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Zweisprachiges Buch mit KOMA?

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Georg Ehlers

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Sep 6, 2022, 5:35:24 PM9/6/22
to
Ich habe mich entschlossen ein zweisprachiges Buch zu schreiben. Der Inhalt ist Mathematik mit Formeln und Tabellen, und es scheint ganz klar daß LaTeX die beste Technologie für so ein Projekt ist. Ich möchte daß der Text in beiden Sprachen parallel fließt. Auf der linken Seite (gerade Seitenzahl) soll der Leser denselben Text in einer Sprache sehen wie auf der rechten Seite (ungerade Seitenzahl) in der anderen Sprache.

Ich frage mich wie man sowas realisieren kann. Hat jemand eine gute Idee? Ich habe ein bißchen im Internet rumgestochert und habe die "Memoir" und "KOMA" Pakete gefunden denen ich das im Prinzip zutraue. Beide kommen jedoch mit hunderten von Seiten an Dokumentierung, und die Lösung für mein spezielles Anliegen springt sozusagen nicht sofort ins Auge.

Mein Buch wird viele Kapitel haben. Für jedes Kapitel stelle ich mir zwei .tex Dateien vor, je eine für die beiden Sprachen. LaTeX soll sich um die Seitenumbrüche, Fußnoten usw. kümmern. Die eine Datei soll auf den geraden Seiten gedruckt werden und die andere auf den ungeraden Seiten.

Ich schreibe Dokumente seit vielen Jahren mit LaTeX. Ich kenne mich einigermaßen gut aus aber ich bin kein "Experte".

Hat jemand eine gute Idee wie man das machen kann?

Danke
Georg Ehlers

Ulrike Fischer

unread,
Sep 7, 2022, 4:05:47 AM9/7/22
to
Am Tue, 6 Sep 2022 14:35:22 -0700 (PDT) schrieb Georg Ehlers:

> Ich habe mich entschlossen ein zweisprachiges Buch zu schreiben.
> Der Inhalt ist Mathematik mit Formeln und Tabellen, und es
> scheint ganz klar daß LaTeX die beste Technologie für so ein
> Projekt ist. Ich möchte daß der Text in beiden Sprachen parallel
> fließt. Auf der linken Seite (gerade Seitenzahl) soll der Leser
> denselben Text in einer Sprache sehen wie auf der rechten Seite
> (ungerade Seitenzahl) in der anderen Sprache.

Trivial ist das nicht.

> Mein Buch wird viele Kapitel haben. Für jedes Kapitel stelle ich
> mir zwei .tex Dateien vor, je eine für die beiden Sprachen. LaTeX
> soll sich um die Seitenumbrüche, Fußnoten usw. kümmern. Die eine
> Datei soll auf den geraden Seiten gedruckt werden und die andere
> auf den ungeraden Seiten.

In dem Fall müsstest du manuell Seitenumbrüche erzeugen und dann die
zwei pdf-Dateien zusammenfügen.

> Hat jemand eine gute Idee wie man das machen kann?

paracol ("columns" können auch sehr breit sein, dann muss man
zwischen beiden schneiden um Seiten zu erzeugen) oder reledpar.



--
Ulrike Fischer
http://www.troubleshooting-tex.de/

Georg Ehlers

unread,
Sep 7, 2022, 12:01:12 PM9/7/22
to

> In dem Fall müsstest du manuell Seitenumbrüche erzeugen und dann die
> zwei pdf-Dateien zusammenfügen.
> --
> Ulrike Fischer
> http://www.troubleshooting-tex.de/

Das ist genau der Grund warum ich darüber nachdenke bevor ich mit der eigentlichen Arbeit beginne.
Mit manuellen Seitenumbrüchen wäre das Projekt zum Scheitern verurteilt.
Das kann nicht funktionieren.

Georg

Thomas Prufer

unread,
Sep 7, 2022, 1:46:49 PM9/7/22
to
On Wed, 7 Sep 2022 09:01:09 -0700 (PDT), Georg Ehlers <george...@gmail.com>
wrote:

>Das ist genau der Grund warum ich darüber nachdenke bevor ich mit der eigentlichen Arbeit beginne.
>Mit manuellen Seitenumbrüchen wäre das Projekt zum Scheitern verurteilt.
>Das kann nicht funktionieren.

Aber irgendwie wirst du die Seiten einfügen oder sonstwie registrieren müssen,
quasi Passermarken setzen, denn: aus meiner Erfahrung werden deutsche und
englische Texte gleichen Inhalts unterschiedlich lang...

Bei anderen Sprachen wird das ähnlich sein.


