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Reisebericht Berlin-Ludwigsburg/Württ. und zurück

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Michael Landenberger

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Aug 3, 2021, 11:07:06 AM8/3/21
to
Hallo,

kürzlich hatte ich gleich zweimal die Gelegenheit zu einem unmittelbaren
Vergleich zwischen Bahn und Auto. Am 22.7. fuhr mit dem ICE von Berlin-Spandau
nach Ludwigsburg/Württ., um dort Verwandte abzuholen und sie mit deren Auto
nach Berlin zu bringen. Am 28.7. ging es dann wieder mit dem Auto von Berlin
nach Ludwigsburg und am 2.8. dann für mich per ICE zurück nach Berlin.

So lief das ganze ab:

Erste Etappe 22.7.: Fahrt mit ICE 642 von Berlin-Spandau nach Hannover, dort
Umstieg in ICE 575 nach Stuttgart, dann mit RB19518 nach Ludwigsburg. Fahrzeit
von Tür zu Tür (incl. Busfahrten in Berlin und Ludwigsburg) ca. 7 Stunden

gut:
----

1) Umstieg dank kleinem Gepäck (nur 1 Übernachtung) weitgehend problemlos.

2) Ticket für ÖPNV am Start- und Zielort im Fahrpreis inklusive.

3) Fahrpreis (Sparticket 2. Kl., 1 Person) deutlich günstiger als Kosten fürs
Auto

4) Nachbarsitz im ICE 642 nicht besetzt

5) WCs und Klimaanlagen funktionierten

schlecht:
---------

1) ICE 642 (ICE 2) war 10 Minuten verspätet, da der ursprünglich vorgesehene
Zug nicht verfügbar war und ein Ersatzzug bereitgestellt wurde. Daher war auch
die Reservierung zunächst futsch. Glücklicherweise fand ich trotz guter
Auslastung noch einen Sitzplatz. Die E-Mail mit der Nachricht, dass im
Ersatzzug ein Sitzplatz für mich reserviert wurde, erhielt ich erst ca. 1
Stunde nach Abfahrt des Zuges.

2) Der Tfz bemühte sich redlich, die Verspätung wieder einzuholen. Ob er das
schaffen würde, war aber lange unklar, weswegen ich mit unzähligen E-Mails
bombardiert wurde, mit denen mir im Wechsel "der Anschluss wird nicht
erreicht" und "der Anschluss wird erreicht" gemeldet wurde. Entspanntes Fahren
geht anders. Letztendlich wurde der Anschluss erreicht, allerdings nur, weil
ICE 575 die Freundlichkeit hatte, in Hannover zu warten.

3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden müssen,
womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.

4) Im ICE 575 (ebenfalls ein ICE 2) ab Hannover galt das gleiche: auch hier
war es nicht möglich, den Sitz in eine bequeme Position zu bringen.
Zusätzlich war hier auch der Nachbarsitz besetzt, so dass man in ca. 50 cm
Entfernung zu einer wildfremden Person sitzen musste (Corona?). Eine einzige
Mittelarmlehne für 2 Personen ist außerdem eine Frechheit. Es kann immer nur
ein Passagier den Arm auflegen. Immerhin musste man jetzt keine Wechselbäder
"Anschluss wird erreicht" - "Anschluss wird nicht erreicht" mehr durchstehen.

5) Miserabler, überteuerter Kaffee.

6) 7 Stunden lang Maske tragen nervt.

-------------------

Zweite Etappe 23.7.: Fahrt mit PKW von Ludwigsburg nach Berlin (4 Personen).
Fahrzeit von Tür zu Tür incl. Pausen: ca. 7 Stunden.

gut:
----

1) Fahren von Tür zu Tür. Kein Umsteigen nötig, keine Sorge wegen
verpasster Anschlüsse

2) Fahrpreis günstiger als 4 Sparpreis-Einzelfahrscheine.

3) Genug Platz für alle.

4) keine Maske notwendig (alle geimpft).

5) Verpflegung incl. Kaffee prima (Landgasthaus).

schlecht:
---------

1) nix

-------------------

Dritte Etappe 28.7.: Fahrt mit PKW von Berlin nach Ludwigsburg nach Berlin
(4 Personen). Wie zweite Etappe.

-------------------

Vierte Etappe 2.8.: Fahrt mit RB19307 von Ludwigsburg nach Stuttgart. Dann
weiter mit ICE 692 nach Berlin-Hauptbahnhof und von dort mit ICE 800 nach
Berlin-Spandau. Fahrzeit: ca. 7 Stunden.

gut:
----

1) Zug diesmal nicht verspätet.

2) Fahrpreis günstiger als mit dem Auto (nur 1 Person).

3) Ticket für ÖPNV am Start- und Zielort im Fahrpreis inklusive.

4) WCs und Klimaanlagen funktionierten.

schlecht:
---------

1) ICE 692 (ein ICE 4) hat dasselbe Problem mit dem Sitzkomfort wie ein ICE 2:
die Sitze sind unbequem bzw. eine bequeme Einstellung verbietet sich wegen des
Hintermanns. Außerdem hockt man auch im neuen Flagschiff der DB dem
Sitznachbarn genauso dicht auf der Pelle wie im ICE 2. Zwei Mittelarmlehnen
gibt's auch hier nicht.

2) Permanentes und extrem nerviges, ratterndes Heulen des Fahrwerks, erheblich
lauter als in allen anderen ICEs, die ich bisher benutzt habe. Besonders laut
und nervig wurde das Geräusch auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt
und Leipzig. Frage an Zugbegleiter: "Ist das normal?" Antwort: "wer billig
kauft, kauft zweimal" (meinte er damit mich und mein 2.-Klasse-Ticket oder die
DB mit dem ICE 4?)

3) Umsteigen wegen diesmal größeren Gepäcks ziemlich mühsam.

4) Kaffee ist auch im ICE 4 überteuert und schmeckt nicht.

5) 7 Stunden lang Maske tragen nervt.

Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine wirklich
attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

Gruß

Michael

Ralph Angenendt

unread,
Aug 3, 2021, 11:36:11 AM8/3/21
to
Well, Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:
> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden müssen,
> womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.

Eigentlich nicht. Die Sitze bewegen sich in sich selbst, das ist nicht
wie im Flugzeug, wo ein weiter nach hinten neigen den Hintermann nervt.
Man sollte nur aufpassen, dass der nicht eventuell gerade ein
Heißgetränk auf der Ablage hat, wenn man ruckartig am Sizu rumfummelt.

> Zweite Etappe 23.7.: Fahrt mit PKW von Ludwigsburg nach Berlin (4 Personen).
> Fahrzeit von Tür zu Tür incl. Pausen: ca. 7 Stunden.
> schlecht:
> ---------
>
> 1) nix

Echt? Ich bin komplett fertig, wenn ich mich 7 Stunden lang (abzüglich
der Pausen) auf den Verkehr auf der Autobahn konzentrieren muss. Auch
wenn 7 Stunden Maske tragen bestimmt nervig ist - habe ich noch nicht
getestet - so ist doch wenigstens das Fahren selber angenehmer.

Ralph
--
Übervaterlandverräter und Mutterkornblumenblau

Gerald Gruner

unread,
Aug 3, 2021, 1:56:25 PM8/3/21
to
Michael Landenberger schrieb am 3.08.21:

> 5) Miserabler, überteuerter Kaffee.

Bei Flugreisen ist der Kaffee ähnlich schlecht. Seit ich gelesen habe, wie
dort die Kaffeemaschinen gereinigt und gepflegt werden (kaum bis gar
nicht), wundert mich der Geschmack nicht mehr und ich nehme nur noch
Getränke aus verschlossenen Behältern.

Vielleicht ist das im ICE auch so.

MfG
Gerald

--
"Andererseits sind es mittlerweile zu viele." Deutschland sei Deutschland.
"Europa, zum Beispiel Deutschland, kann kein arabisches Land werden."
- der Dalai Lama in der FAZ

Wolfgang Ottenweller

unread,
Aug 4, 2021, 1:10:46 AM8/4/21
to
Am 03.08.2021 um 17:07 schrieb Michael Landenberger:
> 2) Ticket für ÖPNV am Start- und Zielort im Fahrpreis inklusive.

beim PKW selbstverständlich

> 3) Fahrpreis (Sparticket 2. Kl., 1 Person) deutlich günstiger als Kosten fürs
> Auto

für Dich. Aber nicht mehr wenn man den Durchschnittspreis aller Tickets
im Zug betrachtet.

> 5) WCs und Klimaanlagen funktionierten

WC ist echter Vorteil, suche vergeblich PKW mit eingebautem WC.

Nahverkehrszüge mit Laufzeit weit über einer Stunde, nur einem WC und
dieses defekt gibt es allerdings auch. Dann Punkt für PKW.

> Zweite Etappe 23.7.: Fahrt mit PKW
> schlecht:
> ---------
>
> 1) nix

doch:

Fahrer muss Fahrerlaubnis besitzen
und fahrtüchtig sein und bleiben (z.B. kein Alkohol)

Fahrer musste 7 Stunden konzentriert arbeiten

> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine wirklich
> attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

Die Autoindustrie auch. Ein Display, Ziel eintippen, zurücklehnen oder
Minibar auf.

Das vollautomatisch fahrende Auto wird kommen. Vermutlich bevor
Milliardengräber wie S21 und Neu-Altona fertiggestellt sind.


Michael Landenberger

unread,
Aug 4, 2021, 2:34:01 AM8/4/21
to
"Ralph Angenendt" schrieb am 03.08.2021 um 17:36:10:

> Well, Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:

>> Zweite Etappe 23.7.: Fahrt mit PKW von Ludwigsburg nach Berlin (4
>> Personen).
>> Fahrzeit von Tür zu Tür incl. Pausen: ca. 7 Stunden.
>> schlecht:
>> ---------
>>
>> 1) nix
>
> Echt? Ich bin komplett fertig, wenn ich mich 7 Stunden lang (abzüglich
> der Pausen) auf den Verkehr auf der Autobahn konzentrieren muss.

Tja, so unterscheiden sich die Geister. Ich bin jedenfalls aus dem Auto
wesentlich entspannter ausgestiegen als aus dem ICE. Hauptursache dafür war
der Sitzkomfort.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Aug 4, 2021, 2:46:31 AM8/4/21
to
"Wolfgang Ottenweller" schrieb am 04.08.2021 um 07:10:44:

> Am 03.08.2021 um 17:07 schrieb Michael Landenberger:

>> 2) Ticket für ÖPNV am Start- und Zielort im Fahrpreis inklusive.

> beim PKW selbstverständlich

>> 3) Fahrpreis (Sparticket 2. Kl., 1 Person) deutlich günstiger als Kosten
>> fürs Auto

> für Dich. Aber nicht mehr wenn man den Durchschnittspreis aller Tickets im
> Zug betrachtet.

Mag sein, aber zum Normalpreis wäre ich nicht Zug gefahren.

>> 5) WCs und Klimaanlagen funktionierten

> WC ist echter Vorteil, suche vergeblich PKW mit eingebautem WC.

Warum im Auto ein WC mit sich herumschleppen? Auf der Autobahn gibt es in
regelmäßigen Abständen Parkplätze mit WC. Und so schwach ist meine Blase
nicht, dass sie nicht bis zum nächsten dieser Parkplätze durchhalten würde.

>> Zweite Etappe 23.7.: Fahrt mit PKW
>> schlecht:
>> ---------
>>
>> 1) nix

> doch:
>
> Fahrer muss Fahrerlaubnis besitzen
> und fahrtüchtig sein und bleiben (z.B. kein Alkohol)

Das empfinde ich nicht als "schlecht". Ich halte es auch längere Zeit ohne
Alkohol aus und eine Fahrerlaubnis zu besitzen empfinde ich als Vorteil.

Beim Stichwort "Alkohol" fällt mir übrigens eine Durchsage im Zug ein: "Ich
möchte Sie noch einmal darauf hinweisen, dass im gesamten Zug das Rauchen
verboten ist. Es gibt Rauchmelder und diese können einen Feuerwehreinsatz
auslösen. Der Hinweis richtet sich speziell an den Fahrgast, der in Wagen 6 im
WC geraucht hat."

Arme Sau, hält es nicht mal ein paar Stunden ohne Fluppe aus. Wäre er mit dem
Auto gefahren, hätte er allerdings nach Herzenslust qualmen können (sofern
seine Mitfahrer das zulassen, versteht sich). Mir persönlich geht das aber am
Allerwertesten vorbei, ich bin Nichtraucher.

> Fahrer musste 7 Stunden konzentriert arbeiten

Ich empfinde das konzentrierte Arbeiten am Steuer als ausgesprochen
entspannend, verglichen mit dem Eingequetschtsein auf einem unbequemen
ICE-Sitz. Noch entspannender ist es, wenn man keinen Anschluss erreichen muss
(dann spielen auch Verzögerungen z. B. durch Staus kaum noch eine Rolle) und
wenn man das Gepäck auf der gesamten Reise nur zweimal in die Hand nehmen und
nur wenige Meter schleppen muss, nämlich vor der Abfahrt und bei der Ankunft.

> Die Autoindustrie auch. Ein Display, Ziel eintippen, zurücklehnen oder
> Minibar auf.
>
> Das vollautomatisch fahrende Auto wird kommen. Vermutlich bevor
> Milliardengräber wie S21 und Neu-Altona fertiggestellt sind.

Du bist zu optimistisch. Jedes Mal, wenn ich Auto fahre, gerate ich
dutzendfach in Situationen, bei denen ich denke "das packt eine KI nie". Ich
denke daher, dass wir vor 2050 nicht mit dem massenhaften Einsatz von
vollautonomen Autos rechnen können.

Abgesehen davon würde mir etwas fehlen, wenn ich mein Auto nicht selber lenken
dürfte.

Gruß

Michael

Ulf Kutzner

unread,
Aug 4, 2021, 2:56:56 AM8/4/21
to
Michael Landenberger schrieb am Dienstag, 3. August 2021 um 17:07:06 UTC+2:

> Vierte Etappe 2.8.: Fahrt mit RB19307 von Ludwigsburg nach Stuttgart.

Habe mir den Zug mal etwas näher angeschaut. Für die Zeit vom
23. August bis zum 3. September sind die Halteattribute reichlich defekt,
alle Unterwegshalte einschließlich Stuttgart Hbf nur Bedarfshalte. Bitte
nicht!

Die ohne Verkehrstagebeschränkungen angegebenen Bedarfshalte
glaube ich ja noch.

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

unread,
Aug 4, 2021, 3:00:26 AM8/4/21
to
Michael Landenberger schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 08:46:31 UTC+2:

> Ich empfinde das konzentrierte Arbeiten am Steuer als ausgesprochen
> entspannend, verglichen mit dem Eingequetschtsein auf einem unbequemen
> ICE-Sitz.

Wenn Du den Sitzkomfort als drittklassig wahrnimmst, sollst
Du wohl erstklassig buchen. Dann findest Du vielleicht zweitklassiges
Sitzgefühl.

Gruß, ULF

Marc Haber

unread,
Aug 4, 2021, 3:31:23 AM8/4/21
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>Erste Etappe 22.7.: Fahrt mit ICE 642 von Berlin-Spandau nach Hannover, dort
>Umstieg in ICE 575 nach Stuttgart,

Der klassische Fehler, wenn man sich nur die kürzeste Verbindung von
der Reiseauskunft anzeigen lässt. Der direkte ICE von Berlin nach
Stuttgart braucht nur zehn Minuten länger, dafür sind die ICEs
Berlin-NRW zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.

>1) ICE 642 (ICE 2) war 10 Minuten verspätet, da der ursprünglich vorgesehene
>Zug nicht verfügbar war und ein Ersatzzug bereitgestellt wurde. Daher war auch
>die Reservierung zunächst futsch. Glücklicherweise fand ich trotz guter
>Auslastung noch einen Sitzplatz. Die E-Mail mit der Nachricht, dass im
>Ersatzzug ein Sitzplatz für mich reserviert wurde, erhielt ich erst ca. 1
>Stunde nach Abfahrt des Zuges.

Rückerstattung des Reservierung sollte kein problem sein.

>2) Der Tfz bemühte sich redlich,

Der Tf

>3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
>bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden müssen,
>womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.

Im ICE 2 kann man die Rückenlehne nicht mehr nach hinten neigen. DB
Fernverkehr setzt im Moment eher auf "Truppentransporter" als auf
"bequemes Reisen". Wird noch zehn, fünfzehn Jahre so bleiben.

>4) Im ICE 575 (ebenfalls ein ICE 2) ab Hannover galt das gleiche: auch hier
>war es nicht möglich, den Sitz in eine bequeme Position zu bringen.
>Zusätzlich war hier auch der Nachbarsitz besetzt, so dass man in ca. 50 cm
>Entfernung zu einer wildfremden Person sitzen musste (Corona?). Eine einzige
>Mittelarmlehne für 2 Personen ist außerdem eine Frechheit. Es kann immer nur
>ein Passagier den Arm auflegen.

Das dürfte auf der Fahrzeugbreite mit 2+2 Bestuhlung nicht anders
machbar sein, getrennte Armlehnen gibt es in der 2+1 Bestuhlung in der
ersten Klasse. Mit einer BC 25 Probe Bahncard wäre vermutlch sogar die
1. Klasse erschwinglich gewesen sein, ich reise nach Ende meiner
BC100-Ära nur noch so.

>schlecht:
>---------
>
>1) nix

nicht währen der Fahrt aufstehen können, kein Wechsel der Sitzposition
während der Fahrt möglich, ständig nach vorne rausgucken müssen etc
bla.

>Vierte Etappe 2.8.: Fahrt mit RB19307 von Ludwigsburg nach Stuttgart. Dann
>weiter mit ICE 692 nach Berlin-Hauptbahnhof und von dort mit ICE 800 nach
>Berlin-Spandau. Fahrzeit: ca. 7 Stunden.

Immerhin diesmal die durchgehende Verbindung.

>1) ICE 692 (ein ICE 4) hat dasselbe Problem mit dem Sitzkomfort wie ein ICE 2:
>die Sitze sind unbequem bzw. eine bequeme Einstellung verbietet sich wegen des
>Hintermanns.

Der Hintermann ist bei der Sitzeinstellung des ICE 4 "raus", da
Rückenlehnen fest.

