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Re: ORF Download

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Heiko Rost

unread,
Oct 15, 2022, 1:28:00 PM10/15/22
to
Beate Goebel schrieb:

> Irgendwas haben die umgestellt. Ich kann mit Mediathekview nichts mehr
> vom ORF runterladen. (VPN)
>
> Bei der Webseite gibt es auch Probleme, weil der Film im 3MB-Häppchen
> kommt und ich nicht weiß, wie ich das aus dem Cache zusammen setze.

Das verwundert mich etwas. Falls der VPN-Anbieter gesperrt ist, sollte
auch die Wiedergabe im Browser nicht möglich sein.

> Wie komme ich da ran?
> https://tvthek.orf.at/profile/Soko-Donau/2672809/Soko-Donau-Blauer-Montag/14152784

Da ich keinen VPN-Anbieter habe, ohne Garantie:

<https://mediathekviewweb.de/#query=blauer%20montag>

Ansonsten vielleicht noch <https://github.com/yt-dlp/yt-dlp/releases>,
ist aber ein Konsolenprogramm.

Gruß Heiko
--
Besser ein freier Teufel als ein gebundener Engel.
Peter Hille

Michael Kallweitt

unread,
Oct 15, 2022, 4:45:18 PM10/15/22
to
Beate Goebel <boe...@spamfence.net> schrieb:

> Irgendwas haben die umgestellt. Ich kann mit Mediathekview nichts mehr
> vom ORF runterladen. (VPN)
>
> Bei der Webseite gibt es auch Probleme, weil der Film im 3MB-Häppchen
> kommt und ich nicht weiß, wie ich das aus dem Cache zusammen setze.
>
Außer dem von Heiko Rost bereits erwähnten Tool yt-dlp wäre auch der
Video DownloadHelper als Browser-Erweiterung für Chrome und Firefox
einen Versuch wert:

https://www.downloadhelper.net/

In der kostenfreien Version erhalten konvertierte Videos allerdings
einen QR-Code als Wasserzeichen. Dies lässt sich nur gegen Bezahlung
umgehen.


--
michael.kallweitt.art
»Meine Stücke wachsen nicht von vorne nach hinten, sondern von innen nach
außen.« Pina Bausch https://de.wikipedia.org/wiki/Pina_Bausch#Inszenierung

Volker Englisch

unread,
Oct 15, 2022, 4:53:09 PM10/15/22
to
Beate Goebel schrieb am 15.10.2022:
> Irgendwas haben die umgestellt. Ich kann mit Mediathekview nichts mehr
> vom ORF runterladen. (VPN)

Wenn man versucht, mit einer nicht-österreichischen IP auf die TVThek
zuzugreifen, kommt beim Aufruf des Films die Meldung, dass das nur aus
Österreich gehe - wegen Senderechten und so.

> Bei der Webseite gibt es auch Probleme, weil der Film im 3MB-Häppchen
> kommt und ich nicht weiß, wie ich das aus dem Cache zusammen setze.

Windows? copy/b a + b + c > ziel

Unix? cp a ziel
cat b >> ziel
cat c >> ziel
Hättest es früher gesagt, hätte ich es aufzeichnen können :-) Ich
bekomme ORF über DVB-T ;-)

Werner Tann

unread,
Oct 16, 2022, 2:16:25 AM10/16/22
to
Beate Goebel <boe...@spamfence.net> schrieb:
Bei mir geht's mühelos mit dem JDownloader:
https://jdownloader.org/download/index

Einfach die URL aus der Adresszeile kopieren, einfügen in den
JDownloader, starten, fertig.

Da ich hier in Österreich sitze, habe ich mal in Chrome einen
kanadischen Proxy eingestellt. Auch dann klappt der Download mit
JDownloader.

Werner Tann

unread,
Oct 16, 2022, 2:37:29 AM10/16/22
to
Ich selbst <wt...@gmx.at> schrieb:

>Da ich hier in Österreich sitze, habe ich mal in Chrome einen
>kanadischen Proxy eingestellt. Auch dann klappt der Download mit
>JDownloader.

Okay, Kommando zurück, es werden die ersten 3 MB runtergeladen, dann
ist Sense. Auch mit einem VPN.

