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GDL will Schienenverkehr bestreiken

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Ulf Kutzner

unread,
Jun 24, 2021, 5:26:05 AM6/24/21
to

Peter Meier

unread,
Jun 24, 2021, 3:23:52 PM6/24/21
to

Ulf Kutzner

unread,
Oct 13, 2023, 8:42:03 AM10/13/23
to

Stephan Gerlach

unread,
Oct 15, 2023, 2:38:25 PM10/15/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
Immerhin mit langfristiger Ankündigung.

Was mal ein (eher theoretisches, aber wünschenswertes) Ziel wäre, die
Streik-Termine der beiden Gewerkschaften EVG und GDL so zu koordinieren,
daß die gleichzeitig stattfinden, damit quasi die Anzahl der
"Streik-Saisons" halbiert würde. Nach aktuellem Stand gibt es ja immer
dann Streiks (idR mit weitgehendem Totalausfall der Bahn), wenn es durch
*eine* der beiden Gewerkschaften zum Streik kommt.

Mir ist nicht ganz klar, wie es zur Festlegung der Termine für die
jeweils nächste "Streik-Saison" kommt.
Ich vermute, es hat was mit dem Satz zu tun:

"... Ende Oktober läuft bei der Bahn die Friedenspflicht für die
Lokführer aus..."

Da steht aber nichts davon, daß es sich nur auf GDL-Lokführer bezieht;
das schließt also (wenn man das Zitat wörtlich nimmt) auch EVG-Lokführer
mit ein(?).

--
> Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)

Ulf Kutzner

unread,
Oct 16, 2023, 6:14:32 AM10/16/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 15. Oktober 2023 um 20:38:25 UTC+2:

> Was mal ein (eher theoretisches, aber wünschenswertes) Ziel wäre, die
> Streik-Termine der beiden Gewerkschaften EVG und GDL so zu koordinieren,
> daß die gleichzeitig stattfinden, damit quasi die Anzahl der
> "Streik-Saisons" halbiert würde.

Dann würden sie bei entsprechender gesetzliche Vorgabe,
so diese überhaupt haltbar wäre, eben tageweise abwechselnd
streiken.

> Nach aktuellem Stand gibt es ja immer
> dann Streiks (idR mit weitgehendem Totalausfall der Bahn), wenn es durch
> *eine* der beiden Gewerkschaften zum Streik kommt.
>
> Mir ist nicht ganz klar, wie es zur Festlegung der Termine für die
> jeweils nächste "Streik-Saison" kommt.
> Ich vermute, es hat was mit dem Satz zu tun:
>
> "... Ende Oktober läuft bei der Bahn die Friedenspflicht für die
> Lokführer aus..."
>
> Da steht aber nichts davon, daß es sich nur auf GDL-Lokführer bezieht;
> das schließt also (wenn man das Zitat wörtlich nimmt) auch EVG-Lokführer
> mit ein(?).

Ich weiß nicht, ob die in "Betrieben", für die eine GdL-Mehrheit
festgestellt wurde, bei der GdL mitstreiken dürfen. Im Zweifel
wird sich die GdL hüten, ihnen Streikgelder auszuzahlen.

Wobei die Friedenspflicht der EVG-Personale eigentlich,
so lange sie gilt, bundesweit gelten müßte.

Stephan Gerlach

unread,
Oct 19, 2023, 5:45:57 PM10/19/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
> Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 15. Oktober 2023 um 20:38:25 UTC+2:
>
>> Was mal ein (eher theoretisches, aber wünschenswertes) Ziel wäre, die
>> Streik-Termine der beiden Gewerkschaften EVG und GDL so zu koordinieren,
>> daß die gleichzeitig stattfinden, damit quasi die Anzahl der
>> "Streik-Saisons" halbiert würde.
>
> Dann würden sie bei entsprechender gesetzliche Vorgabe,...

Es geht nicht darum, daß das irgendwie ein Gesetz o.ä. werden muß,
sondern nur, daß es wünschenswert wäre.

> ... so diese überhaupt haltbar wäre, eben tageweise abwechselnd
> streiken.

Wieso extra abwechselnd?
Wenn die eine Gewerkschaft streikt, dann die Mitglieder der jeweils
anderen (notgedrungen) idR "automatisch" auch; ob nun gewollt oder nicht.
Siehe den letzten EVG-Streik; die GDL-Lokführer mußten quasi zwangsweise
"mit-streiken". Auch, wenn die Bezeichnung Streik dafür formal falsch
sein sollte - gefahren ist jedenfalls auch kein GDL-Lokführer (oder kaum
einer?).
Beim letzten GDL-Streik sah es zumindest hier im Nahverkehr IICR ähnlich
aus (kaum ein Zug fuhr). IIRC führte der GDL-Streik aber nicht zu ganz
so rigorosen Ausfällen wie der EVG-Streik, d.h. es fuhren zumindest
vereinzelt diverse Züge.

>> Nach aktuellem Stand gibt es ja immer
>> dann Streiks (idR mit weitgehendem Totalausfall der Bahn), wenn es durch
>> *eine* der beiden Gewerkschaften zum Streik kommt.
>>
>> Mir ist nicht ganz klar, wie es zur Festlegung der Termine für die
>> jeweils nächste "Streik-Saison" kommt.
>> Ich vermute, es hat was mit dem Satz zu tun:
>>
>> "... Ende Oktober läuft bei der Bahn die Friedenspflicht für die
>> Lokführer aus..."
>>
>> Da steht aber nichts davon, daß es sich nur auf GDL-Lokführer bezieht;
>> das schließt also (wenn man das Zitat wörtlich nimmt) auch EVG-Lokführer
>> mit ein(?).
>
> Ich weiß nicht, ob die in "Betrieben", für die eine GdL-Mehrheit
> festgestellt wurde, bei der GdL mitstreiken dürfen. Im Zweifel
> wird sich die GdL hüten, ihnen Streikgelder auszuzahlen.
>
> Wobei die Friedenspflicht der EVG-Personale eigentlich,
> so lange sie gilt, bundesweit gelten müßte.

