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Warum gab es in der DDR eine "Reichsbahn"

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michael buege

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Nov 26, 1999, 3:00:00 AM11/26/99
to
Hallo,
mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?
Ich waere auch ueber Links zu entsprechend informativen Seiten dankbar.
michael buege


tobias koehler

unread,
Nov 26, 1999, 3:00:00 AM11/26/99
to
michael buege schrieb:

> mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
> Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
> dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?

Einer "DDR-Bahn" hätten die Alliierten Mächte nicht das recht
eingeräumt,
in ganz Berlin eisenbahnverkehr betreiben zu dürfen.

tobias

Kai Garlipp

unread,
Nov 26, 1999, 3:00:00 AM11/26/99
to

michael buege wrote:
>
> mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
> Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
> dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?

kurz gesagt, weil die DR auch in Berlin(West) den Bahnbetrieb
durchführte und dort eine "Staatsbahn der DDR" als Name unpassend
gewesen wäre. Wobei ich meine mal im modelleisenbahner in den 80er
Jahren ein Logo für einen anderen Namen gesehen zu haben.

Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt und mehr Beispiele fallen
mir auch nicht ein, bei allen anderen Namen wurde "Deutsch" getilgt und
durch DDR ersetzt oder wurde nicht mehr ausgeschrieben (DRK beim "Roten
Kreuz").

Bye Kai

Frank Scheffski

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
>Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt und mehr Beispiele fallen
>mir auch nicht ein, bei allen anderen Namen wurde "Deutsch" getilgt und
>durch DDR ersetzt oder wurde nicht mehr ausgeschrieben (DRK beim "Roten
>Kreuz").

Die Reichsversicherungsordnung (RVO) ist eine bis heute gültige Verordnung und
RAL heißt nix anderes als "Reichsausschuß für Leistung(en) und Lieferung(en)".
Das Reich ist nach wie vor präsent :-(


MfG

Frank

--
**************************************************************************
Frank Scheffski
ASB Rettungsdienst gGmbH
Wilsdruffer Strasse 5
01683 Nossen

Wolfgang Broeker

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
Frank Scheffski schrub:

> Die Reichsversicherungsordnung (RVO) ist eine bis heute gültige
> Verordnung und RAL heißt nix anderes als "Reichsausschuß für
> Leistung(en) und Lieferung(en)".

Etwas mehr ontopic wäre der Reichskraftwagentarif (RKT), der bis
in die neunziger Jahre hinein den Kraftwagenspediteuren die Preise
vorschrieb, und zwar IIRC auf der Basis der Reichsbahnentfernungs-
kilometer (von 1937?). Weiß jemand, ob der auch in Österreich so
lange galt?


> Das Reich ist nach wie vor präsent :-(

Das Reich selbst ist sicherlich nicht mehr präsent, und das Wort
an sich ist nicht böse. Länder wie Schweden oder die Niederlande
(oder woher kommt Rijkswaterstaat?) benutzen es offensichtlich
problemlos. Es wäre eher merkwürdig, wenn ein über 1000 Jahre
gebräuchliches Wort der deutschen Sprache spurlos getilgt würde.


Gruß - Wolfgang

--
*** Don't Call Us, We'll Call You ***
*** Sat, 27 Nov 1999 08:45 +0100 ***

Jörg Winkel

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
On 27 Nov 1999 04:11:17 GMT, f64...@aol.com (Frank Scheffski) wrote:

>>Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt und mehr Beispiele fallen
>>mir auch nicht ein, bei allen anderen Namen wurde "Deutsch" getilgt und
>>durch DDR ersetzt oder wurde nicht mehr ausgeschrieben (DRK beim "Roten
>>Kreuz").
>

>Die Reichsversicherungsordnung (RVO) ist eine bis heute gültige Verordnung und
>RAL heißt nix anderes als "Reichsausschuß für Leistung(en) und Lieferung(en)".

>Das Reich ist nach wie vor präsent :-(
>
>

>MfG
...und das "DRGM" zum Beispiel auf Zeitungs-Lesestaeben oder echten
Imker-Honigglaesern heisst "Deutsches Reichsgeschmacksmuster" (im
Gegensatz zum "DBGM" auf neueren Produkten)

Roland Ziegler

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to

tobias koehler wrote:
>
> michael buege schrieb:


>
> > mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
> > Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
> > dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?
>

> Einer "DDR-Bahn" hätten die Alliierten Mächte nicht das recht
> eingeräumt,
> in ganz Berlin eisenbahnverkehr betreiben zu dürfen.
>

Genau. Der Vier-Mächte-Status und der damit verbundene Anspruch der
Sowjetunion auch in "Westberlin" ließ es den östlichen Machthabern
sinnvoll erscheinen, die Deutsche Reichsbahn weiterleben zu lassen. Es
war höhere Politik im Ost-West-Konflikt.

Gruß, Roland

Ulrich Kaehn

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
Jörg Winkel <Joerg_...@t-online.de> wrote:

> Imker-Honigglaesern heisst "Deutsches Reichsgeschmacksmuster" (im
> Gegensatz zum "DBGM" auf neueren Produkten)

Deutsches Reichsgebrauchsmuster! Tststs!

UK

Sven Manias

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
tobias koehler <un...@tigerden.com> wrote:
> michael buege schrieb:

>> mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
>> Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
>> dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?

> Einer "DDR-Bahn" hätten die Alliierten Mächte nicht das recht
> eingeräumt,
> in ganz Berlin eisenbahnverkehr betreiben zu dürfen.

Meines Wissens war im Viermaechtestatut die Deutsche Reichsbahn der
sowjetischen Besatzungszone namentlich mit der Betriebsfuehrung der
Eisenbahnen in ganz Berlin beauftragt (oder sinngemaess so, jedenfalls
stand ausdruecklich der Name "Deutsche Reichsbahn" drin). Ob diese
Bestimmung mit einer Umbenennung der DR hinfaellig geworden waere, war
wohl umstritten, jedenfalls hat man den zu erwartenden statusrechtlichen
Aerger gar nicht erst riskiert.

Sven
--
Sven Manias * Karlsruhe, Germany * E-mail: sven....@gmx.de
WWW: http://www.uni-karlsruhe.de/~Sven.Manias/

Torsten Jerzembeck

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
Frank Scheffski schrieb:

>>Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt

Sie hieß aber offiziell "Deutsche Post der DDR", wenn ich mich recht
erinnere.

>>und mehr Beispiele fallen
>>mir auch nicht ein, bei allen anderen Namen wurde "Deutsch" getilgt und
>>durch DDR ersetzt oder wurde nicht mehr ausgeschrieben (DRK beim "Roten
>>Kreuz").

Das stimmt so nicht. In meinem DR-Kursbuch 1984/85 gibt es ein
"Verzeichnis der Bahnhofsdienststellen des Deutschen Roten Kreuzes der
DDR". Das DRK der DDR war übrigens international genauso als nationale
Rotkreuzgesellschaft im Sinne der Genfer Abkommen anerkannt wie das DRK
der BRD.

>Die Reichsversicherungsordnung (RVO) ist eine bis heute gültige Verordnung und

d.e.b.k: Die RVO ist ein Gesetz und keine Verordnung (und wird in
absehbarer Zeit auch vom Namen her im Sozialgesetzbuch aufgehen). Die
gesetzliche Unfallversicherung wird heute schon nicht mehr in der RVO,
sondern im SGB VII geregelt.

>RAL heißt nix anderes als "Reichsausschuß für Leistung(en) und Lieferung(en)".
>Das Reich ist nach wie vor präsent :-(

Bis heute gilt übrigens auch noch die "Kaiserliche Verordnung betreffend
die Hauptmängel und Gewährfristen beim Viehhandel" vom 27. 3. 1999.
Näheres in jedem guten BGB-Text unter § 482. :-)

Generell gilt: Auch wenn man es nicht immer erkennt, weil Gesetze in
bereinigten Fassungen neu veröffentlich worden sind, stammen doch viele
heute immer noch gültigen Gesetze aus der Zeit des Kaiserreichs. Das
Reich ist also immer mit dabei, wenn Du Dir eine Zeitung kaufst. :-)

Beste Grüße aus Münster,

=ToJe=

--
Torsten Jerzembeck * Dahlweg 49 * D-48153 Münster (Westfalen)
* PGP public key ID: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux *
Fachbegriffe der Informatik einfach erklaert, Teil 4:
"Garbage Collection" == "Windows 95" (Kristian Koehntopp)

Walter Theurer

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
Interessant ist, wie die DDR-Regierung das den DDR-Buergern glaubhaft gemacht
hat. Ich erinnere mich an einen Artikel in der DR-Zeitung (muss wohl in den
fruehen 70er Jahren sein) worin es hiess, nicht die Gesellschaft, sondern die
Werktaetigen bestimmen die Existenz des Unternehmens und (nur) ihretwegen
haette man den traditionellen Namen Deutsche Reichsbahn beibehalten!

Wolfgang Hauser

unread,
Nov 27, 1999, 3:00:00 AM11/27/99
to
michael buege schrieb:

mb> "Deutsche Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name
mb> ungeaendert aus dem Dritten Reich uebernommen

Der Name stammt übrigens von um 1920, als die meisten Staatsbahnen der

Länder des Reichs miteinander verschmolzen wurden, und ist keine
Schöpfung
der kurzen 1000 Jahre.

--


Will Berghoff

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to

Torsten Jerzembeck <to...@nightingale.ms.sub.org> schrieb in im
Newsbeitrag: XV7E...@nightingale.ms.sub.org...
...

> Bis heute gilt übrigens auch noch die "Kaiserliche Verordnung
betreffend
> die Hauptmängel und Gewährfristen beim Viehhandel" vom 27. 3. 1999.

1999 ? Ist unser Wilhelm wieder da ? Hurra, Hurra !

;-)
Will (nach dem nach dem Kaiser benannten Großvater Wilhelm genannt)

PS: Die Reichsarbeitszeitordnung wurde auch erst vor wenigen Jahren
umbenannt, obwohl sie schon zu 'Bundes-'Zeiten mehrfach geändert
wurde, und einen Reichsbund der Behinderten und Kriegsversehrten
gibt's auch noch.


Kai Garlipp

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to

Torsten Jerzembeck wrote:
>
> >>Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt
>
> Sie hieß aber offiziell "Deutsche Post der DDR", wenn ich mich recht
> erinnere.

auf Vordrucken, Türschildern etc. und im Sprachgebrauch nicht. Auf den
Briefmarken stand aber nur "DDR".

[Deutsches Rotes Kreuz der DDR vs. DRK]


> Das stimmt so nicht. In meinem DR-Kursbuch 1984/85 gibt es ein
> "Verzeichnis der Bahnhofsdienststellen des Deutschen Roten Kreuzes der
> DDR".

Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde aber DRK (der DDR) verwendet (auch
als Anschrift an Krankenwagen etc.). Auch bei den Sportverbänden wurde
das "deutsch" zwar nicht getilt aber in der Regel nicht mehr
Ausgeschrieben und durch die Endung "der DDR" im Namen ergänzt.

Auch die "Deutsche Volkspolizei" wurde so nicht mehr genannt. Aber die
"Deutsche Versicherungs- und Rückversicherungs AG" gab es noch (großes
Schild in einer Rostocker Nebenstraße).

Bye Kai

Jörg Winkel

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to
On Sun, 28 Nov 1999 09:35:17 +0100, "Will Berghoff" <WBer...@gmx.de>
wrote:

>

>...und einen Reichsbund der Behinderten und Kriegsversehrten
>gibt's auch noch.
>
Nee, der hat sich vor einigen Wochen umbenannt, heisst jetzt glaube
ich "Sozialbund Deutschland" oder aehnlich.