Wenn du den Film unter Windows 10 (11?) ansehen kannst, zeichne halt
einfach mit der Windowsfunktion auf: Windowstaste + Alt + R

Danach Windowstaste + G zum "Dateispeicherort". Da liegt die mp4.

Heiko Rost

unread,
Oct 16, 2022, 5:41:11 AM10/16/22
to
Beate Goebel schrieb:

> Das VPN ist in Ordnung, sehen konnte ich den Film, nur eben nicht
> downloaden.

Schade, mit dem Tor-Browser geht gar nichts. Selbst wenn ich ihn auf
einen Exitnode in AT zwinge, kommt die "Das gibt es nur in Österreich" -
Anzeige.

>> <https://mediathekviewweb.de/#query=blauer%20montag>
>
> Laden: 403, Abspielen: Format nicht unterstützt oder Netzwerkfehler.
> Im Übrigen ist das nur die Webversion des MediathekView.

Weiß ich. Da bei Dir die Wiedergabe im Browser funktioniert, sah ich
eine geringe Wahrscheinlichkeit, daß die Webversion von MediathekView
funktionieren könnte.

>> Ansonsten vielleicht noch
>> <https://github.com/yt-dlp/yt-dlp/releases>, ist aber ein
>> Konsolenprogramm.
>
> Hab ich, kann es auch nicht. Wird die Webseite geholt = html.

Vielleicht hilft, zusätzlich noch die Option

--referer "https://tvthek.orf.at"

zu benutzen, manchmal lassen sich die Server mit so etwas überlisten. Ob
<https://github.com/yt-dlp/yt-dlp#geo-restriction> irgendwie hilfreich
ist, habe ich noch nie ausprobiert.

> Auch nicht der XDM, der Free Downloadmanager oder 4K Videodownloader.
>
> Der Quellcode der Seite sagt was von "segments_player".

Wahrscheinlich hls oder dash. Ein Firefox-AddOn, das damit umgehen kann,
habe ich noch nicht gefunden.

Gruß Heiko
--
Der Mensch ist gut, nur die Nerven sind schlecht.
Mose Ya'aqob Ben-Gavriêl

Werner Tann

unread,
Oct 16, 2022, 9:07:03 AM10/16/22
to
Beate Goebel <boe...@spamfence.net> schrieb:

>Es gibt ein Tool für den FF-Cache. Da sind Audio- und Videodateichen
>gemischt, mp4 und m4a. Ausserdem sind das - na ca. 650MB / 3MB - sehr
>viele.

Als ich den Firefox noch verwendet habe, kann ich mich erinnern, dass
das mit dem Abspeichern aus dem Cache nie funktioniert hat, auch nicht
mit Hilfsmitteln. Damals habe ich Hypercam verwendet, das ähnlich wie
die Windowsfunktion jetzt, einfach den laufenden Film aufzeichnet. Ist
aber mehr Gefummel als WIN-ALT-R.

Bernd Ohm

unread,
Oct 16, 2022, 12:46:20 PM10/16/22
to
Am 16.10.2022 um 08:37 schrieb Werner Tann:

> Okay, Kommando zurück, es werden die ersten 3 MB runtergeladen, dann
> ist Sense. Auch mit einem VPN.

Nö.

Ich habe es aus Neugier eben mal ausprobiert.
Eine österreichische IP ist selbstverständlich Pflicht.
Damit lädt der JDownloader 2 dann völlig problemlos die
Folge mit einer Größe von ca. 1 GB herunter.

--
bis denn, BEN



Werner Tann

unread,
Oct 16, 2022, 2:25:12 PM10/16/22
to
Bernd Ohm <inv...@invalid.invalid> schrieb:

>> Okay, Kommando zurück, es werden die ersten 3 MB runtergeladen, dann
>> ist Sense. Auch mit einem VPN.
>
>Nö.
>
>Ich habe es aus Neugier eben mal ausprobiert.
>Eine österreichische IP ist selbstverständlich Pflicht.
>Damit lädt der JDownloader 2 dann völlig problemlos die
>Folge mit einer Größe von ca. 1 GB herunter.

