiffe auf dem Rhein, die
wegen der dort stellenweise starken Strömung und damit zusammenhängend
verschiedener Unfälle in den letzten Jahren dann zwei unabhängige
Antriebsmaschinen haben müssen. Dies gilt auch für ältere Schiffe, die
bis dahin umgerüstet sein müssen und also keinen Bestandsschutz
genießen.

Damit wäre die "Goethe" auch mit einem neuen SLM-Dampfantrieb, der 2,4
Millionen kosten würde, noch nicht zulassungsfähig, weil der nicht
redundant ist. Das will man beim Dieselantrieb mit zwei voneinander
unabhängigen Antriebseinheiten erreichen, die für den Normalbetrieb
gekoppelt werden. Kosten dafür: 1 Million, mit allem Drum und Dran. Im
Gegensatz zur Elbflotte gibts keine staatlichen Zuschüsse, da der
Denkmalschutz fehlt.

Vor diesem Hintergrund sieht die Argumentation schon etwas anders aus.

Matthias Warkus

unread,
Sep 21, 2008, 7:32:19 AM9/21/08
to
Reinhard Greulich schrieb:

> Technisch ist das Konzept natürlich gut, weil es
> überhaupt mal zeigt, dass Dampfloks nicht unwirtschaftlich sein
> müssen.

Was ist daran gut?

mawa
--
http://www.prellblog.de

Hans Bonfigt

unread,
Sep 21, 2008, 8:41:28 AM9/21/08
to
Reinhard Greulich:

> Schon, aber sie dampfen nicht und sie zischen nicht, klingen (wegen
> des Zahnstangenantriebes und der damit verbundenen Maschinendrehzahl)
> eher wie ein Lanz-Bulldog. So ganz dürften sie die Touri-Erwartungen
> nicht erfüllen. Technisch ist das Konzept natürlich gut, weil es
> überhaupt mal zeigt, dass Dampfloks nicht unwirtschaftlich sein
> müssen. Hat man ja dann als Schiffsdampfmaschine auch entwickelt...

Öhmm. Im Alter von 16 hat man mir bei der DB folgendes erklärt:

"
Um 1 Kilo Wasser von 14,5 °C um ein K zu erhitzen,
brauchst Du eine Kcal.

Um bei atmosphärischem Druck 1 Kg Wasser mit einer Temperatur von
99,09°C in 1 Kg Dampf gleicher Temperatur zu überführen, brauchst
Du 730 Kcal.

Weil Du auf einer Lok niemals den Austrittsdampf kondensieren kannst,
wie man es in Kraftwerken tut, verschenkst Du stets diese 730 Kcal.
"

Später habe ich mit ziemlicher Begeisterung ein paar Aufsätze von
Boltzmann gelesen und die Hoffnung starb zuletzt.


Eine Dampflok wird nie, nie, nie wirtschaftlich sinnvoll sein,
andererseits wäre der Betrieb einer Plandampfstrecke hier in D
dringend nötig (auch die DB braucht qualifizierte Mitarbeiter)
und _wirtschaftlich rentabel_.
Denn was meinst Du, wie viele Leute *gern* einen entsprechenden
Aufpreis zahlen würden, um einen Dampfzug zu nutzen ?


Abgesehen davon: Die Spastiker, gerade die in Bayern, pusten
unglaubliche Summen in völlig überkitschte Lustschlösser anerkannt
geisteskranker Fürstenärsche, sie geilen sich regelrecht daran auf.
Objektiv betrachtet sind die phantasielosen Kästen so häßlich und
kitschig, daß deren Abriß eine ästhetische Notwendigkeit ist.

Anstatt nun das Nötigste zu tun, die peinlichen Schandflecke zu
beseitigen und mit dem Geld etwas vernünftiges anzufangen,
werden unwiederbringliche Sachzeugen der Industriekultur gedanken-
los zerstört, das letzte traurige Beispiel ist die Maxhütte in
Suzbach-Rosenberg. Vor einem Jahr habe ich mir das Trümmerfeld
angeguckt und auf einmal fiel mir auf, daß ich weinte. Ist mir seit
vielleicht zehn Jahren nicht mehr passiert.

Ich höffe ja inständig, des Schlackeberg setzt schön viele Gift-
stoffe frei und nimmt so an den Einwohnern von Sulzbach-Rosenberg
Rache, die sich in die Bedeutungslosigkeit demoliert haben.


Solange wir als Gesellschaft hartnäckig ignorieren, daß "Kunst" von
"Können" hergeleitet wird und jedes noch so lächerliche Krixi-Kraxi
als "kulturell wertvoll und erhaltungswürdig" hochstilisieren. solange
werden wir die kulturell relevanten Bereiche stets vernachlässigen.

Gruß Hans

Matthias Warkus

unread,
Sep 21, 2008, 10:28:26 AM9/21/08
to
Hans Bonfigt schrieb:

> Solange wir als Gesellschaft hartnäckig ignorieren, daß "Kunst" von
> "Können" hergeleitet wird und jedes noch so lächerliche Krixi-Kraxi
> als "kulturell wertvoll und erhaltungswürdig" hochstilisieren. solange
> werden wir die kulturell relevanten Bereiche stets vernachlässigen.

Bitterfelder Weg, here we come.

mawa
--
http://www.prellblog.de

Martin Hoffmann

unread,
Sep 21, 2008, 1:21:08 PM9/21/08
to
Nick Pinkava schrieb:

> "Patrick Borer" <pa.b...@bluewin.ch> schrieb im Newsbeitrag
> news:6jku1dF...@mid.individual.net...
>> "Nick Pinkava" <pinkava_dot_n_at_bluewin_dot_ch> schrieb:
>>
>> (...)
>>>Im engeren Sinn könnten auch alle Standseilbahnen als nicht elektrifiziert
>>>gelten.
>>
>> Würde ich nicht sagen. Der Antrieb erfolgt normalerweise elektrisch.
>
> Der Antrieb ist elektrisch, die *Strecke* ist nicht elektrifiziert.

Auch da gibt es Ausnahmen, etwa das Funiculare in Lugano zum Bahnhof.

Gruss,
Martin

Hans Bonfigt

unread,
Sep 21, 2008, 2:38:17 PM9/21/08
to
Matthias Warkus:

Warum sollte man nicht auch von seinen Feinden lernen ?

Reinhard Greulich

unread,
Sep 21, 2008, 4:08:43 PM9/21/08
to
Matthias Warkus schrieb am Sun, 21 Sep 2008 13:32:19 +0200:

> Was ist daran gut?

Dass für touristische Bahnen, die auf Dampfbetrieb angewiesen sind,
eine halbwegs wirtschaftliche Möglichkeit gefunden wurde, solchen auch
weiterhin anzubieten.

Gruß - R.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 21, 2008, 4:11:07 PM9/21/08
to
Hans Bonfigt schrieb am Sun, 21 Sep 2008 14:41:28 +0200:

> Eine Dampflok wird nie, nie, nie wirtschaftlich sinnvoll sein,
> andererseits wäre der Betrieb einer Plandampfstrecke hier in D
> dringend nötig (auch die DB braucht qualifizierte Mitarbeiter)
> und _wirtschaftlich rentabel_.

Doch, nämlich dann, wenn die Kunden eine haben wollen und wegbleiben,
wenn sie keine bekommen. Zahlen tun sie das schon, wenn auch nicht
ohne Grenze nach oben - aber die liegt weit oben.

> Denn was meinst Du, wie viele Leute *gern* einen entsprechenden
> Aufpreis zahlen würden, um einen Dampfzug zu nutzen ?

Eben. Und da hat der Betreiber doch lieber 15% Wirkungsgrad als 3%.

Oliver Schnell

unread,
Sep 22, 2008, 6:33:23 AM9/22/08
to
Hans Bonfigt <bonfigt....@t-online.de> wrote:
>
>
> Eine Dampflok wird nie, nie, nie wirtschaftlich sinnvoll sein,
> andererseits wäre der Betrieb einer Plandampfstrecke hier in D
> dringend nötig (auch die DB braucht qualifizierte Mitarbeiter)
> und _wirtschaftlich rentabel_.
> Denn was meinst Du, wie viele Leute *gern* einen entsprechenden
> Aufpreis zahlen würden, um einen Dampfzug zu nutzen ?

Och, Dampfzüge gibt es doch auch Dutzenden von Strecken in .de
Und die finden durchaus ihr Publikum - für Fahrten 1 x im Monat o.ä.
Wenn da jeden Tag volle Züge zu erwarten wären, bin ich mir ziemlich
sicher, dass dieser Markt von irgendwelchen Anbietern bedient würde.

Nur macht das primär eben nicht eine DB, sondern eine Vielzahl privater
Vereine. Und die kommmen i.d.R. finanziell grade so über die Runden, mit
überwiegend ehrenamtlichen Engagement und ab und an Spenden, wenn mal
wieder eine HU ansteht.
Im Sommer gab es auf Niebüll - Dagebüll eine recht nett gemachte
Plandampf-Aktion. Aber auch die funktionierte nur deshalb, weil hier ein
Sponsor ganz gut Geld dazugegeben hat. Und das trotz des doch recht
happigen SEE-Tarifs auf dieser Strecke (5,60 einfach, 2. Kl für 14 km).

