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Deutschland-Takt kommt in den Bundesrat

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Jan Marco Funke

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Mar 13, 2018, 12:53:42 PM3/13/18
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Wie seht ihr die Chancen, dass das am Ende tatsächlich umgesetzt wird?


<< Deutschland-Takt kommt in den Bundesrat

Das Land Rheinland-Pfalz setzt sich im Schulterschluss mit weiteren
Bundesländern für eine Verbesserung des Fernverkehrs auf der Schiene
ein. Verkehrsminister Dr. Wissing wird eine entsprechende Initiative in
den Bundesrat einbringen. Dies hat der Ministerrat auf seiner Sitzung
beschlossen.

„Wir brauchen den Deutschlandtakt, also einen integralen Taktfahrplan
mit einer regelmäßigen und schnellen Anbindung der Oberzentren“,
erklärte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing anlässlich des Beschlusses
im Ministerrat, sich für Verbesserungen im Schienenpersonenfernverkehr
einzusetzen. Das Land Rheinland-Pfalz wird demnach einen entsprechenden
Gesetzentwurf in den Bundesrat einbringen. Weitere Bundesländer haben
ihre Unterstützung erklärt.

„Ich fordere den Bund auf, endlich seiner Verantwortung gerecht zu
werden, die er mit der Bahnreform übernommen hatte“, sagte Wissing.
Während die Länder den Nahverkehr kontinuierlich ausgebaut hätten, seien
Mehrverkehr und Verbesserungen im Fernverkehr ausgeblieben. „Der Bund
muss endlich ein Gesetz erlassen, mit dem er die Aufgabenträgerschaft
für den Schienenpersonenfernverkehr übernimmt und unter Beteiligung der
Länder einen entsprechenden Fernverkehrsplan erstellen, in dem sich die
Maßnahmen des Projektes Deutschlandtakt wiederfinden“, forderte Wissing.
Daher werde er den Entwurf eines Gesetzes zur Gestaltung des
Schienenpersonenfernverkehrs in den Bundesrat einbringen, gemeinsam mit
den Ländern Brandenburg, Bremen, Saarland und Thüringen.

Während beispielsweise in Rheinland-Pfalz seit 1996 das Angebot im
Schienenpersonennahverkehr um 100 Prozent gesteigert werden kommen,
wurde das Angebot im Fernverkehr kontinuierlich abgebaut, so Wissing. So
habe sich das im Fernverkehr bediente Streckennetz um rund 3.700
Kilometer reduziert. Die Zahl der im Fernverkehr angefahrenen Bahnhöfe
verringerte sich um rund 220. In Rheinland-Pfalz hatte die DB
Fernverkehr AG im Dezember 2014 beispielsweise den Fernverkehr auf der
Moselstrecke eingestellt. Die Länder befürchten, dass sich diese
Entwicklung weiter fortsetzt. Deshalb hatten sie auf der
Verkehrsministerkonferenz am 16./17. April 2015 beschlossen, erneut
einen Gesetzentwurf zur Gestaltung des Schienenpersonenfernverkehrs
einzubringen.

Der Bundesrat hatte auf Antrag von Rheinland-Pfalz und weiteren Ländern
bereits am 10. Februar 2017 beschlossen, einen entsprechenden
Gesetzentwurf beim Deutschen Bundestag einzubringen. Dieser
Gesetzentwurf ist aufgrund des Grundsatzes der Diskontinuität erledigt.
Er bedarf einer erneuten Einbringung, wenn er in der neuen
Legislaturperiode beraten und verabschiedet werden soll.

Pressemeldung Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und
Weinbau >>

https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/3902-rheinland-pfalz-deutschland-takt-kommt-in-den-bundesrat.html


--
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

Marc Haber

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Mar 13, 2018, 1:39:10 PM3/13/18
to
Jan Marco Funke <jmf+use...@sags-per-mail.de> wrote:
>Wie seht ihr die Chancen, dass das am Ende tatsächlich umgesetzt wird?

Gering. In Rheinland-Pfalz fällt mir keine einzige Gegend ein, deren
Infrastruktur derart am Limit gefahren wird wie z.B. Köln, Frankfurt,
Stuttgart oder in kleinerem Sinne sogar Heidelberg.

Da kann man super das Angebot verbessern ohne in Infrastruktur zu
investieren; woanders geht das eher nicht.

Grüße
Marc, der jetzt auf Ulf mit Beispielen aus Mainz wartet
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Till Kinstler

unread,
Mar 13, 2018, 2:04:44 PM3/13/18
to
Am 13.03.2018 um 18:39 schrieb Marc Haber:

> Marc, der jetzt auf Ulf mit Beispielen aus Mainz wartet

Ich wollte gerade einwerfen, dass ich oft im Tunnel auf Einfahrt nach
Mainz Hbf wartete, gefühlt nicht viel seltener als vor Frankfurt Hbf...
Aber Ulf mag da mehr Expertise haben...

