ich war heute nachmittag in Dortmund auf der Rüsche-
brinkstraße (östliches Ende der Anlage Spähenfelde,
fast schon Scharnhorst) und habe ein wenig beim
Rangieren zugesehen.
http://www.mein-westfalen.de/test7.html
Dabei ist mir an einem Oberleitungsmasten eine
offene Trennstelle aufgefallen. Man sieht sie
auf den beiden hochkant gestellten Bildern
unten auf obengenannter Seite.
Auf der Bild links ist auf dem Masten rechts
vorne in Bild zu sehen. Für das Bild rechts
daneben bin ich in die Hocke gegangen, um
den Schalter vor blauem Himmel (und damit
besser sichtbar) aufzunehmen.
Sind solche offenen Trennstellen ein gewohntes
Bild und mir nur bisher nicht aufgefallen, oder
liegt dort tatsächlich etwas besonderes vor?
Allerdings war es nicht so, daß ein oder
mehrere Gleise gesperrt gewesen wären, jedenfalls
war nichts derartiges erkennbar. Werden da
schlicht verschiedene Netzbereiche voneinander
elektrisch entkoppelt? Oder ist tatsächlich der
Strom für bestimmte Gleise abgeschaltet?
Wie nennt man eigentlich solche Schalter? Im
Bereich der öffentlichen Stromversorgung
bezeichnet man in Spannungsstufen ab 10 kV
(Mittelspannung, Hochspannung) solche Schalter,
die nicht auf den Nulldurchgang der Spannung
getriggert werden und die keine Lichtbogen-
löschung haben, als Trenner. Diese dürfen
nicht unter Last geschaltet werden, da die
durch den Schaltvorgang induzierten Spannungs-
spitzen elektrische Anlagen zerstören können.
Im Gegensatz dazu können Lasttrenner auch
unter Last geschaltet werden und Leistungs-
schalter auch bei Kurzschlußströmen.
Wie aber verhält sich das bei der Eisenbahn-
Stromversorgung? Das Problem der durch
Schaltvorgänge induzierten Spannungsspitzen
wird man ja ohnehin bei jedem Ausfahren eines
Stromabnehmers oder bei jedem Anfahren eines
elektrisch betriebenen Zuges haben. Also macht
es wahrscheinlich gar keinen Sinn, bei der
Eisenbahn verschiedene Typen von Schaltern zu
unterscheiden, oder?
Gruß aus Dortmund,
Daniel Rehbein
http://www.mein-bahnhof.de/dortmund-wickede.html
Daniel Rehbein schrieb:
> elektrisch entkoppelt? Oder ist tatsächlich der
> Strom für bestimmte Gleise abgeschaltet?
Vermutlich.
> Wie nennt man eigentlich solche Schalter? Im
> Bereich der öffentlichen Stromversorgung
> bezeichnet man in Spannungsstufen ab 10 kV
> (Mittelspannung, Hochspannung) solche Schalter,
> die nicht auf den Nulldurchgang der Spannung
> getriggert werden und die keine Lichtbogen-
> löschung haben, als Trenner. Diese dürfen
> nicht unter Last geschaltet werden, da die
> durch den Schaltvorgang induzierten Spannungs-
> spitzen elektrische Anlagen zerstören können.
> Im Gegensatz dazu können Lasttrenner auch
> unter Last geschaltet werden und Leistungs-
> schalter auch bei Kurzschlußströmen.
Weniger ein Problem der Spannungsspitzen als das
man sonst ein Problem hat den Lichtbogen zu löschen,
was auch die Kontakte nicht überleben würden.
Bei der Bahn hast Du das Problem nicht so, da der Strom
am Trenner normalerweise nicht abgeschaltet wird wenn ein Zug fährt.
Gerald
>
>Weniger ein Problem der Spannungsspitzen als das
>man sonst ein Problem hat den Lichtbogen zu löschen,
>was auch die Kontakte nicht überleben würden.
>
Das stellt kein Problem dar.
Unter [1] gibt es ein Bild eines Hörnerableiters nach Siemens & Halske
mit kurzer Funktionsbeschreibung.
[1] http://home.t-online.de/home/electricworld/lichtbog.htm
--
Gruß Thomas
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http://www.igeb.org (Homepage des Berliner Fahrgastverbandes IGEB e.V.)
Daniel Rehbein schrieb:
>
>
> Sind solche offenen Trennstellen ein gewohntes
> Bild und mir nur bisher nicht aufgefallen, oder
> liegt dort tatsächlich etwas besonderes vor?