--
Oliver Schnell

Reinhard Greulich

unread,
Sep 22, 2008, 9:33:59 AM9/22/08
to
Oliver Schnell schrieb am Mon, 22 Sep 2008 10:33:23 +0000 (UTC):

> Wenn da jeden Tag volle Züge zu erwarten wären, bin ich mir ziemlich
> sicher, dass dieser Markt von irgendwelchen Anbietern bedient würde.

Gibt es ja. Das sind genau die, welche auch schon Neubaudampfloks bei
SLM gekauft haben.

Lüko Willms

unread,
Sep 22, 2008, 9:56:52 AM9/22/08
to
Am Mon, 22 Sep 2008 13:33:59 UTC, schrieb Reinhard Greulich
<usn0208...@greulich.de> auf de.etc.bahn.misc :

> > Wenn da jeden Tag volle Züge zu erwarten wären, bin ich mir ziemlich
> > sicher, dass dieser Markt von irgendwelchen Anbietern bedient würde.
>
> Gibt es ja. Das sind genau die, welche auch schon Neubaudampfloks bei
> SLM gekauft haben.

Der "Rasende Roland" auf Rügen vielleicht?


MfG,
L.W.


Reinhard Greulich

unread,
Sep 22, 2008, 10:39:28 AM9/22/08
to
Lüko Willms schrieb am Mon, 22 Sep 2008 15:56:52 +0200:

> > Gibt es ja. Das sind genau die, welche auch schon Neubaudampfloks bei
> > SLM gekauft haben.
>
> Der "Rasende Roland" auf Rügen vielleicht?

Die und die Harzer und die Sachsen wären vielleicht Kandidaten, wenn
nicht ihr Material noch relativ jung wäre, sie nicht selbst für das
Alltagsgeschäft leistungsfähige Werkstätten hätten und wenn nicht das
Dampflokwerk Meinigen für dieses Marktsegment das bessere Angebot
hätte.

Kai Garlipp

unread,
Sep 22, 2008, 10:58:34 AM9/22/08
to
On 22.09.2008 16:39, Reinhard Greulich wrote:
>>> Gibt es ja. Das sind genau die, welche auch schon Neubaudampfloks bei
>>> SLM gekauft haben.
>> Der "Rasende Roland" auf Rügen vielleicht?
>
> Die und die Harzer und die Sachsen wären vielleicht Kandidaten, wenn
> nicht ihr Material noch relativ jung wäre, sie nicht selbst für das
> Alltagsgeschäft leistungsfähige Werkstätten hätten und wenn nicht das
> Dampflokwerk Meinigen für dieses Marktsegment das bessere Angebot
> hätte.

Das letzte hat es, zumindest für den Molli der zwischen Doberan und Kühlungsborn
verkehrt. Meinigen baut derzeit eine Neubaudampflok, die den Loks 99 2321 - 99
2323 (Baujahr 1932) entspricht.

Bye Kai

Torsten Jerzembeck

unread,
Sep 22, 2008, 2:12:02 PM9/22/08
to
Oliver Schnell <o...@tenesu.mkm.de> wrote:
[Dampfzüge heute]

>Nur macht das primär eben nicht eine DB, sondern eine Vielzahl privater
>Vereine. Und die kommmen i.d.R. finanziell grade so über die Runden, mit
>überwiegend ehrenamtlichen Engagement und ab und an Spenden, wenn mal
>wieder eine HU ansteht.

Oder indem sie auch ein ganz normales privates EVU mit entsprechender
Zulassung sind, und ihre Dampfrösser z.B. im Bauzugdienst Geld verdienen
lassen, in der Zeit, in der sie sonst mit Ruhefeuer oder gar kalt im
Schuppen stehen würden.

Grüße aus Vaihingen,

=ToJe=

--
Torsten Jerzembeck * Oberschlesische Str. 61 * D-70374 Stuttgart
Exil-Westfale * PGP: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux

Andreas Karrer

unread,
Sep 22, 2008, 4:13:57 PM9/22/08
to
* Ralf Gunkel <nutznetz.nos...@ralf-gunkel.de>:

> Bubikon - Wolfhausen
> nur GV
> wobei ich mir da nicht sicher bin ob da noch was läuft oder ob es eine
> Strecke ist.
> Denn die DVZO berichtete bereits in 2005 von einer defekten Weiche in
> Wolfhausen und im DIUM http://dium.bahn-net.de/dium/bahnhofsuche.do

Nach der Aufgabe der Strecke Bubikon-Uerikon wurde der grössere Teil
abgebaut (Wolfhausen-Uerikon), nur die Strecke Bubikon-Wolfhausen
diente der Waschmaschinenfabrik Schulthess noch als Industriegleis.
Auch das ist seit längerem (>10 Jahre) nicht mehr in Betrieb. Auch der
DVZO befährt die Strecke nur alle Jubeljahre, weil sie nicht direkt
über ihre Stammstrecke (Hinwil-Bauma) erreichbar ist.

Das grosse Bild oben auf
http://www.markusworldwide.ch/Railways/Steam/Switzerland/DVZO/DVZO_GalleryPage.htm
zeigt eine solche Jubeljahrsituation.

Vor zwei Jahren stand ziemlich genau an diesem Ort der eine
handbetriebene Draisine auf dem Gleis rum, und an Wochenenden konnte
man damit zwischen dem Ritterhaus und Wolfhausen rumgondeln. Man kann
das nicht wirklich als fahrplanmässigen Betrieb bezeichnen ... Ob der
alte Herr das immer noch macht, weiss ich nicht.

- Andi

Reinhard Greulich

unread,
Sep 22, 2008, 5:43:28 PM9/22/08
to
Torsten Jerzembeck schrieb am Mon, 22 Sep 2008 20:12:02 +0200:

> Oder indem sie auch ein ganz normales privates EVU mit entsprechender
> Zulassung sind, und ihre Dampfrösser z.B. im Bauzugdienst Geld verdienen
> lassen

Wenn sie Dampfrösser betreiben, sind sie schon mal kein *ganz
normales* privates EVU. Die hätten dafür nämlich eine gebrauchte V100
oder, wenn es vornehm sein soll, was Neues von Vossloh, aber keine
Dampflok, die von dem verdienten Geld das meiste wieder selbst
verbraucht. Wenn man aber trotzdem eine hat, tut man also gut daran,
sie auch dann Geld verdienen zu lassen, wenn sie keine Touris durch
die Gegend zieht. Es ist dann schon angenehm, dass das heutzutage eben
auch möglich ist.

Hans Bonfigt

unread,
Sep 22, 2008, 6:02:27 PM9/22/08
to
Kai Garlipp:

> Das letzte hat es, zumindest für den Molli der zwischen Doberan und Kühlungsborn
> verkehrt. Meinigen baut derzeit eine Neubaudampflok, die den Loks 99 2321 - 99
> 2323 (Baujahr 1932) entspricht.

Können die nicht 'mal eine bauen, die der 05 001 (2'C2'h3 / S 37.20) oder gerne
auch der 019 10irgendwas (1'Do1'h8v / S46.18) entspricht ? Mjam.

Gruß Hans

Reinhard Greulich

unread,
Sep 22, 2008, 6:24:53 PM9/22/08
to
Hans Bonfigt schrieb am Tue, 23 Sep 2008 00:02:27 +0200:

> Können die nicht 'mal eine bauen, die der 05 001 (2'C2'h3 / S 37.20) oder gerne
> auch der 019 10irgendwas (1'Do1'h8v / S46.18) entspricht ?

Wenn nicht die, wer dann? Das wäre aber wohl eine echte
Herausforderung. Ich denke, sie würden einen hinreichend
zahlungsfähigen und -willigen Kunden nicht vom Hof schicken.

Vielleicht findet sich ja ein pufferküssender Ölscheich dafür.

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 1:56:09 AM9/23/08
to
Torsten Jerzembeck <to...@nightingale.ms.sub.org> wrote:
> Oliver Schnell <o...@tenesu.mkm.de> wrote:
> [Dampfzüge heute]
> >Nur macht das primär eben nicht eine DB, sondern eine Vielzahl privater
> >Vereine. Und die kommmen i.d.R. finanziell grade so über die Runden, mit
> >überwiegend ehrenamtlichen Engagement und ab und an Spenden, wenn mal
> >wieder eine HU ansteht.
>
> Oder indem sie auch ein ganz normales privates EVU mit entsprechender
> Zulassung sind, und ihre Dampfrösser z.B. im Bauzugdienst Geld verdienen
> lassen, in der Zeit, in der sie sonst mit Ruhefeuer oder gar kalt im
> Schuppen stehen würden.

Oder so. Jedenfalls halte ich es für unmöglich mit historischem Betrieb
auf Vollkostenbasis auch nur ansatzweise dauerhaft genug Geld verdienen
zu können, um das alles bezahlen zu können.

--
Oliver Schnell

Hans Bonfigt

unread,
Sep 23, 2008, 3:22:24 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich:

>> Können die nicht 'mal eine bauen, die der 05 001 (2'C2'h3 / S 37.20) oder gerne
>> auch der 019 10irgendwas (1'Do1'h8v / S46.18) entspricht ?
>
> Wenn nicht die, wer dann? Das wäre aber wohl eine echte
> Herausforderung.

Man hätte ja die 019-10 haben können. Die Amis haben das Ding in D reparieren
lassen und sich unter den Nagel gerissen. 8 Zylinder, Verbundmaschinen, Mittel-
druch, Stromilinenverkleidung, Einzelachsantrieb, geringe Achsfahrmasse, dazu
eine effiziente Mischvorwärmung - selbst die Amis erkannten, daß man da etwas
würde lernen können.

