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Bootverzögerung bei einem meiner Mint-Rechner

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Marte Schwarz

unread,
Sep 3, 2022, 3:02:27 AM9/3/22
to
Hallo zusammen,

Ich bin mal wieder ratlos, trotz Hinweisen vom System und bitte hier um Rat.
Trotz SSD braucht die Maschine eine gefühlte Ewigkeit, bis sie in Gang
kommt. Ich hab irgendwo den Hinweis aufgefangen, dass man das
nichtssagende Bootlogo mit Strg - ALT - F1 umgehen könne. Funktionireren
mag es bei mir aber nur mit Strg - Alt - 1. Gut, hab ich vielleicht
falsch gelesen.
Da lese ich dann gelegentlich, meist als einzige Zeile, manchmal aber
auch nach einer halben Seite anderer Meldungen:
/dev/sda5: clean, 559709/3203072 Files, 6067577/12800000 blocks
Diese Zeile bleibt über eine Minute stehen, danach gehts in
Sekundenbruchteilen weiter, die so schnell vergehen, dass es mir nicht
gelang, das abzufotografieren. Ich müsste es mal mit Video versuchen.

sda5 ist die Bootpartition. Diese habe ich auch schon mit gparted prüfen
lassen. Da wurden keine Fehler gemeldet, alles klar, trotzdem hängt der
Rechner regelmäßig. Auch bei der normalen Arbeit gönnt er sich
neuerdings immer wieder mal mehrere Denksekunden, bevor er korrekt
weiterarbeitet.

Kann das an der SSD liegen, dass die einen Schlag hat? Der Zeitliche
Zusammenhang zur Speicheraufrüstung auf 32 GB und SSD als Bootlaufwerk
ist durchaus denkbar.

Vielen Dank fürs Lesen und Mitdenken
Marte

--
Ideologen sind offenbar die, denen das gehäufte Auftreten von
Geisterfahrern seltsam vorkommt. Nun denn.
Hanno Foest in d.s.e

Bernd Mayer

unread,
Sep 3, 2022, 4:29:11 AM9/3/22
to
Am 03.09.22 um 09:02 schrieb Marte Schwarz:
> Hallo zusammen,
>
> Trotz SSD braucht die Maschine eine gefühlte Ewigkeit, bis sie in Gang
> kommt. Ich hab irgendwo den Hinweis aufgefangen, dass man das
> nichtssagende Bootlogo mit Strg - ALT - F1 umgehen könne. Funktionireren
> mag es bei mir aber nur mit Strg - Alt - 1. Gut, hab ich vielleicht
> falsch gelesen.
> Da lese ich dann gelegentlich, meist als einzige Zeile, manchmal aber
> auch nach einer halben Seite anderer Meldungen:
> /dev/sda5: clean, 559709/3203072 Files, 6067577/12800000 blocks
> Diese Zeile bleibt über eine Minute stehen, danach gehts in
> Sekundenbruchteilen weiter, die so schnell vergehen, dass es mir nicht
> gelang, das abzufotografieren. Ich müsste es mal mit Video versuchen.
>
> Kann das an der SSD liegen, dass die einen Schlag hat? Der Zeitliche
> Zusammenhang zur Speicheraufrüstung auf 32 GB und SSD als Bootlaufwerk
> ist durchaus denkbar.

Hallo,

kann man die Bootmeldungen denn nicht mehr nach dem Booten mit dmesg
ansehen oder übers journal?

Nach Speicheraufrüstungen kann das BIOS auch einige Zeit brauchen um die
Timings einzustellen, bei den AMD Ryzen Systemen etwa können nur
langsamere Timings genutzt werden wenn alle Speicherbänke besetzt sind.


Bernd Mayer





Marco Moock

unread,
Sep 3, 2022, 5:52:21 AM9/3/22
to
Am Samstag, 03. September 2022, um 10:29:06 Uhr schrieb Bernd Mayer:

> kann man die Bootmeldungen denn nicht mehr nach dem Booten mit dmesg
> ansehen oder übers journal?

Doch, systemd-analyze blame zeigt das an.

Marco Moock

unread,
Sep 3, 2022, 5:53:09 AM9/3/22
to
Am Samstag, 03. September 2022, um 09:02:25 Uhr schrieb Marte Schwarz:

> Da lese ich dann gelegentlich, meist als einzige Zeile, manchmal aber
> auch nach einer halben Seite anderer Meldungen:
> /dev/sda5: clean, 559709/3203072 Files, 6067577/12800000 blocks
> Diese Zeile bleibt über eine Minute stehen, danach gehts in
> Sekundenbruchteilen weiter, die so schnell vergehen, dass es mir
> nicht gelang, das abzufotografieren. Ich müsste es mal mit Video
> versuchen.

