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Schienen auf der Rheinbrücke Rastatt-Wintersd orf

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Alexander Greßmann

unread,
Jul 10, 2003, 7:37:04 AM7/10/03
to
Hallo Bahnhistoriker,

kürzlich fuhren wir in Richtung Elsass - da die Rheinbrücke bei
Iffezheim derzeit gesperrt ist, wird ja über die Stahlbrücke
Rastatt-Wintersdorf umgeleitet.

Auf dieser Brücke sieht man im Teer auf der ganzen Länge noch zwei
Bahngleise.

War das früher mal eine Eisenbahnbrücke? Btw., gab es dort mal eine
weitere Bahnverbindung über den Rhein von D nach F und wenn ja, von wo
nach wo? Wurde die nach dem 1/2?-ten Weltkrieg eingestellt bzw. warum?

Unsere Experten aus der badischen Metropole wissen doch bestimmt hierzu
noch Bescheid ;-)

Grüße aus dem Exil
Grezzy


--
\ Alexander >Grezzy< Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de>
ich habe hier schon mehrere mal gesagt dass "john braetscher" ein
pseudonym ist.würde ich mit meinem richtigen namen schreiben,würde ich
nicht intime sachen erzählen(iq-wert,beruf usw.)
john braetscher in de.org.mensa

tobias b koehler

unread,
Jul 10, 2003, 8:23:22 AM7/10/03
to
Alexander Greßmann wrote:

> kürzlich fuhren wir in Richtung Elsass - da die Rheinbrücke bei
> Iffezheim derzeit gesperrt ist, wird ja über die Stahlbrücke
> Rastatt-Wintersdorf umgeleitet.

Beziehst du dich hier auf den straßenverkehr?

> Auf dieser Brücke sieht man im Teer auf der ganzen Länge noch zwei
> Bahngleise.

Da haben schon mehrere leute nachforschungen betrieben ....

http://mercurio.iet.unipi.it/pix/de/misc/bridge/Wintersdorf/pix.html

> War das früher mal eine Eisenbahnbrücke? Btw., gab es dort mal eine
> weitere Bahnverbindung über den Rhein von D nach F und wenn ja, von wo
> nach wo? Wurde die nach dem 1/2?-ten Weltkrieg eingestellt bzw. warum?

Rastatt - Wintersdorf - Roeschwoog wurde/wird aus strategischen
erwägungen erhalten (weiter würde es von Roeschwoog nach Haguenau
gehen). Ich weiß allerdings nicht, wann dort das letzte mal
regelbetrieb war.

Eine von zahlreichen grenzüberschreitenden linien, die mit wenig
aufwand reaktiviert werden könnten, wenn es den verantwortlichen
auf beiden seiten der grenze ernst wäre mit der deutsch-
französischen freundschaft. Es gibt zwei weitere

Breisach - Neuf-Brisach: Neue brücke müsste gebaut werden.
Strecke Neuf-Brisach - Colmar derzeit ohne regelmäßigen
personenverkehr (allerdings gibt es güterverkehr und auf der
anschließenden bahn Neuf-Brisach - Marckolsheim ab und zu
dampfzüge).

Müllheim - Neuenburg - Mulhouse: die strecke steht, es müsste
nur jemand fahren. Vor jahren gab es einen vorstoß der Südbaden-
bus GmbH, die den "Eurailbus" von Neoplan und De Dietrich dort
einsetzen wollte (ein fahrzeug ähnlich des GTW 2/6, aber mit
einzelachslaufwerken an den enden, mit wagenkästen abgeleitet
aus flughafenbussen); aus dem projekt (und auch aus dem Eurail-
bus) wurde nichts.

Ein passendes fahrzeug wären die zweisystem-NPZ der SBB, die
auch von Basel nach Mulhouse fahren; einfach mit ein paar davon
von Mulhouse nach Müllheim weiterfahren ....

--
tobias benjamin köhler ____________________________ t...@uncia.de
_________ ______________ ______________ ______________ __>_____
========H|H============H|H============H|H============H|=H=====`)
------oo-^-oo--------oo-^-oo--------oo-^-oo--------oo-^o-o--o-o=

Holger Koetting

unread,
Jul 10, 2003, 9:12:31 AM7/10/03
to
In article <_UcPa.43245$1F6.6...@news.chello.at>,

tobias b koehler <t...@uncia.de> writes:
|> Müllheim - Neuenburg - Mulhouse: die strecke steht, es müsste
|> nur jemand fahren. Vor jahren gab es einen vorstoß der Südbaden-
|> bus GmbH, die den "Eurailbus" von Neoplan und De Dietrich dort
|> einsetzen wollte (ein fahrzeug ähnlich des GTW 2/6, aber mit
|> einzelachslaufwerken an den enden, mit wagenkästen abgeleitet
|> aus flughafenbussen); aus dem projekt (und auch aus dem Eurail-
|> bus) wurde nichts.

Vor einigen Jahren gab es auch mal mehrere Sonderfahrten mit
Regioshuttles. Und nachdem die OSB ja nun auch nach Strasbourg
faehrt, muesste da mit Sicherheit was machbar sein. Wollen
natuerlich vorausgesetzt.

Gruss,

Hol 'morgen mit EC 52 in die Bretagne' ger K. aus D.

--
Streckenstillegung? Nein, es wird nur nichts bestellt!

E-Mail: Holger....@gmx.de
Homepage: http://www.student.informatik.tu-darmstadt.de/~koetting

Hans-Joachim Röhrs

unread,
Jul 10, 2003, 10:29:45 AM7/10/03
to

Lieber Alexander,

die Strecke hat ein wohl bewegteres Schicksal hinter sich, denn auch ich
habe in den 70ern die von dir beschriebene Brücke als Autofahrer im Elsass
-allerdings in musikalischer Mission unterwegs- im selben Zustand wie du
jetzt kennen gelernt.

Jedoch wird in

Gottwaldt, Alfred B. (Hg.), Lok Magazin. 19. Jahrgang. Heft 103
(Juli/August). Stuttgart 1980, S. 291, in einem Bildbeitext folgende Angabe
gemacht:

"Wintersdorf (Baden): Ein weiterer Versuch, die Straße zu entlasten, wird
mit der Beförderung von Kiescontainern zwischen Wintersdorf an der seit 1951
nicht mehr vom Personenverjehr benutzten Strecke Roeschwoog (Elsaß) -
Rastatt (Baden) und dem Zielort Freudenstadt im Schwarzwald seit März 1980
unternommen (65km)."

Auf dem beigegebenen Foto von R.R. Rossberg steht die 218 295-4 vor einem
Güterzug, dessen erster Wagen als zweiachsiger Flachtransporter einen
Kiescontainer trägt. An diesem wiederum hat man eine Aufschriftstafel
angebracht: "Kieskontainer mit der Bahn entlasten Murgtalstraßen".

Auf der Seite
http://elsassbahn.free.fr/linien_2a_bis_7f.htm#2c
findest du nähere Angaben über 'unsere' Strecke, die man gegebenenfalls auch
noch im jener Seite angeschlossenen Forum vertiefen könnte, unmaßgeblich,
wie kulturhistorisch generell empfehlenswert ein persönlicher Besuch im
Gebiet zwischen Hagenauer Ländchen und den Vogesen sein kann.

Hans-Joachim


Alexander Greßmann

unread,
Jul 10, 2003, 11:06:47 AM7/10/03
to
hallo Tobias,

tobias b koehler schrieb:


> Alexander Greßmann wrote:
>
>> kürzlich fuhren wir in Richtung Elsass - da die Rheinbrücke bei
>> Iffezheim derzeit gesperrt ist, wird ja über die Stahlbrücke
>> Rastatt-Wintersdorf umgeleitet.
> Beziehst du dich hier auf den straßenverkehr?

Logisch ;-) ... sorry falls das in dieser Newsgroup aus dem Kontext
nicht selbstverständlich war ...