Irgendwann in den 50ern bot man der DB an, die Maschine zurückzuschicken -
aber der Bahn waren *die Transportkosten zu teuer*.


Stattdessen entblödete man sich nicht, dieses unsägliche Töff-Töff von
"Adler" nachzubauen. Gottseidank hat sich das ja erledigt.


> Ich denke, sie würden einen hinreichend
> zahlungsfähigen und -willigen Kunden nicht vom Hof schicken.
>
> Vielleicht findet sich ja ein pufferküssender Ölscheich dafür.

Naja, man könnte die Maschine auf Ölfeuerung umbauen.


Gruß Hans

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 5:21:22 AM9/23/08
to
Hans Bonfigt schrieb am Tue, 23 Sep 2008 09:22:24 +0200:

> Stattdessen entblödete man sich nicht, dieses unsägliche Töff-Töff von
> "Adler" nachzubauen. Gottseidank hat sich das ja erledigt.

Ich habe bei denen auf de Seite nichts dazu gefunden, aber wird die
nicht in Meiningen wieder aufgearbeitet?

> > Vielleicht findet sich ja ein pufferküssender Ölscheich dafür.
>
> Naja, man könnte die Maschine auf Ölfeuerung umbauen.

Hatte die 19.10 nicht sowieso eine solche?

Lüko Willms

unread,
Sep 23, 2008, 5:26:40 AM9/23/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 05:56:09 UTC, schrieb Oliver Schnell
<o...@tenesu.mkm.de> auf de.etc.bahn.misc :

> > Dampfrösser

> Jedenfalls halte ich es für unmöglich mit historischem Betrieb
> auf Vollkostenbasis auch nur ansatzweise dauerhaft genug Geld
> verdienen zu können, um das alles bezahlen zu können.

Rasender Roland auf Rügen...


MfG,
L.W.


Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 5:39:28 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> Hans Bonfigt schrieb am Tue, 23 Sep 2008 09:22:24 +0200:
>
> > Stattdessen entblödete man sich nicht, dieses unsägliche Töff-Töff von
> > "Adler" nachzubauen. Gottseidank hat sich das ja erledigt.
>
> Ich habe bei denen auf de Seite nichts dazu gefunden, aber wird die
> nicht in Meiningen wieder aufgearbeitet?
>
> > > Vielleicht findet sich ja ein pufferküssender Ölscheich dafür.
> >
> > Naja, man könnte die Maschine auf Ölfeuerung umbauen.
>
> Hatte die 19.10 nicht sowieso eine solche?

Nö. Und wenn Hansilein unbedingt diese Dampfmotor-Lok in "hätte, wäre,
aber"-Manier glorifizieren muss, was für mich irgendwie danach klingt,
als hätte er mal in Maedels "Geliebte Dampflok" reingeguckt, dann möge
er in diesem Buch doch bitte auch mal ein wenig weiter blättern und auf
den Satz stoßen "Der halbe Bahnhof ist doch nur zuliebe der Dampflok
da". Das ist IMHO nämlich der ware Grund, warum heutzutage solche
Lokomotiven jenseits des touristischen Bereiches (solche
Gelegenheitskisten wie fallweiser Bauzugeinsatz als Abfallprodukt einer
Museumsbahn mal außen vor) nicht mehr eingesetzt werden. Da ändern auch
die Ideen von Roosen, Chapelon, Löffler, Gresley, Garratt und wie sie alle
hießen nichts.

--
Oliver Schnell

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 6:16:12 AM9/23/08
to
Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 09:39:28 +0000 (UTC):

> dann möge
> er in diesem Buch doch bitte auch mal ein wenig weiter blättern und auf
> den Satz stoßen "Der halbe Bahnhof ist doch nur zuliebe der Dampflok
> da".

Na ja, nimmst du alle Infrastruktur zusammen, die für den Betrieb
moderner Drehstromloks oder ICE vorhanden sein muss und fängst gar bei
der Energieerzeugung an, kommt auch eine Menge zusammen, nur steht das
alles nicht am Bahnhof. Man mag aber natürlich nicht zusätzlich auch
noch das Zeug für die Dampfloks mit vorhalten, deshalb springt heute
halt oft die Freiwillige Feuerwehr ein oder, seltener nötig, irgend
ein Baustoffhändler mit Lkw und Bagger, wenn es um die Versorgung
unterwegs geht.

Dass im kommerziellen Betrieb vieles von den traditionellen Arbeiten
an der Dampflok auch automatisiert werden kann, zeigen ja die Sachen,
die man bei DLM kaufen kann, nur kosten die halt auch einen Haufen
Geld. Das ist natürlich nichts, um damit täglich Bauzüge zu fahren.

Gerhard Thumm

unread,
Sep 23, 2008, 6:21:59 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich schrieb ...

>> Stattdessen entblödete man sich nicht, dieses unsägliche Töff-Töff
>> von "Adler" nachzubauen. Gottseidank hat sich das ja erledigt.
>
> Ich habe bei denen auf de Seite nichts dazu gefunden, aber wird die
> nicht in Meiningen wieder aufgearbeitet?

Wurde, ja.

Der Adler fährt schon wieder, zwischen Nürnberg und Fürth, siehe
http://www.db.de/site/dbmuseum/de/besucherinfos/neuigkeiten/adler__wieder__da.html

MfG Gerhard

Hans Bonfigt

unread,
Sep 23, 2008, 7:01:19 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich:

>>> Vielleicht findet sich ja ein pufferküssender Ölscheich dafür.
>> Naja, man könnte die Maschine auf Ölfeuerung umbauen.
>
> Hatte die 19.10 nicht sowieso eine solche?

Kohlestaub mit Stoker, glaube ich.
Ich hab' mich ein Vierteljahrhundert nicht mehr mit Dampfloktechnik
beschäftigt und *ächz* man merkt doch, daß das eine oder andere Bit
kippt.

Man findet da auch nichts wirklich belastbares im Internet; es gab
ja noch andere Perlen wie die H02 1002 mit Zoelly-Turbine und zwei
Wasserkreisläufen, i.e., der Primärkreislauf war komplett geschlos-
sen (probematisch war halt das Öl), was wiederum heißt, daß Du eben
*nicht* 530 Kcal pro Kilo Wasser wegwerfen mußtest.
Natürlich gab es enorme Probleme mit dem polaren Massenträgheits-
momet, das zum einen die Fahreigenschaften beeinflußte und zum
anderen in Verbindung mit der knackigen Getriebeuntersetzung die
Bremsen im wahsten Sinne zur Weißglut brachte.

Alles hochinteressante Entwicklungen, deren Geschichte sich spannend
liest wie ein Krimi. Nur hier in Deutschland interessiert sich
keiner dafür - die bauen ja nicht 'mal den Transrapid.

Gruß Hans

Hans Bonfigt

unread,
Sep 23, 2008, 7:04:10 AM9/23/08
to
Gerhard Thumm:

> Wurde, ja.
>
> Der Adler fährt schon wieder, zwischen Nürnberg und Fürth, siehe
> http://www.db.de/site/dbmuseum/de/besucherinfos/neuigkeiten/adler__wieder__da.html

Was sagt eigentlich das EBA dazu, von wegen nur einer Speisewasserpumpe
und sonstiger Mängel ? Drücken die da beide Augen zu oder hat man wie
bei Märklin ein Elektromotörchen eingebaut und verqualmt etwas Parfüm-
öl ?


Gruß Hans

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 23, 2008, 7:15:09 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:

>seltener nötig, irgend
>ein Baustoffhändler mit Lkw und Bagger, wenn es um die Versorgung
>unterwegs geht.

Wie bei der Sonderfahrt; der LKW mit Bagger kam AFAIR in
Dreiannenhohne.


-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/

Hans Bonfigt

unread,
Sep 23, 2008, 7:21:26 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich:

> Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 09:39:28 +0000 (UTC):
>> dann möge
>> er in diesem Buch doch bitte auch mal ein wenig weiter blättern und auf
>> den Satz stoßen "Der halbe Bahnhof ist doch nur zuliebe der Dampflok
>> da".
>
> Na ja, nimmst du alle Infrastruktur zusammen, die für den Betrieb
> moderner Drehstromloks oder ICE vorhanden sein muss und fängst gar bei
> der Energieerzeugung an, kommt auch eine Menge zusammen, nur steht das
> alles nicht am Bahnhof.

Ich möchte gar nicht wissen, ws Olli da wieder für ein Buch ausgegraben
hat, aber "Stuttgart 21" wäre unter Dampf sicherlich illusorisch.


> Dass im kommerziellen Betrieb vieles von den traditionellen Arbeiten
> an der Dampflok auch automatisiert werden kann, zeigen ja die Sachen,
> die man bei DLM kaufen kann, nur kosten die halt auch einen Haufen
> Geld. Das ist natürlich nichts, um damit täglich Bauzüge zu fahren.

Olli kapiert einfach nicht das Wesentliche, wie sollte er auch ?
Selbst wenn er über Intelligenz oder gar Verstand verfügte, vom
ewigen Planspielen im wirrtuellen Sandkasten bekommt man keine Lebens-
erfahrung, sondern wickelt sich in einen Kokon aus geistigem Dünnschiß.
Der erkenntnistheoretische Ansatz des BWLers: "Mehr Umsatz erhöht
meine Provision".