Letzteres würde dann bedeuten, daß im obigen Zitat lediglich eine
Ungenauigkeit vorhanden ist, die in der Formulierung "bei der Bahn"
besteht, die durch "bei der GDL" zu ersetzen wäre.
Alternativ im Zitat "Lokführer" durch "GDL-Lokführer" ersetzen.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 22, 2023, 2:52:03 AM10/22/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 15. Oktober 2023 um 20:38:25 UTC+2:
> Ulf Kutzner schrieb:
> > Peter Meier schrieb am Donnerstag, 24. Juni 2021 um 21:23:52 UTC+2:
> >> Am 24.06.2021 um 11:26 schrieb Ulf Kutzner:
> >>
> >>> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/gdl-arbeitskampf-101.html
> >> Allerdings erst ab August.
> >> https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bahnstreik-2021-ab-wann-1.5332581
> >
> > Vielleicht auch wieder Ende 2023:
> >
> > https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-weihnachten-streik-100.html
> Immerhin mit langfristiger Ankündigung.
>
> Was mal ein (eher theoretisches, aber wünschenswertes) Ziel wäre, die
> Streik-Termine der beiden Gewerkschaften EVG und GDL so zu koordinieren,
> daß die gleichzeitig stattfinden, damit quasi die Anzahl der
> "Streik-Saisons" halbiert würde. Nach aktuellem Stand gibt es ja immer
> dann Streiks (idR mit weitgehendem Totalausfall der Bahn), wenn es durch
> *eine* der beiden Gewerkschaften zum Streik kommt.
>
> Mir ist nicht ganz klar, wie es zur Festlegung der Termine für die
> jeweils nächste "Streik-Saison" kommt.
> Ich vermute, es hat was mit dem Satz zu tun:
>
> "... Ende Oktober läuft bei der Bahn die Friedenspflicht für die
> Lokführer aus..."
>
> Da steht aber nichts davon, daß es sich nur auf GDL-Lokführer bezieht;

Gestern wurden die Transdevbahnen warnbestreikt.
Anderer Tarifvertrag, andere Friedenspflicht...

Ulf Kutzner

unread,
Nov 24, 2023, 6:35:41 AM11/24/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 15. Oktober 2023 um 20:38:25 UTC+2:
> Ulf Kutzner schrieb:


> > Vielleicht auch wieder Ende 2023:
> >
> > https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-weihnachten-streik-100.html
> Immerhin mit langfristiger Ankündigung.

Verhandlungen sind gescheitert. Vor dem regulären Streik
will man vielleicht nochmal etwas warnstreiken.

Stephan Gerlach

unread,
Nov 24, 2023, 8:01:19 PM11/24/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
> Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 15. Oktober 2023 um 20:38:25 UTC+2:
>> Ulf Kutzner schrieb:
>
>
>>> Vielleicht auch wieder Ende 2023:
>>>
>>> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-weihnachten-streik-100.html
>> Immerhin mit langfristiger Ankündigung.
>
> Verhandlungen sind gescheitert.

Ist das überraschend?
In der langen Streik-Historie war das doch in dem frühen "Stadium" des
Verhandlung-Streik-Verhandlung-Streik-...Rhythmus so gut wie immer der
Fall; insofern erwartbar.

> Vor dem regulären Streik
> will man vielleicht nochmal etwas warnstreiken.

Was ist (aus Sicht der Fahrgäste) der Unterschied, ob ein Streik nur
"zur Warnung" oder "richtig" (also ohne das Präfik "Warn...") ist?

Matthias Hanft

unread,
Nov 25, 2023, 3:08:15 AM11/25/23
to
Stephan Gerlach schrieb:
>
> Was ist (aus Sicht der Fahrgäste) der Unterschied, ob ein Streik nur
> "zur Warnung" oder "richtig" (also ohne das Präfik "Warn...") ist?

Aus'm Bauch raus hätte ich gesagt: Ein Warnstreik ist "*am* Donnerstag",
ein "richtiger" Streik "*ab* Donnerstag" (mit Open-End).

Für die Fahrgäste ist das schon ein Unterschied :-)

Gruß Matthias.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 25, 2023, 3:56:21 AM11/25/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Samstag, 25. November 2023 um 02:01:19 UTC+1:
> Ulf Kutzner schrieb:


> > Verhandlungen sind gescheitert.
> Ist das überraschend?

Ich hätte eigentlich erwartet, daß man bis zur
nächsten Gesprächsrunde wartet, um diese als
Retourkutsche kurz vor knapp abzusagen.

> In der langen Streik-Historie war das doch in dem frühen "Stadium" des
> Verhandlung-Streik-Verhandlung-Streik-...Rhythmus so gut wie immer der
> Fall; insofern erwartbar.
> > Vor dem regulären Streik
> > will man vielleicht nochmal etwas warnstreiken.
> Was ist (aus Sicht der Fahrgäste) der Unterschied, ob ein Streik nur
> "zur Warnung" oder "richtig" (also ohne das Präfik "Warn...") ist?