>
>> Auf dieser Brücke sieht man im Teer auf der ganzen Länge noch zwei
>> Bahngleise.
> Da haben schon mehrere leute nachforschungen betrieben ....
>
> http://mercurio.iet.unipi.it/pix/de/misc/bridge/Wintersdorf/pix.html

Genau, insbesondere auf dem Bild
http://mercurio.iet.unipi.it/pix/de/misc/bridge/Wintersdorf/wintdf09.jpg
erkenne ich die Brücke wieder.
Auf dieser Homepage ist tatsächlich einiges zu der Strecke beschrieben.
Hinter der Brücke waren allerdings auf beiden Seiten die Schienen
zunächst unter dem Teer verschwunden und man konnte nicht erkennen, ob
und wohin sie anschließend weiter verlaufen. (Da wir mit unserem Chef
unterwegs waren, hatte ich auch keine Möglichkeit, auszusteigen und die
Lage zu inspizieren ;->)

>> War das früher mal eine Eisenbahnbrücke? Btw., gab es dort mal eine
>> weitere Bahnverbindung über den Rhein von D nach F und wenn ja, von wo
>> nach wo? Wurde die nach dem 1/2?-ten Weltkrieg eingestellt bzw. warum?
>
> Rastatt - Wintersdorf - Roeschwoog wurde/wird aus strategischen

> Erwägungen erhalten (weiter würde es von Roeschwoog nach Haguenau


> gehen). Ich weiß allerdings nicht, wann dort das letzte mal
> regelbetrieb war.

Auf einer älteren Bundesbahndirektionskarte Stuttgart (1989) sieht man
auch von Rastatt aus eine Güterverkehrsstrecke nach Westen abzweigen.
Der Grenzübergang ist allerdings auf dieser Karte nicht mehr drauf ...

Auf der o.g. Webseite ist auch von einem "former strategic railway
Mannheim-Rastatt-Roeschwoog-Haguenau" die Rede. Stammt der Bau dieser
Strecke aus der Zeit, wo dass Elsass deutsch war, oder ist das
"strategisch" im Sinne von Kriegsführung zu verstehen? (sorry, meine
Geschichtskenntnisse sind etwas lückenhaft ;-))

> Eine von zahlreichen grenzüberschreitenden linien, die mit wenig
> aufwand reaktiviert werden könnten, wenn es den verantwortlichen
> auf beiden seiten der grenze ernst wäre mit der deutsch-
> französischen freundschaft. Es gibt zwei weitere
>
> Breisach - Neuf-Brisach: Neue brücke müsste gebaut werden.

> Müllheim - Neuenburg - Mulhouse: die strecke steht, es müsste
> nur jemand fahren. Vor jahren gab es einen vorstoß der Südbaden-

D. h. eine intakte Brücke und die Schienen wären vorhanden? Es wundert
mich eh, dass es zwischen Strasbourg und Basel keine Bahnverbindung D-F
gibt, obwohl doch Colmar und Mulhouse recht bedeutende Städte sind und
es doch sicher auch arbeitstätige Grenzpendler nach und aus Deutschland
gibt.
Lauterbourg und Wissembourg sind aber doch von deutscher Seite aus
(inzwischen wieder) per regelmäßiger Eisenbahnverbindung erreichbar, oder?

Besten Dank jedenfalls für die Auskünfte

Martin Bienwald

unread,
Jul 10, 2003, 11:11:04 AM7/10/03
to
Alexander Greßmann schrieb:

> Lauterbourg und Wissembourg sind aber doch von deutscher Seite aus
> (inzwischen wieder) per regelmäßiger Eisenbahnverbindung erreichbar, oder?

Ja.

Wobei zumindest im Fall Wissembourg fraglich ist, wie lange noch. Die
Strecke war Teil der Abbestellungsgerüchte aus dem rheinland-pfälzischen
Verkehrsministerium in diesem Frühjahr. (Inzwischen ist es um diese Gerüchte
recht still geworden - aber ich fürchte, daß da unter der Decke fröhlich
weiter geplant wird ... :-( )

... Martin

Alexander Greßmann

unread,
Jul 10, 2003, 11:21:41 AM7/10/03
to
Lieber Hans-Joachim,

Hans-Joachim Röhrs schrieb:


>
> Lieber Alexander,
>
> die Strecke hat ein wohl bewegteres Schicksal hinter sich, denn auch ich
> habe in den 70ern die von dir beschriebene Brücke als Autofahrer im Elsass
> -allerdings in musikalischer Mission unterwegs- im selben Zustand wie du
> jetzt kennen gelernt.

Dann gab es damals offensichtlich die Brücke an der B 500 noch nicht?


>
> Auf der Seite
> http://elsassbahn.free.fr/linien_2a_bis_7f.htm#2c
> findest du nähere Angaben über 'unsere' Strecke, die man gegebenenfalls auch
> noch im jener Seite angeschlossenen Forum vertiefen könnte, unmaßgeblich,
> wie kulturhistorisch generell empfehlenswert ein persönlicher Besuch im
> Gebiet zwischen Hagenauer Ländchen und den Vogesen sein kann.

Prima ... auf dieser Seite finde ich ja auch einige Antworten auf die
Fragen, die ich eben in der Antwort an Tobias gestellt habe. Und sogar
auf Deutsch (besitze leider nur rudimentäre Französischkenntnisse)

Ich stimme mit dir überein, dass ich das Elsass äußerst reizvoll finde
(wir waren drei Tage auf einem Seminar in Niederbronn-les-Bains, ist dir
sicherlich ein Begriff ;-). Leider keine Zeit, um mal ausgiebiger Urlaub
zu machen :-(

Besten Dank nochmal für alle Informationen
Alexander

Holger Koetting

unread,
Jul 10, 2003, 12:32:03 PM7/10/03
to
In article <3F0D8107...@ier.uni-stuttgart.de>,

=?ISO-8859-1?Q?Alexander_Gre=DFmann?= <a...@ier.uni-stuttgart.de> writes:
|> > Müllheim - Neuenburg - Mulhouse: die strecke steht, es müsste
|> D. h. eine intakte Brücke und die Schienen wären vorhanden?

Komplett vorhanden, ekeltrifiziert und vom Gueterverkehr benutzt.

Gruss,

Holger K. aus D.

Holger Koetting

unread,
Jul 10, 2003, 12:34:38 PM7/10/03
to
In article <bejvm8$6g5$1...@news1.wdf.sap-ag.de>,

martin....@gmx.de (Martin Bienwald) writes:
|> Wobei zumindest im Fall Wissembourg fraglich ist, wie lange noch. Die
|> Strecke war Teil der Abbestellungsgerüchte aus dem rheinland-pfälzischen

Naja, das gilt fuer Lauterbourg aber auch. Kaum wiedereroeffnet, schon
wiedergeschlossen, oder so...

Man darf aber gespannt sein, ob und was da wirklich passiert. Ich denke
mal, der Herr Journalrat hat den Artikel genau zur richtigen Zeit
plaziert, um damit entsprechende Bestrebungen oeffentlichkeitswirksam
eindaemmen zu koennen.

Matthias Doerfler

unread,
Jul 10, 2003, 1:22:09 PM7/10/03
to
tobias b koehler schrieb:
> Alexander Greßmann wrote:

> > kürzlich fuhren wir in Richtung Elsass - da die Rheinbrücke bei
> > Iffezheim derzeit gesperrt ist, wird ja über die Stahlbrücke
> > Rastatt-Wintersdorf umgeleitet.
>
> Beziehst du dich hier auf den straßenverkehr?

Der erste Halbsatz bezieht sich auf die auch nicht mehr ganz so neue
Straßenbrücke im Zuge der Staustufe Iffezheim. Die wird noch die
nächsten 6, 8 Wochen saniert und desderwegen wird der Straßenverkehr
unterhalb von Lkw-Größe momentan über die ehemalige Eisenbahnbrücke
umgeleitet.



> > War das früher mal eine Eisenbahnbrücke? Btw., gab es dort mal eine
> > weitere Bahnverbindung über den Rhein von D nach F und wenn ja, von wo
> > nach wo? Wurde die nach dem 1/2?-ten Weltkrieg eingestellt bzw. warum?
>
> Rastatt - Wintersdorf - Roeschwoog wurde/wird aus strategischen
> erwägungen erhalten

Wurde. Der gesamte deutsche Abschnitt bis Mitte Rhein ist stillgelegt
und bis einschließlich Bf Wintersorf, aber ohne das deutsche
Brückenteil, an die AVG verpachtet.

> Ich weiß allerdings nicht, wann dort das letzte mal
> regelbetrieb war.

Als die kehler Eisenbahnbrücke wiederaufgebaut wurde.

> Eine von zahlreichen grenzüberschreitenden linien, die mit wenig
> aufwand reaktiviert werden könnten, wenn es den verantwortlichen
> auf beiden seiten der grenze ernst wäre mit der deutsch-
> französischen freundschaft.