>Außerdem hockt man auch im neuen Flagschiff der DB dem
>Sitznachbarn genauso dicht auf der Pelle wie im ICE 2. Zwei Mittelarmlehnen
>gibt's auch hier nicht.

Begrenzte Fahrzeugbreite, 2+2 Bestuhlung.

>2) Permanentes und extrem nerviges, ratterndes Heulen des Fahrwerks, erheblich
>lauter als in allen anderen ICEs, die ich bisher benutzt habe. Besonders laut
>und nervig wurde das Geräusch auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt
>und Leipzig. Frage an Zugbegleiter: "Ist das normal?" Antwort: "wer billig
>kauft, kauft zweimal" (meinte er damit mich und mein 2.-Klasse-Ticket oder die
>DB mit dem ICE 4?)

die DB mit dem ICE 4. Beim fahrenden Personal ist das Fahrzeug
übrigens durchaus beliebt.

>Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine wirklich
>attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

Lall.

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Marc Haber

unread,
Aug 4, 2021, 3:33:36 AM8/4/21
to
Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
>für Dich. Aber nicht mehr wenn man den Durchschnittspreis aller Tickets
>im Zug betrachtet.

Den darf man nicht rechnen, dazu sind zu viele Spesenritter ("Kosten
sind mir egal, zahlt die Firma"), die hunderte von Euro im Monat für
unrabattierte Flexpreistickets ausgeben.

>Das vollautomatisch fahrende Auto wird kommen. Vermutlich bevor
>Milliardengräber wie S21 und Neu-Altona fertiggestellt sind.

S21 ist 2025 fertig. Die Autos für dieses Modelljahr sind bereits
durchgeplant, da fährt nix autonom.

Grüße
Marc

Ulf Kutzner

unread,
Aug 4, 2021, 3:35:55 AM8/4/21
to
Marc Haber schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 09:31:23 UTC+2:
> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
> >Erste Etappe 22.7.: Fahrt mit ICE 642 von Berlin-Spandau nach Hannover, dort
> >Umstieg in ICE 575 nach Stuttgart,
> Der klassische Fehler, wenn man sich nur die kürzeste Verbindung von
> der Reiseauskunft anzeigen lässt. Der direkte ICE von Berlin nach
> Stuttgart braucht nur zehn Minuten länger, dafür sind die ICEs
> Berlin-NRW zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.

Du spekulierst ganz schön heftig. Michael hätte etwa für die
Rückfahrt auch schnellere Verbindungen mit wenig späterer
Ankunft wählen können. Bei Sparpreisfahrern gilt auch der
Fahrpreis als Kriterium.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 4, 2021, 3:40:07 AM8/4/21
to
Marc Haber schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 09:33:36 UTC+2:
> Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
> >für Dich. Aber nicht mehr wenn man den Durchschnittspreis aller Tickets
> >im Zug betrachtet.
> Den darf man nicht rechnen, dazu sind zu viele Spesenritter ("Kosten
> sind mir egal, zahlt die Firma"), die hunderte von Euro im Monat für
> unrabattierte Flexpreistickets ausgeben.

Gibt es da nicht die Option eines Geschäftskundenrabatts
mit zudem erweiterter Flexpreisgültigkeit?

Michael Landenberger

unread,
Aug 4, 2021, 5:39:23 AM8/4/21
to
"Marc Haber" schrieb am 04.08.2021 um 09:31:22:

> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:

>> Erste Etappe 22.7.: Fahrt mit ICE 642 von Berlin-Spandau nach Hannover,
>> dort Umstieg in ICE 575 nach Stuttgart,

> Der klassische Fehler, wenn man sich nur die kürzeste Verbindung von
> der Reiseauskunft anzeigen lässt.

Und die einzig richtige Vorgehensweise, wenn man zu einer bestimmten Zeit
abfahren und ankommen will. Die Reiseauskunft hat mir übrigens durchaus
direkte Verbindungen angezeigt, nur passten da die Abfahrtzeiten nicht zu
meinen Plänen.

> Der direkte ICE von Berlin nach
> Stuttgart braucht nur zehn Minuten länger, dafür sind die ICEs
> Berlin-NRW zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.

Wie geschrieben passten die Abfahrts- und Ankunftszeiten von direkten ICEs
nicht zu meinen Reiseplänen und/oder es war kein Sparpreis dafür verfügbar.
Glaubst du wirklich, ich buche freiwillig eine Verbindung mit Umsteigen, wenn
es auch eine passende (!) Verbindung ohne Umsteigen gegeben hätte? Btw: das
Auto fährt immer auf der direkten Verbindung (z. T. noch direkter als jede
Bahn-Direktverbindung) und ist trotzdem völlig unabhängig von der Abfahrtzeit
niemals brechend voll.

>> Daher war auch
>> die Reservierung zunächst futsch. Glücklicherweise fand ich trotz guter
>> Auslastung noch einen Sitzplatz. Die E-Mail mit der Nachricht, dass im
>> Ersatzzug ein Sitzplatz für mich reserviert wurde, erhielt ich erst ca. 1
>> Stunde nach Abfahrt des Zuges.

> Rückerstattung des Reservierung sollte kein problem sein.

Wegen 4 Euro mache ich erstens kein Fass auf und zweitens dürfte einer
Rückerstattung entgegenstehen, dass ja auch im Ersatz-ICE ein Sitzplatz für
mich reserviert wurde. Ich habe den nur nicht in Anspruch genommen, weil ich
nichts davon wusste und als ich es dann endlich erfahren habe, wollte ich
nicht nochmal den Platz wechseln. Immerhin war bei dem Platz, auf dem ich saß,
der Nebenplatz nicht besetzt. Dass das ein Riesenvorteil ist, habe ich schon
geahnt und später, als ich dann neben einem anderen Fahrgast sitzen musste,
auch eindrucksvoll bestätigt bekommen.

>> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
>> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden
>> müssen, womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.

> Im ICE 2 kann man die Rückenlehne nicht mehr nach hinten neigen.

In dem ICE, in dem ich saß, konnte man das (Griff unter dem Sitz ziehen). Dann
war das ein ICE 1? War ja ein Ersatzzug, da kann es schon sein, dass der
normalerweise auf dieser Strecke verkehrende ICE 2 durch einen ICE 1 ersetzt
wurde. Im Anschlusszug habe ich dann gar nicht erst probiert, den Sitz zu
verstellen. Den Griff unterm Sitz gab es aber auch da.

> getrennte Armlehnen gibt es in der 2+1 Bestuhlung in der
> ersten Klasse.

Für den Preis eines 1.-Klasse-Tickets hätte ich auch mit dem Auto fahren
können. Da habe ich nicht nur getrennte Armlehnen, sondern dank min. 30 cm
Abstand zwischen den Sitzen auch ausreichend Ellbogenfreiheit.

>> schlecht:
>> ---------
>>
>> 1) nix

> nicht währen der Fahrt aufstehen können,

Gerade das Aufstehenmüssen während der Fahrt (z. B. zum Umsteigen) nervt ja.
Außerdem hatte ich im Zug einen Fensterplatz, d. h. für jedes Mal aufstehen
hätte ich den Sitznachbarn aufscheuchen müssen. Habe ich dagegen im Auto das
Bedürfnis aufzustehen, steuere ich den nächsten Parkplatz an und muss zum
Aussteigen niemanden aufscheuchen. Außerdem habe ich dort vielfach mehr
Bewegungsfreiheit als in jedem Zug.

> kein Wechsel der Sitzposition während der Fahrt möglich,

Aber sicher doch ist das möglich. Allerdings besteht dafür kein Bedarf, denn
hat man die Sitzposition einmal bei der Abfahrt eingestellt, muss man während
der Fahrt nichts mehr ändern.

> ständig nach vorne rausgucken müssen

Es ist je nach Fahrsituation auch als Fahrer eines PKW gefahrlos möglich, den
Blick mal zur Seite zu wenden. Davon abgesehen, gucke ich gerne nach vorne
'raus und finde es auch schade, dass das im Zug nicht möglich ist.

>> Vierte Etappe 2.8.: Fahrt mit RB19307 von Ludwigsburg nach Stuttgart. Dann
>> weiter mit ICE 692 nach Berlin-Hauptbahnhof und von dort mit ICE 800 nach
>> Berlin-Spandau. Fahrzeit: ca. 7 Stunden.

> Immerhin diesmal die durchgehende Verbindung.

Nein. Die durchgehende Verbindung wäre Stuttgart-Spandau gewesen. Davon
abgesehen, war der Zug von Stuttgart nach Berlin Hbf der am meisten
ausgelastete Zug auf meiner Reise. Er war sogar deutlich voller als der (auch
schon rappelvolle) Zug von Hannover nach Stuttgart. Dass Direktverbindungen
weniger ausgelastet sein sollen, halte ich daher für ein Gerücht.

>> 1) ICE 692 (ein ICE 4) hat dasselbe Problem mit dem Sitzkomfort wie ein
>> ICE 2: die Sitze sind unbequem bzw. eine bequeme Einstellung verbietet
>> sich wegen des Hintermanns.

> Der Hintermann ist bei der Sitzeinstellung des ICE 4 "raus", da
> Rückenlehnen fest.

Dann verschiebt man mit dem Griff unter dem Sitz nur die Sitzfläche? Das
wusste ich einerseits nicht und andererseits hätte es am Sitzkomfort nicht
viel geändert. Mich hat daran nämlich vor allem die aufrechte Sitzposition
gestört, in die man gezwungen wurde.

>> 2) Permanentes und extrem nerviges, ratterndes Heulen des Fahrwerks,
>> erheblich lauter als in allen anderen ICEs, die ich bisher benutzt habe.
>> Besonders laut und nervig wurde das Geräusch auf der neuen
>> Schnellfahrstrecke zwischen Erfurt und Leipzig. Frage an Zugbegleiter:
>> "Ist das normal?" Antwort: "wer billig kauft, kauft zweimal" (meinte er
>> damit mich und mein 2.-Klasse-Ticket oder die DB mit dem ICE 4?)

> die DB mit dem ICE 4. Beim fahrenden Personal ist das Fahrzeug
> übrigens durchaus beliebt.

Du meinst bei den Tf? Die haben vermutlich a) bequemere Sitze, b) es hockt
ihnen in ihrem Führerstand niemand direkt auf der Pelle und c) möglicherweise
haben die Führerstände auch eine bessere Geräuschisolierung. An sich ist die
beim ICE 4 hervorragend, allerdings nur für Geräusche von außen (Züge auf dem
Nebengleis, auch Güterzüge, hat man fast nicht gehört). Nur Geräusche, die der
Zug selbst produziert, dringen in den Innenraum. Aber vielleicht ist das ja
normalerweise nicht so und an dem von mir benutzten ICE war irgendwas kaputt.
Ich saß ziemlich am Waggonende fast über dem Drehgestell, kann das eine Rolle
spielen?

>> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine
>> wirklich attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

> Lall.

Kein Lall. Bei gleich 2 Gelegenheiten, bei denen ich kurz nacheinander erst
Zug und dann Auto (bzw. umgekehrt) gefahren bin, hat sich das Auto
nachweislich als überlegen erwiesen, was den Komfort angeht.

Einen Vorteil des Autos habe ich übrigens vergessen zu erwähnen: man ist am
Zielort mobil, ohne ein Auto mieten zu müssen. Speziell wenn das eigentliche
Fahrziel etwas abgelegen ist und nicht direkt am Fernbahnhof liegt, kommt
dieser Vorteil zum Tragen.

Gruß

Michael

Johann Mayerwieser

unread,
Aug 4, 2021, 6:25:53 AM8/4/21
to
Am Wed, 04 Aug 2021 07:10:44 +0200 schrieb Wolfgang Ottenweller:

> Fahrer musste 7 Stunden konzentriert arbeiten

Gerade auf der Autobahn kann man sich lange Strecken entspannen, die
größte Gefahr ist, dass es zu eintönig wird.



--
Mailadresse ist gültig Mails werden nur gelesen, wenn im Betreff [usenet]
steht

Johann Mayerwieser

unread,
Aug 4, 2021, 6:27:47 AM8/4/21
to
Am Wed, 04 Aug 2021 07:10:44 +0200 schrieb Wolfgang Ottenweller:

> WC ist echter Vorteil, suche vergeblich PKW mit eingebautem WC.

Also Fahrzeugklasse M1 - da gibt es z.B. Campingbusse, aber auch
Kleinbusse. Vorhänge oder sonstiger Sitzschutz hinten und ein Camping-WC.

Andreas Neumann

unread,
Aug 4, 2021, 6:37:41 AM8/4/21
to
Johann Mayerwieser wrote:

> Am Wed, 04 Aug 2021 07:10:44 +0200 schrieb Wolfgang Ottenweller:
>
>> Fahrer musste 7 Stunden konzentriert arbeiten
>
> Gerade auf der Autobahn kann man sich lange Strecken entspannen,

Na klar, Autobahn fahren ist so entspannend.
<https://img.morgenpost.de/img/politik/crop100620042/2262608646-w820-cv16_9-q85/fsl-lkw-maut-stau-1-DW-Politik-Limburg.jpg>

> die größte Gefahr ist, dass es zu eintönig wird.

Auc von denen liest man dann in der Zeitung.
<https://mar.prod.image.rndtech.de/var/storage/images/haz/mehr/bilder/galerien/2019/5/toedlicher-unfall-mit-vier-lkw-auf-der-a-2/de43cfb8-81fc-11e9-a6db-8ac32ac099b6_29124718633/721062954-1-ger-DE/de43cfb8-81fc-11e9-a6db-8ac32ac099b6_29124718633_reference_2_1.jpg>


Und ja, es gibt auch heute noch kurze Autobahnabschnitte, die wenig befahren
sind. Da wollen halt nur die wenigsten hin, wer hätt's gedacht.

Thomas Hochstein

unread,
Aug 4, 2021, 8:00:04 AM8/4/21
to
Wolfgang Ottenweller schrieb:

> Das vollautomatisch fahrende Auto wird kommen.

Zusammen mit den Flugtaxis.

Thomas Hochstein

unread,
Aug 4, 2021, 8:00:04 AM8/4/21
to
Marc Haber schrieb:

> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
> >1) ICE 642 (ICE 2) war 10 Minuten verspätet, da der ursprünglich vorgesehene
> >Zug nicht verfügbar war und ein Ersatzzug bereitgestellt wurde. Daher war auch
> >die Reservierung zunächst futsch. Glücklicherweise fand ich trotz guter
> >Auslastung noch einen Sitzplatz. Die E-Mail mit der Nachricht, dass im
> >Ersatzzug ein Sitzplatz für mich reserviert wurde, erhielt ich erst ca. 1
> >Stunde nach Abfahrt des Zuges.
>
> Rückerstattung des Reservierung sollte kein problem sein.

Das ist ja schön, aber nicht wirklich hilfreich. Die Mehrzahl der
Fahrgäste wird nicht daran interessiert sein, eine Reservierung
erstattet zu bekommen (sonst hätte man sie ja nicht gekauft), sondern
möchte einen reservierten Sitzplatz. Das man nicht Geld für eine
Leistung kassiert, die man nicht erbracht hat, sollte eigentlich
selbstverständlich sein.

Ähnlich sieht das mit Teilerstattungen des Fahrpreises wegen
Verspätung aus; und ein Entgegenkommen wie "Freigabe eines
höherwertigen Zuges oder einer höherwertigen Wagenklasse" ist zudem
sicherlich nett für diejenigen, die das dann nutzen können, aber eben
nicht besonders nett für diejenigen, die von Anfang an einen ICE oder
einen Platz in der ersten Klasse gebucht haben. Die kommen genauso zu
spät, aber zudem dann noch in völlig überfüllten Zügen. Auf den
Gedanken, diesen Fahrgästen den Fahrpreisanteil für den ICE (oder die
erste Wagenklasse) zu erstatten, wenn man Zug/Wagenklasse allgemein
freigibt, ist die Bahn allerdings noch nicht gekommen.

Insofern: Je sparsamer man ist, also Geld sparen und dafür Zeit
investieren oder auf Komfort verzichten möchte, desto größer die
Chance, dass man sehr zufrieden ist - je mehr man willens ist, für
eine gute Leistung auch gutes Geld zu bezahlen, desto höher die
Chance, dass man unzufrieden bleibt. Das ist ein eher ungewöhnliches
Geschäftsgebaren.

Thomas Hochstein

unread,
Aug 4, 2021, 8:00:04 AM8/4/21
to
Michael Landenberger schrieb:

> 1) ICE 642 (ICE 2) war 10 Minuten verspätet, da der ursprünglich vorgesehene
> Zug nicht verfügbar war und ein Ersatzzug bereitgestellt wurde.

Naja. Zum einen wird man kurze Verspätungen nie völlig vermeiden
können; das könnte man höchstens durch längere nominelle Fahrzeiten
lösen. Entscheidend ist eher, was denn die Folgen so einer
überschaubaren Verspätung sind. Und zum anderen sind nur +10 bei einem
Ersatzzug, insbesondere bei einem kurzfristigen Ausfall, _richtig_
gut.

> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden müssen,
> womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.

Wie üblich Geschmackssache (und vom Körperbau abhängig). Das wird man
nicht jedem Recht machen können, und je mehr Optionen, desto weniger
Platz wohl oft.

> Zusätzlich war hier auch der Nachbarsitz besetzt, so dass man in ca. 50 cm
> Entfernung zu einer wildfremden Person sitzen musste (Corona?). Eine einzige
> Mittelarmlehne für 2 Personen ist außerdem eine Frechheit.

Auch das wird sich in Massentransportmitteln nicht ändern lassen. Es
ist offensichtlich nicht möglich, zu vertretbaren Preisen jedem seinen
eigenen Sitz mit viel Platz außen herum zu garantieren (oder zu
garantieren, dass die Mitfahrer im weiteren Umkreis nicht komisch
aussehen, komisch riechen, komisch/laut reden oder komische Dinge
tun). Man könnte natürlich das Angebot machen (siehe Business Class
oder First Class im Flieger), aber das würde (a) richtig teuer und
daher (b) vermutlich nicht angenommen (und würde (c) bei der Bahn
nicht funktionieren, weil solche Regelungen dort im Allgemeinen nicht
durchgesetzt werden).

Wenn Dir das wichtig ist, kannst Du Dir in der ersten Klasse einen
Einzelsitz reservieren. Wenn dann nicht gerade ein Ersatzzug fährt :),
bist Du vor fremden Menschen neben Dir sicher.

> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine wirklich
> attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

Man kann ja bei der Bahn über vieles schimpfen, oft mit Recht, aber
dass in Zügen (Stadtbahnen, Flugzeugen, im Zweifel auch Schiffen)
fremde Menschen direkt neben Dir sitzen und dass es immer mal wieder
zu kleineren Verspätungen kommt, ist schlicht unvermeidlich.

-thh

Marc Haber

unread,
Aug 4, 2021, 10:16:28 AM8/4/21
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>"Marc Haber" schrieb am 04.08.2021 um 09:31:22:
>> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>
>>> Erste Etappe 22.7.: Fahrt mit ICE 642 von Berlin-Spandau nach Hannover,
>>> dort Umstieg in ICE 575 nach Stuttgart,
>
>> Der klassische Fehler, wenn man sich nur die kürzeste Verbindung von
>> der Reiseauskunft anzeigen lässt.
>
>Und die einzig richtige Vorgehensweise, wenn man zu einer bestimmten Zeit
>abfahren und ankommen will. Die Reiseauskunft hat mir übrigens durchaus
>direkte Verbindungen angezeigt, nur passten da die Abfahrtzeiten nicht zu
>meinen Plänen.

Na dann ist das Risiko halt höher. Du möchtest ja mit dem Auto fahren
und möchtest dass die Bahn schlecht weg kommt. Damit kann ich leben,
Leute wie Dich will ich eh nicht in meinen Zügen haben, und Kinder,
deren Umwelt Du zerstörst, habe ich auch keine. Für mich wird's noch
reichen.

>Auto fährt immer auf der direkten Verbindung (z. T. noch direkter als jede
>Bahn-Direktverbindung) und ist trotzdem völlig unabhängig von der Abfahrtzeit
>niemals brechend voll.

Dann fahr doch nächstes Mal mit dem Auto und stänker hier nicht rum.

>Wegen 4 Euro mache ich erstens kein Fass auf und zweitens dürfte einer
>Rückerstattung entgegenstehen, dass ja auch im Ersatz-ICE ein Sitzplatz für
>mich reserviert wurde.

In aller Regel klappt das super.

>>> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
>>> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden
>>> müssen, womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.
>
>> Im ICE 2 kann man die Rückenlehne nicht mehr nach hinten neigen.
>
>In dem ICE, in dem ich saß, konnte man das (Griff unter dem Sitz ziehen). Dann
>war das ein ICE 1?

Woher soll ich das wissen?

>War ja ein Ersatzzug, da kann es schon sein, dass der
>normalerweise auf dieser Strecke verkehrende ICE 2 durch einen ICE 1 ersetzt
>wurde.

Den ICE 1 kann man halt in Hamm nicht auseinander nehmen. Die ICE 2
zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet werden außerdem gerade zunehmend
durch kurze ICE 4 ersetzt.

>> getrennte Armlehnen gibt es in der 2+1 Bestuhlung in der
>> ersten Klasse.
>
>Für den Preis eines 1.-Klasse-Tickets hätte ich auch mit dem Auto fahren
>können.

Ich bin neulich für 31 Euro in der 1. Klasse von Heidelberg nach
Hamburg gefahren.

>Da habe ich nicht nur getrennte Armlehnen, sondern dank min. 30 cm
>Abstand zwischen den Sitzen auch ausreichend Ellbogenfreiheit.

WARUM FÄHRST DU NICHT MIT DEM VERDAMMTEN AUTO WENN ES EH IN ALLEN
DISZIPLINEN BESSER IST??!??

>>> schlecht:
>>> ---------
>>>
>>> 1) nix
>
>> nicht währen der Fahrt aufstehen können,
>
>Gerade das Aufstehenmüssen während der Fahrt (z. B. zum Umsteigen) nervt ja.

Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.

>> kein Wechsel der Sitzposition während der Fahrt möglich,
>
>Aber sicher doch ist das möglich. Allerdings besteht dafür kein Bedarf, denn
>hat man die Sitzposition einmal bei der Abfahrt eingestellt, muss man während
>der Fahrt nichts mehr ändern.

Also ich möchte nicht sieben Stunden in derselben Position verharren
müssen, und wenn sie beim Hinsetzen noch so bequem war.

>> Der Hintermann ist bei der Sitzeinstellung des ICE 4 "raus", da
>> Rückenlehnen fest.
>
>Dann verschiebt man mit dem Griff unter dem Sitz nur die Sitzfläche?

Und man neigt die Rückelehne, deren unterer Teil mit der Sitzfläche
nach vorne kommt. Die Kunststoffschale des Sitzes bleibt in der
ursprünglichen Position, die "Neigung" geht also auf Kosten der
eigenen Kniefreiheit, wenn man klein genug ist, dass man überhaupt
Kniefreiheit hatte.

Das ist das "neue" Sitzkonzept von DB Fernverkehr, weil es in dieser
Generation Manager wichtiger ist, möglichst viele Sitzplätze pro Meter
Zuglänge unterzubringen, nach Modell Truppentransporter. Wird noch ein
paar Jahre so bleiben.

>Mich hat daran nämlich vor allem die aufrechte Sitzposition
>gestört, in die man gezwungen wurde.

Ja, das ist die Beschwerde die man häufig zu diesen Sitzen hört. Die
Standardantworte ist dann, dass der neue Sitz in Zusammenrbeit mit
diversen Ergonomieinstituten entworfen wurde und mit einer großen Zahl
von Fahrgästen "pilotiert" wurde.

Ich kann ihn trotzdem nicht leiden ("Truppentransporter").

>Kein Lall. Bei gleich 2 Gelegenheiten, bei denen ich kurz nacheinander erst
>Zug und dann Auto (bzw. umgekehrt) gefahren bin, hat sich das Auto
>nachweislich als überlegen erwiesen, was den Komfort angeht.

Du möchtest Auto fahren. Tu es.

Tim Loeber

unread,
Aug 4, 2021, 11:12:48 AM8/4/21
to
Marc Haber schrieb:
> Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
>> für Dich. Aber nicht mehr wenn man den Durchschnittspreis aller Tickets
>> im Zug betrachtet.
>
> Den darf man nicht rechnen, dazu sind zu viele Spesenritter ("Kosten
> sind mir egal, zahlt die Firma"), die hunderte von Euro im Monat für
> unrabattierte Flexpreistickets ausgeben.
>
>> Das vollautomatisch fahrende Auto wird kommen. Vermutlich bevor
>> Milliardengräber wie S21 und Neu-Altona fertiggestellt sind.
>
> S21 ist 2025 fertig.


Nein, 2019!

Tim Loeber

unread,
Aug 4, 2021, 11:24:42 AM8/4/21
to
Marc Haber schrieb:

>
> Na dann ist das Risiko halt höher. Du möchtest ja mit dem Auto fahren
> und möchtest dass die Bahn schlecht weg kommt. Damit kann ich leben,
> Leute wie Dich will ich eh nicht in meinen Zügen haben, und Kinder,
> deren Umwelt Du zerstörst, habe ich auch keine. Für mich wird's noch
> reichen.

Aber im Eigenheim leben, da ist die Umweltbelastung dann nicht mehr das
Problem, oder was?

Ulf Kutzner

unread,
Aug 4, 2021, 11:47:52 AM8/4/21
to
Marc Haber schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 16:16:28 UTC+2:
> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
> >"Marc Haber" schrieb am 04.08.2021 um 09:31:22:
> >> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:

> >>> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
> >>> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden
> >>> müssen, womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.
> >
> >> Im ICE 2 kann man die Rückenlehne nicht mehr nach hinten neigen.
> >
> >In dem ICE, in dem ich saß, konnte man das (Griff unter dem Sitz ziehen). Dann
> >war das ein ICE 1?
> Woher soll ich das wissen?

Wenn das der einzige ICE mit neigbarer Rückenlehne wäre.
Leider verblaßt da meine Erinnerung.

> >War ja ein Ersatzzug, da kann es schon sein, dass der
> >normalerweise auf dieser Strecke verkehrende ICE 2 durch einen ICE 1 ersetzt
> >wurde.
> Den ICE 1 kann man halt in Hamm nicht auseinander nehmen. Die ICE 2
> zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet werden außerdem gerade zunehmend
> durch kurze ICE 4 ersetzt.

Ich weiß nicht, ob man am 22.07. schon Streckenkapazität für geplittete
Führung ab Hamm hatte. Irgendwas war da mit Wasserschäden eine Woche vorher.

> >> getrennte Armlehnen gibt es in der 2+1 Bestuhlung in der
> >> ersten Klasse.
> >
> >Für den Preis eines 1.-Klasse-Tickets hätte ich auch mit dem Auto fahren
> >können.
> Ich bin neulich für 31 Euro in der 1. Klasse von Heidelberg nach
> Hamburg gefahren.
> >Da habe ich nicht nur getrennte Armlehnen, sondern dank min. 30 cm
> >Abstand zwischen den Sitzen auch ausreichend Ellbogenfreiheit.
> WARUM FÄHRST DU NICHT MIT DEM VERDAMMTEN AUTO WENN ES EH IN ALLEN
> DISZIPLINEN BESSER IST??!??
> >>> schlecht:
> >>> ---------
> >>>
> >>> 1) nix
> >
> >> nicht währen der Fahrt aufstehen können,
> >
> >Gerade das Aufstehenmüssen während der Fahrt (z. B. zum Umsteigen) nervt ja.
> Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.

So viele ICE-Halte hat Ludwigsburg nun auch wieder nicht.

Michael Landenberger

unread,
Aug 4, 2021, 2:49:44 PM8/4/21
to
"Marc Haber" schrieb am 04.08.2021 um 16:16:27:

> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:

>> Und die einzig richtige Vorgehensweise, wenn man zu einer bestimmten Zeit
>> abfahren und ankommen will. Die Reiseauskunft hat mir übrigens durchaus
>> direkte Verbindungen angezeigt, nur passten da die Abfahrtzeiten nicht zu
>> meinen Plänen.

> Na dann ist das Risiko halt höher.

Was denn für ein Risiko? Von den Zügen nach NRW, von denen du behauptetest,
dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll seien, war zumindest der
von mir benutzte vergleichsweise leer. Dafür war der direkte Zug, von dem du
behauptetest, dass er weniger ausgelastet sei, der rappelvollste von allen
Zügen, mit denen ich gefahren bin. Mich dünkt, es ist ein Risiko, sich auf
deine Ratschläge zu verlassen.

> Du möchtest ja mit dem Auto fahren
> und möchtest dass die Bahn schlecht weg kommt.

Das klingt so, als wäre ich es, der alles dransetzt, dass Zugfahren möglichst
unkomfortabel ist. Du solltest aber eigentlich wissen, dass das gar nicht in
meiner Macht steht. Züge sind so komfortabel wie sie sind, und der einzige,
der das beeinflussen kann, ist die Deutsche Bahn. Ich habe lediglich nach 2
Zugfahrten festgestellt, dass zumindest die von mir benutzten Züge ziemlich
unkomfortabel waren (diese Einschätzung dürften zumindest alle
2.-Klasse-Fahrgäste dieser beiden Züge teilen). Dass sie unkomfortabel waren,
war aber nicht meine Schuld.

> Damit kann ich leben,
> Leute wie Dich will ich eh nicht in meinen Zügen haben,

Du hättest mich im Zug vermutlich überhaupt nicht bemerkt, denn ich saß
genauso unauffällig wie alle anderen auf meinem Platz. Warum du ausgerechnet
mich nicht in "deinem" Zug haben willst (vielleicht sind dir ja randalierende
Fußballfans lieber), kann ich nicht nachvollziehen.

> und Kinder,
> deren Umwelt Du zerstörst, habe ich auch keine. Für mich wird's noch
> reichen.

Ich zerstöre niemandes Umwelt. Ob ich Bahn oder Auto fahre, hat auf die Umwelt
ungefähr so viel Einfluss wie der umfallende Sack Reis in China. Es geht
schlicht im Rauschen unter. Was die Umwelt tatsächlich zerstört, findet zu
99,9% gar nicht in Deutschland statt, sondern in anderen Regionen, in denen
Umweltschutz keine so große Rolle spielt wie in Europa wie z. B. dem
Amazonasgebiet.

Abgesehen davon sind für die Verbesserung der Umweltbilanzen im Verkehr nicht
die Nutzer, sondern in erster Linie die Betreiber von umweltfreundlichen
Verkehrsmitteln verantwortlich. Die müssen ihre Verkehrsmittel so gestalten,
dass sie als echte Alternative zu weniger umweltfreundlichen Verkehrsmitteln
taugen. Dann ergibt sich das mit dem Umweltschutz von ganz alleine.

>>>> 3) Es war nicht möglich, den Sitz in eine wirklich bequeme Position zu
>>>> bringen. Dazu hätte die Rückenlehne weiter nach hinten geneigt werden
>>>> müssen, womit man aber dem Hintermann auf die Pelle gerückt wäre.

>>> Im ICE 2 kann man die Rückenlehne nicht mehr nach hinten neigen.

>> In dem ICE, in dem ich saß, konnte man das (Griff unter dem Sitz ziehen).
>> Dann war das ein ICE 1?

> Woher soll ich das wissen?

Ich dachte, du kennst dich aus mit Zügen. Also formuliere ich die Frage
anders: gibt es einen ICE, bei dem man die Rückenlehne verstellen kann, und
wenn ja, welcher ist das?

>> Für den Preis eines 1.-Klasse-Tickets hätte ich auch mit dem Auto fahren
>> können.

> Ich bin neulich für 31 Euro in der 1. Klasse von Heidelberg nach
> Hamburg gefahren.

Schön für dich. Wie lange musstest du im Voraus buchen? Und wie gut haben die
Fahrzeiten zu deinen Reiseplänen gepasst?

> WARUM FÄHRST DU NICHT MIT DEM VERDAMMTEN AUTO WENN ES EH IN ALLEN
> DISZIPLINEN BESSER IST??!??

Ich wollte dem Zug eine Chance geben. Die hat er leider vermasselt. Ja, ich
fahre das nächste Mal wieder mit dem Auto, auch wenn es teurer sein sollte als
die Bahn.

>> Gerade das Aufstehenmüssen während der Fahrt (z. B. zum Umsteigen) nervt
>> ja.

> Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.

Ich weiß, ich wiederhole mich: die Direktverbindung mit dem Auto hat sowohl
zeitlich als auch in punkto Komfort (incl. Beine vertreten) perfekt gepasst.
Dass das mit dem Zug nicht auch geht, ist allerdings kein Naturgesetz: man
lasse den ICE im Stundentakt direkt von Spandau nach Berlin fahren (AFAIR war
das sogar schonmal so) und alles ist gut. JFTR: ich habe mir gerade mal auf
bahn.de alle ICE-Verbindungen von Spandau nach Stuttgart für morgen, 5.8.2021,
zwischen 8:00 und 16:00 Uhr (Abfahrt) anzeigen lassen. Ergebnis: Es gibt keine
einzige Direktverbindung, auch dann nicht, wenn man das Häkchen bei
"Schnellste Verbindungen anzeigen" 'rausnimmt. Man muss auf allen Verbindungen
mindestens ein Mal umsteigen.

> Also ich möchte nicht sieben Stunden in derselben Position verharren
> müssen, und wenn sie beim Hinsetzen noch so bequem war.

Ich auch nicht. Genau deswegen habe ich mit dem Auto ja Pausen eingelegt. Da
konnte ich mir schön an der frischen Luft und ohne Geschaukel die Beine
vertreten. Im Zug hätte ich mich dagegen zuerst am Sitznachbarn
vorbeiquetschen und anschließend Slalom um im Gang abgestellte Koffer laufen
müssen. Zumindest meine Laptop-Tasche hätte ich natürlich mitschleppen müssen,
denn sowas will man ja nicht unbeaufsichtigt am Platz zurücklassen. Da bleibe
ich dann doch lieber auf meinem Platz sitzen.

>>> Der Hintermann ist bei der Sitzeinstellung des ICE 4 "raus", da
>>> Rückenlehnen fest.

>> Dann verschiebt man mit dem Griff unter dem Sitz nur die Sitzfläche?

> Und man neigt die Rückelehne, deren unterer Teil mit der Sitzfläche
> nach vorne kommt.
> Die Kunststoffschale des Sitzes bleibt in der
> ursprünglichen Position, die "Neigung" geht also auf Kosten der
> eigenen Kniefreiheit, wenn man klein genug ist, dass man überhaupt
> Kniefreiheit hatte.

Ich bin 1,92m groß und hatte gerade so ausreichend Kniefreiheit, allerdings
nur mit maximal nach hinten gestellter Sitzfläche. Ich hätte also die Wahl
zwischen einem krummen Rücken oder schmerzenden Knien gehabt. Ich habe mich
dann für den krummen Rücken entschieden.

> Das ist das "neue" Sitzkonzept von DB Fernverkehr, weil es in dieser
> Generation Manager wichtiger ist, möglichst viele Sitzplätze pro Meter
> Zuglänge unterzubringen, nach Modell Truppentransporter. Wird noch ein
> paar Jahre so bleiben.

Also ist es tatsächlich die Bahn und nicht nörgelnde Fahrgäste, die für den
mangelnden Komfort verantwortlich ist. Danke für die Bestätigung.

Gruß

Michael

Ulf Kutzner

unread,
Aug 4, 2021, 3:48:41 PM8/4/21
to
Michael Landenberger schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 20:49:44 UTC+2:

> Ich weiß, ich wiederhole mich: die Direktverbindung mit dem Auto hat sowohl
> zeitlich als auch in punkto Komfort (incl. Beine vertreten) perfekt gepasst.
> Dass das mit dem Zug nicht auch geht, ist allerdings kein Naturgesetz: man
> lasse den ICE im Stundentakt direkt von Spandau nach Berlin fahren (AFAIR war
> das sogar schonmal so) und alles ist gut.

So viel änderte das für Deine Reise nun auch nicht.

> JFTR: ich habe mir gerade mal auf
> bahn.de alle ICE-Verbindungen von Spandau nach Stuttgart für morgen, 5.8.2021,
> zwischen 8:00 und 16:00 Uhr (Abfahrt) anzeigen lassen. Ergebnis: Es gibt keine
> einzige Direktverbindung, auch dann nicht, wenn man das Häkchen bei
> "Schnellste Verbindungen anzeigen" 'rausnimmt. Man muss auf allen Verbindungen
> mindestens ein Mal umsteigen.

