Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Literatur zur Kleinbahn Freienwalde - Zehden

56 views
Skip to first unread message

Holger Paulsen

unread,
Jan 2, 2002, 2:32:21 PM1/2/02
to
Irgendwie interessiert mich diese Strecke. Was gibt es dazu
Gedrucktes? Den Artikel von Rolf Löttgers im Lok Magazin 196
kenne ich. Im "Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen:
Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern" von Erich Preuß soll
auch was drinstehen. Dieses Buch könnte ich wohl
antiquarisch erwerben (30-40 EUR), aber lohnt sich der
Schmöker?

Und außerdem: gibt es noch mehr?


Holger

Mathias Hiller

unread,
Jan 2, 2002, 4:06:05 PM1/2/02
to
On 02 Jan 2002 20:32:21 +0100, Holger Paulsen
<pau...@mobile.in-berlin.de> wrote:

>Und außerdem: gibt es noch mehr?

Berliner Verkehrsblätter und/oder die Verkehrsgeschichtlichen Blätter
brachten was zu der Strecke.

--
Gruß
Mathias +++ m...@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++

Armin Muehl

unread,
Jan 2, 2002, 5:05:44 PM1/2/02
to
On Wed, 02 Jan 2002 22:06:05 +0100, Mathias Hiller <m...@snafu.de>
wrote:

>>Und außerdem: gibt es noch mehr?
>
>Berliner Verkehrsblätter und/oder die Verkehrsgeschichtlichen Blätter
>brachten was zu der Strecke.

In den beiden Buechern ueber die Tecklenburger Nordbahn (Zeunert und
Jubilaeumsschrift von 1980) sind Informationen und Bilder zu den
Fahrzeugen zu finden, die es von dieser Bahn ins Muensterland
verschlagen hat.

Beide Buecher sind allerdings schon lange vergriffen und auch
antiquarisch kaum zu bekommen.

Bei Bedarf kann ich dir die Kapitel ueber Fahrzeuge kopieren.

Armin

--
Armin Muehl

http://www.muehlenroda.de (Muehl privat)

http://home.t-online.de/home/muehl.armin/mfm.htm
(Muensterlaendisches Feldbahnmuseum e.V.)

Mathias Hiller

unread,
Jan 2, 2002, 8:55:48 PM1/2/02
to
On Wed, 02 Jan 2002 22:05:44 GMT, armin...@gmx.de (Armin Muehl)
wrote:

>Bei Bedarf kann ich dir die Kapitel ueber Fahrzeuge kopieren.

Schick' doch mal bitte 'ne Kopie an Holger oder mich. Die
Feinverteilung bekommen wir dann schon irgendwie hin, vielleicht beim
nächsten BSE.

Wenn ich nach Niederwutzen oder Königsberg/Neumark fahre, schau ich
immer mal nach Resten der Strecke. Außer dem Bahndamm sieht man aber
nix.

Armin Muehl

unread,
Jan 3, 2002, 11:22:37 AM1/3/02
to
On Thu, 03 Jan 2002 02:55:48 +0100, Mathias Hiller <m...@snafu.de>
wrote:

>Schick' doch mal bitte 'ne Kopie an Holger oder mich. Die


>Feinverteilung bekommen wir dann schon irgendwie hin, vielleicht beim
>nächsten BSE.

Holger hat mich schon angemailt. Die Kopien gehen naechste Woche raus.

Uwe Metzner

unread,
Jan 8, 2002, 3:32:27 PM1/8/02
to
Holger Paulsen schrieb in Nachricht <87y9jgv...@mobile.in-berlin.de>...

[...]
:
:Und außerdem: gibt es noch mehr?
:

z.B. aus d.a.e. einen "RB" von Thorsten Meinecke von 1996, den ich
hier noch in einer Ecke der Platte gefunden habe:

_____


From: kae...@aglaia.aball.de (Thorsten Meinecke)
Newsgroups: de.alt.eisenbahn
Subject: Hohenwutzen--Osinow Dl. (was: Eisenbahngrenzuebergaenge)
Date: 16 Dec 1996 23:53:30 +0100
Organization: none. Location: Berlin, Germany

><philip...@po.uni-stuttgart.de> schreibt:
>> 7 Rosow - Szczecin 2 5
>> 8 Neu Rudnitz - Siekierki -- -- ausser Betrieb,

Dazwischen liegt
Hohenwutzen - Niederwutzen (jetzt Osinow Dolny), abgebaut.

Ursprünglich Teil der Strecke Bad Freienwalde--Zehden (jetzt Cedynia),
vermutlich bereits durch Kriegshandlungen unterbrochen, daher kein
späterer Grenzübergang, so kreuzen sich hier doch eine Staatsgrenze
und die Spuren lokaler Eisenbahngeschichte.