>
> Allerdings war es nicht so, daß ein oder
> mehrere Gleise gesperrt gewesen wären, jedenfalls
> war nichts derartiges erkennbar. Werden da
> schlicht verschiedene Netzbereiche voneinander
> elektrisch entkoppelt? Oder ist tatsächlich der
> Strom für bestimmte Gleise abgeschaltet?
>
>
> Gruß aus Dortmund,
> Daniel Rehbein
>
Hallo Daniel,
die Gleise sind abgeschaltet. Da stehen Reservewagen, Schadwagen und
auch mal Nachtzüge. Der Rangierbetrieb findet dort mit Diesellok statt.
An diesen Wagen wird auch gearbeitet. Fenster putzen, Innenreinigung und
dgl.
Das ist ein gewohntes Bild. Trifft auch für die Gleise der Autoreisezüge
zu soweit diese überspannt sind. Und für Ladegleise ebenso.
Gruß Hans
Nebenbei bemerkt gibt es in Bahnhöfen immer diverse ausgeschaltete
Mastschalter. Nur wenn bestimmte Bereiche abgeschaltet werden wird dann über
diese die "Umleitung" geschaltet.
--
Gruß Ralf
www.ralf-gunkel.de jetzt mit Bildern vom 2003er deb*-Wintertreffen
Scumandà da traversar ils binaris
> die Gleise sind abgeschaltet. Da stehen Reservewagen, Schadwagen und
> auch mal Nachtzüge. Der Rangierbetrieb findet dort mit Diesellok statt.
> An diesen Wagen wird auch gearbeitet. Fenster putzen, Innenreinigung und
> dgl.
> Das ist ein gewohntes Bild. Trifft auch für die Gleise der Autoreisezüge
> zu soweit diese überspannt sind. Und für Ladegleise ebenso.
Demnach sind die Oberleitungen über Güterbahnhöfen im Allgemeinen
zum Fenster rausgeschmissenes Geld, weil die im Regelfall sowieso
nicht eingeschaltet werden?
Daniel Rehbein
www.daniel-rehbein.de
Irgendwann wird die E-Lok, die den fertigen Zug dann mitnimmt, an den
Zug angekoppelt werden. Und diese Lok braucht im Gegensatz zu den
Rangierloks eine eingeschaltete Oberleitung.
Christian
>
>die Gleise sind abgeschaltet. Da stehen Reservewagen, Schadwagen und
>auch mal Nachtzüge. Der Rangierbetrieb findet dort mit Diesellok statt.
>An diesen Wagen wird auch gearbeitet. Fenster putzen, Innenreinigung und
>dgl.
gibt es dort auch fest installierte Erdungsvorrichtungen fuer die im
normalen Betrieb abgeschalteten Fahrleitungsteile?
weil, irgendwie sind mit abgeschaltete und nicht geerdete
Fahrleitungen fast noch suspekter als eingeschaltete...
Oberleitungen über Güterbahnhöfen im Allgemeinen bleiben im
Allgemeinen eingeschaltet. Ein- und ausschaltbare Oberleitungen (ohne
Mitwirkung der ZES) gibt es hauptsächlich da, wo Menschen auf den
Wagen in Fahrleitungsnähe arbeiten oder sich sonstwie aufhalten
müssen.
--
Reinhard
Dieses Posting stellt einen bedauerlichen Einzelfall dar.
> Sind solche offenen Trennstellen ein gewohntes
> Bild und mir nur bisher nicht aufgefallen, oder
> liegt dort tatsächlich etwas besonderes vor?
Das ist normal. Ca. 20-30% aller Mastschalter sind in der Grundstellung
offen. Das hat mit der Verschaltung der einzelnen Schaltgruppen zu tun. Wenn
ich bestimmte Schaltgruppen ausschalten möchte, würde ich auch andere
stromlos schalten. Die Mastschalter wie auf deinem Bild sind dann dazu da,
dass ich dann die Schaltgruppen mit anderen Schaltgruppen querverschalten
kann.
Ciao, André
--
Gruß Ralf
www.ralf-gunkel.de
Daniel Rehbein schrieb:
> Demnach sind die Oberleitungen über Güterbahnhöfen im Allgemeinen
> zum Fenster rausgeschmissenes Geld, weil die im Regelfall sowieso
> nicht eingeschaltet werden?
Es gibt elektrische rangierlokomotiven.
(Auch in piefkeland gäbe es wohl genug vollelektrifizierte bahnhöfe.)