Till Kinstler

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to

Seit welchem Datum genau der Name "Deutsche Reichsbahn" verwendet wurde,
weiss ich nicht. Die Laendereisenbahnen gingen jedenfalls zum 5. Mai
1920 in den "Reichseisenbahnen" auf. Diese Staatsbahn firmierte wohl
auch ab diesem Zeitpunkt als "Deutsche Reichsbahn". Zum 30.8.24 wurde
aus dieser "Deutschen Reichsbahn" die privatwirtschaftliche "Deutsche
Reichsbahn-Gesellschaft" (DRG). Ursache fuer diese Veraenderung der
Rechtsform war der Dawes-Plan. Zum 10.2.37 wurde die DRG wieder
Reichsvermoegen. Bereits am 30.11.36 wurde allerdings das Wort
"Gesellschaft" gestrichen und damit gab es wieder die "Deutsche
Reichsbahn".
In der BRD wurde die Bezeichnung "Deutsche Reichsbahn" am 7.9.49 in
"Deutsche Bundesbahn" geaendert. Dieser Termin gilt daher auch als
Geburtsstunde der DB, obwohl zu diesem Termin keine neue Gesellschaft
oder Behoerde entstand.
In der sowjetischen Besatzungszone bzw. spaeteren DDr wurde der Name
"Deutsche Reichsbahn" hingegen beibehalten, auch nach der "Uebergabe des
Eisenbahnbetriebs in der Sowjetischen Besatzungszone an die deutschen
Eisenbahner" zum 11.8.45 und nach der Grundung der der DDR... Es gibt
wohl etliche Theorien dazu, warum der Name beibehalten wurden, am
wahrscheinlichsten erscheint aber das Argument mit dem Anspruch auf die
Betriebsfuehrung in Berlin.

Gruss
Till

--
Till Kinstler ti...@fs.is.uni-sb.de
http://www.phil.uni-sb.de/~till/ ti...@phil.uni-sb.de
student of information science ti...@stud.uni-sb.de
Dringendes im SUBJECT (80 Zeichen) an: 5742651 (a) skyper.de (a)=@

Torsten Jerzembeck

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to
Will Berghoff schrieb:

>Torsten Jerzembeck <to...@nightingale.ms.sub.org> schrieb in im

>> Bis heute gilt übrigens auch noch die "Kaiserliche Verordnung
>> betreffend die Hauptmängel und Gewährfristen beim Viehhandel" vom 27.
>> 3. 1999.
>1999 ? Ist unser Wilhelm wieder da ? Hurra, Hurra !

Argh. Das muß natürlich 1899 heißen. :-/

Grüße aus Münster,

=ToJe=

--
Torsten Jerzembeck * Dahlweg 49 * D-48153 Münster (Westfalen)
* PGP public key ID: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux *

Fachbegriffe der Informatik einfach erklaert, Teil 44:
"Verdeckter Fehler" == "Siemens hat mitentwickelt." (Joerg Pechau)

Torsten Jerzembeck

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to
Frank Scheffski schrieb:

>>Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt

Sie hieß aber offiziell "Deutsche Post der DDR", wenn ich mich recht
erinnere.

>>und mehr Beispiele fallen


>>mir auch nicht ein, bei allen anderen Namen wurde "Deutsch" getilgt und
>>durch DDR ersetzt oder wurde nicht mehr ausgeschrieben (DRK beim "Roten
>>Kreuz").

Das stimmt so nicht. In meinem DR-Kursbuch 1984/85 gibt es ein


"Verzeichnis der Bahnhofsdienststellen des Deutschen Roten Kreuzes der

DDR". Das DRK der DDR war übrigens international genauso als nationale
Rotkreuzgesellschaft im Sinne der Genfer Abkommen anerkannt wie das DRK
der BRD.

>Die Reichsversicherungsordnung (RVO) ist eine bis heute gültige Verordnung und

d.e.b.k: Die RVO ist ein Gesetz und keine Verordnung (und wird in
absehbarer Zeit auch vom Namen her im Sozialgesetzbuch aufgehen). Die
gesetzliche Unfallversicherung wird heute schon nicht mehr in der RVO,
sondern im SGB VII geregelt.

>RAL heißt nix anderes als "Reichsausschuß für Leistung(en) und Lieferung(en)".
>Das Reich ist nach wie vor präsent :-(

Bis heute gilt übrigens auch noch die "Kaiserliche Verordnung betreffend
die Hauptmängel und Gewährfristen beim Viehhandel" vom 27. 3. 1899.


Näheres in jedem guten BGB-Text unter § 482. :-)

Generell gilt: Auch wenn man es nicht immer erkennt, weil Gesetze in
bereinigten Fassungen neu veröffentlich worden sind, stammen doch viele
heute immer noch gültigen Gesetze aus der Zeit des Kaiserreichs. Das
Reich ist also immer mit dabei, wenn Du Dir eine Zeitung kaufst. :-)

Beste Grüße aus Münster,

=ToJe=

--
Torsten Jerzembeck * Dahlweg 49 * D-48153 Münster (Westfalen)
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Frank Scheffski

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to
>Frank Scheffski schrieb:
>>>Die "Deutsche Post" wurde auch nicht umbenannt
(1 > zuviel = nicht von mir)

Hallo Torsten,

abgesehen davon, daß Du mich falsch zitiert hast, gebe ich Dir vollkommen
recht!

Wolfgang Schürmann

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to
Frank Scheffski schrieb:
...

> Das Reich ist nach wie vor präsent :-(
Hi,
aber nicht mehr reich, sondern arm.
-mfg-
WolfgangSch.
---KBS824---

Matthias Quitter

unread,
Nov 28, 1999, 3:00:00 AM11/28/99
to

Frank Scheffski <f64...@aol.com> schrieb in im Newsbeitrag:

> Die Reichsversicherungsordnung (RVO) ist eine bis heute gültige Verordnung
und

> RAL heißt nix anderes als "Reichsausschuß für Leistung(en) und
Lieferung(en)".

> Das Reich ist nach wie vor präsent :-(

Die "Reichsbahn" hat sogar in München überlebt. Mein Vermieter heißt immer
noch "Reichsbahn Baugenossenschaft Freimann".

Gruß Matthias

Till Kinstler

unread,
Nov 29, 1999, 3:00:00 AM11/29/99
to
Sven Manias <ua...@rz.uni-karlsruhe.de> wrote:

>Meines Wissens war im Viermaechtestatut die Deutsche Reichsbahn der
>sowjetischen Besatzungszone namentlich mit der Betriebsfuehrung der
>Eisenbahnen in ganz Berlin beauftragt (oder sinngemaess so, jedenfalls
>stand ausdruecklich der Name "Deutsche Reichsbahn" drin). Ob diese
>Bestimmung mit einer Umbenennung der DR hinfaellig geworden waere, war
>wohl umstritten, jedenfalls hat man den zu erwartenden statusrechtlichen
>Aerger gar nicht erst riskiert.

Die Bahnanlagen in Berlin waren weiterhin Vermoegen des
Deutschen Reichs. Deswegen lautet eine Erklaerung fuer
die Beibehaltung des Namens Deutsche Reichsbahn, dass
damit der Anspruch auf die Betriebsfuehrung in Berlin
zum Ausdruck kommen sollte. Interessant ist die
Beibehaltung des Namens natuerlich auch unter dem
Aspekt, dass die DDR sich ja nie gerne als Nachfolger
des Deutschen Reiches sah, ebensowenig wie die Deutsche
Reichsbahn der DDR als Nachfolger der alten Reichsbahn.

Rainer Kinzel

unread,
Nov 29, 1999, 3:00:00 AM11/29/99
to

Torsten Jerzembeck schrieb:

> d.e.b.k: Die RVO ist ein Gesetz und keine Verordnung (und wird in
> absehbarer Zeit auch vom Namen her im Sozialgesetzbuch aufgehen). Die
> gesetzliche Unfallversicherung wird heute schon nicht mehr in der RVO,
> sondern im SGB VII geregelt.

Nicht nur die Unfallversicherung, sondern auch die Renten- und
Krankenversicherung sowie gemeinsame Vorschriften werden schon im SGB
geregelt. Die RVO hat quasi keine Bedeutung mehr.
Gruß aus Sarstedt
Rainer Kinzel


Christian Gruber

unread,
Nov 30, 1999, 3:00:00 AM11/30/99
to
michael buege wrote:

> mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
> Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
> dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?

Zunaechst: Die Reichsbahn hiess ja nicht nur im Dritten Reich so,
sondern auch in anderen Phasen der deutschen Geschichte.

Die Deutsche Reichsbahn war in der DDR keine Behoerde, wie die
Bundesbahn im Westen. Warum sollte ein Unternehmen seinen Namen aendern,
nur weil irgendein Staat seinen Namen aendert? Die Gothaer Versicherung
ist auch nicht in Gotha, die Dresdner Bank nicht in Dresden und die
Badische Anilin- und Soda-Fabrik war noch nie in Baden. Es gibt auch
viele Verkehrsbetriebe, die nach der Stillegung ihrer Strassenbahn den
Namensbezeichnung "Strassenbahn" beibehalten haben. Namen sind eben
Namen.

chg

Christian Gruber

unread,
Nov 30, 1999, 3:00:00 AM11/30/99
to
Sven Manias wrote:

> > Einer "DDR-Bahn" hätten die Alliierten Mächte nicht das recht
> > eingeräumt,
> > in ganz Berlin eisenbahnverkehr betreiben zu dürfen.
>

> Meines Wissens war im Viermaechtestatut die Deutsche Reichsbahn der
> sowjetischen Besatzungszone namentlich mit der Betriebsfuehrung der
> Eisenbahnen in ganz Berlin beauftragt (oder sinngemaess so, jedenfalls
> stand ausdruecklich der Name "Deutsche Reichsbahn" drin). Ob diese
> Bestimmung mit einer Umbenennung der DR hinfaellig geworden waere, war
> wohl umstritten, jedenfalls hat man den zu erwartenden statusrechtlichen
> Aerger gar nicht erst riskiert.

In Anbetracht dessen, was man in Zeiten des kalten Krieges alles
"riskiert" hat, scheint mir dies eher geringfuegig. West-Berlin haette
doch wahrscheinlich sowieso kein Interesse daran gehabt, seinen
Eisenbahn-Inselbetrieb selbst zu betreiben, oder?

chg

Andreas Pothe

unread,
Nov 30, 1999, 3:00:00 AM11/30/99
to
Hallo Christian,

>In Anbetracht dessen, was man in Zeiten des kalten Krieges alles
>"riskiert" hat, scheint mir dies eher geringfuegig. West-Berlin
haette
>doch wahrscheinlich sowieso kein Interesse daran gehabt, seinen
>Eisenbahn-Inselbetrieb selbst zu betreiben, oder?

Doch. Sonst hätte nicht die BVG den S-Bahn-Betrieb in Berlin West von
der DR übernommen in den 80er (?) Jahren.

Gruß
Andreas http://www.pothe.de * http://www.modellbahnverwaltung.de

Michael Dittrich

unread,
Nov 30, 1999, 3:00:00 AM11/30/99
to
Hallo Andreas,

Andreas Pothe <con...@modellbahnverwaltung.de> schrieb in im
Newsbeitrag:


> Doch. Sonst hätte nicht die BVG den S-Bahn-Betrieb in Berlin West von
> der DR übernommen in den 80er (?) Jahren.

Die Übernahme der S-Bahn in Berlin (West) erfolgte am 09.01.19894.