Der richtige und im Zweifel langwierigere Streik darf
nicht vor Abschluß und Auszählung der Urabstimmung
ausgerufen werden. Und davon hört man, wenn man hinhört.

Stephan Gerlach

unread,
Nov 27, 2023, 4:58:45 PM11/27/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
> Stephan Gerlach schrieb am Samstag, 25. November 2023 um 02:01:19 UTC+1:
>> Ulf Kutzner schrieb:
[...]
>>> Vor dem regulären Streik
>>> will man vielleicht nochmal etwas warnstreiken.
>> Was ist (aus Sicht der Fahrgäste) der Unterschied, ob ein Streik nur
>> "zur Warnung" oder "richtig" (also ohne das Präfik "Warn...") ist?
>
> Der richtige und im Zweifel langwierigere Streik darf
> nicht vor Abschluß und Auszählung der Urabstimmung
> ausgerufen werden. Und davon hört man, wenn man hinhört.

Also aus Sicht der Kunden ist nur die Länge des Streiks der Unterschied.
Sowie evtl. der Endzeitpunkt, der bei einem "richtigen" Streik zu Beginn
des Streiks noch nicht feststeht.

Eventuelle Urabstimmungen sowie deren Abschlüsse und Auszählungen im
Vorfeld eines Streiks dürften die Fahrgäste wohl idR eher weniger
interessieren.

Insofern sind (nach dieser Erklärung) Warnstreiks aus Sicht der EVG/GDL
"praktischer", da sie spontaner ausgerufen werden können und da nicht
extra eine Urabstimmung für nötig ist.

Ulf Kutzner

unread,
Nov 28, 2023, 1:41:02 PM11/28/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Montag, 27. November 2023 um 22:58:45 UTC+1:
> Ulf Kutzner schrieb:
> > Stephan Gerlach schrieb am Samstag, 25. November 2023 um 02:01:19 UTC+1:
> >> Ulf Kutzner schrieb:
> [...]
> >>> Vor dem regulären Streik
> >>> will man vielleicht nochmal etwas warnstreiken.
> >> Was ist (aus Sicht der Fahrgäste) der Unterschied, ob ein Streik nur
> >> "zur Warnung" oder "richtig" (also ohne das Präfik "Warn...") ist?
> >
> > Der richtige und im Zweifel langwierigere Streik darf
> > nicht vor Abschluß und Auszählung der Urabstimmung
> > ausgerufen werden. Und davon hört man, wenn man hinhört.
> Also aus Sicht der Kunden ist nur die Länge des Streiks der Unterschied.
> Sowie evtl. der Endzeitpunkt, der bei einem "richtigen" Streik zu Beginn
> des Streiks noch nicht feststeht.
>
> Eventuelle Urabstimmungen sowie deren Abschlüsse und Auszählungen im
> Vorfeld eines Streiks dürften die Fahrgäste wohl idR eher weniger
> interessieren.
>
> Insofern sind (nach dieser Erklärung) Warnstreiks aus Sicht der EVG/GDL
> "praktischer", da sie spontaner ausgerufen werden können und da nicht
> extra eine Urabstimmung für nötig ist.

Einerseits ja, andererseits wird die Arbeitsgerichtsbarkeit
bei zwei Wochen Warnstreik am Stueck...

Stephan Gerlach

unread,
Dec 7, 2023, 10:33:05 AM12/7/23
to
... was? Sanktionen verhängen? Das unterbinden?
Da fehlt (mindestens) ein Verb am Ende des Satzes.

Wenn zwei Wochen Warnstreik am Stück gegen irgendwelche Gesetze
verstoßen sollte, dann könnte man doch einfach zwischendurch mal ein
paar Tage nicht streiken. Z.B. nach dem System
3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik - 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik -
... usw.

Ulf Kutzner

unread,
Dec 8, 2023, 7:26:29 AM12/8/23
to
Deswegen die Auslassungspunkte. Letztens meinten sie doch
auf Antrag der DB in Frankfurt, das habe jetzt aufzuhören, ob
die EVG dafür noch einen Beschluß haben wolle? Nein, wollte
sie gar nicht.

Und dabei hatte ich mir für Schweinfurt - > RLP schon eine lustige
Tour nur mit Bussen zurechtgelegt, die man aus der Fahrplanauskunft
ohne miese Tricks natürlich nicht rausbekommt.

Ende vom Lied:

Erfurter Bahn fuhr nicht, die war nicht Verfahrenspartei, DB fuhr,
HLB fuhr auch, da anderer Tarifvertrag mit anderen Friedenspflichten.

Will heißen: Bus bis Aschaffenburg, dann Zug, hätte wohl
auch ohne Tätigwerden des Gerichts passen müssen.

> Wenn zwei Wochen Warnstreik am Stück gegen irgendwelche Gesetze
> verstoßen sollte

Oder gegen dort ungeschriebene Übermaßverbote...

Ulf Kutzner

unread,
Dec 21, 2023, 4:31:43 AM12/21/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Donnerstag, 7. Dezember 2023 um 16:33:05 UTC+1:


> Wenn zwei Wochen Warnstreik am Stück gegen irgendwelche Gesetze
> verstoßen sollte, dann könnte man doch einfach zwischendurch mal ein
> paar Tage nicht streiken. Z.B. nach dem System
> 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik - 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik -
> ... usw.

Hach, haben sie sich bei Dir wohl abgeschaut,
wenn auch mit Modifizierungen.