Ich habe nicht das Gegenteil behauptet. Weil ich hier in AT eine
österr. IP habe, habe ich eben im Sinne des OP versucht, mit Proxy und
VPN eine nicht-österr. IP vorzutäuschen. Und dann klappt der Download
mit JDownloader auch aus Österreich nicht.

Bernd Ohm

unread,
Oct 16, 2022, 2:44:28 PM10/16/22
to
Am 16.10.2022 um 20:25 schrieb Werner Tann:

> Ich habe nicht das Gegenteil behauptet.

Dann habe ich dein "Kommando zurück" wohl falsch verstanden.

Ich wundere mich eigentlich, dass Beate solche
großen Schwierigkeiten mit diesem simplen Download hat.
VPN hat sie ja, der JDownloader ist nur noch einen weiteren
Mausklick entfernt und fertig!
Der JDownloader tut ja nun schon seit Jahren zuverlässig
und völlig streifenfrei seinen Dienst.

--
bis denn, BEN


Werner Tann

unread,
Oct 16, 2022, 4:06:35 PM10/16/22
to
Bernd Ohm <inv...@invalid.invalid> schrieb:

>Ich wundere mich eigentlich, dass Beate solche
>großen Schwierigkeiten mit diesem simplen Download hat.
>VPN hat sie ja, der JDownloader ist nur noch einen weiteren
>Mausklick entfernt und fertig!

Ich lese jetzt nicht nochmal nach, aber ich glaube, ihr VPN hat ihr
keine österr. IP zur Verfügung gestellt. Und dann scheitert der
JDownloader!

Bernd Ohm

unread,
Oct 16, 2022, 7:38:07 PM10/16/22
to
Am 16.10.2022 um 21:57 schrieb Beate Goebel:

> Und nun noch ein Stück? Also wirklich...

Nö, *ein* JDownloader2 reicht.

--
bis denn, BEN

Marcel Mueller

unread,
Oct 18, 2022, 2:45:15 PM10/18/22
to
Am 15.10.22 um 23:04 schrieb Beate Goebel:
> Das sind Audio- und Videodateichen gemischt, mp4 und m4a. Ausserdem
> sind das - na ca. 650MB / 3MB - sehr viele.

Das sind DASH-Streams, um Downloads zu erschweren.
Angeblich natürlich, um bessere Qualität zu liefern.

Es gibt Programme, die DASH wieder zu einem Stream remuxen können. Mit
einem Browser-Plugin alleine ist das jedoch nicht möglich. Das geht nur
mit einer außerhalb des Browsers laufenden Begleitanwendung, was diverse
Sicherheitsrisiken birgt, zumal die Hersteller solche kostenloser
Software i.d.R. parasitäre Interessen haben.


Marcel

Marcel Mueller

unread,
Oct 18, 2022, 5:31:27 PM10/18/22
to
Am 18.10.22 um 21:19 schrieb Beate Goebel:
>> Es gibt Programme, die DASH wieder zu einem Stream remuxen können.
>> Mit einem Browser-Plugin alleine ist das jedoch nicht möglich. Das
>> geht nur mit einer außerhalb des Browsers laufenden
>> Begleitanwendung, was diverse Sicherheitsrisiken birgt, zumal die
>> Hersteller solche kostenloser Software i.d.R. parasitäre
>> Interessen haben.
>
> Ah ja. Nun, ich muss mir nicht alles auf den Rechner holen.
>
> Aber warum kann es dann MediathekView, wenn man ihm die richtigen
> Parameter mit gibt? Ich dachte, das Progrämmchen besteht nur aus einer
> Linksammlung und evtl. dem Aufruf des VLC.

VLC kann AFAIK DASH Streams direkt wiedergeben. Technisch gesehen ist
das ja nichts viel anderes als eine Playlist, die kontinuierlich neue
Videos abspielt. Aber ein Download /einer Datei/ wird daraus nicht
automatisch. Das Puzzle muss erst wieder zusammengesetzt werden. Im
Besonderen muss auch Audio und Video überhaupt erst mal wieder in einen
Stream gemuxt werden. Technisch gesehen ist das nichts, was ffmpeg nicht
könnte, aber man muss halt auch erst mal die hunderten von Dateien an
selbiges übergeben, was unter Windows durch die Begrenzung der
Parameterlänge eines Programms weiter erschwert wird.


