Aufzählung mit fettem Stichwort

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Albrecht Mehl

unread,
Apr 16, 2022, 6:37:38 AM4/16/22
to
Das Minidokument

------------------------------------

\begin{document}
Formatierungsprogramme:
\begin{enumerate}[nosep]
\item LaTeX das beste
\item word kostet
\item LO kostenlos
\end{enumerate}
\end{document}

------------------

erzeugt nicht, was gewünscht ist:

Formatierungsprogramme:
<1. LaTeX>
das beste
<2. word>
kostet
<3. LO>
kostenlos

Dabei soll das, was zwischen <> steht, fett und größer sein.
--
eAdresse = mehlBEIiesyPUNKTnet
Veilchenweg 7, 64291 Darmstadt (Germany) Tel. (06151) 37 39 92
1 kWh ⩯ 0,5 kg Steinkohle ⩯ 1,5 kg CO2
1 W dauernd 7/24 ≈ 10 kWh/Jahr ⩯ 5 kg Steink./Jahr ⩯ 15 kg CO2/Jahr





Albrecht Mehl

unread,
Apr 16, 2022, 6:40:58 AM4/16/22
to
Das Minidokument

------------------------------------

\begin{document}
Formatierungsprogramme:
\begin{enumerate}[nosep]
\item LaTeX das beste
\item word kostet
\item LO kostenlos
\end{enumerate}
\end{document}

------------------

erzeugt nicht, was gewünscht ist:

Formatierungsprogramme:
<1. LaTeX>
das beste
<2. word>
kostet
<3. LO>
kostenlos

Dabei soll das, was zwischen <> steht, fett und größer sein.

A. Mehl

Axel Berger

unread,
Apr 16, 2022, 7:27:33 AM4/16/22
to
Albrecht Mehl wrote:
> erzeugt nicht, was gewünscht ist:

Natürlich nicht. Die Doku zu enumerate ist verfügbar.

Das von Dir Gewünschte ist auf den ersten Blick nur mit description
erreichbar. Auf das automatische Zählen wirst Du dann verzichten müssen,
es sei ein anderer hier weiß mehr als ich. (OK, fast alle tun das. Die
Frage ist, ob sie eine bessere Lösung kennen.)


--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Martin Vaeth

unread,
Apr 16, 2022, 7:43:10 AM4/16/22
to
Albrecht Mehl <unv...@invalid.invalid> wrote:
>
> Formatierungsprogramme:
><1. LaTeX>
> das beste
><2. word>
> kostet
><3. LO>
> kostenlos

Zwar kann man ein spezielles enumerate machen, das so etwas erzeugt,
aber mir sieht das so aus, als wenn Du in Wirklichkeit hier kleine
Zwischenüberschriften setzen willst. Wenn Du komascript benutzt,
ist das vielleicht "\minisec" (da müsstest Du die Nummern aber manuell
eingeben).
Oder mit andereren Klassen vielleicht ein \subsubsection*{...} o.ä.

Das Problem klingt so, als müsste es dafür ein Paket geben, das ggf.
auch die Nummerierung automatisch hinbekommt, aber ich wüsste im
Moment nichts. Natürlich kann man sich ggf. händisch etwas basteln
(etwa indem man sich die Implementierung von \minisec anschaut und
darauf aufbaut).

Ulrike Fischer

unread,
Apr 16, 2022, 10:13:01 AM4/16/22
to
Am Sat, 16 Apr 2022 12:40:55 +0200 schrieb Albrecht Mehl:

> Das Minidokument
>
> ------------------------------------
>
> \begin{document}
> Formatierungsprogramme:
> \begin{enumerate}[nosep]
> \item LaTeX das beste
> \item word kostet
> \item LO kostenlos
> \end{enumerate}
> \end{document}
>
> ------------------
>
> erzeugt nicht, was gewünscht ist:
>
> Formatierungsprogramme:
> <1. LaTeX>
> das beste
> <2. word>
> kostet
> <3. LO>
> kostenlos
>
> Dabei soll das, was zwischen <> steht, fett und größer sein.