Für fünf Streiktage am Stück sollte man urabgestimmt
haben, behaupte ich jetzt mal.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-streik-bahn-102.html

Rolf Mantel

unread,
Dec 21, 2023, 6:17:18 AM12/21/23
to
"Für 5 Streiktage am Stück hat man rechtzeitig (zum 19.12.) urabgestimmt".

https://www.gdl.de/aktuelles/news/gdl-urabstimmung-bekanntgabe-des-ergebnisses/


Ulf Kutzner

unread,
Dec 21, 2023, 7:30:52 AM12/21/23
to
Richtig, vorher wäre man wohl auch mit vier Streiktagen am Stück aufgelaufen.
Näheres wäre im Bundesstreikgesetz zu suchen, das aber aus irgendwelchen
Gründen nie erlassen wurde.

Stephan Gerlach

unread,
Dec 22, 2023, 8:39:44 PM12/22/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
> Stephan Gerlach schrieb am Donnerstag, 7. Dezember 2023 um 16:33:05 UTC+1:
>
>
>> Wenn zwei Wochen Warnstreik am Stück gegen irgendwelche Gesetze
>> verstoßen sollte, dann könnte man doch einfach zwischendurch mal ein
>> paar Tage nicht streiken. Z.B. nach dem System
>> 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik - 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik -
>> ... usw.
>
> Hach, haben sie sich bei Dir wohl abgeschaut,
> wenn auch mit Modifizierungen.

Krieg' ich dann auch eine Prämie von der GDL? ;-)

> Für fünf Streiktage am Stück sollte man urabgestimmt
> haben, behaupte ich jetzt mal.
>
> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gdl-streik-bahn-102.html

Immerhin kündigen Sie den Streik und damit Totalausfall rechtzeitig und
ordentlich an; das ist im Vergleich zu "normalen" Zugausfällen und
Unregelmäßigkeiten regelrecht vorbildlich.


BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der Arbeitszeit der
Hauptgrund für den Streik ist; aber im verlinkten Artikel steht dann
weiter unten doch wieder - wen wundert's - daß eine kräftige
Gehaltserhöhung mit-gefordert wird.
Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen, sondern ganz
wesentlich auch wieder um mehr Geld.

Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein aufgrund der
Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57% steigen.

Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on top", die hier
leider nicht in Prozent angegeben wurde.
Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären durchschnittlich
ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich insgesamt eine Erhöhung des
Stundenlohns von über 19%.

Immerhin ist es gut, daß bei den 555€ offenbar nicht eine unsinnige
prozentuale Erhöhung gefordert wird (wenn das mit den 555€ tatsächlich
"für alle" gemeint ist), sondern eine absolute.

Welche andere Gewerkschaft kann solche (voraussichtlichen) Ergebnisse
vorweisen; vielleicht die EVG?

Ulf Kutzner

unread,
Dec 23, 2023, 6:12:40 AM12/23/23
to
Stephan Gerlach schrieb am Samstag, 23. Dezember 2023 um 02:39:44 UTC+1:

> Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on top", die hier
> leider nicht in Prozent angegeben wurde.
> Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären durchschnittlich
> ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich insgesamt eine Erhöhung des
> Stundenlohns von über 19%.
>
> Immerhin ist es gut, daß bei den 555€ offenbar nicht eine unsinnige
> prozentuale Erhöhung gefordert wird (wenn das mit den 555€ tatsächlich
> "für alle" gemeint ist), sondern eine absolute.
>
> Welche andere Gewerkschaft kann solche (voraussichtlichen) Ergebnisse
> vorweisen; vielleicht die EVG?

Mir war so, als hätte die dieses Jahr zu Festmonatsvergütungserhöhungen
abgeschlossen.

Tim Landscheidt

unread,
Dec 23, 2023, 9:46:59 AM12/23/23
to
Stephan Gerlach <mam9...@t-online.de> wrote:

> […]

> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der
> Arbeitszeit der Hauptgrund für den Streik ist; aber im
> verlinkten Artikel steht dann weiter unten doch wieder -
> wen wundert's - daß eine kräftige Gehaltserhöhung
> mit-gefordert wird.
> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen,
> sondern ganz wesentlich auch wieder um mehr Geld.

> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein
> aufgrund der Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57%
> steigen.

> Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on
> top", die hier leider nicht in Prozent angegeben wurde.
> Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären
> durchschnittlich ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich
> insgesamt eine Erhöhung des Stundenlohns von über 19%.

> Immerhin ist es gut, daß bei den 555€ offenbar nicht eine
> unsinnige prozentuale Erhöhung gefordert wird (wenn das mit
> den 555€ tatsächlich "für alle" gemeint ist), sondern eine
> absolute.

> Welche andere Gewerkschaft kann solche (voraussichtlichen)
> Ergebnisse vorweisen; vielleicht die EVG?

Und trotz der bestehenden Konditionen, die Dir immer so gut
erscheinen, und der Aussicht auf eine „kräftige Gehaltserhö-
hung“ haben alle Bahnen erhebliche Probleme, genügend Perso-
nal zu finden, um auch nur den status quo zu halten, trotz
Empfehlungsprämien für neue Mitarbeiter, trotz Rekrutierung
teilweise in dem Ausland. Tja.

Tim

Paul Muster

unread,
Dec 23, 2023, 1:42:05 PM12/23/23
to
On 23.12.23 02:42, Stephan Gerlach wrote:

> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der Arbeitszeit der
> Hauptgrund für den Streik ist; aber im verlinkten Artikel steht dann
> weiter unten doch wieder -  wen wundert's - daß eine kräftige
> Gehaltserhöhung mit-gefordert wird.
> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen, sondern ganz
> wesentlich auch wieder um mehr Geld.