Marcel

Heiko Rost

unread,
Oct 19, 2022, 2:47:23 AM10/19/22
to
Beate Goebel schrieb:

> Aber warum kann es dann MediathekView, wenn man ihm die richtigen
> Parameter mit gibt? Ich dachte, das Progrämmchen besteht nur aus einer
> Linksammlung und evtl. dem Aufruf des VLC.

MediathekView kann es meines Wissens nach nicht, es benutzt dafür
ffmpeg. Und weil der Server vom ORF alle bösen Programme aussperrt, die
sich als externen Player oder Downloader zu erkennen geben, müssen diese
eine "Ich bin doch gar nicht böse"-Tarnung anlegen.

Gruß Heiko
--
So mancher meint, ein gutes Herz zu haben, und hat nur schwache Nerven.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

Heiko Rost

unread,
Oct 19, 2022, 2:55:50 AM10/19/22
to
Marcel Mueller schrieb:

> Technisch gesehen ist das nichts, was ffmpeg nicht
> könnte, aber man muss halt auch erst mal die hunderten von Dateien an
> selbiges übergeben, was unter Windows durch die Begrenzung der
> Parameterlänge eines Programms weiter erschwert wird.

Mein Perlscript schreibt die Teile in eine Datei und ruft dann

ffmpeg -f concat -safe 0 -i "$dateiliste" -c copy "$zielname"

auf. Zumindest für mp3 funktioniert das mit dutzenden von Dateien
problemlos, DASH-Bruchstücke habe ich nicht ausprobiert.

Gruß Heiko
--
Eigensinn ist der Wille, der sich bestätigt, ohne sich rechtfertigen zu
können.
Henri-Frédéric Amiel

Arno Welzel

unread,
Nov 6, 2022, 9:48:25 AM11/6/22
to
Marcel Mueller, 2022-10-18 20:45:

> Am 15.10.22 um 23:04 schrieb Beate Goebel:
>> Das sind Audio- und Videodateichen gemischt, mp4 und m4a. Ausserdem
>> sind das - na ca. 650MB / 3MB - sehr viele.
>
> Das sind DASH-Streams, um Downloads zu erschweren.
> Angeblich natürlich, um bessere Qualität zu liefern.

Nein, darum geht es nicht bei DASH.

DASH wird benutzt, damit man nicht einen endlosen Stream am Stück senden
muss mit allen Problemen, die damit verbunden sind (Aussetzer bei
instabiler Verbindung, aufwendiges Neuaufsetzen beim Wechsel der
Auflösung etc.) sondern einzelne Pakete mit jeweils 5-10 Sekunden
ausliefern kann, die dann lokal abgespielt werden. Während ein Paket
abgespielt wird, kann der Browser dann parallel weitere Pakete nachladen.

Und warum soll man bei *Streaming* darauf Rücksicht nehmen, ob das
jemand als *Datei* herunterladen will?

> Es gibt Programme, die DASH wieder zu einem Stream remuxen können. Mit
> einem Browser-Plugin alleine ist das jedoch nicht möglich. Das geht nur
> mit einer außerhalb des Browsers laufenden Begleitanwendung, was diverse
> Sicherheitsrisiken birgt, zumal die Hersteller solche kostenloser
> Software i.d.R. parasitäre Interessen haben.

yt-dlp funktioniert sehr gut für solche Fälle:

<https://github.com/yt-dlp/yt-dlp>

Aufruf "yt-dlp" mit der URL der Website mit dem Video als Parameter.