Gestern, vor meinem Sonntagsspaziergang, wußte ich noch nichts von
dieser Strecke. Eigentlich wollte ich mir den Zustand der ex-KBS
206.61 Bad Freienwalde--Angermünde anschauen (wann genau wurde diese
überhaupt eingestellt? Vor der Wende KBS 922, dann 93-94 noch KBS 295,
jedenfalls bestand 1995 die Tabelle 206.61 nur noch aus dem Vermerk
"Reiseverkehr eingestellt").

Anreise von Bernau mit RE, in dem 2 Wagen Bom 280.1 mitliefen. Umstei-
gen in Eberswalde, in die "beschleunigte" RB nach Frankfurt(O) (hält
nicht in Altranft :-). In Bad Freienwalde [Oder] befinden sich un-
mittelbar sich an der Westausfahrt Gebäude für einen Schrankenposten
und zwei Stellwerke, nur eins der letzteren ist noch besetzt. Auf
der Ostseite gibt's (wohl eher: gab's) noch'n Stw.

Etwa bis zum Freienwalder Klärwerk, einige hundert Meter in der Kurve
der Angermünder Strecke nach Norden, finden sich blanke Gleise. Bis
dort waren früher Rangierfahrten erlaubt (weiße Tafel), bis dahin fin-
den sie wohl immer noch statt, jetzt steht dort die rote Tafel (um
genau zu sein: sie liegt stattdessen. Umgefahren?). Auf einem Neben-
gleis der Kurve steht ein A-gepinselter Güterwagen Saap, max. 100 t,
zwei Drehgestelle mit drei Achsen.

Hinterm Klärwerk sieht das Gleis vollständig verrottet aus.

Ein wenig Geografie der Gegend: dem Eberswalder Urstromtal in Ost-West-
Richtung folgt die Bahn nach Eberswalde. Nördlich davon erstreckt sich
der pommersche Endmoränenrücken, einen Teil davon bildet die von einem
Altarm der Oder umflossene "Insel" Neuenhagen. Während das Odertal nur
wenige Meter über Meeresniveau liegt und völlig eben ist, erreichen die
eiszeitlichen Hügellandschaften drumherum Höhen von über 100 m. Ihnen
ist die Entstehung zahlreicher Tonlagerstätten zu verdanken, die seit
1871 ausgebeutet wurden und Rohstoff zahlreicher Ziegeleien waren.

Die Strecke Bad Freienwalde--Angermünde umfährt die Neuenhagener Insel
westlich in einer weiten Kurve. Die Strecke Bad Freienwalde--Zehden
jedoch zweigt gleich hinter der Brücke über die Alte Oder ab, sie führt
erst über einen ansteigenden Damm, dann durch Einschnitte um einen
90-m-Berg herum, auf die Ortschaft Neuenhagen zu. Diese Brücke mag
früher ebenso zweigleisig gewesen sein wie der Abschnitt bis Freienwalde.

Auf den ersten hundert Metern des Dammes liegen noch Holzschwellen. Die
Einschnitte durch die Hügelkette wurden zur Baustoffgewinnung benutzt
und durch Abbau erweitert. Vom Hp Schiffmühle (?) existiert noch eine
Bahnsteigkante. Dann führt die Strecke an alten Tongruben vorbei, jetzt
Naturschutzgebiet, an einem alten Ringofen, ein historisches Baudenkmal.

Der ehem. Bahnhof "Neuenhagen Kreis Bad Freienwalde (Oder)", so steht's
noch am ehem. Güterschuppen, ist jetzt ein frisch verputztes Wohnhaus.
Dahinter befindet sich auf der alten Trasse die Zufahrt zur "Siedlungs-
abfalldeponie Neuenhagen". Oh, oh.

Genau: Es stellt sich heraus, dank einer Ausstellung auf dem Gelände
der Altglietzener Ziegelei, vormals VEB Ziegel-/Dränrohrwerk Bad Freien-
walde BT Altglietzen, oder so ähnlich, daß 1956 die Tongrube Neuenhagen
aufgeschlossen wurde. Die Bahnstrecke wurde dadurch endgültig unter-
brochen; sie mag schon vorher stillgelegt gewesen sein -- oder wenig-
stens noch bis Hohenwutzen betrieben. Für den Betrieb einer 600-mm-
Feldbahn zwischen Grube und Ziegelwerk war das noch liegende Gleis
brauchbar, die eine Schiene wurde gelöst und um 835 mm versetzt wieder
befestigt. Das Ergebnis läßt sich heute noch in Resten besichtigen!
(Dabei könnte es sich auch um asymmetrisch auf den alten Schwellen mon-
tierte Schienen mit Feldbahnprofil handeln, wenn es denn sowas gibt).