\documentclass{article}
\usepackage{enumitem}

\begin{document}
Formatierungsprogramme:
\begin{enumerate}[nosep,
format={\stepcounter{enumi}\textbf{\theenumi.}~\textbf},
align=left,labelwidth=2cm,leftmargin=!]
\item[LaTeX] das beste
\item[word] kostet
\item[LO] kostenlos
\end{enumerate}
\end{document}


--
Ulrike Fischer
http://www.troubleshooting-tex.de/

Albrecht Mehl

unread,
Apr 16, 2022, 10:19:15 AM4/16/22
to


Am 16.04.22 um 13:43 schrieb Martin Vaeth:
Das Dokument

-----------------------------------------

\documentclass[a4paper,10pt]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{enumitem}

\newcommand\litem[1]{\item{\large\bfseries #1\enspace}}

\begin{document}

Formatierungswerkzeuge:
\begin{enumerate}[nosep]
\litem{LaTeX}\\
das beste
\litem{word}\\
kostet
\litem{LO}\\
kostenlos
\end{enumerate}

\end{document}

----------------------------------

schafft _fast_ das Gewünschte. Der Fehler besteht darin, dass der
Stichwort_text_ eingerückt ist: 'Das ...' sollte nicht unter 'LaTeX',
sondern unter '1.' beginnen. Mir gelingt es nicht, den Text nach links
zu schieben. Vielleicht setze ich hspace{-...} nur falsch ein.

In Büchern, z.B. Einführung in lat. von Voß, sind die
Abschnittsüberschriften genau so, wie ich es mir vorstelle, gesetzt.
Also ist es machbar, aber ich schaffe es halt nicht.

Albrecht Mehl

unread,
Apr 16, 2022, 10:35:23 AM4/16/22
to
Vielen Dank für die Antwort. ABER ...

Am 16.04.22 um 16:12 schrieb Ulrike Fischer:
- Stichwort und Text stehen in einer Zeile, Stichwort nicht fett
- enum_i_ bedeutet, dass es nicht mehrstufig funktioniert:

-----------------------------------------------

\documentclass{article}
\usepackage{enumitem}

\begin{document}
Formatierungsprogramme:
\begin{enumerate}[nosep,
format={\stepcounter{enumi}\textbf{\theenumi.}~\textbf},
align=left,labelwidth=2cm,leftmargin=!]
\item[LaTeX] das beste\\
Probleme:
\begin{enumerate}[nosep]
\item[Befehle] viele Befehle
\item[Aufwand] schwer zu lernen
\end{enumerate}

\item[word] kostet
\item[LO] kostenlos
\end{enumerate}
\end{document}

---------------------------------------

Alfred Neumann

unread,
Apr 16, 2022, 11:18:01 AM4/16/22
to
Am 16.04.2022 um 16:35 schrieb Albrecht Mehl:
> Vielen Dank für die Antwort. ABER ...
>
> Am 16.04.22 um 16:12 schrieb Ulrike Fischer:
>> Am Sat, 16 Apr 2022 12:40:55 +0200 schrieb Albrecht Mehl:
>>
>
>> \documentclass{article}
>> \usepackage{enumitem}
>>
>> \begin{document}
>> Formatierungsprogramme:
>>     \begin{enumerate}[nosep,
>>      format={\stepcounter{enumi}\textbf{\theenumi.}~\textbf},
>>      align=left,labelwidth=2cm,leftmargin=!]
>>     \item[LaTeX] das beste
>>     \item[word] kostet
>>     \item[LO] kostenlos
>>     \end{enumerate}
>> \end{document}
>
>   - Stichwort und Text stehen in einer Zeile, Stichwort nicht fett
>   - enum_i_ bedeutet, dass es nicht mehrstufig funktioniert:



dann sollte die Fragestellung aber zu Beginn richtig (!) gestellt werden.

Mit ständiger nachträglicher Modifizierung wirst du wohl selbst eine
Lösung finden müssen.


