Thomas Barghahn <
Th.Ba...@t-online.de>:
> *Helmut Waitzmann* meinte:
>> Thomas Barghahn <
Th.Ba...@t-online.de>:
>
> [Umgang mit fixed Text]
>
[…]
>
> Soweit habe ich auch alles verstanden und versuche es auch
> grundsätzlich umzusetzen.
>
> Allerdings möchte ich hier auf eine "Geschichte" eingehen,
> welche mir noch nicht ganz klar ist.
>
> [...]
>
>> Dein Artikel beginnt mit der Anrede «Hallo zusammen,», die in
>> einer einzigen Zeile steht (denn sie ist kurz genug dazu).
>> Diese Zeile ist eine Festformatzeile. Weil ihr keine
>> Fließformatzeile (derselben Zitatstufe) vorausgeht, folgt
>> daraus, dass diese Zeile ein Festformatabsatz, bestehend aus
>> nur dieser Zeile, ist.
>>
>> Und da habe ich mir die Frage gestellt: Wolltest du, dass
>> diese Zeile in Newsreadern, die so kurze Zeilen haben
>> (Smartphone o. ä.), dass der Text nicht in eine Zeile passt
>> (tritt zwar praktisch nicht auf, ist theoretisch aber möglich),
>> nicht neuumbrochen wird?
>>
>> Ich habe mich für die Antwort «Nein, das wolltest du sicher
>> nicht.» entschieden, denn ich nehme an, dass du das
>> Neuumbrechen nicht verhindern wolltest.
>
> Das Problem mit solchen "kurzen Sätzen" ist, dass TB bei einer
> folgenden Leerzeile das Leerzeichen am Ende gnadenlos
> abschneidet!
Ja, das ist eine Unzulänglichkeit des Thunderbirds. Man könnte
höchstens noch ausprobieren, ob man eine kurze Zeile, die mit
einem Leerzeichen endet, auf die folgende Weise erzeugen kann:
Man tippt zunächst die kurze Zeile mitsamt dem Leerzeichen am
Zeilenende ein, drückt dann aber nicht die Return‐Taste, sondern
hält beispielsweise die «X»‐Taste so lang gedrückt, bis (aufgrund
von Autorepeat in der Tastatur) die Zeile mit einem langen Wort,
bestehend aus lauter «x», verlängert worden ist, das so lang ist,
dass der Thunderbird die Zeile vor dem «x»‐Wort automatisch
umbricht. Dann bewegt man die Schreibmarke an den Anfang des
«x»‐Worts, hält die Shift‐Taste gedrückt und tippt die
«Ende»‐Taste, damit das «x»‐Wort markiert wird. Das kann man
dann durch Tippen der Delete‐Taste löschen, sodass an seiner
Stelle eine leere Zeile übrig bleibt.
Frage: Wird dabei das Leerzeichen am Ende der vorausgehenden
kurzen Zeile stehen gelassen oder auf magische Weise mitgelöscht,
oder verschwindet mit dem «x»‐Wort auch die Zeile, in der es
steht?
> TB betrachtet solch einen kurzen Satz mit folgender Leerzeile
> immer als einen eigenständigen Absatz.
Nach RFC 3676 müsste der kurze Satz ein (einzeiliger)
Festformatabsatz sein.
> In diesem Zusammenhang habe ich mir einmal mein Smartphone zur
> Hand genommen und geschaut, was mit solchen "kurzen Absätzen"
> eigentlich auf dessen Display passiert. Mein Smartphone
> betrachtet eine einzelne Zeile
Hat diese einzelne Zeile ein Leerzeichen (ein möglicherweise
vorhandenen Space‐Stuffing‐Leerzeichen nicht mitgezählt) am
Zeilenende?
> (Leerzeile zuvor und Leerzeile danach) genau so, als wäre sie
> fließender Text.
Wenn diese einzelne Zeile kein Leerzeichen am Zeilenende hat, ist
sie eine einzelne Festformatzeile, und ein Newsreader, der sie
neuumbricht, macht es falsch. Anders ausgedrückt: So ein
Newsreader interpretiert einen einzeiligen Festformatabsatz als
Fließformatabsatz.
