Ist es möglich und wenn ja, wie, direkt schon beim Erstellen eine
PDF-Dokuments aus einem .tex-File Sicherheitseinstellungen vorzunehmen.
Also zum Beispiel das Kopieren und Drucken des Dokuments verhindern?
Wenn nein, mit welchen Programmen kann so etwas unter Linux realisiert
werden?
Vielen Dank schon im Voraus.
Gruß!
Marcus Kober.
> Ist es möglich und wenn ja, wie, direkt schon beim Erstellen eine
> PDF-Dokuments aus einem .tex-File Sicherheitseinstellungen
> vorzunehmen.
Nein.
> Also zum Beispiel das Kopieren und Drucken des Dokuments verhindern?
Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der PDF-Datei
setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht." Wirklich daran
hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz, ganz dumm ist.
> Wenn nein, mit welchen Programmen kann so etwas unter Linux realisiert
> werden?
Du kannst diese Flags mit pdftk nachträglich setzen, wenn du dich
unbedingt lächerlich machen willst.
> > Ist es möglich und wenn ja, wie, direkt schon beim Erstellen eine
> > PDF-Dokuments aus einem .tex-File Sicherheitseinstellungen
> > vorzunehmen.
>
> Nein.
Das dachte ich mir.
> > Also zum Beispiel das Kopieren und Drucken des Dokuments verhindern?
>
> Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der PDF-Datei
> setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht." Wirklich daran
> hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz, ganz dumm ist.
Ja, mir ist schon klar, dass sowas in der gleichen Liga spielt, wie bei
Webseiten die rechte Maustaste zu sperren...
> > Wenn nein, mit welchen Programmen kann so etwas unter Linux
> > realisiert werden?
>
> Du kannst diese Flags mit pdftk nachträglich setzen, wenn du dich
> unbedingt lächerlich machen willst.
Ok, vielen Dank. :)
Aber ich mache mich damit nicht lächerlich. Mein Auftraggeber, der das
unbedingt haben will ist dann derjenige, der am mit der Narrenkappe am
Tisch sitzen muss. :)
Ich hantiere schon lange Zeit mit PDFs, aber sowas ist mir noch nie
untergekommen, deshalb die Frage.
Gruß,
Marcus Kober.
> > Du kannst diese Flags mit pdftk nachträglich setzen, wenn du dich
> > unbedingt lächerlich machen willst.
>
> Ok, vielen Dank. :)
Kein Problem. :-)
> Aber ich mache mich damit nicht lächerlich. Mein Auftraggeber, der das
> unbedingt haben will ist dann derjenige, der am mit der Narrenkappe am
> Tisch sitzen muss. :)
*seufz* Ja, dämliche Vorgaben von
Vorgesetzten/Projektleitern/Lehrern/... hat wohl jeder schon genießen
dürfen. Aber wenns ihn glücklich macht und mit einer einzigen weiteren
Zeile im Build-Script umsetzbar ist...
> Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der PDF-Datei
> setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht." Wirklich daran
> hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz, ganz dumm ist.
Der Acrobat Prof. verwendet nach eigenen Angaben eine 128bit
Verschlüsselung. Das klingt für mich nach etwas mehr, als nur ein Flag
zu setzen. Ist es wirklich so einfach den Schutz zu umgehen?
Kannst Du folgendes Dokument
http://www-users.rwth-aachen.de/Frank.Poettgen/DruckMich.pdf
drucken bzw. den Inhalt von
http://www-users.rwth-aachen.de/Frank.Poettgen/Geheim.pdf
lesen (Wenn ja, was steht d'rin?)?
Grüße,
Frank.
--
"Wenn du einen Laib Brot stiehlst, knüpfen sie dich auf,
wenn du ein Land stiehlst, machen sie dich zum König."
Gramps Cochland
> Maik Zumstrull schrieb:
>
> > Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der
> > PDF-Datei setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht."
> > Wirklich daran hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz,
> > ganz dumm ist.
>
> Der Acrobat Prof. verwendet nach eigenen Angaben eine 128bit
> Verschlüsselung. Das klingt für mich nach etwas mehr, als nur ein
> Flag zu setzen.
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun (auch wenn Adobe
selbst das im Marketing vermischt). Die Verschlüsselung kann
verhindern, dass jemand das Dokument überhaupt öffnen kann. Wenn er das
kann, sind die weiteren "Restriktionen" aber tatsächlich nur
einfache Bits, die an oder aus sind. Wenn du mir das nicht glauben
magst, kannst du es gerne in der offiziellen Spezifikation nachlesen,
"PDF Reference, sixth edition," bei Adobe frei herunterladbar. Die
machen da gar kein Geheimnis draus, dass ihr "Schutz" völliger
Schwachsinn ist.