Viele Grüße
Michael

Till Kinstler

unread,
Nov 30, 1999, 3:00:00 AM11/30/99
to
Christian Gruber wrote:
>
> Sven Manias wrote:
>
> > > Einer "DDR-Bahn" hätten die Alliierten Mächte nicht das recht
> > > eingeräumt,
> > > in ganz Berlin eisenbahnverkehr betreiben zu dürfen.
> >
> > Meines Wissens war im Viermaechtestatut die Deutsche Reichsbahn der
> > sowjetischen Besatzungszone namentlich mit der Betriebsfuehrung der
> > Eisenbahnen in ganz Berlin beauftragt (oder sinngemaess so, jedenfalls
> > stand ausdruecklich der Name "Deutsche Reichsbahn" drin). Ob diese
> > Bestimmung mit einer Umbenennung der DR hinfaellig geworden waere, war
> > wohl umstritten, jedenfalls hat man den zu erwartenden statusrechtlichen
> > Aerger gar nicht erst riskiert.
>
> In Anbetracht dessen, was man in Zeiten des kalten Krieges alles
> "riskiert" hat, scheint mir dies eher geringfuegig. West-Berlin haette
> doch wahrscheinlich sowieso kein Interesse daran gehabt, seinen
> Eisenbahn-Inselbetrieb selbst zu betreiben, oder?

Ein weiterer (und wohl entscheidenden) Grund, weshalb man den Namen auch
in spaeteren Jahren (als die DR sich eh als Betreiber des
Eisebahnverkehrs in Berlin etabliert hatte) beibehielt, waren vielleicht
die Kosten, die mit einem Namenswechsel verbunden gewesen waeren. Das
gab man seitens der DR sogar zu (in Robin Garns Buch "Reichsbahn ohne
Reich" findet sich eine Stellungnahme der DR aus den 80er Jahren zu
ihrem Namen, in der als Begruendung die hohen Kosten einer Umbenennung
genannt werden).
Ich wuerde den Namen "Deutsche Reichsbahn" nicht ueberbewerten. In den
ersten Nachkriegsjahren diente der sicher zur Rechtfertigung des
Anspruchs auf die Betriebsfuehrung in Berlin (auf dem Eisenbahnvermoegen
des Deutschen Reichs). Er diente jedoch nie dazu in irgendeiner Form die
Rechtsnachfolge der alten Reichsbahn zu beanspruchen (wie ja ueberhaupt
die DDR eher darauf verzichtete sich als Nachfolger des Deutschen Reichs
zu sehen).
Nachdem sich die DR in ganz Berlin etabliert hatte, haette sie wohl auch
ihren Namen aendern koennen. Oder gab es je ernsthafte Ueberlegungen der
Alliierten oder aus West-Berlin, einer anderen Organisation die
Betriebsfuehrung (im Fernverkehr) zu uebergeben?
Gut, der Betrieb der S-Bahn wurde 1984 nach einigen Auseinandersetzungen
in West-Berlin von der BVG uebernommen, nachdem einerseits die
West-Berliner eine S-Bahn unter DR-Regie verschmaehten und andererseits
die DR das S-Bahnnetz in West-Berlin auch eher verschmaehte... Ich
denke, diese Uebernahme kam eigentlich beiden Seiten entgegen (wie
verhielten sich eigentlich die 4 Alliierten zu dieser Frage? Die mussten
dem ja wohl zustimmen, oder?)

Reinhard Greulich

unread,
Dec 1, 1999, 3:00:00 AM12/1/99
to
On Tue, 30 Nov 1999 17:45:15 +0100, "Andreas Pothe"
<con...@modellbahnverwaltung.de> wrote:
>>In Anbetracht dessen, was man in Zeiten des kalten Krieges alles
>>"riskiert" hat, scheint mir dies eher geringfuegig. West-Berlin
>haette
>>doch wahrscheinlich sowieso kein Interesse daran gehabt, seinen
>>Eisenbahn-Inselbetrieb selbst zu betreiben, oder?
>
>Doch. Sonst hätte nicht die BVG den S-Bahn-Betrieb in Berlin West von
>der DR übernommen in den 80er (?) Jahren.

Besonders glücklich waren sie damit aber nicht, und das
Betriebskonzept war eher ein Stillegungskonzept. Nur hatten damals in
Berlin eben die Alliierten das Sagen, was zwar kaum mehr jemandem
auffiel, bei solchen Entscheidungen aber sehr wohl eine Rolle gespielt
hat.

Gruß - Reinhard.
--
052°22,79'N
009°48,81'E

Till Kinstler

unread,
Dec 2, 1999, 3:00:00 AM12/2/99
to
Christoph Biedl wrote:
>
> Till Kinstler <ti...@phil.uni-sb.de> schrieb...

>
> >Gut, der Betrieb der S-Bahn wurde 1984 nach einigen Auseinandersetzungen
>
> s/Auseinandersetzungen/Verhandlungen/

Naja, es gab ja schon einen Streik der West-Berliner DR-Beschaeftigten
im Jahr 1980, nachdem die DR den S-Bahn-Verkehr in West-Berlin
reduzieren wollte und Entlassungen plante. Folge des Streiks war wohl,
dass die DR erstrecht das Netz zusammenstrich...
Also ich wuerde das schon Auseinandersetzungen nennen...

Sven Manias

unread,
Dec 3, 1999, 3:00:00 AM12/3/99
to
Michael Dittrich <michael...@gmx.de> wrote:

> Andreas Pothe <con...@modellbahnverwaltung.de> schrieb in im
> Newsbeitrag:

>> Doch. Sonst hätte nicht die BVG den S-Bahn-Betrieb in Berlin West von
>> der DR übernommen in den 80er (?) Jahren.

> Die Übernahme der S-Bahn in Berlin (West) erfolgte am 09.01.19894.

"1984" muss das natuerlich heissen. :-)

Sookrates

unread,
Dec 3, 1999, 3:00:00 AM12/3/99
to

michael buege wrote:
>
> Hallo,


> mein Sohn fragte mich heute, warum in der DDR die Staatsbahn "Deutsche
> Reichsbahn" hiess. Weiss jemand fundiert, warum der Name ungeaendert aus
> dem Dritten Reich uebernommen und nicht geaendert wurde?

Der Name "Deutsche Reichsbahn" stammt _nicht_ aus dem 3. Reich, sondern
aus der Zeit der Weimarer Republik !

MfG und "hej" aus Daenemark
Peter Heinen

der sich an 1964 erinnert, wo er auf Klassenfahrt in Berlin war, bezahlt
vom "Gesamtdeutschen Ministerium" der BRD :-)...1964 forderte fast die
gesamte (West)berliner Presse dazu auf, die DR zu boykottieren, und
ebenso der RIAS...Meine Klasse fuhr lustig mit der DR, die war ja viel
billiger :-) Und das Bier in der DDR wars auch :-), obwohl WestBerlin
damals "Zollfreies Gebiet" unter 4.maechte-Status war.

Michael Dittrich

unread,
Dec 3, 1999, 3:00:00 AM12/3/99
to
Hallo Sven,

Sven Manias <ua...@rz.uni-karlsruhe.de> schrieb in im Newsbeitrag:


> Michael Dittrich <michael...@gmx.de> wrote:
>
> > Andreas Pothe <con...@modellbahnverwaltung.de> schrieb in im
> > Newsbeitrag:
> >> Doch. Sonst hätte nicht die BVG den S-Bahn-Betrieb in Berlin West
von
> >> der DR übernommen in den 80er (?) Jahren.
>
> > Die Übernahme der S-Bahn in Berlin (West) erfolgte am 09.01.19894.
>
> "1984" muss das natuerlich heissen. :-)
>

Tschuldigung, da habe ich wohl ein wenig gepennt. :-))

Viele Grüße

Michael

Sookrates

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to

Hermann Baesecke wrote:
>
> X-No-Archive: yes
>
> Sookrates <Sook...@gmx.de> wrote:
>
>
> Nana, zollfreies Gebiet war West-Berlin nie, sondern es war, sehr zum
> Missvergnügen der DDR, stets Teil des Zollgebietes der BRD und später
> der EU. Sonst wären auch die Intershops im Ost-Berliner Bahnhof
> Friedrichstraße mit ihren billigen Alkoholika und Tabakwaren nicht
> annähernd so verlockend gewesen.
>

Wie soll ich's sonst nennen, es gab allenfalls in WestBerlin KEINE
Alkoholsteuer und diverse andere Steuern auch nicht, was bewirkte, dass
Alkohol und diverse andere Sachen um EINIGES billiger in WestBerlin als
in der BRD waren, weshalb der BRD-Zoll diese Waren auch bei der Einreise
kontrollierte ;-)...Die Intershops gabs damals noch nicht ! Ich rede von
1964 !...


> Gruß
>
> Hermann


Viele Gruesse und "hej" aus Daenemark
Peter Heinen

Ralf R. Radermacher

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to
Sookrates <Sook...@gmx.de> wrote:

> Wie soll ich's sonst nennen, es gab allenfalls in WestBerlin KEINE
> Alkoholsteuer und diverse andere Steuern auch nicht, was bewirkte, dass
> Alkohol und diverse andere Sachen um EINIGES billiger in WestBerlin als
> in der BRD waren, weshalb der BRD-Zoll diese Waren auch bei der Einreise
> kontrollierte ;-)

Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
Briefmarken.

Hat einem doch auch bei Auslandsreisen jeder Berliner immer und ueberall
gern bestaetigt: "Det is bei uns is allet bessa und billja!" ;)


Ralf

--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany

Ralf's Cologne Tram Page and Gallery:
http://www.netcologne.de/~nc-radermra

Lars Wessolowski

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to

Diese Ursprungsfrage kann ich leider auch nicht beantworten. Die
Deutsche Reichsbahn wurde jedenfalls im Jahre 1835 gegründet.
Nach dem Krieg und vorläufige Übernahme der Leitung durch sowj. Organe
in der SBZ war ab 01.09.1945 die Reichsbahn wieder in Verantwortung der
deutschen Eisenbahner. Nach div. Gründungen von RB-Direktionen und
Ausbesserungswerken (RAW) ist am 27.11.1945 das 1. amtliche
(Nachkriegs-) DR-Kursbuch erschienen.

Gruß sagt el wesso - selten im Netz

Hans-Wilhelm Berghoff

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to
Lars Wessolowski schrieb in Nachricht <384B8FC2...@alcatel.de>...
>
>...Die

>Deutsche Reichsbahn wurde jedenfalls im Jahre 1835 gegründet.

Nonsens.

Will

Christian Gruber

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to
Sookrates wrote:

> Der Name "Deutsche Reichsbahn" stammt _nicht_ aus dem 3. Reich, sondern
> aus der Zeit der Weimarer Republik !

Oder vielleicht schon aus dem "2. Reich"?

chg

Till Kinstler

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to

Nein.
Es gab von 1871 bis 1918 die "Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen". Das
war die Eisenbahngesellschaft, die die von der franzoesischen Ostbahn
"erbeuteten" Bahnanlagen in den "Reichslanden Elsass-Lothringen"
betrieb. Das war keine "Laenderbahn", sondern sie unterstand direkt dem
Deutschen Reich. In den anderen deutschen Laendern gab es aber eigene
"Laenderbahnen", z.B. die Koeniglich Preussische Eisebahn Verwaltung in
Preussen oder die Koeniglich Bayrische Staatseisenbahn in Bayern... Eine
Deutsche Reichsbahn gab es nicht, weder als Namen noch als Organisation
(im Sinne einer Eisenbahnverwaltung fuer das ganze Deutsche Reich).
Die Laendereisenbahnen gingen per Vertrag des Reiches mit den deutschen
Laendern zum 5. Mai 1920 in den "Reichseisenbahnen" auf (nicht zu
verwechseln mit den oben genannten Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen;
von Reichseisenbahnen sprach die Weimarer Verfassung im Sinne einer
einheitlichen Eisenbahnverwaltung fuer das ganze Deutsche Reich). Diese


Staatsbahn firmierte wohl auch ab diesem Zeitpunkt als "Deutsche

Reichsbahn" (wann genau? taucht der Name in dem erwaehnten Vertrag
auf?).