Und wer eine GUI dafür will:

<https://github.com/kannagi0303/yt-dlp-gui>


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Marcel Mueller

unread,
Nov 8, 2022, 2:52:25 PM11/8/22
to
Am 06.11.22 um 15:48 schrieb Arno Welzel:
> Marcel Mueller, 2022-10-18 20:45:
>
>> Am 15.10.22 um 23:04 schrieb Beate Goebel:
>>> Das sind Audio- und Videodateichen gemischt, mp4 und m4a. Ausserdem
>>> sind das - na ca. 650MB / 3MB - sehr viele.
>>
>> Das sind DASH-Streams, um Downloads zu erschweren.
>> Angeblich natürlich, um bessere Qualität zu liefern.
>
> Nein, darum geht es nicht bei DASH.
>
> DASH wird benutzt, damit man nicht einen endlosen Stream am Stück senden
> muss mit allen Problemen, die damit verbunden sind (Aussetzer bei
> instabiler Verbindung, aufwendiges Neuaufsetzen beim Wechsel der
> Auflösung etc.) sondern einzelne Pakete mit jeweils 5-10 Sekunden
> ausliefern kann, die dann lokal abgespielt werden. Während ein Paket
> abgespielt wird, kann der Browser dann parallel weitere Pakete nachladen.

Das kann man bestimmt so begründen, aber nahezu all das funktioniert
auch ohne DASH, und zwar seit Jahrzehnten. Jeder DVB-Stream hat
dieselben Anforderungen. Und jeder TV-Receiver kann das synchronisieren,
parallel puffern etc. Da die Streams einen Zeitindex haben, könnte man
auch nahtlos auf einen anderen Stream mit einer anderen Auflösung
wechseln, wenn man wollte.
Technisch gesehen bestehen auch diese Streams aus Fragmenten. Die
reichen halt von Full-Frame zu Full-Frame.

> Und warum soll man bei *Streaming* darauf Rücksicht nehmen, ob das
> jemand als *Datei* herunterladen will?

Natürlich nicht.


Marcel


Jörg Tewes

unread,
Nov 8, 2022, 3:44:25 PM11/8/22
to
Marcel Mueller schrieb:
> Am 06.11.22 um 15:48 schrieb Arno Welzel:

>> DASH wird benutzt, damit man nicht einen endlosen Stream am Stück senden
>> muss mit allen Problemen, die damit verbunden sind (Aussetzer bei
>> instabiler Verbindung, aufwendiges Neuaufsetzen beim Wechsel der
>> Auflösung etc.) sondern einzelne Pakete mit jeweils 5-10 Sekunden
>> ausliefern kann, die dann lokal abgespielt werden. Während ein Paket
>> abgespielt wird, kann der Browser dann parallel weitere Pakete nachladen.

> Das kann man bestimmt so begründen, aber nahezu all das funktioniert
> auch ohne DASH, und zwar seit Jahrzehnten. Jeder DVB-Stream hat
> dieselben Anforderungen.

Und jeder DVB-Stream teilt sich seine Datenrate mit 1000en von anderen
Streams? Und ich dachte immer jeder Sender hätte einen
Sat-Transponder, ok seit der Digitalisierung sind vermutlich mehrere
Sender pro Transponder. Aber das ist mit dem Internet in etwa so
vergleichbar wie ein Zug der eine eigene Trasse hat, mit einem Auto
das über eine vielbefahrene Autobahn die gleiche Strecke zurücklegt.
--


Bye Jörg


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei
denen es darum geht, wer den cooleren, imaginären Freund hat. Wenn
Jesus gevierteilt worden wäre, hätten wir heute dann Mobiles über der
Tür hängen?

Marcel Mueller

unread,
Nov 9, 2022, 1:47:54 AM11/9/22
to
Am 08.11.22 um 21:44 schrieb Jörg Tewes:
> Marcel Mueller schrieb:
>> Das kann man bestimmt so begründen, aber nahezu all das funktioniert
>> auch ohne DASH, und zwar seit Jahrzehnten. Jeder DVB-Stream hat
>> dieselben Anforderungen.
>
> Und jeder DVB-Stream teilt sich seine Datenrate mit 1000en von anderen
> Streams? Und ich dachte immer jeder Sender hätte einen
> Sat-Transponder, ok seit der Digitalisierung sind vermutlich mehrere
> Sender pro Transponder. Aber das ist mit dem Internet in etwa so
> vergleichbar wie ein Zug der eine eigene Trasse hat, mit einem Auto
> das über eine vielbefahrene Autobahn die gleiche Strecke zurücklegt.