Freitags, nicht 15. Oktober 12:14 zurück im IC, ordentlich schnell.
Billigstpreise kann ich nicht versprechen.

Gruß, ULF

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 3:54:59 PM8/4/21
to
Am 03.08.21 um 17:07 schrieb Michael Landenberger:
> Zusätzlich war hier auch der Nachbarsitz besetzt, so dass man in ca. 50 cm
> Entfernung zu einer wildfremden Person sitzen musste (Corona?).

Wo ist das Problem (anders als ich natürlich auch vor Corona einen
freien Nebensitz geschätzt hatte)? Weiter unten hast Du geschrieben,
dass Du geimpft bist. Also gibt es kein Corona mehr für dich.

> 6) 7 Stunden lang Maske tragen nervt.

ACK. Deswegen gehört das per sofort aufgehoben. Inzwischen ist jeder
geimpft der das wollte und wer nicht geimpft ist, will i.d.R. auch keine
Corona Massnahmen.
>
> 5) 7 Stunden lang Maske tragen nervt.

siehe oben.
>
> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine wirklich
> attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

Ja. MP weg und CO2 Preis von 1000€.

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 4:02:22 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 08:46 schrieb Michael Landenberger:
> Arme Sau, hält es nicht mal ein paar Stunden ohne Fluppe aus. Wäre er mit dem
> Auto gefahren, hätte er allerdings nach Herzenslust qualmen können (sofern
> seine Mitfahrer das zulassen, versteht sich). Mir persönlich geht das aber am
> Allerwertesten vorbei, ich bin Nichtraucher.

Ganz egal kann Dir das nicht sein. 99% aller Raucher littern. Und in den
Filtern befindet sich einerseits Plastik und zum anderen können die eine
grosse Menge Wasser vergiften.
Das geht dann wieder alle an.

> Du bist zu optimistisch. Jedes Mal, wenn ich Auto fahre, gerate ich
> dutzendfach in Situationen, bei denen ich denke "das packt eine KI nie". Ich
> denke daher, dass wir vor 2050 nicht mit dem massenhaften Einsatz von
> vollautonomen Autos rechnen können.

ganz selbstfahrende Autos, das dauert sicher noch etwas. Aber
Unterstützungen oder dass, so wie bei einigen automatsichen
Bahnsystemen, der Fahrer nur noch "aufpasst und notfalls eingreift", das
kommt vielleicht noch vor der klimaapokalypse.
>
> Abgesehen davon würde mir etwas fehlen, wenn ich mein Auto nicht selber lenken
> dürfte.
>
Das Geschwindigkeitsgefühl dürfte ein anderes sein, wenn man es
"kontrolliert".

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 4:05:14 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 09:33 schrieb Marc Haber:
>
> S21 ist 2025 fertig.

LOL, ich glaube Du hast die Zahlen verdreht. 2052 vielleicht. Oder 2250.

Marc Haber

unread,
Aug 4, 2021, 4:16:37 PM8/4/21
to
Thorsten Klein <du....@ich-tarzan.de> wrote:
>ACK. Deswegen gehört das per sofort aufgehoben. Inzwischen ist jeder
>geimpft der das wollte und wer nicht geimpft ist, will i.d.R. auch keine
>Corona Massnahmen.

Die Impfung schützt nicht vor der Infektion und auch nicht davor, dass
man andere ansteckt. Ein Restrisiko bleibt, und deswegen die Maske
auch. Finde ich gut, etwas mehr Rücksichtnahme auf unsere Mitbürger
und unsere Nachkommen müssen wir in Deutschland sowieso dringend
lernen.

Grüße
Marc

Wolfgang Ottenweller

unread,
Aug 4, 2021, 4:22:52 PM8/4/21
to
Am 04.08.2021 um 21:54 schrieb Thorsten Klein:
>> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine wirklich
>> attraktive Alternative zum Auto darzustellen.
>
> Ja. MP weg und CO2 Preis von 1000€.

Du meinst, wenn das Autofahren unbezahlbar ist, dann braucht der ÖPV
sich nicht mehr um seine Qualität bemühen?

Im übrigen genügt es nicht, Autofahrer zum ÖPV zu drängen, auch nicht
mit der Steuerwaffe. Es muss zunächst der ÖPV den Platz für die
ehemaligen Autofahrer bereitstellen.

Gegenwärtig gilt für viele Zeiten und Strecken: Fahrt mehr Bahn, stellt
euch dichter in die Gänge.


Verdoppelung der Fahrgastzahlen, wie soll das gehen?

Sitzabstand halbieren, Züge doppelte Länge, Züge doppelte Höhe, Züge
doppelte Breite, doppelte Zugfolge - alles nicht möglich.

Bliebe nur doppelte Gleisanzahl und doppelte Bahnsteigzahl und doppelte
Weichenzahl, als Folge u.a. doppelte Umstiegszeit. In Hamburg für den
Ausbau lieber den Busbahnhof wegradieren oder den Saturn? Dazu
Riesenbedarf an schwarzem Strom, der Grüne reicht ja nicht einmal für
den jetzigen Betrieb.

Fahrgastverdopplung durch Benzinpreisverdopplung, so einfach geht es nicht.

PS: bei einer Verdopplung der Fahrgastzahlen und entsprechender
Reduktion der Autofahrten würden immer noch ca. 3/4 der innerdeutschen
Personenkilometer mit dem PKW gefahren.

Till Kinstler

unread,
Aug 4, 2021, 4:32:26 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 16:16 schrieb Marc Haber:

> Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.

Also, um mal Fakten zu ergänzen: Von Spandau nach Stuttgart gibt es
derzeit eine einzige tägliche Direktverbindung. Und das zu Zeiten, die
mir auch nicht passen würden...

Und ob man dann lieber in Hauptbahnhof, Hannover oder Mannheim[*]
umsteigt, ist halt letztendlich eine Frage der eigenen Prioritäten, aber
um das Umsteigen kommt man von Spandau nach Stuttgart halt derzeit nicht
herum.



Grüße,

Till



[*] hätte an den konkreten Reisetagen aber einen zusätzlichen Umstieg am
Hauptbahnhof erfordert, weil die Linie 12 zu der Zeit IIRC von
Hautpbahnhof(tief) über den südwestlichen Außenring nach Wustermark
verkehrte und deswegen auch nicht in Spandau hielt

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 4:32:44 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 11:39 schrieb Michael Landenberger:
> Wegen 4 Euro mache ich erstens kein Fass auf und zweitens dürfte einer
> Rückerstattung entgegenstehen, dass ja auch im Ersatz-ICE ein Sitzplatz für
> mich reserviert wurde.

Nein. erstens hat der Ersatz-ICE eine andere Zugnummer und andererseits
hast Du von der Ersatzreservierung erst erfahren, als sie bereits
erloschen ist.

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 4:37:12 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 16:16 schrieb Marc Haber:
> Na dann ist das Risiko halt höher. Du möchtest ja mit dem Auto fahren
> und möchtest dass die Bahn schlecht weg kommt. Damit kann ich leben,
> Leute wie Dich will ich eh nicht in meinen Zügen haben, und Kinder,
> deren Umwelt Du zerstörst, habe ich auch keine. Für mich wird's noch
> reichen.

Unter normalen Umständen lebe ich noch lange genug, um die
Klima-Apokalypse zu erleben. Reizt mich aber irgendwie nicht sonderlich.

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 4:38:38 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 17:24 schrieb Tim Loeber:
> Aber im Eigenheim leben, da ist die Umweltbelastung dann nicht mehr das
> Problem, oder was?

Es ist keine geringere Umweltbelastung, wenn man zur Miete wohnt. Es
kommt wie so oft auf die Grösse und Ausstattung an.

Thorsten Klein

unread,
Aug 4, 2021, 4:43:50 PM8/4/21
to
Am 04.08.21 um 20:49 schrieb Michael Landenberger:
> Ich zerstöre niemandes Umwelt.

Doch, das tust Du. Und ich und alle anderen. Aber unterschiedlich stark.
Beim WWF Footprnt Rechner komme ich auf 1.6-1.7 Erden. Das ist genau
0.6-0.7 zuviel, aber immer noch 1 unter dem Durchschnitt.

> Ob ich Bahn oder Auto fahre, hat auf die Umwelt
> ungefähr so viel Einfluss wie der umfallende Sack Reis in China. Es geht
> schlicht im Rauschen unter. Was die Umwelt tatsächlich zerstört, findet zu
> 99,9% gar nicht in Deutschland statt, sondern in anderen Regionen, in denen
> Umweltschutz keine so große Rolle spielt wie in Europa wie z. B. dem
> Amazonasgebiet.

Oh doch, Es hat Wirkung. Und noch mehr Nachahmungseffekte.
Mit diesem Argument könnten alle 186 "kleinen" Läder kommen und dann
sind das plötzich eine grosse Masse.

Thomas Hochstein

unread,
Aug 4, 2021, 4:45:03 PM8/4/21
to
Wolfgang Ottenweller schrieb:

> Bliebe nur doppelte Gleisanzahl und doppelte Bahnsteigzahl und doppelte
> Weichenzahl, als Folge u.a. doppelte Umstiegszeit.

Und Planungs- und Bauzeiten dafür im Bereich von 20-30 Jahren.

Johann Mayerwieser

unread,
Aug 4, 2021, 5:02:25 PM8/4/21
to
Am Wed, 04 Aug 2021 13:37:39 +0300 schrieb Andreas Neumann:

>> Gerade auf der Autobahn kann man sich lange Strecken entspannen,
>
> Na klar, Autobahn fahren ist so entspannend.
> <https://img.morgenpost.de/img/politik/crop100620042/2262608646-w820-
cv16_9-q85/fsl-lkw-maut-stau-1-DW-Politik-Limburg.jpg>

Ist für mich auch kein Problem. Motor abstellen, nach hinten gehen,
Kaffee/Tee trinken, ein Buch lesen oder im Internet herumtreiben,
Schlafen etc.
Wenn weiter geht wird mich schon wer aufwecken.

Gerald Gruner

unread,
Aug 4, 2021, 5:24:25 PM8/4/21
to
Thomas Hochstein schrieb am 4.08.21:

> Wolfgang Ottenweller schrieb:
>
>> Das vollautomatisch fahrende Auto wird kommen.
>
> Zusammen mit den Flugtaxis.

Ich halte Flugtaxis für reines Marketing-Blabla, weil sich die Leute das
vermutlich irgendwie vorstellen können. Autonome Drohnen werden IMHO vor
autonomen Autos kommen, weil in der Luft leichter und mit weniger Störungen
zu navigieren ist als am Boden.
Wofürman sie dann alles einsetzt, wird sich dann zeigen, vielleicht
Logistik, vielleicht in unwegsamem Gelände (Fluss, Berge, Täler...),
vielleicht Mittelstrecken-Zubringerflüge zum Flughafen. Aber das
propagierte "innerstädtische Flugtaxi" wird es IMHO nicht sein.

MfG
Gerald

--
Auch linke Intoleranz ist intolerant
Die kalifornische Hochschule von Berkeley galt bisher als Eliteuniversität.
Nun traf sich dort die Elite der gewaltbereiten Intoleranten. [...]
- Alexander Kissler im Cicero über die Hass- und Gewaltattacken in den USA
gegen Bürger mit abweichende Meinungen

Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 1:39:13 AM8/5/21
to
Till Kinstler schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 22:32:26 UTC+2:
> Am 04.08.21 um 16:16 schrieb Marc Haber:
> > Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.
> Also, um mal Fakten zu ergänzen: Von Spandau nach Stuttgart gibt es
> derzeit eine einzige tägliche Direktverbindung. Und das zu Zeiten, die
> mir auch nicht passen würden...

Ich sah IC über Bonn...

Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 1:45:22 AM8/5/21
to
Thorsten Klein schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 22:32:44 UTC+2:
> Am 04.08.21 um 11:39 schrieb Michael Landenberger:
> > Wegen 4 Euro mache ich erstens kein Fass auf und zweitens dürfte einer
> > Rückerstattung entgegenstehen, dass ja auch im Ersatz-ICE ein Sitzplatz für
> > mich reserviert wurde.
> Nein. erstens hat der Ersatz-ICE eine andere Zugnummer

Habe ich für den Reisetag nicht gefunden. Also reine Ersatzgarnitur
mit ähnlicher Fahrplanchartakteristik?

Markus Ermert

unread,
Aug 5, 2021, 2:32:56 AM8/5/21
to
Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:
> "Wolfgang Ottenweller" schrieb am 04.08.2021

>> Fahrer musste 7 Stunden konzentriert arbeiten
>
> Ich empfinde das konzentrierte Arbeiten am Steuer als ausgesprochen
> entspannend,
> [im Vgl. zum vollbesetzten ICE]

Das hört man immer wieder von hartnäckigen Autofahrern. Schwer zu glauben,
dass da mehr im Spiel ist als Autosuggestion. Oder vielleicht Workoholism.
Objektiv ist wesentlich mehr Anspannung durch Aufmerksamkeit nötig,
Unterbrechungen von spätestens mehr als einer Sekunde sind bei höheren
Geschwindigkeiten lebensgefährlich.

Abgesehen davon, dass „konzentriertes Arbeiten“ im ICE parallel auf andere
Dinge gerichtet werden kann als das Fahren. Beim Auto ist Multitasking beim
Hören (Audiobücher usw) das höchste der Gefühle.

> Abgesehen davon würde mir etwas fehlen, wenn ich mein Auto nicht selber lenken
> dürfte.

Hier liegt der Hase im Pfeffer. Es geht um den Lustgewinn als Fahrer,
Lenker, Raser, Bremser, Bestimmer. Nicht um effizienten Transport. Analog
zum Hifitechnikfreak, dem es gar nicht um Musik geht.

So ist auch erklärbar, dass einige Menschen (Normalfahrer, keine
Rallyefahrer) behaupten, Schaltwagen seien ceteri paribus besser als
Automatikwagen. Auch eine nach objektiven Kriterien ziemlich absurde
Einschätzung.

Michael Landenberger

unread,
Aug 5, 2021, 3:15:56 AM8/5/21
to
"Markus Ermert" schrieb am 05.08.2021 um 08:32:54:

> Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:

> Das hört man immer wieder von hartnäckigen Autofahrern. Schwer zu glauben,
> dass da mehr im Spiel ist als Autosuggestion. Oder vielleicht Workoholism.

"Work" trifft es vielleicht, "..oholism" allerdings nicht (Autofahren ist bei
mir keine Sucht, mir geht es nicht schlecht, wenn ich mal nicht Auto fahre).
Ansonsten ist Autofahren für mich "Work" wie z. B. mein Job. Der erfordert
auch Konzentration, macht mir aber u. a. gerade deswegen Spaß.

> Objektiv ist wesentlich mehr Anspannung durch Aufmerksamkeit nötig,

Na und?

> Unterbrechungen von spätestens mehr als einer Sekunde sind bei höheren
> Geschwindigkeiten lebensgefährlich.

Na dann hoffen wir mal dass Tf von Zügen keine Aussetzer haben so wie z. B.
der Tf des Alex-Zuges in Tschechien.

> Abgesehen davon, dass „konzentriertes Arbeiten“ im ICE parallel auf andere
> Dinge gerichtet werden kann als das Fahren.

Auf meinem Sitzplatz konnte ich mangels Ellenbogenfreiheit genau gar nichts
arbeiten, schon gar nicht konzentriert. Allenfalls ein Buch lesen wäre
gegangen. Ich habe es aber vorgezogen, aus dem Fenster zu schauen. Das war
auch nicht uninteressant. Beeindruckt hat mich vor allem das satte Grün
bedingt durch den vielen Regen. Das hat man zu dieser Jahreszeit auch nicht
immer.

>> Abgesehen davon würde mir etwas fehlen, wenn ich mein Auto nicht selber
>> lenken dürfte.

> Hier liegt der Hase im Pfeffer. Es geht um den Lustgewinn als Fahrer,
> Lenker,

Ja.

> Raser, Bremser, Bestimmer.

Nein.

> Nicht um effizienten Transport.

Effizienz ist nicht alles. Menschen sind keine Ware, die man in eine Kiste
packt und dann auf einen Güterwagen lädt. Obwohl das höchst effizient wäre,
ließe das wohl niemand mit sich machen.

> So ist auch erklärbar, dass einige Menschen (Normalfahrer, keine
> Rallyefahrer) behaupten, Schaltwagen seien ceteri paribus besser als
> Automatikwagen. Auch eine nach objektiven Kriterien ziemlich absurde
> Einschätzung.

Diese Einschätzung teile ich nicht. Ich beabsichtige auch mittelfristig, ein
Elektroauto zu kaufen. Von denen haben bekanntlich die allerwenigsten ein
Schaltgetriebe. Noch nicht einmal ein automatisches.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Aug 5, 2021, 3:29:24 AM8/5/21
to
"Thorsten Klein" schrieb am 04.08.2021 um 21:54:57:

> Am 03.08.21 um 17:07 schrieb Michael Landenberger:

>> Zusätzlich war hier auch der Nachbarsitz besetzt, so dass man in ca. 50 cm
>> Entfernung zu einer wildfremden Person sitzen musste (Corona?).

> Wo ist das Problem (anders als ich natürlich auch vor Corona einen freien
> Nebensitz geschätzt hatte)? Weiter unten hast Du geschrieben, dass Du
> geimpft bist. Also gibt es kein Corona mehr für dich.

Es saßen alle Fahrgäste so gedrängt. Darunter wird auch der ein oder andere
Ungeimpfte gewesen sein. Abgesehen davon kann man sich auch als Geimpfter
anstecken. Nur sind dann die Symptome in der Regel milder und man ist nach
derzeitigem Wissensstand auch selbst weniger ansteckend ("weniger" ist aber
nicht gleichbedeutend mit "gar nicht"!).

>> 6) 7 Stunden lang Maske tragen nervt.

> ACK. Deswegen gehört das per sofort aufgehoben.

Quatsch. Ohne Maskenpflicht hätte ich mich definitiv gar nicht in einen Zug
gesetzt.

> Inzwischen ist jeder geimpft der das wollte

Nein. Ich kenne Leute, die wollten sich impfen lassen, haben aber erst sehr
spät einen Termin bekommen und sind daher höchstens einmal geimpft. Andere
(wie z. B. Kinder) können noch gar keine Impfung bekommen, selbst wenn sie
(bzw. ihre Eltern) das wollten.