Zum 30.8.24 wurde aus dieser "Deutschen Reichsbahn" die

privatwirtschaftlich organisierte "Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft"


(DRG). Ursache fuer diese Veraenderung der Rechtsform war der

Dawes-Plan. Zum 10.2.37 wurde die DRG wieder Reichsvermoegen (und damit
zur echten Staatsbahn). Bereits am 30.11.36 wurde allerdings das Wort


"Gesellschaft" gestrichen und damit gab es wieder die "Deutsche
Reichsbahn".

In der BRD aenderte sich der Name zum 7.9.49 durch eine Verfuegung der
Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn im vereinigten
Wirtschaftsgebiet in Deutsche Bundesbahn (die franzoesische
Besatzungszone spielte zunaechst noch eine Sonderrolle). In der DDR
wurde der Name beibehalten. Als "Geburtstag" der Deutschen Reichsbahn
der DDR wurde wohl gerne der 11.8.45 genommen, an dem der Befehl Nr. 8
der SMAD die "Uebergabe des Eisenbahnbetriebs in der Sowjetischen
Besatzungszone an die deutschen Eisenbahner" verfuegte.

Also nochmal: Der Name "Deutsche Reichsbahn" geht auf das Jahr 1920
zurueck und wurde bis 1924 verwendet. Im Jahr 1936 wurde er wieder
eingefuehrt.

Martin Schrader

unread,
Dec 6, 1999, 3:00:00 AM12/6/99
to
Moin!

Am Mon, 06 Dec 1999 18:43:05 +0100 schrieb Christian Gruber
<chg0...@linux.zrz.TU-Berlin.DE>:

>Sookrates wrote:
>
>> Der Name "Deutsche Reichsbahn" stammt _nicht_ aus dem 3. Reich, sondern
>> aus der Zeit der Weimarer Republik !
>
>Oder vielleicht schon aus dem "2. Reich"?

Nein - da gab es nur die "Reichseisenbahnen Elsaß / Lothringen", die
auf dem Papier reichsunmittelbar waren, faktisch von Preußen betrieben
wurden (und einen Konkurrenzkampf mit der badischen Staatseisenbahn
führten...). Laut Verfassung des Kaiserreichs sollte eine
Reichseisenbahn gegründet werden, dies wurde aber nie verwirklicht -
die Einzelstaaten wollten die Einnahmen ihrer Länderbahnen lieber
selbst behalten. Es gab dann zwar ein Reichseisenbahnamt und im Laufe
der Zeit auch Angleichungen die Betriebsordnungen und Tarife
betreffend, die Deutsche Reichsbahn wurde aber erst 1920 als
Vereinigung der bis dahin bestehenden Länderbahnen gegründet.

Bis die Tage, Martin
--
Martin Schrader * Hermann-Sielcken-Str. 34 * D-76530 Baden-Baden
Martin....@T-Online.de * Martin_...@compuserve.com

Knud Schlotfeld

unread,
Dec 7, 1999, 3:00:00 AM12/7/99
to

"Ralf R. Radermacher" schrieb:

> Sookrates <Sook...@gmx.de> wrote:
>
> > WestBerlin

> Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
> Briefmarken.
>

Wann soll das gewesen sein? Es gab allerdings einen niedrigeren Tarif
für Postsendungen innerhalb von Berlin (West)

MfG

Knud

--
Da ich niemals auf eine ueberfluessige Aktion verzichten mag, antworte ich Dir

noch einmal. Auch Dein Reply auf meine Antwort war ausserordentlich
ueberfluessig. Jörg Jonas zu Horst Prillinger am 10.10.99 in debs

Ekkehard Schwarz

unread,
Dec 7, 1999, 3:00:00 AM12/7/99
to
Am Mon, 6 Dec 1999 10:44:07 +0100, schrieb ral...@bigfoot.com (Ralf R.
Radermacher):

>Sookrates <Sook...@gmx.de> wrote:
>
>> Wie soll ich's sonst nennen, es gab allenfalls in WestBerlin KEINE
>> Alkoholsteuer und diverse andere Steuern auch nicht, was bewirkte, dass
>> Alkohol und diverse andere Sachen um EINIGES billiger in WestBerlin als
>> in der BRD waren, weshalb der BRD-Zoll diese Waren auch bei der Einreise
>> kontrollierte ;-)
>

>Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
>Briefmarken.

Was hat denn z.B. eine 50-Pf-Marke dort gekostet?

SCNR

Gruß
E.S.

--
Noch 390 Tage bis zum Jahrtausendwechsel!

Robert Weemeyer

unread,
Dec 7, 1999, 3:00:00 AM12/7/99
to
Ralf R. Radermacher schrieb in de.etc.bahn.eisenbahn:

> Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
> Briefmarken.

Unsinn. Eine Briefmarke zu 50 Pfennig kostete auch in Berlin
50 Pfennig. Allerdings gab es einen Sondertarif für Briefe inner-
halb Berlins.

Heute kostet ein Brief ans Nordkap genauso viel wie ein Brief
innerhalb der Stadt. Ob das sinnvoll ist? So manchen lokalen
Brief verliert die Deutsche Post schon an private Konkurrenten.

Robert Weemeyer, Berlin

PS: Wo ist das bloß on-topic? Versuchsweise:
Crosspost und Followup-To: de.soc.wirtschaft

sook...@my-deja.com

unread,
Dec 8, 1999, 3:00:00 AM12/8/99
to

ral...@bigfoot.com (Ralf R. Radermacher) wrote:
> Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
> Briefmarken.
>

Das ist ja Quatsch, nicht die Briefmarke warn billiger, sondern das
Porto :-)

Ausserdem stand ja auf den Briefmarken "Deutsche (Bundes)post Berlin".


> Hat einem doch auch bei Auslandsreisen jeder Berliner immer und
ueberall
> gern bestaetigt: "Det is bei uns is allet bessa und billja!" ;)
>

Ja, wars :-) Paradisisch, wir als Pennaeler konnten uns fuer 3 Mark
fuffzig total vollaufen lassen, was wir dann auch reichlich taten :-)


Viele Gruesse und "hej" aus DK
Peter Heinen


Sent via Deja.com http://www.deja.com/
Before you buy.

Kai Garlipp

unread,
Dec 8, 1999, 3:00:00 AM12/8/99
to

Ekkehard Schwarz wrote:
>
> >Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
> >Briefmarken.
>

> Was hat denn z.B. eine 50-Pf-Marke dort gekostet?

Der Preis für eine 50 Pf Briefmarke ist seit 1948 konstant geblieben.

Was kümmern mich die Benzinpreise, ich tanke immer für 20 Mark.

auch SCNR

Bye Kai

Wolfgang Broeker

unread,
Dec 8, 1999, 3:00:00 AM12/8/99
to
Knud Schlotfeld schrub:

> Es gab allerdings einen niedrigeren Tarif
> für Postsendungen innerhalb von Berlin (West)

Als es noch richtige Entfernungszonen für Telefongespräche
gab, hatte Westberlin immer nur den zweithöchsten Tarif.
München - Frankfurt z.B. war teurer als München - Berlin.

Gruß - Wolfgang

--
*** Don't Call Us, We'll Call You ***
*** Wed, 08 Dec 1999 17:29 +0100 ***

Wolfgang Hauser

unread,
Dec 8, 1999, 3:00:00 AM12/8/99
to
Sookrates schrieb:

s> > Da war, durch massive Subventionen, alles billiger. Sogar die
s> > Briefmarken.
s> Das ist ja Quatsch, nicht die Briefmarke warn billiger, sondern das
s> Porto :-)

Sicher? Ich kenne nur eine Zusatzmarke "Notopfer Berlin" (2 Pf?), die
im
Westen nach dem Krieg eine Zeitlang Pflicht war.

--


Wolfgang Broeker

unread,
Dec 8, 1999, 3:00:00 AM12/8/99
to
Wolfgang Hauser schrub:

> Ich kenne nur eine Zusatzmarke "Notopfer Berlin" (2 Pf?), die
> im Westen nach dem Krieg eine Zeitlang Pflicht war.

2 Pfennig ist richtig. Ansonsten meine ich mich auch daran zu
erinnern, daß es einen billigeren Sondertarif für Briefe gab,
die innerhalb von West-Berlin zugestellt wurden (Verona würde
es wohl CityFee genannt haben).

Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun.

Gruß - Wolfgang

--
*** Don't Call Us, We'll Call You ***

*** Wed, 08 Dec 1999 21:39 +0100 ***

Uli Maschek

unread,
Dec 9, 1999, 3:00:00 AM12/9/99
to
Jörg Winkel wrote:
>
> ...und das "DRGM" zum Beispiel auf Zeitungs-Lesestaeben oder echten
> Imker-Honigglaesern heisst "Deutsches Reichsgeschmacksmuster" (im
> Gegensatz zum "DBGM" auf neueren Produkten)

... und (Achtung! On-topic!) auf Bauteilen von Wechselstromblockfeldern
findet man heute noch die eingeschlagenen Buchstaben "DRP", ich nehme
an, dass dies "Deutsches Reichspatent" bedeutet.

Uli.


--
Uli Maschek

Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung
Tel: 05 31/3 91-33 96
http://www.ivev.bau.tu-bs.de/info/maschek/
Privat: http://www.cryogen.com/u.maschek

Robert Weemeyer

unread,
Dec 9, 1999, 3:00:00 AM12/9/99
to
Christoph Biedl schrieb:

> PS: Fup2 bln.misc wäre angebracht. Liest das jemand?

Ja, ich zum Beispiel.

Eine spezielle Gruppe zum Thema Post(-Tarife) oder so kenne ich
noch nicht. Für Bahn und Telefon sieht es besser aus.

Robert Weemeyer, Berlin

Ralf R. Radermacher

unread,
Dec 9, 1999, 3:00:00 AM12/9/99
to
Christoph Biedl <cbi...@gmx.de> wrote:

> PS: Fup2 bln.misc wäre angebracht. Liest das jemand?

Himmel, was habe ich angerichtet....?

Torsten Jerzembeck

unread,
Dec 9, 1999, 3:00:00 AM12/9/99
to
Wolfgang Hauser schrieb:
>Sookrates schrieb:

>s> Das ist ja Quatsch, nicht die Briefmarke warn billiger, sondern das
>s> Porto :-)
>Sicher? Ich kenne nur eine Zusatzmarke "Notopfer Berlin" (2 Pf?), die

>im Westen nach dem Krieg eine Zeitlang Pflicht war.

Das war keine Briefmarke (= zusätzliches Porto), sondern eine Steuermarke,
quasi eine Art Solidaritätszuschlag. Außerdem mußte die Marke nur in den
Westzonen verwendet werden (zuerst sogar nur in der amerikanischen und
britischen Zone, die Franzosen hatten dafür eine Wohnungsbauabgabemarke),
aber nicht für Post in oder von/nach Berlin.

Grüße aus Münster,

=ToJe=

--
Torsten Jerzembeck * Dahlweg 49 * D-48153 Münster (Westfalen)
* PGP public key ID: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux *
"Du hast »de.rec.martial-arts.heimwerken« flasch geschrieben."
(Thomas Roessler in der Diskussion um de.rec.kuenste)

Will Berghoff

unread,
Dec 9, 1999, 3:00:00 AM12/9/99
to

Torsten Jerzembeck <to...@nightingale.ms.sub.org> schrieb in im
Newsbeitrag: SRJF...@nightingale.ms.sub.org...