Wieviel Prozent Gehaltssteigerung über welche Laufzeit werden denn
deinen Informationen nach gefordert? Und welche Steigerung pro Jahr
kommt heraus, wenn man das eine durch das andere teilt?

> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein aufgrund der
> Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57% steigen.

Nicht schlecht. Die Inflation wäre damit zumindest hereingeholt und ein
Reallohnverlust vermieden.

> Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on top", die hier
> leider nicht in Prozent angegeben wurde.

Die wird nicht in Prozent angegeben, weil sie absolut erfolgen soll.
M.W. als Untergrenze der in Punkt 1 geforderten prozentualen Erhöhung.

> Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären durchschnittlich
> ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich insgesamt eine Erhöhung des
> Stundenlohns von über 19%.

Nun, man geht mit Maximalforderungen in die Diskussion. Man braucht ja
Verhandlungsmasse.


mfG Paul

Stephan Gerlach

unread,
Dec 24, 2023, 6:57:33 PM12/24/23
to
Tim Landscheidt schrieb:
> Stephan Gerlach <mam9...@t-online.de> wrote:
>
>> […]
>
>> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der
>> Arbeitszeit der Hauptgrund für den Streik ist; aber im
>> verlinkten Artikel steht dann weiter unten doch wieder -
>> wen wundert's - daß eine kräftige Gehaltserhöhung
>> mit-gefordert wird.
>> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen,
>> sondern ganz wesentlich auch wieder um mehr Geld.
>
>> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein
>> aufgrund der Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57%
>> steigen.
>
>> Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on
>> top", die hier leider nicht in Prozent angegeben wurde.
>> Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären
>> durchschnittlich ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich
>> insgesamt eine Erhöhung des Stundenlohns von über 19%.
>
>> Immerhin ist es gut, daß bei den 555€ offenbar nicht eine
>> unsinnige prozentuale Erhöhung gefordert wird (wenn das mit
>> den 555€ tatsächlich "für alle" gemeint ist), sondern eine
>> absolute.
>
>> Welche andere Gewerkschaft kann solche (voraussichtlichen)
>> Ergebnisse vorweisen; vielleicht die EVG?
>
> Und trotz der bestehenden Konditionen, die Dir immer so gut
> erscheinen,...

Womit ich vorrangig das Gehalt meine.
Und selbst wenn die (Gehalts-)Konditionen jetzt (aus Sicht von
bestimmten Personen) als schlecht oder zumindest nur mittelmäßig
bewertet werden, so werden sie nach einer 19%-igen Stundenlohn-Erhöhung
dieses Prädikat kaum noch verdienen.

> ... und der Aussicht auf eine „kräftige Gehaltserhö-
> hung“ haben alle Bahnen erhebliche Probleme, genügend Perso-
> nal zu finden, um auch nur den status quo zu halten, trotz
> Empfehlungsprämien für neue Mitarbeiter, trotz Rekrutierung
> teilweise in dem Ausland.

Das wundert mich tatsächlich, über Gründe kann man als Außenstehender
nur spekulieren:
- schlechte Arbeitsbedingungen (womit ich explzit *nicht* das Gehalt meine)
- häufige Schichtdienste
- zu lange Arbeitszeiten
- Dienstpausen an "unmöglichen" Orten, z.B. der Lokführer wohnt in
München, das Dienstende ist aber dienstplan-bedingt in Hamburg (gibt's
sowas?)
- zu lange Ausbildung(?)
- zu hohe Anforderungen für die Einstellung(?)
- evtl. niedriges *Einstiegs*(!?)gehalt im Vergleich zu langjährigen
GDL-/EVG-Mitgliedern.

Für den Fall, daß ich irgendwann nochmal arbeitslos werde oder einen
Nebenverdienst suche, hatte ich tatsächlich schon vage mit dem Gedanken
gespielt, daß Lokführer eine Option sein könnte.

Stephan Gerlach

unread,
Dec 24, 2023, 7:09:44 PM12/24/23
to
Paul Muster schrieb:
> On 23.12.23 02:42, Stephan Gerlach wrote:
>
>> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der Arbeitszeit
>> der Hauptgrund für den Streik ist; aber im verlinkten Artikel steht
>> dann weiter unten doch wieder - wen wundert's - daß eine kräftige
>> Gehaltserhöhung mit-gefordert wird.
>> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen, sondern
>> ganz wesentlich auch wieder um mehr Geld.
>
> Wieviel Prozent Gehaltssteigerung über welche Laufzeit werden denn
> deinen Informationen nach gefordert?

Laut diesem einen Artikel gar keine *Prozent* Gehaltssteigerung, sondern
ein Absolutbetrag.

Mit konkreten Zahlenwerten zu Prozent und Laufzeiten kann ich nicht
dienen, da diese je nach Quelle oft variieren und ich nicht die Muße
habe, mir sämtliche erwähnten Zahlen zu merken.

> Und welche Steigerung pro Jahr
> kommt heraus, wenn man das eine durch das andere teilt?

Keine Ahnung; entscheidend ist doch, daß überhaupt um x % (wenn es um
prozentuale Erhöhungen geht) erhöht wird (vorausgesetzt, die Forderung
wird erfüllt).

Natürlich ist es aus Sicht der Fordernden unbefriedigender, wenn die
geforderte Erhöhung von x % nicht sofort, sondern "häppchenweise" kommt;
aber im Endeffekt kommt sie.

>> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein aufgrund der
>> Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57% steigen.
>
> Nicht schlecht. Die Inflation wäre damit zumindest hereingeholt und ein
> Reallohnverlust vermieden.

Witzigerweise treibt das die von den Fordernden "beklagte" Inflation
auch weiter an.

>> Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on top", die
>> hier leider nicht in Prozent angegeben wurde.
>
> Die wird nicht in Prozent angegeben, weil sie absolut erfolgen soll.

Dieses Detail ist immerhin im Vergleich zu einer prozentualen Forderung
lobenswert (schrieb ich schon).

> M.W. als Untergrenze der in Punkt 1 geforderten prozentualen Erhöhung.
>
>> Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären
>> durchschnittlich ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich insgesamt
>> eine Erhöhung des Stundenlohns von über 19%.
>
> Nun, man geht mit Maximalforderungen in die Diskussion. Man braucht ja
> Verhandlungsmasse.

19% Erhöhung wären aber schon rekordverdächtig. Sind ähnlich hohe
Forderungen aus der Vergangenheit bekannt, die dann auch noch "ungefähr"
durchgesetzt werden konnten?

Stephan Gerlach

unread,
Dec 24, 2023, 7:10:49 PM12/24/23
to
Ulf Kutzner schrieb:
D.h. *nicht* prozentuale, sondern absolute Erhöhungen?
Falls ja, ein IMHO positiv zu bewertendes Detail.

Paul Muster

unread,
Dec 25, 2023, 3:02:03 AM12/25/23
to
On 25.12.23 01:12, Stephan Gerlach wrote:
> Paul Muster schrieb:
>> On 23.12.23 02:42, Stephan Gerlach wrote:

>>> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der Arbeitszeit
>>> der Hauptgrund für den Streik ist; aber im verlinkten Artikel steht
>>> dann weiter unten doch wieder -  wen wundert's - daß eine kräftige
>>> Gehaltserhöhung mit-gefordert wird.
>>> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen, sondern
>>> ganz wesentlich auch wieder um mehr Geld.
>>
>> Wieviel Prozent Gehaltssteigerung über welche Laufzeit werden denn
>> deinen Informationen nach gefordert?
>
> Laut diesem einen Artikel gar keine *Prozent* Gehaltssteigerung, sondern
> ein Absolutbetrag.
>
> Mit konkreten Zahlenwerten zu Prozent und Laufzeiten kann ich nicht
> dienen, da diese je nach Quelle oft variieren und ich nicht die Muße
> habe, mir sämtliche erwähnten Zahlen zu merken.

Wäre aber sinnvoll, sich da schlau zu machen, wenn man diesen konkreten
Tarifkonflikt und die Forderung der Gewerkschaft diskutieren will. Denn
- z.B. - 10% über 36 Monate ist gar nicht spektakulär.

>> Und welche Steigerung pro Jahr kommt heraus, wenn man das eine durch
>> das andere teilt?
>
> Keine Ahnung; entscheidend ist doch, daß überhaupt um x % (wenn es um
> prozentuale Erhöhungen geht) erhöht wird (vorausgesetzt, die Forderung
> wird erfüllt).
>
> Natürlich ist es aus Sicht der Fordernden unbefriedigender, wenn die
> geforderte Erhöhung von x % nicht sofort, sondern "häppchenweise" kommt;
> aber im Endeffekt kommt sie.

Ja, und die Inflation kommt auch. Jedes Jahr.

>>> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein aufgrund der
>>> Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57% steigen.
>>
>> Nicht schlecht. Die Inflation wäre damit zumindest hereingeholt und
>> ein Reallohnverlust vermieden.
>
> Witzigerweise treibt das die von den Fordernden "beklagte" Inflation
> auch weiter an.

Ist das so? Wie schnell schlagen Gehaltssteigerungen von DB-Mitarbeitern
auf die Fahrpreise durch? Und wie schnell steigen die Fahrkartenpreise
auch in Zeiträumen, in denen keine signifikanten Gehaltssteigerungen
erfolgen?

>>> Dazu kommt aber nochmal eine Gehaltserhöhung von 555€ "on top", die
>>> hier leider nicht in Prozent angegeben wurde.
>>
>> Die wird nicht in Prozent angegeben, weil sie absolut erfolgen soll.
>
> Dieses Detail ist immerhin im Vergleich zu einer prozentualen Forderung
> lobenswert (schrieb ich schon).
>
>> M.W. als Untergrenze der in Punkt 1 geforderten prozentualen Erhöhung.
>>
>>> Angenommen (und hier kann man nur mutmaßen), das wären
>>> durchschnittlich ca. 11% Gehaltserhöhung, dann ergäbe sich insgesamt
>>> eine Erhöhung des Stundenlohns von über 19%.
>>
>> Nun, man geht mit Maximalforderungen in die Diskussion. Man braucht ja
>> Verhandlungsmasse.
>
> 19% Erhöhung wären aber schon rekordverdächtig. Sind ähnlich hohe
> Forderungen aus der Vergangenheit bekannt, die dann auch noch "ungefähr"
> durchgesetzt werden konnten?