> und wer nicht geimpft ist, will i.d.R. auch keine
> Corona Massnahmen.

Aber ich will die Corona-Maßnahmen. Auch als Geimpfter. Begründung s. o.

>> Mein Fazit: Der ÖPV muss noch ein bisschen an sich arbeiten, um eine
>> wirklich attraktive Alternative zum Auto darzustellen.

> Ja. MP weg und CO2 Preis von 1000€.

Was ist MP? Und was den CO2-Preis betrifft: Autofahren ist jetzt schon in
vielen Fällen teurer als die Bahn. Aber 5-Sterne-Hotels sind auch teurer als
2-Sterne-Hotels und werden trotzdem gebucht. Das liegt schlicht daran, dass
man in 5-Sterne-Hotels in der Regel eine Gegenleistung für den Mehrpreis
bekommt. Genauso ist es beim Autofahren auch.

Gruß

Michael

Johann Mayerwieser

unread,
Aug 5, 2021, 3:31:41 AM8/5/21
to
Am Thu, 05 Aug 2021 06:32:54 +0000 schrieb Markus Ermert:

> Das hört man immer wieder von hartnäckigen Autofahrern. Schwer zu
> glauben,
> dass da mehr im Spiel ist als Autosuggestion. Oder vielleicht
> Workoholism. Objektiv ist wesentlich mehr Anspannung durch
> Aufmerksamkeit nötig, Unterbrechungen von spätestens mehr als einer
> Sekunde sind bei höheren Geschwindigkeiten lebensgefährlich.

Es kommt auf den Autofahrer und seine Fahrpraxis an. Wenn letztere groß
ist, dann läuft das meiste abseits von bewusstem Denken ab und ist sehr
viel von Reflexen und von Fahrerfahrung abhängig. Ein Autofahrer mit viel
Fahrerfahrung hat die Umgebung um sein Auto im Blick ohne dass ihm das
bewusst ist bzw. er die Umgebung bewusst beobachtet. 99% der Fahrzeuge in
seiner Umgebung sind für ihn uninteressant, aber er erahnt z.B., dass ein
Fahrzeug, das er auf der Autobahn überholt, im nächsten Moment rausziehen
wird.

wenn ich von Wien nach England fahre, dann fahre ich nach 18 Uhr von Wien
weg bis Augsburg (500 km), um 18 Uhr um mir den starken Verkehr um bzw.
durch München zu ersparen. In Augsburg wird auf der Raststation
geschlafen, da wachen wir gegen 9 Uhr auf und dann gehts - natürlich mit
Pausen - bis Calais, wo wir wieder schlafen und eine Fähre zwischen 5 und
6 Uhr Morgens gebucht haben. Müde sind wird jeweils, das ist aber eher
der Uhrzeit geschuldet.

Michael Landenberger

unread,
Aug 5, 2021, 3:32:35 AM8/5/21
to
"Wolfgang Ottenweller" schrieb am 04.08.2021 um 22:22:50:

> Verdoppelung der Fahrgastzahlen, wie soll das gehen?
>
> Sitzabstand halbieren, Züge doppelte Länge, Züge doppelte Höhe, Züge
> doppelte Breite, doppelte Zugfolge - alles nicht möglich.

Zumindest doppelte Höhe geht:

<https://inside.bahn.de/neuer-intercity/>

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Aug 5, 2021, 3:40:33 AM8/5/21
to
"Michael Landenberger" schrieb am 04.08.2021 um 20:49:43:

> man lasse den ICE im Stundentakt direkt von Spandau nach Berlin fahren

Von Stuttgart nach Berlin natürlich. Und wenn man schonmal dabei ist, kann man
gleich auch zwischen allen anderen Großstädten Direktverbindungen einrichten
(wenn das nicht bereits geschehen ist), um auch da die Fahrgäste aus dem Auto
und in den Zug zu holen.

Gruß

Michael

Andreas Neumann

unread,
Aug 5, 2021, 3:43:57 AM8/5/21
to
Das ist allerdings im Wesentlichen nur ein Nahverkehrszug, der weiß-rot
angemalt ist. Mit Intercity hat das wenig zu tun, Komfort ist erheblich
anders.
Ich hatte einmal das "Vergnügen", in sowas fahren zu müssen. Nie wieder,
solange ich es vermeiden kann.
Dann steige ich doch lieber ins Auto und quäle mich durch den
allgegenwärtigen Autobahnstau.

Michael Landenberger

unread,
Aug 5, 2021, 4:05:48 AM8/5/21
to
"Till Kinstler" schrieb am 04.08.2021 um 22:32:23:

> [*] hätte an den konkreten Reisetagen aber einen zusätzlichen Umstieg am
> Hauptbahnhof erfordert, weil die Linie 12 zu der Zeit IIRC von
> Hautpbahnhof(tief) über den südwestlichen Außenring nach Wustermark
> verkehrte und deswegen auch nicht in Spandau hielt

Ok, das könnte eine Erklärung sein. Ich habe mich schon über das Fehlen jeder
Direktverbindung von Spandau nach Stuttgart gewundert. Als ich deinen Beitrag
las, fiel mir ein, dass ich hier in letzter Zeit öfter
Schienenersatzverkehr-Busse für RB13 und RE4 gesehen habe. Offenbar ist die
Strecke zwischen Berlin-Staaken und Wustermark tatsächlich unterbrochen.

Was die von mir irrtümlich genannte Direktverbindung Berlin-Spandau betrifft:
die bin ich sogar gefahren, und zwar mit dem ICE 800 von Berlin Hbf nach
Berlin-Spandau. Das wiederum war die komfortabelste und schnellste Art, mit
der ich je diese Strecke zurückgelegt habe. So ungefähr stelle ich mir den
ÖPNV der Zukunft vor ;-)

Gruß

Michael

Albrecht Mehl

unread,
Aug 5, 2021, 4:16:46 AM8/5/21
to


Am 05.08.21 um 09:31 schrieb Johann Mayerwieser:

> wenn ich von Wien nach England fahre, dann fahre ich nach 18 Uhr von Wien
> weg bis Augsburg (500 km), um 18 Uhr um mir den starken Verkehr um bzw.
> durch München zu ersparen. In Augsburg wird auf der Raststation
> geschlafen, da wachen wir gegen 9 Uhr auf und dann gehts - natürlich mit
> Pausen - bis Calais, wo wir wieder schlafen und eine Fähre zwischen 5 und
^^^^^^^^^^

Was spricht gegen den Eurotunnel?

> 6 Uhr Morgens gebucht haben. Müde sind wird jeweils, das ist aber eher
> der Uhrzeit geschuldet.

A. Mehl
--
eBriefe an| mehlBEIiesyPUNKTnet
1 kWh ⩯ 0,5 kg Steinkohle ⩯ 1,5 kg CO2
1 W dauernd 7/24 ≈ 10 kWh/Jahr ⩯ 5 kg Steink./Jahr ⩯ 15 kg CO2/Jahr





Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 5:06:54 AM8/5/21
to
Dann miß mal die Höhe einstöckiger IC-Wagen aus.
In Indien genge mehr; in Finnland, Rußland geht binnenverkehrsmäßig
auch recht viel.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 5:10:32 AM8/5/21
to
Michael Landenberger schrieb am Donnerstag, 5. August 2021 um 09:40:33 UTC+2:
> "Michael Landenberger" schrieb am 04.08.2021 um 20:49:43:
>
> > man lasse den ICE im Stundentakt direkt von Spandau nach Berlin fahren
> Von Stuttgart nach Berlin natürlich.

Tut man das nicht?

> Und wenn man schonmal dabei ist, kann man
> gleich auch zwischen allen anderen Großstädten Direktverbindungen einrichten
> (wenn das nicht bereits geschehen ist), um auch da die Fahrgäste aus dem Auto
> und in den Zug zu holen.

Ich wollte gerade mit Godesberg - Erlangen kommen.

Aber gut; Kiel - Rostock (- Binz) wird so schnell nicht durchgehend
kommen., desgleichen Göttingen - NRW, was es früher immerhin im
Schnellzugabteil gegeben haben dürfte.

Freiburg - Nürnberg.

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 6:43:19 AM8/5/21
to
Michael Landenberger schrieb am Donnerstag, 5. August 2021 um 10:05:48 UTC+2:
> "Till Kinstler" schrieb am 04.08.2021 um 22:32:23:
>
> > [*] hätte an den konkreten Reisetagen aber einen zusätzlichen Umstieg am
> > Hauptbahnhof erfordert, weil die Linie 12 zu der Zeit IIRC von
> > Hautpbahnhof(tief) über den südwestlichen Außenring nach Wustermark
> > verkehrte und deswegen auch nicht in Spandau hielt
> Ok, das könnte eine Erklärung sein. Ich habe mich schon über das Fehlen jeder
> Direktverbindung von Spandau nach Stuttgart gewundert. Als ich deinen Beitrag
> las, fiel mir ein, dass ich hier in letzter Zeit öfter
> Schienenersatzverkehr-Busse für RB13 und RE4 gesehen habe. Offenbar ist die
> Strecke zwischen Berlin-Staaken und Wustermark tatsächlich unterbrochen.

Die hier genannten Beeinträchtigungen liegen nicht auf Brandenburger
Seite, wenngleich auch auf Brandenburger Gebiet umgeleitet wird:

https://bauinfos.deutschebahn.com/lf/fex_re6_rb10_13_14_0907-06082021.pdf

> Was die von mir irrtümlich genannte Direktverbindung Berlin-Spandau betrifft:
> die bin ich sogar gefahren, und zwar mit dem ICE 800 von Berlin Hbf nach
> Berlin-Spandau. Das wiederum war die komfortabelste und schnellste Art, mit
> der ich je diese Strecke zurückgelegt habe. So ungefähr stelle ich mir den
> ÖPNV der Zukunft vor

Jetzt mußt Du nur noch den VBB überzeugen. Auf anderen Strecken
hat er ICE-Nutzung eingekauft.

Gruß, ULF

Stefan Reuther

unread,
Aug 5, 2021, 12:21:29 PM8/5/21
to
Am 05.08.2021 um 08:32 schrieb Markus Ermert:
> Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:
>> "Wolfgang Ottenweller" schrieb am 04.08.2021
>>> Fahrer musste 7 Stunden konzentriert arbeiten
>>
>> Ich empfinde das konzentrierte Arbeiten am Steuer als ausgesprochen
>> entspannend,
>> [im Vgl. zum vollbesetzten ICE]
>
> Das hört man immer wieder von hartnäckigen Autofahrern. Schwer zu glauben,
> dass da mehr im Spiel ist als Autosuggestion. Oder vielleicht Workoholism.
> Objektiv ist wesentlich mehr Anspannung durch Aufmerksamkeit nötig,

Ich habe kein Auto, "hartnäckiger Autofahrer" trifft also keinesfalls
zu. Dennoch finde ich eine Autofahrt durchaus mal entspannend.

Da ich nicht drauf angewiesen bin, nervige 2 Tonnen Stahl jeden Morgen
und Abend durch den Stau wuchten und hinterher legal irgendwo abstellen
zu müssen, kann ich so eine Fahrt durchaus auch mal genießen. Sogar bei
Stau.

> Unterbrechungen von spätestens mehr als einer Sekunde sind bei höheren
> Geschwindigkeiten lebensgefährlich.

Es gibt Leute die als Hobby Abfahrtsski laufen, mit Kajaks Gebirgsflüsse
runterfahren oder Berge raufklettern. Da ist das nicht anders.


Stefan

Johann Mayerwieser

unread,
Aug 5, 2021, 12:49:04 PM8/5/21
to
Am Thu, 05 Aug 2021 10:16:44 +0200 schrieb Albrecht Mehl:

> Was spricht gegen den Eurotunnel?

Die Zeit auf der Fähre läutet so richtig den Urlaub ein, der Tunnel wär
irgendwie unpassend.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 12:54:07 PM8/5/21
to
Jein; die meisten Abfahrten sind kürzer als Autofahrten zwischen
zwei Ruhepausen.

Bodo G. Meier

unread,
Aug 5, 2021, 12:56:54 PM8/5/21
to
Finland!
https://youtu.be/QykEvaPbeGU?t=94

Gruß,
Bodo
--
Postheroische Vampirkartoffel! (Sepp Ruf in de.rec.fahrrad)

Wolfgang Ottenweller

unread,
Aug 5, 2021, 1:58:19 PM8/5/21
to
Am 05.08.2021 um 09:32 schrieb Michael Landenberger:
> Zumindest doppelte Höhe geht:
>
> <https://inside.bahn.de/neuer-intercity/>

Doppelstockzüge haben wir schon (IC und NV). Verdoppelung der Kapazität
wäre dann vierstöckig.

Hans

unread,
Aug 5, 2021, 2:38:43 PM8/5/21
to
Dann wird's aber mühsam....

Ulf Kutzner

unread,
Aug 5, 2021, 2:38:47 PM8/5/21
to
Michael will ja ICE; die gibt es im Gegensatz zu TGV nicht doppelstöckig.

Gerald Gruner

unread,
Aug 5, 2021, 3:14:20 PM8/5/21
to
Andreas Neumann schrieb am 5.08.21:

> Michael Landenberger wrote:
>
>> "Wolfgang Ottenweller" schrieb am 04.08.2021 um 22:22:50:
>>
>>> Verdoppelung der Fahrgastzahlen, wie soll das gehen?
>>>
>>> Sitzabstand halbieren,

Also Stehplätze?

>>> Züge doppelte Länge, Züge doppelte Höhe, Züge
>>> doppelte Breite, doppelte Zugfolge - alles nicht möglich.
>>
>> Zumindest doppelte Höhe geht:
>>
>> <https://inside.bahn.de/neuer-intercity/>
>
> Das ist allerdings im Wesentlichen nur ein Nahverkehrszug, der weiß-rot
> angemalt ist. Mit Intercity hat das wenig zu tun, Komfort ist erheblich
> anders.
> Ich hatte einmal das "Vergnügen", in sowas fahren zu müssen. Nie wieder,
> solange ich es vermeiden kann.

Zugegeben, ich fahre nicht oft Bahn und wenn, dann meist Nahverkehr in die
nächste Großstadt, aber da fährt auch oft ein Doppelstocker. Und die Sitze
fand ich eigentlich ganz akzeptabel.

In Kürze steht bei mir eine längere Fahrt an, wo sich ausnahmsweise mal
eine Bahn gegenüber dem Auto anbieten würde - nur 1 Person, halbwegs
direkte Verbindung mit ~zweimal Umsteigen, das eigentliche Ziel vom
Endbahnhof einigermaßen erreichbar...

Aber wenn ich weiter oben von Michael lese, dass die ICE-Sitze für Personen
von 1,92 m zu knapp sind, dann überlege ich doch nochmal. Ich bin ähnlich
groß und habe zudem recht lange Knie. Einige Stunden unbequem zu sitzen und
zum Ausgleich für viel Geld schlechten Kaffee zu bekommen, sind keine
Werbung...

MfG
Gerald

--
Ein Ingenieurfach verträgt sehr viele mittelmäßige Absolventen, die
anschließend ihrem Beruf nachgehen und Produkte entwickeln, über deren
Erfolg viele Kunden entscheiden. [...] Aber für mittelmäßige Soziologen
gibt es wenig Bedarf. Nur die Besten können damit reüssieren, als
Wissenschaftler, Politikberater, Autoren.
- User Hintermbuch auf Twitter zu einem Artikel über Soziologen

Hans CraueI

unread,
Aug 5, 2021, 3:15:43 PM8/5/21
to
Michael Landenberger schrieb

> "Markus Ermert" schrieb am 05.08.2021 um 08:32:54:
>> Unterbrechungen von spätestens mehr als einer Sekunde sind bei höheren
>> Geschwindigkeiten [im Auto] lebensgefährlich.
>
> Na dann hoffen wir mal dass Tf von Zügen keine Aussetzer haben so wie
> z. B. der Tf des Alex-Zuges in Tschechien.

Ein sehr tragisches Ereignis. Es ändert nichts daran, dass das Risiko
eines tödlichen Unfalls im Auto pro Personenkilometer etwa 50mal so hoch
ist wie im Zug.

Natürlich ist das Risiko überdurchschnittlich gut fahrender Personen
deutlich niedriger. Und die überwiegende Mehrheit, daraufhin befragt,
fährt nun mal überdurchschnittlich gut. Sieht man ja schon daran, dass
bislang nichts passiert ist.
Die anderen können dazu nicht mehr befragt werden.

Hans

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 2:28:08 AM8/6/21
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>"Markus Ermert" schrieb am 05.08.2021 um 08:32:54:
>> Unterbrechungen von spätestens mehr als einer Sekunde sind bei höheren
>> Geschwindigkeiten lebensgefährlich.
>
>Na dann hoffen wir mal dass Tf von Zügen keine Aussetzer haben so wie z. B.
>der Tf des Alex-Zuges in Tschechien.

Tf von Zügen in Deutschland werden üblichreweise nach drei Stunden
abgelöst, haben Dienstpläne, die vorgeschriebene Ruhezeiten etc
enthalten, und außerdem haben sie technische Unterstützung.

Diese technische Unterstützung hat bei dem Unfall in Tschechien leider
gefehlt. Am gleichen Tag sind übrigens mehr als doppelt so viele
Menschen auf deutschen Straßen gestorben.

>> Abgesehen davon, dass „konzentriertes Arbeiten“ im ICE parallel auf andere
>> Dinge gerichtet werden kann als das Fahren.
>
>Auf meinem Sitzplatz konnte ich mangels Ellenbogenfreiheit genau gar nichts
>arbeiten, schon gar nicht konzentriert.

Das ist dann aber Dein Problem, hunderte von Leuten in jedem Zug
können das durchaus. Aber dass Du Deine Dose mit Passion und Zuneigung
führst und Dich in Deiner Freiheit beschädigt fühlst wenn Du mal mit
einem anderen Verkehrsmittel fahren musst, weiß das gesamte Usenet.
Mach gerne so weiter.

>> Hier liegt der Hase im Pfeffer. Es geht um den Lustgewinn als Fahrer,
>> Lenker,
>
>Ja.

Die Umwelt ist ja egal, hauptsache das Fahren macht Lust.