> >Sicher? Ich kenne nur eine Zusatzmarke "Notopfer Berlin" (2 Pf?),
die
> >im Westen nach dem Krieg eine Zeitlang Pflicht war.
> Das war keine Briefmarke (= zusätzliches Porto), sondern eine
Steuermarke,
> quasi eine Art Solidaritätszuschlag. Außerdem mußte die Marke nur in
den
> Westzonen verwendet werden (zuerst sogar nur in der amerikanischen
und
> britischen Zone, die Franzosen hatten dafür eine
Wohnungsbauabgabemarke),
> aber nicht für Post in oder von/nach Berlin.

Puh, wie kriegen wir das wieder on topic? Ich versuch's mal:

Diese Zusatzmarke durfte deshalb nicht für den Postverkehr mit
Berlin(West) oder gar Berlin(Ost) und der sowj. Besatzungszone
eingesetzt werden, weil sie eine Provokation bedeutet hätte, die eine
Beschlagnahmung der damit ausgestatteten Postsendungen zur Folge
gehabt hätte. Aus dem gleichen Grund durften - und jetzt kommt die
Kurve ins T - auch eine Zeit lang keine mit 'DB' beschrifteten Wagen
und Wagen der 'DSG' im Berlinverkehr eingesetzt werden, da sie ein
Symbol für die (aus Ost-Sicht) 'vollzogene Teilung Deutschlands'
waren.

Dies war IMHO auch ein Grund für die Beibehaltung des Namens 'Deutsche
Reichsbahn'.

Gruß
Will


Ulf Kutzner

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
Martin Schrader wrote:

> Nein - da gab es nur die "Reichseisenbahnen Elsaß / Lothringen", die
> auf dem Papier reichsunmittelbar waren, faktisch von Preußen betrieben
> wurden (und einen Konkurrenzkampf mit der badischen Staatseisenbahn
> führten...).

Diesen haben sie vorläufig recht gründlich verloren.

Gruß, ULF

--
________________________________________________________________________
Ulf Kutzner Backhaushohl 46 D-55128 Mainz
________________________________________________________________________

Ulf Kutzner

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
Will Berghoff wrote:

> eingesetzt werden, weil sie eine Provokation bedeutet hätte, die eine
> Beschlagnahmung der damit ausgestatteten Postsendungen zur Folge
> gehabt hätte. Aus dem gleichen Grund durften - und jetzt kommt die
> Kurve ins T - auch eine Zeit lang keine mit 'DB' beschrifteten Wagen
> und Wagen der 'DSG' im Berlinverkehr eingesetzt werden,

Und wie waren Westwagen im Berlinverkehr dann beschriftet?

Maximilian Gauger

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
Will Berghoff wrote:

> Aus dem gleichen Grund durften - und jetzt kommt die
> Kurve ins T - auch eine Zeit lang keine mit 'DB' beschrifteten Wagen

> und Wagen der 'DSG' im Berlinverkehr eingesetzt werden, da sie ein
> Symbol für die (aus Ost-Sicht) 'vollzogene Teilung Deutschlands'
> waren.

Was um Himmelswillen ist denn dann gefahren? Hatte die Bundesbahn
Wagen, die mit "Reichsbahn" beschriftet waren, oder wurden dazu aus
der "Zone" Wagen ausgeliehen, um die Interzonenzüge zu fahren?
Wann hat die DDR denn eingesehen, dass das nichts bringt?

Ciao,

Max

--
************************************************** Maximilian Gauger *
* Life is like a box of chocolates: * Zeltweg 62 *
* You never know what you'll get. (Forrest Gump) * CH-8032 Zuerich *
************************************************** mga...@gmx.net *

Hans-Wilhelm Berghoff

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
Ulf Kutzner schrieb in Nachricht <3850CD...@mail.uni-mainz.de>...

>Und wie waren Westwagen im Berlinverkehr dann beschriftet?


Zeitraum 1949 - ca 1956, ohne auffälliges DB-Signet, G-Wagen mit
DR/Zonenbeschriftung. Das war hier aber so vor einem Jahr schonmal ein
Thread. Ich wollte doch nur vom OT (Briefmarkensammler!) weg. :-))

Gruß
Will

Hans-Wilhelm Berghoff

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
Hans-W. Berghoff
Maximilian Gauger schrieb in Nachricht <3850D381...@gmx.net>...
...

>Was um Himmelswillen ist denn dann gefahren? Hatte die Bundesbahn
>Wagen, die mit "Reichsbahn" beschriftet waren, oder wurden dazu aus
>der "Zone" Wagen ausgeliehen, um die Interzonenzüge zu fahren?
>Wann hat die DDR denn eingesehen, dass das nichts bringt?


Die G-Wagen hatten teilw. noch bis Ende der 50er die alte
DR/Zonenbeschriftung. Ansonsten wurden Wagen eingesetzt, die weder den Keks
noch die aufgesetzte Beschriftung 'Deutsche Bundesbahn' hatten. WL/WR kamen
von der DR und der ISG. Hier geht es aber um den Zeitraum direkt nach der
Berlin-Blockade, nicht kurz vor 1989. Später wurden mehrere Verkehrsabkommen
geschlossen, die dieses Problem beseitigten.

Die 'Einsicht der DDR' hat natürlich aufgrund finanzieller Zuwendungen
stattgefunden. Der Sozialismus war immer käuflich.

Gruß
Will

Sookrates

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to

Hans-Wilhelm Berghoff wrote:
>

> Die 'Einsicht der DDR' hat natürlich aufgrund finanzieller Zuwendungen
> stattgefunden. Der Sozialismus war immer käuflich.
>

Quatsch und Humbug !

Aber ein schoenes, bequemes Vorurteil im Lande der euphemistischen
Marktwirtschaft. (der sozialen und freien ;-)

Aber eins ist schon richtig, vor 1961 "Kaufte" die BRD die DDR ziemlich
leer ;-)

Aber um zum Thema zurueckzukommen, ich fand es wunderschoen, dass die
DDR-Bahn Deutsche Reichsbahn hiess und haette es vorgezogen, wenn die
gesamtdeutsche Nachfolgeorganisation auch so hiesse...Tja, aber das ist
sicher ne Illusion.

Viele Gruesse und "hej" aus Daenemark
Peter Heinen

Sookrates

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to

Maximilian Gauger wrote:
>

> Was um Himmelswillen ist denn dann gefahren? Hatte die Bundesbahn
> Wagen, die mit "Reichsbahn" beschriftet waren, oder wurden dazu aus
> der "Zone" Wagen ausgeliehen, um die Interzonenzüge zu fahren?
> Wann hat die DDR denn eingesehen, dass das nichts bringt?
>

JA, hatte sie...ich wohnte von 1944-1968 in Muelheim a.d. Ruhr, direkt
an der Bahn :-) und meine mich zu erinnern, dass "DB" erst so ab Ende
der 50er Jahren so langsam auf allen Wagen stand. Nein, das waren keine
Wagen aus der SowjetZone :-)


Peter Heinen

Hans-Wilhelm Berghoff

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
Sookrates schrieb in Nachricht <3850FCCA...@gmx.de>...
...

>Aber um zum Thema zurueckzukommen, ich fand es wunderschoen, dass die
>DDR-Bahn Deutsche Reichsbahn hiess und haette es vorgezogen, wenn die
>gesamtdeutsche Nachfolgeorganisation auch so hiesse...Tja, aber das ist
>sicher ne Illusion.


Das Deutsche Reich hat 1945 sein verdientes Ende gefunden. Aber gerade
gestern habe im TV wieder gesehen, daß auch in den skandinavischen Ländern
Minderheiten die Wiederbelebung planen. Solltest Du zu ihnen gehören, bitte
verziehe Dich auf eine einsame Insel, wenn nicht, dann OK.

Gruß
Will

Sookrates

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to

Hans-Wilhelm Berghoff wrote:
>
>
> Das Deutsche Reich hat 1945 sein verdientes Ende gefunden. Aber gerade
> gestern habe im TV wieder gesehen, daß auch in den skandinavischen Ländern
> Minderheiten die Wiederbelebung planen. Solltest Du zu ihnen gehören, bitte
> verziehe Dich auf eine einsame Insel, wenn nicht, dann OK.

Was soll denn DAS ??????

Ich habe NICHTS, garnichts, nur andeutungsweise geschrieben, was Du da
andeutest...und ich verbitte mir ganz ausdruecklich nur in die Naehe
solcher Gruppen gestellt zu werden !

*bumm*


Peter

Hans-Wilhelm Berghoff

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
>Sookrates schrieb in Nachricht <3850FCCA...@gmx.de>...
>...
>>>Aber um zum Thema zurueckzukommen, ich fand es wunderschoen, dass die
>>>DDR-Bahn Deutsche Reichsbahn hiess und haette es vorgezogen, wenn die
>>>gesamtdeutsche Nachfolgeorganisation auch so hiesse...Tja, aber das ist
>>>sicher ne Illusion.
Sookrates schrieb in Nachricht <3851063F...@gmx.de>...

Hans-Wilhelm Berghoff wrote:
>> Das Deutsche Reich hat 1945 sein verdientes Ende gefunden. Aber gerade
>> gestern habe im TV wieder gesehen, daß auch in den skandinavischen
Ländern
>> Minderheiten die Wiederbelebung planen. Solltest Du zu ihnen gehören,
bitte
>> verziehe Dich auf eine einsame Insel, wenn nicht, dann OK.

>Ich habe NICHTS, garnichts, nur andeutungsweise geschrieben, was Du da


>>andeutest...und ich verbitte mir ganz ausdruecklich nur in die Naehe
>solcher Gruppen gestellt zu werden !


Beziehe dann einfach das OK auf Dich und schon hast Du keine Probleme.

Ich habe jedoch nicht die Absicht, hier eine politische Diskussion zu
führen. Deshalb ist meine Beteiligung an diesem Thread beendet.

Will

kris (for reply, no cats: 'at' is the correct domain)

unread,
Dec 10, 1999, 3:00:00 AM12/10/99
to
On Fri, 10 Dec 1999 14:14:50 +0100, Sookrates <Sook...@gmx.de>
wrote:

>
>
>Hans-Wilhelm Berghoff wrote:
>>
>
>> Die 'Einsicht der DDR' hat natürlich aufgrund finanzieller Zuwendungen
>> stattgefunden. Der Sozialismus war immer käuflich.
>>
>
>Quatsch und Humbug !
>Aber ein schoenes, bequemes Vorurteil im Lande der euphemistischen
>Marktwirtschaft. (der sozialen und freien ;-)


Die DDR Sozialisten haben sich sehr wohl jede kleinste Erleichterung
mit vielen millionen D-Mark vergolden lassen. Wieviel hundert
millionen echt-mark hat uns west Steuerzahlern das Transitabkommen
gekostet? Als Gegenlestung fuer holprige Plattenautobahnen inklusive
schikanoesen Vopo Fallen? Fuer marode Eisenbahnlinien, natuerlich
nicht elektrifiziert, wohl weil die Helden der Arbeit wohl anderswo
arbeitsmaessig ueberlastet waren.
Zwangsumtausch, schon vergessen?
Ganz abgesehen vom grauslichen, unmenschlichen Devisengeschaeft
'Haeftlingsverkauf'. Von DDR Buergern, die eingeknastet wurden, weil
sie ihr Leben leben wollten?

>Aber eins ist schon richtig, vor 1961 "Kaufte" die BRD die DDR ziemlich
>leer ;-)

Achso, daher musste der liebe Ulbricht den antifaschistischen
Schutzwall bauen. Jetzt verstehe ich.
Was gabs denn da zu kaufen fuer die westler ausser Damenstrumpfhosen
und Kinderschuhen? Komisch, andere freuen sich, wenn sie etwas
verkaufen koennen. Haettets die Waren billiger und effektivere
produziert, anstadt sie zu subventionieren.

Nene, Sokrates haette sochen geschichtsverdrehern den Hintern
versohlt.