Ulrich D i e z

unread,
Apr 16, 2022, 4:02:41 PM4/16/22
to
Am 16.04.22 um 12:40 schrieb Albrecht Mehl:
> Das Minidokument
>
> ------------------------------------
>
> \begin{document}
> Formatierungsprogramme:
>   \begin{enumerate}[nosep]
>   \item LaTeX das beste
>   \item word kostet
>   \item LO kostenlos
>   \end{enumerate}
> \end{document}
>
> ------------------
>
> erzeugt nicht, was gewünscht ist:
>
> Formatierungsprogramme:
> <1. LaTeX>
> das beste
> <2. word>
> kostet
> <3. LO>
> kostenlos
>
> Dabei soll das, was zwischen <> steht, fett und größer sein.
>
> A. Mehl

Wie soll der horizontale Abstand zwischen der Nummer und dem ersten Wort
nach der Nummer sein?

Soll er je nach Breite der Nummer so variieren, dass die ersten Buchstaben
des ersten Wortes nach der Nummer exakt untereinanderstehen?

Soll er nicht variieren, sondern gleich gleiben, sodass die ersten
Buchstaben des ersten Wortes nach der Nummer nicht untereinanderstehen?

Das folgende bitte in Festbreitenschrift anzeigen um zu illustrieren,
wie die Frage gemeint ist:

ZB entweder

1. LaTeX
2. word
3. LO
...
100. Hundertstes
...
10000. Zehntausendstes

oder

1. LaTeX
2. word
3. LO
...
100. Hundertstes
...
10000. Zehntausendstes


Liefert das folgende Beispiel den gewünschten Output?


\documentclass[a4paper,10pt]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
%\usepackage{hyperref}

\makeatletter
\newcommand\boldlarge[1]{{\large\bfseries#1}}

\newenvironment{largeUnindentedEnumerate}[1][\boldlarge]{%
\edef\saveditemindent{\the\itemindent}%
% Eventuell die folgende Zeile zum Kommentar machen.
\labelwidth=0pt
%
\def\@listi{%
\leftmargin\leftmargini
\parsep4\p@\@plus2\p@\@minus\p@
\topsep 8\p@\@plus2\p@\@minus4\p@
\itemsep4\p@\@plus2\p@\@minus\p@
\itemindent=\saveditemindent
\advance\leftmargin-\labelwidth
\advance\leftmargin-\labelsep
\advance\leftmargin\saveditemindent\relax
\itemindent\labelwidth
\advance\itemindent\labelsep
\@list@extra
}%
\def\@listii{%
\leftmargin\leftmarginii
\labelwidth\leftmarginii
\advance\labelwidth-\labelsep
\topsep4\p@\@plus2\p@\@minus\p@
\parsep2\p@\@plus\p@\@minus\p@
\itemsep\parsep
\itemindent=\saveditemindent
\advance\leftmargin-\labelwidth
\advance\leftmargin-\labelsep
\advance\leftmargin\saveditemindent\relax
\itemindent\labelwidth
\advance\itemindent\labelsep
\@list@extra
}%
\def\@listiii{%
\leftmargin\leftmarginiii
\labelwidth\leftmarginiii
\advance\labelwidth-\labelsep
\topsep2\p@\@plus\p@\@minus\p@
\parsep\z@
\partopsep\p@\@plus\z@\@minus\p@
\itemsep\topsep
\itemindent=\saveditemindent
\advance\leftmargin-\labelwidth
\advance\leftmargin-\labelsep
\advance\leftmargin\saveditemindent\relax
\itemindent\labelwidth
\advance\itemindent\labelsep
\@list@extra
}%
\def\@listiv{%
\leftmargin\leftmarginiv
\labelwidth\leftmarginiv
\advance\labelwidth-\labelsep
\itemindent=\saveditemindent
\advance\leftmargin-\labelwidth
\advance\leftmargin-\labelsep
\advance\leftmargin\saveditemindent\relax
\itemindent\labelwidth
\advance\itemindent\labelsep
}%
\def\@listv=macro{%
\leftmargin\leftmarginv
\labelwidth\leftmarginv
\advance\labelwidth-\labelsep
\itemindent=\saveditemindent
\advance\leftmargin-\labelwidth
\advance\leftmargin-\labelsep
\advance\leftmargin\saveditemindent\relax
\itemindent\labelwidth
\advance\itemindent\labelsep
}%
\def\labelenumi{#1{\theenumi.}}%
\def\labelenumii{#1{\theenumii)}}%
\def\labelenumiii{#1{\theenumiii.}}%
\def\labelenumiv{#1{\theenumiv.}}%
\ifnum\@enumdepth>\thr@@\@toodeep\else
\advance\@enumdepth\@ne
\edef\@enumctr{enum\romannumeral\the\@enumdepth}%
\expandafter\list\csname label\@enumctr\endcsname
{%
\usecounter\@enumctr
\def\makelabel##1{\hbox{##1}\hss}%
}%
\fi
}{\global\advance\@listdepth\m@ne\endtrivlist}%
\makeatother