Grüße,
Till

Gerd Belo

unread,
Mar 15, 2018, 10:26:05 AM3/15/18
to
Am 13.03.2018 um 17:53 schrieb Jan Marco Funke:
> Wie seht ihr die Chancen, dass das am Ende tatsächlich umgesetzt wird?

Bei Null. Um so etwas Durchzusetzen müsste man erst mal zugeben, das von
Seiten der Politik die Bahnreform komplett in den Sand gesetzt wurde.

Es stellt sich eher die Frage, will sich dieses Land überhaupt noch eine
Bahn leisten?


Tschüß GERD
--
Gerd Belo
G.B...@BAFAS.de

Jan Marco Funke

unread,
Mar 16, 2018, 4:37:27 AM3/16/18
to
Am 15.03.2018 um 15:26 schrieb Gerd Belo:
> Am 13.03.2018 um 17:53 schrieb Jan Marco Funke:
>> Wie seht ihr die Chancen, dass das am Ende tatsächlich umgesetzt wird?
>
> Bei Null. Um so etwas Durchzusetzen müsste man erst mal zugeben, das von
> Seiten der Politik die Bahnreform komplett in den Sand gesetzt wurde.

Ganz so schwarz sehe ich es zwar nicht, aber es gibt auf jeden Fall
Punkte, an denen dringend nachgebessert werden müsste. Dass es unter
Merkel und einem CSU-Verkehrsminister eine Bahnreform 2.0 geben wird,
glaube ich nicht. Also weitere vier verlorene Jahre.

> Es stellt sich eher die Frage, will sich dieses Land überhaupt noch eine
> Bahn leisten?

Die Fahrgastzahlen im Nah- und Fernverkehr steigen einerseits. Der
Verkehr auf den Straßen steigt andererseits aber auch. Wenn eine
wirklich nennenswerte Verlagerung von Güter- und Personenverkehr von der
Straße auf die Schiene gewünscht wäre, dann müsste die Politik mehr
dafür tun, da stimme ich dir zu. Aber wir sind sowieso ein Autoland, die
Autolobby ist bestens mit der Politik vernetzt. Von daher werden wir im
Personenverkehr immer hinter Holland und der Schweiz zurück bleiben.

Ulf.K...@web.de

unread,
Mar 16, 2018, 7:26:45 AM3/16/18
to
Moin,

Am Freitag, 16. März 2018 09:37:27 UTC+1 schrieb Jan Marco Funke:
> Aber wir sind sowieso ein Autoland, die
> Autolobby ist bestens mit der Politik vernetzt. Von daher werden wir im
> Personenverkehr immer hinter Holland und der Schweiz zurück bleiben.

Auch die Niederlande sind Autofabrikland. https://nl.wikipedia.org/wiki/VDL_NedCar#BMW_X1_naar_VDL_Nedcar

Und den Zugang zum ÖV finde ich für
NL-Gelegenheitsbesucher eher abschreckend.

Gruß, ULF

Patrick Rudin

unread,
Mar 16, 2018, 6:57:44 PM3/16/18
to
On 16.03.2018 12:26, Ulf.K...@web.de wrote:
> Und den Zugang zum ÖV finde ich für
> NL-Gelegenheitsbesucher eher abschreckend.

Einmal 7,50 Euro in eine OV-Chipkart investieren und regelmässig
präventiv nachladen. Viel einfacher geht es eigentlich nicht.

Und ja, die inzwischen flächendeckend angebrachten Bahnsteigsperren
finde ich auch nervig. Und unnötig, die Kontrolleure können im Zug
überprüfen, ob man eingecheckt hat, das geht schneller als jede
herkömmliche Ticketkontrolle.


Gruss

Patrick

Ulf.K...@web.de

unread,
Mar 26, 2018, 4:00:46 AM3/26/18
to
Am Dienstag, 13. März 2018 18:39:10 UTC+1 schrieb Marc Haber:
> In Rheinland-Pfalz fällt mir keine einzige Gegend ein, deren
> Infrastruktur derart am Limit gefahren wird wie z.B. Köln, Frankfurt,
> Stuttgart oder in kleinerem Sinne sogar Heidelberg.
>
> Da kann man super das Angebot verbessern ohne in Infrastruktur zu
> investieren; woanders geht das eher nicht.
>
> Grüße
> Marc, der jetzt auf Ulf mit Beispielen aus Mainz wartet

Das sollte man jetzt als

a) "Ich würde jetzt Gegenbeispiele von Ulf begrüßen." oder
b) "Ich hoffe, hiermit etwaige Gegenbeispiele von Ulf
im Keim erstickt zu haben."

werten?

Bin absichtlich vorläufig auf diese Subtilität
nicht eingegangen, weswegen Haber denn auch wenig
später mit gezielter Beleidigung fortfuhr.

Remagen liegt übrigens in Rheinland-Pfalz.
http://fahrweg.dbnetze.com/fahrweg-de/kunden/nutzungsbedingungen/nutzungsbedingungen/pek_aktuelle_veroeffentlichungen.html

Mir ist nicht bekannt, daß zu http://fahrweg.dbnetze.com/file/fahrweg-de/12685998/dHaqLRm-bW7lHPCHbgSgyQn1cTo/13634462/data/snb_2018_anlage_4.3.2.pdf
(recht früher Redaktionsschluß) noch etwas um
Heidelberg hinzugekommen wäre.