> Es gibt also keine hässlichen Kämme, wie man sie bei größeren
> "fixed‑Absätzen" zu sehen bekommt.
Hier verstehe ich nicht, warum aus einer einzelnen Zeile, die
neuumbrochen wird, jemals ein Kamm entstehen soll: Kämme
entstehen dann, wenn beim Neuumbrechen Zeilenwechsel nicht
entfernt werden. Eine einzelne Zeile enthält aber innen drin
keine Zeilenwechsel, die fälschlicherweise stehen bleiben
könnten. Also kann durch bloßes Einfügen weiterer Zeilenwechsel
beim Neuumbrechen kein Kamm entstehen.
>> Stecke den Text in eine Fließformatzeile und lass dieser
>> Fließformatzeile eine leere Festformatzeile derselben
>> Zitatstufe (in deinem Fall: Stufe 0) folgen. Dann sind es zwei
>> Zeilen: eine Fließ‐ und eine Festformatzeile, die zusammen
>> einen Fließformatabsatz ergeben.
>
> Da ich die Möglichkeit habe solch einen Text noch vor dem
> Versenden zu manipulieren, habe ich solchen Zeilen einmal ein
> Leerzeichen am Ende "spendiert". Allerdings ergeben sich daraus
> drei Situationen:
>
> 1.
> TB als auch das Smartphone entfernen die folgende Leerzeile, die
> eigentlich gewollt ist.
Genauer: Weil die der Leerzeile vorangehende Zeile eine
Fließformatzeile ist, endet der Textabsatz erst mit der
Leerzeile. Sie ist deshalb Teil des Textabsatzes und wird in den
neuzuumbrechenden Text einbezogen. Weil Zeilenwechsel beim
Neuumbrechen nach Bedarf gelöscht oder eingefügt werden, ist die
Konsequenz daraus, dass der Zeilenwechsel vor der Leerzeile
gelöscht wird und deshalb die Leerzeile direkt ans Ende der
vorangehenden angefügt wird, in der Summe also verschwindet. Das
entspricht der Beschreibung im RFC 3676.
> 2.
> Ein "fixed‑Leser" sieht diese Leerzeile
>
Ja, denn es wird nichts neuumbrochen.
> und
> 3.
> Stellt man dem "flowed‑Leser" eine weitere Leerzeile zur Verfügung,
> damit diese gewollte Leerzeile auch zu sehen ist, so sieht der
> "fixed‑Leser" dann schon zwei Leerzeilen.
Das ist die logische Folge des in (1.) und (2.) Gesagten und in
RFC 3676 Festgelegten.
> Punkt 1 als auch Punkt 3 gefallen mir persönlich überhaupt
> nicht.
Das lässt sich leider nicht vermeiden. Fließformattext ist nicht
vollständig rückwärts kompatibel zu Festformattext.
> Du selbst weißt, dass schon Leerzeichen am Anfang für Unruhe bei
> "fixed‑Lesern" sorgen. ;-)
Das nehme ich in Kauf. Die Unbill, die Leser mit kleinen
Anzeigegeräten bei Texten im Festformat erleiden, ist um ein
Vielfaches größer. (Schau dir beispielsweise meine Beiträge etwa
in «de.comp.os.unix.shell» an: Die meisten von ihnen enthalten
regelmäßig sowohl Shell‐Kommandos in Festformatabsätzen mit
ziemlich kurz gehaltenen Zeilen als auch erklärenden Text in
Fließformatabsätzen mit längeren Zeilen. Ich bin mir sicher:
Würde ich den erklärenden Text im Festformat verfassen und dann
aus Rücksicht auf kleine Anzeigegeräte ebenfalls kurze Zeilen
verwenden, würde das gewisse «Fixed‐Leser» noch viel mehr stören als
Absätze, die durch zwei Leerzeilen von einander getrennt sind.)