\begin{document}

\begin{largeUnindentedEnumerate}
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\boldlarge{LO}\\
kostenlos
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\boldlarge{LO}\\
kostenlos
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\boldlarge{LO}\\
kostenlos
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\boldlarge{LO}\\
kostenlos
\begin{largeUnindentedEnumerate}
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\boldlarge{LO}\\
kostenlos
\begin{largeUnindentedEnumerate}
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\label{ZumReferenzieren}\boldlarge{Label hier/LO}\\
kostenlos
\begin{largeUnindentedEnumerate}
\item\boldlarge{LaTeX}\\
das beste
\item\boldlarge{word}\\
kostet
\item\boldlarge{LO}\\
kostenlos
\end{largeUnindentedEnumerate}
\end{largeUnindentedEnumerate}
\end{largeUnindentedEnumerate}
\end{largeUnindentedEnumerate}

\ref{ZumReferenzieren}

\end{document}



Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Ulrich D i e z

unread,
Apr 17, 2022, 3:52:12 PM4/17/22
to
Am 16.04.22 um 16:19 schrieb Albrecht Mehl:

> Das Dokument
[...]
> \begin{enumerate}[nosep]
[...]

> schafft _fast_ das Gewünschte. Der Fehler besteht darin, dass der Stichwort_text_
> eingerückt ist: 'Das ...' sollte nicht unter 'LaTeX', sondern unter '1.' beginnen.
> Mir gelingt es nicht, den Text nach links zu schieben. Vielleicht setze ich
> hspace{-...} nur falsch ein.
>
> In Büchern, z.B. Einführung in lat. von Voß, sind die Abschnittsüberschriften> genau so, wie ich es mir vorstelle, gesetzt. Also ist es machbar, aber ich> schaffe es halt nicht.

Ein Abschnitt mit Überschrift ist nicht als Element einer nummerierten
Aufzählung von Stichworten zu betrachten.

Für Abschnittsüberschriften gibt es Befehle wie
\chapter, \section, \subsection, \subsubsection, \paragraph, \subparagraph.

Man kann auch \newtheorem mißbrauchen wenn man etwas eigenes basteln
möchte, was nummeriert ist.

In meiner anderen Antwort habe ich aber spasseshalber eine Variante
der enumerate-Umgebung gebastelt, in Anlehnung an die zur im Beispiel
angegebenen Dokumentklasse, bei der für die jeweilige Aufzählungstiefe
die entsprechenden Einzugs- und Ränderparameter so angepasst sind, dass
der Text im Vergleich zur Nummer des Aufzählungs-Items nicht eingerückt
wird, es sei denn, man macht im Item einen neuen Absatz, bei dem dann
die erste Zeile um \listparindent eingerückt ist.