Thomas Prufer

Axel Berger

unread,
Sep 7, 2022, 2:01:16 PM9/7/22
to
Georg Ehlers wrote:
> Mit manuellen Seitenumbrüchen wäre das Projekt zum Scheitern verurteilt.
> Das kann nicht funktionieren.

Wenn ich über Dein Problem und die bereits gemachten Vorschläge
nachdenke sehe ich einen zielführenden Weg.

In einem ersten Schritt setzt Du das ganze auf A3 quer mit einem der
Parallelpakete, parcolumns, paracol, oder ein anderes. Danach zerlegst
Du das fertige PDF in A4 Seiten und fügst die neu zusammen. Idealerweise
ergänzt Du in dem Schritt die Kopf- und Fußzeilen mit den Seitenzahlen.
Auch dieser zweite Schritt geht gut mit LaTeX, ähnliches mache ich
öfter.


--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
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Georg Ehlers

unread,
Sep 7, 2022, 3:17:28 PM9/7/22
to

> Wenn ich über Dein Problem und die bereits gemachten Vorschläge
> nachdenke sehe ich einen zielführenden Weg.
>
> In einem ersten Schritt setzt Du das ganze auf A3 quer mit einem der
> Parallelpakete, parcolumns, paracol, oder ein anderes. Danach zerlegst
> Du das fertige PDF in A4 Seiten und fügst die neu zusammen. Idealerweise
> ergänzt Du in dem Schritt die Kopf- und Fußzeilen mit den Seitenzahlen.
> Auch dieser zweite Schritt geht gut mit LaTeX, ähnliches mache ich
> öfter.

Oh! Wie kann man eine quergedruckte Seite mit LaTeX in zwei teilen?
Wie gesagt, ich bin kein Experte ...
Georg

Julius Dittmar

unread,
Sep 8, 2022, 2:44:04 AM9/8/22
to
Am 07.09.22 um 20:02 schrieb Axel Berger:
> In einem ersten Schritt setzt Du das ganze auf A3 quer mit einem der
> Parallelpakete, parcolumns, paracol, oder ein anderes. Danach zerlegst
> Du das fertige PDF in A4 Seiten und fügst die neu zusammen. Idealerweise
> ergänzt Du in dem Schritt die Kopf- und Fußzeilen mit den Seitenzahlen.
> Auch dieser zweite Schritt geht gut mit LaTeX, ähnliches mache ich
> öfter.

Dann funktionieren aber Links und Seitenverweise nicht.

Axel Berger

unread,
Sep 8, 2022, 4:10:29 AM9/8/22
to
Georg Ehlers wrote:
> Oh! Wie kann man eine quergedruckte Seite mit LaTeX in zwei teilen?

Ab diesem Zeitpunkt, wenn sie fertig gesetzt ist, behandelst Du sie als
Graphik. Das folgende Beispiel stammt aus der Bearbeitung eines fremden
Scans, aber mit PDF geht es genauso ohne daß dessen Eigenschaften
verlorengingen:

\pagenumbering{arabic}\setcounter{page}{189}
\includegraphics[trim=160mm 10mm 10mm 10mm, clip]{p-188} %RO
\includegraphics[trim=13mm 10mm 157mm 10mm, clip]{p-190} %LE
\includegraphics[trim=160mm 10mm 10mm 10mm, clip]{p-190} %RO

Ulrike Fischer

unread,
Sep 8, 2022, 4:11:53 AM9/8/22
to
Links kann man wieder einfügen (z.B. mit newpax). Seitenverweise
sollten mit zref machbar sein, wenn man davon ausgeht, dass die
beiden Spalten unabhängig sind. Man muss halt die Referenzbefehle so
umdefinieren, dass sie die Seitenzahl in den Spalten "ausrechnen"

Axel Berger

unread,
Sep 8, 2022, 4:13:16 AM9/8/22
to
Julius Dittmar wrote:
> Dann funktionieren aber Links und Seitenverweise nicht.

Seitenverweise ja. Aber Links funktionieren meines Erachtens schon, den
sie verweisen ja auf Anker. Diesen konkreten Fall habe ich so aber noch
nicht probiert, nur das Wiederzusammensetzen von Einzelkapiteln zu einem
Buch.

Georg Ehlers

unread,
Sep 8, 2022, 9:37:07 AM9/8/22
to
Vielen Dank an alle,
legedpar kann es machen.
Georg

bkleine

unread,
Sep 9, 2022, 6:31:56 AM9/9/22
to
und was ist und wo findet man legedpar?


