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EU-Kommission befoerdert "klimafreundliche Verkehrspolitik"

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Ulf Kutzner

unread,
Jan 4, 2021, 12:29:48 PM1/4/21
to
Moin,

bereits vom 09.12.2020:

"Im Kampf gegen den Klimawandel will die EU-Kommission die Mobilität in
Europa komplett neu ausrichten. Dafür berät das Gremium heute über
die "Strategie für eine nachhaltige und smarte Mobilität" - ein
Maßnahmenpaket mit rund 80 Punkten und Zielen für die kommenden zehn, 15 und 30 Jahre."

Das Konzept der EU sieht einen umfassenden Wandel vor



"Gleichzeitig will die EU das Reisen per Zug attraktiver gestalten. Dafür sollen in zehn Jahren doppelt so viele Hochgeschwindigkeitszüge eingesetzt werden wie aktuell auf den Schienen verkehren. Aber auch durch überarbeitete Passagierrechte und mehr digitale Möglichkeiten beim Ticketkauf soll das Reisen per Zug leichter werden. So soll künftig etwa ein Ticket reichen, um von einem Verkehrsmittel auf ein anderes zu wechseln - vom Leihwagen in den Zug zum Beispiel."

Hat man nicht gerade die Fahrgastrechte eingeschränkt, von wegen
höhere Gewalt, und über die Jahre zugesehen, wie der Verkauf
durchgehender
grenzüberschreitender Fahrkarten teils, wie in Schweden, drastisch eingeschränkt und überhaupt durch die tollen Globalpreisangebote,
verfälschend Marktpreise genannt, bei Umstiegsverbindungen
über Grenzen hinweg massiv eingeschränkt wird?

Wie viele Fahrkarten braucht man noch gleich von Brühl nach Orléans,
von Dax nach Pamplona?

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-mobilitaet-gruener-101.html

Christoph Müller

unread,
Jan 4, 2021, 1:03:01 PM1/4/21
to

Am 04.01.2021 um 18:29 schrieb Ulf Kutzner:

> bereits vom 09.12.2020:
>
> "Im Kampf gegen den Klimawandel will die EU-Kommission die Mobilität
> in Europa komplett neu ausrichten. Dafür berät das Gremium heute
> über die "Strategie für eine nachhaltige und smarte Mobilität" - ein
> Maßnahmenpaket mit rund 80 Punkten und Zielen für die kommenden zehn,
> 15 und 30 Jahre."
>
> Das Konzept der EU sieht einen umfassenden Wandel vor

Von einem umfassenden Wandel in der Verkehrspolitik habe ich trotz
Beobachtung noch nicht viel mitbekommen. So lange immer nur der gleiche
Schmäh von gestern wiederholt wird, wird's vermutlich nichts mit einem
umfassenden Wandel. Wohin soll ein solcher Wandel auch wandeln?

> "Gleichzeitig will die EU das Reisen per Zug attraktiver gestalten.

Also per Viel-Auf-Einmal-Konzept (VAE-Konzept). Ein solches Konzept
braucht grundsätzlich aufwändige und zeitraubende Sammelvorgänge, die
üblicherweise per Fahrplänen organisiert werden. Wenn Zeit=Geld ist,
dann sind VAE-Konzepte also ziemlich teure Konzepte.

> Dafür sollen in zehn Jahren doppelt so viele Hochgeschwindigkeitszüge
> eingesetzt werden wie aktuell auf den Schienen verkehren.

Damit will man die Zeit wieder wett machen, die man wg. VAE verplempert
hat. Die Kosten steigen aber mit dem QUADRAT der MÖGLICHEN (nicht der
tatsächlich gefahrenen) Geschwindigkeit, während gleichzeitig immer mehr
potenzielle Fahrgäste vom System ausgeschlossen werden. Denn mit
Hochgeschwindigkeit müssen die Abstände der Bahnhöfe größer werden,
wodurch die Zubringer länger werden. Immer mehr bekommen deshalb NUR
noch die Nachteile (insbes. Lärm und zerschnittene Landschaften) zu
spüren, ohne dass sie davon irgendwie profitieren könnten.