Würde ich im Fließformat Space‐Stuffing‐Leerzeichen nur dort
verwenden, wo sie notwendig sind, ginge dein Treppenbeispiel bei
Newsreadern ohne Fließformatfähigkeit kaputt. Auch das würde
gewisse «Fixed‐Leser» noch mehr stören als durchgehend ein
sichtbares Space‐Stuffing‐Leerzeichen in jeder Zeile zu haben.
Wer die Space‐Stuffing‐Leerzeichen als Fixed‐Leser nicht sehen
möchte, muss meine Fließformattexte vor dem Betrachten durch das
Shell‐Kommando
sed -E -e '/^(>*) /s//\1/'
schieben.
> Da es aber mit solch einer Einzelzeile auf Smartphones keine
> Schwierigkeiten gibt, verbleibe ich zunächst bei diesem
> Verfahren.
Ein Smartphone, das eine einzelne Festformatzeile, die nicht die
letzte Zeile eines Fließformatabsatzes ist, ungefragt neu
umbricht, macht es, gemessen am RFC 3676, falsch. Wäre RFC 3676
so festgelegt, wäre es unmöglich, einzeilige Festformatabsätze,
denen eine Leerzeile vorausgeht, zu verfassen: Sie würden
zwangsläufig als Fließformat behandelt.
> Sollte uns hier etwas Intelligenteres einfallen, so werde ich
> mein jetziges Tun selbstverständlich umstellen.
Schau dir mal die Diskussion, beginnend mit dem Beitrag
Subject: format=flowed, Absatz (was: TB - Händisch eingefügte
Zitatzeichen funktionieren nicht - mit Pan schon)
From: Marcel Logen <
33320000...@ybtra.de>
Newsgroups: de.comm.software.mozilla.mailnews,
de.comm.software.newsreader
Followup-To: de.comm.software.newsreader
Date: Sat, 26 Oct 2019 18:58:17 +0200
Message-ID: <
AABdtHspfdEAA...@t20.ybtra.de>
an, falls du sie noch auftreiben kannst. Im Verlauf jener
Diskussion macht Michael Bäuerle einen Vorschlag, einen weiteren
Parameter für Fließformat‐Text einzuführen: «InsLF=yes». Sein
Zweck ist, dem Newsreader anzuzeigen, dass er nach dem
Neuumbrechen eines Fließtextabsatzes eine Leerzeile (mit den
entsprechenden Zitiermarken) ausgibt.
Damit könnte man dann beim Nachrichtenverfassen jeden
Fließtextabsatz mit einer Leerzeile enden lassen und hätte dann
beim Nachrichtenlesen sowohl mit Newsreadern, die das Fließformat
beherrschen als auch solchen, die das nicht tun, dieselbe Anzahl
von Leerzeilen zwischen den Absätzen.
[…]
>> Als ich vor Jahren mal mit dem Thunderbird 3.0.11 und dem
>> Fließformat herumgespielt habe, hat jegliches Drücken der
>> Return‐Taste bewirkt, dass das zuvor eingetippte Leerzeichen am
>> Zeilenende entfernt wurde: Es war mir nicht möglich, eine
>> Fließformatzeile zu erzeugen, die nicht durch automatisches
>> Umbrechen während des Verfassens eines (längeren) Textabsatzes
>> sondern durch händisches Betätigen der Return‐Taste entstanden
>> wäre.
>
> Ja, so ist es auch heute noch.
>
Ich sehe schon: Da haben die Thunderbird‐Entwickler noch viele
Hausaufgaben zu machen, ehe ihre Fließformat‐Unterstützung
wirklich brauchbar wird.
Plain‐Text im Fließformat braucht beim Nachrichtenverfassen eher
eine Bedienungsoberfläche, wie man sie beim Verfassen von
HTML‐Text hat, als eine, die man beim Verfassen von Plain‐Text im
Festformat hat: Mit nur der Return‐, der Backspace‐ und der
Delete‐Taste kommt man da beim Verfassen einer
Fließformat‐Nachricht nicht mehr aus.