Wenn es irgendeinen Sinn machen würde. Rastatt - Roeschwoog hat schon
Kuntzemüller als die unsinnigste Eisenbahn-Rheinbrücke, die je gebaut
wurde, dargestellt. Selbst für ihren ursprünglichen militärischen
Zweck im zweiten Reich war sie ein größerer Missgriff gewesen als die
strategischen Bahnen in Südbaden.
--

mfg Matthias Dörfler

Diese Nachricht stellt nur meine persönliche Meinung dar.

Wolfgang Hauser

unread,
Jul 11, 2003, 3:13:52 AM7/11/03
to
Alexander Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de> schrieb:

>Auf der o.g. Webseite ist auch von einem "former strategic railway
>Mannheim-Rastatt-Roeschwoog-Haguenau" die Rede. Stammt der Bau dieser
>Strecke aus der Zeit, wo dass Elsass deutsch war, oder ist das
>"strategisch" im Sinne von Kriegsführung zu verstehen?

Die strategischen Bahnstrecken Deutschlands aus der Zeit um 1890 herum
wurden m.W. alle für den Fall eines Krieges gegen Frankreich gebaut.
Die Erhaltung nach 1945 sollte dann einem Krieg NATO gegen Warschauer
Pakt dienen.
Gemeinsam war diesen Strecken, daß sie an zivilen Verkehrsbedürfnissen
ziemlich vorbei gingen.
Während des zweiten Weltkriegs wurden im Südwesten noch ein paar
kleine Verbindungskurven gebaut, u.a. bei Donaueschingen und
Offenburg. Die wurden aber nach dem Krieg recht schnell wieder
entfernt.
Im Detail kenne ich allerdings nur den Bereich Südbaden näher.

Von der DDR weiß ich noch, daß dort, d.h. nach 1950, für den
Kriegsfall in größerer Zahl Strecken und Verbindungskurven angelegt
wurden, die aber im "Grundzustand" vielfach - auch zwecks Tarnung -
nicht befahrbar waren, jedoch schnell aktiviert werden konnten; auch
diverse Behelfsbrücken wurden dafür vorgehalten.
Ob es eine parallele Entwicklung in der BRD gab, ist mir leider nicht
bekannt.


Holger Paulsen

unread,
Jul 10, 2003, 3:14:23 PM7/10/03
to
Alexander Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de> writes:

> Auf der o.g. Webseite ist auch von einem "former strategic railway
> Mannheim-Rastatt-Roeschwoog-Haguenau" die Rede. Stammt der Bau dieser
> Strecke aus der Zeit, wo dass Elsass deutsch war, oder ist das
> "strategisch" im Sinne von Kriegsführung zu verstehen? (sorry, meine

Eher nicht. Die Strecke und Rheinquerung entstand _nach_ dem
ersten Weltkrieg. Nach meiner Einschätzung wurde diese
Verbindung angelegt, um eine größere Kapazität zum Transport
von Reparationsleistungen nach Frankreich zu haben. Dafür
spricht, daß es nur auf einer Seite der Grenze, nämlich in
Wintersdorf, adäquate Güterzugbehandlungsanlagen gab.

Das Thema ist übrigens schon mehrfach aufgetaucht;
vielleicht mal bei Google in den Gruppen de.etc.bahn.* nach
Wintersdorf suchen.


Holger

Thomas Käufl

unread,
Jul 11, 2003, 4:27:52 AM7/11/03
to
martin....@gmx.de (Martin Bienwald) schreibt:


> Wobei zumindest im Fall Wissembourg fraglich ist, wie lange noch.
> Die Strecke war Teil der Abbestellungsgerüchte aus dem rheinland-
> pfälzischen Verkehrsministerium in diesem Frühjahr.

Das ueberrascht mich. Im vorigen Jahr hatte ich zweimal
in Winden beim Umsteigen, die Gelegenheit, mir den Betrieb
anzusehen.

Das erste Mal war es ein Werktagnachmittag im August
(Ferieneit!): Pendler aus dem Zug aus Karlsruhe steigen
in Winden in den Zug nach Weissenburg um. Es waren
nicht wenige.

Das zweite Mal war am 3.10. Der (ich vermute ein RE)
aus 3 Doppelstockwaegen bestehende Zug nach Weissen-
burg war derart ueberfuellt, dass die Schaffnerin
Schwierigkeiten hatte, den Zug abzufertigen.

Servus
Thomas Kaeufl

Thomas Käufl

unread,
Jul 11, 2003, 4:33:28 AM7/11/03
to
tobias b koehler <t...@uncia.de> schreibt:

> Eine von zahlreichen grenzüberschreitenden linien, die mit wenig
> aufwand reaktiviert werden könnten, wenn es den verantwortlichen
> auf beiden seiten der grenze ernst wäre mit der deutsch-
> französischen freundschaft.

Etwas OT: Vielleicht ist es den Verantwortlichen ernst mit
der Freundschaft.

Ich hab mir sagen lassen, dass sich Deutsche, die ins Elsass
umgezogen sind aber in Deutschland nachwievor arbeiten nicht
recht beliebt machen. Hauptgrund sei, dass sie sich kaum
in Frankreich integrieren (lassen).

Servus
Thomas Kaeufl

tobias b koehler

unread,
Jul 11, 2003, 4:44:57 AM7/11/03
to
Thomas Käufl wrote:

> Ich hab mir sagen lassen, dass sich Deutsche, die ins Elsass
> umgezogen sind aber in Deutschland nachwievor arbeiten nicht
> recht beliebt machen. Hauptgrund sei, dass sie sich kaum
> in Frankreich integrieren (lassen).

Das hängt ganz von den leuten ab, wie aufgeschlossen sie ihrer
umgebung gegenüber sind ....
Weiterhin keine grenzüberschreitenden verbindungen anzubieten,
ist allerdings einer integration auch nicht besonders förderlich.

Wenn ich mir die Pkw-kolonnen mit weißem kennzeichen ansehe, die
an deutschen feiertagen bei Cora Colmar einfallen, oder am
französischen nationalfeiertag mit gelben lichtern bei Metro
Gundelfingen, dann scheint der meiste austausch im konsumbereich
zu liegen .... Vielleicht ist eine bahnverbindung für den groß-
einkauf nicht das geeignete verkehrsmittel (zumal diese geschäfte
nicht in bahnhofsnähe liegen), aber ein taktverkehr Freiburg -
Colmar mit der Breisgau-S-Bahn (die sich entsprechend umbenennen
müsste) wäre sicher beiden seiten förderlich und auf jeden fall
attraktiver als der bus über die dörfer, dessen fahrplan niemand
kennt.

Alexander Greßmann

unread,
Jul 11, 2003, 5:34:38 AM7/11/03
to
> Das erste Mal war es ein Werktagnachmittag im August
> (Ferieneit!): Pendler aus dem Zug aus Karlsruhe steigen
> in Winden in den Zug nach Weissenburg um. Es waren
> nicht wenige.

Aha ... gibts wirklich in nennenswertem Umfang Pendler aus Wissembourg
und Umgebung, die bis nach Karlsruhe zum Arbeiten fahren? Wäre mir auf
Dauer etwas weit :->


>
> Das zweite Mal war am 3.10. Der (ich vermute ein RE)
> aus 3 Doppelstockwaegen bestehende Zug nach Weissen-
> burg war derart ueberfuellt, dass die Schaffnerin
> Schwierigkeiten hatte, den Zug abzufertigen.

Dies war wohl ein Sonderfall ;-) Vermutlich nutzten die Leute den
Feiertag, um in Frankreich einzukaufen, oder?

Torsten Jerzembeck

unread,
Jul 12, 2003, 2:23:35 PM7/12/03
to
tobias b koehler schrieb:

>Rastatt - Wintersdorf - Roeschwoog wurde/wird aus strategischen
>erwägungen erhalten (weiter würde es von Roeschwoog nach Haguenau
>gehen). Ich weiß allerdings nicht, wann dort das letzte mal
>regelbetrieb war.

