WP
Wenn sie ganz neu sind, glaenzen die Draehte auch
noch. Aber ansonsten faellt mir auch nichts ein,
wie man wirklich zwischen "neu" und "ganz neu"
unterscheiden koennte.
> Ich habe mir bei vielen Bahnfahrten neu und alte Ausleger angesehen und
> _keinen_ Unterschied gefunden.
An den Masten kann man noch eher etwas sehen,
Gittermasten (ausgenommen Turmmasten) sind schon
etwas aelter, heute verwendet man Betonmasten oder
H-Profil-Masten.
Ausserdem werden Quertragwerke (Draehte zwischen
zwei Turmmasten tragen die Leitungen) neu nicht
mehr eingebaut, stattdessen gibt es Rohrausleger
(ein langer Kastentraeger an *einem* Turmmast)
oder in seltenen Faellen Querjoche (Stuetzen und
Querbalken als grossvolumige Kastentraeger).
> Zugegeben, selten gibt es einen Unterschied in der oberen
> Fahrtdrahtaufhängung. Früher war sie fast immer direkt am oberen Teil des
> Auslegers, heute über eine "Drahtbrücke" befestigt.
Richtig, die aktuelle Form nennt sich Y-Beiseil.
Ausserdem gibt es noch alte Bauformen, die keine
Leichtbauseitenhalter haben. D.h. der Fahrdraht
ist direkt an der "Querstange" des Auslegers
angebracht und nicht an einem kurzen Halter
darunter.
Christoph
Obere horizontale ist immer ein alurohr, bei älteren bauarten auf der
bogenaußenseite auch ein seil.
Es gibt eine schräge versteifungs-strebe vom oberen mastisolator zum
befestigungspunkt des seitenhalters. Ältere bauarten haben so eine
strebe nur an extra-langen auslegern, wie sie teilweise an bahnsteigen
zu finden sind.
Die nachspannfelder sind fünf felder lang (statt 2 oder 3 felder), damit
der bügel sanfter von einem fahrdraht auf den anderen übergeht.
Die gewichte der spannwerke sind aus gusseisen statt beton.
Materialien: die ausleger sehen silbrig aus, weil sie aus unlackiertem
aluminiumrohr sind; bei älteren bauarten dagegen grün lackiert. Die
masten sind heute (in Deutschland) meistens aus beton, außer wenn der
untergrund das nicht erlaubt. (Auf einem teil der schnellfahrstrecke
Mannheim - Stuttgart wurden jedoch flachgittermasten verwendet.)
Y-beiseile sind dagegen schon ab 160 km/h zu finden.
Interessanterweise wurde mir berichtet, dass es in
Hamburg-Wandsbeck und Luebeck Hgbf neue Quertragwerke
geben soll. Kann das jemand bestaetigen?
Christoph
Vor 2 Wochen waren in Hamburg-Wandsbek vom Zug aus nur die Masten zu sehen.
Stahlgittermasten. Eine Bespannung war noch nicht zu sehen. Bis Ahrensburg
schien mir das das einzige Stück zu sein, wo noch fast nichts von der
Oberleitung zu sehen war. Das Richtungsgleis Hamburg hatte bis auf Wandsbek
fast vollständig Fahrdraht und beim Richtungsgleis nach Lübeck waren die
Träger noch parallel zur Stecke weg geklappt.
Ob da nun aber Quertragwerke in Wandsbek zum Einsatz kommen, war nicht zu
erkennen.
--
Gruß, Mathias Bölckow
http://www.mathias-boelckow.de
> Interessanterweise wurde mir berichtet, dass es in
> Hamburg-Wandsbeck und Luebeck Hgbf neue Quertragwerke
> geben soll. Kann das jemand bestaetigen?
Quertragwerke werden nach wie vor errichtet, jedoch nur sehr selten im
Vergleich zur alten Zeit[TM]. Irgendwer hat mal etwas von einem Verbot
erzählt, das es aber so offenbar nicht gibt. Warum auch?
--
Mathias +++ m...@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
+++ Willst Du früh zur Arbeitsstelle: +++
+++ nimm die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
Das S-Bahn-Dingens, was die DB in Frankfurt am Main auf dem Gelände
des ehemaligen Postbahnhofs gebaut hat, hat Quertragwerke mit
Stromschienen.
Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Quertragwerke aus Draht oder Querjoche (Kastentraeger)?
Christoph
Ein Bild gibt's hier:
An den Querjochen sind massive Stromschienen angebracht.
--
Gruss * Holger Metschulat
Holger * e-mail: ho...@stellwerke.de, http://home.arcor.de/estw
"Internet-Nutzung ist ein Privileg und kein Recht."
(Rechnerraum-Ordnung an der Uni von 1994)
Ah ja, also Querjoche, dass *die* noch neu gebaut werden, war
mir schon bekannt.
Christoph
Ich dachte, der Vorteil der Einzelaufhängung macht sich besonders bei
Oberleitungsschäden positiv bemerkbar. Wenn die Lok das Quertragwerk
mitnimmt, haben die Strippenzieher erstmal reichlich zu tun...
Bei Einzelaufhängung könnte das Gleis der Gegenrichtung noch benutzbar sein.
--
Gruß,
André Joost
Klaus Mueller schrieb:
> ...Maste stellen ist
> schließlich auch ein beträchtlicher Aufwand und mancherorts durchaus
> problematisch.
Mir persönlich ist ein Quertragwerk 100x lieber als ein Urwald von
Fahrleitungsmasten durch den man keinerlei Überblick auf Zugfahrten
mehr hat.