> Ist es wirklich so einfach den Schutz zu umgehen?
>
> Kannst Du folgendes Dokument
>
> http://www-users.rwth-aachen.de/Frank.Poettgen/DruckMich.pdf
>
> drucken
Problemlos.
> bzw. den Inhalt von
>
> http://www-users.rwth-aachen.de/Frank.Poettgen/Geheim.pdf
>
> lesen (Wenn ja, was steht d'rin?)?
Die Komplettverschlüsselung hat mit den Restriktionen nichts zu tun.
Du kannst mich durch (richtig angewendete) Verschlüsselung daran
hindern, eine Datei überhaupt öffnen zu können. Wenn du mich aber an
den Inhalt lässt, kannst du so etwas wie "du darfst es lesen, aber
nicht drucken" nicht mehr durchsetzen.
>Maik Zumstrull schrieb:
>
>> Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der PDF-Datei
>> setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht." Wirklich daran
>> hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz, ganz dumm ist.
>
>Der Acrobat Prof. verwendet nach eigenen Angaben eine 128bit
>Verschlüsselung. Das klingt für mich nach etwas mehr, als nur ein Flag
>zu setzen. Ist es wirklich so einfach den Schutz zu umgehen?
>
>Kannst Du folgendes Dokument
>
>http://www-users.rwth-aachen.de/Frank.Poettgen/DruckMich.pdf
>
>drucken
Geht, z.B. mit GhostScript in ein FAX (TIFF-G3) konvertieren:
lpd2:/tmp $ gs -sDEVICE=tiffg3 -sOutputFile=DruckMich.tiff DruckMich.pdf
AFPL Ghostscript 8.53 (2005-10-20)
Copyright (C) 2005 artofcode LLC, Benicia, CA. All rights reserved.
This software comes with NO WARRANTY: see the file PUBLIC for details.
Processing pages 1 through 1.
Page 1
>>showpage, press <return> to continue<<
und pdfinfo schreibt dazu:
lpd2:/tmp $ pdfinfo DruckMich.tiff
Error: PDF version 1.6 -- xpdf supports version 1.5 (continuing anyway)
Creator: TeX
Producer: MiKTeX pdfTeX-1.40.4
CreationDate: Sat Dec 29 21:25:45 2007
ModDate: Sat Dec 29 21:28:50 2007
Tagged: no
Pages: 1
Encrypted: yes (print:no copy:no change:no addNotes:no)
Page size: 595.276 x 841.89 pts (A4)
File size: 30021 bytes
Optimized: yes
PDF version: 1.6
>bzw. den Inhalt von
>
>http://www-users.rwth-aachen.de/Frank.Poettgen/Geheim.pdf
>
Hier weigert sich GS:
lpd2:/tmp $ gs -sDEVICE=tiffg3 -sOutputFile=Geheim.tiff Geheim.pdf
AFPL Ghostscript 8.53 (2005-10-20)
Copyright (C) 2005 artofcode LLC, Benicia, CA. All rights reserved.
This software comes with NO WARRANTY: see the file PUBLIC for details.
**** This file requires a password for access.
**** The file was produced by:
**** >>>>^L7[bKAÚSuûtÉÀ8ðì <<<<
Error: /invalidfileaccess in pdf_process_Encrypt
Ohne Passwort rückt auch pdfinfo mit keiner Information heraus, da
auch der XREF-Abschnitt verschlüsselt ist.
Norbert
> Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der PDF-Datei
> setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht." Wirklich daran
> hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz, ganz dumm ist.
hochleben sollen die ganz, ganz Dummen ...
Dass sich ein Autor irgendwie absichern möchte, um sein geistiges
Eigentum bestmöglichst zu sichern ist doch verständlich, und das
sollte auch vom Leser/Nutzer respektiert werden.
Dass man Security Restrictions knacken kann (oder einen geschickten
Weg findet, dies zu umgehen) sei unbestritten. Aber sollte man das
wirklich auch tun -- gegen den Wunsch des Autors?
Herzliche Grüße,
Jürgen
> Frank Poettgen wrote:
>
>> Der Acrobat Prof. verwendet nach eigenen Angaben eine 128bit
>> Verschlüsselung. Das klingt für mich nach etwas mehr, als nur ein
>> Flag zu setzen.