Die Strecke ist sowohl im "Reichsbahn-Kursbuch Amerikanisches/Britisches/
Französisches Besatzungsgebiet, gültig vom 3. Oktober 1948 an" (Nr. 302a)
als auch im "Amtlichen Kursbuch Westliches Deutschland, 18.5. - 4.10.1952"
(Nr. 301a) auf den Übersichtskarten bis Roeschwoog eingezeichnet. Die
Tabellen gehen jedoch jeweils nur bis Wintersdorf, 1948 mit drei Zug-
paaren (2 an Werktagen, eines an Samstagen), 1952 bereits mit dem
Vermerk "Betrieb eingestellt" und einem Hinweis auf die entsprechende
Bahnbuslinie.

Grüße aus Düsseldorf,

=ToJe=

--
Torsten Jerzembeck * Kiesselbachstraße 77 * D-40589 Düsseldorf
* Exil-Westfale * PGP public key ID: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux *

Thomas Käufl

unread,
Jul 14, 2003, 4:39:02 AM7/14/03
to
=?ISO-8859-1?Q?Alexander_Gre=DFmann?= <a...@ier.uni-stuttgart.de> schreibt:

> Aha ... gibts wirklich in nennenswertem Umfang Pendler aus Wissembourg
> und Umgebung, die bis nach Karlsruhe zum Arbeiten fahren? Wäre mir auf
> Dauer etwas weit :->

Die wenigsten werden wohl nach Weissenburg gefahren sein.
An der Strecke gibt es Orte wie Steinfeld oder Schaidt, in
denen viele Pendlerinnen (ich kennn eine) und Pendler wohnen.

>> Das zweite Mal war am 3.10. Der (ich vermute ein RE)
>> aus 3 Doppelstockwaegen bestehende Zug nach Weissen-

>> burg war derart ueberfuellt, ...


> Dies war wohl ein Sonderfall ;-) Vermutlich nutzten die Leute den
> Feiertag, um in Frankreich einzukaufen, oder?

Wenn Du zum Einkaufen ins Elsass faehrst, nimmst Du eher
Deinen eigenen vierraedrigen Einkaufskorb. Es war Aus-
flugsverkehr und ich vermute, dass das Angebot auf die-
ser Strecke an Sonntagen gern fuer Besuche im Elsass
genutzt wird. (Nebenbei: An jenem 3.10. waren auch auf
pfaelzer Seite die Zuege teilweise ueberfuellt.

Servus
Thomas Kaeufl

Martin Bienwald

unread,
Jul 14, 2003, 11:22:47 AM7/14/03
to
Thomas Käufl schrieb:

> Die wenigsten werden wohl nach Weissenburg gefahren sein.
> An der Strecke gibt es Orte wie Steinfeld oder Schaidt, in
> denen viele Pendlerinnen (ich kennn eine) und Pendler wohnen.

Unter der Erde? In den paar Häusern, die die Käffer haben, können gar nicht
viele wohnen ... ;-)

... Martin

Alexander Greßmann

unread,
Jul 15, 2003, 5:38:51 AM7/15/03
to
moin Holger.

Holger Paulsen schrieb:


> Eher nicht. Die Strecke und Rheinquerung entstand _nach_ dem
> ersten Weltkrieg. Nach meiner Einschätzung wurde diese
> Verbindung angelegt, um eine größere Kapazität zum Transport
> von Reparationsleistungen nach Frankreich zu haben. Dafür
> spricht, daß es nur auf einer Seite der Grenze, nämlich in
> Wintersdorf, adäquate Güterzugbehandlungsanlagen gab.
>
> Das Thema ist übrigens schon mehrfach aufgetaucht;
> vielleicht mal bei Google in den Gruppen de.etc.bahn.* nach
> Wintersdorf suchen.

Stimmt, dejanews/google ist ja bekanntlich dein Freund und Helfer ;-)
Ich hatte vorher keine Idee, nach welchem Stichwort ich suchen soll ...

Aufschlussreich insbesondere, dass in einem früheren Beitrag von Moritz
Greschel auf eine Karte aus dem Jahr 1939 verwiesen wurde, auf dem der
damalige Anschluss der Strecke nach Westen ersichtlich ist:
http://perso.club-internet.fr/katinou/img/Plan.JPG

Nunja, vielleicht komme ich ja irgendwann mal wieder dienstlich nach
Paris und kann auf dem Rückweg in Strasbourg Halt machen ;->

Markus Kossmann

unread,
Jul 15, 2003, 1:36:33 PM7/15/03
to
Holger Paulsen wrote:

> Alexander Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de> writes:
>
>> Auf der o.g. Webseite ist auch von einem "former strategic railway
>> Mannheim-Rastatt-Roeschwoog-Haguenau" die Rede. Stammt der Bau dieser
>> Strecke aus der Zeit, wo dass Elsass deutsch war, oder ist das
>> "strategisch" im Sinne von Kriegsführung zu verstehen? (sorry, meine
>
> Eher nicht. Die Strecke und Rheinquerung entstand _nach_ dem
> ersten Weltkrieg.

Woher hast du diese Information ?
Ich habe hier jedenfalls ein (Nachdruck des) Reichskursbuch von 1914 und da
gibt es als Tabelle 224 die Strecke
Rastatt(-Röschwoog)-Hagenau-Obermodern-Zabern. Und den Abschnitt
Rastatt-Durmersheim-Karlsruhe-Blankenloch-Graben-Neudorf als Teil der
Tabelle 245.
Könnte es sein, daß du das mit der Rheinbrücke beiKarlsruhe verwechselst?
Die enstand in der Tat als feste Brücke erst nach ersten Weltkrieg, zuvor
gab es da nur eine Schiffsbrücke.
--
Markus Kossmann markus....@inka.de

Thomas Käufl

unread,
Jul 16, 2003, 3:29:32 AM7/16/03
to
tobias b koehler <t...@uncia.de> schreibt:

>> Ich hab mir sagen lassen, dass sich Deutsche, die ins Elsass


>> umgezogen sind aber in Deutschland nachwievor arbeiten nicht
>> recht beliebt machen. Hauptgrund sei, dass sie sich kaum
>> in Frankreich integrieren (lassen).
> Das hängt ganz von den leuten ab, wie aufgeschlossen sie ihrer
> umgebung gegenüber sind ....

Eben das ist das Problem. Die Leute, die zum Wohnen ins
Elsass ungezogen sind, aber nachwievor in KA und Umgebung
arbeiten, zeigen sich in manchen Dingen recht unaufge-
schlossen.

Ansonsten kannst Du bei der Ludwigsbahn (Karlsruher Verkehrs-
verbund) den Effekt beobachten, dass die Stadtbahnstrecken
die Karlsruher Wohnungspreise exportieren. (Wie das in an-
deren, durch S-Bahnen erschlossenen Grossraeumen auch der
Fall ist.) Wohl auch ein Grund, weshalb man im noerdlichen,
(Du schreibst ja nur ueber das suedliche,) Elsass gegen
grenzueberschreitende Bahnen eher wehrt.

> Weiterhin keine grenzüberschreitenden verbindungen anzubieten,
> ist allerdings einer integration auch nicht besonders förderlich.

Mir scheint, da habe ich einen Smiley (oder wie man das Ding
auch immer schreibt) vergessen.

Servus
Thomas Kaeufl

Holger Paulsen

unread,
Jul 16, 2003, 6:07:14 AM7/16/03
to
Markus Kossmann <markus....@inka.de> writes:

> Holger Paulsen wrote:
>
>> Eher nicht. Die Strecke und Rheinquerung entstand _nach_ dem
>> ersten Weltkrieg.
> Woher hast du diese Information ?
> Ich habe hier jedenfalls ein (Nachdruck des) Reichskursbuch von 1914 und da
> gibt es als Tabelle 224 die Strecke
> Rastatt(-Röschwoog)-Hagenau-Obermodern-Zabern. Und den Abschnitt

In der Tat. Ich mußte da mal nachgugeln; ich habe mich
geirrt: Streckeneröffnung war 1.5.1895. Ich habe das
verwechselt mit dem Ausbau der Güterverkehrsanlagen in
Wintersdorf, was nach 1919 begann.


Holger

Matthias Doerfler

unread,
Jul 17, 2003, 1:53:36 PM7/17/03
to
Hans-Joachim Röhrs schrieb:

> "Wintersdorf (Baden): Ein weiterer Versuch, die Straße zu entlasten, wird
> mit der Beförderung von Kiescontainern zwischen Wintersdorf an der seit 1951
> nicht mehr vom Personenverjehr benutzten Strecke Roeschwoog (Elsaß) -
> Rastatt (Baden) und dem Zielort Freudenstadt im Schwarzwald seit März 1980
> unternommen (65km)."
> Auf dem beigegebenen Foto von R.R. Rossberg steht die 218 295-4 vor einem
> Güterzug, dessen erster Wagen als zweiachsiger Flachtransporter einen
> Kiescontainer trägt.

