"Marc Haber" schrieb am 04.08.2021 um 09:31:22:
> "Michael Landenberger" <
spamwird...@web.de> wrote:
>> Erste Etappe 22.7.: Fahrt mit ICE 642 von Berlin-Spandau nach Hannover,
>> dort Umstieg in ICE 575 nach Stuttgart,
> Der klassische Fehler, wenn man sich nur die kürzeste Verbindung von
> der Reiseauskunft anzeigen lässt.
Und die einzig richtige Vorgehensweise, wenn man zu einer bestimmten Zeit
abfahren und ankommen will. Die Reiseauskunft hat mir übrigens durchaus
direkte Verbindungen angezeigt, nur passten da die Abfahrtzeiten nicht zu
meinen Plänen.
> Der direkte ICE von Berlin nach
> Stuttgart braucht nur zehn Minuten länger, dafür sind die ICEs
> Berlin-NRW zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.
Wie geschrieben passten die Abfahrts- und Ankunftszeiten von direkten ICEs
nicht zu meinen Reiseplänen und/oder es war kein Sparpreis dafür verfügbar.
Glaubst du wirklich, ich buche freiwillig eine Verbindung mit Umsteigen, wenn
es auch eine passende (!) Verbindung ohne Umsteigen gegeben hätte? Btw: das
Auto fährt immer auf der direkten Verbindung (z. T. noch direkter als jede
Bahn-Direktverbindung) und ist trotzdem völlig unabhängig von der Abfahrtzeit
niemals brechend voll.
>> Daher war auch
>> die Reservierung zunächst futsch. Glücklicherweise fand ich trotz guter
>> Auslastung noch einen Sitzplatz. Die E-Mail mit der Nachricht, dass im
>> Ersatzzug ein Sitzplatz für mich reserviert wurde, erhielt ich erst ca. 1
>> Stunde nach Abfahrt des Zuges.
> Rückerstattung des Reservierung sollte kein problem sein.
Wegen 4 Euro mache ich erstens kein Fass auf und zweitens dürfte einer
Rückerstattung entgegenstehen, dass ja auch im Ersatz-ICE ein Sitzplatz für
mich reserviert wurde. Ich habe den nur nicht in Anspruch genommen, weil ich
nichts davon wusste und als ich es dann endlich erfahren habe, wollte ich
nicht nochmal den Platz wechseln. Immerhin war bei dem Platz, auf dem ich saß,
der Nebenplatz nicht besetzt. Dass das ein Riesenvorteil ist, habe ich schon
geahnt und später, als ich dann neben einem anderen Fahrgast sitzen musste,
auch eindrucksvoll bestätigt bekommen.
>> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
>> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden
>> müssen, womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.
> Im ICE 2 kann man die Rückenlehne nicht mehr nach hinten neigen.
In dem ICE, in dem ich saß, konnte man das (Griff unter dem Sitz ziehen). Dann
war das ein ICE 1? War ja ein Ersatzzug, da kann es schon sein, dass der
normalerweise auf dieser Strecke verkehrende ICE 2 durch einen ICE 1 ersetzt
wurde. Im Anschlusszug habe ich dann gar nicht erst probiert, den Sitz zu
verstellen. Den Griff unterm Sitz gab es aber auch da.
> getrennte Armlehnen gibt es in der 2+1 Bestuhlung in der
> ersten Klasse.
Für den Preis eines 1.-Klasse-Tickets hätte ich auch mit dem Auto fahren
können. Da habe ich nicht nur getrennte Armlehnen, sondern dank min. 30 cm
Abstand zwischen den Sitzen auch ausreichend Ellbogenfreiheit.
>> schlecht:
>> ---------
>>
>> 1) nix
> nicht währen der Fahrt aufstehen können,
Gerade das Aufstehenmüssen während der Fahrt (z. B. zum Umsteigen) nervt ja.
Außerdem hatte ich im Zug einen Fensterplatz, d. h. für jedes Mal aufstehen
hätte ich den Sitznachbarn aufscheuchen müssen. Habe ich dagegen im Auto das
Bedürfnis aufzustehen, steuere ich den nächsten Parkplatz an und muss zum
Aussteigen niemanden aufscheuchen. Außerdem habe ich dort vielfach mehr
Bewegungsfreiheit als in jedem Zug.
