wer kann mir sagen ob es eine Vorschrift gibt, wie hoch der Abstand zwischen der
Weiche und einem Achszähler sein muß, wenn letzterer diese Weiche und ggf. auch
das zurückliegende Gleis frei melden soll. Gibt es da Beschränkungen, Stichwort:
Durchrutschweg? Wenn ja, wo steht das?
Danke
Jenny
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Jenny Zower wrote:
> wer kann mir sagen ob es eine Vorschrift gibt, wie hoch der Abstand zwischen der
> Weiche und einem Achszähler sein muß, wenn letzterer diese Weiche und ggf. auch
> das zurückliegende Gleis frei melden soll. Gibt es da Beschränkungen, Stichwort:
> Durchrutschweg? Wenn ja, wo steht das?
Erstmal nur eine Regelung, daß Fahrzeuge, die den Weichenbereich noch nicht
ange-
schnitten haben, sich an grenzzeichenfreier Stelle aufhalten. Gehört eine Weiche
oder Kreuzung teilweise zu einem D-Weg, so wirkt sich das nicht auf die Montage
der Gleisfreimeldung aus - dies Faktum wird vielmehr so behandelt, daß es als
unwahrscheinlich betrachtet wird, daß beide Züge, die Fahrstraßen mit
ineinander-
laufenden D-Wegen befahren, gleichzeitig durchrutschen.
cu Sonni
Beherrscht ihr das denn inzwischen? M.W. werden in beiden ESTW-Bauarten
nach wie vor auch die stumpf im D-Weg liegenden Weichen wie die zwischen
Start und Ziel liegenden Weichen behandelt, also verschlossen, weshalb
nur gegenläufig überlappte D-Wege, die sich nicht in der Stellung der
Weichen unterscheiden möglich sind.
Gruß
Steffen
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Steffen Buhr, Berlin, Germany
eMail ans from geht ungelesen nach /dev/tonne
Sollte in der DS 891 - RL für die Isolierung von Gleisen und Weichen -
zu finden sein (ich habe keine).
Am Weichenschenkel hat im DV-Gebiet (ex DR) der Abschnitt über das
Grenzzeichen der Weiche hinaus 3,5 Meter weiter zu reichen (wg.
Fahrzeugüberhang). Kann dies nicht eingehalten werden so ist die Weiche
im Stellwerk als nicht grenzzeichenfrei isoliert zu projektieren.
Vor der Weichenspitze ist beim ausschließlichen Rangieren mit
gesicherten Rangierfahrstraßen nichts besonderes zu beachten. Bei freiem
Rangieren ist i.d.R. eine Vorstoßisolierung von 14 Metern erforderlich,
abhängig von Rangiergeschwindigkeit und Weichenumstellzeit. D.h. der bei
noch nicht besetztem Abschnitt eingeleitete Umstellvorgang muß
abgeschlossen sein bevor die auf die Weiche zufahrende Rangierfahrt die
Weichenspitze erreicht.
> Gibt es da Beschränkungen, Stichwort:
> Durchrutschweg? Wenn ja, wo steht das?
Mit dem D-Weg hat das nichts zu tun. Der erforderliche D-Weg wird
bestimmt und die tatsächlich dafür benötigten Abschnitte werden dann
festgelegt. Daher ist der tatsächlich vorhandene D-Weg meist etwas
länger als der erforderliche.
s/D-Weg/freigeprüfte Bereich
6 m vom Grenzzeichen entfernt; wenn im anschließenden Gleis Züge stehen
können, die sich strecken, dann 10 m. Besondere Streckschutzabschnitte
werden heute kaum noch eingerichtet, weil der Aufwand zu groß ist.
An der spitzen Seite:
Eine direkte Vorschrift kenne ich nicht, theoretisch kann man den Az
direkt vor die Spitze der Weichenzunge legen, praktisch macht man das
natürlich nicht (höchstens in speziellen Fällen). Ich habe den Az immer
3 m vor der Weichenspitze geplant, damit man die Weiche auswechseln
kann, ohne den Az auszubauen.
Besonderheit: Wenn frei rangiert wird, die Weichen also nicht
fahrstraßenmäßig verschlossen sind, dann ist eine "Vorlauflänge" zu
beachten. Das bedeutet, dass die Weiche genügend Zeit haben muss, eine
Endlage zu erreichen, während von der spitzen Seite ein Fahrzeug kommt.
Diese Länge hängt von der Umstellzeit und der maximalen Geschwindigkeit
des Fahrzeuges ab.
Stichwort:
> Durchrutschweg? Wenn ja, wo steht das?
D-Weg ist nun eine andere Baustelle. Beide Tatsachen müssen bei der
Planung natürlich beachtet werden. Wenn das Ende eines D-Weges in die
Weiche hineinragt, dann wird er eben verlängert, bis der nächste Az
kommt. Das Ende des D-Weges hängt von dessen Länge und vom Standort des
Zielsignals ab.
Uli.
--
Uli Maschek
Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung
Tel: 05 31/3 91-33 96
http://www.ivev.bau.tu-bs.de/info/maschek/
Privat: http://www.maschexx.de
Steffen Buhr wrote:
> Walter Sonnenberg wrote:
> >
> > , daß es als
> > unwahrscheinlich betrachtet wird, daß beide Züge, die Fahrstraßen mit
> > ineinander-
> > laufenden D-Wegen befahren, gleichzeitig durchrutschen.