>
> Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun (auch wenn Adobe
> selbst das im Marketing vermischt). Die Verschlüsselung kann
> verhindern, dass jemand das Dokument überhaupt öffnen kann. Wenn er das
> kann, sind die weiteren "Restriktionen" aber tatsächlich nur
> einfache Bits, die an oder aus sind. Wenn du mir das nicht glauben
> magst, kannst du es gerne in der offiziellen Spezifikation nachlesen,
> "PDF Reference, sixth edition," bei Adobe frei herunterladbar. Die
> machen da gar kein Geheimnis draus, dass ihr "Schutz" völliger
> Schwachsinn ist.
Oh, Du hast Recht:
"Note: Once the document has been opened and decrypted successfully, the
application has access to the entire contents of the document. There is
nothing inherent in PDF encryption that enforces the document
permissions specified in the encryption dictionary. It is up to the
implementors of PDF consumer applications to respect the intent of the
document creator by restricting user access to an encrypted PDF file
according to the permissions contained in the file."
Quelle:
http://www.adobe.com/devnet/acrobat/pdfs/pdf_reference.pdf
Seite 122
Wenn diese "Restriktionen", was Drucken oder Kopieren angeht, eigentlich
nur Vorschläge sind, warum muß man dafür dann ein Passwort vergeben?
-Zum einen suggeriert das einen Schutz, der nicht existiert und zum
andern ist es auch noch überflüssig. Sehr seltsam...
>> Kannst Du folgendes Dokument drucken
>
> Problemlos.
>
> Du kannst mich durch (richtig angewendete) Verschlüsselung daran
> hindern, eine Datei überhaupt öffnen zu können. Wenn du mich aber an
> den Inhalt lässt, kannst du so etwas wie "du darfst es lesen, aber
> nicht drucken" nicht mehr durchsetzen.
Ich hätte erwartet, daß man es über Umwege mit Qualitätsverlust drucken
kann. Aber so... *kopfschüttel*
> Wenn diese "Restriktionen", was Drucken oder Kopieren angeht,
> eigentlich nur Vorschläge sind, warum muß man dafür dann ein Passwort
> vergeben?
> Zum einen suggeriert das einen Schutz, der nicht existiert
Vermutlich genau deshalb...Marketing ist alles.
> > Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der
> > PDF-Datei setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht."
> > Wirklich daran hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz,
> > ganz dumm ist.
> Dass sich ein Autor irgendwie absichern möchte, um sein geistiges
> Eigentum bestmöglichst zu sichern ist doch verständlich,
Schon. Man kann aber nicht immer alles haben, was man gerne hätte, und
wenn ich "geistiges Eigentum" nur höre, wird mir übel.
Wenn ich ein Buch kaufe, dann ist es gefälligst meine Entscheidung, ob
ich das am Schreibtisch, im Bett oder auf dem Klo lese und vielleicht
sogar mal einem Freund ausleihe. Wenn der Autor mir da mit digitalen
Restriktionen reinreden will, geht mein Verständnis ganz schnell
gegen Null.
> und das sollte auch vom Leser/Nutzer respektiert werden.
Respekt ist etwas, das nur freiwillig gewährt wird und sich
dementsprechend der andere erst verdienen muss. Ferner muss Respekt
immer auf Gegenseitigkeit beruhen, sonst wird er nicht lange
bleiben. Wer Respekt erzwingen will, hat automatisch verloren.
Empirisch stelle ich fest, dass gerade die Leute, die Respekt am
lautesten einfordern, ihn oft am wenigsten verstanden haben und selbst
den Leuten, von denen sie gerne respektiert würden, tiefste Verachtung
entgegenbringen. Auch dann, wenn das ihre Kunden sind und von ihnen ihr
Einkommen abhängt.
> Dass man Security Restrictions knacken kann (oder einen geschickten
> Weg findet, dies zu umgehen) sei unbestritten.
> Aber sollte man das wirklich auch tun -- gegen den Wunsch des Autors?
Sobald die Wünsche des Autoren unangemessen werden, d.h. über das
hinausgehen, was ihm nach dem klassischen Urheberrecht zusteht, sage ich
da ganz klar "Ja". Das Gesetz sieht das leider inzwischen anders.
Lesen ist doch erlaubt. Die meisten Leute drucken einen Text
ausschließlich dafür, ihn bequem lesen zu können, für die Weitergabe
ist das PDF selbst doch viel bequemer.