Sachen wie S-Bahn Stammstrecken (hammer hier im Land nich)
scheinen unberücksichtigt geblieben zu sein.

Ulf.K...@web.de

unread,
Jul 27, 2018, 3:10:16 PM7/27/18
to
Am Montag, 26. März 2018 10:00:46 UTC+2 schrieb ulf.k...@web.de:
> Am Dienstag, 13. März 2018 18:39:10 UTC+1 schrieb Marc Haber:
> > In Rheinland-Pfalz fällt mir keine einzige Gegend ein, deren
> > Infrastruktur derart am Limit gefahren wird wie z.B. Köln, Frankfurt,
> > Stuttgart oder in kleinerem Sinne sogar Heidelberg.
> >
> > Da kann man super das Angebot verbessern ohne in Infrastruktur zu
> > investieren; woanders geht das eher nicht.

Und die Probleme sind nicht nur theoretisch.
Seitdem jeder RE5 in Bonn (NRW) dreimal hält, schaut
Oberwinter (RLP) in die Röhre.

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/ahr-und-rhein/remagen/In-Oberwinter-w%C3%A4chst-der-Unmut-%C3%BCber-die-Deutsche-Bahn-article3905562.html

Jan Marco Funke

unread,
Oct 10, 2018, 10:05:03 AM10/10/18
to
Unsere Bundesregierung möchte den Deutschlandtakt tatsächlich bis 2030
voll umsetzen!

Die Absicht bekundet sie jedenfalls. Aber großspurige Ankündigungen und
deren schmalspurige Umsetzung sind in der Politik ja bekanntlich zwei
Paar Schuhe.

Damit Ulf (oder wer auch immer) in zwölf Jahren auswerten kann, was
tatsächlich umgesetzt wurde und was nicht, poste ich die komplette
Pressemitteilung des Bundesverkehrsministers hier im Wortlaut:

-----------------------------schnipp-----------------------------

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Pressemitteilung - 080/2018

BM Scheuer: Deutschlandtakt macht Schienenverkehr pünktlicher, schneller
und verlässlicher

Das von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gestartete
"Zukunftsbündnis Schiene" aus Politik, Wirtschaft und Verbänden hat
heute seine Arbeit voll aufgenommen.

Scheuer: "Unser Zukunftsbündnis Schiene nimmt volle Fahrt auf. Gemeinsam
wollen wir bis 2030 die Zahl der Fahrgäste verdoppeln und mehr Güter auf
die Schiene holen. Und das bei gutem Service und hoher Qualität. Wir
wollen den Wow-Effekt und Bahnfahren als Leidenschaft. Das ist das
größte Projekt im Eisenbahnbereich seit der Bahnreform von 1994."

Bei dem Treffen im BMVI wurde u.a. der Gutachterentwurf für einen
Zielfahrplan des Deutschland-Takts präsentiert.

Scheuer: "Der Deutschlandtakt macht das Bahnfahren pünktlicher,
schneller und die Anschlüsse direkter und verlässlicher. Das bedeutet
für Bahnkunden: Optimale Verbindungen, kürzere Aufenthalte an den
Bahnhöfen und kürzere Fahrzeiten. Die Züge sind künftig öfter und
schneller überall."

Was ist der Deutschland-Takt?

Der Deutschland-Takt ist ein abgestimmter, vertakteter Zugfahrplan für
ganz Deutschland - von der regionalen Strecke bis hin zu den
Hauptverkehrsachsen. Er integriert Nah- und Fernverkehr und wird
zusammen mit den Ländern umgesetzt, die für den Nahverkehr
verantwortlich sind.

Öfter:
Auf Hauptachsen soll alle 30 Minuten ein Zug fahren

Schneller:
Optimierte Anschlüsse und passgenauer Infrastrukturausbau. Beispiele für
kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).
Berlin-Düsseldorf 3:34 statt 4:14 Stunden (-16%). Berlin-Bautzen 1:58
statt 3:20 Stunden (- 41%).

Überall:
Flächendeckendes Fernverkehrsnetz verbindet Städte und Regionen.
Zusätzliche Strecken zur Anbindung von Großstädten.

Der Deutschlandtakt wird auch für den Güterverkehr Vorteile bringen,
z.B. durch spezielle Trassen und den gezielten Infrastrukturausbau.

Wann und wie wird der Deutschlandtakt umgesetzt?

Am Deutschlandtakt wird sich in den kommenden Jahren der Ausbau der
Schieneninfrastruktur orientieren, z.B. an Bahnhöfen, an
Bahnhofseinfahrten und auf den Strecken (Mehrgleisigkeit). Die Umsetzung
des Deutschlandtaktes wird nun mit den Unternehmen und den Ländern
diskutiert, die Infrastrukturmaßnahmen werden geplant. Diese werden ab
2020 realisiert. Bis zum Jahr 2030 soll der Deutschlandtakt voll umsetzt
sein.

