Am 15.09.22 14:00, schrieb Horst Leps:
>Hallo Marcus,
Hallo Horst, hallo alle zusammen,
Du hast geschrieben:
>Mein Eindruck: Die Syntax ist einfacher als die von Latex und Html.
Deshalb bin ich auf Markdown gekommen. Markdown ist eine stark vereinfachte
Textauszeichnungssprache, die mit dem Ziel entwickelt worden ist, eine
einfache Alternative zu HTML beim verfassen von Texten für das Web zu
haben. Pandoc ist in diesem Zusammenhang zur Konvertierung von Markdown zu
HTML entwickelt worden. Inzwischen ist Pandoc aber zu einem universellen
Konvertierungstool geworden, mit dem Du nahezu jedes offene Format in
nahezu jedes andere offene Format konvertieren kannst. Wenn Du also eine
Datei in einem beliebigen Format beispielsweise in den Windows-Editor lädst
und etwas im Prinzip lesbares angezeigt bekommst, dann hast Du sehr gute
Chancen, dass Pandoc das in ein anderes Format konvertieren kann.
> (Ob man mit orgmode Mathe-Formeln schreiben kann, habe ich nicht ausprobiert ...)
Bei Markdown ist es so, dass es inzwischen verschiedene Markdown-Arten
gibt; neben Standard-Markdown auch erweiterte Formen wie MultiMarkdown und
Pandoc-Markdown. Im Unterschied zu Standard-Markdown können letztere auch
LaTeX-Formel-Code verstehen, der dann via MathJax gerendert wird.
>Die mit Orgmode erzeugten Latex-PDFs sind nicht schlechter als andere auch, wird ja auch von texlive erstellt. Das Html dagegen ist eben einfaches Html, 90er Jahre Stil
Pandoc kann aus jedwedem Ausgangsformat PDF-Dateien erzeugen, indem zuerst
eine LaTeX-Datei erzeugt und die dann automatisch kompiliert wird, also im
Prinzip genauso, wie Du es beschrieben hast. Bei HTML ist es so, dass
Pandoc reines HTML erzeugt, ohne PHP, JavaScript, Flash und was es sonst
noch so alles gibt. Auch CSS-Dateien werden nicht erzeugt, weil Markdown
eben keine Informationen über die Schriftart usw. enthält. (Ich glaube,
dass sich das in den erweiterten Markdown-Formen wie MultiMarkdown oder
Pandoc-Markdown über einen hizufügbaren Header ändern lässt und Pandoc dann
auch CSS-Dateien erzeugen würde. Das müsste ich aber erst noch einmal
googeln.)
(Nebenbei: das ist das Thema, über das sich zur Zeit alle zerstreiten. Ich
habe jetzt _nicht_ gelesen was genau Du jetzt meinst und sage dazu hier
auch nichts, weil ich meine, das Politik in dieser Newsgroup off-topic
ist.)
Nur soviel: die Vorbemerkung nicht als \section, sondern als \subsection zu
formatieren halte ich für unglücklich, weil Du dann die Nummerierung 0.1
statt 1 bekommst. Aber das musst Du selbst wissen
>Die Ormode-Steuerzentrale bietet auch Odt (OpenOffice) als Export-Format an. Meine Erfahrung: Das geht bei Texten, die ein paar Seiten lang sind, recht gut, bei längeren Texten kommt irgendwann eine kryptische Fehlermeldung, klappt dann nicht. Bei diesem Text geht es nicht.
Pandoc kann jeden beliebigen Text in (nahezu) jedem beliebigen
Ausgangsformat, einschließlich Org-Mode, sowohl nach .odt als auch nach
.docx exportieren. Die Größe der Dateien dürfte dabei keine Rolle spielen.
Wenn, wie bei Textauszeichnungssprachen üblich, logisches Markup verwendet
wird, ist auch der Aufwand für die Nachbearbeitung wahrscheinlich nicht
besonders groß.
Nur wenn umgekehrt eine .odt- oder .docx-Datei konvertiert werden soll, in
der hauptsächlich mit optischem Markup gearbeitet worden ist (also ohne
Formatvorlagen zu benutzen), wird es haarig.
>Dein Hinweis auf Markdown hat mich neugierig gemacht: Den Org.Text kann man in der Steuerzentrale des emacs-orgmodes auch nach md konvertieren. Dieses md habe ich dann mit der Kommandozeile nach .odt und .docx konvertiert. Hat im Prinzip geklappt, mit Ausnahme der Fußnoten, die müssten alle noch einmal geschrieben werden, ist also bei 100 Fußnoten nicht so attraktiv.
Hast Du geschaut, ob bei der Konvertierung von Org-Mode nach Markdown auch
die Fußnoten mitkonvertiert worden sind?
Versuch doch mal, was passiert, wenn Du die Konvertierung über Pandoc
machst. Ich vermute nämlich, dass das deutlich besser funktioniert. Nur
müsstest Du Dich mit der Pandoc-Syntax auseinandersetzen oder einen
Markdown-Editor benutzen, der Org-Mode via Pandoc importieren kann. Googeln
hilft.
>Die .org-, .tex- und .md-Texte habe ich mal hier ablegt:
>
https://www.leps.de/category/technick/
>
>Frage wäre also, ob .odt und / oder .docx über .md insgesamt sicherer zu erzeugen wären als über .org? Und wie steht es von .md aus mit .tex und .html?
Im Grunde genommen ist, denke ich, am Ende nicht die Frage, was Du als
Ausgangsformat benutzt, sondern eher, was Du zur Konvertierung benutzt. Da
kenne ich zur Zeit nichts Besseres als Pandoc. Pandoc kann, wie auf der
Webpräsenz von Pandoc nachlesbar ist, auch mit Org-Mode als Ausgangsformat
umgehen. Probier Das doch mal aus.
Bei Markdown vs. Org-Mode ist meiner Ansicht nach nur von Bedeutung, was für
Dich einfacher zu schreiben ist (und welche Markdown-Variante genau mit
Org-Mode verglichen werden soll). Das müsstest Du einfach ausprobieren und
für Dich eine Entscheidung treffen.
>Grüße,
>
>Horst
Viele Grüße
Marcus
--
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