\hspace{-} dürfte nicht viel nützen, denn das wirkt sich nur in der
Textzeile aus, in der es vorkommt, während aber zB bei automatischem
Zeilenumbruch wohl alle Zeilen nicht eingerückt sein sollen.
Bei einer auf dem \list-Makro basierenden enumerate-Umgebung empfiehlt
es sich, für die jeweilige Umgebungstiefe in das Setzen der Werte für
\leftmargin, \labelwidth, \labelsep und \itemindent einzugreifen.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Dr Eberhard W Lisse

unread,
Apr 18, 2022, 3:39:41 AM4/18/22
to
Word nehmen, damit kann man alles hässlich machen.

el

Ulrich D i e z

unread,
Apr 18, 2022, 6:23:46 AM4/18/22
to
Am 18.04.22 um 09:39 schrieb Dr Eberhard W Lisse:

> Word nehmen, damit kann man alles hässlich machen.

Wenn man will (und ab und zu auch, wenn man nicht will), dann kann
man das zB auch mit LaTeX oder mit jedem anderen Programm. ;-)

Für gute Ergebnisse muss man sich immer einarbeiten.

Für mich eins der Hauptkriterien heutzutage sind
- die Ausgestaltung der Zubilligung von Nutzungsrechten:

Ich habe zB noch nie erlebt, dass LaTeX mal eben im ungünstigsten
Moment über Internet deaktiviert worden wäre weil irgendwelche
anderen Leute, mit denen ich nichts zu tun habe, einen Product-Key
oder so etwas illegal genutzt haben. Ich habe auch noch nie
erlebt, dass eine LaTeX-Installation mich damit traktiert hätte,
dass ich zulassen solle, sie zu zerstören und über Internet
etwas komplett anderes auf meinem Computzer zu installieren, weil
sie sich selbst zu alt finde. ;-)

- und die Quelloffenheit:

Es ist zwar anzunehmen, dass der normale Anwender sich eher
nicht dazu durchringen wird, Bücher wie "TeX - The program"
oder den Quellcode irgendwelcher Web2C-Dinge zu lesen, geschweige
denn, sich in Themen wie TeX-Output-Routinen oder Algorithmen
für den automatischen Umbruch von Absätzen in Zeilen im
horizontalen Modus zu ergehen, aber denjenigen, die das gerne
tun möchten, ist bei Quelloffenheit und Dokumentation, die über
das Erklären der Bedienungsoberfläche hinausgeht, nicht von
vorneherein die Möglichkeit dazu versperrt. Was sich auch auf
die -äh- Mächtigkeit der Menge an Menschen, die in der Lage
sind, Fehler im Programm zu finden, auswirkt. ;-)


Mit freundlichem Gruß

ULrich

Dr Eberhard W Lisse

unread,
Apr 18, 2022, 5:00:41 PM4/18/22
to

Herr Mehl liest keine Man-Pages, und schon gar keine
Bedienungsanleitungen.

Quellkode lese ich auch nicht, aber so gut wie alles in TeXLive hat eine
vernünftige Dokumentation. Und Gugel ist mein Freund.

el

Ulrich D i e z

unread,
Apr 19, 2022, 2:39:41 AM4/19/22
to
Dr Eberhard W Lisse schrieb:

> Quellkode lese ich auch nicht, aber so gut wie alles in TeXLive hat eine
> vernünftige Dokumentation.

Ich kenne einige Leute der älteren Generationen, die kein oder
kaum Englisch sprechen, weil sie in ihrer Jugend nie eine vernünftige
Chance hatten, Fremdsprachen zu lernen, und für die das Lesen
englischsprachiger man-pages und englischsprachiger Dokumentationen
eine Tortur wäre wenn nicht unmöglich.

Diese Menschen stehen heuzutage aber trotzdem unter dem Druck,
sich mit Internet/Computern etc ins Benehmen setzen zu müssen, und
sind froh wenn sie mit dem Computer und der IT-Welt irgendwie
zurechtkommen, ohne zB aus Versehen das Internet zu löschen, um es
mit Humor auszudrücken.