Und ich kopiere Text -- Autor, Titel und Abstract -- in aller Regel nur
dazu, das PDF auf meiner Platte in meine Literaturdatenbank
aufzunehmen, damit ich es wiederfinden kann.
Wovor soll so ein Quatsch den Autor denn schützen?
> Wovor soll so ein Quatsch den Autor denn schützen?
Wenn es sich um kostenlose PDF Dokumente handelt, ist es völlig egal, was
der Autor sich damit erhofft. Ich bin dann einfach nur erfreut, dass ich es
kostenlos bekomme und meckere nicht auch noch daran herum. Ggf. frage ich
höflich nach und richte mich in jedem Fall nach seinem Wunsch.
Wenn das PDF nicht kostenlos war, ärgere ich mich auch nicht über die
Wünsche des Rechteinhabers, sondern allenfalls über meine eigene Blödheit
Geld dafür ausgegeben zu haben - was bisher allerdings noch nicht
vorgekommen ist.
Wenn es der typische Fall ist, also beispielsweise das PDF der Spezifikation
eines Auftrags an mich, dann gehe ich davon aus, dass der Auftraggeber mal
wieder über das Ziel hinausgeschossen ist und ignoriere den Wunsch für den
internen Gebrauch, weil ich beispielsweise ohne Ausdruck der Spezifikation
schlicht nicht arbeiten kann. Übrigens hat sich noch nie ein Auftraggeber
beschwert, weil ich einen Ausdruck eines "nicht ausdruckbaren" PDFs dabei
hatte oder in einer E-Mail an ihn eine Passage aus einem "Copy&Paste
blockierten" PDF kopiert hatte. Anfangs war ich in diesen Fällen ja noch so
naiv vorher nachzufragen, ob es einen Grund gibt, dass man mir das
verbieten will. Die Ursache war aber in der Regel etwas in der Art: "PDFs
werden bei uns automatisch so erzeugt. Ich weiß jetzt auch nicht, wie ich
das ändern kann. Wenn das für Sie ein Problem ist, muss ich bei uns
jemanden fragen."
Gruß
Markus
Obwohl ich nicht Jurist bin, würde ich behaupten, dass die
entsprechenden Restriktionsbits in einem PDF keine ""wirksame"
technische Maßnahme" im Sinne des Gesetzes darstellen und deshalb auch
in Deutschland legal umgangen werden dürfen. Denn eigentlich ist es
weder eine technische Massnahme im Sinne von DRM, noch ist sie – wie
dieser Thread ja auch gezeigt hat – wirksam.
simon
>> Also zum Beispiel das Kopieren und Drucken des Dokuments verhindern?
>
>Das ist sowieso nicht möglich. Du kannst nur ein Bit in der PDF-Datei
>setzen, das sagt: "Bitte kopier und druck mich nicht." Wirklich daran
>hindern wird das den Empfänger nur, wenn er ganz, ganz dumm ist.
>
>> Wenn nein, mit welchen Programmen kann so etwas unter Linux realisiert
>> werden?
>
>Du kannst diese Flags mit pdftk nachträglich setzen, wenn du dich
>unbedingt lächerlich machen willst.
Einige haben in diesem Thread ja schon erklärt, dass sie diese Flags
mit passenden Tools wieder entfernen, um entsprechend "geschützte"
PDFs z.B. auszudrucken.
Mit welchen Tools kann man die Flags denn unter Windows löschen? Mich
würde vor allem interessieren, mit welchen Tools man auch den
Passwortschutz entfernen kann (nicht knacken - Kenntnis des Passworts
setze ich voraus). Bisher kenne ich hierzu nur Guaranteed PDF
Decrypter [1]. Wäre aber an Freeware / Open Source hierzu sehr
interessiert.
-Jens
[1] Guaranteed PDF Decrypter
http://www.guapdf.com/
> Mit welchen Tools kann man die Flags denn unter Windows löschen? Mich
> würde vor allem interessieren, mit welchen Tools man auch den
> Passwortschutz entfernen kann (nicht knacken - Kenntnis des Passworts
> setze ich voraus).
pdftk. In der Anleitung ist das AFAIK das erste Beispiel.