> kein Wechsel der Sitzposition während der Fahrt möglich,
Aber sicher doch ist das möglich. Allerdings besteht dafür kein Bedarf, denn
hat man die Sitzposition einmal bei der Abfahrt eingestellt, muss man während
der Fahrt nichts mehr ändern.
> ständig nach vorne rausgucken müssen
Es ist je nach Fahrsituation auch als Fahrer eines PKW gefahrlos möglich, den
Blick mal zur Seite zu wenden. Davon abgesehen, gucke ich gerne nach vorne
'raus und finde es auch schade, dass das im Zug nicht möglich ist.
>> Vierte Etappe 2.8.: Fahrt mit RB19307 von Ludwigsburg nach Stuttgart. Dann
>> weiter mit ICE 692 nach Berlin-Hauptbahnhof und von dort mit ICE 800 nach
>> Berlin-Spandau. Fahrzeit: ca. 7 Stunden.
> Immerhin diesmal die durchgehende Verbindung.
Nein. Die durchgehende Verbindung wäre Stuttgart-Spandau gewesen. Davon
abgesehen, war der Zug von Stuttgart nach Berlin Hbf der am meisten
ausgelastete Zug auf meiner Reise. Er war sogar deutlich voller als der (auch
schon rappelvolle) Zug von Hannover nach Stuttgart. Dass Direktverbindungen
weniger ausgelastet sein sollen, halte ich daher für ein Gerücht.
>> 1) ICE 692 (ein ICE 4) hat dasselbe Problem mit dem Sitzkomfort wie ein
>> ICE 2: die Sitze sind unbequem bzw. eine bequeme Einstellung verbietet
>> sich wegen des Hintermanns.
> Der Hintermann ist bei der Sitzeinstellung des ICE 4 "raus", da
> Rückenlehnen fest.
Dann verschiebt man mit dem Griff unter dem Sitz nur die Sitzfläche? Das
wusste ich einerseits nicht und andererseits hätte es am Sitzkomfort nicht
viel geändert. Mich hat daran nämlich vor allem die aufrechte Sitzposition
gestört, in die man gezwungen wurde.
>> 2) Permanentes und extrem nerviges, ratterndes Heulen des Fahrwerks,
>> erheblich lauter als in allen anderen ICEs, die ich bisher benutzt habe.
>> Besonders laut und nervig wurde das Geräusch auf der neuen
>> Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt und Leipzig. Frage an Zugbegleiter:
>> "Ist das normal?" Antwort: "wer billig kauft, kauft zweimal" (meinte er
>> damit mich und mein 2.-Klasse-Ticket oder die DB mit dem ICE 4?)
> die DB mit dem ICE 4. Beim fahrenden Personal ist das Fahrzeug
> übrigens durchaus beliebt.
Du meinst bei den Tf? Die haben vermutlich a) bequemere Sitze, b) es hockt
ihnen in ihrem Führerstand niemand direkt auf der Pelle und c) möglicherweise
haben die Führerstände auch eine bessere Geräuschisolierung. An sich ist die
beim ICE 4 hervorragend, allerdings nur für Geräusche von außen (Züge auf dem
Nebengleis, auch Güterzüge, hat man fast nicht gehört). Nur Geräusche, die der
Zug selbst produziert, dringen in den Innenraum. Aber vielleicht ist das ja
normalerweise nicht so und an dem von mir benutzten ICE war irgendwas kaputt.
Ich saß ziemlich am Waggonende fast über dem Drehgestell, kann das eine Rolle
spielen?
>> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine
>> wirklich attraktive Alternative zum Auto darzustellen.
> Lall.
Kein Lall. Bei gleich 2 Gelegenheiten, bei denen ich kurz nacheinander erst
Zug und dann Auto (bzw. umgekehrt) gefahren bin, hat sich das Auto
nachweislich als überlegen erwiesen, was den Komfort angeht.
Einen Vorteil des Autos habe ich übrigens vergessen zu erwähnen: man ist am
Zielort mobil, ohne ein Auto mieten zu müssen. Speziell wenn das eigentliche
Fahrziel etwas abgelegen ist und nicht direkt am Fernbahnhof liegt, kommt
dieser Vorteil zum Tragen.
Gruß
Michael