> Aber auch
> durch überarbeitete Passagierrechte und mehr digitale Möglichkeiten
> beim Ticketkauf soll das Reisen per Zug leichter werden.

Die Digitalisierung bringt immer mehr Individualisierung mit sich. Das
gilt nicht nur für Fahrkarten, sondern auch für physische
Distanzverbindungen. Das nicht mehr aufzuhaltende fahrerlose Auto stellt
somit wahrscheinlich den letzten Sargnagel für die konventionelle
VAE-Eisenbahn dar. In ein sterbendes System sollte man nicht mehr
investieren. Entweder, es wird der Zeit mit Individualverkehr auf der
Schiene angepasst, oder es geht mit der Zeit... in die Pleite.

> So soll
> künftig etwa ein Ticket reichen, um von einem Verkehrsmittel auf ein
> anderes zu wechseln - vom Leihwagen in den Zug zum Beispiel."

Dieser Leihwagen wird in Bälde vollautomatisch ohne Fahrer fahren. Dann
geht's direkt von Haustür zu Haustür. Wozu dann noch konventionelle
VAE-Eisenbahn? Wozu noch auf lauten und zugigen Bahnsteigen warten?

> Hat man nicht gerade die Fahrgastrechte eingeschränkt, von wegen
> höhere Gewalt, und über die Jahre zugesehen, wie der Verkauf
> durchgehender grenzüberschreitender Fahrkarten teils, wie in
> Schweden, drastisch eingeschränkt und überhaupt durch die tollen
> Globalpreisangebote, verfälschend Marktpreise genannt, bei
> Umstiegsverbindungen über Grenzen hinweg massiv eingeschränkt wird?

Jede Gesellschaft will halt ihr eigenes Süppchen kochen. Da wär's gut,
wenn man sich EIN Gefährt von EINER Gesellschaft leiht (oder selber hat)
und damit einfach von A nach B fährt.

> Wie viele Fahrkarten braucht man noch gleich von Brühl nach Orléans,
> von Dax nach Pamplona?
>
> https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-mobilitaet-gruener-101.html

Immer die gleichen alten Rezepte. Dabei könnte die Eisenbahn sogar
helfen, aus 100 Jahre alten Oldtimern zumindest auf der Fernstrecke
E-Autos zu machen. Ich fürchte allerdings, dass die Politik mit solchen
Gedanken überfordert ist. Schließlich sind Politiker Fachleute für
Politik und nicht für technische und/oder wirtschaftliche
Problemlösungen. Solche Fachleute müssen sie sich "kaufen". Am Liebsten
natürlich zu negativen Preisen...

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de

Ulf Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 11:34:24 AMFeb 22
to
Christoph Müller schrieb am Montag, 4. Januar 2021 um 19:03:01 UTC+1:
> Am 04.01.2021 um 18:29 schrieb Ulf Kutzner:


> > Hat man nicht gerade die Fahrgastrechte eingeschränkt, von wegen
> > höhere Gewalt, und über die Jahre zugesehen, wie der Verkauf
> > durchgehender grenzüberschreitender Fahrkarten teils, wie in
> > Schweden, drastisch eingeschränkt und überhaupt durch die tollen
> > Globalpreisangebote, verfälschend Marktpreise genannt, bei
> > Umstiegsverbindungen über Grenzen hinweg massiv eingeschränkt wird?
> Jede Gesellschaft will halt ihr eigenes Süppchen kochen.

Dem Vernehmen nach behandelt die DB *ab jetzt* Fälle von
höherer Gewalt (Gleislatscher, Behandlung eines Fahrgastes,
behördliche Maßnahmen etc.) als Ablehnungsgrund für
die viertel- und halbteiligen Entschädigungen bei entsprechender
Ankunftsverspätung.
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