Es ist eigentlich ziemlich egal ob die Streams über eine Straße mit
großer Kapazität fahren oder über viele Straßen mit geringerer Kapazität.

Was sich je nach Transportweg tatsächlich unterscheidet ist die zu
erwartende Fehlerrate. Die ist bei DVB-C am niedrigsten - keine
Umwelteinflüsse. Bei DVB-S(2) sieht es schon deutlich schlechter aus. Je
nach Wetter und Empfangsanlage, können schon mal Teile des Signal
gestört werden und nicht ankommen. Bei DVB-T kommen noch bewegte
Gegenstände, ungünstige Antennenpositionen und auch terrestrische
Störstrahlung (EMV) hinzu.
IP-Multicast-Streams wiederum haben eine nahezu mit DVB-C vergleichbare
Zuverlässigkeit. IP Punkt zu Punkt Streams wiederum haben gelegentliche
Paketverluste. (Kleines Paradoxon am Rande: obwohl es den Providern Geld
spart, soll man für IP-Multicast extra bezahlen.)
Um all dem Rechnung zu tragen, verwendet jeder Transportkanal sein
eigenes, geeignetes Modulationsverfahren bzw. Low-Level Protokoll (bei
IP) mit entsprechend viel Redundanz (Forward Error Correction).

Was sich weiterhin unterscheidet, sind die Kosten für die Bandbreite.
Bei DVB-S(2) ist sie billig. Bei IP Multicast und DVB-C muss man schon
ein wenig aufpassen. Tausende von Streams parallel geht da nicht ohne
weiteres. Naja, und bei DVB-T und IP Punkt zu Punkt kostet Banbreite
richtig Geld. Deshalb wird auf diesen Kanälen ein möglichst effizienter
Codec eingesetzt, üblicherweise HEVC. Bei IP Punkt zu Punkt sind zum
Teil auch noch ältere Codecs im Einsatz. In dem Fall wird halt dann bei
der Auflösung gespart.
Für Video on Demand eignet sich natürlich erstmal nur der ineffiziente
Punkt zu Punkt Transport. Aber AFAIK bietet Sky das auch schon lange
über DVB-S2 an.

Da die Bandbreiten für jeden Konsumenten (und auch Serverbetreiber)
andere Kosten verursacht, ist man schon früh dazu über gegangen,
IP-Stremas in verschiedenen Qualitäten anzubieten. Das wiederum wirft
die Frage auf, welche Qualität für mich die richtige ist. Und da kam die
Idee auf, die Qualität automatisch an die verfügbare Bandbreite
anzupassen, also den Streamsender immer mal zu wechseln. (Etwas analoges
machen UKW RDS-Radios auch, ganz ohne digital und DASH. Bei dem analogen
Zeug wechselt zwar nicht die theoretische Bandbreite, sehr wohl aber
die, die real beim Empfänger ankommt.)
Aus Konsumentensicht finde ich die dynamische Anpassung an die maximal
verfügbare Bandbreite eher doof. Weder will ich, dass für ein kleines
Handy-Display teuer und umweltschädlich Mobilvolumen verballert wird,
noch möchte ich auf einem (großen) TV eine Casting-Show für
Kompressionsartefakte sehen. Sowas macht man mit Quality of Service. Da
muss der 5GB Download für's Win11 Update halt mal warten.

Das einzige vielleicht schlaue an DASH ist, dass man Audio und Video
über unterschiedliche Kanäle überträgt. Das erspart dem Server, das
Signal für jede Kombination von Audio und Videoqualität für den
jeweiligen Stream-Empfänger zu multiplexen. Aber multiplexen ist jetzt
auch keine in irgendeiner Weise rechenzeitintensive Aufgabe.
Im Gegensatz zu neuen, effizienteren Codecs, die alle paar Jahre durchs
Dorf getrieben werden, bietet DASH daher nur geringen Mehrwert. Das
bringt mich zu dem Punkt dass vielleicht doch die parasitären Interessen
bei der Entscheidung dafür gar nicht im Hintergrund gestanden haben.