Salut,
Kris
(France)

Jörg Winkel

unread,
Dec 11, 1999, 3:00:00 AM12/11/99
to
On Fri, 10 Dec 1999 17:12:37 GMT, csaa...@dm.uibk.ac.cat (kris (for
reply, no cats: 'at' is the correct domain)) wrote:


>Was gabs denn da zu kaufen fuer die westler ausser Damenstrumpfhosen
>und Kinderschuhen?

Naja, beispielsweise die Wartburg-Autos, die bis in die 60-er Jahre
richtig gut im Westen verkauft worden sind (vor allem wohl der Kombi),
so ziemlich alle Elektrogeraete von Quelle oder Neckermann
(Heizluefter....), Textilien, spaeter auch PC-Drucker ("Praesident"
hiessen die Robotron-Geraete), elektr. Schreibmaschinen, Stahl (in
meinem westdeutschen Elternhaus ist ein Traeger aus der DDR eingezogen
worden), die Multicar-Mini-"Unimogs" (z. B. in Puttgarden),
Kfz-Elektrik (Golf-Lampen aus Ruhla)....

Mathias Hiller

unread,
Dec 11, 1999, 3:00:00 AM12/11/99
to
On Sat, 11 Dec 1999 10:10:48 GMT, Joerg_...@t-online.de (Jörg
Winkel) wrote:

>Kfz-Elektrik (Golf-Lampen aus Ruhla)....

... und um wieder OT zu werden: Dampflokomotiven!


Gruß
Mathias m...@snafu.de http://www.snafu.de/~mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++

Hans Steffani

unread,
Dec 13, 1999, 3:00:00 AM12/13/99
to
Joerg_...@t-online.de (Jörg Winkel) writes:

>On Fri, 10 Dec 1999 17:12:37 GMT, csaa...@dm.uibk.ac.cat (kris (for
>reply, no cats: 'at' is the correct domain)) wrote:


>>Was gabs denn da zu kaufen fuer die westler ausser Damenstrumpfhosen
>>und Kinderschuhen?

[alles moegliche]

Nicht zu vergessen, dass Billy von Ikea, was promt nach der Wende
nicht mehr zu kriegen war.

h.f.s.
--
Hans Friedrich Steffani
Institut fuer Elektrische Maschinen und Antriebe, TU Chemnitz
mailto:hans.s...@e-technik.tu-chemnitz.de
http://www.tu-chemnitz.de/~hfst/

Ralf R. Radermacher

unread,
Dec 13, 1999, 3:00:00 AM12/13/99
to
Hans Steffani <hf...@hrz.tu-chemnitz.de> wrote:

> Nicht zu vergessen, dass Billy von Ikea, was promt nach der Wende
> nicht mehr zu kriegen war.

Hat man ueberhaupt jemals irgendwo eine vollstaendigere Sammlung von
Paletten mit den Brandzeichen osteuropaeischer Eisenbahnen gesehen, als
in einer Ikea Lagerhalle? ;)

Michael Oberseider

unread,
Dec 13, 1999, 3:00:00 AM12/13/99
to

Ulf Kutzner schrieb:

> Martin Schrader wrote:
>
> > Nein - da gab es nur die "Reichseisenbahnen Elsaß / Lothringen", die
> > auf dem Papier reichsunmittelbar waren, faktisch von Preußen betrieben
> > wurden (und einen Konkurrenzkampf mit der badischen Staatseisenbahn
> > führten...).
>
> Diesen haben sie vorläufig recht gründlich verloren.

Könnte sich aber bald ändern. Nämlich dann, wenn der
Vierspurausbau Offenburg - Basel immer wieder verzögert
wird und jemand auf die Idee den ganzen Nord - Süd Verkehr
auf die Elsässer Strecke zu verlagern. Da müßten doch sicher
noch Kapazitätsreserven drinn sein.

Gruß, Michael


L. Neubauer

unread,
Dec 13, 1999, 3:00:00 AM12/13/99
to

Lass ruhig, Peter ist hier schon oefter durch ein sehr verqueretes
DDR-Verteidigungsbild aufgefallen. Da nutzt aufregen nichts mehr.
Mich wundert dabei immer nur, wieso er seit Jahrzehnten in DK wohnt
und nicht in seiner heilen Sozialistischen Welt ... .

Ach ja, latürnich wurde auch nach 1961 viel aus der DDR in den Westen
exportiert, billiger produziert wurden sie allemal - was insbesondere
der Qualität sehr zu gute kam ... .

Aber das ist ja wohl der Ausverkauf, auf den an anderer Stelle verwiesen
wird; weil das ja alles in den Export nach dem Westen ging, blieb halt
nichts mehr für die eigenen Leute übrig. Oder gehört das auch schon zu
den Legenden der hochnaesigen Wessis?

Um wieder OnTopic zu werden: Wie wurde eigentlich der Verkehr zwischen
DR und DB abgerechnet? Wie sonst üblich über Kilometerausgleich? Oder
hat man für die Transitzuege DM kassiert?

Lucas.

Sven Manias

unread,
Dec 13, 1999, 3:00:00 AM12/13/99
to
Ulf Kutzner <kutz...@mail.uni-mainz.de> wrote:
> Martin Schrader wrote:

>> Nein - da gab es nur die "Reichseisenbahnen Elsaß / Lothringen", die
>> auf dem Papier reichsunmittelbar waren, faktisch von Preußen betrieben
>> wurden (und einen Konkurrenzkampf mit der badischen Staatseisenbahn
>> führten...).

> Diesen haben sie vorläufig recht gründlich verloren.

Aber erst durch die neue Grenzsituation nach 1918, und da hiessen sie
dann auch nicht mehr "Reichseisenbahnen".

Wobei interessanterweise die nunmehrige "Alsace-Lorraine" fuer ihre
Dampfloks das preussische Bezeichnungssystem (S fuer Schnellzug-, P fuer
Personenzug-, G fuer Gueterzug-, T fuer Tenderloks) bis zu ihrem
Aufgehen in der neugegruendeten SNCF (1937?) weiterfuehrte.

Sven
--
Sven Manias * Karlsruhe, Germany * E-mail: sven....@gmx.de
WWW: http://www.uni-karlsruhe.de/~Sven.Manias/

Kai Garlipp

unread,
Dec 14, 1999, 3:00:00 AM12/14/99
to

"L. Neubauer" wrote:
>
> Ach ja, latürnich wurde auch nach 1961 viel aus der DDR in den Westen
> exportiert, billiger produziert wurden sie allemal - was insbesondere
> der Qualität sehr zu gute kam ... .

die DDR-Waren von der Qualität wesentlich besser als der ganze billige
Schrott der heute aus Fernost kommt. Ich erinnere mich noch, wie jemand
aus einer anderen Klasse von der Oma/Tante aus dem Westen zur
Jugendweihe einen Kasettenrekorder aus dem Westen bekam, hergestellt vom
VEB Stern-Radio Berlin ;-).

> Aber das ist ja wohl der Ausverkauf, auf den an anderer Stelle verwiesen
> wird; weil das ja alles in den Export nach dem Westen ging, blieb halt
> nichts mehr für die eigenen Leute übrig. Oder gehört das auch schon zu
> den Legenden der hochnaesigen Wessis?

Nein. Besonders in den letzten Jahren (Ende der 80er) wurde auf
Teufel-komm-raus alles exportiert was nicht niet- und nagelfest war wenn
man damit ein paar DM machen konnte. Von arbeitsintensiven und damit
auch teuren Produkten (Möbel, Bekleidung, Haushaltsgeräte, ...) bis zu
Straßenpflaster, Kunstschätzen, alten Möbeln unf Büchern (darum auch die
vielen Anzeigen vom VEB Antikhandel) und Dampfloks (um hier nicht ganz
OT zu werden). Das diese Praktiken natürlich zu Lasten der Versorgung
der Bevölkerung und der Wirtschaft ging ist wohl klar.

Bye Kai

Wolfgang Hauser

unread,
Dec 14, 1999, 3:00:00 AM12/14/99
to
Michael Oberseider schrieb:

MO> Könnte sich aber bald ändern. Nämlich dann, wenn der
MO> Vierspurausbau Offenburg - Basel immer wieder verzögert
MO> wird

Es steht so gut wie fest, daß Deutschland den Ausbau als NEAT-
Zulafustrecke nicht vertragsgemäß schaffen wird. Vor ein paar Tagen
wurden
von der DB endlich die Planungsunterlagen vorgelegt, die für die
Einleitung des Planfeststellungsverfahrens notwendig sind - aber nur
für
Teilabschnitte. :-(

MO> und jemand auf die Idee den ganzen Nord - Süd Verkehr
MO> auf die Elsässer Strecke zu verlagern. Da müßten doch sicher
MO> noch Kapazitätsreserven drinn sein.

Der eine oder andere Zug könnte noch über Stuttgart - Singen laufen,
aber
viel gibt diese Strecke dank weitgehender Eingleisigkeit auch nicht
mehr
her.

--


Manfred Ismer

unread,
Dec 14, 1999, 3:00:00 AM12/14/99
to
Am 13. Dezember 1999 Michael Oberseider:

>wird und jemand auf die Idee den ganzen Nord - Süd Verkehr


>auf die Elsässer Strecke zu verlagern. Da müßten doch sicher

>noch Kapazitätsreserven drinn sein.

Hoppla, ich wäre da etwas vorsichtiger mit solchen Annahmen. Der
Personenverkehr mag wohl nicht ganz so dicht sein, aber in den
Spitzenzeiten ist auch zwischen Mulhouse und Strasbourg recht viel
los. Vor allem aber geht sehr viel Güterverkehr über diese Strecke,
auch vom Südelsass Richtung Nordfrankreich und Paris. Dieses liegt zum
einen an der Nicht-Elektrifizierung von Belfort-Paris (Umleitung über
Strasbourg), zum anderen am Hauptumschlagspunkt für Güter in
Strasbourg-Hausbergen. Und da die Strecke komplett zweigleisig ist,
mit ein paar Überholstellen, ist das alles nicht ganz so einfach.

Und dabei lasse ich das Stück nördlich von Strasbourg noch ganz aus,
denn Richtung Lauterbourg fährt zwar nicht viel Personenverkehr, aber
es ist auch keine Oberleitung da...

Salut, Manfred

Maximilian Gauger

unread,
Dec 15, 1999, 3:00:00 AM12/15/99
to
Sven Manias wrote:

> Wobei interessanterweise die nunmehrige "Alsace-Lorraine" fuer ihre
> Dampfloks das preussische Bezeichnungssystem (S fuer Schnellzug-, P fuer
> Personenzug-, G fuer Gueterzug-, T fuer Tenderloks) bis zu ihrem
> Aufgehen in der neugegruendeten SNCF (1937?) weiterfuehrte.

...und bis zum heutigen Tag auf der rechten Seite fährt.

Holger Kötting

unread,
Dec 15, 1999, 3:00:00 AM12/15/99
to
In article <38578AF2...@gmx.net>,

Maximilian Gauger <mga...@gmx.net> writes:
|> ...und bis zum heutigen Tag auf der rechten Seite fährt.

Naja, das Anbringen von ein paar Schildern ist halt etwas einfacher
als der komplette Umbau der Sicherungstechnik.

Gruss,

Holger K. aus D.

--
Streckenstillegung? Nein, es wird nur nichts bestellt!

E-Mail: Holger....@gmx.de
Homepage: http://www.student.informatik.tu-darmstadt.de/~koetting

Achim Scheve

unread,
Dec 15, 1999, 3:00:00 AM12/15/99
to
Reply-To: achim....@gmx.de

Hallo Robert!

robert....@gmx.de schrieb am 07.12.99 in der Msg A55084@MK2(Gruppe
de.etc.bahn.eisenbahn):

RW>Heute kostet ein Brief ans Nordkap genauso viel wie ein Brief
RW>innerhalb der Stadt. Ob das sinnvoll ist?
Das ist sogar richtig, denn ein Brief ans Nordkap ist
ja billiger als ein Brief in ein deutsches Dorf.
Den Brief ans Nordkap braucht die Post nicht mehr in einen
privaten Briefkasten stecken.
Der Brief ins Ausland müsste eigentlich billiger sein.
Da Briefe aus dem Ausland nach Deutschland billiger sind
als Briefe in Deutschland hab ich auch schon mal u.a.
eine Bahnkarte aus den Niederlanden bekommen.