Was sind die weiteren Ziele des Zukunftsbündnisses Schiene?

Kapazitäten ausbauen
für eine zuverlässigere Bahn: Milliardeninvestitionen in Netz, Technik
(ETCS) und Elektrifizierung (bis 2025: 70 Prozent des Schienennetzes).

Wettbewerbsfähigkeit der Schiene stärken
für eine flexiblere Bahn: Weiterentwickelte Regeln zur Trassenvergabe
und -preisgestaltung. Interoperabilität von Tarifen für vernetzte Angebote

Lärmemissionen senken
für eine leisere Bahn: Lärmschutz am Gleis und Einsatz leiserer Züge,
damit die Bahn für alle ein guter Nachbar ist.

Digitalisierung, Automatisierung und Innovationen fördern
für eine modernere Bahn: Autonomes Fahren auf der Schiene,
Elektromobilität (z.B. Brennstoffzellentechnik).

-----------------------------schnapp-----------------------------

Quelle:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2018/080-scheuer-deutschlandtakt.html

Unten auf der Seite findet ihr weitere Infos und den ersten bundesweiten
Fahrplanentwurf für den Fernverkehr sowie nach Bundesländern getrennt
für den Nahverkehr.


Erste und in der Sache durchaus berechtigte Kritik der Opposition gibt
es auch schon:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/verkehr/item/7413-buendnis-90-die-gruenen-kein-deutschland-takt-ohne-infrastruktur-ausbau.html

Dann wäre noch die Frage, ob sich ein bundesweiter Halbstundentakt im
Fernverkehr eigenwirtschaftlich betrieben wirklich rechnet oder ob man
doch dazu übergehen muss, Leistungen wie im Nahverkehr auszuschreiben.
Und falls eigenwirtschaftlich, wer die vielen dafür benötigten Züge
finanziert? Die DB hat schon jetzt kein Geld mehr, um ihre bereits
bestellten ICE 4 zu bezahlen und die reichen für all die geplanten
Taktverdichtungen bei weitem noch nicht aus, zumal für das Konzept auch
noch viele zusätzliche HGV-Züge für 300 km/h benötigt werden...

Aber auf jeden Fall eine interessante Studie, die auf die Minute genau
zeigt, was mit moderaten Ausbauten in überschaubarer Zukunft alles
möglich wäre, wenn eine Verkehrswende in Deutschland politisch
tatsächlich gewollt wäre!


Noch meine Meinung zu einem konkreten Projekt:

Ambitioniert finde ich den Plan, Hamm - Bielefeld - Hannover auf 300
km/h auszubauen und die Fahrzeit Hamm - Hannover mit Halt in Bielefeld
auf 54 Minuten zu senken. Heute braucht der ICE bei einer Distanz von
177 km dafür 77 Minuten. Um auf 54 Minuten runter zu kommen, muss man
einen Schnitt von rund 200 km/h fahren. Das schafft die DB bundesweit
bisher nur auf ganz wenigen Strecken.

Hamm - Bielefeld lässt von der Trassierung 300 km/h wahrscheinlich sogar
ohne weiteres zu, in den 80er Jahren gab es da bereits Testfahrten mit
bis zu 317 km/h. Dennoch wird es mit kleinen Umbauten nicht getan sein.
Die Bahnsteige der Zwischenstationen liegen alle direkt an den
Durchfahrtsgleisen und müssen da weg, 300 fährt die DB nur auf fester
Fahrbahn, viele Straßenunterführungen sind ziemlich alt und die Brücken
müssten beim Ausbau komplett erneuert werden, es müssen in den
Ortsdurchfahrten jede Menge Lärmschutzwände gebaut werden, die gibt es
an dieser Strecke noch gar nicht und dann muss auch die Güterbahn für
den Nahverkehr auf 160 km/h ertüchtigt werden. Und eine komplett neue
Oberleitung ohne Quertragwerke und mit eigenen Masten für jedes der vier
Gleise wird sicher auch benötigt.

Bielefeld - Minden ist zwar ebenfalls schon viergleisig, lässt von der
kurvigen Trassierung aber nicht mehr als 140 - 160 km/h zu. Wenn man 300
fahren möchte, braucht man also durchgängig eine NBS von Bielefeld bis
Hannover. Bestimmt mit vielen Tunneln auf der NRW-Seite, denn zwischen
Bielefeld und Bückeburg durchquert man das ziemlich hügelige
Weserbergland. Bis 2030 wird das niemals fertig, zumal man noch nicht
mal richtig mit der Planung dieser ABS/NBS begonnen hat. Man kann
wahrscheinlich schon froh sein, wenn bis 2030 überhaupt mit dem Bau
begonnen wird.