Schon die alten Römer wußten, ich hab' gerade keine Lust zum
Quellennachweisgooglen,

"Mühsam ist der Weg der Erkenntnis durch Studieren, leicht dagegen
durch Beispiele".

Deswegen brauche wir *imm Alltag* Teschnik zum Anfassen und er-leben.

Gruß Hans

Lüko Willms

unread,
Sep 23, 2008, 7:29:46 AM9/23/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 10:21:59 UTC, schrieb "Gerhard Thumm"
<gerhar...@web.de> auf de.etc.bahn.misc :

> Der Adler fährt schon wieder, zwischen Nürnberg und Fürth, siehe
> http://www.db.de/site/dbmuseum/de/besucherinfos/neuigkeiten/adler__wieder__da.html
>

Diese Woche ist er aber auf der Innotrans in Berlin, auf Schienen
des Außengeländes. Wochenende ist Publikumstag.


MfG,
L.W.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 7:41:03 AM9/23/08
to
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb am Tue, 23 Sep 2008 13:15:09 +0200:

> Wie bei der Sonderfahrt; der LKW mit Bagger kam AFAIR in
> Dreiannenhohne.

Huch? Die HSB hat doch noch alles, was man braucht. Normalerweise
kommen sie mit ihrer Kohle aber hin, bis sie wieder unten sind.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 7:54:21 AM9/23/08
to
Hans Bonfigt schrieb am Tue, 23 Sep 2008 13:01:19 +0200:

> Alles hochinteressante Entwicklungen, deren Geschichte sich spannend
> liest wie ein Krimi. Nur hier in Deutschland interessiert sich
> keiner dafür - die bauen ja nicht 'mal den Transrapid.

Und das ist gut so[tm]. Naja, man hat dann ja noch ein wenig
weitergeforscht und solche Sachen wie kohlenstaubbetriebene
Gasturbinen ausprobiert, aber wie beim Transrapid ist es schon nötig,
für den Alltag zwischen technischen Spielereien und nutzbringender,
wirtschaftlicher Technik zu unterscheiden. Die Entwicklung des
Dampfantriebes wäre vielleicht noch ein wenig weitergegangen, wenn man
sich über Energiepreise hätte irgendeinen Gedanken machen müssen - die
H02 war ja ein Schritt in diese Richtung, aber bei billigem Sprit war
niemand mehr bereit, sich auf diesen technischen Aufwand einzulassen.
Nur schade, dass man diese technisch wichtigen Meilensteine nicht
erhalten hat.

Für den normalen Touri reicht es, wenn es dampft und zischt, auch wenn
das ein Neubaukessel mit Ölfeuerung und elektrischer Vorheizanlage
ist. Die Muselbahner mögen das natürlich nicht.

Für den Raddampfer "Goethe", dem sie jetzt die Dampfmaschine ausbauen
und durch Diesel ersetzen (geht nicht anders, die Aufsichtsbehörde
verlangt für den Rhein zwei unabhängige Antriebsanlagen), haben sie
schon mal die Dampfpfeife auf mp3 aufgezeichnet. Irgendwelchen Dampf
kriegt man dann sicher auch noch hin und alle werden zufrieden sein,
fast alle jedenfalls. Wetten?

Martin Bienwald

unread,
Sep 23, 2008, 8:07:10 AM9/23/08
to
Oliver Schnell schrieb:

> Och, Dampfzüge gibt es doch auch Dutzenden von Strecken in .de
> Und die finden durchaus ihr Publikum - für Fahrten 1 x im Monat o.ä.
> Wenn da jeden Tag volle Züge zu erwarten wären, bin ich mir ziemlich
> sicher, dass dieser Markt von irgendwelchen Anbietern bedient würde.

Wird er doch. Harzer Schmalspurbahnen, Lößnitzgrundbahn, "Molli" u.a.
existieren und klagen meines Wissens auch nicht über besonderen Fahrgast-
mangel.

Allerdings dürfte das auf einer relativ kurzen eigenen Strecke mit einer
eher handlichen Tenderlok auch noch eher wirtschaftlich darstellbar sein
als auf dem DB-Netz (Trassenpreise) mit einer richtig großen Dampflok.

... Martin

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 8:26:34 AM9/23/08
to
Martin Bienwald <martin....@gmx.de> wrote:
> Oliver Schnell schrieb:
>
> > Och, Dampfzüge gibt es doch auch Dutzenden von Strecken in .de
> > Und die finden durchaus ihr Publikum - für Fahrten 1 x im Monat o.ä.
> > Wenn da jeden Tag volle Züge zu erwarten wären, bin ich mir ziemlich
> > sicher, dass dieser Markt von irgendwelchen Anbietern bedient würde.
>
> Wird er doch. Harzer Schmalspurbahnen, Lößnitzgrundbahn, "Molli" u.a.
> existieren und klagen meines Wissens auch nicht über besonderen Fahrgast-
> mangel.

Und die fahren alle eigenwirtschaftlich?
Bei der HSB bitte nicht vergessen, dass der Laden mit seiner Strecke auf
den Brocken, wo man nun mal außer auf Schusters Rappen nicht anders
hinkommt, das ganze restliche Netz subventioniert.


>
> Allerdings dürfte das auf einer relativ kurzen eigenen Strecke mit einer
> eher handlichen Tenderlok auch noch eher wirtschaftlich darstellbar sein
> als auf dem DB-Netz (Trassenpreise) mit einer richtig großen Dampflok.

Gegen die nötigen Bestellentgelder für ein EVU kein Problem.

--
Oliver Schnell

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 8:27:48 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> >
> > Der "Rasende Roland" auf Rügen vielleicht?
>
> Die und die Harzer und die Sachsen wären vielleicht Kandidaten, wenn
> nicht ihr Material noch relativ jung wäre, sie nicht selbst für das
> Alltagsgeschäft leistungsfähige Werkstätten hätten und wenn nicht das
> Dampflokwerk Meinigen für dieses Marktsegment das bessere Angebot
> hätte.

Ohne Bestellentgelder (ex HSB) keine Chance.

--
Oliver Schnell

Matthias Warkus

unread,
Sep 23, 2008, 8:37:43 AM9/23/08
to
Hans Bonfigt schrieb:

> Alles hochinteressante Entwicklungen, deren Geschichte sich spannend
> liest wie ein Krimi. Nur hier in Deutschland interessiert sich
> keiner dafür - die bauen ja nicht 'mal den Transrapid.

Der deutsche Maschinenbau hat dafür völlig ohne Bedarf an irgendwelcher
Dampfloknostalgik oder Magnetschwebe-Science-Fiction die praktikable
dieselhydraulische Lokomotive und die moderne Drehstromlokomotive
entwickelt und verkauft die Dinger nach wie vor wie warme Semmeln.

mawa
--
http://www.prellblog.de

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 8:47:10 AM9/23/08
to
Hans Bonfigt <bonfigt....@t-online.de> wrote:
>
> Olli kapiert einfach nicht das Wesentliche, wie sollte er auch ?
> Selbst wenn er über Intelligenz oder gar Verstand verfügte, vom
> ewigen Planspielen im wirrtuellen Sandkasten bekommt man keine Lebens-
> erfahrung, sondern wickelt sich in einen Kokon aus geistigem Dünnschiß.
> Der erkenntnistheoretische Ansatz des BWLers: "Mehr Umsatz erhöht
> meine Provision".

Keine Argumente - aber persönlich pöbeln, damit sagst du viel über dich aus.

> Deswegen brauche wir *imm Alltag* Teschnik zum Anfassen und er-leben.

Dann mach' doch einfach! Chartere zum Anfangen einen Museumsdampfzug und
lass' ihn werktäglich auf einer Strecke deiner Wahl Taktverkehr fahren.
Wenn es wie von dir behauptet, einen Markt für Alltagszüge mit
Dampfbetrieb gibt, werden dir die Kunden hellauf begeistert in Scharen
zuströmen.
Ein Tourismusverband in Schleswig-Holstein hat ähnliches gemacht
(Wochenenden in der Sommersaison, kein Mehrpreis für Dampfbetrieb).

Nur - ein wenig Kohle und damit meine ich nicht die allein für die Lok -
solltest du schon dafür mitbringen. Wenn du die ersten Millionen mal
verdient hast, lässt du dir dann einfach eine Hightech-Dampflok bauen
dahinter hängst du ein paar - ebenfalls neu gebaute - Dreiachser mit
Chemieklo und Laptop-Steckdose.

Wenn du dir das anders vorstellst, erkläre der werten debx-gemeinde
doch einfach, wie das gehen soll.

> Schon die alten Römer wußten, ich hab' gerade keine Lust zum
> Quellennachweisgooglen,
>
> "Mühsam ist der Weg der Erkenntnis durch Studieren, leicht dagegen
> durch Beispiele".
>
> Deswegen brauche wir *imm Alltag* Teschnik zum Anfassen und er-leben.

Wer braucht das? Hoffnungslose Nostalgiker vielleicht, aber ein Pendler,
der jeden Tag zur Arbeit fährt, wird auf tägliche Dampfbespannung gegen
zusätzlichen Obulus zu seiner Streckenzeitkarte dankend verzichten

--
Oliver Schnell

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 9:05:35 AM9/23/08
to

Aber nur, weil die böse DB sich strickt weigert Neubaudampfloks zu
kaufen und jetzt doch tatsächlich 130 Diesellok (Pfui) für 'ne
Viertelmilliarde bei der Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG
bestellt hat. Ohne den angestrebten Börsengang hätte die DB statt dessen
die gleiche Anzahl 52er o.ä. mit Hochdruckkessel,
16-Zylinder-Verbundtriebwerk, Stoker-Feuerung, Kondenstender,
ETCS-Rechner mit länderspezifischen Specific Transmission Modules' für
europaweiten Einsatz und natürlich Wirbelstrombremse gekauft.