Georg Ehlers

unread,
Sep 9, 2022, 9:22:01 AM9/9/22
to
Sorry wegen dem typo,

https://ctan.org/pkg/reledpar?lang=en

bkleine

unread,
Sep 9, 2022, 4:58:45 PM9/9/22
to
Danke

Jakob Mendel

unread,
Sep 10, 2022, 4:20:57 PM9/10/22
to
Ich werfe mal einen unorthodoxen (und ungetesteten) Vorschlag in die Runde:
Das Buch bekommt Querformat, und auf *jeder* Seite sind drei Spalten: in
der Mitte Formeln, Diagramme, Graphiken usw., ggf. auch Literaturangaben
(diese Dinge sollten für beide Sprachen identisch sein); links
erläuternder Text in der einen, rechts erläuternder Text in der anderen
Sprache.

Das sollte sich mit einem der Pakete, die Spalten parallel setzen, m. E.
recht einfach und ohne Nacharbeiten erledigen lassen. Ein Vorteil wäre,
daß man die Formeln und Abbildungen nur einmal setzen bzw. einbinden muß
und daß die Numerierung dieser Objekte (da sie nur einmal auftreten)
keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Ein weiterer Vorteil wäre, daß
die Spaltenbreiten so angepaßt werden können, daß zum einen Formeln und
Abbildungen mit den beiden Texten optimal korrespondieren und daß zum
anderen der englische und der deutsche (meist etwas längere) Text mit
unterschiedlichen Spaltenbreiten auf dieselbe Zeilenzahl gebracht werden
können.

Es wäre m. E. einen Versuch wert.

Jakob


Am 06.09.22 um 23:35 schrieb Georg Ehlers:

Georg Ehlers

unread,
Sep 10, 2022, 6:26:43 PM9/10/22
to
On Saturday, September 10, 2022 at 4:20:57 PM UTC-4, Jakob Mendel wrote:
> Ich werfe mal einen unorthodoxen (und ungetesteten) Vorschlag in die Runde:
> Das Buch bekommt Querformat, und auf *jeder* Seite sind drei Spalten: in
> der Mitte Formeln, Diagramme, Graphiken usw., ggf. auch Literaturangaben
> (diese Dinge sollten für beide Sprachen identisch sein); links
> erläuternder Text in der einen, rechts erläuternder Text in der anderen
> Sprache.
>
> Das sollte sich mit einem der Pakete, die Spalten parallel setzen, m. E.
> recht einfach und ohne Nacharbeiten erledigen lassen. Ein Vorteil wäre,
> daß man die Formeln und Abbildungen nur einmal setzen bzw. einbinden muß
> und daß die Numerierung dieser Objekte (da sie nur einmal auftreten)
> keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Ein weiterer Vorteil wäre, daß
> die Spaltenbreiten so angepaßt werden können, daß zum einen Formeln und
> Abbildungen mit den beiden Texten optimal korrespondieren und daß zum
> anderen der englische und der deutsche (meist etwas längere) Text mit
> unterschiedlichen Spaltenbreiten auf dieselbe Zeilenzahl gebracht werden
> können.
>
> Es wäre m. E. einen Versuch wert.
>
> Jakob
>
>
Das könnte man versuchen, allerdings ist ein großer Teil der Formeln kurz und "inline" gesetzt.

Georg

Axel Berger

unread,
Sep 10, 2022, 8:16:56 PM9/10/22
to
Jakob Mendel wrote:
> Das Buch bekommt Querformat, und auf *jeder* Seite sind drei Spalten

Das wäre natürlich möglich. Bücher im Querformat sind unhandlich und
zweisprachige Links-Rechts-Ausgaben bekannt und bewährt. In kenne sie
vor allem von Bibeln und anderen Editionen klassischer Texte.

Jakob Mendel

unread,
Sep 11, 2022, 12:23:08 PM9/11/22
to
Das ist natürlich alles richtig: Bücher im Querformat sind unhandlich
und zweispaltige Ausgaben Standard.

Allerdings stoßen Polyglotten (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyglotte
mit einigen Links) an die Grenzen des Hochformat-Layouts. Die
Complutensische (Bde. 2 bis 4) bereitet mit drei Spalten und Marginalien
noch keine Probleme, aber mit Bd. 1 (oben drei und unten zwei Spalten,
jeweils zzgl. Marginalien) ist auch bei der hervorragenden Druckqualität
eine Grenze erreicht. Die Antwerpener und die Londoner Polyglotte
(https://en.wikipedia.org/wiki/Polyglot_(book) ) müssen zum
doppelseitigen Layout übergehen, die Hutter-Polyglotte
(https://bibles-online.net/hutter/) zusätzlich mit Interlinear-Text
arbeiten.

Solange \usepackage[Optionen]{polyglot} eine Fehlermeldung ergibt, wird
man wohl in manchen Fällen "basteln" müssen.

Jakob


Am 11.09.22 um 02:18 schrieb Axel Berger:
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