Weiter zum "Bahnhof" Alt Glietzen (alte Schreibweise), der hat die Größe
einer Doppelgarage, wie diese zwei Türen, und wird wie eine solche ge-
nutzt: Als Lager für allerlei Gerümpel. Gleich daneben auf dem ehem.
Bahnsteig hat die Kolchose eine (Kraft-)Fahrzeugwaage errichtet.

Die Spur der Trasse verliert sich am Rande des Parkplatzes von Hohen-
wutzen, es gibt nur einen, der dafür recht groß ist, denn Menschenmassen
wollen selbst an einem verregneten Dezembertag mal so richtig günstig
einkaufen gehen. Ein freistehendes Gebäude läßt sich durch seine Lage
als ehemaliger Bahnhof Hohenwutzen identifizieren, an seinem Äußeren
deutet darauf nichts hin. Wartezeit bei Ein- und Ausreise ca. 15 min,
Übergang nur für Fußgänger. Die Brücke wird derzeit saniert. Sie müßte
(ganz früher) mal eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke gewesen
sein.

Zu Füßen einer geisterhaften Industrieruine in Osinow Dolny hat sich in
leerstehenden Werkshallen ein Kaufhaus angesiedelt, und der Bazar (gün-
stige Einkaufsgelegenheit). An der Ostseite des Marktgeländes liegt ein
Kiefernwäldchen, eine seltsame Spur führt da hinein, mit eigenartigen,
regelmäßigen Querrillen, die alte Bahnstrecke Bad Freienwalde--Zehden,
dort liegen rechtwinklig zur Trasse Betonplatten, eine Bahnsteigkante,
hier war der Hp Niederwutzen...

--Thorsten


_____

der Thread ging dann noch weiter und dürfte sich sicher auch in dem einen
oder anderen Archiv finden.


--
_________________________________________________________________________
|
Uwe `.pro' Metzner | Wer sich erfüllen kann, was er mag,
Wiedebachstraße | weiß bald nicht mehr, was er wünschen soll.
Leipzig |
| (Robert Musil in "der Mann ohne Eigenschaften")
_________________________________________________________________________

Mathias Hiller

unread,
Jan 8, 2002, 3:49:13 PM1/8/02
to
On Tue, 8 Jan 2002 21:32:27 +0100, "Uwe Metzner"
<ADS_ANKER_D...@compuserve.com> wrote:

>als ehemaliger Bahnhof Hohenwutzen identifizieren, an seinem Äußeren
>deutet darauf nichts hin. Wartezeit bei Ein- und Ausreise ca. 15 min,
>Übergang nur für Fußgänger. Die Brücke wird derzeit saniert. Sie müßte
>(ganz früher) mal eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke gewesen
>sein.

Kleine Ergänzung: Die Brücke ist längst saniert und der Autoverkehr
roltt ...

>Zu Füßen einer geisterhaften Industrieruine in Osinow Dolny hat sich in
>leerstehenden Werkshallen ein Kaufhaus angesiedelt, und der Bazar (gün-
>stige Einkaufsgelegenheit). An der Ostseite des Marktgeländes liegt ein

Das Ding heißt hochtrabend "Oder-Center Berlin" ;-)
Vom Abschnitt Niederwutzen--Zehden ist noch recht gut der Bahndamm
sichtbar.

Eine weitere interessante Strecke ist die etwas südlich verlaufende
Bahn Wriezen--Jädickendorf, die Verlängerung der Wriezener Bahn.
Zwischen Weihnachten und Silvester 2001 habe ich mich dort umgeschaut:
Die Anlagen sind erhalten. Aber selbst zwischen Klepzig und
Jädickendorf dürfte seit einigen Jahren nichts mehr gefahren sein.

Das Stellwerk im Bahnhof Alt Rüdnitz ist ebenfalls ausgebaut worden.
Der Bahnhof selber wird als Wohnhaus genutzt. Die ganze Strecke dürfte
wohl landschaftlich eine der reizvollsten in der Berliner Umgebung
sein.

Hans-Jürgen Schulz

unread,
Jan 9, 2002, 5:15:22 AM1/9/02
to

Mathias Hiller schrieb:

>
> Eine weitere interessante Strecke ist die etwas südlich verlaufende
> Bahn Wriezen--Jädickendorf, die Verlängerung der Wriezener Bahn.
> Zwischen Weihnachten und Silvester 2001 habe ich mich dort umgeschaut:
> Die Anlagen sind erhalten.

Zwischen Wriezen und Oderbrücke aber abgebaut!

> Aber selbst zwischen Klepzig und
> Jädickendorf dürfte seit einigen Jahren nichts mehr gefahren sein.