MfG

Achim


Sookrates

unread,
Dec 16, 1999, 3:00:00 AM12/16/99
to

"L. Neubauer" wrote:
>
> kris (for reply, no cats: 'at' is the correct domain) wrote:
> >
> > On Fri, 10 Dec 1999 14:14:50 +0100, Sookrates <Sook...@gmx.de>
> > wrote:
>
> > Nene, Sokrates haette sochen geschichtsverdrehern den Hintern
> > versohlt.
>
> Lass ruhig, Peter ist hier schon oefter durch ein sehr verqueretes
> DDR-Verteidigungsbild aufgefallen. Da nutzt aufregen nichts mehr.
> Mich wundert dabei immer nur, wieso er seit Jahrzehnten in DK wohnt
> und nicht in seiner heilen Sozialistischen Welt ... .
>

Herr Neubauer, mein lieber Junge, was soll denn DAS ????

Ich staune nur noch...bin ich doch neulich an EINEM Tag sowohl in die
braune als auch in die rote Ecke gebracht worden...Welches mir
eigentlich zeigt, dass ich so unrecht nicht haben kann ;-)

1) Habe ich kein verquertes DDR-Verteidigungsbild, aber ich lehne mich
NICHT an staatlich oktroierte MeinungsBilder an ! Ich verteidige die DDR
ueberhaupt nicht, genauso wenig wie ich die ehemalige BRD verteidige
oder den real existierenden Kapitalismus *grinz*. Ich Denke, und eben
auch manchmal recht quer...und ich auessere dann auch diese Meinung, es
ist mein recht, sogar in dieser newsgroup.

2) Geht es Dich milde ausgedreuckt einen feuchten Kehricht an, warum ich
seit Jahrzehnten in Daenemark wohne...und wenn ich mit solchen
Argumenten wie Deinen beschimpft werde, die so klingen wie damals "Geh'
doch in die Zone"...dann weiss ich schon, warum ich hier wohne !...Ganz
einfach, weil das Demokratieverstaendis hierzulande etwas ausgepraegter
ist als im Lande BRD.


Damit habe ich meine Galle verspritzt und wuensche sonst Allen ein
Frohes Weihnachten und ein erfolgreiches 2000.


> Aber das ist ja wohl der Ausverkauf, auf den an anderer Stelle verwiesen
> wird; weil das ja alles in den Export nach dem Westen ging, blieb halt
> nichts mehr für die eigenen Leute übrig. Oder gehört das auch schon zu
> den Legenden der hochnaesigen Wessis?
>

JA !

Viele allerliebste Gruesse aus der heilen sozialistischen Welt ;-)
und "hej" aus DK
Peter Heinen

Knud Schlotfeld

unread,
Dec 16, 1999, 3:00:00 AM12/16/99
to

Sookrates schrieb:
(Auch Dir täte ein Realname gut, S ist schon ziemlich lange tot.)

>
> 2) Geht es Dich milde ausgedreuckt einen feuchten Kehricht an, warum ich
> seit Jahrzehnten in Daenemark wohne..

Gibt es "DDR 2" noch?

> Damit habe ich meine Galle verspritzt und wuensche sonst Allen ein
> Frohes Weihnachten und ein erfolgreiches 2000.
>

Gesundheit!

MfG

Knud


Ulf Kutzner

unread,
Dec 17, 1999, 3:00:00 AM12/17/99
to
Achim Scheve wrote:

> RW>Heute kostet ein Brief ans Nordkap genauso viel wie ein Brief
> RW>innerhalb der Stadt. Ob das sinnvoll ist?
> Das ist sogar richtig, denn ein Brief ans Nordkap ist
> ja billiger als ein Brief in ein deutsches Dorf.
> Den Brief ans Nordkap braucht die Post nicht mehr in einen
> privaten Briefkasten stecken.
> Der Brief ins Ausland müsste eigentlich billiger sein.

Möchtest Du jetzt den TCV auf die Briefpost übetragen und eine
norwegische Briefmarke dazukleben? Man könnte natürlich dazu übergehhen,
in Deutschland norwegische Zielbriefmarken nur für die wichtigsten Ziele
zu verkaufen...

Ingo Gnacke

unread,
Dec 19, 1999, 3:00:00 AM12/19/99
to

Ulf´s Beitrag:

>Möchtest Du jetzt den TCV auf die Briefpost übetragen und eine
>norwegische Briefmarke dazukleben? Man könnte natürlich dazu übergehhen,
>in Deutschland norwegische Zielbriefmarken nur für die wichtigsten Ziele
>zu verkaufen...
>

Warte ´mal ab, wenn es mit Briefpost genauso privatisiert losgeht wie mit
Telefon und Strom:

Dutzende Postunternehmen werben um die Briefe des Kunden. Die Deutsche Post
AG muß ihr Netz (Briefkästen) den Fremdanbietern zur Verfügung stellen. Mit
der Wahl der Briefmarke entscheidest Du Dich dann für den Zusteller Deines
Vertrauens.

Gruß,
Ingo

Achim Scheve

unread,
Dec 21, 1999, 3:00:00 AM12/21/99
to
Reply-To: achim....@gmx.de

kutz...@mail.uni-mainz.de schrieb am 17.12.99 in der Msg A65244@MK2(Gruppe
de.etc.bahn.eisenbahn):

Hallo Ulf!

UK>Möchtest Du jetzt den TCV auf die Briefpost übetragen und eine
UK>norwegische Briefmarke dazukleben?
Ja es kann soweit kommen. Für die Zustellung bräuchte es
dann z.B. Zusatzzustellungsondermarken von UPS, sofern
die Post nicht auch noch in Norwegen zustellt.
Mit der Einführung des Euro wird es wohl nicht nur
Briefmarken mit Euroaufdruck, sondern auch noch
europaweit gültige Briefmarken geben, da vertikale
oder horizontale Konzerne bald ganz Europa
abdecken werden. Einheitsbriefmarken wird es nicht
nur in der Euro-11-Zone und in der Rest EU, sondern
auch in den Protektoraten und "selbstständigen"
Staaten geben.
Vielleicht werden die Postkonzerne den "Internationalen
Antwortschein" nacherfinden.
(Der Internationale Antwortschein ist ein Gutschein, den
man in jedem Land des Weltpostvereins kaufen kann, und
den man in jedem Land des Weltpostvereins in Briefmarken
zum Wert eines Auslandsbriefportos eintauschen kann.)
Da der Umtausch natürlich etwas unpraktisch ist,
werden die internationalen Postkonzerne sicherlich
bald auf den Trichter kommen ihn gleich als Briefmarke
zu drucken.
Neben dem einheitlichen Geld würde dies grenzüberschreitende
Reisen erleichtern.


UK>Man könnte natürlich dazu
UK>übergehhen, in Deutschland norwegische Zielbriefmarken nur für die
UK>wichtigsten Ziele zu verkaufen...
Das wäre dann DB AG Standard...

Achim


Achim Scheve

unread,
Dec 21, 1999, 3:00:00 AM12/21/99
to
Reply-To: achim....@gmx.de

Hallo Ingo!

ingo....@ksk.tronet.de schrieb am 19.12.99 in der Msg A1156@MK2(Gruppe
de.etc.bahn.eisenbahn):


IG>Warte 'mal ab, wenn es mit Briefpost genauso privatisiert losgeht wie
IG>mit Telefon und Strom:


IG>Dutzende Postunternehmen werben um die Briefe des Kunden. Die Deutsche
IG>Post AG muß ihr Netz (Briefkästen) den Fremdanbietern zur Verfügung
IG>stellen. Mit der Wahl der Briefmarke entscheidest Du Dich dann für den
IG>Zusteller Deines Vertrauens.
Nein das läuft dann ganz anders:
1.)Briefmarken gibt es bei Aldi oder bei der Post etc.
2.)Genau wie bei Telefonzellen gibt unterschiedliche
Briefkästen, die mal nebeneinander und mal verstreut
stehen. (In Köln gibt es z.B. bereits mehr als etwa 6
Telefonzellenaufsteller(Ohne Clubtelefone). Allein am
Zülpicherplatz stehen 4 verschiedene Telefonzellen.
Notdürftig brauchbar sind für mich nur die der Telekom
und eines privaten Anbieters, denn nur diese können
Tonwahl und haben 0800-My-Callingcard nicht gesperrt.
3.)Einschreiben etc. muss man je nach verwendeter
Briefmarke entweder bei Aldi um die Ecke oder
im Einkaufszentrum vor der Stadt abholen.
4.)Das Monopol der Post ist gebrochen und man braucht
sich nicht mehr über den Monopolisten aufregen.
(Inzwischen rege mich allerdings schon seit Monaten
jede Woche über den privaten Zusteller von TV-Heute
auf, der mir immer eine Zeitschrift in den Briefkasten
steckt, statt beim Nachbarn...)


Achim


Dennis Kranz

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hoi !

ua...@rz.uni-karlsruhe.de quälte ihre/seine Tastatur,um folgenden Text zu schreiben:
ua...@rz.uni-karlsruhe.de pijnigde haar/zijn toetsenbord,om volgende tekst te schrijven:

> Meines Wissens war im Viermaechtestatut die Deutsche Reichsbahn der
> sowjetischen Besatzungszone namentlich mit der Betriebsfuehrung der
> Eisenbahnen in ganz Berlin beauftragt (oder sinngemaess so, jedenfalls
> stand ausdruecklich der Name "Deutsche Reichsbahn" drin). Ob diese
> Bestimmung mit einer Umbenennung der DR hinfaellig geworden waere, war
> wohl umstritten, jedenfalls hat man den zu erwartenden statusrechtlichen
> Aerger gar nicht erst riskiert.

Einmal soll auf einem Wasserturm auf einem Bahngelände in Westberlin jemand
ein zweites D vor DR gemalt haben,was die Bahnpolizei der DDR natürlich nicht
störte,weshalb dann die Amerikaner anrückten,um das zu entfernen.


Doei !

--
| | --\ | __ | __ o /-- http://members.aol.com/DennisXXXX
| | | -/ |/ \ |/ \ \__ DEN...@DENNIS.WMB.DE
| | | | | | | | \ DEN...@WILLY-S.DE
-- -- | | | | | --/ Achtung: Signatur-Bauarbeiten
## CrossPoint v3.11 ##

Dennis Kranz

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hoi !

Wolfgan...@bland.fido.de quälte ihre/seine Tastatur,um folgenden Text zu schreiben:
Wolfgan...@bland.fido.de pijnigde haar/zijn toetsenbord,om volgende tekst te schrijven:

> Der Name stammt übrigens von um 1920, als die meisten Staatsbahnen der
> Länder des Reichs miteinander verschmolzen wurden, und ist keine
> Schöpfung
> der kurzen 1000 Jahre.

Die Nederlandse Spoorwegen (NS) hießen übrigens eine Zeitlang
Staatsspoorwegen - Abkürzung SS - ob die Abkürzung erst nach 1945 geändert
wurde,weiß ich allerdings nicht.