Die Firma Kern hat darum viel Wirbel gemacht und nahezu jede denkbare
Unterstützung durch die BD Karlsruhe erhalten - u.a. wurde das durch-
gehende Streckenhauptgleis(!) im Bf Wintersdorf mit einem Schütt-
trichter überbaut, der sich bis in die AVG-Zeit gehalten hat -, allein
es ist kein einziges Gramm Kies auf der Schiene über die Brücke gen
Elsass (was seinerzeit technisch noch möglich gewesen wäre) und nur
wenig mehr als Herrn Rossbergs Fotozug talaufwärts gefahren.

Matthias Doerfler

unread,
Jul 17, 2003, 1:53:38 PM7/17/03
to
Holger Paulsen schrieb:
> Alexander Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de> writes:

> > Auf der o.g. Webseite ist auch von einem "former strategic railway
> > Mannheim-Rastatt-Roeschwoog-Haguenau" die Rede. Stammt der Bau dieser
> > Strecke aus der Zeit, wo dass Elsass deutsch war, oder ist das
> > "strategisch" im Sinne von Kriegsführung zu verstehen? (sorry, meine
>
> Eher nicht. Die Strecke und Rheinquerung entstand _nach_ dem
> ersten Weltkrieg.

Du hast dich ja in der Zwischenzeit selbst korrigiert. Die Strecken-
führung samt der Bahnhöfe (Graben- Neudorf) - Friedrichstal -
Blankenloch - Hagsfeld - Karlsruhe Rbf bzw. Beiertheim - Forch~ -
Durmers~ - Bietig~ - Ötig~ - Rastatt [neu mit viergleisiger
Murgbrücke] - Wintersdorf - (Röschwoog) wurde am 1. Mai 1895 in
Betrieb genommen.
Zu Röschwoog - Zabern habe ich keine Daten greifbar.

> Nach meiner Einschätzung wurde diese
> Verbindung angelegt, um eine größere Kapazität zum Transport
> von Reparationsleistungen nach Frankreich zu haben. Dafür
> spricht, daß es nur auf einer Seite der Grenze, nämlich in
> Wintersdorf, adäquate Güterzugbehandlungsanlagen gab.

Nein, Moltkes Nachfoler wollten eine zweite Zufahrt zu den Festungen
Straßburg und Metz haben und gleichzeitig das Nadelöhr mit Kopfmachen
im alten karlsruher Bahnhof umgangen wissen. Richtig ist allerdings,
dass der Betriebswechsel zwischen den Reichseisenbahnen und den
großherzoglich badischen Staatsbahnen ausschließlich rechtsrheinisch
erfolgte.



> Das Thema ist übrigens schon mehrfach aufgetaucht;
> vielleicht mal bei Google in den Gruppen de.etc.bahn.* nach
> Wintersdorf suchen.

Ich meine, dazu schon geschrieben zu haben; hmm. Die Strecke hatte
nichts mit den früher (aus)gebauten strategischen Bahnen im Südwesten
zu tun. Sie beruht auf einem eigenem, nur zweiseitigen Staatsvertrag
zwischen Baden und dem Reich vom 23. Mai 1892.

Matthias Doerfler

unread,
Jul 17, 2003, 1:53:42 PM7/17/03
to
Torsten Jerzembeck schrieb:

> Die Strecke ist sowohl im "Reichsbahn-Kursbuch Amerikanisches/Britisches/
> Französisches Besatzungsgebiet, gültig vom 3. Oktober 1948 an" (Nr. 302a)
> als auch im "Amtlichen Kursbuch Westliches Deutschland, 18.5. - 4.10.1952"
> (Nr. 301a) auf den Übersichtskarten bis Roeschwoog eingezeichnet. Die
> Tabellen gehen jedoch jeweils nur bis Wintersdorf, 1948 mit drei Zug-
> paaren (2 an Werktagen, eines an Samstagen), 1952 bereits mit dem
> Vermerk "Betrieb eingestellt" und einem Hinweis auf die entsprechende
> Bahnbuslinie.

Zwar wurde das Subject offensichtlich als erste der deutsch-franzö-
sischen Rheinbrücken nach WK 2 wieder fahrbar gemacht, einschließlich
der ersten (eingleisigen) Murg-Hilfsbrücke in Rastatt, die dann das
Silvesterhochwasser 1947 wieder wegriss. Dazu dürfte auch der
eigentliche Sitz des D.O. (Détachement d'occupation) in Baden-Baden
beigetragen haben, während die Chefferie des Eisenbahnwesens seit
1.8.1945 in Speyer saß.
Aber nachdem mit dem Einbau der Dauerbehelfsbrücke Maxau (13. Mai
1947) und unter Benutzung der Verbindungskurve Abzw Dammerstock -
Karlsruhe West eine, wenn auch durch die amerikanische Zone, ver-
laufende Schienenverbindung zwischen den beiden Teilen der franzö-
sischen Zone bestand, die ohne zweimaliges Kopfmachen verlief, war
auch das Interesse der Besatzungsmacht an einer weiteren Aufrecht-
erhaltung der Verbindung erloschen, zumal der Übergang Kehl mit
Hilfsbrücken auch schon seit 16. August 1945 wieder befahren werden
konnte, allerdings vorrangig dem Verkehr zur französischen Zone in
Österreich diente.

[Quellen zu diesem Thread: wie üblich Kuntzemüller; außerdem eine
Zusammenstellung der Deutschen Bundesbahn, Generaldirektion der SWDE,
vom 15.10.1949 mit der Bezeichnung "Die Deutschen Eisenbahnen der
französischen Besatzungszone 1945 - 1949"]

Ingo Dierck

unread,
Jul 18, 2003, 7:24:33 AM7/18/03
to
Thomas Käufl <kae...@ira.uka.de> wrote:

> Die wenigsten werden wohl nach Weissenburg gefahren sein.
> An der Strecke gibt es Orte wie Steinfeld oder Schaidt, in
> denen viele Pendlerinnen (ich kennn eine) und Pendler wohnen.

Ob das viele sind? Sicher ist hingegen, daß ein Viertel der Belegschaft
des Mercedes-Lastwagenwerks in Wörth (Pfalz) aus Elsässern besteht.

> Wenn Du zum Einkaufen ins Elsass faehrst, nimmst Du eher
> Deinen eigenen vierraedrigen Einkaufskorb.

...und überlegst Dir gut, was Du einkaufst (Preisvergleich!).
Grundnahrungsmittel und Alltägliches sind in Frankreich durchweg teurer
als im Niedrigpreisland Deutschland. Interessant sind eigentlich nur
Artikel, die es bei uns überhaupt nicht in vergleichbarer Weise gibt.
Und neuerdings ist das Tanken attraktiv. Doch Obacht: Die
Kreditkartenautomaten der 24/24-7/7-Automatentankstellen in Grenznähe,
etwa bei Match in Weißenburg, nehmen _nur_ französische Kreditkarten.
:-(( Am letzten Wochenende mußte ich deswegen nach Schweigen zurück,
gnagna!

Zurück zum Thema: Verwunderlich ist eigentlich, daß die Züge am
Wochenende überhaupt so voll sind, denn die SNCF bzw. ihr
Regionalableger haben es bis heute nicht hinbekommen, daß man von
Lauterburg bzw. Weißenburg wochenends irgendwie sinnvoll nach Straßburg
und zurück kommt. Ich prophezeihe den beiden Strecken einen gigentischen
Aufschwung, wenn es stündlichen oder wenigstens zweistündlichen Verkehr
nach Straßburg mit einzelnen durchgehenden Zügen, etwa ab Mainz oder ab
Neustadt (Wstr), gäbe.

Gruß

Ingo
--
Ingo Dierck, dierck & meyer mediengestaltung
mailto:ingo....@addcom.de

Ingo Dierck

unread,
Jul 18, 2003, 7:24:33 AM7/18/03
to
Thomas Käufl <kae...@ira.uka.de> wrote:

> Ansonsten kannst Du bei der Ludwigsbahn (Karlsruher Verkehrs-
> verbund) den Effekt beobachten, dass die Stadtbahnstrecken
> die Karlsruher Wohnungspreise exportieren. (Wie das in an-
> deren, durch S-Bahnen erschlossenen Grossraeumen auch der
> Fall ist.) Wohl auch ein Grund, weshalb man im noerdlichen,
> (Du schreibst ja nur ueber das suedliche,) Elsass gegen
> grenzueberschreitende Bahnen eher wehrt.