Ist hier eigentlich noch eine Bafahrung möglich oder auch schon zugewachsen
bzw. Schienenklau feststellbar?


Hans-Jürgen

Mathias Hiller

unread,
Jan 9, 2002, 5:35:49 AM1/9/02
to
On Wed, 09 Jan 2002 11:15:22 +0100, Hans-Jürgen Schulz
<hans-juer...@archit.uni-weimar.de> wrote:

>Zwischen Wriezen und Oderbrücke aber abgebaut!

Komplett abgebaut? Wann war das?

>Ist hier eigentlich noch eine Bafahrung möglich oder auch schon zugewachsen
>bzw. Schienenklau feststellbar?

Schienenklau habe ich nicht feststelle können. Ansonsten kann man
wenigstens langsam drüberfahren.

Hans-Jürgen Schulz

unread,
Jan 9, 2002, 6:54:08 AM1/9/02
to

Mathias Hiller schrieb:

> On Wed, 09 Jan 2002 11:15:22 +0100, Hans-Jürgen Schulz
> <hans-juer...@archit.uni-weimar.de> wrote:
>
> >Zwischen Wriezen und Oderbrücke aber abgebaut!
>
> Komplett abgebaut? Wann war das?

In Wriezen lagen im Oktober 2000 noch auf ca. 500 Meter die Gleise in der
Ausfahrt, ab dort definitiv abgebaut. Wie es einige Kilometer weiter aussieht,
weiß ich nicht genau, aber ich vermutete man hätte dann alles und nicht nur ein
Stückchen weggenommen.


> >Ist hier eigentlich noch eine Befahrung möglich oder auch schon zugewachsen


> >bzw. Schienenklau feststellbar?
>
> Schienenklau habe ich nicht feststelle können. Ansonsten kann man
> wenigstens langsam drüberfahren.

...ohne freischneiden zu müssen?


hjs

Mathias Hiller

unread,
Jan 9, 2002, 6:02:30 PM1/9/02
to
On Wed, 09 Jan 2002 12:54:08 +0100, Hans-Jürgen Schulz
<hans-juer...@archit.uni-weimar.de> wrote:

>...ohne freischneiden zu müssen?

Ohne. Das einzige sind die Grasbüschel in den Straßeüberfahrten. Aber
das sollte 'ne halbwegs vernünftige Lok sich schon freischieben. Mitte
der 90er gab es auf der Strecke noch heftigen Güterverkehr zur
Erntezeit (Rübenernte).

Holger Paulsen

unread,
Jan 9, 2002, 2:15:56 AM1/9/02
to
"Uwe Metzner" <ADS_ANKER_D...@compuserve.com> grub aus:

> From: kae...@aglaia.aball.de (Thorsten Meinecke)
> Newsgroups: de.alt.eisenbahn
> Subject: Hohenwutzen--Osinow Dl. (was: Eisenbahngrenzuebergaenge)
> Date: 16 Dec 1996 23:53:30 +0100

> Genau: Es stellt sich heraus, dank einer Ausstellung auf dem Gelände
> der Altglietzener Ziegelei, vormals VEB Ziegel-/Dränrohrwerk Bad Freien-
> walde BT Altglietzen, oder so ähnlich, daß 1956 die Tongrube Neuenhagen
> aufgeschlossen wurde. Die Bahnstrecke wurde dadurch endgültig unter-
> brochen; sie mag schon vorher stillgelegt gewesen sein -- oder wenig-

Meine Quellen geben für Freienwalde -- Hohenwutzen
Personenverkehr bis 1965 und Güterverkehr bis 1966
an. Die Unterbrechung der Strecke 1956 oder vorher
haut daher wohl nicht hin.


Holger

XPost, FUp2 lasse ich bis Ende der Woche lieber

Peter Wilhelm

unread,
Jan 10, 2002, 1:52:03 AM1/10/02
to
Hallo,

Hans-Jürgen Schulz wrote:

> > >Ist hier eigentlich noch eine Befahrung möglich oder auch schon zugewachsen
> > >bzw. Schienenklau feststellbar?
> >
> > Schienenklau habe ich nicht feststelle können. Ansonsten kann man
> > wenigstens langsam drüberfahren.
>
> ...ohne freischneiden zu müssen?

Eine Kettensäge sollte man schon mitnehmen...

Siehe dazu auch:
http://www.bahn-in-pommern.de/pommern/r_gale_dobraresko.htm
oder:
http://www.bahn-in-pommern.de/pommern/r_gale_lf_kbb.htm

Viele Grüße,
Peter
--
Eisenbahnen in Pommern --- Koleje na Pomorzu --- Railways in Pomerania
http://www.bahn-in-pommern.de

0 new messages