Thomas Hochstein schrieb am Mittwoch, 20. September 2023 um 21:30:04 UTC+2:
> Marc Haber schrieb:
> > "Klaus H." <
kl.h...@web.de> wrote:
> >> In der Antike gab es für solche Zwecke den sachkundigen analogen Beamten.
> >
> > Den will halt heute niemand mehr bezahlen.
> Ich nehme eher an, für die - möglicherweise sogar tätigkeitsangemessene -
> Besoldung will heute niemand mehr arbeiten.
Das kann man auch beim Schäbigkeitswettbewerb der
DB Start sehen. Die haben zwar schwer zu bedienende Wasserstoffzüge,
fahren aber im Ballungsraum Frankfurt. Erstaunlicherweise
haben sich, bevor sie ihre für die Abdeckung der Zugleistungen
notwenigen Stellen komplett besetzt haben, Bestandspersonale
bereits erfolgreich wegbeworben an EVU, die nach Tarif, also
besser zahlen.
Und in München ist Tariflohn für Tf auch so eine Sache, so diese
nicht aus dem Bayerischen Wald tagespendeln wollen.
> Schaffner waren (bspw. 1980 [1]) in der Besoldungsgruppe A2Z eingeordnet,
> Oberschaffner A3Z, Triebwagenführer A4Z. Das ist alles einfacher Dienst
> und praktisch überall schon lange abgeschafft.
Zugführer im Zugbegleitdienst sind im Regionalverkehr auch weitgehend
abgeschafft. Die meisten Zugbegleiter haben keine betrieblichen Aufgaben
mehr, und siehe da, man kann sie auch wegsparen und durch sporadisch
auftretende Fahrausweisprüfende ersetzen, bei denen Tarifkenntnisse
oft eher Wunschtraum sind.
> Selbst der mittlere Dienst
> ist ja vielerorts eher Auslaufmodell.
>
> [1]
> <
https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*[%40attr_id%3D'bgbl180s2081.pdf']>
>
> -thh
>
> Exkurs:
> -------
>
> 1980 war
> - A2 942-1.118 DM (jeweils + 33 DM)
> - A3 1.009-1.196 DM (jeweils + 33 DM)
> - A4 1.047-1.263 DM (jeweils + 33 DM)
>
> Wenn ich das mal quick & dirty anhand der höchsten Dienstaltersstufe von
> A15 [2] auf heute umrechne, muss man die DM-Beträge mit 1,53
> multiplizieren, um auf heutige Euro-Beträge zu kommen. Das wären dann
> 1.491,75 € brutto für den Schaffner (und ungefähr das gleiche netto, weil
> praktisch kaum Steuer anfällt, aber davon gehen natürlich nochmal
> vielleicht 200 EUR für die PKV ab, also vielleicht 1.234 € netto). Alles
> in allem ist das ungefähr die Hälfte vom heutigen Eingangsamt des
> mittleren Dienstes (drunter gibt's ja faktisch nichts mehr),
Bei der Justiz?
> also A6
> (statt A5) - manche Länder (naja, BW) stellen im mittleren Dienst schon
> nur noch in A8 ein, das wäre dann wirklich rund das Doppelte wie für den
> SChaffner.
Sag bloß, die wollen Realschulabschluß oder Entsprechendes?
> Lange Rede, kurzer Sinn: der sachkundige analoge Beamte, der einfache
> Tätigkeiten ausübt, käme in einer größeren Stadt schon als Single mit
> Bürgergeld gleich oder im Zweifel besser raus. Daher gibt's ihn auch nicht
> mehr.
Auch Du sitzt dem weit verbreiteten Irrtum auf, daß
die, die ohne Arbeit Bürgergeld bekämen, mit entlohnter
Arbeit mit dem gleichen Geld auskommen müssen.
> [2] Man hat immer gerne Dienstaltersstufen "vorne" gestrichen, so dass
> sich die Eingangsgehälter erhöhen, es aber dann weniger Steigerungen gibt:
> damals gab es 15 Stufen, heute 8. Daher muss man sinnvollerweise die
> ausgeschöpfte Dienstaltersstufe 15 (in der Bundesbesoldungsordnung von
> 1980 erst ab A15) mit der heutigen ausgeschöpften Dienstaltersstufe 8 (bei
> A15) vergleichen. Damit kommt
Was auch immer.