--
Oliver Schnell

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 9:10:39 AM9/23/08
to
Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 12:47:10 +0000 (UTC):

> Wenn es wie von dir behauptet, einen Markt für Alltagszüge mit
> Dampfbetrieb gibt, werden dir die Kunden hellauf begeistert in Scharen
> zuströmen.

Das habe ich hier bisher noch von niemandem gelesen.

- R.

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 9:15:56 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 12:47:10 +0000 (UTC):
>
> > Wenn es wie von dir behauptet, einen Markt für Alltagszüge mit
> > Dampfbetrieb gibt, werden dir die Kunden hellauf begeistert in Scharen
> > zuströmen.
>
> Das habe ich hier bisher noch von niemandem gelesen.

Guckst du hier: Message-ID: <gb5fdo$joo$00$1...@news.t-online.com>

"andererseits wäre der Betrieb einer Plandampfstrecke hier in D
dringend nötig (auch die DB braucht qualifizierte Mitarbeiter)
und _wirtschaftlich rentabel_.
Denn was meinst Du, wie viele Leute *gern* einen entsprechenden
Aufpreis zahlen würden, um einen Dampfzug zu nutzen ?"

--
Oliver Schnell

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 9:16:18 AM9/23/08
to
Matthias Warkus schrieb am Tue, 23 Sep 2008 14:37:43 +0200:

> Der deutsche Maschinenbau hat [...] die praktikable

> dieselhydraulische Lokomotive und die moderne Drehstromlokomotive
> entwickelt und verkauft die Dinger nach wie vor wie warme Semmeln.

Die moderne Drehstromlokomotive kam genau genommen von BBC Schweiz,
der damalige deutsche Ableger hat das dann erstmals realisiert, was
aber heute niemand mehr bewusst ist, weil das alsbald alles in Adtranz
aufging.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 9:20:28 AM9/23/08
to
Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 12:27:48 +0000 (UTC):

> Ohne Bestellentgelder (ex HSB) keine Chance.

Die fallen aber nicht höher aus, weil Dampflokomotiven eingesetzt
sind. Die HSB haben sich dennoch dafür entschieden, den Regelbetrieb
damit zu machen, weil sie über Infrastruktur und vor allem versierte
Mitarbeiter als Kapital verfügen, das sie nicht wegschmeißen wollten.
Dass heute viele Touristen eben wegen dieses Regelbetriebes in die
Gegend kommen, dürfte die Entscheidung aber auch beeinflusst haben -
als es noch nennenswerten Dieselbetrieb mit den Harzkamelen gab, wurde
wohl auch sehr deutlich mit den Füßen abgestimmt, was sich verkaufen
lässt und was nicht. Bis auf die Stichstrecke zum Brocken gibt es
schließlich überall gut ausgebaute Straßen.

Kai Garlipp

unread,
Sep 23, 2008, 9:25:46 AM9/23/08
to
On 23.09.2008 11:26, Lüko Willms wrote:
>> Jedenfalls halte ich es für unmöglich mit historischem Betrieb
>> auf Vollkostenbasis auch nur ansatzweise dauerhaft genug Geld
>> verdienen zu können, um das alles bezahlen zu können.
>
> Rasender Roland auf Rügen...

Das glaube ich nicht. Bei der Rügenschen Bäderbahn (wie sie seit dem letzten
Betreiberwechsel heißt) stecken auch Bestellerentgelte für den dort gefahrenen
Nahverkehr drin.

Eigentwirtschaftlich kann man einen derartigen Betrieb gar nicht durchführen.

Bye Kai

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 9:38:44 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 12:27:48 +0000 (UTC):
>
> > Ohne Bestellentgelder (ex HSB) keine Chance.
>
> Die fallen aber nicht höher aus, weil Dampflokomotiven eingesetzt
> sind. Die HSB haben sich dennoch dafür entschieden, den Regelbetrieb
> damit zu machen, weil sie über Infrastruktur und vor allem versierte
> Mitarbeiter als Kapital verfügen, das sie nicht wegschmeißen wollten.
> Dass heute viele Touristen eben wegen dieses Regelbetriebes in die
> Gegend kommen, dürfte die Entscheidung aber auch beeinflusst haben -
> als es noch nennenswerten Dieselbetrieb mit den Harzkamelen gab, wurde
> wohl auch sehr deutlich mit den Füßen abgestimmt, was sich verkaufen
> lässt und was nicht. Bis auf die Stichstrecke zum Brocken gibt es
> schließlich überall gut ausgebaute Straßen.

Jetzt guck dir doch einfach mal die Tarifstruktur der HSB an. Mit der
*einen* Monopolstrecke macht der Laden seine gesamte Kohle. Im Selketal
wird überwiegend gedieselt und im übrigen ist dort der Schienenverkehr
südlich Stiege bzw auf der Harzquerbahn südlich Drei Annen Hohe bis nach
Ilfeld eher eine Alibiveranstaltung. Erst im Bereich der Nordhausener
"Stadtbahn" kannst du das wieder als halbwegs ernsthaften Nahverkehr
bezeichnen.

--
Oliver Schnell

Oliver Schnell

unread,
Sep 23, 2008, 9:40:25 AM9/23/08
to

Doch - in der debx-Welt geht das.

--
Oliver Schnell

Lüko Willms

unread,
Sep 23, 2008, 9:45:32 AM9/23/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 13:25:46 UTC, schrieb Kai Garlipp
<kai.g...@gmx.net> auf de.etc.bahn.misc :

> >> Jedenfalls halte ich es für unmöglich mit historischem Betrieb
> >> auf Vollkostenbasis auch nur ansatzweise dauerhaft genug Geld
> >> verdienen zu können, um das alles bezahlen zu können.
> >
> > Rasender Roland auf Rügen...
>
> Das glaube ich nicht. Bei der Rügenschen Bäderbahn (wie sie seit dem letzten
> Betreiberwechsel heißt) stecken auch Bestellerentgelte für den dort gefahrenen
> Nahverkehr drin.

Weiß nicht, aber wenn, dann gehört das ja mit zu den Einnahmen des
Betreibers, über die er seinen Teil der Kurtaxe abbekommt (wenns das
auf Rügen gibt, weiß nicht), und das ist nicht anders als bei (fast)
jedem Regionalverkehr. Auf jeden Fall gibt es dort -- wie am Brocken
-- einen Regelbetrieb nach Fahrplan unter Dampf, nicht nur eine
gelegentliche Ausfahrt mit einem Museumszug auf einer womöglich noch
stillgelegten Strecke, die vorher in der Vereinszeitung bekanntgegeben
werden muß, damit sich genügend Mitfahrer finden.

Daß dies natürlich in einem Touristengebiet anders machbar ist, als
beispielsweise im S-Bahn-Citytunnel von Frankfurt am Main, steht auf
einem anderen Blatt. Für normalen Regelbetrieb, wo der Nostalgiefaktor
und "Der Weg ist das Ziel" keine besondere Rolle spielt, sondern das
schnelle und bequeme Ankommen, wird heutzutage in Europa niemand mehr
Dampfloks einsetzen.


MfG,
L.W.

Kai Garlipp

unread,
Sep 23, 2008, 10:30:52 AM9/23/08
to
On 23.09.2008 15:45, Lüko Willms wrote:

>>>> Jedenfalls halte ich es für unmöglich mit historischem Betrieb
>>>> auf Vollkostenbasis auch nur ansatzweise dauerhaft genug Geld
>>>> verdienen zu können, um das alles bezahlen zu können.
>>> Rasender Roland auf Rügen...
>> Das glaube ich nicht. Bei der Rügenschen Bäderbahn (wie sie seit dem letzten
>> Betreiberwechsel heißt) stecken auch Bestellerentgelte für den dort gefahrenen
>> Nahverkehr drin.
>
> Weiß nicht, aber wenn, dann gehört das ja mit zu den Einnahmen des
> Betreibers,

Dann ist es aber kein Betrieb auf Vollkostenbasis mehr.

Ein anderes Modell mit Bestellerentgelten gibt es z.B. beim Molli, wo Kreis oder
der kreiseigene Busbetrieb der Gesellschafter ist und weil die normalen
ÖPNV-Monats- und Wochenkarten im Molli gültig sind dürfte da auch Geld vom
Verkehrsverbund drin stecken.

> über die er seinen Teil der Kurtaxe abbekommt (wenns das
> auf Rügen gibt, weiß nicht), und das ist nicht anders als bei (fast)
> jedem Regionalverkehr. Auf jeden Fall gibt es dort -- wie am Brocken
> -- einen Regelbetrieb nach Fahrplan unter Dampf,

Das gibt es bei anderen ostdeutschen Schmalspurstrecken auch noch.

> nicht nur eine
> gelegentliche Ausfahrt mit einem Museumszug auf einer womöglich noch
> stillgelegten Strecke, die vorher in der Vereinszeitung bekanntgegeben
> werden muß, damit sich genügend Mitfahrer finden.
>
> Daß dies natürlich in einem Touristengebiet anders machbar ist,


Wobei der der Tourismus in Rügen auch nur während des Sommers vorhanden ist.
Sonst ist die Ostsee zu kalt zum baden. Und zum Winter heizt auch die
Pressnitztalbahn eine Dampflok weniger auf Rügen an.