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 2:37:51 AM8/6/21
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>"Michael Landenberger" schrieb am 04.08.2021 um 20:49:43:
>
>> man lasse den ICE im Stundentakt direkt von Spandau nach Berlin fahren
>
>Von Stuttgart nach Berlin natürlich.

Ich habe da heute Abfahrten zur Minute 50 oder 51 in den Geraden
Stunden von 6 bis 16 Uhr. Ich würde davon ausgehen, dass in den
Ungeraden Stunden zur gleichen Minute eine Verbindung mit
bahnsteiggleichem Korrespondenzanschluss in Mannheim bestünde.

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 2:41:16 AM8/6/21
to
Till Kinstler <sp...@kinstler.net> wrote:
>Am 04.08.21 um 16:16 schrieb Marc Haber:
>> Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.
>
>Also, um mal Fakten zu ergänzen: Von Spandau nach Stuttgart gibt es
>derzeit eine einzige tägliche Direktverbindung.

Ich war jetzt von Berlin generell ausgegangen.

>Und ob man dann lieber in Hauptbahnhof, Hannover oder Mannheim[*]
>umsteigt, ist halt letztendlich eine Frage der eigenen Prioritäten, aber
>um das Umsteigen kommt man von Spandau nach Stuttgart halt derzeit nicht
>herum.

Umstiege in der Mitte der Reise sind IMO nahezu immer die schlechteste
Alternative, weil man dort oft knackige Systemanschlüsse und einen nur
alle Stunde fahrenden Anschlußzug hat. Beim Umstieg innerhalb von
Berlin nimmt man eine, bzw bei schlechtem Bahnkarma zwei S-Bahnen
früher und hat den Anschluß _sicher_, und wenn nicht fährt man halt
wieder heim. Beim Umstieg in Stuttgart hat man bei der Fahrt nach
Ludwigsburg zwei S-Bahn-Linien und verliert - ohne jetzt konkret in
den Fahrplan geschaut zu haben - maximal 20 Minuten. Beim Umstieg in
Hannover hat irgendwas gehustet und man ist eine Stunde zu spät und
hat für das "lange" Stück von Hannover nach Stuttgart keine
Platzreservierung.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Reiseauskunft hier so
konsequent auf kurze Reisezeit optimiert und diese wirklich
bescheuerte Verbindung so hartnäckig anbietet.

Grüße
Marc

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 2:43:59 AM8/6/21
to
Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
>Du meinst, wenn das Autofahren unbezahlbar ist, dann braucht der ÖPV
>sich nicht mehr um seine Qualität bemühen?
>
>Im übrigen genügt es nicht, Autofahrer zum ÖPV zu drängen, auch nicht
>mit der Steuerwaffe. Es muss zunächst der ÖPV den Platz für die
>ehemaligen Autofahrer bereitstellen.

Es tut dringned Not, dass wir grundsätzlich auf einen nicht
unerheblichen Teil unserer Mobilität verzichten. Tun wir das nicht,
müssen Eure Nachkommen mal mindestens auf Bremen verzichten; auch
Hamburg hat angekündigt, dass man den bei einer Temperaturerhöhung von
1,5 Grad anstehenden Anstieg des Wasserspiegels noch wird wegstecken
können; den bei 2 Grad entstehenden allerdings keinesfalls.

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 2:44:43 AM8/6/21
to
Da man auch bei einem Truppentransporter auf so nebensächliche Dinge
wie ein Fahrwerk nicht verzichten kann, hat auch der Doppelstock-IC
nicht die doppelte Menge an Sitzplätzen. Dafür hat er noch weniger
bequeme Stehplätze, jedenfalls für Leute > 190 cm.

Wolfgang Ottenweller

unread,
Aug 6, 2021, 2:56:13 AM8/6/21
to
Am 06.08.2021 um 08:28 schrieb Marc Haber:
> Das ist dann aber Dein Problem, hunderte von Leuten in jedem Zug
> können das durchaus.

in jedem Zug? In viele Züge passen nicht einmal 100 Leute rein.

Aber auch im ICE würde Deine Aussage bedeuten, dass der überwiegende
Teil der Reisenden arbeitet. Zumindest in der 2. Klasse ist es
offensichtlich, dass der überwiegende Teil _nicht_ arbeitet.

> Die Umwelt ist ja egal
Der Fernverkehr wird laut Bahnwerbung ausschliesslich mit grünem Strom
gefahren. (Wie machen sie das auf Fernverkehrsstrecken ohne Fahrdraht?)

Mit anderen Worten, der Nahverkehr und Güterverkehr fahren alle
"schwarz". Der Betrieb der Bahnhöfe, Stellwerke usw erfolgt ebenfalls
mit schwarzer Energie.

Passend hierzu:
https://www.berliner-zeitung.de/news/fahrkarten-bald-teurer-co2-preis-kostet-bahn-bis-zu-50-millionen-euro-li.175325

"Die Bahn zählt zu den großen Energieverbrauchern im Land. Jährlich
verbrennt sie etwa 250 Millionen Liter Diesel. Viele ihrer Gebäude
werden mit Gas oder Öl beheizt."

Hoffentlich ist wenigstens die grüne Farbe am ICE-Triebkopf wirklich
umweltfreundlich. ;-)



Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 3:01:34 AM8/6/21
to
Marc Haber schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 08:28:08 UTC+2:
> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
> >"Markus Ermert" schrieb am 05.08.2021 um 08:32:54:
> >> Unterbrechungen von spätestens mehr als einer Sekunde sind bei höheren
> >> Geschwindigkeiten lebensgefährlich.
> >
> >Na dann hoffen wir mal dass Tf von Zügen keine Aussetzer haben so wie z. B.
> >der Tf des Alex-Zuges in Tschechien.
> Tf von Zügen in Deutschland werden üblichreweise nach drei Stunden
> abgelöst,

Mehr als drei Stunden war jener Tf nicht auf jenem Führerstand.
Bei Gz in Deutschland vermute ich längere Intervalle zwischen Ablösungen.

> haben Dienstpläne, die vorgeschriebene Ruhezeiten etc
> enthalten,

Und das gibt es in benachbarten Unionsstaaten nicht?

Wolfgang Ottenweller

unread,
Aug 6, 2021, 3:07:21 AM8/6/21
to
Am 06.08.2021 um 08:43 schrieb Marc Haber:
> Es tut dringned Not, dass wir grundsätzlich auf einen nicht
> unerheblichen Teil unserer Mobilität verzichten.

merkwürdig. Auch die grün ausgerichtete Politik will die Fahrgastzahlen
(bis 2030) verdoppeln und den Verkauf vom Elektroautos (mit bis zu 1000
PS) ankurbeln.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 3:07:51 AM8/6/21
to
Marc Haber schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 08:41:16 UTC+2:
> Till Kinstler <sp...@kinstler.net> wrote:
> >Am 04.08.21 um 16:16 schrieb Marc Haber:
> >> Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.
> >
> >Also, um mal Fakten zu ergänzen: Von Spandau nach Stuttgart gibt es
> >derzeit eine einzige tägliche Direktverbindung.
> Ich war jetzt von Berlin generell ausgegangen.
>
> >Und ob man dann lieber in Hauptbahnhof, Hannover oder Mannheim[*]
> >umsteigt, ist halt letztendlich eine Frage der eigenen Prioritäten, aber
> >um das Umsteigen kommt man von Spandau nach Stuttgart halt derzeit nicht
> >herum.
>
> Umstiege in der Mitte der Reise sind IMO nahezu immer die schlechteste
> Alternative, weil man dort oft knackige Systemanschlüsse und einen nur
> alle Stunde fahrenden Anschlußzug hat. Beim Umstieg innerhalb von
> Berlin nimmt man eine, bzw bei schlechtem Bahnkarma zwei S-Bahnen
> früher und hat den Anschluß _sicher_, und wenn nicht fährt man halt
> wieder heim.

Wenn Du aber in Ludwigsburg erwartet wirst...

> Beim Umstieg in Stuttgart hat man bei der Fahrt nach
> Ludwigsburg zwei S-Bahn-Linien und verliert - ohne jetzt konkret in
> den Fahrplan geschaut zu haben - maximal 20 Minuten. Beim Umstieg in
> Hannover hat irgendwas gehustet und man ist eine Stunde zu spät und
> hat für das "lange" Stück von Hannover nach Stuttgart keine
> Platzreservierung.
>
> Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Reiseauskunft hier so
> konsequent auf kurze Reisezeit optimiert und diese wirklich
> bescheuerte Verbindung so hartnäckig anbietet.

Hafas wurde zu Bundesbahnzeiten auf Reisezeitoptimierung,
nachrangig Umstiegszahloptimierung, Streckenoptimierung,
Optimierung der am Umstieg verbrachten Minuten hin entwickelt
und programmiert.

Sachen wie umstiegsfreier "Mittelabschnitt" waren nicht bestellt,
auch nicht Sachen wie "Umstieg möglichst nicht mitten in der Nacht".

Damals achtete man bei der DB auch noch mehr auf Anschlußgewährung.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 3:12:05 AM8/6/21
to
Wolfgang Ottenweller schrieb am Mittwoch, 4. August 2021 um 22:22:52 UTC+2:

> Verdoppelung der Fahrgastzahlen, wie soll das gehen?
>
> Sitzabstand halbieren, Züge doppelte Länge, Züge doppelte Höhe, Züge
> doppelte Breite, doppelte Zugfolge - alles nicht möglich.
>
> Bliebe nur doppelte Gleisanzahl und doppelte Bahnsteigzahl

In Stuttgart arbeitet man weiterhin an der Verringerung der Bahnsteigzahl.

Michael Landenberger

unread,
Aug 6, 2021, 3:30:58 AM8/6/21
to
"Marc Haber" schrieb am 06.08.2021 um 08:37:50:

> Ich habe da heute Abfahrten zur Minute 50 oder 51 in den Geraden
> Stunden von 6 bis 16 Uhr.

Das sind aber alles keine Direktverbindungen (es sei denn, du hast ein anderes
bahn.de als ich). Bei mir wird auch heute keine einzige Verbindung von Spandau
nach Stuttgart ohne mindestens einmal umsteigen angeboten. Ja, Häkchen bei
"Schnellste Verbindungen anzeigen" ist 'raus. Das scheint übrigens, wie ich
inzwischen herausgefunden habe, nicht an einer Streckensperrung zwischen
Spandau und Wustermark zu liegen. Auf dieser Strecke fahren durchaus Züge. Nur
halt keine durchgehenden von Spandau nach Stuttgart. Bei einer Verbindung muss
man in Frankfurt/Flughafen umsteigen (wobei allerdings bei genau dieser
Verbindung der IC von Spandau nach FFM Flughafen heute "aus betrieblichen
Gründen" ausfällt) und bei der anderen ist ein Umstieg in Hannover nötig.

> Ich würde davon ausgehen, dass in den
> Ungeraden Stunden zur gleichen Minute eine Verbindung mit
> bahnsteiggleichem Korrespondenzanschluss in Mannheim bestünde.

Dann hat derjenige Glück gehabt, dessen Reiseplanung eine Verbindung über
Mannheim zulässt. Ich hatte dieses Glück nicht. In Hannover kam der Zug auf
Gleis 9 an und auf Gleis 14 ging's weiter. Allerdings kommt man in Hannover
relativ schnell von einem Bahnsteig zum anderen (was in meinem Fall besonders
nützlich war, denn der ankommende Zug hatte Verspätung) und ich hatte nur
leichtes Gepäck. Auch bei der Rückfahrt war in Berlin Hbf ein Bahnsteigwechsel
nötig. Da hier der Zug aber pünktlich war, war das auch kein Problem. Nur das
Raus und Rein aus dem Zug und das Kofferschleppen war lästig (bei der
Rückfahrt hatte ich schwereres Gepäck).

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Aug 6, 2021, 3:33:39 AM8/6/21
to
"Wolfgang Ottenweller" schrieb am 06.08.2021 um 08:56:09:

> Am 06.08.2021 um 08:28 schrieb Marc Haber:

>> Das ist dann aber Dein Problem, hunderte von Leuten in jedem Zug
>> können das durchaus.

> in jedem Zug? In viele Züge passen nicht einmal 100 Leute rein.

In die von mir benutzten Züge passten weit mehr als 100 Leute rein.

> Aber auch im ICE würde Deine Aussage bedeuten, dass der überwiegende Teil
> der Reisenden arbeitet. Zumindest in der 2. Klasse ist es offensichtlich,
> dass der überwiegende Teil _nicht_ arbeitet.

Das kann ich bestätigen.

> Der Fernverkehr wird laut Bahnwerbung ausschliesslich mit grünem Strom
> gefahren. (Wie machen sie das auf Fernverkehrsstrecken ohne Fahrdraht?)

Die von mir benutzten Strecken hatten einen Fahrdraht und die Züge fuhren
elektrisch. Mir fällt jetzt gerade auch keine nicht elektrifizierte
Fernstrecke ein. Dieseltriebzüge kenne ich nur bei Regionalverbindungen.

Gruß

Michael

Thomas Hochstein

unread,
Aug 6, 2021, 3:45:02 AM8/6/21
to
Marc Haber schrieb:

> Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Reiseauskunft hier so
> konsequent auf kurze Reisezeit optimiert und diese wirklich
> bescheuerte Verbindung so hartnäckig anbietet.

Möglicherweise geht die Bahn in der Theorie - und damit bei den
Vorgaben - davon aus, dass die Mehrzahl der Züge üblicherweise
pünktlich ist bzw. Anschlusszüge warten, so dass ein Anschlussverlust
die seltene Ausnahme ist, mit der man nicht vernünftig rechnen kann
und nicht - wenn nicht der Regelfall, dann doch - ein wichtiger
Kalkulationspunkt.

-thh

Michael Landenberger

unread,
Aug 6, 2021, 4:20:38 AM8/6/21
to
"Michael Zink" schrieb am 06.08.2021 um 09:46:56:

> On Wed, 4 Aug 2021 11:39:20 +0200, Michael Landenberger wrote:

>> Einen Vorteil des Autos habe ich übrigens vergessen zu erwähnen: man ist am
>> Zielort mobil, ohne ein Auto mieten zu müssen. Speziell wenn das
>> eigentliche Fahrziel etwas abgelegen ist und nicht direkt am Fernbahnhof
liegt,
>> kommt dieser Vorteil zum Tragen.

> Was mache ich falsch, daß iich mich zumindest in Großstädten
> normalerweise mit einer Tageskarte mobiler fühle als mit einem Auto?

Nichts. Geht mir häufig genauso (je nach zurückzulegender Strecke). Aber
manchmal halt auch nicht. Hinzu kommt, dass mein Fahrziel in diesem Fall
(Ludwigsburg/Württ.) gar keine Großstadt war. Auch die Wege, die ich dort
zurückzulegen hatte, führten eher aus der Stadt 'raus als 'rein (wobei auch
letzteres mit dem Auto kein Problem war).

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Aug 6, 2021, 4:31:51 AM8/6/21
to
"Marc Haber" schrieb am 06.08.2021 um 08:43:58:

> Es tut dringned Not, dass wir grundsätzlich auf einen nicht
> unerheblichen Teil unserer Mobilität verzichten.

Das geht schlicht nicht. Vielleicht kann man auf einen winzig kleinen Teil
verzichten. Den großen Rest brauchen wir weiterhin. Da ist Verzicht keine
Option, es gibt da nur die Möglichkeit, von einem Verkehrsmittel aufs andere
umzusteigen.

> Tun wir das nicht,
> müssen Eure Nachkommen mal mindestens auf Bremen verzichten; auch
> Hamburg hat angekündigt, dass man den bei einer Temperaturerhöhung von
> 1,5 Grad anstehenden Anstieg des Wasserspiegels noch wird wegstecken
> können; den bei 2 Grad entstehenden allerdings keinesfalls.

Setze den von dir propagierten Mobilitätsverzicht (und auch den Verzicht auf
viele andere Dinge) *weltweit* durch, dann ist die Sache geritzt. Wenn nur die
Europäer auf ihre Mobilität verzichten (die ohnehin jetzt schon
klimafreundlicher abläuft als in vielen anderen Weltgegenden), wird der
Einfluss eher marginal sein und Hamburg und Bremen werden genauso absaufen.
Bedenke auch, dass ein Großteil des CO2, der uns jetzt Probleme macht, bereits
vor 100 Jahren oder noch früher in die Atmosphäre geblasen wurde, als man von
Klimawandel noch gar nichts wusste. Das lässt sich auch durch Totalverzicht
auf alles nicht mehr rückgängig machen.

Gruß

Michael

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 4:37:49 AM8/6/21
to
Michael Landenberger schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 09:30:58 UTC+2:
> "Marc Haber" schrieb am 06.08.2021 um 08:37:50:
>
> > Ich habe da heute Abfahrten zur Minute 50 oder 51 in den Geraden
> > Stunden von 6 bis 16 Uhr.
> Das sind aber alles keine Direktverbindungen (es sei denn, du hast ein anderes
> bahn.de als ich). Bei mir wird auch heute keine einzige Verbindung von Spandau
> nach Stuttgart ohne mindestens einmal umsteigen angeboten.

Du müßtest schon lesen. "Von Stuttgart nach Berlin natürlich".

Mir war übrigens so, als kennte ich das stündlich; man hat dann aber wohl irgendwann
die Hälfte der Verbindungen umgebogen.

> Ja, Häkchen bei
> "Schnellste Verbindungen anzeigen" ist 'raus. Das scheint übrigens, wie ich
> inzwischen herausgefunden habe, nicht an einer Streckensperrung zwischen
> Spandau und Wustermark zu liegen. Auf dieser Strecke fahren durchaus Züge. Nur
> halt keine durchgehenden von Spandau nach Stuttgart. Bei einer Verbindung muss
> man in Frankfurt/Flughafen umsteigen (wobei allerdings bei genau dieser
> Verbindung der IC von Spandau nach FFM Flughafen heute "aus betrieblichen
> Gründen" ausfällt) und bei der anderen ist ein Umstieg in Hannover nötig.
> > Ich würde davon ausgehen, dass in den
> > Ungeraden Stunden zur gleichen Minute eine Verbindung mit
> > bahnsteiggleichem Korrespondenzanschluss in Mannheim bestünde.
> Dann hat derjenige Glück gehabt, dessen Reiseplanung eine Verbindung über
> Mannheim zulässt. Ich hatte dieses Glück nicht.