Für diese Menschen ist im Umgang mit IT/Computern vieles von dem, was
anderen als selbstverständlich erscheint und flink von der Hand geht,
alles andere als intuitiv. Übrigens auch das Erfassen von in Form
komprimierter man-Pages/Dokumentation vorliegender Information.
Wie jede Art von Dokumenten erfordert auch diese ein gewisses Maß
an Gewöhnung bis man sich damit leicht tut. Den Gewöhnungsprozess
könnte man als Teil der Computer- und IT-Sozialisation sehen, von
der viele Menschen, insbesondere ältere, allein schon durch
Sprachbarrieren einigermaßen ausgeschlossen sind.

Ich denke, dass es nicht bei jeder/jedem an bösen Willen liegt, wenn
sie/er die eine oder andere Dokumentation nicht gelesen hat.

> Und Gugel ist mein Freund.

Kommt mir inzwischen eher wie eine Art Großer Bruder im Orwell'schen
Sinne vor. Spioniert einen aus und legt fest, was man wissen soll
und was nicht. Erinnert mich manchmal an modernere Erkenntnistheoretiker.
Die stellen sich auch nicht mehr die Frage, was der Mensch überhaupt
wissen kann, sondern, was der Mensch wissen soll. ;-)

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Dr Eberhard W Lisse

unread,
Apr 19, 2022, 11:33:32 AM4/19/22
to
Was heisst "ältere Generation"? Seit den 60'er Jahren ist Englisch in
der Schule Pflichtfach, wenn ich mich nicht irre. Nicht nur am
Neusprachlichen Gymnasium.

Es ging aber auch nicht um jeder/jeden sondern um diesen altersstarren
beratungsresistenten Herrn.


Man kann Gugel auch benutzen ohne sich anzumelden, oder gar über Tor.

mfg, el

Ulrich D i e z

unread,
Apr 19, 2022, 5:27:21 PM4/19/22
to
Dr Eberhard W Lisse schrieb:

> Was heisst "ältere Generation"? Seit den 60'er Jahren ist Englisch in
> der Schule Pflichtfach, wenn ich mich nicht irre. Nicht nur am
> Neusprachlichen Gymnasium.

Ich kenne auch Leute, Anfang 60, die zu ihrer Realschulzeit ein bisschen
Englisch gelernt, das damals aber gar nicht so ernstgenommen und wieder
vergessen haben.

1959 wurden in der DDR die zehnklassigen allgemeinbildenden Poly­technischen
Oberschulen (POS) zur Pflichtschule erklärt und gemäß dem Lehrplanwerk von 1959
wurden Englisch und Französisch zu fakultativen Fächern.

An vielen Schulen konnte neben Russisch als erster Fremdsprache zwischen entweder
Englisch oder Französisch als zweiter Fremsprache gewählt werden.

- Utermark, Gisela, Der Französischunterricht in der ehemaligen DDR. Ein
Rückblick und wie weiter, in: Französisch heute 1 (1991), S. 1–15.
- Lehrplan für den Englisch- und Französischunterricht (fakultativ) in den
Klassen 7 bis 10 von 1959; BAB, DR 2/A.732.

Es war angestrebt, dass vielleicht fünfzehn Prozent der Schülerschaft des
Staates Englisch lernen sollte:

- MfV der DDR an die Räte der Bezirke, Abteilung Volksbildung, und Magistrat
von Groß-Berlin, Abteilung Volksbildung, 16.02.1957: „Anleitung über erste
Maßnahmen zur Verbesserung und Erweiterung des Fremdsprachenunterrichts
in den Mittel- und Oberschu­len“; BAB, DR 2/2290, Bl. 1–8.

Die Existenz von Deutschen, die in der Schule kein Englisch sondern zB
Russisch und Französisch gelernt haben, ist also durchaus denkbar.

Und wenn man noch Leute hinzunimmt, die vielleicht in ihren 80ern sind,
kann man welche finden, die zur Besatzungszeit nicht unbedingt
Englisch, sondern die Landessprache der Besatzzungsmacht, was im Westen
in einigen Gegenden auch Französisch sein konnte, gelernt haben.