Marcel

Jörg Tewes

unread,
Nov 9, 2022, 3:07:49 PM11/9/22
to
Marcel Mueller schrieb:
> Am 08.11.22 um 21:44 schrieb Jörg Tewes:
>> Marcel Mueller schrieb:
>>> Das kann man bestimmt so begründen, aber nahezu all das funktioniert
>>> auch ohne DASH, und zwar seit Jahrzehnten. Jeder DVB-Stream hat
>>> dieselben Anforderungen.
>>
>> Und jeder DVB-Stream teilt sich seine Datenrate mit 1000en von anderen
>> Streams? Und ich dachte immer jeder Sender hätte einen
>> Sat-Transponder, ok seit der Digitalisierung sind vermutlich mehrere
>> Sender pro Transponder. Aber das ist mit dem Internet in etwa so
>> vergleichbar wie ein Zug der eine eigene Trasse hat, mit einem Auto
>> das über eine vielbefahrene Autobahn die gleiche Strecke zurücklegt.
>
> Es ist eigentlich ziemlich egal ob die Streams über eine Straße mit
> großer Kapazität fahren oder über viele Straßen mit geringerer Kapazität.

Ahja, und wenn von den vielen Straßen mit geringer Kapazität
mehrere/viele verstopft sind? Weil eine Datenrate ist zwischen den
Server der Mediatheken und dir nicht garantiert. Bei DVB buchen die
Sender üblicherweise mehr als benötigt damit genug Reserven vorhanden
sind. Wenn die via DVB-S wegen sehr schlechtem Wetter nicht
ausreichen, dann hast du Unterbrechungen drin, die auch nicht
ausgebessert werden können.

Arno Welzel

unread,
Nov 12, 2022, 8:37:06 PM11/12/22
to
Marcel Mueller, 2022-11-08 20:52:

> Am 06.11.22 um 15:48 schrieb Arno Welzel:
[...]
>> DASH wird benutzt, damit man nicht einen endlosen Stream am Stück senden
>> muss mit allen Problemen, die damit verbunden sind (Aussetzer bei
>> instabiler Verbindung, aufwendiges Neuaufsetzen beim Wechsel der
>> Auflösung etc.) sondern einzelne Pakete mit jeweils 5-10 Sekunden
>> ausliefern kann, die dann lokal abgespielt werden. Während ein Paket
>> abgespielt wird, kann der Browser dann parallel weitere Pakete nachladen.
>
> Das kann man bestimmt so begründen, aber nahezu all das funktioniert
> auch ohne DASH, und zwar seit Jahrzehnten. Jeder DVB-Stream hat

Nein, tut es nicht.

> dieselben Anforderungen. Und jeder TV-Receiver kann das synchronisieren,
> parallel puffern etc. Da die Streams einen Zeitindex haben, könnte man
> auch nahtlos auf einen anderen Stream mit einer anderen Auflösung
> wechseln, wenn man wollte.

Was hat DVB über Satellit oder Kabel mit HTTP zu tun, was im Browser für
das Laden von Videodaten genutzt wird?

> Technisch gesehen bestehen auch diese Streams aus Fragmenten. Die
> reichen halt von Full-Frame zu Full-Frame.

Ja, weil das Videoformat so aufgebaut ist. Darum geht es aber nicht.

Es geht darum, dass man nicht eine 4 GB große Videodatei in einer festen
Auflösung anbietet, die der Browser dann komplett herunterlädt und
während des Downloads abspielt, sondern dass er kleinere Einzelstücke
bei Bedarf nachlädt und bei Bedarf die Auflösung angepasst werden kann,
wenn die Verbindung nicht mehr zulässt.

Arno Welzel

unread,
Nov 12, 2022, 8:39:38 PM11/12/22
to
Marcel Mueller, 2022-11-09 07:47:

[...]
> Was sich weiterhin unterscheidet, sind die Kosten für die Bandbreite.
> Bei DVB-S(2) ist sie billig. Bei IP Multicast und DVB-C muss man schon
> ein wenig aufpassen. Tausende von Streams parallel geht da nicht ohne

Üblicherweise wird für Video-On-Demand, was in Mediatheken angeboten
wird, aber kein IP Multicast verwendet. Das wäre nur für ein
Live-Programm sinnvoll.
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