TCP ist ein hochkomplexes, unterspezifiziertes Monster, dessen
Spezifikation auf Drölfzig RFCs verteilt ist, so schlimm, dass es ein
eigenes RFC als Wegweiser durch die TCP-RFCs gibt.
Für stateful handling auf dem Netzwerkweg, sei es Paketfilterung oder
Connection Tracking, muss man die TCP State Machine im Wesentlichen
komplett nachimplementieren. Linux Netfilter hat dabei den Ruf, dies
nicht so ganz vollständig getan zu haben, besonders in den Bereichen,
wo Security und Standardkonformität nicht so ganz in sync zueinander
sind. Das beobachte ich durchaus bevorzugt beim Verbindungsabbau, da
fällt das nämlich nicht auf wenn nicht detailliert loggt oder die Logs
nicht genau genug anschaut.
Ich habe keine Ahnung ob sich das in den letzten zehn Jahren geändert
hat, aber gefühlt bewegt sich die Codequalität von Netfilter in dieser
Zeit eher rückwärts. So ist z.B. meine Telefonie-Fritzbox seit zwei
Jahren nicht mehr hinter der Linux-Firewall weil das SIP ständig
rumgezickt hat.
Grüße
Marc
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