Das leuchtet mir nicht ein, denn die Elsässer sind doch die
Einnahmeseite, die die Wohnungen verkaufen bzw. vermieten?

Martin Bienwald

unread,
Jul 18, 2003, 7:40:12 AM7/18/03
to
Ingo Dierck schrieb:

> Zurück zum Thema: Verwunderlich ist eigentlich, daß die Züge am
> Wochenende überhaupt so voll sind, denn die SNCF bzw. ihr
> Regionalableger haben es bis heute nicht hinbekommen, daß man von
> Lauterburg bzw. Weißenburg wochenends irgendwie sinnvoll nach Straßburg
> und zurück kommt.

Über Wissembourg gibt es inzwischen doch ganz brauchbare Anschlüsse,
wenn auch nicht wirklich im Takt. Über Lauterbourg sind die Anschlüsse
allerdings grauslich (mehrmals am Tag -1 Minute "Übergangszeit"), als ob
jemand die Inanspruchnahme dieser Verbindung gezielt verhindern wolle.

... Martin

Matthias Dingeldein

unread,
Jul 18, 2003, 10:37:41 AM7/18/03
to
Martin Bienwald schrieb:

>
> Über Lauterbourg sind die Anschlüsse
> allerdings grauslich (mehrmals am Tag -1 Minute "Übergangszeit"), als ob
> jemand die Inanspruchnahme dieser Verbindung gezielt verhindern wolle.

In diesem Falle könnte man die negative Übergangszeit durch Einklammern
des Vorzeichens also quasi als positive Untergangszeit darstellen? :-)

Gruß, Matthias Dingeldein (SCNR oder nicht?)

--
guck mal, ich kann Seifenblasen: oO o . O.°oO°o.
© by Pinguin

Heiko Jacobs

unread,
Jul 19, 2003, 4:42:23 PM7/19/03
to
Matthias Doerfler <nutznet...@wedebruch.de> wrote:
> Aber nachdem mit dem Einbau der Dauerbehelfsbrücke Maxau (13. Mai
> 1947) und unter Benutzung der Verbindungskurve Abzw Dammerstock -
> Karlsruhe West

Wann wurde diese Kurve eigentlich ge- und abgebaut?

In Plänen bis so 1915 rum ist sie noch nicht drin, in einem
Stadtplan von ca. 1980 ist sie nicht mehr drin, ebenso nicht in
einer TK mit Fortführungsstand 1975.

Im Entwurf des Flächennutzungsplan ist sie interessanterweise
noch immer drin:
http://www2.karlsruhe.de/NVK/fnp-ka-12.jpg

Die kürzlich öffentl. ausgehängte endgültige Version sah ich zwar,
ich schaute auch auf diese Kurve, aber dank Alz... Alz... wie hieß
der noch?

MfG: Heiko Jacobs Z!
--
Douglasstr. 30, 76133 Karlsruhe fon 0721 24069 fax 2030542 IRCnet:
Geo-Bild Ing.buero geo-...@gmx.de http://geo-bild-KA.de/ Mueck
Couleurstud. Infos heiko....@gmx.de http://cousin.de/ VCD KA

Matthias Doerfler

unread,
Jul 21, 2003, 1:36:24 PM7/21/03
to
Heiko Jacobs schrieb:

> > [...] unter Benutzung der Verbindungskurve Abzw Dammerstock -


> > Karlsruhe West
>
> Wann wurde diese Kurve eigentlich ge- und abgebaut?

Kuntzemüllers Zweitauflage von 1953 lässt zwischen den Abhandlungen
über den Renchtalbahnbogen und den Westbogen Neckarelz auf S. 192f.
wissen:

| Jeweils sieben Jahre lang bestand der Verbindungsbogen bei Offenburg
| Stegermatt - Luginsland (von 1940 bis 1947) und bei Donaueschingen
| (von 1939 bis 1946), während die beiden weiteren Verbindungsbogen bei
| Appenweier Muhrhaag - Neugraben, 1917 erbaut, und Dammerstock - Karls-
| ruhe West, 1944 erbaut, nach wie vor in Betrieb sind. Außer dem Ver-
| bindungsbogen bei Appenweier kommt keinem der genannten irgendwelche
| betriebs- oder verkehrspolitische Bedeutung zu.

> In Plänen bis so 1915 rum ist sie noch nicht drin, in einem
> Stadtplan von ca. 1980 ist sie nicht mehr drin, ebenso nicht in
> einer TK mit Fortführungsstand 1975.

Ich kann mich nicht entsinnen, dass die Abzw Dammerstock vor dem Bau
des Zentralstellwerks Kf, zu Beginn meiner Ausbildungszeit, noch von
West her erreichbar gewesen wäre, bin aber nicht sicher. Wenn mich
meine Erinnerung nicht trügt, existiert die Kurve also mindestens
schon ein Jahr länger nicht mehr.
Der donaueschinger Bogen hingegen war als Trasse noch wesentlich
später im Gelände zu ersehen.



> Im Entwurf des Flächennutzungsplan ist sie interessanterweise
> noch immer drin:
> http://www2.karlsruhe.de/NVK/fnp-ka-12.jpg

Hmm. Da für alle 4 Bögen keine Streckennummern mehr geführt werden,
habe ich auch leider keinen anderen Rechercheansatz.

Thorsten Meinecke

unread,
Jul 21, 2003, 3:11:08 PM7/21/03
to
Matthias Doerfler <nutznet...@wedebruch.de> schrieb:
> Verbindungsbogen
> Bögen

Das klingt nach sehr amtlichem Sprachgebrauch. Natürlich
weiß jedes Kind, dass Gleise nicht in Kurven, sondern in
Bögen verlegt sind; doch wie verbreitet ist diese Bezeichnung
für den Sonderfall der Trassierung einer Strecke zwischen
zwei anderen, so dass ein Zuglauf ohne Fahrtrichtungswechsel
von der einen auf die Gegenrichtung der anderen überwechseln
kann? Ist das ein Südwesten-/Nordosten-Gegensatz oder ist
Kurve immer und unwiderruflich falsch?

In Sachsen gibt's die Bezeichnung Bogendreieck genau dreimal
(Werdau, Zeithain, ehem. Narsdorf); dabei würde sich
Kurvendreieck bescheuert anhören. Aber was spricht gegen
Verbindungskurven?

(Bei den Berliner Verkehrsbetrieben und bei einigen
Eisenbahnerinnen glaube ich schon Kurven gesehen zu haben...)

Gruß,
--Thorsten

Matthias Doerfler

unread,
Jul 23, 2003, 2:01:06 PM7/23/03
to
Thorsten Meinecke schrieb:

> > Verbindungsbogen
> > Bögen

Für mich selbst bevorzuge ich den Plural mit Umlaut, dort wo ich
Kuntzemüller zitiert hatte, bleibt es natürlich bei "die Bogen".



> Das klingt nach sehr amtlichem Sprachgebrauch. Natürlich

K. war zwar der Nestor der Eisenbahnen in Baden, aber keineswegs
zwingender Verfechter einer amtlichen Schreibweise. So ist sein Werk
der einzige schriftliche Beleg, den ich kenne, in dem die Wiesen-
thalbahn (so das Gr. Bad. Gesetz- und Verordnungsblatt) als Wiese-
talbahn bezeichnet wird (was eigentlich auch grammatisch richtig ist;
der namensgebende Fluss heißt bekanntlich Wiese). Ich selbst habe mich
neulich erst dazu durchgerungen, das SEG-Dokument auf meiner Webseite
auf das volkstümliche und zugleich amtliche Wiesentalbahn umzustellen.

> weiß jedes Kind, dass Gleise nicht in Kurven, sondern in
> Bögen verlegt sind; doch wie verbreitet ist diese Bezeichnung
> für den Sonderfall der Trassierung einer Strecke zwischen
> zwei anderen, so dass ein Zuglauf ohne Fahrtrichtungswechsel
> von der einen auf die Gegenrichtung der anderen überwechseln
> kann? Ist das ein Südwesten-/Nordosten-Gegensatz oder ist
> Kurve immer und unwiderruflich falsch?