Und dann ist da noch die Mitte-Deutschland-Verbindung. Den
Rhein-Ruhr-Express (RRX) Aachen - Dortmund - Paderborn - Kassel über
Erfurt - Jena - Chemnitz bis nach Dresden zu verlängern, finde ich eine
ziemlich eigenwillige Idee. Der RRX ist immer noch ein Zug des
Nahverkehrs ohne echten Langstreckenkomfort. Aber wahrscheinlich sind im
Ruhrpott keine weiteren Trassen frei und das wäre die einzige
Möglichkeit, Züge aus Rhein/Ruhr über Kassel hinaus nach Osten
durchzubinden. Bald also Aachen - Dresden umsteigefrei mit SWT und QDL?

Überhaupt werden in dem Konzept viele Strecken und Knoten sehr sehr
stark belastet. Ob das alles mit höherer Pünktlichkeit als heute fahrbar
wäre? Ich bin da ehrlich gesagt noch etwas skeptisch...

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 10, 2018, 12:41:07 PM10/10/18
to
Am Mittwoch, 10. Oktober 2018 16:05:03 UTC+2 schrieb Jan Marco Funke:

> Schneller:
> Optimierte Anschlüsse und passgenauer Infrastrukturausbau. Beispiele für
> kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).

Halt in Frankfurt Süd statt Hbf.

Gruß, ULF

Marc Haber

unread,
Oct 10, 2018, 12:51:29 PM10/10/18
to
Jan Marco Funke <jmf+use...@sags-per-mail.de> wrote:
>Optimierte Anschlüsse und passgenauer Infrastrukturausbau.

Wie möchte man bei Betriebsstörungen umgehen? Ein Fahrgast der auf
eine Nebenstrecke mit Zweistundentakt will, verpasst im Kernnetz
seinen Dreiminutenanschluß wegen einer Türstörung, gewartet wird
vermutlich nicht mehr, da ja in 30 Minuten der nächste ICE kommt,
damit +120 für den Fahrgast.

>Beispiele für
>kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).

MUAHA! Weglassen des Flughafen-Schlenkers, aber wo sollen die anderen
30 Minuten herkommen? 250 km/h im Kinzigtal braucht wohl eine
komplette Neubaustrecke an der A66 entlang, und das steht nicht unter
Infrastrukturmaßnahmen. Da brauche ich konkreteres, sonst ist das
Politikerbla.

>Lärmemissionen senken
>für eine leisere Bahn: Lärmschutz am Gleis und Einsatz leiserer Züge,
>damit die Bahn für alle ein guter Nachbar ist.

Und gleichzeitig schneller fahren klingt wie die Quadratur des
Kreises.

>Erste und in der Sache durchaus berechtigte Kritik der Opposition gibt
>es auch schon:
>https://www.lok-report.de/news/deutschland/verkehr/item/7413-buendnis-90-die-gruenen-kein-deutschland-takt-ohne-infrastruktur-ausbau.html
>
>Dann wäre noch die Frage, ob sich ein bundesweiter Halbstundentakt im
>Fernverkehr eigenwirtschaftlich betrieben wirklich rechnet oder ob man
>doch dazu übergehen muss, Leistungen wie im Nahverkehr auszuschreiben.
>Und falls eigenwirtschaftlich, wer die vielen dafür benötigten Züge
>finanziert? Die DB hat schon jetzt kein Geld mehr, um ihre bereits
>bestellten ICE 4 zu bezahlen und die reichen für all die geplanten
>Taktverdichtungen bei weitem noch nicht aus, zumal für das Konzept auch
>noch viele zusätzliche HGV-Züge für 300 km/h benötigt werden...

Und wir haben einen Finanzminister, der sagt, kein Geld für die Bahn.

Grüße
Marc

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 11, 2018, 3:07:24 AM10/11/18
to
Am Mittwoch, 10. Oktober 2018 18:51:29 UTC+2 schrieb Marc Haber:

> >Optimierte Anschlüsse und passgenauer Infrastrukturausbau.
>
> Wie möchte man bei Betriebsstörungen umgehen? Ein Fahrgast der auf
> eine Nebenstrecke mit Zweistundentakt will, verpasst im Kernnetz
> seinen Dreiminutenanschluß wegen einer Türstörung, gewartet wird
> vermutlich nicht mehr, da ja in 30 Minuten der nächste ICE kommt,
> damit +120 für den Fahrgast.

Und das gips jetzt noch nicht?

> >Beispiele für
> >kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).
>
> MUAHA! Weglassen des

Bankfurt-Haupt- und

> Flughafen-Schlenkers, aber wo sollen die anderen
> 30 Minuten herkommen? 250 km/h im Kinzigtal braucht wohl eine
> komplette Neubaustrecke an der A66 entlang,

Da hat sich gerade eine Planungsvariante konkretisiert.

> und das steht nicht unter
> Infrastrukturmaßnahmen. Da brauche ich konkreteres, sonst ist das
> Politikerbla.
>
> >Lärmemissionen senken
> >für eine leisere Bahn: Lärmschutz am Gleis und Einsatz leiserer Züge,
> >damit die Bahn für alle ein guter Nachbar ist.
>
> Und gleichzeitig schneller fahren klingt wie die Quadratur des
> Kreises.