Ich halte nicht für undenkbar, dass manche der Leute, die hier posten,
über 80 Jahre alt sind.

> Man kann Gugel auch benutzen ohne sich anzumelden, oder gar über Tor.

Man kann auch <https://googlethatforyou.com/> verwenden. ;-)

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Rolf

unread,
Apr 20, 2022, 1:57:16 AM4/20/22
to
Am 19.04.22 um 23:27 schrieb Ulrich D i e z:
> Ich halte nicht für undenkbar, dass manche der Leute, die hier posten,
> über 80 Jahre alt sind.

Ich, z.B., werde demnächst 84, wenngleich ich auch selten poste.
Hatte englisch an der ABF(weiss noch wer, was das war?).
Habe das aber auch nicht so ernst genommen, dsgl. an der Uni.
Konnte ja nicht ahnen, daß mein Leben später mal stark vom
Computer bestimmt werden würde.

Gruß Rolf

Ulrich D i e z

unread,
Apr 21, 2022, 4:58:14 PM4/21/22
to
Am 20.04.22 um 07:57 schrieb Rolf:

> Am 19.04.22 um 23:27 schrieb Ulrich D i e z:
>> Ich halte nicht für undenkbar, dass manche der Leute, die hier posten,
>> über 80 Jahre alt sind.
>
> Ich, z.B., werde demnächst 84,

Meinen herzlichen Glückwunsch!

> wenngleich ich auch selten poste.
> Hatte englisch an der ABF(weiss noch wer, was das war?).

Arbeiter-und-Bauern-Fakultät? (Nachfolger der Vorstudienanstalten
an Deutschen Universitäten in der Sowjetischen Besatzungszone?)

> Habe das aber auch nicht so ernst genommen, dsgl. an der Uni.
> Konnte ja nicht ahnen, daß mein Leben später mal stark vom
> Computer bestimmt werden würde.

Ich befürchte, die Abhängigkeit vom Computer legt sich spätestens
wenn die EU gar keine Elektronikbauteile mehr importiert bekommt.

Elektronik gehört ja schliesslich auch zu jenen Schlüssel-
Industrien, die in tragfähigem Ausmaß auf eigenem Boden zu haben
die EU nicht nötig zu haben meinte.
(Vielleicht hätte man Robotron doch nicht liquidieren/abwickeln
sollen...)

Die Abhängigkeit vom Computer legt sich allerspätestens wenn die
für die Herstellung von Computern notwendigen Rohstoffe und
Energien noch knapper und teurer werden.

Dann gibts erst mal Chaos und Hilflosigkeit und Niedergang, weil
die Leute nicht mehr wissen, wie man auf analog und
nicht-elektronisch "zurückschaltet".
Ich sehe eine Renaissance des (analogen) Mechanikerberufes
auf uns zukommen...


Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Rolf

unread,
Apr 22, 2022, 1:44:08 AM4/22/22
to
Am 21.04.22 um 22:58 schrieb Ulrich D i e z:
> Am 20.04.22 um 07:57 schrieb Rolf:
>
>> Am 19.04.22 um 23:27 schrieb Ulrich D i e z:
>>> Ich halte nicht für undenkbar, dass manche der Leute, die hier posten,
>>> über 80 Jahre alt sind.
>>
>> Ich, z.B., werde demnächst 84,
>
> Meinen herzlichen Glückwunsch!
>
>> wenngleich ich auch selten poste.
>> Hatte englisch an der ABF(weiss noch wer, was das war?).
>
> Arbeiter-und-Bauern-Fakultät? (Nachfolger der Vorstudienanstalten

Richtig, man konnte da nach Berufsausbildung Abitur machen und
anschließend Studieren.

Mit computerbestimmt meinte ich eigentlich, daß ich ein
Freak bin.
Habe damit auch mal mein Geld (Programmierer) verdient.

Aber das ist lange her.

Grüße

Rolf
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