Gruß
Markus
--
Gruppenhinweise (auch Minimalbeispiel) --> http://www.latex-einfuehrung.de
Fragen zu LaTeX? --> http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/
Fragen zu KOMA-Script? --> Anleitung z. B. auf CTAN (--> FAQ);
--> http://www.komascript.de
> On 2007-12-31 00:45:42 +0100, Maik Zumstrull <Maik.Zu...@gmx.de>
> said:
> >
> >
> >> Dass man Security Restrictions knacken kann (oder einen geschickten
> >> Weg findet, dies zu umgehen) sei unbestritten.
> >
> >> Aber sollte man das wirklich auch tun -- gegen den Wunsch des
> >> Autors?
> >
> > Sobald die Wünsche des Autoren unangemessen werden, d.h. über das
> > hinausgehen, was ihm nach dem klassischen Urheberrecht zusteht,
> > sage ich da ganz klar "Ja". Das Gesetz sieht das leider inzwischen
> > anders.
>
> Obwohl ich nicht Jurist bin, würde ich behaupten, dass die
> entsprechenden Restriktionsbits in einem PDF keine ""wirksame"
> technische Maßnahme" im Sinne des Gesetzes darstellen und deshalb
> auch in Deutschland legal umgangen werden dürfen.
Worauf begründest du diese Annahme? IMHO fallen die durchaus unter den
Text von §95a UrhG.
> Denn eigentlich ist es weder eine technische Massnahme im Sinne von
> DRM, noch ist sie – wie dieser Thread ja auch gezeigt hat – wirksam.
*Jedes* DRM kann gebrochen werden. Ein "wirksames" Schutzverfahren in
dem Sinne, wie normale Menschen das Wort benutzen, ist schon
theoretisch unmöglich. Darum hat der Gesetzgeber die Bedeutung von
"wirksam" mal eben neu erfunden für den Paragraphen: Es ist
hinreichend, wenn es ein bisschen so tut, als würde es was machen.
Die Definition passt drauf. Dass die Definition dämlich ist, ist ja
eine ganz andere Ebene der Argumentation.
Andere Länder haben den Wirksamkeitsbegriff übrigens teilweise in der
nationalen Umsetzung der EUCD anders definiert, so dass die
entsprechenden Paragraphen dort komplett wirkungslos sind: Wenn ein
Kapierschutz nicht mehr wirksam ist, wenn er geknackt werden kann, dann
wird das Knacken dadurch, dass man es macht, automatisch legal.
Manche Leute würden, wenn ihnen auffällt, wie sehr man um die Ecke
denken muss und stellenweise großzügig das Hirn ausschalten, um sich
mit dieser Problematik auseinanderzusetzen, auf die Idee kommen, dass
man vielleicht gar nicht versuchen sollte, in diesem Bereich gesetzlich
rumzufummeln. Manche Leute.
> Jens Remus wrote:
>
> > Mit welchen Tools kann man die Flags denn unter Windows löschen?
> > Mich würde vor allem interessieren, mit welchen Tools man auch den
> > Passwortschutz entfernen kann (nicht knacken - Kenntnis des
> > Passworts setze ich voraus).
>
> pdftk. In der Anleitung ist das AFAIK das erste Beispiel.
Ich vermute, dass er meint, dass man das User-Passwort kennt, aber
nicht das Owner-Passwort. Natürlich ist die Entschlüsselung dann
technisch exakt genauso möglich, pdftk hat aber die entsprechenden
Restriktionen von Adobe übernommen und weigert sich einfach, soweit ich
weiß.
>Ich vermute, dass er meint, dass man das User-Passwort kennt, aber
>nicht das Owner-Passwort. Natürlich ist die Entschlüsselung dann
>technisch exakt genauso möglich, pdftk hat aber die entsprechenden
>Restriktionen von Adobe übernommen und weigert sich einfach, soweit ich
>weiß.
Ja, genau das würde mich sehr interessieren!
Meine FH bietet uns Studenten diverse personenbezogene Dokumente
(Studienbescheinigung, Notenkonto, etc.) nur noch als PDF zum Download
an. Diese PDFs werden auf dem Webserver on-the-fly generiert, wobei
copy&paste "untersagt" ist und die Dokumente teils verschlüsselt sind.
Zum Betrachten und Drucken benötigt man dann als Student sein
FH-Kennwort. Zur Weitergabe "drucke" ich das Dokument dann auf einem
virtuellen PDF Drucker. Den Passwortschutz mit Hilfe des bekannten
User-Passworts zu entfernen, würde allerdings ein besseres Ergebnis
liefern.
-Jens
Möglich, dass das deutsche Gesetz hier tatsächlich so unsinnig ist.