Schneller gefahren wird weniger auf Bestandsstrecken, sondern
auf ABS/NBS. Die aber bekommen die allseits beliebten
Lärmschutzwände und bei Neutrassierung möglichst Ortsferne.

Detlev Bartsch

unread,
Oct 11, 2018, 5:24:47 AM10/11/18
to
Am 10.10.2018 um 18:51 schrieb Marc Haber:

> Und wir haben einen Finanzminister, der sagt, kein Geld für die Bahn.

Das würde ich nicht so sagen. Deutschland verfehlt die EU-Klimaziele -
gerade der Verkehr ist Wachstumsbereich - und das könnte durch die
drohenden Strafzahlungen richtig teuer werden, je nach Expertenschätzung
bis in den mittleren zweistelligen Milliardenbereich.

Das Geld ist also so oder so weg und dann doch bitte in der Infra-
struktur versenken.

Den Deutschlandtakt halte ich für die beste Idee eines CSU-Verkehrs-
ministers seit Jahren, ich frage mich nur, wie er Planung und Bau in
den verbleibenden rund zehn Jahren realisieren will, wo doch 1 BER
die kleinste Einheit für öffentliche Bauvorhaben darstellt.

Da stellt sich schon die Frage nach der Ernsthaftigkeit des Vorhabens.
Allerdings kann man es auch nicht gleich als Wahlkampf abhaken, da
es doch ungewohnt zu viele sinnvolle Projekte außerhalb der
Alpenmonarchie enthält.

Tschüss
db

Jan Marco Funke

unread,
Oct 11, 2018, 3:40:04 PM10/11/18
to
Am 10.10.2018 um 18:51 schrieb Marc Haber:
> Jan Marco Funke <jmf+use...@sags-per-mail.de> wrote:
>
>>Beispiele für
>>kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).
>
> MUAHA! Weglassen des Flughafen-Schlenkers, aber wo sollen die anderen
> 30 Minuten herkommen? 250 km/h im Kinzigtal braucht wohl eine
> komplette Neubaustrecke an der A66 entlang, und das steht nicht unter
> Infrastrukturmaßnahmen. Da brauche ich konkreteres, sonst ist das
> Politikerbla.

Möglicherweise nicht durchs Kinzigtal, sondern etwas südlicher:

ABS/NBS Hanau - Nantenbach mit bis zu 230 km/h

Quelle:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/zielfahrplan-zukunftsbuendnis-schiene.pdf?__blob=publicationFile

Wenn man nur schnell genug fährt, fällt das bisschen Umweg nicht mehr
ins Gewicht. Und man bekommt Nantenbach - Fulda endlich besser ausgelastet.

>>Lärmemissionen senken
>>für eine leisere Bahn: Lärmschutz am Gleis und Einsatz leiserer Züge,
>>damit die Bahn für alle ein guter Nachbar ist.
>
> Und gleichzeitig schneller fahren klingt wie die Quadratur des
> Kreises.

Mit leiseren Zügen könnte auch der Güterverkehr gemeint sein, bei dem es
durchaus noch viel Luft nach oben beim Lärmschutz gibt.

> Und wir haben einen Finanzminister, der sagt, kein Geld für die Bahn.

Ja, aber ist das seine persönliche Meinung oder wird ihm das durch die
übermächtige Autolobby diktiert?

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 11, 2018, 4:04:00 PM10/11/18
to
Am Donnerstag, 11. Oktober 2018 21:40:04 UTC+2 schrieb Jan Marco Funke:
> Am 10.10.2018 um 18:51 schrieb Marc Haber:

> >>Beispiele für
> >>kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).
> >
> > MUAHA! Weglassen des Flughafen-Schlenkers, aber wo sollen die anderen
> > 30 Minuten herkommen? 250 km/h im Kinzigtal braucht wohl eine
> > komplette Neubaustrecke an der A66 entlang, und das steht nicht unter
> > Infrastrukturmaßnahmen. Da brauche ich konkreteres, sonst ist das
> > Politikerbla.
>
> Möglicherweise nicht durchs Kinzigtal, sondern etwas südlicher:
>
> ABS/NBS Hanau - Nantenbach mit bis zu 230 km/h
>
> Quelle:
> https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/zielfahrplan-zukunftsbuendnis-schiene.pdf?__blob=publicationFile
>
> Wenn man nur schnell genug fährt, fällt das bisschen Umweg nicht mehr
> ins Gewicht. Und man bekommt Nantenbach - Fulda endlich besser ausgelastet.

Nantenbach liegt dann doch zu sehr südlich für Stuttgart -
Hamburg über Mannheim - Frankfurt.

Aber ich meine, man hätte jetzt für Gelnhausen - Fulda
eine Vorzugsvariante gefunden.

Die Variante IV soll es werden.