Ich hatte im Vorposting Kurve und Bogen als Synonym benutzt; dennoch
behaupte ich, dass ein eisenbahnbetrieblicher Unterschied bestehen
kann (und insoweit auch K. nicht genau genug differenzierte):

> In Sachsen gibt's die Bezeichnung Bogendreieck genau dreimal
> (Werdau, Zeithain, ehem. Narsdorf); dabei würde sich
> Kurvendreieck bescheuert anhören. Aber was spricht gegen
> Verbindungskurven?

Wenn ich von mir in real life geläufigen Stellen *außerhalb* Sachsens
ausgehe, dann verlief / verläuft ein Verbindungs_bogen_ zwischen zwei
Zugmeldestellen unterschiedlicher Strecken, außer 3 der 4 im Vor-
posting genannten strategischen Bögen und dem Exoten Neckarelz hatte
es in Baden von dem Typ mindestens noch die beiden Bögen zum Heidenhof
(#24) gehabt.

Eine Verbindungs_kurve_ hingegen stellt m.E. eine zweite Verbindung
zweier Strecken innerhalb ein- und desselben Bahnhofs, aber in die
gegenläufige Himmelsrichtung, dar. Dazu muss ich an Badens Grenz-
bahnhöfe gehen: Mühlacker. Niemand spricht dort von Bogen. Oder ganz
woanders: Lehrte Kurve - das fand sogar ins Amtliche Kursbuch.

Insoweit war die Verbindung in Donaueschingen kein Bogen, sondern eine
Kurve; denn es gab eben keine Abzweigstelle Allmendshofen, sondern der
Schrankenposten wurde zum Wärterstellwerk innerhalb des Bf Donau-
eschingen umgerüstet.

Passen muss ich zu Pforzheim-Brötzingen. Nach meiner Meinung wäre das
eine Verbindungskurve gewesen, aber da das dem Vernehmen nach eine
allein dem König von Württemberg geschuldete Reverenz der Nachbar-
monarchie darstellte, liegt doch schon arg im Dunkel der Zeitläufte,
wie die Bezeichnung lautete.

Bliebe die - hier eigentlich off-topic - zukünftige Entwicklung: es
ist sowohl selbstredend, dass die Netz-NL Südwest am Heidenhof (#25)
einen östlichen Verbindungsbogen bauen soll, als auch, dass in
Laupheim West die Südkurve kommen wird.

Volker Blees

unread,
Jul 24, 2003, 7:24:44 AM7/24/03
to
Matthias Doerfler schrieb:

>>>Verbindungsbogen
>>>Bögen

> Wenn ich von mir in real life geläufigen Stellen *außerhalb* Sachsens
> ausgehe, dann verlief / verläuft ein Verbindungs_bogen_ zwischen zwei

> Zugmeldestellen unterschiedlicher Strecken, [...]


>
> Eine Verbindungs_kurve_ hingegen stellt m.E. eine zweite Verbindung
> zweier Strecken innerhalb ein- und desselben Bahnhofs, aber in die
> gegenläufige Himmelsrichtung, dar.

Diese Zuordnung kommt zwar meinem wissenschaftlichen
Systematisierungsbedürfnis sehr entgegen, allein, sie deckt sich nach
meiner Erfahrung nicht mit dem realen Sprachgebrauch. Vielmehr scheint
mir Verbindungskurve die allgemein verwendete Bezeichnung zu sein und
Verbindungsbogen eher die (unsystematische) Ausnahme.

Im Übrigen: werden nach deiner Definition bei der 'Eingemeindung' von
Abzw. in Bahnhöfe - wie etwa vor einigen Jahren in Karthaus geschehen
[1] - Bögen zu Kurven?

[1] Die mir vorliegende DS100 gibt offensichtlich für Bft mit
Abzw-Funktion den Betriebsstellentyp ÜLTG (= Überleitung?) an. Was hat
es damit auf sich?

Bitte ggf. geeignetes F'up setzen.

Gruß
Volker

Thomas Käufl

unread,
Jul 24, 2003, 8:18:43 AM7/24/03
to
ingo....@t-online.de (Ingo Dierck) schreibt:

>> Ansonsten kannst Du bei der Ludwigsbahn (Karlsruher Verkehrs-
>> verbund) den Effekt beobachten, dass die Stadtbahnstrecken

>> die Karlsruher Wohnungspreise exportieren. ...
>> Wohl auch ein Grund, weshalb man sich im noerdlichen,
>> ... Elsass gegen grenzueberschreitende Bahnen eher wehrt.


> Das leuchtet mir nicht ein, denn die Elsässer sind doch die
> Einnahmeseite, die die Wohnungen verkaufen bzw. vermieten?

Aber allgemein steigt halt das Niveau der Mietpreise und
Kaufpreise fuer Haeuser und Wohnungen. Der Minderheit der
Anbieter steht dann die Mehrheit (der elsaessischen)
Wohnungssuchenden gegenueber, die sich auf das hoehere
Preisniveau einstellen muessen.

Servus
Thomas Kaeufl

Ingo Dierck

unread,
Jul 24, 2003, 4:33:57 PM7/24/03
to
Thomas Käufl <kae...@ira.uka.de> wrote:

> Der Minderheit der
> Anbieter steht dann die Mehrheit (der elsaessischen)
> Wohnungssuchenden gegenueber, die sich auf das hoehere
> Preisniveau einstellen muessen.

Jetzt verstehe ich: ein schöner Verdrängungswettbewerb unter
Wohnungssuchenden.

Alexander Greßmann

unread,
Jul 28, 2003, 9:07:12 AM7/28/03
to
moin Ingo / Thomas,

>>Der Minderheit der
>>Anbieter steht dann die Mehrheit (der elsaessischen)
>>Wohnungssuchenden gegenueber, die sich auf das hoehere
>>Preisniveau einstellen muessen.
>
> Jetzt verstehe ich: ein schöner Verdrängungswettbewerb unter
> Wohnungssuchenden.

ich verstehe nicht ganz ... wenn man in Karlsruhe arbeitet, zieht man
doch nicht freiwillig weiter raus aufs Land ... ich stelle mir
bestenfalls folgende Situation vor: jemand tritt einen neuen Job in KA
an und findet in der Stadt bzw. in nächster Nähe nix Bezahlbares, so
dass er im Notfall sich auch etwas auf Elsässer Seite sucht ...
(erträglicher wird das ja dadurch, dass zumindest die Geldumtauscherei
entfällt und nun ja auch die horrenden Gebühren bei
Auslandsüberweisungen der Vergangenheit angehören sollen ...)

oder er ist ein absoluter Frankreichliebhaber, dann trifft aber das
Argument nicht zu, dass er/sie sich nicht in die Nachbarschaft
eingliedert ...

Aber dass die Mietpreise mit einer vernünftigen S-/U-Bahnanbindung
positiv korreliert sind, stewllt man auch hier im Sumpf des
Schwabenhauptkaffs fest ...

Grezzy, verwundert darüber, wie der Thread doch offtopic geworden ist

--
\ Alexander >Grezzy< Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de>

Marc Haber

unread,
Jul 29, 2003, 4:03:29 AM7/29/03
to
Alexander Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de> wrote:
>ich verstehe nicht ganz ... wenn man in Karlsruhe arbeitet, zieht man
>doch nicht freiwillig weiter raus aufs Land ... ich stelle mir
>bestenfalls folgende Situation vor: jemand tritt einen neuen Job in KA
>an und findet in der Stadt bzw. in nächster Nähe nix Bezahlbares, so
>dass er im Notfall sich auch etwas auf Elsässer Seite sucht ...

Familie mit zwei Kindern.

Grüße
Marc

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Karlsruhe, Germany | Beginning of Wisdom " | Fon: *49 721 966 32 15
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fax: *49 721 966 31 29

Alexander Greßmann

unread,
Jul 29, 2003, 7:59:56 AM7/29/03
to
moin Marc,

Marc Haber schrieb:


> Alexander Greßmann <a...@ier.uni-stuttgart.de> wrote:
>
>>ich verstehe nicht ganz ... wenn man in Karlsruhe arbeitet, zieht man
>>doch nicht freiwillig weiter raus aufs Land ... ich stelle mir
>>bestenfalls folgende Situation vor: jemand tritt einen neuen Job in KA
>>an und findet in der Stadt bzw. in nächster Nähe nix Bezahlbares, so
>>dass er im Notfall sich auch etwas auf Elsässer Seite sucht ...

