Das sind aber Ausfälle, die etliche Tage vorher auch durch Aushänge
angekündigt wurden. Das oben geschilderte Problem war jedoch, dass am
Vortag Öffi noch einen Betrieb anzeigte, kurz vor der Abfahrt aber dann
bei der Neuerstellung des Plans über andere Abfahrtzeiten den
Schienenersatzverkehr anzeigte, was vom Webauftritt der Bahn ja auch
bestätigt wurde. Die ersten Bahnen an diesem Tag fuhren noch, bis dann
der Ausfall auf unbestimmte Zeit kam. Den Grund kenne ich nicht.
Wenn man bis dahin keinen Ersatzverkehr organisieren kann, verstehe ich
das ja, aber man sollte dann auch keinen in die Datenbanken eintragen,
aus denen die Apps schöpfen.
Nebenbei: Die Bahn fährt tagsüber bis 17.35 Uhr halbstündlich, der
Schienenersatzverkehr verlief an diesem Tag aber nur stündlich, während
Öffi auch diesen - zumindest bis zum Nachmittag- halbstündlich anzeigte.
Auf der DB-Website habe ich das nicht nachgesehen.
Die Organisation des Schienenersatzverkehrs macht der Bahn bzw. den
beauftragten Unternehmen ohnehin Schwierigkeiten:
Meine Tochter wartete an einer SEV-Haltestelle in der Nähe des
Haltepunktes Iserlohnerheide vergeblich auf den Ersatzverkehr, weil
diese Haltestelle überhaupt nicht angefahren wurde. Die aktive
Haltestelle war weiter weg an der Hauptstraße ohne Fahrplan, aber nicht
als solche gekennzeichnet bzw. ohne Haltestellenschild. Bei den letzten
länger dauernden Bahnausfällen hat man ein zusätliches
Haltestellenschild mit Fahrplan dort aufgestellt.
Bei den längerfristigen Bahnausfällen 2022 hing an der SEV-Haltestelle
in Richtung Stadtbahnhof Iserlohn ein Fahrplan mit falschen Zeiten; Öffi
zeigte die Zeiten korrekt an. Ich habe nicht überprüft, ob die Fahrpläne
der gegenüberliegenden Haltestellen verwechselt worden sind.
Innerhalb dieses Ausfalls der RB53 fiel dann auch noch die Strecke
Richtung Mengede aus. Im Norden des Dortmunder Bahnhofs ist ein
Busbahnhof, von dem aus der SEV starten sollte; der Busbahnhof war wegen
Bauarbeiten jedoch gesperrt. Alle Busse (auch die der Dortmunder
Stadtwerke) starteten von der breiten Straße parallel zum Bahnhof. Ich
habe keinen Hinweis auf den Ersatzverkehr nach Mengede gefunden, wohl
eine Haltestelle für den SEV der RB53 Richtung Osten. Mengede liegt aber
im Westen. Ich fragte Busfahrer der DSW, wo denn der Ersatzverkehr
Richtung Mengede startete. Keiner wusste Bescheid bis auf einen, der
sagte, er habe nur SEV Richtung Osten gesehen. Ich war nicht der
einzige, der auf den Bus nach Mengede wartete; auch die übrigen
Fahrgäste wussten nicht, wo der Bus abfuhr. Die Abfahrtzeit rückte
näher. Auf der nach Osten führenden Straßenseite war mir vorher schon
ein Reisebus ohne Fahrer aufgefallen. Als ich mich auf die "falsche",
nach Osten führende Straßenseite begeben hatte und mich dem Bus näherte,
kam mir ganz aufgeregt der Busfahrer mit einem Stapel Zettel (Fahrpläne)
in der Hand entgegen und fragte mich, wo er denn nach Mengede abfahren
müsse und wo er die Pläne aufhängen könne. An der SEV-Haltestelle war
nur eine Fahrplanhalterung für die RB53 montiert. Ich rief die Fahrgäste
zusammen, und dann starteten wir eben, ohne die Fahrpläne aufgehängt zu
haben.
Abends wartete ich in Mengede auf den Schienenersatzverkehr Richtung
Dortmund (auch ohne Fahrplan und gekennzeichneter Haltestelle), als ich
auf den Schienen einen Personenzug aus Dortmund kommend sichtete. Da die
reguläre Abfahrtszeit für den Zug nach Dortmund nahe war, spurtete ich
zum Bahnsteig, wo kurz darauf auch der Zug Richtung Dortmund hielt. Im
Webauftritt war von einem ganztägigen SEV die Rede, der dann aber ohne
Ankündigung vorzeitig wieder eingestellt wurde.
Im Gegensatz dazu konnte mir der Busfahrer im SEV zwischen Letmathe und
Iserlohn vor einiger Zeit nicht erklären, warum er eingesetzt wurde,
während der Zug schon seit mehreren Tagen wieder fuhr. Da solche
Absurditäten gehäuft auftreten, weiß ich nicht mehr, ob das in diesem
oder im letzten Jahr passiert ist.
Information und Deutsche Bahn passen nicht zusammen.
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OT: In den letzten zwei Monaten bin ich 6x an meiner
Ausstiegshaltestelle vorbeigefahren: 3x mit dem Zug ohne Schuld des
Lokführers, weil sich die Tür trotz Blinkens nicht öffnete, 3x mit dem
Bus mit der Schuld des Fahrers (1x SEV, 2x Westfalenbus), weil er
entweder das das Haltewunschzeichen oder die Haltestelle nicht gesehen
hatte. In allen Bussen waren die akustischen Signalgeber entweder defekt
oder ausgeschaltet - jedenfalls nicht hörbar. Den zusätzlichen Fußmarsch
kann ich allerdings verschmerzen - ich bin sowieso zu dick. In einem
Fall hat der Lokführer mit dem des Gegenzuges telefoniert; dieser
wartete tatsächlich auf mich und brachte mich zurück. ÖPNV - ein Abenteuer.
VG
Wilhelm