>
> Beherrscht ihr das denn inzwischen? M.W. werden in beiden ESTW-Bauarten
> nach wie vor auch die stumpf im D-Weg liegenden Weichen wie die zwischen
> Start und Ziel liegenden Weichen behandelt, also verschlossen, weshalb
> nur gegenläufig überlappte D-Wege, die sich nicht in der Stellung der
> Weichen unterscheiden möglich sind.
Ne - die D-Wege der gleichen Richtung im Bereich über 50 m nach dem Zielsignal
werden - so projektiert - nicht verschlossen.
:=) Sonni
> Beherrscht ihr das denn inzwischen? M.W. werden in beiden ESTW-Bauarten
> nach wie vor auch die stumpf im D-Weg liegenden Weichen wie die zwischen
> Start und Ziel liegenden Weichen behandelt, also verschlossen, weshalb
> nur gegenläufig überlappte D-Wege, die sich nicht in der Stellung der
> Weichen unterscheiden möglich sind.
Ist das nicht lebensgefährlich? Wenn doch mal zwei Züge durchrutschen,
prallen sie frontal aufeinander. Diesen Fall würde ich als ersten
ausschließen.
chg
Man geht ebenso wie bei zusammenlaufenden D-Wegen nicht davon aus das
beide Züge gleichzeitig durchrutschen. Ich kenne aber keinen Fall wo man
gegenläufige D-Wege hat.
Das ist Eisenbahnlogik, und da wir hier in d.e.b.e sind, auch völlig
richtig.
Bei Stadtbahnen sieht man das aber teilweise anders. Dort darf es kein
Überlappen von D-Wegen geben, weder in gleicher Richtung noch in
Gegenrichtung. Begründung: Bei Stadtbahnen sei die Wahrscheinlichkeit
des Durchrutschens deutlich höher.
Gruß
Hartmut Schubert
[Durchrutschwege]
> Ist das nicht lebensgefährlich? Wenn doch mal zwei Züge durchrutschen,
> prallen sie frontal aufeinander. Diesen Fall würde ich als ersten
> ausschließen.
Es ist die Philosophie der Eisenbahn-Sicherungstechnik: zwei Leute müssen
gleichzeitig einen Fehler machen, damit etwas passieren kann. Der Fehler
eines einzelnen darf nicht zum Unfall führen.
Grüße,
Max
--
DPT I und II DB online! http://www.dpt-online.de * Maximilian Gauger *
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Nachdem sich diese Lücke zeigte, wurde sie aber geschlossen.
>> Beherrscht ihr das denn inzwischen? M.W. werden in beiden ESTW-Bauarten
>> nach wie vor auch die stumpf im D-Weg liegenden Weichen wie die zwischen
>> Start und Ziel liegenden Weichen behandelt, also verschlossen, weshalb
>> nur gegenläufig überlappte D-Wege, die sich nicht in der Stellung der
>> Weichen unterscheiden möglich sind.
>
>Ne - die D-Wege der gleichen Richtung im Bereich über 50 m nach dem Zielsignal
>werden - so projektiert - nicht verschlossen.
>
>:=) Sonni
Und uns bläuen bestimmte fachtechnische Prüfer ein, dass alle Weichen
zu verschließen seien, wo immer das auch festgelegt ist.
Woher aber die 50 m? Die sind in keiner mir bekannten Richtlinie
definiert.
Fragt sich
Fred
Fred Sonnenrein
Braunschweig
>>Ne - die D-Wege der gleichen Richtung im Bereich über 50 m nach dem Zielsignal
>>werden - so projektiert - nicht verschlossen.
>>
>>:=) Sonni
>
>Und uns bläuen bestimmte fachtechnische Prüfer ein, dass alle Weichen
>zu verschließen seien, wo immer das auch festgelegt ist.
Die R 819 laesst eindeutig zu, dass von einem Verschluss stumpf
befahrener Weichen im D-Weg abgesehen werden darf. Mir ist keine
Richtlinie bekannt, die etwas Gegenteiliges festlegt.
>Woher aber die 50 m? Die sind in keiner mir bekannten Richtlinie
>definiert.
Dazu nur eine Vermutung:
Die FV schreibt fuer Zugfahrten ohne Hauptsignal einen D-Weg von 50 m
vor. Das bedeutet, dass Zugstrassen im Stadium "FUeM blinkend" einen
technisch gesicherten D-Weg von 50 m beinhalten muessen. Da aber "FUeM
blinkend" ansich noch keinen D-Weg kennt sondern nur die richtige
Stellung und den Verschluss der Fahrwegweichen prueft, kann man diese
D-Weg-Sicherung wahrscheinlich nur dadurch erreichen, dass man die
ersten 50 m hinter dem Zielsignal bei der Fahrstrassenbildung als wie
zum befahrenen Teil der Zugstrasse gehoerig behandelt. Moeglicherweise
behaelt man, um eine unnoetige Verkomplizierung der Software zu
vermeiden, dieses Prinzip dann auch bei den vollwertig gesicherten
Zugtrassen (FUeM Ruhelicht) bei. Ansonsten muesste man die ersten 50 m
des D-Weges ja beim Erreichen des Stadiums "FUeM Ruhelicht"
nachtraeglich abwerten und den bereits bestehenden Verschluss der stumpf
befahrenen Weichen wieder aufheben.
Da ich die ESTW-Software nicht im Detail kenne, ist das aber wirklich
nur eine Vermutung.
Gruss,
Joern Pachl