Auch diese /fiktiven/ 19% werden keineswegs von jetzt auf gleich
gefordert. Siehe parallele Diskussion, die es sogar in den netdigest
geschafft hat.


mfG Paul

Stephan Gerlach

unread,
Dec 27, 2023, 1:36:07 PM12/27/23
to
Paul Muster schrieb:
> On 25.12.23 01:12, Stephan Gerlach wrote:
>> Paul Muster schrieb:
>>> On 23.12.23 02:42, Stephan Gerlach wrote:
>
>>>> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der Arbeitszeit
>>>> der Hauptgrund für den Streik ist; aber im verlinkten Artikel steht
>>>> dann weiter unten doch wieder - wen wundert's - daß eine kräftige
>>>> Gehaltserhöhung mit-gefordert wird.
>>>> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen, sondern
>>>> ganz wesentlich auch wieder um mehr Geld.
>>>
>>> Wieviel Prozent Gehaltssteigerung über welche Laufzeit werden denn
>>> deinen Informationen nach gefordert?
>>
>> Laut diesem einen Artikel gar keine *Prozent* Gehaltssteigerung,
>> sondern ein Absolutbetrag.
>>
>> Mit konkreten Zahlenwerten zu Prozent und Laufzeiten kann ich nicht
>> dienen, da diese je nach Quelle oft variieren und ich nicht die Muße
>> habe, mir sämtliche erwähnten Zahlen zu merken.
>
> Wäre aber sinnvoll, sich da schlau zu machen, wenn man diesen konkreten
> Tarifkonflikt und die Forderung der Gewerkschaft diskutieren will.

Den absoluten Wert von 555€ Erhöhung gibt's ja schonmal.

Wenn die Erhöhung aber absolut ist, dann ist es sowieso müßig, das als
*prozentuale* Erhöhung angeben zu wollen, da diese vom bisherigen Lohn
abhängt.

Man könnte nur eine durchschnittliche prozentuale Erhöhung ausrechnen;
dazu bräuchte man das bisherige Durchschnitts-Gehalt aller GDL-Mitglieder.

> Denn
> - z.B. - 10% über 36 Monate ist gar nicht spektakulär.

19% wären es schon eher.

>> Natürlich ist es aus Sicht der Fordernden unbefriedigender, wenn die
>> geforderte Erhöhung von x % nicht sofort, sondern "häppchenweise"
>> kommt; aber im Endeffekt kommt sie.
>
> Ja, und die Inflation kommt auch. Jedes Jahr.

U.a. durch streik-bedingte Lohnerhöhungen hervorgerufen bzw.
mit-verursacht :-} .

>>>> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein aufgrund der
>>>> Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57% steigen.
>>>
>>> Nicht schlecht. Die Inflation wäre damit zumindest hereingeholt und
>>> ein Reallohnverlust vermieden.
>>
>> Witzigerweise treibt das die von den Fordernden "beklagte" Inflation
>> auch weiter an.
>
> Ist das so?

Die Theorie, daß Gehaltserhöhungen die Inflation zum Teil mit
"antreiben", stammt nicht von mir und ist nicht neu.

Der Fachbegriff dafür dürfte "Lohn-Preis-Spirale" lauten.

Ob das stimmt/schlüssig ist, da sollen Wirtschaftswissenschaftler
beurteilen.

> Wie schnell schlagen Gehaltssteigerungen von DB-Mitarbeitern
> auf die Fahrpreise durch? Und wie schnell steigen die Fahrkartenpreise
> auch in Zeiträumen, in denen keine signifikanten Gehaltssteigerungen
> erfolgen?

Du schreibst "wie schnell...".
Ob die Gehaltssteigerungen immer sofort nach den Gehaltssteigerungen
kommen, d.h. zeitlich(!) daran gekoppelt sind, scheint fraglich.

Daß es überhaupt einen Zusammenhang gibt im Sinne von
"Gehälter sind um x gestiegen --> Fahrpreise steigen um y",
würde ich allerdings schon vermuten.

Als Fahrgast bekommt man zumindest diverse Preissteigerungen mit, kann
natürlich nicht die Ursachen (bzw. genauer anteiligen Ursachen; es gibt
ja noch andere als Gehaltssteigerungen bei EVG/GDL) "erkennen".

Witzigerweise gab es temporär durch 9€-Ticket bzw. 49€-Ticket für einige
Fahrgäste sogar eine Fahrpreissenkung(!).

Ulf Kutzner

unread,
Jan 8, 2024, 6:47:52 AMJan 8
to
Stephan Gerlach schrieb am Samstag, 23. Dezember 2023 um 02:39:44 UTC+1:
> Ulf Kutzner schrieb:
> > Stephan Gerlach schrieb am Donnerstag, 7. Dezember 2023 um 16:33:05 UTC+1:
> >
> >
> >> Wenn zwei Wochen Warnstreik am Stück gegen irgendwelche Gesetze
> >> verstoßen sollte, dann könnte man doch einfach zwischendurch mal ein
> >> paar Tage nicht streiken. Z.B. nach dem System
> >> 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik - 3 Tage Streik - 1 Tag kein Streik -
> >> ... usw.
> >
> > Hach, haben sie sich bei Dir wohl abgeschaut,
> > wenn auch mit Modifizierungen.
> Krieg' ich dann auch eine Prämie von der GDL?

Vielleicht wird der Hauptstreik auch verboten.

Heute Abend trifft man sich beim freundlichen Arbeitsgericht.

Beim *Landes*arbeitsgericht (möchte sein, daß ich das
zuvor unpräzise geschrieben hatte) liegt eine Feststellungsklage
gegen die Tariffähigkeit der GdL.

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/deutsche-bahn-ab-mittwoch-bundesweiter-warnstreik-im-personenverkehr-v6,bahn-streik-mittwoch-100.html

Ulf Kutzner

unread,
Jan 12, 2024, 2:06:50 AMJan 12
to
Und der Konzern ist unterteilt in 300 sogenannte Wahlbetriebe.
In 54 dieser Betrieben verhandelt die EVG als größte Gewerkschaft
den Tarifvertrag. In 18 Betrieben verlaufen die Verhandlungen aber
mit der GDL - unter anderem für die Lokführer.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/bahn-streik-gdl-tarifeinheitsgesetz-100.html

Hm. Was ist mit den verbleibenden 228 Wahlbetrieben?
Ver.di für Bürostandorte?

