Marcus Jodorf <
tr...@killfile.de> wrote:
>Für typische Heim- und Hobbyanwender ist es sicherlich einfacher,
> einfach bei MacOS zu bleiben - falls man nicht einfach auch Spaß daran
> hat, solche Dinge wie Linux auf Macs auszuprobieren.
Das sind nicht nur Heim- und Hobbyanwender, sondern eben auch professionell
arbeitende Menschen, die mit spezieller Software arbeiten. Ich finde es
nicht gut, daß Mac-Anwender immer nur als unfähige Klickibuntinutzer
degradiert werden. Es gibt hier durchaus Profis.
Die Programme wurden aufwendig entwickelt und es besteht für die Anwender
eigentlich keine Notwendigkeit, irgendwelche Dateisysteme umzubiegen oder
Paketmanager zu konfigurieren. Die wollen sich das Programm schnell
installieren und damit arbeiten können. Geht mir genauso. Genau deswegen
habe ich mich für einen Mac entschieden.
Erste Berührungen mit einem Computer hatte ich mit einem Commodore Plus4
und in der Schule mit einem KC85 und irgendeinem PC, auf dem noch so ein
grafisches DOS lief oder was das war. Es war furchtbar. Dann habe ich mir
meinen ersten Mac, einen LC, gekauft und es war wie Tag und Nacht. Später,
als MacOS X noch jung war, habe ich erste Gehversuche mit Linux auf meinem
Mac Pro unternommen und habe genervt aufgegeben, weil nichts richtig
funktioniert hat und die Kiste ständig damit abgestürzt ist.
Auf der anderen Seite habe ich heute durchaus Spaß gelegentlich mit Linux
rumzuspielen, um einfach etwas Ahnung von der Materie zu bekommen. Vieles
ist vereinfacht worden, vor allem die Installation. Was ich danach aber
selbst für die einfachsten Dinge im Internet recherchieren muß und auch von
erfahrenen Leuten oft keine zufriedenstellende Anwort bekomme, nur weil die
Dinge bei Linux nun mal nicht selbsterklärend sind, geht auf keine Kuhhaut.
Auch stört mich, daß in Bezug auf die GUI Linux immer versucht, Windows
nachzuahmen. Wenn es eine „mac-ähnliche“ Distribution ist, dann wird
einfach alles schön bunt eingefärbt, weil die Entwickler glauben, daß der
Mac darüber definiert wird, was mitnichten der Fall ist.
Wie jedoch von mir ursprünglich gefragt, sehe ich in dem System nach meinen
o.g. Kriterien keinen Mehrwert, wenn ich schon einen funktionierenden
Computer mit anwendungsfreundlicher Software zur Verfügung habe und kein
frustrierter Windowsanwender bin, der die Faxen dicke mit Windows hat. Da
ist es mir auch egal, ob die Programme aus einem gegängelten AppStore, aus
einem Paketmanager oder von einer Internetseite stammen. Hauptsache, sie
laufen ohne Bastelarbeiten, für die ich Informatik studiert haben muß. Für
Entwickler mögen die Kriterien gelten, die Du genannt hast. Dann spricht
sicherlich einiges für Linux. Für die anderen Anwender sehe ich aber keinen
wirklichen Nutzen, weil die Anwendungssoftware einfach zu sehr
selbstgehäkelt ist oder schlichtweg für professionelles Arbeiten nichts
taugt.
Steffen