Den Besteller haben sie als Logo gleich auf die Fahrpläne geduckt, denn auf
http://www.pressnitztalbahn.com/ruegen/doc-fplo2.pdf findet man das Logo der
landeseigenen Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern.

Bye Kai


Lüko Willms

unread,
Sep 23, 2008, 11:01:13 AM9/23/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 14:30:52 UTC, schrieb Kai Garlipp
<kai.g...@gmx.net> auf de.etc.bahn.misc :

> >> Betreiberwechsel heißt) stecken auch Bestellerentgelte

> >> für den dort gefahrenen Nahverkehr drin.
> >
> > Weiß nicht, aber wenn, dann gehört das ja mit zu den Einnahmen des
> > Betreibers,
>
> Dann ist es aber kein Betrieb auf Vollkostenbasis mehr.

wieso denn nicht? Das gehört zu den völlig normalen Einnahmen eines
Verkehrsbetrieb im Nah- und Regionalverkehr. Kaum einer finanziert
sich alleine durch den Fahrscheinverkauf, aber alle kommen voll auf
ihre Kosten und machen sogar noch Profit und steigende Börsenkurse.
Anders als ein Eisenbahnernostalgieverein ist keine Veolia, DB Regio,
Arriva oder andere Heidekrautbahn auf Spenden und Mitgliedsbeiträge
angewiesen.

Der Verkehr wird gemischt finanziert -- einmal aus dem gemeinsamen
Topf, zum anderen durch einen Kostenbeitrag der jeweils einzelnen
Nutzer (Fahrschein, Maut). Wenn ich mit Fahrrad oder Auto über
öffentliche Straßen fahre, beruht das auch auf öffentlichen
Investitionen und laufenden Ausgaben für den Unterhalt durch die
jeweils zuständige Gebietskörperschaft. Warum sollte das bei der
Eisenbahn anders sein?


MfG,
L.W.


Hans Bonfigt

unread,
Sep 23, 2008, 11:29:10 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich:

> Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 12:47:10 +0000 (UTC):
>
>> Wenn es wie von dir behauptet, einen Markt für Alltagszüge mit
>> Dampfbetrieb gibt, werden dir die Kunden hellauf begeistert in Scharen
>> zuströmen.
>
> Das habe ich hier bisher noch von niemandem gelesen.

Dochdoch, das hab' ich geschrieben.


Versuch macht kluch

Hans Bonfigt

unread,
Sep 23, 2008, 11:32:16 AM9/23/08
to
Matthias Warkus:

> Der deutsche Maschinenbau hat dafür völlig ohne Bedarf an irgendwelcher
> Dampfloknostalgik oder Magnetschwebe-Science-Fiction

Es geht *weder* um Nostalgik *noch* um science fiction - was ja schließ-
lich das gleiche ist.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 23, 2008, 11:54:15 AM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:

>Huch? Die HSB hat doch noch alles, was man braucht. Normalerweise
>kommen sie mit ihrer Kohle aber hin, bis sie wieder unten sind.

DaS war eine Fahrt von Quedlinburg zum Brocken und wieder zurück, also
eine ordentliche Strecke, Wasserfassen war sogar noch öfters angesagt.
Grüße aus'm Buntling gen Heimat :)

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 12:01:05 PM9/23/08
to
Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 13:15:56 +0000 (UTC):

> Guckst du hier: Message-ID: <gb5fdo$joo$00$1...@news.t-online.com>
>
> "andererseits wäre der Betrieb einer Plandampfstrecke hier in D
> dringend nötig (auch die DB braucht qualifizierte Mitarbeiter)
> und _wirtschaftlich rentabel_.

Axo, ja, hatte ich übersehen. Nun ist für die DB der Zug aber
buchstäblich bereits abgefahren, nachdem sie sich beeilt hat, die
Betriebsteile zu privatisieren, die sowas noch machen und auch die
Mitarbeiter dafür haben. Die wiederum (ich erwähnte die HSB) werden
sich genau das überlegt haben, aber...

> Denn was meinst Du, wie viele Leute *gern* einen entsprechenden
> Aufpreis zahlen würden, um einen Dampfzug zu nutzen ?"

...die haben auch das Glück, in touristisch erschlossenen und
interessanten Gegenden zu fahren, wo das passende Publikum hinkommt.

Ist das weniger ausgeprägt, so kann man - da stimme ich völlig zu -
schon froh sein, wenn man wie der DEV in Bruchhausen-Vilsen und umzu
einen fahrplanmäßigen Wochenendbetrieb über die gesamte Sommersaison
hinbekommt, was aber auch nicht ohne viele Ehrenamtliche geht. Aber
immerhin geht das ja. Wer macht das eigentlich in Deutschland noch in
diesem Umfang? Die Pressnitztalbahn fällt mir ein, aber wer noch?

Gruß - Reinhard

Gruß - Reinhard.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 12:01:29 PM9/23/08
to
Hans Bonfigt schrieb am Tue, 23 Sep 2008 17:29:10 +0200:

> Dochdoch, das hab' ich geschrieben.

Jau. Siehe nebenan.

Gruß - Reinhard.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 12:06:54 PM9/23/08
to
Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 13:38:44 +0000 (UTC):

> Jetzt guck dir doch einfach mal die Tarifstruktur der HSB an. Mit der
> *einen* Monopolstrecke macht der Laden seine gesamte Kohle.

Der Fahrpreis ist monopolgerecht, aber zwischen Wernigerode und
Schierke kann man Plandampf zum Schnäppchenpreis bekommen, was auch
ausgiebig genutzt wird, gerne auch von Busgruppen, die sowieso keine
Zeit für eine Brockenfahrt haben.

> Im Selketal
> wird überwiegend gedieselt und im übrigen ist dort der Schienenverkehr
> südlich Stiege bzw auf der Harzquerbahn südlich Drei Annen Hohe bis nach
> Ilfeld eher eine Alibiveranstaltung. Erst im Bereich der Nordhausener
> "Stadtbahn" kannst du das wieder als halbwegs ernsthaften Nahverkehr
> bezeichnen.

Im südlichen Abschnitt ist die gesamte Verkehrsnachfrage nach meinem
Eindruck eher schwach. Dafür würden tatsächlich die meiste Zeit im
Jahr auch ein paar Busse reichen, aber eben nur die meiste Zeit und
auch nicht überall.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 12:08:51 PM9/23/08
to
Kai Garlipp schrieb am Tue, 23 Sep 2008 15:25:46 +0200:

> Eigentwirtschaftlich kann man einen derartigen Betrieb gar nicht durchführen.

Nach dieser Definition von "eigenwirtschaftlich" fährt auch Metronom
nicht so durchs Land.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 12:11:28 PM9/23/08
to
Lüko Willms schrieb am Tue, 23 Sep 2008 17:01:13 +0200:

> Anders als ein Eisenbahnernostalgieverein ist keine Veolia, DB Regio,
> Arriva oder andere Heidekrautbahn auf Spenden und Mitgliedsbeiträge
> angewiesen.

Kein einziger Nostalgieverein spielt aber in der Liga "bestellter
Nahverkehr" mit. Dafür brauchen sie dann halt Spenden.

- R.

Lüko Willms

unread,
Sep 23, 2008, 12:37:02 PM9/23/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 16:06:54 UTC, schrieb Reinhard Greulich
<usn0208...@greulich.de> auf de.etc.bahn.misc :

> > Jetzt guck dir doch einfach mal die Tarifstruktur der HSB an. Mit der
> > *einen* Monopolstrecke macht der Laden seine gesamte Kohle.
>
> Der Fahrpreis ist monopolgerecht,

vor mir steht eine Rückfahrkarte Wernigerode - Brocken für 42 DEM
(9.10.99).


MfG,
L.W.

Lüko Willms

unread,
Sep 23, 2008, 12:37:08 PM9/23/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 16:11:28 UTC, schrieb Reinhard Greulich
<usn0208...@greulich.de> auf de.etc.bahn.misc :

> > Anders als ein Eisenbahnernostalgieverein ist keine Veolia, DB Regio,

> > Arriva oder andere Heidekrautbahn auf Spenden und Mitgliedsbeiträge
> > angewiesen.
>
> Kein einziger Nostalgieverein spielt aber in der Liga "bestellter
> Nahverkehr" mit. Dafür brauchen sie dann halt Spenden.

Sagte ich ja.

Dampf im Regelverkehr gibts nur da, wo "Der Weg ist das Ziel" vor
"ich muß schnell von A nach B" steht.


MfG,
L.W.


Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 1:34:29 PM9/23/08
to
Lüko Willms schrieb am Tue, 23 Sep 2008 18:37:02 +0200:

> vor mir steht eine Rückfahrkarte Wernigerode - Brocken für 42 DEM
> (9.10.99).

Kostet heute (23.9.2009) 24 Euro. Die haben also nicht mal Hartmuts
Preiserhöhungen mitgemacht.

- R.

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 23, 2008, 2:02:15 PM9/23/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:

>Kostet heute (23.9.2009) 24 Euro. Die haben also nicht mal Hartmuts
>Preiserhöhungen mitgemacht.

Und für 29 EUR gab es die Sonderfahrt von QLB aus, und wieder zurück
mit Linie.

