Ulrich schrieb am Sat, 14 Apr 2012 10:49:34 +0200:
> Ich wünsche mir nach wie vor eine digitale Version, aber ohne DVD oder
> solche altertümliche Medien. Download vom Verlag zu einem fairen Preis
> und Plattformunabhängige Technik und ich bin dabei.
Klar. Ich hätte auch eine ganze Menge Wünsche.
Nun ist der Aufwand für die Produktion eines solchen Nischenproduktes
sowieso schon unverhältnismäßig hoch - du musst ja keinen Text mit
allenfalls ein paar Illustrationen produzieren, sondern ein
kartographisches Produkt, das auf eine winzige und dazu noch
vergleichsweise wenig zahlungsbereite Zielgruppe zielt.
Um mal ein Gefühl für die preislichen Dimensionen zu bekommen,
betrachte man die elektronischen Seekarten. Ein Sportbootkartensatz,
der ungefähr die Fläche eines kleineren Bundeslandes abdeckt, kostet
zusammen mit einem einfachen Leseprogramm (bessere kann man dann extra
kaufen) um die 30 Euro. Gut, das sind Vektorkarten, also skalierbar
und mit ziemlich hoher Detailwiedergabe bis hin zum letzten Bootssteg,
aber das wäre ja kein Nachteil. Die Nachfrage danach dürfte dennoch
eher höher sein als die für so ein Eisenbahnprodukt. Dazu kommt, dass
die Zielgruppe zahlungskräftiger ist und als weniger erfinderisch
angesehen werden kann, was die Umgehung von Kopierschutzmechanismen
angeht.
Gut, sagen wir mal, für schnäppchenweise 300 Euro bekommst du deinen
elektronischen Eisenbahnatlas. Wäre angesichts des Vergleichsproduktes
ein fairer Preis. Würdest du das hinlegen?
Ich nicht.
Als Verleger würde ich folglich von solchen Produkten schön die Finger
lassen.
Gruß - Reinhard.