Hallo Marco,
Du schriebst am Sun, 3 Sep 2023 10:45:44 +0200:
> Ich will auf Debian weg von xdm und am Liebsten einfach startx aus der
> Konsole nutzen.
>
> [ 60.536] (EE) parse_vt_settings: Cannot open /dev/tty0 (Permission
> denied)
>
> crw--w---- 1 root tty 4, 0 3. Sep 08:44 /dev/tty0
>
> Ist es vorgesehen, den eigenen User in die Gruppe tty einzufügen oder
> hat das andere schädliche Auswirkungen?
Das sollte eigentlich nichts Schlimmes bewirken, außer eben die Möglichkeit
für Schadprogramme (die Du ja nicht hast) auf beliebigen Konsolen beliebige
Programme zu "unsichtbar" betreiben. Inwiefern das ein Problem darstellen
könnte, kann ich Dir nicht sagen.
> Was wäre die richtige Vorgehensweise?
So ein Problem hatte ich für ein "embedded System" kürzlich auch. Dort
sollte ein X ohne Display-Manager für einen bestimmten Benutzer laufen.
Ging (erstmal) nicht - Grund: in aktuellen Systemen ist das ausführbare
"/usr/bin/Xorg" ein "wrapper script", das ein Programm
"/usr/libexec/Xorg.wrap" startet, das überprüft, ob es mit den "richtigen"
Rechten gestartet wurde. Zum Zugriff auf das Display braucht der Display-
Manager "gegebenenfalls" root-Rechte, die er möglicherweise an den X-Server
weiterreichen könnte, was inzwischen "verboten" ist.
Ich habe das dann mit langer Sucherei und Testerei recht hanebüchen
überlisten können, indem ich "einfach" in der inittab ein Skript starten
lasse, das (da abhängig vom "run level") ein passendes X-Umfeld aufruft:
exec > /dev/tty7 < /dev/tty7 2>&1
exec /bin/su - <Benutzer> /usr/bin/startx /usr/bin/openbox-session
Die erste Zeile leitet die "std io"-Kanäle auf ein freies TTY um, und die
zweite startet dann alle für die Oberfläche relevante, bei mir halt ein
"openbox". So funktioniert das eigentlich recht passabel und ohne den dafür
nicht nur unnötigen, sondern u.U. sogar störenden Display-Manager (störend,
weil der, direkt zugänglich, von "Angreifern" zu unerwünschten Zwecken
gebraucht werden könnte).
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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