Aber in meinem Verständnis besteht ein grosser Unterschied darin, ob
ich zum "Umgehen" des Schutzes einfach ein Programm schreiben muss, das
das Schutzbit einfach ignoriert, oder ob ich – wie bei CSS auf DVDs –
tatsächlich die Funktionsweise des Schutzes aushebeln muss. Im einen
Fall wird einfach die PDF-Sepzifikation nich vollständig implementiert,
das ist technisch nichts Anderes, wie wenn ein PDF-Viewer nicht mit
eingebetteten Filmen oder JPGE2000 umgehen kann. Im anderen Fall muss
ich tatsächlich programmiertechnischen Aufwand leisten, mit dem Ziel,
den Schutz zu umgehen. Die entsprechenden Bits sind – wie ja schon
gesag – im Grunde gar kein Schutz, es ist ein Hinweis, den ein Programm
interpretieren kann oder nicht; insofern würde ich sagen, es ist
eigentlich gar keine technische Massnahme.
simon
*Markus Kohm* wrote on Tue, 08-01-01 12:37:
>und richte mich in jedem Fall nach seinem Wunsch.
mit dem
>PDFs werden bei uns automatisch so erzeugt. Ich weioo jetzt auch nicht,
>wie ich das Sigmndern kann.
logisch verträgt. Das ist so auf dem Niveau der HTML-eMails. Mir hat
noch nie einer die Frage beantworten können, warum er Wert darauf legt,
daß seine Nachricht bei mir einen Schriftgrad kleiner angezeigt wird,
als die Größe, die ich ausweislich meiner Voreinstellungen für am
angenehmsten zu lesen halte.
> Wenn ein Kapierschutz nicht mehr wirksam ist, wenn er geknackt werden
> kann, dann wird das Knacken dadurch, dass man es macht, automatisch
> legal.
Hab ich nicht verstanden, der Kapierschutz scheint also zu
funktionieren. (c;
SCNR,
Dominik.-
> Ich respektiere Deine Ansicht, aber ich frage mich schon, wie sich dies
>
> *Markus Kohm* wrote on Tue, 08-01-01 12:37:
>>und richte mich in jedem Fall nach seinem Wunsch.
>
> mit dem
>
>>PDFs werden bei uns automatisch so erzeugt. Ich weioo jetzt auch nicht,
>>wie ich das Sigmndern kann.
>
> logisch verträgt.
Davon abgesehen, dass entweder Dein Maus-Frontend oder die Gateway-Software
die Codierung versaut und das nicht unbedingt dem Verständnis dient,
vermute ich aus der Tatsache, wie Du Halbsätze aus dem Zusammenhang reißt,
dass Du gar keinen Wert darauf legst, das zu verstehen.
Es gibt auch Aussagen wie: "Ich esse Rosinen sehr gerne. Jedoch: auf
Hefezopf außen schwarz angekohlte Rosinen finde ich zum Erbrechen."
Geschickt aus dem Zusammenhang gerissen wird daraus dann die Frage, wie
sich "Ich esse Rosinen sehr gerne." mit "Rosinen finde ich zum Erbrechen."
verträgt. Man kann das natürlich machen. Aber ob das wirklich sinnvoll ist?
> Das ist so auf dem Niveau der HTML-eMails.
Das hat nur soviel damit zu tun, dass höfliches Nachfragen und sachliche
Aufklärung, nach meiner Erfahrung auch hier weit erfolgreicher ist, als dem
anderen unter die Nase zu reiben, dass er sich mit dem Quatsch nur
lächerlich macht.
Tatsächlich gibt es Fälle, in denen es notwendig ist, dass nur Berechtigte
ein PDF öffnen dürfen. In dem Fall kann es auch sehr sinnvoll sein, den
Ausdruck zu sperren. Das dient dann weniger dazu, den berechtigten
Empfänger gänzlich am Ausdruck zu hindern. Es ist eine zusätzliche Hürde,
die beispielsweise verhindern kann, dass ein vertrauliches Dokument mal
eben schnell auf dem Gruppendrucker gedruckt wird und von dort in
unberechtigte Hände gelangt. Ebenso kann die Copy-Sperre dazu beitragen zu
verhindern, dass versehentlich ein Teil eines vertraulichen Dokuments in
der Öffentlichkeit landet. Ob Du das nachvollziehen kannst oder nicht, muss
nicht das Maß der Dinge sein.
Gruß
Markus