Da wirst Du auch vorbeigekommen sein. Die Tour über Würzburg und
Heilbronn wird im ICE ja nicht mehr geboten, und die über Weinheim nur
gelegentlich.

> In Hannover kam der Zug auf
> Gleis 9 an und auf Gleis 14 ging's weiter. Allerdings kommt man in Hannover
> relativ schnell von einem Bahnsteig zum anderen (was in meinem Fall besonders
> nützlich war, denn der ankommende Zug hatte Verspätung) und ich hatte nur
> leichtes Gepäck. Auch bei der Rückfahrt war in Berlin Hbf ein Bahnsteigwechsel
> nötig. Da hier der Zug aber pünktlich war, war das auch kein Problem. Nur das
> Raus und Rein aus dem Zug und das Kofferschleppen war lästig (bei der
> Rückfahrt hatte ich schwereres Gepäck).

Du kannst Dir auch verlängerte Umstiegszeiten wünschen,
im Hafas, nicht in der Lynx-Version.

Gruß, ULF

Wolfgang Ottenweller

unread,
Aug 6, 2021, 5:13:01 AM8/6/21
to
Am 06.08.2021 um 09:33 schrieb Michael Landenberger:
> Mir fällt jetzt gerade auch keine nicht elektrifizierte
> Fernstrecke ein.

Hamburg - Westerland NV und IC

> Dieseltriebzüge kenne ich nur bei Regionalverbindungen.

Hamburg - Flensburg IC mit Weiterfahrt nach Dänemark
Diesel unter Fahrdraht.

Stark genug übrigens um bis zu 10 Minuten Verspätung zwischen RD und HH
aufzuholen. Die NV-Stromer sind eher dafür bekannt, dass sie bis zu 10
Minuten Verspätung aufbauen.

Johann Mayerwieser

unread,
Aug 6, 2021, 5:36:36 AM8/6/21
to
Am Fri, 06 Aug 2021 00:01:33 -0700 schrieb Ulf Kutzner:

>> Tf von Zügen in Deutschland werden üblichreweise nach drei Stunden
>> abgelöst,
>
> Mehr als drei Stunden war jener Tf nicht auf jenem Führerstand.
> Bei Gz in Deutschland vermute ich längere Intervalle zwischen
> Ablösungen.

Kann es sein, dass der Gz irgendwo abgestellt wird, damit der Tf seine
Pause halten kann?

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 6:32:50 AM8/6/21
to
Michael Landenberger schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 09:33:39 UTC+2:
> "Wolfgang Ottenweller" schrieb am 06.08.2021 um 08:56:09:
>
> > Am 06.08.2021 um 08:28 schrieb Marc Haber:
>
> >> Das ist dann aber Dein Problem, hunderte von Leuten in jedem Zug
> >> können das durchaus.
>
> > in jedem Zug? In viele Züge passen nicht einmal 100 Leute rein.
> In die von mir benutzten Züge passten weit mehr als 100 Leute rein.

In die meisten Züge hierzulande passen dreistellige Fahrgastzahlen.

> > Aber auch im ICE würde Deine Aussage bedeuten, dass der überwiegende Teil
> > der Reisenden arbeitet. Zumindest in der 2. Klasse ist es offensichtlich,
> > dass der überwiegende Teil _nicht_ arbeitet.
> Das kann ich bestätigen.
> > Der Fernverkehr wird laut Bahnwerbung ausschliesslich mit grünem Strom
> > gefahren. (Wie machen sie das auf Fernverkehrsstrecken ohne Fahrdraht?)
> Die von mir benutzten Strecken hatten einen Fahrdraht und die Züge fuhren
> elektrisch. Mir fällt jetzt gerade auch keine nicht elektrifizierte
> Fernstrecke ein.

Auch-Fernstrecken finden sich zwischen Itzehoe und Westerland,
Lübeck und Burg, Ulm und Oberstdorf.

> Dieseltriebzüge kenne ich nur bei Regionalverbindungen.

Die ICE-TD fahren nicht mehr für die DB.

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 6:42:11 AM8/6/21
to
Wolfgang Ottenweller schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 11:13:01 UTC+2:
> Am 06.08.2021 um 09:33 schrieb Michael Landenberger:
> > Mir fällt jetzt gerade auch keine nicht elektrifizierte
> > Fernstrecke ein.
> Hamburg - Westerland NV und IC

Flensburg -Kiel über Eckernförde, immer wieder gern als
Umleitungsstrecke genutzt. Der Nachtzug Stockholm - Berlin
fährt da gelegentlich.

Und gelegentlich auch Singen - Basel Bad Bf (- Lörrach) für den UEx.

> > Dieseltriebzüge kenne ich nur bei Regionalverbindungen.
> Hamburg - Flensburg IC mit Weiterfahrt nach Dänemark
> Diesel unter Fahrdraht.

Stimmt, da fahren noch die dänischen IC3, teils über Kiel.

> Stark genug übrigens um bis zu 10 Minuten Verspätung zwischen RD und HH
> aufzuholen. Die NV-Stromer sind eher dafür bekannt, dass sie bis zu 10
> Minuten Verspätung aufbauen.

Mag auch an Haltezeitüberschreitungen liegen.

Tim Loeber

unread,
Aug 6, 2021, 7:20:53 AM8/6/21
to
Marc Haber schrieb:
> Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
>> Du meinst, wenn das Autofahren unbezahlbar ist, dann braucht der ÖPV
>> sich nicht mehr um seine Qualität bemühen?
>>
>> Im übrigen genügt es nicht, Autofahrer zum ÖPV zu drängen, auch nicht
>> mit der Steuerwaffe. Es muss zunächst der ÖPV den Platz für die
>> ehemaligen Autofahrer bereitstellen.
>
> Es tut dringned Not, dass wir grundsätzlich auf einen nicht
> unerheblichen Teil unserer Mobilität verzichten.

also keine Eisenbahnreisen in die Schweiz mehr? Oder ist das die Gute
Mobilität?

Tun wir das nicht,
> müssen Eure Nachkommen mal mindestens auf Bremen verzichten; auch
> Hamburg hat angekündigt, dass man den bei einer Temperaturerhöhung von
> 1,5 Grad anstehenden Anstieg des Wasserspiegels noch wird wegstecken
> können; den bei 2 Grad entstehenden allerdings keinesfalls.
>

Also auf Bremen könnte ich verzichten.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 7:28:25 AM8/6/21
to
Tim Loeber schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 13:20:53 UTC+2:
> Marc Haber schrieb:

> > müssen Eure Nachkommen mal mindestens auf Bremen verzichten; auch
> > Hamburg hat angekündigt, dass man den bei einer Temperaturerhöhung von
> > 1,5 Grad anstehenden Anstieg des Wasserspiegels noch wird wegstecken
> > können; den bei 2 Grad entstehenden allerdings keinesfalls.
> >
> Also auf Bremen könnte ich verzichten.

Dann schicken wir die Bremer Hochwasserflüchtlinge mit passender Ansage zu Dir.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 8:14:06 AM8/6/21
to
Dem Hafas-Server fehlt meist langfristprognostisches Wissen um
Zugverspätungen, -ausfälle und Anschlußunsicherheit aufgrund
Statistikdaten, nicht zuletzt bei Angebotspreisbuchung Stunden bis
Monate vor der Fahrt. Wird einmal vor dem Reisetag ein Zugausfall
zutreffend progonstiziert, führt das eher zu Beschwerden.

Wenn die 8 Minuten von Zug 4711 zu Zug 4812 als Anschluß hinterlegt
sind, dann sind sie es, und nicht etwa außer freitags.

Und wie ist es, wenn ich von Sigmaringen nach Mannheim oder Koblenz
mit IC-Fahrkarte reisen will? Soll mich Hafas in Tübingen aus der Dröhnkiste
werfen, weil da passend der tägliche IC fährt, oder doch bis Stuttgart in der
Dröhnkiste festhalten, weil da die Dichte an durchgehenden Zügen nach
Mannheim oder Koblenz höher ist?

Beim hiesigen Verkehrsverbund, bei dem WIMRE auch Hafas läuft,
bekomme ich öfters Bescheid, ich möge anders fahren, wegen Verspätung
des Stadtbusses Soundso. Aber das eben eher Minuten, meinetwegen
auch zwei Dutzend Minuten, vorher.

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 10:12:21 AM8/6/21
to
Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
>Am 06.08.2021 um 08:28 schrieb Marc Haber:
>> Das ist dann aber Dein Problem, hunderte von Leuten in jedem Zug
>> können das durchaus.
>
>in jedem Zug? In viele Züge passen nicht einmal 100 Leute rein.

Zeig mir einen Zug mit weniger als 100 Sitzplätzen.

Außerdem meinte ich jeden ICE.

>> Die Umwelt ist ja egal
>Der Fernverkehr wird laut Bahnwerbung ausschliesslich mit grünem Strom
>gefahren. (Wie machen sie das auf Fernverkehrsstrecken ohne Fahrdraht?)
>
>Mit anderen Worten, der Nahverkehr und Güterverkehr fahren alle
>"schwarz". Der Betrieb der Bahnhöfe, Stellwerke usw erfolgt ebenfalls
>mit schwarzer Energie.

Diese Schlußfolgerung ist in dieser Allgemeinheit falsch.

>Hoffentlich ist wenigstens die grüne Farbe am ICE-Triebkopf wirklich
>umweltfreundlich. ;-)

Lall.

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 10:18:38 AM8/6/21
to
Michael Zink <mic...@swamp.franken.de> wrote:
>On Wed, 4 Aug 2021 11:39:20 +0200, Michael Landenberger wrote:
>>Einen Vorteil des Autos habe ich übrigens vergessen zu erwähnen: man ist am
>>Zielort mobil, ohne ein Auto mieten zu müssen. Speziell wenn das eigentliche
>>Fahrziel etwas abgelegen ist und nicht direkt am Fernbahnhof liegt, kommt
>>dieser Vorteil zum Tragen.
>
>Was mache ich falsch, daß iich mich zumindest in Großstädten
>normalerweise mit einer Tageskarte mobiler fühle als mit einem Auto?
>
>Natürlich gibt es Gegenden oder Zeiten wo das anders aussieht.Aber so
>pauschal ist Deine Aussage nicht richtig. Außer Du würdest Dich nur
>mit Auto mobil fühlen.

Ich kann Michael L's Argumentation nachvollziehen, seit meine Mutter
kein Auto mehr besitzt ist es deutlich lästiger bei Besuchen in
Hamburg Dinge zu unternehmen, besonders wenn man die alte Dame
mitnehmen möchte. Auf dem Friedhof waren wir zum Beispiel seit der
Abschaffung des Hamburger Autos nicht mehr gemeinsam.

Leider ist das Hamburger Partnerunternehmen meines
Carsharing-Anbieters eher nicht so toll aufgestellt, jedenfalls wenn
man Karlsruher Carsharing-Maßstäbe ansetzt.

Grüße
Marc

Marc Haber

unread,
Aug 6, 2021, 10:20:45 AM8/6/21
to
Weil sie weiß dass sie die Leute sonst nicht von den Verbrennerautos
runterbekommt. Wer die Wahrheit spricht, wird nicht gewählt, dieses
Volk möchte belogen und verarscht werden. Deswegen wird auch die Union
maßgeblich am Ruder bleiben und dieses Land noch viel effektiver als
es Frau Merkel konnte an die Wand fahren.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 10:43:50 AM8/6/21
to
Marc Haber schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 16:12:21 UTC+2:
> Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:

> >in jedem Zug? In viele Züge passen nicht einmal 100 Leute rein.
> Zeig mir einen Zug mit weniger als 100 Sitzplätzen.

Irgendwo in der Altmark/Prignitz/Uckermark fährt man ernstlich ÖPNV
mit VT98 und etwas neueren Schuhschachteln.

Jan Marco Funke

unread,
Aug 6, 2021, 11:43:17 AM8/6/21
to
Am 06.08.21 um 16:12 schrieb Marc Haber:
> Wolfgang Ottenweller <Wolf...@Ottenweller.invalid> wrote:
>>Am 06.08.2021 um 08:28 schrieb Marc Haber:
>>> Das ist dann aber Dein Problem, hunderte von Leuten in jedem Zug
>>> können das durchaus.
>>
>>in jedem Zug? In viele Züge passen nicht einmal 100 Leute rein.
>
> Zeig mir einen Zug mit weniger als 100 Sitzplätzen.

Ich biete 59 Sitzplätze: https://de.wikipedia.org/wiki/DWA_LVT/S

Eine Türstörung bedeutet dann wohl Zugausfall. Jedenfalls an den
Stationen mit Bahnsteigkante auf der falschen Seite. Das Gefährt könnte
man allerdings auch als Schienen_Bus_ ansehen.

Beim einteiligen Lint sind es aber auch deutlich unter 100 Sitzplätze:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_LINT#LINT_27

Ebenso beim VT 641: https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_A_TER

Mit der Gurke hatte ich mal das Vergnügen als RB Leinefelde - Erfurt.
Die Fahrt startete um kurz nach 9 Uhr in Leinefelde, es war Dezember, in
Erfurt war Weihnachtsmarkt und das einzige einteilige Fahrzeug startete
schon in Leinefelde wegen des günstigen und ab 9 Uhr gültigen
Thüringen-Tickets mit nahezu 100% Auslastung. Bis Erfurt waren es dann
gut 200% Auslastung. Wenn ich das vorher geahnt hätte, hätte ich mir
einen anderen Reiseweg gesucht.

Eigentlich fahre ich ja ganz gerne außerhalb der HVZ über verschlafene
Nebenstrecken, aber in der Gegend hat das wohl System. Der RE Kassel -
Erfurt über Leinefelde soll auch stets nur mit einzelnen Desiro (VT 642)
fahren, unabhängig von Tageszeit und Nachfrage, zumal da zu manchen
Zeiten gerne viele Radfahrer mitfahren würden. Ich meine, wir hätten vor
einiger Zeit in einem anderen Thread schon mal darüber diskutiert. Ich
finde es schlimm, wenn die Kapazitäten nicht der Nachfrage angepasst
werden, sondern es umgekehrt läuft, weil sich die zu knapp bemessenen
Züge irgendwann niemand mehr antut, der nicht zwingend darauf angewiesen
ist.

Ulf Kutzner

unread,
Aug 6, 2021, 12:11:45 PM8/6/21
to
Jan Marco Funke schrieb am Freitag, 6. August 2021 um 17:43:17 UTC+2:
> Am 06.08.21 um 16:12 schrieb Marc Haber:

> > Zeig mir einen Zug mit weniger als 100 Sitzplätzen.
> Ich biete 59 Sitzplätze: https://de.wikipedia.org/wiki/DWA_LVT/S
>
> Eine Türstörung bedeutet dann wohl Zugausfall. Jedenfalls an den
> Stationen mit Bahnsteigkante auf der falschen Seite. Das Gefährt könnte
> man allerdings auch als Schienen_Bus_ ansehen.
>
> Beim einteiligen Lint sind es aber auch deutlich unter 100 Sitzplätze:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_LINT#LINT_27
>
> Ebenso beim VT 641: https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_A_TER
>
> Mit der Gurke hatte ich mal das Vergnügen als RB Leinefelde - Erfurt.
> Die Fahrt startete um kurz nach 9 Uhr in Leinefelde, es war Dezember, in
> Erfurt war Weihnachtsmarkt und das einzige einteilige Fahrzeug startete
> schon in Leinefelde wegen des günstigen und ab 9 Uhr gültigen
> Thüringen-Tickets mit nahezu 100% Auslastung.

Auch hier hörte ich, man solle unter der Woche nach 9 Uhr die erste
Straßenbahn meiden.

> Bis Erfurt waren es dann
> gut 200% Auslastung.

Großveranstaltungen sind gerne ein Problem.

> Wenn ich das vorher geahnt hätte, hätte ich mir
> einen anderen Reiseweg gesucht.
>
> Eigentlich fahre ich ja ganz gerne außerhalb der HVZ über verschlafene
> Nebenstrecken, aber in der Gegend hat das wohl System. Der RE Kassel -
> Erfurt über Leinefelde soll auch stets nur mit einzelnen Desiro (VT 642)
> fahren, unabhängig von Tageszeit und Nachfrage, zumal da zu manchen
> Zeiten gerne viele Radfahrer mitfahren würden. Ich meine, wir hätten vor
> einiger Zeit in einem anderen Thread schon mal darüber diskutiert. Ich
> finde es schlimm, wenn die Kapazitäten nicht der Nachfrage angepasst
> werden, sondern es umgekehrt läuft, weil sich die zu knapp bemessenen
> Züge irgendwann niemand mehr antut, der nicht zwingend darauf angewiesen
> ist.

Auf Kassel - Erfurt war es wohl mal eine Sperrung Bebra - Eisenach, die
Reisendenströme umlenkte. Auch zwischen Lindau und Aulendorf bekomme
man die bislang einzeln fahrenden 650 bei benachbarten Streckensperrungen
leicht knallvoll, und zwar auch bei vorausgeplanten solchen.

Gruß, ULF

Till Kinstler

unread,
Aug 6, 2021, 12:49:34 PM8/6/21
to
Am 06.08.21 um 08:41 schrieb Marc Haber:
> Till Kinstler <sp...@kinstler.net> wrote:
>> Am 04.08.21 um 16:16 schrieb Marc Haber:
>>> Dir direkte Verbindung hat Dir ja nicht gepasst.
>>
>> Also, um mal Fakten zu ergänzen: Von Spandau nach Stuttgart gibt es
>> derzeit eine einzige tägliche Direktverbindung.
>
> Ich war jetzt von Berlin generell ausgegangen.

Ja, es ging aber speziell um eine Spandauer Perspektive. Und die ist
anders als z.B. eine Friedrichshagener, Bucher oder Steglitzer... Gerade
mit der von dir unten angesprochenen S-Bahn als Zubringer verschieben
sich die Gesamtfahrzeiten doch spürbar (ab Spandau um ca. 40 Minuten),
weshalb die Reiseauskunft solche Verbindungen kaum auswirft.
Ich kann auch gut verstehen, wenn man lieber in Mannheim bahnsteiggleich
umsteigt als im Hauptbahnhof zwischen hoch und tief (wobei sich das bei
geschickter Wahl des Zubringers ab Spandau vermeiden ließe).
Ich kann ansonsten deine Argumentation gut nachvollziehen, aber ich
schrieb ja, dass die Wahl der Verbindung eine Frage der eigenen
Prioritäten ist.