Reinhard Greulich

unread,
Sep 23, 2008, 2:32:31 PM9/23/08
to
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb am Tue, 23 Sep 2008 20:02:15 +0200:

> Und für 29 EUR gab es die Sonderfahrt von QLB aus, und wieder zurück
> mit Linie.

Jo. Aber das Schnäppchen ist von Wernigerode nach Schierke rauf. Eine
Stunde Plandampf für fünf Euro, Einzelfahrschein, vollflexibel,
Normalpreis. ;-)

Gruß - Reinhard.

Daniel Pichl

unread,
Sep 24, 2008, 1:29:26 AM9/24/08
to
Hans Bonfigt schrieb:

Joah, nur dürfte es der Masse der Reisenden am Allerwertesten vorbei
gehen, was denn vor den Waggons gespannt ist, und bis auf einige wenige
Eisenbahnfans (Hand aufs Herz - Eisenbahnfans sind nunmal eine doch eher
kleine Minderheit unter den Reisenden) wird wohl niemand bereit sein,
einen *Aufschlag* zahlen, nur weil ein schnaubendes, zischendes
ineffizientes Dampfungetüm vor dem Zug gespannt ist.

> Versuch macht kluch

und der endet mit großer Wahrscheinlichkeit in einem finanziellen Fiasko
- weswegen niemand (entgegen Lükos allgemeinen Ansichten bzgl.
Kapitalismus) sich auf das Wagnis einlassen wird, einen *täglichen*
Planbetrieb mit Dampfloks fahren zu wollen.

bye, Daniel

Daniel Pichl

unread,
Sep 24, 2008, 1:34:08 AM9/24/08
to
Daniel Pichl schrieb:

> und der endet mit großer Wahrscheinlichkeit in einem finanziellen Fiasko
> - weswegen niemand (entgegen Lükos allgemeinen Ansichten bzgl.
> Kapitalismus) sich auf das Wagnis einlassen wird, einen *täglichen*
> Planbetrieb mit Dampfloks fahren zu wollen.

Kleiner Nachtrag, damit wir uns nicht falsch verstehen ;)

Ich halte regelmäßige Museumsfahrten durchaus für nützlich, allein
darum, um den jüngeren Generationen Technik-Geschichte näher zu bringen,
aber einen täglichen Dampf-Verkehr halte ich gerade in der heutigen Zeit
für finanziell nicht durchführbar.

bye, Daniel

Oliver Schnell

unread,
Sep 24, 2008, 2:03:49 AM9/24/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> Kai Garlipp schrieb am Tue, 23 Sep 2008 15:25:46 +0200:
>
> > Eigentwirtschaftlich kann man einen derartigen Betrieb gar nicht durchfᅵhren.
>
> Nach dieser Definition von "eigenwirtschaftlich" fᅵhrt auch Metronom
> nicht so durchs Land.

Fᅵhrt er natᅵrlich nicht. Was ist am Begriff "eigenwirtschaftlich" jetzt
so schwierig zu verstehen?

Aber du willst hinsichtlich der Kostendeckung jetzt nicht Metronom und
Rasenden Roland auf eine Stufe stellen, oder?

--
Oliver Schnell

Oliver Schnell

unread,
Sep 24, 2008, 2:05:20 AM9/24/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb am Tue, 23 Sep 2008 20:02:15 +0200:
>
> > Und fᅵr 29 EUR gab es die Sonderfahrt von QLB aus, und wieder zurᅵck
> > mit Linie.
>
> Jo. Aber das Schnᅵppchen ist von Wernigerode nach Schierke rauf. Eine
> Stunde Plandampf fᅵr fᅵnf Euro, Einzelfahrschein, vollflexibel,
> Normalpreis. ;-)

Und was kostet im vergle3ich ein Lᅵnderticket? Merkste was?

--
Oliver Schnell

Oliver Schnell

unread,
Sep 24, 2008, 2:16:41 AM9/24/08
to
Reinhard Greulich <usn0208...@greulich.de> wrote:
> Oliver Schnell schrieb am Tue, 23 Sep 2008 13:15:56 +0000 (UTC):
>
> > Guckst du hier: Message-ID: <gb5fdo$joo$00$1...@news.t-online.com>
> >
> > "andererseits wäre der Betrieb einer Plandampfstrecke hier in D
> > dringend nötig (auch die DB braucht qualifizierte Mitarbeiter)
> > und _wirtschaftlich rentabel_.
>
> Axo, ja, hatte ich übersehen. Nun ist für die DB der Zug aber
> buchstäblich bereits abgefahren, nachdem sie sich beeilt hat, die
> Betriebsteile zu privatisieren, die sowas noch machen und auch die
> Mitarbeiter dafür haben.

Bla, bla. Wenn du von Läden mit Monopolstrecken a la HSB mal absiehst,
ist der Zug für die DB nicht abgefahren - er stand nämlich nie da. Du
kriegst das mit Mitarbeitern, die du mit richtigem Geld bezahlen musst
und die anders als in Museumsbahnvereinen ehrenamtlich tätig sind (ja
sogar für das Privileg, dabei sein zu dürfen, noch Mitgliedsbeiträge
abdrücken), einfach nicht hin.

> Die wiederum (ich erwähnte die HSB) werden
> sich genau das überlegt haben, aber...
>
> > Denn was meinst Du, wie viele Leute *gern* einen entsprechenden
> > Aufpreis zahlen würden, um einen Dampfzug zu nutzen ?"
>
> ...die haben auch das Glück, in touristisch erschlossenen und
> interessanten Gegenden zu fahren, wo das passende Publikum hinkommt.

Das ist das eine. Das andere ist die Monopolstellung, die sie für den
Brockenverkehr hat. Wenns eine Reisebustaugliche Straße dort hoch gäbe,
würde das ganz Businessmodell der HSB eingehen. Damit wir uns nicht
falsch verstehen: ich finde es toll, dass es sowas gibt und dass das
technisch wie ökonomiusch funktioniert, aber dass du sowas andernorts,
wo derartige Randbedingungen fehlen, als tägliche
Plandampfgeschichte ohne massive Zuzahlungen der öffentlichen Hand (oder
meinetwegen eines privaten Sponsors) zum Preis eines ohnehin zu
bestellenden Nahverkehrs hinbekommst, ist unmöglich.

> Ist das weniger ausgeprägt, so kann man - da stimme ich völlig zu -
> schon froh sein, wenn man wie der DEV in Bruchhausen-Vilsen und umzu
> einen fahrplanmäßigen Wochenendbetrieb über die gesamte Sommersaison
> hinbekommt, was aber auch nicht ohne viele Ehrenamtliche geht. Aber
> immerhin geht das ja. Wer macht das eigentlich in Deutschland noch in
> diesem Umfang? Die Pressnitztalbahn fällt mir ein, aber wer noch?

Gehst du zu
http://kursbuch.bahn.de/hafas/kbview.exe/dn?rt=1&mainframe=teilA_main
klickst auf "Museumsbahnen" und bekommst dann ein schöne Aufstellung wo
gefahren wird.

Die ganzen Sonderfahrten auf dem DB-Netz von Veranstaltern wie UEF & Co
sind da noch nicht drin.

--
Oliver Schnell

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 24, 2008, 3:03:46 AM9/24/08
to
Oliver Schnell <o...@tenesu.mkm.de> wrote:

>Und was kostet im vergle3ich ein L�nderticket? Merkste was?

Was ist da der Zusammenhang?

Oliver Schnell

unread,
Sep 24, 2008, 3:33:30 AM9/24/08
to
Ralph A. Schmid, dk5ras <ra...@radio-link.net> wrote:
> Oliver Schnell <o...@tenesu.mkm.de> wrote:
>
> >Und was kostet im vergle3ich ein Länderticket? Merkste was?

>
> Was ist da der Zusammenhang?

Welches Fahrpreisniveau du brauchst, um mit dem Dampfbetrieb über die
Runden zu kommen, versus dem Preisniveau, das du für gewöhnlich im
bestellten Nahverkehr hast.

--
Oliver Schnell

Martin Bienwald

unread,
Sep 24, 2008, 3:53:40 AM9/24/08
to
Oliver Schnell schrieb:
> Martin Bienwald <martin....@gmx.de> wrote:
>> Oliver Schnell schrieb:

>> > Och, Dampfzüge gibt es doch auch Dutzenden von Strecken in .de
>> > Und die finden durchaus ihr Publikum - für Fahrten 1 x im Monat o.ä.
>> > Wenn da jeden Tag volle Züge zu erwarten wären, bin ich mir ziemlich
>> > sicher, dass dieser Markt von irgendwelchen Anbietern bedient würde.
>>
>> Wird er doch. Harzer Schmalspurbahnen, Lößnitzgrundbahn, "Molli" u.a.
>> existieren und klagen meines Wissens auch nicht über besonderen Fahrgast-
>> mangel.
>
> Und die fahren alle eigenwirtschaftlich?

Ich muß zugeben, daß ich das nicht weiß. Allerdings verlangen die meisten
dieser Bahnen Einzelfahrpreise deutlich über dem normalen DB- oder Verbund-
niveau.

Die HSB betreibt bestellten ÖPNV, allerdings meines Wissens nicht mit
Dampf. (Könnte sein, daß sie für die paar dampfbespannten Züge zwischen
Nordhausen und Ilfeld auch Bestellerentgelte bekommt, aber ich glaube
kaum, daß Thüringen da mehr als für den Triebwagen zahlt.)