Dennis Kranz

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hoi !

chg0...@linux.zrz.TU-Berlin.DE quälte ihre/seine Tastatur,um folgenden Text zu schreiben:
chg0...@linux.zrz.TU-Berlin.DE pijnigde haar/zijn toetsenbord,om volgende tekst te schrijven:

> Badische Anilin- und Soda-Fabrik war noch nie in Baden. Es gibt auch
> viele Verkehrsbetriebe, die nach der Stillegung ihrer Strassenbahn den
> Namensbezeichnung "Strassenbahn" beibehalten haben. Namen sind eben
> Namen.

Hagener Straßenbahn AG
Vestische Straßenbahnen GmbH

Mathias Hiller

unread,
Mar 3, 2000, 3:00:00 AM3/3/00
to
On 01 Mar 2000 07:31:00 +0200, den...@willy-s.de (Dennis Kranz) wrote:

>Einmal soll auf einem Wasserturm auf einem Bahngelände in Westberlin jemand
>ein zweites D vor DR gemalt haben,was die Bahnpolizei der DDR natürlich nicht
>störte,weshalb dann die Amerikaner anrückten,um das zu entfernen.

Der Wasserturm gehörte zum Bw Gesundbrunnen. Da der Bezirk Wedding im
französischen Sektor lag, setzen nicht die Amerikaner sondern
französische Soldaten im Oktober 1961 die Entfernung des ersten "D"
durch. Allerdings schien das fette schwarze D unter der weißen Farbe
noch lange hindurch ...

Joachim Schmid

unread,
Mar 3, 2000, 3:00:00 AM3/3/00
to
Dennis Kranz schrieb:

>
> > Badische Anilin- und Soda-Fabrik war noch nie in Baden. Es gibt auch
> > viele Verkehrsbetriebe, die nach der Stillegung ihrer Strassenbahn den
> > Namensbezeichnung "Strassenbahn" beibehalten haben. Namen sind eben
> > Namen.
>
> Hagener Straßenbahn AG
> Vestische Straßenbahnen GmbH

Maschinenfabrik Esslingen AG - bis heute!

Joachim

Will Berghoff

unread,
Mar 4, 2000, 3:00:00 AM3/4/00
to

Dennis Kranz <den...@willy-s.de> schrieb in im Newsbeitrag:
7VtBA...@p0001015.willy-s.de...

> Die Nederlandse Spoorwegen (NS) hießen übrigens eine Zeitlang
> Staatsspoorwegen - Abkürzung SS - ob die Abkürzung erst nach 1945
geändert
> wurde,weiß ich allerdings nicht.

Hei Dennis, warst Du in Urlaub ? Lange nix gehört...

Es gab in NL verschieden Bahngesellschaften, zur Zeit der Staatsspoor
z.B. auch die Centraalspoor. Sie hatten eigene Bahnhöfe, wie ich in
meiner Den Haager Jugendzeit noch an den Bahnhöfen lesen konnte. Nach
der Fusion der einzelnen Bahnen entsand die NS. Aber an der Geschichte
sitzt Du doch etwas näher dran, oder?

Gruß
Will


Dennis Kranz

unread,
Mar 4, 2000, 3:00:00 AM3/4/00
to
Hoi !

WBerghoff@... quälte ihre/seine Tastatur,um folgenden Text zu schreiben:
WBerghoff@... pijnigde haar/zijn toetsenbord,om volgende tekst te schrijven:

> Hei Dennis, warst Du in Urlaub ? Lange nix gehört...

Eher umgekehrt,ich war nicht im Urlaub und hatte keine Zeit und gerade bin
ich im Urlaub und arbeite meinen Rückstand auf :-)

> der Fusion der einzelnen Bahnen entsand die NS. Aber an der Geschichte
> sitzt Du doch etwas näher dran, oder?

Im WWW findet sich bestimmt was,aus dem Kopf wußte ich halt nix. Oder in dem
Buch vom NL-Spoorwegmuseum steht vielleicht was,aber das habe ich zu Hause.

Claus Färber

unread,
Mar 4, 2000, 3:00:00 AM3/4/00
to
Dennis Kranz <den...@willy-s.de> schrieb/wrote:

> Die Nederlandse Spoorwegen (NS) hießen übrigens eine Zeitlang
> Staatsspoorwegen - Abkürzung SS - ob die Abkürzung erst nach 1945 geändert
> wurde,weiß ich allerdings nicht.

Als ob die neue Abkürzung viel besser wäre...

Claus

--
Claus André Färber <http://www.faerber.muc.de>
PGP: ID=1024/527CADCD FP=12 20 49 F3 E1 04 9E 9E 25 56 69 A5 C6 A0 C9 DC

Frank Berno Timm

unread,
Mar 5, 2000, 3:00:00 AM3/5/00
to
habe heute gelesen, die DR sei nie umbenannt worden, weil man sonst fürchtete,
die Bedienung in Westberlin zu verlieren. Muß nicht stimmen, kann aber.
Gruß
fbt

Dennis Kranz schrieb:

Alfred Weiss

unread,
Mar 5, 2000, 3:00:00 AM3/5/00
to
Am 01 Mar 2000 07:34:00 +0200 schrieb den...@willy-s.de (Dennis
Kranz):

>Wolfgan...@bland.fido.de quälte ihre/seine Tastatur,um folgenden Text zu schreiben:


>
>> Der Name stammt übrigens von um 1920, als die meisten Staatsbahnen der
>> Länder des Reichs miteinander verschmolzen wurden, und ist keine
>> Schöpfung der kurzen 1000 Jahre.

1920 wurden die Länderbahnen zur DRG (Deutesche
Reichsbahngesellschaft) vereinigt. Im Jahr 1936 wurde die DRG zur DR.
Es gibt in dem Buch "Reichsbahn ohne Reich" Band 1 von Robin Garn
(Hrsg), erschienen im Lok Report Verlag (ISBN: 3-921980-52-6) auf
Seite 14 den Versuch einer Erklärung warum der Name DR in der DDR
verblieben ist.

HTH

Albert Koch

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
"Claus Färber" <claus+...@faerber.muc.de> schreef in bericht
news:7$CBKO...@faerber.muc.de...

> Dennis Kranz <den...@willy-s.de> schrieb/wrote:
> > Die Nederlandse Spoorwegen (NS) hießen übrigens eine Zeitlang
> > Staatsspoorwegen - Abkürzung SS - ob die Abkürzung erst nach 1945
geändert
> > wurde,weiß ich allerdings nicht.
>
> Als ob die neue Abkürzung viel besser wäre...

Die SS war einer der zwei Eisenbahnunternehmen der 1938 zur NS
fusionierten.

Albert.

Wolfgang Broeker

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
Dennis Kranz zitierte (ich sehe den Ursprungsartikel nicht mehr):

> > Badische Anilin- und Soda-Fabrik war noch nie in Baden.

Das Unternehmen wurde 1865 in Mannheim/Baden gegründet
und siedelte erst später nach Ludwigshafen über.

Gruß - Wolfgang

--
*** Don't Call Us, We'll Call You ***
*** Mon, 06 Mar 2000 18:15 +0100 ***

Ekkehard Schwarz

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
Am 04 Mar 2000 18:59:00 +0100, schrieb den...@willy-s.de (Dennis
Kranz):

>WBerghoff@... quälte ihre/seine Tastatur,um folgenden Text zu schreiben:


>
>> Hei Dennis, warst Du in Urlaub ? Lange nix gehört...
>
>Eher umgekehrt,ich war nicht im Urlaub und hatte keine Zeit und gerade bin
>ich im Urlaub und arbeite meinen Rückstand auf :-)

Das merkt man: Beiträge zu Threads, zu denen ich schon gar keinen
Bezug mehr finde...
(Aber macht nichts - besser spät als nie...)

Gruß
E.S.

--
***********************************************
* Noch *300* Tage bis zum Jahrtausendwechsel! *
***********************************************

Ekkehard Schwarz

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
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Am Fri, 03 Mar 2000 22:20:54 +0100, schrieb Mathias Hiller
<m...@snafu.de>:

>Der Wasserturm gehörte zum Bw Gesundbrunnen. Da der Bezirk Wedding im
>französischen Sektor lag, setzen nicht die Amerikaner sondern
>französische Soldaten im Oktober 1961 die Entfernung des ersten "D"
>durch. Allerdings schien das fette schwarze D unter der weißen Farbe
>noch lange hindurch ...

Das möchte ich mal als Aufhänger für ein anderes Thema nehmen:
Alte Anschriften an Bahngebäuden oder entlang von Bahnstrecken, die
irgendwann übermalt wurden und teilweise nach Jahrzehnten wieder zum
Vorschein kommen.

Das erste Beispiel dieser Art war mir schon in den 80er-Jahren in
Walkenried aufgefallen. Dort war und ist an einem Güterschuppen auf
der Südseite noch relativ deutlich der Spruch "Räder müssen rollen
für den Sieg" zu erkennen.
Dieselben Worte finden sich auch an der Straßenfront eines Neben-
gebäudes, hier noch fortgesetzt mit der Zeile "Unnötige Reisen
verlängern den Krieg". Diese Anschrift ist allerdings nur noch bei
günstigem Lichteinfall zu erkennen, und nur zu entziffern, wenn
man den Text kennt.

Derselbe Spruch ist auch an einem Gebäude des Bahnhofs Blankenheim
Teilungsbf zu sehen, ein Foto hiervon habe ich unter
http://online-club.de/~rp18133/blankenh.htm
bereitgestellt.

Ein anderer Spruch - aus einer anderen Zeit - ist mir am Bahnhof
Blankenburg (Harz) aufgefallen. Hier stehen an einem Industriegebäude
an der Gleisseite die Worte "Arbeiterklasse und Intelligenz kämpfen
solidarisch gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands".

Wer kennt ähnliche Fälle oder hat evt. entsprechende Bilder?

Holger Kötting

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Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
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In article <38c3ec45...@news.online-club.de>,

Ekkehard...@gmx.de (Ekkehard Schwarz) writes:
|> Wer kennt ähnliche Fälle oder hat evt. entsprechende Bilder?

Oberhalb des Blankenheimer Trennungsbahnhofs duerfte auch noch immer der
RMR-Spruch zu lesen sein, in Wega (bei Bad Wildungen) war das meines Wissens
noch bis in die 80er zu sehen.
In Bad Lausick an der Gueterhalle vor etwa 3 Jahren noch zu sehen "Alle Kraft
dem Fuenfjahresplan".
Und an einem Gebaeude vor dem Bahnhof in Jerichow "Die Nationale Front kaempft
fuer die Einheit Deutschlands".

Reicht das?

Mathias Hiller

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Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
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On Mon, 06 Mar 2000 17:36:01 GMT, Ekkehard...@gmx.de (Ekkehard
Schwarz) wrote:

>Das möchte ich mal als Aufhänger für ein anderes Thema nehmen:
>Alte Anschriften an Bahngebäuden oder entlang von Bahnstrecken, die
>irgendwann übermalt wurden und teilweise nach Jahrzehnten wieder zum
>Vorschein kommen.

In *den* ;-) deutschen Ostgebieten legte Polen einen ganz besonderen
Eifern an den Tag, um jede deutsche Spur zu verwischen. Aber fahre mal
die Strecke an der Pommerschen Küste, also über Gdingen hinaus über
Neustadt nach Stargard ... An vielen kleinen Postengebäuden ist die
polnische Kilometrierung abgewaschen und die alte -- teils mager,
teils klar und deutlich -- wieder sichtbar.

Martin Ebert

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Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
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Ekkehard Schwarz schrieb:

> Alte Anschriften an Bahngebäuden oder entlang von Bahnstrecken, die
> irgendwann übermalt wurden und teilweise nach Jahrzehnten wieder zum
> Vorschein kommen.

Nun, mit politischen Losungen kann ich nicht dienen.
Aber Biederitz bei MD bietet jede Menge Stationsnamenschilder
aus den verschiedenen Epochen, soweit ich aus dem voellig
verdreckten Fenster der RE sehen konnte.

Martin Ebert

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