--
tobias benjamin köhler ____________________________ t...@uncia.de
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>
> gibt es dort auch fest installierte Erdungsvorrichtungen fuer die im
> normalen Betrieb abgeschalteten Fahrleitungsteile?
>
Bei der zB im Bf Bad Schandau zu DR Zeiten vorhandenen "Zoll-
schaltung" wurde abgeschaltet *und* geerdet. Diese Abschaltung
wurde vom Zollpersonal an einer Stellsäule angefordert, die
Erdung geprüft und per Lichtzeichen freigegeben. Der Zöllner
sicherte sich dann gegen unbefugtes Wiedereinschalten durch
Abziehen eines Schlüssels an der Stellsäule. Geerdet wurde
durch einen Mastkontakt. Ich denke mal, daß wird heute auch
nicht viel anders sein.
Grüsse
Frank
Es gibt elektrische rangierlokomotiven.(Auch in piefkeland gäbe es wohl genug vollelektrifizierte bahnhöfe.)
In Oe wurde lange Zeit der Bereich über ca 700PS mit elektrischen
Verschubloks abgedeckt. Nach den Zwischenkriegstypen 1061 und 1161 wurde
ca 1955 die 1062 und in neuerer Zeit die 1063 und 1163 auch für Rangierzwecke
gebaut.
Allerdings sieht man auch genug Dieselverschub unter Fahrleitung.
In Ch gibt es auch sehr kleine elektrische Verschubtriebfahrzeuge; dort
Traktoren genannt (ca 150PS).
Dieselloks eher nur als fahrdrahtunabhängige Reserven.
Österlicher Gruß an Alle R.Z.
mfg Sven
"Daniel Rehbein" <aper...@17231508.magik.de> schrieb im Newsbeitrag
news:messa...@17231508.magik.de...
>> weil, irgendwie sind mit abgeschaltete und nicht geerdete
>> Fahrleitungen fast noch suspekter als eingeschaltete...
>>
> Ich meine das man die Oberleitung auf der NBS Köln-R/M einschalten -
> abschalten und dann als 3. Schritt erden kann.
> Auch bei Freiladegleisen die vor Ort ein/ausgeschaltet werden habe ich schon
> mal gesehen das mit öffnen des Mastschlaters die OL auf die Erde gelegt
> wird.
Oh, da hat man letzte Woche in Stuttgart auch was Feines installiert:
Ein neuer Signalmast wurde direkt vor einen Mast mit Mastschalter
gestellt. Leider befindet sich nun das Leiterseil vom Mastschalter zur
Fahrleitung im Handbereich des Signalmastkorbes, so daß dieser nicht
bestiegen werden darf, ohne die Fahrleitung dort abzuschalten...
Gruß, Frank
By the Way, Schutzkörbe an Signalen sind keine Seltenheit.
Ralf Gunkel schrieb:
> By the Way, Schutzkörbe an Signalen sind keine Seltenheit.
Besonders bei signalbrücken an strecken mit oberleitung schön zu
sehen ....
Ralf Gunkel schrieb:
> Naja das habe ich schon als Standart angesehen ;-)
Stand art - the art of standing?
> Letzens stand ich auf einem Vorsignal und bekam plötzlich ds große
> Muffensausen als ich merkte dass da eine dicke Speiseleitung gerade mal
> eienen guten Meter über meinem Kopf verläuft.
Da wird stehen in der tat zur kunst. :)
Ja, ja, ja ich kaufe ein D und möchte lösen. Schon gut. :-)
>
> > Letzens stand ich auf einem Vorsignal und bekam plötzlich ds große
> > Muffensausen als ich merkte dass da eine dicke Speiseleitung gerade mal
> > eienen guten Meter über meinem Kopf verläuft.
>
> Da wird stehen in der tat zur kunst. :)
>
Naja da hätte ich noch ein anderes im angebot. Verlauf ähnlich jedoch mit
"Saft".
Daher Gitter auf Rückseite und linker Seite der Standfläche. Zu krönung aber
noch eines Über dem Standplatz und zwar genau ab Oberkante Signalschirm. Das
ist echt zum ko***.
Wegen der seitlichen Verbauung kann man sich nichht dahinter setzen,
andererseits ist stehen eine Qual. Quasimodo wäre da der ideale MA. Oder der
Kollege der sich irgendwie in gedanken nach dem Ersteigen aufrichtete und
dann volle Kanüle sich die Denkwarze anschlug ;-)