> Familie mit zwei Kindern.

Okay, solche Randgruppen *duck* übersieht man natürlich gerne. Und wenn
man bei begrenztem Budget eben außerhalb von KA mehr qm bekommt als
innerhalb, nimmt man die Fahrzeit im Zweifel in Kauf.

cheerio
Grezzy

Ulf Kutzner

unread,
Aug 28, 2003, 1:09:05 PM8/28/03
to
tobias b koehler schrieb:

> Müllheim - Neuenburg - Mulhouse: die strecke steht, es müsste
> nur jemand fahren.

Der Ausbau für 40 MEUR wurde im nachverhandelten BVWP-Entwurf jedenfalls
herabgestuft/gestrichen. Was hätte für das Geld gemacht werden sollen?

Gruß, ULF

-> debb

Gerald Oppen

unread,
Sep 24, 2003, 7:06:43 PM9/24/03
to

Alexander Greßmann schrieb:

>
> Aha ... gibts wirklich in nennenswertem Umfang Pendler aus Wissembourg
> und Umgebung, die bis nach Karlsruhe zum Arbeiten fahren? Wäre mir auf
> Dauer etwas weit :->

Die Elsääser nehmen ganz schön viel auf sich um in D arbeite zu können,
Wissembourg ist da noch recht nahe...

Gerald

Gerald Oppen

unread,
Sep 24, 2003, 7:13:38 PM9/24/03
to

tobias b koehler schrieb:
> Wenn ich mir die Pkw-kolonnen mit weißem kennzeichen ansehe, die
> an deutschen feiertagen bei Cora Colmar einfallen, oder am
> französischen nationalfeiertag mit gelben lichtern bei Metro

Die gelben Lichter sind doch nahezu ausgestorben?

Gerald

Gerald Oppen

unread,
Sep 24, 2003, 7:16:22 PM9/24/03
to

Alexander Greßmann schrieb:


> ich verstehe nicht ganz ... wenn man in Karlsruhe arbeitet, zieht man
> doch nicht freiwillig weiter raus aufs Land ... ich stelle mir
> bestenfalls folgende Situation vor: jemand tritt einen neuen Job in KA
> an und findet in der Stadt bzw. in nächster Nähe nix Bezahlbares, so
> dass er im Notfall sich auch etwas auf Elsässer Seite sucht ...
> (erträglicher wird das ja dadurch, dass zumindest die Geldumtauscherei
> entfällt und nun ja auch die horrenden Gebühren bei
> Auslandsüberweisungen der Vergangenheit angehören sollen ...)

500 Euro mehr auf dem Konto /Monat durch Steuerersparniss bei einem
mittlerene Angestelltengehalt ist aber schon ein gewisses Argument, oder?


Gerald

Ingo Dierck

unread,
Sep 25, 2003, 6:21:11 AM9/25/03
to
Gerald Oppen <Gerald...@web.de> wrote:

> 500 Euro mehr auf dem Konto /Monat durch Steuerersparniss bei einem
> mittlerene Angestelltengehalt ist aber schon ein gewisses Argument, oder?

Alles hat Vor- und Nachteile. Die Steuern sind in Frankreich - rechnet
man auch die höhere MwSt und die taxe d'habitation mit ein (die dort
auch von den Mietern, nicht nur vom Grundeigentümer erhoben wird), nicht
unbedingt sehr viel niedriger. Ich weiß auch nicht, wie in Frankreich
die Progression ist. Die Gehälter sind dort im allgemeinen niedriger als
hier in Deutschland, und es könnte sein, daß man mit einem hier üblichen
Gehalt dort schon weit in der Progression ist. Außerdem ist es in
Frankreich nicht allgemein üblich, mit der Lohnzahlung eine monatliche
Steuerpauschale im Voraus zu entrichten. Die Nettolöhne erscheinen
dadurch zusätzlich höher. Dafür kommt dann im Folgejahr die dicke
Steuerrechnung vom trésor public.

Man müßte mal einen Modellfall ausrechnen. Gegebenenfalles kämen dann
noch Fahrtkosten und Kranken-/Renten-/Pflege-/Arbeitslosenversicherung
in die Betrachtung, deren Beitragshöhe sowie auch Leistungen (!) sich
von den in Deutschland üblichen stark unterscheiden. Andererseits hat
das Elsaß und Deutsch-Lothringen noch aus der Zeit der
Reichszugehörigkeit Besonderheiten im Pflichtversicherungswesen bewahrt,
die ich nicht genau kenne (meine Familienbande gehen in die Bretagne).

Ralf Gunkel

unread,
Sep 25, 2003, 11:36:27 AM9/25/03
to

"Gerald Oppen" <Gerald...@web.de> schrieb
Wir sind hier auch in der historischen Abteilung von deb* :-))

*scnr*

--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-


Gerald Oppen

unread,
Sep 28, 2003, 1:19:30 PM9/28/03
to

Alexander Greßmann schrieb:
> Lieber Hans-Joachim,
>
> Hans-Joachim Röhrs schrieb:
>
>>
>> Lieber Alexander,
>>
>> die Strecke hat ein wohl bewegteres Schicksal hinter sich, denn auch ich
>> habe in den 70ern die von dir beschriebene Brücke als Autofahrer im
>> Elsass
>> -allerdings in musikalischer Mission unterwegs- im selben Zustand wie du
>> jetzt kennen gelernt.
>
>
> Dann gab es damals offensichtlich die Brücke an der B 500 noch nicht?

Die enstand erst im Rahmen der Staustufe Iffezheim in den 70er Jahren.
Habe vor kurzem einen aktuellen Zeitungsausschnitt über den damaligen
Bau fotografiert, kann ich Dir mailen wenn es Dich interessiert...


Gerald

Gerald Oppen

unread,
Sep 28, 2003, 1:21:36 PM9/28/03
to

Matthias Doerfler schrieb:


> Die Firma Kern hat darum viel Wirbel gemacht und nahezu jede denkbare
> Unterstützung durch die BD Karlsruhe erhalten - u.a. wurde das durch-
> gehende Streckenhauptgleis(!) im Bf Wintersdorf mit einem Schütt-
> trichter überbaut, der sich bis in die AVG-Zeit gehalten hat -, allein
> es ist kein einziges Gramm Kies auf der Schiene über die Brücke gen
> Elsass (was seinerzeit technisch noch möglich gewesen wäre) und nur
> wenig mehr als Herrn Rossbergs Fotozug talaufwärts gefahren.

Irgendwo habe ich auch noch einen Zeitungsausschnitt davon, ging glaube
ich um Kiestransporte übers Murgtal...

Gerald

Ulf Kutzner

unread,
May 5, 2021, 8:58:12 AM5/5/21
to
Matthias Doerfler schrieb am Mittwoch, 23. Juli 2003 um 20:01:06 UTC+2:
> Thorsten Meinecke schrieb:
> > > Verbindungsbogen
> > > Bögen
> Für mich selbst bevorzuge ich den Plural mit Umlaut, dort wo ich
> Kuntzemüller zitiert hatte, bleibt es natürlich bei "die Bogen".
> > Das klingt nach sehr amtlichem Sprachgebrauch. Natürlich
> K. war zwar der Nestor der Eisenbahnen in Baden, aber keineswegs
> zwingender Verfechter einer amtlichen Schreibweise. So ist sein Werk
> der einzige schriftliche Beleg, den ich kenne, in dem die Wiesen-
> thalbahn (so das Gr. Bad. Gesetz- und Verordnungsblatt) als Wiese-
> talbahn bezeichnet wird (was eigentlich auch grammatisch richtig ist;
> der namensgebende Fluss heißt bekanntlich Wiese). Ich selbst habe mich
> neulich erst dazu durchgerungen, das SEG-Dokument auf meiner Webseite
> auf das volkstümliche und zugleich amtliche Wiesentalbahn umzustellen.

Hier wird für den innerschweizerischen Verkehr Riehen <-> Basel
ein Kabotageverbot beschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesentalbahn#Geschichte

Wie lange blieb dieses bestehen, und fußte es eher auf
wirtschaftsverfassungs-konzessions- oder aber
paß- und zollrechtlichen Gründen?

Gruß, ULF
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