Vorsicht, 52 Mega: https://www.hanau-wuerzburg-fulda.de/grafiken-zum-projekt.html?file=files/Downloads/arbeitsgruppen/ag_rov/AG_ROV_Karte_Optimierung_Schutzgueter_201803.pdf

Hanau - Nantenbach (- Würzburg) soll irgend eine Art Ausbau bekommen.
Wie und wo, wüßte ich jetzt auch nicht.

Gruß, ULF

Marc Haber

unread,
Oct 11, 2018, 4:46:43 PM10/11/18
to
Jan Marco Funke <jmf+use...@sags-per-mail.de> wrote:
>Möglicherweise nicht durchs Kinzigtal, sondern etwas südlicher:
>
>ABS/NBS Hanau - Nantenbach mit bis zu 230 km/h
>
>Quelle:
>https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/zielfahrplan-zukunftsbuendnis-schiene.pdf?__blob=publicationFile
>
>Wenn man nur schnell genug fährt, fällt das bisschen Umweg nicht mehr
>ins Gewicht. Und man bekommt Nantenbach - Fulda endlich besser ausgelastet.

Diese Maßnahme dient im Wesentlichen dem Verkehr nach Würzburg, und
die Nantenbacher Kurve kommt auch in der falschen Richtung auf die
NBS. Man müsste in Gemünden um die Kurve schleichen und könnte erst in
Burgsinn auf die NBS, das rechnet sich gegenüber dem Kinzigtal nie.

Fa.lk.Sc.H.a.de

unread,
Oct 12, 2018, 2:08:33 AM10/12/18
to
und dann noch den Halt in FFMF entfallen lassen.

Marc Haber

unread,
Oct 12, 2018, 3:05:05 AM10/12/18
to
Das ist allerdings eher eine Maßnahme zur Fahrgastreduktion. Das wird
nicht lange halten.

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 12, 2018, 4:59:17 AM10/12/18
to
Am Freitag, 12. Oktober 2018 09:05:05 UTC+2 schrieb Marc Haber:

> >>> Schneller:
> >>> Optimierte Anschlüsse und passgenauer Infrastrukturausbau. Beispiele für
> >>> kürzere Reisezeiten: Stuttgart-Hamburg 4:27 statt 5:10 Stunden (-14%).
> >>
> >> Halt in Frankfurt Süd statt Hbf.
> >>
> >und dann noch den Halt in FFMF entfallen lassen.
>
> Das ist allerdings eher eine Maßnahme zur Fahrgastreduktion. Das wird
> nicht lange halten.

Wird sich rausstellen. Frankfurt Süd liegt für Ziel-/Quellverkehr
in Bankfurt Zentrum nicht ungünstiger. Die Ausstattung ließe
sich noch verbessern.

Für Anschlüsse nach Limburg, Königstein und regelmäßig auch
Gießen/Marburg allerdings schon.

Jan Marco Funke

unread,
Oct 13, 2018, 7:55:58 AM10/13/18
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Am 11.10.2018 um 22:46 schrieb Marc Haber:
> Jan Marco Funke <jmf+use...@sags-per-mail.de> wrote:
>>Möglicherweise nicht durchs Kinzigtal, sondern etwas südlicher:
>>
>>ABS/NBS Hanau - Nantenbach mit bis zu 230 km/h
>>
>>Quelle:
>>https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/zielfahrplan-zukunftsbuendnis-schiene.pdf?__blob=publicationFile
>>
>>Wenn man nur schnell genug fährt, fällt das bisschen Umweg nicht mehr
>>ins Gewicht. Und man bekommt Nantenbach - Fulda endlich besser ausgelastet.
>
> Diese Maßnahme dient im Wesentlichen dem Verkehr nach Würzburg, und
> die Nantenbacher Kurve kommt auch in der falschen Richtung auf die
> NBS. Man müsste in Gemünden um die Kurve schleichen und könnte erst in
> Burgsinn auf die NBS, das rechnet sich gegenüber dem Kinzigtal nie.

Die Kurve könnte man ja bauen. Aber Fulda - Hanau direkt durchs
Kinzigtal dauert heute schon nur 38 Minuten. Das über Nantenbach
deutlich zu unterbieten wird wohl nichts, denn wie Ulf schon schrieb,
ist der Umweg dafür zu groß.

Ich verwechselte es mit der Mottgers-Spange für den HGV Richtung Nord-
und Süd, aber die Idee ist wohl längst vom Tisch.

Ulf.K...@web.de

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Oct 14, 2019, 4:52:52 AM10/14/19
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Am Mittwoch, 10. Oktober 2018 16:05:03 UTC+2 schrieb Jan Marco Funke:

> Unsere Bundesregierung möchte den Deutschlandtakt tatsächlich bis 2030
> voll umsetzen!

Die Zeit, wo man nicht weiß, wohin mit den Staatseinnahmen,
scheint sich bereits dem Ende zuzuneigen...