> Bei der HSB bitte nicht vergessen, dass der Laden mit seiner Strecke auf
> den Brocken, wo man nun mal außer auf Schusters Rappen nicht anders
> hinkommt, das ganze restliche Netz subventioniert.

Klar. Es ist sicher auch kein Zufall, daß solche Bahnen sich vor allem
in Gegenden mit viel Tourismus halten können.

>> Allerdings dürfte das auf einer relativ kurzen eigenen Strecke mit einer
>> eher handlichen Tenderlok auch noch eher wirtschaftlich darstellbar sein
>> als auf dem DB-Netz (Trassenpreise) mit einer richtig großen Dampflok.
>
> Gegen die nötigen Bestellentgelder für ein EVU kein Problem.

Zweifellos, aber die müssen ja auch irgendwo herkommen.

... Martin

Lüko Willms

unread,
Sep 24, 2008, 4:17:48 AM9/24/08
to
Am Tue, 23 Sep 2008 12:26:34 UTC, schrieb Oliver Schnell
<o...@tenesu.mkm.de> auf de.etc.bahn.misc :

> Bei der HSB bitte nicht vergessen, dass der Laden mit seiner Strecke auf

> den Brocken, wo man nun mal au�er auf Schusters Rappen nicht anders
> hinkommt,

falsch, man kann ab Schierke auch mit Pferdekutschen hochfahren.
Schreibt der Wikipedia-Autor zu "Brocken". Und man kann nat�rlich auch
per Pedale hochradeln.

Hier gilt f�r jede Verkehrsart: der Weg ist das Ziel.


MfG,
L.W.


Hans-Joachim Zierke

unread,
Sep 24, 2008, 4:21:34 AM9/24/08
to

Daniel Pichl schrieb:


> Ich halte regelmäßige Museumsfahrten durchaus für nützlich, allein
> darum, um den jüngeren Generationen Technik-Geschichte näher zu bringen,

Ginge es darum, würde man den Zug mit E 18 oder V 140 ziehen, nicht mit
"diese Stinker hat man wider besseren Wissens dann doch noch gebaut,
weil der GröFaZ Diesel und Kupfer dringend dafür brauchte, den Rest
Europas zu überfallen".


Hans-Joachim

--
Loader ballet.

http://www.railpictures.net/images/d1/5/6/1/2561.1124286600.jpg

Hans-Joachim Zierke

unread,
Sep 24, 2008, 4:47:01 AM9/24/08
to

Reinhard Greulich schrieb:


> Und das ist gut so[tm]. Naja, man hat dann ja noch ein wenig
> weitergeforscht und solche Sachen wie kohlenstaubbetriebene
> Gasturbinen ausprobiert,

Jaja ...
http://www.shorpy.com/node/1404?size=_original


> Die Entwicklung des
> Dampfantriebes wäre vielleicht noch ein wenig weitergegangen, wenn man
> sich über Energiepreise hätte irgendeinen Gedanken machen müssen - die
> H02 war ja ein Schritt in diese Richtung, aber bei billigem Sprit war
> niemand mehr bereit, sich auf diesen technischen Aufwand einzulassen.

Eine Dampflok schafft 8 - 12% Effizienz, wenn sie und der Lokführer gut
ist, und ein paar Prozent hätte man vielleicht noch herauskitzeln
können, aber auch die damaligen Kraftwerke waren schon bei 25%.

Bei höherem Ölpreis kommt man immer bei der Elektrifizierung an, heute
oder 1950 ist egal.

Was den Dampfantrieb ein paar Jahre länger erhalten hat, war der
2. Weltkrieg. In den USA gingen die Dampfloks ab 1950 zum Schrott, und
1955 waren die meisten weg. Ohne den Krieg und das Verbot für Firmen wie
Baldwin, Dieselloks zu bauen, wären die Dinger schon 1945 oder 47 zum
Schrottplatz gefahren. Für Deutschland konnte man vom gleichen Ergebnis
ausgehen, bis ca. 1938 konnte die Reichsbahn ja technisch durchaus
mithalten.

> Nur schade, dass man diese technisch wichtigen Meilensteine nicht
> erhalten hat.

"Technisch wichtige Meilensteine" auf dem Weg zu längst überholter
Technik? Hätte man nicht lieber das Pferdefuhrwerk weiterentwickeln
sollen?

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Sep 24, 2008, 5:25:20 AM9/24/08
to
Oliver Schnell <o...@tenesu.mkm.de> wrote:

>Welches Fahrpreisniveau du brauchst, um mit dem Dampfbetrieb über die
>Runden zu kommen, versus dem Preisniveau, das du für gewöhnlich im
>bestellten Nahverkehr hast.

Fragt sich, ob man alleine von den LT leben könnte, oder ob es nicht
eher die Pendler sind, oder allgemein die Zeitkarteninhaber.

Dieter Bruegmann

unread,
Sep 24, 2008, 5:32:37 AM9/24/08
to
Hans-Joachim Zierke (Wed, 24 Sep 2008 08:47:01 +0000 (UTC)):

>
> Reinhard Greulich schrieb:
>
>
>> Und das ist gut so[tm]. Naja, man hat dann ja noch ein wenig
>> weitergeforscht und solche Sachen wie kohlenstaubbetriebene
>> Gasturbinen ausprobiert,
>
> Jaja ...
> http://www.shorpy.com/node/1404?size=_original
>
>
>> Die Entwicklung des
>> Dampfantriebes wäre vielleicht noch ein wenig weitergegangen, wenn man
>> sich über Energiepreise hätte irgendeinen Gedanken machen müssen - die
>> H02 war ja ein Schritt in diese Richtung, aber bei billigem Sprit war
>> niemand mehr bereit, sich auf diesen technischen Aufwand einzulassen.
>
> Eine Dampflok schafft 8 - 12% Effizienz, wenn sie und der Lokführer gut
> ist,

Vergiß den Heizer nicht! Der und der Lokführer müssen ein gutes Team
sein, um das Optimum aus der Maschine herauszuholen: Der Heizer muß
zur richtigen Zeit den richtigen Dampfdruck aufbauen und der Lokführer
muß diesen Dampf gut ausnutzen.

Dazu kommt noch, daß jede Lok ein Individuum ist.

Beide sind Spezialisten an ihrem gemeinsamen Arbeitsplatz und beide
sind aufeinander angewiesen.

So nachzulesen bei "Rolf Wittig - Rolfs Bahn Geschichten".[1]


Da Didi

Fußnötiges:
===========
[1] http://www.amazon.de/Rolfs-Bahn-Geschichten-Rolf-Wittig/dp/383340003X/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1222248501&sr=8-2
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
"Guck mal Oma, der Hubschrauber da oben, der hängt schon über 30
Minuten in der Luft!!" - "Bestimmt ist ihm das Benzin ausgegangen."

Hans-Joachim Zierke

unread,
Sep 24, 2008, 6:59:29 AM9/24/08
to

Dieter Bruegmann schrieb:


> Vergiß den Heizer nicht! Der und der Lokführer müssen ein gutes Team
> sein, um das Optimum aus der Maschine herauszuholen: Der Heizer muß
> zur richtigen Zeit den richtigen Dampfdruck aufbauen und der Lokführer
> muß diesen Dampf gut ausnutzen.
>
> Dazu kommt noch, daß jede Lok ein Individuum ist.
>
> Beide sind Spezialisten an ihrem gemeinsamen Arbeitsplatz und beide
> sind aufeinander angewiesen.
>
> So nachzulesen bei "Rolf Wittig - Rolfs Bahn Geschichten".[1]


Ja sicher! Und wenn alles optimal läuft, kommt ein Wirkungsgrad im
Bereich von 8 - 12% heraus.

Sonst weniger.

Martin Bienwald

unread,
Sep 24, 2008, 7:45:33 AM9/24/08
to
Reinhard Greulich schrieb:

> Jo. Aber das Schnäppchen ist von Wernigerode nach Schierke rauf. Eine
> Stunde Plandampf für fünf Euro, Einzelfahrschein, vollflexibel,
> Normalpreis. ;-)

Das sind, gegenüber dem DB-Tarif für 20 km (3,60 EUR), immerhin knapp 40%
Dampfzuschlag. Gegenüber dem WVB-Bus von Wernigerode nach Schierke (3 EUR)
macht das sogar 67% Zuschlag aus.

... Martin

Lüko Willms

unread,
Sep 24, 2008, 9:08:37 AM9/24/08
to
Am Wed, 24 Sep 2008 11:45:33 UTC, schrieb Martin Bienwald
<martin....@gmx.de> auf de.etc.bahn.misc :

Der Weg ist das Ziel.

Ich hab vorhin mal die Fahrpläne des "Rasenden Roland" oder Rügener
Bäderbahn nachgeschlagen -- im Sommerfahrplan auf der Hauptstrecke 13
Züge pro Tag, quasi im Stundentakt, im Winterfahrplan 5.10. bis
Jahresende sechs pro Tag.

Und was die Preise angeht -- die ebenfalls auf einer Urlaubsinsel
fahrende Usedomer Bäderbahn wendet, obwohl eine Tochtergesellschaft
der DB Regio AG, den DB-Tarif auch nur teilweise an: eine kostenlose
Mitnahme von Kindern gibt es nicht, was beim Familienurlaub an der
Ostsee ja auch eine ganz tolle Sache ist...


mfG,
L.W.

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