> Beim Umstieg innerhalb von
> Berlin nimmt man eine, bzw bei schlechtem Bahnkarma zwei S-Bahnen
> früher und hat den Anschluß _sicher_,

In Berlin hast du mit der S-Bahn deinen Anschluss entweder sicher, so
wie er von der Reiseauskunft ausgeworfen wird, oder es ist halt mal
wieder irgendeine Störung, dann nutzt dir die S-Bahn vorher aber auch
nix (wenn sie nicht die letzte vor der Störung war). Wenn es keine
Störung gibt, dann ist die S-Bahn sehr pünktlich (oft genügt auch noch
die nach der von der Reiseauskunft empfohlene, um den
Fernverkehrsanschluss zu bekommen). Wenn aber Störung ist, dann kannst
du von 30 bis 90 Minuten Chaos ausgehen und du solltest einen
alternativen Weg zum Fernverkehr haben (ggf. ab einem anderen Bahnhof,
alleine deswegen macht es Sinn, dass Fernverkehrszüge so oft halten in
Berlin).
Deswegen meine persönliche Regeln, die sich für mich bewährt haben:

- Bevorzuge Fernverkehrszüge ab Fernbahnhöfen, die ab deinem Startpunkt
auf mehreren Wegen gut erreichbar sind (bei mir Ostbahnhof, da kann ich
notfalls laufen)

- habe einen Plan B zum Erreichen des Fernzuges
- Beachte die Betriebslage bei der S-Bahn in den anderthalb Stunden vor
Abfahrt des Fernzuges. Bei Hinweisen auf eine Störung auf dem Weg zum
Fernbahnhof: "Aktiviere" sofort Plan B (zumindest wenn du den Fernzug
bekommen möchtest)

Bleiben die Fälle, in denen die Störung erst kurz vor oder gar nach
Abfahrt der geplanten S-Bahn auftreten. Das ist dann Pech...
Wenn ich so an meine Entschädigungsformulare denke, war da recht oft
"Anschluss verpasst in Berlin Südkreuz", "Verspäteter oder ausgefallener
Zug: S 41" dabei, sicher öfter als Anschlussverluste irgendwo im
Mittelteil von Reisen. Liegt aber natürlich auch daran, dass das mein
häufigster Zugang zum Fernverkehr ist, wenn ich nicht ab Ostbahnhof
fahren kann...

> und wenn nicht fährt man halt
> wieder heim.

Naja, das war ja nicht so ganz Sinn des Fahrkartenkaufs...

Grüße,
Till

Jan Marco Funke

unread,
Aug 6, 2021, 3:04:26 PM8/6/21
to
Am 06.08.21 um 18:11 schrieb Ulf Kutzner:
Wenn man schon mit minimalsten Gefäßgrößen operiert, sollte man
wenigstens vorher überlegen, ob es Situationen gibt, zu denen absehbar
mehr Kapazität benötigt wird.

Früher wurden Schienenbusse im Kursbuch gekennzeichnet und um
rechtzeitige Anmeldung von Gruppen gebeten. Ich nehme an, genau deshalb,
um bei Bedarf ein weiteres Fahrzeug anzuhängen.

Ulrich Onken

unread,
Aug 7, 2021, 8:26:49 AM8/7/21
to
Am 06.08.2021 um 10:31 schrieb Michael Landenberger:
> "Marc Haber" schrieb am 06.08.2021 um 08:43:58:
>
>> Es tut dringned Not, dass wir grundsätzlich auf einen nicht
>> unerheblichen Teil unserer Mobilität verzichten.
>
> Das geht schlicht nicht. Vielleicht kann man auf einen winzig kleinen Teil
> verzichten. Den großen Rest brauchen wir weiterhin. Da ist Verzicht keine
> Option, es gibt da nur die Möglichkeit, von einem Verkehrsmittel aufs andere
> umzusteigen.

Während des Corona-Lockdowns vor einem Jahr war ich wegen eines Notfalls
bei meinen Verwandten ausnahmsweise ein paar Stunden mit dem Auto
unterwegs (ich mache sonst fast alles mit der Bahn). Die Autobahn war
anders als sonst fast leer, von ein paar Lastwagen abgesehen. Und die
Welt ist trotzdem nicht untergegangen. Ein erheblicher Teil unserer
Mobilität kann also gar nicht so unverzichtbar sein! Ich streite nicht
ab, dass auch soziale Kontakte wichtig sind und dass es dazu je nach
Situation dazu auch das Auto braucht.

Und vor fünf bis zehn Jahren bin ich beruflich x-mal im Jahr per
Flugzeug unterwegs gewesen, mit bedenklicher CO2-Bilanz. Seit Corona
ging das zeitweise gar nicht mehr, wegen geschlossener Grenzen und
unterbrochener Flugverbindungen. Und siehe da, fast alles liess sich mit
Hilfe der modernen IT (MS Teams etc.) ohne Reisen erledigen, dank
schnellem Internet sogar aus dem Hoeoffice. Ich behaupte, dass 90% der
Geschäftsreisen entbehrlich sind, jedenfalls in meinem Umfeld. Es ist
klar, dass die elektronische Kommunikation auch CO2 erzeugt und dass sie
nicht alle persönlichen Kontakte ersetzen kann, schon gar nicht Reisen
von Technikern und Handwerkern, die Hand anlegen müssen. Aber es geht
nicht nur darum, von einem Verkehrsmittel aufs andere umzusteigen.

> Setze den von dir propagierten Mobilitätsverzicht (und auch den Verzicht auf
> viele andere Dinge) *weltweit* durch, dann ist die Sache geritzt. Wenn nur die
> Europäer auf ihre Mobilität verzichten (die ohnehin jetzt schon
> klimafreundlicher abläuft als in vielen anderen Weltgegenden), wird der
> Einfluss eher marginal sein und Hamburg und Bremen werden genauso absaufen.

Behauptet denn irgendjemand, dass ein Mobilitätsverzicht nur DE oder
Europa betreffen sollte? Es kann aber nicht sein, dass wir auf
notwendige und machbare Änderungen verzichten, nur weil Andere das
(noch) nicht tun!

Persönlich habe ich (verglichen mit der Situation vor 15 Jahren) Reisen
mit dem Flugzeug und dem Auto etwas auf jeweils ein Viertel reduziert,
die Bahnreisen etwa verdoppelt. Eins von zwei Autos wurde abgeschafft,
das andere steht meist ungenutzt in der Garage. Dabei geht es mir nicht
schlechter als früher. Allerdings habe ich von zu Hause aus auch eine
recht gute ÖV-Anbindung, und ich fahre, wenn ich im Zug arbeiten will,
1. Klasse und setze mich ins Ruheabteil.

Grüsse
Uli

Hans

unread,
Aug 7, 2021, 8:57:51 AM8/7/21
to
Am 07.08.2021 um 14:26 schrieb Ulrich Onken:
> Am 06.08.2021 um 10:31 schrieb Michael Landenberger:
>> "Marc Haber" schrieb am 06.08.2021 um 08:43:58:
>>

[.....]

>
> Persönlich habe ich (verglichen mit der Situation vor 15 Jahren) Reisen
> mit dem Flugzeug und dem Auto etwas auf jeweils ein Viertel reduziert,
> die Bahnreisen etwa verdoppelt. Eins von zwei Autos wurde abgeschafft,
> das andere steht meist ungenutzt in der Garage. Dabei geht es mir nicht
> schlechter als früher. Allerdings habe ich von zu Hause aus auch eine
> recht gute ÖV-Anbindung, und ich fahre, wenn ich im Zug arbeiten will,
> 1. Klasse und setze mich ins Ruheabteil.

Hier in der Großstadt (Wien) ist ein Auto meistens eh nur ein PSG, also
ein Parkplatz-Such-Gerät, und entbehrlich. Gilt natürlich nicht für
Rollstuhlfahrer etc. Auf dem flachen Lande ist man allerdings ohne Auto
ziemlich aufgeschmissen. Ich selbst leiste mir den Luxus, mir kein Auto
zu leisten. Doch habe ich meine Mietwohnungen (insgesamt 10 Mal in vier
Ländern umgezogen) immer auch hinsichtlich der Erreichbarkeit
öffentlicher Verkehrsmittel gesucht und gefunden. Hier in Wien habe ich
2 Buslinien, 1 Ubahn-Station und 1 S-Bahnstation in fußläufiger
Entfernung, d.h., erreiche sie in 3 bis 10 Minuten.

Markus Ermert

unread,
Aug 8, 2021, 3:13:39 AM8/8/21
to
Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:
>
> Da man auch bei einem Truppentransporter auf so nebensächliche Dinge
> wie ein Fahrwerk nicht verzichten kann, hat auch der Doppelstock-IC
> nicht die doppelte Menge an Sitzplätzen.

Ein Fahrwerk für zwei Etagen braucht mehr Platz als eines für eine Etage?
Klingt unlogisch.

> Dafür hat er noch weniger
> bequeme Stehplätze, jedenfalls für Leute > 190 cm.

Generell scheint Bahnfahrer für überdurchschnittlich große Menschen recht
unattraktiv zu sein.

Marc Haber

unread,
Aug 8, 2021, 3:23:05 AM8/8/21
to
Markus Ermert <markussp...@gmail.com> wrote:
>Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:
>> Da man auch bei einem Truppentransporter auf so nebensächliche Dinge
>> wie ein Fahrwerk nicht verzichten kann, hat auch der Doppelstock-IC
>> nicht die doppelte Menge an Sitzplätzen.
>
>Ein Fahrwerk für zwei Etagen braucht mehr Platz als eines für eine Etage?
>Klingt unlogisch.

Fahrwerk plus vier Meter für zwei Etagen passt nicht unter die
Fahrleitung.

>> Dafür hat er noch weniger
>> bequeme Stehplätze, jedenfalls für Leute > 190 cm.
>
>Generell scheint Bahnfahrer für überdurchschnittlich große Menschen recht
>unattraktiv zu sein.

Das ist beim Autofahren nicht anders. Jedenfalls wenn es um die Autos
geht, die üblicherweise für solche Kostenvergleiche gegen den
unrabattierten Ersterklasseflexpreis der Bahn antreten müssen.

Marc Haber

unread,
Aug 8, 2021, 3:33:56 AM8/8/21
to
Ulrich Onken <usenet-06...@spamgourmet.com> wrote:
>Persönlich habe ich (verglichen mit der Situation vor 15 Jahren) Reisen
>mit dem Flugzeug und dem Auto etwas auf jeweils ein Viertel reduziert,
>die Bahnreisen etwa verdoppelt. Eins von zwei Autos wurde abgeschafft,
>das andere steht meist ungenutzt in der Garage. Dabei geht es mir nicht
>schlechter als früher. Allerdings habe ich von zu Hause aus auch eine
>recht gute ÖV-Anbindung, und ich fahre, wenn ich im Zug arbeiten will,
>1. Klasse und setze mich ins Ruheabteil.

Dito. Wir sind 2014 an die S-Bahn gezogen und haben das zweite Auto
abgeschafft. Seit ich keine Bahncard 100 mehr habe, fahre ich
zunehmend erster Klasse weil der Sparpreis oft nur zehn, fünfzehn Euro
mehr kostet, und obwohl meine übliche Reise über 600 Kilometer führt
fällt es mir dennoch regelmäßig schwer, die typischen
Bahnwerbegutscheine "10 Euro Rabatt für Reisen über 49 Euro" überhaupt
einsetzen zu können.

Aber ich bin auch in der glücklichen Lage, einen hinreichend flexiblen
Job zu haben, dass ich mir für längere Bahnfahrten auch einfach mal
ein paar IEEE-Standards, RFCs oder sonstige Dokumente aufs Tablet
laden kann. Die konzentriert durchzuarbeiten schaffe ich in fast jedem
Zug auch in der zweiten Klasse (notfalls ANC-Kopfhörer auf und kein
Signal drauf).

Man muss halt ungefähr wissen, welche Fuhre voll wird und in welcher
anderen Fuhre man damit rechnen kann dass der Nebensitz frei bleibt.
Wenn man das regelmäßig macht, ist vernünftige Vorplanung kein
Problem.

Wenn man allerdings nicht WILL, die Bahnfahrt als ein unvermeidliches
Übel ansieht, dann kann man sicher auch sagen, dass Bahnfahren
grundsätzlich scheiße ist, nur weil man im Siebenuhrdreißig-ICE von
Mannheim nach Frankfurt während der 38 Minuten Fahrzeit nicht in der
Lage ist, mit der Excel-Tapete zu arbeiten die schon im Büro auf den
zwei 4K-Monitoren kaum beherrschbar ist und man sich obendrein nicht
in vier Fachbücher und zwei aufgeschlagene Aktenordner eingraben kann.

Bahnfahren dicht gedrängt im Berufsverkehr im Wagenübergang des
proppevollen ICE ist in der Tat ganz großer Mist. Hatte ich in den
letzten fünfzehn Jahren genau dreimal, einmal davon während des großen
Lokführerstreiks.

Martin Ebert

unread,
Aug 8, 2021, 3:35:28 AM8/8/21
to
Am 08.08.21 um 09:23 schrieb Marc Haber:
> Markus Ermert <markussp...@gmail.com> wrote:

> Fahrwerk plus vier Meter für zwei Etagen passt nicht unter die
> Fahrleitung.

Und genau da sind wir wieder beim Thema Truppentransporter:
Es muss mindestens so bequem sein wie im eigenen PKW.

Gern deutlich bequemer, sonst gewinnt ja der PKW.

Ich trauere den Zeiten des ICE-1 (1. Klasse) so um 1994 nach:
So muss das aussehen.

Und die sollen nicht ständig jammern:
Natürlich können das Leute bezahlen, sogar recht viele.
Aber die sieht Die Bahn nie, diese Menschen können sich ja
große und bequeme Autos leisten.

Ja, Marc:
Wenn die mir was Sinnvolles anbieten würden und auch so
einigermaßen pünktlich (Umsteige) wären, wäre ich sofort
wieder dabei.

Aber das kriegen die nicht gebacken. Und die aktuelle
Ansage ist noch schlimmer: Wegen Klimawandel brauchen sie
mehr Truppentransporter.

Meine letzte Reise, sie ist Jahre her, hatte ich hier
berichtet. Ja, war ein Einzelfall. Die haben aber leider
täglich zig Einzelfälle. Und auf die habe ich keine Lust.

Sorry, ohne mich.

Michael Landenberger

unread,
Aug 8, 2021, 3:57:45 AM8/8/21
to
"Markus Ermert" schrieb am 08.08.2021 um 09:13:38:

> Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:

>> Da man auch bei einem Truppentransporter auf so nebensächliche Dinge
>> wie ein Fahrwerk nicht verzichten kann, hat auch der Doppelstock-IC
>> nicht die doppelte Menge an Sitzplätzen.

> Ein Fahrwerk für zwei Etagen braucht mehr Platz als eines für eine Etage?
> Klingt unlogisch.

Das Fahrwerk nimmt nur Platz in der unteren Etage weg. Dafür brauchen
Doppelstockwagen Treppen an jedem Ende, die auch wieder Platz wegnehmen. Es
stimmt daher schon, dass Doppelstockwagen verglichen mit einstockigen Wagen
etwas weniger als die doppelte Anzahl Sitzplätze bieten.

>> Dafür hat er noch weniger
>> bequeme Stehplätze, jedenfalls für Leute > 190 cm.

> Generell scheint Bahnfahrer für überdurchschnittlich große Menschen recht
> unattraktiv zu sein.

Und genau das muss sich ändern, wenn die Bahn für Autofahrer attraktiv werden
soll.

Gruß

Michael

Jan Marco Funke

unread,
Aug 8, 2021, 4:33:55 AM8/8/21
to
Am 08.08.21 um 09:35 schrieb Martin Ebert:
> Am 08.08.21 um 09:23 schrieb Marc Haber:
>> Markus Ermert <markussp...@gmail.com> wrote:
>
>> Fahrwerk plus vier Meter für zwei Etagen passt nicht unter die
>> Fahrleitung.

Wobei ich den Schweizer Ansatz des IC2000 gar nicht schlecht finde, die
Wagenübergänge im Oberdeck anzubringen. Unten geht es aus technischen
Gründen ja leider nicht und im Mitteldeck bringt es viel zu viel
Treppensteigen mit sich, wenn man mehrere Wagen durchqueren möchte oder
muss.

> Und genau da sind wir wieder beim Thema Truppentransporter:
> Es muss mindestens so bequem sein wie im eigenen PKW.
>
> Gern deutlich bequemer, sonst gewinnt ja der PKW.
>
> Ich trauere den Zeiten des ICE-1 (1. Klasse) so um 1994 nach:
> So muss das aussehen.
>
> Und die sollen nicht ständig jammern:
> Natürlich können das Leute bezahlen, sogar recht viele.
> Aber die sieht Die Bahn nie, diese Menschen können sich ja
> große und bequeme Autos leisten.

Der IC als rein erstklassiger Zug hat in den 70er Jahren jedenfalls
nicht funktioniert. Und der Metropolitan Hamburg - Köln Ende der 90er
als exklusiver Luxuszug für Geschäftsleute auch nicht.

Allerdings stimme ich Dir zu, dass der Komfortschwund vom originalen ICE
1 zum ICE 4 schon massiv ist. Der ICE 4 fällt teilweise selbst unter den
Standard zurück, den der IC schon in den 80er Jahren setzte. Keine
Abteile mehr, nicht mal in der 1. Klasse und die Leselampen wurden in
der 2. Klasse auch wegrationalisiert. Stattdessen brennt die normale
Beleuchtung rund um die Uhr in maximal möglicher Lichtstärke. Und das
beim ICE 4 nicht mehr wie bei früheren ICE mit indirekter, sondern so
wie im Nahverkehr mit direkter Beleuchtung (Lichtband in der
Gepäckablage über den Köpfen der Fahrgäste). Dass man sich im ICE 4
nicht wohl fühlt, liegt nicht nur an den Sitzen, sondern am gesamten
Konzept. Der Zug hat rein gar nichts behagliches. Eine lange Röhre,
durch die man wie in einer S-Bahn von vorne bis hinten komplett durch
schauen kann mit liebloser Inneneinrichtung, reichlich
Wandfensterplätzen und wenig Platz durch geringe Wagenbreite und engst
möglicher Bestuhlung.
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