> Die Absicht bekundet sie jedenfalls. Aber großspurige Ankündigungen und
> deren schmalspurige Umsetzung sind in der Politik ja bekanntlich zwei
> Paar Schuhe.
>
> Damit Ulf (oder wer auch immer) in zwölf Jahren auswerten kann, was
> tatsächlich umgesetzt wurde und was nicht, poste ich die komplette
> Pressemitteilung des Bundesverkehrsministers hier im Wortlaut:
>
> -----------------------------schnipp-----------------------------
>
> Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
> Pressemitteilung - 080/2018
>
> BM Scheuer: Deutschlandtakt macht Schienenverkehr pünktlicher, schneller
> und verlässlicher
>
> Das von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gestartete
> "Zukunftsbündnis Schiene" aus Politik, Wirtschaft und Verbänden hat
> heute seine Arbeit voll aufgenommen.
>
> Scheuer: "Unser Zukunftsbündnis Schiene nimmt volle Fahrt auf. Gemeinsam
> wollen wir bis 2030 die Zahl der Fahrgäste verdoppeln und mehr Güter auf
> die Schiene holen. Und das bei gutem Service und hoher Qualität. Wir
> wollen den Wow-Effekt und Bahnfahren als Leidenschaft. Das ist das
> größte Projekt im Eisenbahnbereich seit der Bahnreform von 1994."
>
> Bei dem Treffen im BMVI wurde u.a. der Gutachterentwurf für einen
> Zielfahrplan des Deutschland-Takts präsentiert.

Ist jetzt auf Fernbahn.de mit FV und Teilen des NV abrufbar.

Hmm, Haßfurt soll lt. diesem Wunschzettel nach 38 Jahren
wieder Fernverkehr bekommen, gleich in der höchsten und zwischen
Bamberg und Würzburg mit dem bisherigen Angebot im Zweifel
tariflich unverträglichen Zugkategorie...

In Bamberg ist Linienende ohne jedwede Durchbindung vorgesehen.

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

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Jan 21, 2023, 4:21:20 AM1/21/23
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Jan Marco Funke schrieb am Mittwoch, 10. Oktober 2018 um 16:05:03 UTC+2:


> Pressemitteilung des Bundesverkehrsministers hier im Wortlaut:
>
> -----------------------------schnipp-----------------------------
>
> Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
> Pressemitteilung - 080/2018
>
> BM Scheuer: Deutschlandtakt macht Schienenverkehr pünktlicher, schneller
> und verlässlicher


> Der Deutschlandtakt wird auch für den Güterverkehr Vorteile bringen,
> z.B. durch spezielle Trassen und den gezielten Infrastrukturausbau.
>
> Wann und wie wird der Deutschlandtakt umgesetzt?
>
> Am Deutschlandtakt wird sich in den kommenden Jahren der Ausbau der
> Schieneninfrastruktur orientieren, z.B. an Bahnhöfen, an
> Bahnhofseinfahrten und auf den Strecken (Mehrgleisigkeit). Die Umsetzung
> des Deutschlandtaktes wird nun mit den Unternehmen und den Ländern
> diskutiert, die Infrastrukturmaßnahmen werden geplant. Diese werden ab
> 2020 realisiert. Bis zum Jahr 2030 soll der Deutschlandtakt voll umsetzt
> sein.
>
> Was sind die weiteren Ziele des Zukunftsbündnisses Schiene?
>
> Kapazitäten ausbauen
> für eine zuverlässigere Bahn: Milliardeninvestitionen in Netz, Technik
> (ETCS) und Elektrifizierung (bis 2025: 70 Prozent des Schienennetzes).
>
> Wettbewerbsfähigkeit der Schiene stärken
> für eine flexiblere Bahn: Weiterentwickelte Regeln zur Trassenvergabe
> und -preisgestaltung. Interoperabilität von Tarifen für vernetzte Angebote


> -----------------------------schnapp-----------------------------
>
> Quelle:
> https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2018/080-scheuer-deutschlandtakt.html

Das bereits gestartete mKoK mittelfristige(s) Konzept für eine
optimierte Kapazitätsnutzung wurde nun erst einmal ausgesetzt:

https://fahrweg.dbnetze.com/fahrweg-de/kunden/nutzungsbedingungen/nutzungsbedingungen/rahmenvertrag-1369214

Gruß, ULF

Ulf Kutzner

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Mar 2, 2023, 7:55:40 AM3/2/23
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Jan Marco Funke schrieb am Mittwoch, 10. Oktober 2018 um 16:05:03 UTC+2:

> Unsere Bundesregierung möchte den Deutschlandtakt tatsächlich bis 2030
> voll umsetzen!
>
> Die Absicht bekundet sie jedenfalls. Aber großspurige Ankündigungen und
> deren schmalspurige Umsetzung sind in der Politik ja bekanntlich zwei
> Paar Schuhe.
>
> Damit Ulf (oder wer auch immer) in zwölf Jahren auswerten kann, was
> tatsächlich umgesetzt wurde und was nicht

So lange brauche ich gar nicht, denn urplötzlich war
immer schon klar, daß Vollumsetzung nicht vor 2070
zu erwarten war und ist.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/bahn-verkehrswende-deutschlandtakt-verzoegerung-100.html

Gruß, ULF
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