Gerd Belo

unread,
Jan 12, 2024, 8:54:52 AMJan 12
to
Am 12.01.24 um 08:06 schrieb Ulf Kutzner:

> Und der Konzern ist unterteilt in 300 sogenannte Wahlbetriebe.
> In 54 dieser Betrieben verhandelt die EVG als größte Gewerkschaft
> den Tarifvertrag. In 18 Betrieben verlaufen die Verhandlungen aber
> mit der GDL - unter anderem für die Lokführer.
> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/bahn-streik-gdl-tarifeinheitsgesetz-100.html
>
> Hm. Was ist mit den verbleibenden 228 Wahlbetrieben?
> Ver.di für Bürostandorte?

Für diese stellt sich die Frage nicht, weil die GDL dort kaum vertreten
ist, sie also von der EVG tarifiert werden. Das betrifft hauptsächlich
Betriebe, an denen kein Fahrpersonal angestellt ist.

Tschüß GERD
--
Gerd...@ARCOR.de

Stephan Gerlach

unread,
Jan 12, 2024, 7:57:14 PMJan 12
to
Ulf Kutzner schrieb:
> Stephan Gerlach schrieb am Donnerstag, 19. Oktober 2023 um 23:45:57 UTC+2:
>> Ulf Kutzner schrieb:
>
>>> Ich weiß nicht, ob die in "Betrieben", für die eine GdL-Mehrheit
>>> festgestellt wurde, bei der GdL mitstreiken dürfen. Im Zweifel
>>> wird sich die GdL hüten, ihnen Streikgelder auszuzahlen.
>>>
>>> Wobei die Friedenspflicht der EVG-Personale eigentlich,
>>> so lange sie gilt, bundesweit gelten müßte.
>> Letzteres würde dann bedeuten, daß im obigen Zitat lediglich eine
>> Ungenauigkeit vorhanden ist, die in der Formulierung "bei der Bahn"
>> besteht, die durch "bei der GDL" zu ersetzen wäre.
>> Alternativ im Zitat "Lokführer" durch "GDL-Lokführer" ersetzen.
>
> Und der Konzern ist unterteilt in 300 sogenannte Wahlbetriebe.
> In 54 dieser Betrieben verhandelt die EVG als größte Gewerkschaft
> den Tarifvertrag. In 18 Betrieben verlaufen die Verhandlungen aber
> mit der GDL - unter anderem für die Lokführer.

Heißt das, daß man als Bahn-Angestellter "automatisch" in so einem
Wahlbetrieb landet bzw. einem solche Wahlbetrieb "zugeordnet" wird/ist?

> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/bahn-streik-gdl-tarifeinheitsgesetz-100.html

"... Laut Bahn-Sprecherin Anja Bröker gebe es aber keine lange Schlangen
oder überfüllte Züge..."

Das ist trivial. Wenn es auf bestimmten Strecken überhaupt keine Züge
gibt, die fahren, dann gibt es (auf diesen Strecken auch keine
überfüllten Züge.
Ebensowenig sind Schlangen von Fahrgästen zu erwarten. Worauf sollten
die Fahrgäste in diesen (hypothetischen) Schlangen auch warten?

Die wissen doch, daß gestreikt wird. Immerhin sind die Informationen
diesbezüglich ziemlich zuverlässig. Wenn die GDL sagt "am Tag xyz gibt
Streik", dann stimmt das auch.

> Hm. Was ist mit den verbleibenden 228 Wahlbetrieben?
> Ver.di für Bürostandorte?


Gerd Belo

unread,
Jan 15, 2024, 5:43:17 AMJan 15
to
Am 13.01.24 um 11:06 schrieb Michael Zink:
> On Fri, 12 Jan 2024 14:54:49 +0100, Gerd Belo wrote:
>
>> Am 12.01.24 um 08:06 schrieb Ulf Kutzner:
>>
>>> Hm. Was ist mit den verbleibenden 228 Wahlbetrieben?
>>> Ver.di für Bürostandorte?
>>
>> Für diese stellt sich die Frage nicht, weil die GDL dort kaum vertreten
>> ist, sie also von der EVG tarifiert werden. Das betrifft hauptsächlich
>> Betriebe, an denen kein Fahrpersonal angestellt ist.
>
> Gibt/gab es nicht auch das Problem, daß oft gar nicht bekannt ist,
> welche Gewerkschaft die Mehrheit hat?
> Oder wurde das inzwischen geklärt?
>
> Problem war, daß der AG gar nicht weiß und IIRC auch gar nicht fragen
> darf, welcher AN in einer bzw. welcher Gewerkschaft ist.
>


Den Arbeitgeber hat es nicht zu interessieren,in welcher Gewerkschaft
seine Mitarbeiter organisiert sind. Deshalb wurde eine Einschätzung an
Hand der Wahlergebnisse der letzten Betriebsratswahl durchgeführt.
Letztendlich sind auch die Irrelevant, weil auch gewerkschaftslose
Mitarbeiter stimmberechtigt sind. Dazu kommt die immer wieder ins Spiel
gebrachte Mitgliederzahl. In der EVG gibt es in dieser Beziehung ein
Problem: Eine Vielzahl (wenn nicht sogar die Mehrzahl?) der Mitglieder
ist gar nicht mehr Berufstätig. Bei der GDL ist dieses Problem nicht
ganz so gravierend.

Bleibt als Fazit: Die Zuordnung ist mehr oder weniger Willkürlich.

Tschüß GERD
--
Gerd...@ARCOR.de

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