Paul Muster schrieb:
> On 25.12.23 01:12, Stephan Gerlach wrote:
>> Paul Muster schrieb:
>>> On 23.12.23 02:42, Stephan Gerlach wrote:
>
>>>> BTW: Es wird zwar immer behauptet, daß die Absenkung der Arbeitszeit
>>>> der Hauptgrund für den Streik ist; aber im verlinkten Artikel steht
>>>> dann weiter unten doch wieder - wen wundert's - daß eine kräftige
>>>> Gehaltserhöhung mit-gefordert wird.
>>>> Also geht es doch nicht nur um bessere Arbeitsbedingungen, sondern
>>>> ganz wesentlich auch wieder um mehr Geld.
>>>
>>> Wieviel Prozent Gehaltssteigerung über welche Laufzeit werden denn
>>> deinen Informationen nach gefordert?
>>
>> Laut diesem einen Artikel gar keine *Prozent* Gehaltssteigerung,
>> sondern ein Absolutbetrag.
>>
>> Mit konkreten Zahlenwerten zu Prozent und Laufzeiten kann ich nicht
>> dienen, da diese je nach Quelle oft variieren und ich nicht die Muße
>> habe, mir sämtliche erwähnten Zahlen zu merken.
>
> Wäre aber sinnvoll, sich da schlau zu machen, wenn man diesen konkreten
> Tarifkonflikt und die Forderung der Gewerkschaft diskutieren will.
Den absoluten Wert von 555€ Erhöhung gibt's ja schonmal.
Wenn die Erhöhung aber absolut ist, dann ist es sowieso müßig, das als
*prozentuale* Erhöhung angeben zu wollen, da diese vom bisherigen Lohn
abhängt.
Man könnte nur eine durchschnittliche prozentuale Erhöhung ausrechnen;
dazu bräuchte man das bisherige Durchschnitts-Gehalt aller GDL-Mitglieder.
> Denn
> - z.B. - 10% über 36 Monate ist gar nicht spektakulär.
19% wären es schon eher.
>> Natürlich ist es aus Sicht der Fordernden unbefriedigender, wenn die
>> geforderte Erhöhung von x % nicht sofort, sondern "häppchenweise"
>> kommt; aber im Endeffekt kommt sie.
>
> Ja, und die Inflation kommt auch. Jedes Jahr.
U.a. durch streik-bedingte Lohnerhöhungen hervorgerufen bzw.
mit-verursacht :-} .
>>>> Würden die Gehälter gleich bleiben, dann würde allein aufgrund der
>>>> Stundenabsenkung der Stunden(!)lohn um 8,57% steigen.
>>>
>>> Nicht schlecht. Die Inflation wäre damit zumindest hereingeholt und
>>> ein Reallohnverlust vermieden.
>>
>> Witzigerweise treibt das die von den Fordernden "beklagte" Inflation
>> auch weiter an.
>
> Ist das so?
Die Theorie, daß Gehaltserhöhungen die Inflation zum Teil mit
"antreiben", stammt nicht von mir und ist nicht neu.
Der Fachbegriff dafür dürfte "Lohn-Preis-Spirale" lauten.
Ob das stimmt/schlüssig ist, da sollen Wirtschaftswissenschaftler
beurteilen.
> Wie schnell schlagen Gehaltssteigerungen von DB-Mitarbeitern
> auf die Fahrpreise durch? Und wie schnell steigen die Fahrkartenpreise
> auch in Zeiträumen, in denen keine signifikanten Gehaltssteigerungen
> erfolgen?
Du schreibst "wie schnell...".
Ob die Gehaltssteigerungen immer sofort nach den Gehaltssteigerungen
kommen, d.h. zeitlich(!) daran gekoppelt sind, scheint fraglich.
Daß es überhaupt einen Zusammenhang gibt im Sinne von
"Gehälter sind um x gestiegen --> Fahrpreise steigen um y",
würde ich allerdings schon vermuten.
Als Fahrgast bekommt man zumindest diverse Preissteigerungen mit, kann
natürlich nicht die Ursachen (bzw. genauer anteiligen Ursachen; es gibt
ja noch andere als Gehaltssteigerungen bei EVG/GDL) "erkennen".
Witzigerweise gab es temporär durch 9€-Ticket bzw. 49€-Ticket für einige
Fahrgäste sogar eine Fahrpreissenkung(!).