Gruß Ralf
--
"Sicherungstechnik ist praktizierte Paranoia. Und das ist auch gut so."
Dirk Moebius in deb*
>Mir persönlich ist ein Quertragwerk 100x lieber als ein Urwald von
>Fahrleitungsmasten durch den man keinerlei Überblick auf Zugfahrten
>mehr hat.
Zur Begriffsklärung - ein Quertragwerk ist eine große
Apspannkonstruktion aus Seilen, meist in mehreren Ebenen ausgeführt,
nur ein Mast links, einer rechts, und überspannt viele, viele Gleise?
So entnehme ich das bisher dem Zusammenhang, aber ich gestehe, ich
habe keine Ahnung :-)
--
Ralph.
http://www.dk5ras.de/
Skispringen für Jedermann:
http://www.wsv08lauscha.de/veranstaltungen/jedermann/Tageskurs_Startseite.htm
>
> Zur Begriffsklärung - ein Quertragwerk ist eine große
> Apspannkonstruktion aus Seilen, meist in mehreren Ebenen ausgeführt,
> nur ein Mast links, einer rechts, und überspannt viele, viele Gleise?
> So entnehme ich das bisher dem Zusammenhang, aber ich gestehe, ich
> habe keine Ahnung :-)
>
Genau getroffen;-)
http://www.zusi.de/zusi3/qtw2.jpg
Viele Grüße
Frank
Ein klassisches Quertragwerk hat immer mehrere "Ebenen".
Zuoberst ein doppeltes Quertragseil, das aber nicht eben
verlaeuft, sondern einen Polygonzug bildet. In den Ecken
des Polygonzugs setzen die Haenger an, die die einzelnen
Oberleitungen tragen. Dann gibt es noch zwei Richtseile,
eines knapp oberhalb des Tragseils der Oberleitung und
eines knapp ueber dem Fahrdraht. An letzterem sind die
Seitenhalter befestigt.
> nur ein Mast links, einer rechts,
Ja, wobei sich jenseits des Mastes auch ein weiteres
Quertragwerk anschliessen kann, es gibt dann z.B. vier
Masten mit drei Quertragwerken dazwischen.
> und überspannt viele, viele Gleise?
Ja, so fuenf bis zehn Stueck sollten vorkommen, koennen
aber auch weniger sein. Hier ein Quertragwerk, das einen
Gleiswechsel ueberspannt:
http://www-users.rwth-aachen.de/christoph.schmitz2/tmp/regaleisenbahn.jpg
Christoph
> Ja, so fuenf bis zehn Stueck sollten vorkommen, koennen
> aber auch weniger sein. Hier ein Quertragwerk, das einen
> Gleiswechsel ueberspannt:
> http://www-users.rwth-aachen.de/christoph.schmitz2/tmp/regaleisenbahn.jpg
Wow, Gleislage wie auf US-Vollbahnen :-)
http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Wye_switch.jpg
HaJo Z. findet sicher noch polygonalere.
Gruss, Peter.
> Ja, so fuenf bis zehn Stueck sollten vorkommen, koennen
> aber auch weniger sein. Hier ein Quertragwerk, das einen
> Gleiswechsel ueberspannt:
> http://www-users.rwth-aachen.de/christoph.schmitz2/tmp/regaleisenbahn.jpg
>
> Christoph
Ansonsten aber: Will auch mal was in der Art bauen. Bild macht
Appetit!
Gruss, Peter.
Fuer den Bienenschuss reichts. ;-)
Ist uebrigens Roco-Line mit Bettung (gibt es ja leider nicht
mehr) mit den schlanken Weichen (die fast so schlank sind
wie die kuerzesten Originalweichen). Dazu von Sommerfeld die
Profi-Fahrleitungen und das Profi-Quertragwerk, alles mit
Loetverbindungen.
Christoph
>Ein klassisches Quertragwerk hat immer mehrere "Ebenen".
.....
Danke, wieder bissl was gelernt!
Für Lübeck kann ich das. Hab nicht schlecht gestaunt als ich
diese Konstruktion neulich sah. Viel lose "Strippen" die auf
den eigentlichen Fahrdraht warten.
Ich bin nicht sicher, ob das auch durchgehende Hauptgleise betrifft.
Gruß
Knud
[...]
> Ib Bereich des Erlanger Gbf sind die Gleise mittels Quertragwerken
> überspannt wie sie hier beschrieben sind. Dazwischen ist aber eines in
> abbweichender Bauart. Dieses Quertragwerk hat zwei doppelte
> Quertragseile, an denen wechselweise die Hänger befestigt sind. Hat
> jemand eine Ahnung was der Hintergrund für sowas sein könnte? Ist es
> evtl nur die Breite des überspannten Bereiches, dieses Quertragwerk hat
> einen größeren Mastabstand als die anderen wegen einiger (teils
> ehemaliger) einmündender Anschlussgleise.
>
Vielleicht werden hier zwei Bahnhofsschaltgruppen elektrisch getrennt?
vermutet
Klaus
> Jetzt beim Betrachten der Bilder fällt mir bei dem mit zweimal
> Doppeltragseil die Konsole oben auf dem linken Mast auf, möglicherweise
> war da früher mal was.
Ja, ein Fahrleitungsschalter. Hat aber nichts mit dem Tragseil zu tun.
Knut
> Ein klassisches Quertragwerk hat immer mehrere "Ebenen".
Anbei noch einen Bildlink, wie die Einzelteile angeordnet sind und wie
sie heißen:
http://www.elektrische-bahnen.de/eb_technik.htm