Is quiet als Bootoption aktiv?
Dann kommen keine Meldungen. Deaktiviere die Bootoptionen quit und
splash in /etc/default/grub und du wist sehen, was solange dauert.

Tim Ritberg

unread,
Sep 3, 2022, 2:41:02 PM9/3/22
to
Am 03.09.22 um 11:52 schrieb Marco Moock:
Gute Idee, bestimmt so ein "waiting for interfaces..."

Tim

Marte Schwarz

unread,
Sep 3, 2022, 3:28:06 PM9/3/22
to
Hallo Bernd,

> kann man die Bootmeldungen denn nicht mehr nach dem Booten mit dmesg
> ansehen oder übers journal?

Man vielleicht, wie mach' ich das?

Marte

Bernd Mayer

unread,
Sep 3, 2022, 3:59:00 PM9/3/22
to
Am 03.09.22 um 21:28 schrieb Marte Schwarz:
Hallo,

siehe: https://www.tippscout.de/linux-boot-meldungen-anzeigen.html


Bernd Mayer

Marcel Mueller

unread,
Sep 5, 2022, 3:39:14 PM9/5/22
to
Am 03.09.22 um 09:02 schrieb Marte Schwarz:
> Ich bin mal wieder ratlos, trotz Hinweisen vom System und bitte hier um
> Rat.
> Trotz SSD braucht die Maschine eine gefühlte Ewigkeit, bis sie in Gang
> kommt. Ich hab irgendwo den Hinweis aufgefangen, dass man das
> nichtssagende Bootlogo mit Strg - ALT - F1 umgehen könne. Funktionireren
> mag es bei mir aber nur mit Strg - Alt - 1. Gut, hab ich vielleicht
> falsch gelesen.
> Da lese ich dann gelegentlich, meist als einzige Zeile, manchmal aber
> auch nach einer halben Seite anderer Meldungen:
> /dev/sda5: clean, 559709/3203072 Files, 6067577/12800000 blocks
> Diese Zeile bleibt über eine Minute stehen, danach gehts in
> Sekundenbruchteilen weiter, die so schnell vergehen, dass es mir nicht
> gelang, das abzufotografieren. Ich müsste es mal mit Video versuchen.

Gucke mal /var/log/syslog an. Darin ist der Boorvorgang mit relativen
Zeitstempeln (beginnend bei 0) protokolliert. Wenn du guckst, bei
welchen Einträgen die Zeit springt, hast du davor oder danach evtl.
einen Hinweis auf den Übeltäter.

Ich tippe auf irgendeinen Timeout.

Evtl. eine nVidia Graka mit proprietären Treiber im Spiel? Der Treiber
hat einen Bug, der auf manchen Maschinen ziemlich genau eine Minute mit
irgendeinem sinnlosen Timeout beim booten blockiert.

Manchmal meint auch irgendetwas aufs Netzwerk zugreifen zu müssen. Wenn
das zu einem Zeitpunkt passiert, wo selbiges noch gar nicht komplett
initialisiert ist, dauert es u.U. auch.

> sda5 ist die Bootpartition. Diese habe ich auch schon mit gparted prüfen
> lassen. Da wurden keine Fehler gemeldet, alles klar, trotzdem hängt der
> Rechner regelmäßig. Auch bei der normalen Arbeit gönnt er sich
> neuerdings immer wieder mal mehrere Denksekunden, bevor er korrekt
> weiterarbeitet.

SATA-Kabel gecheckt? (evtl. Timeout mit Bus-Reset)

Soclhe Phänomene gibt es aber auch manchmal bei SSDs, die erst mal
irgendwelche internen Aufräumarbeiten durchführen müssen, bevor es
weiter geht. Aber mehrere Sekunden scheint mir dafür etwas zu viel.

Ich würde aber vermuten, dass es keinen Zusammenhang zum Hänger beim
Booten gibt.


Marcel

Marte Schwarz

unread,
Sep 5, 2022, 5:20:25 PM9/5/22
to
Ein herzliches Hallo und Dank in die Runde,
>>> kann man die Bootmeldungen denn nicht mehr nach dem Booten mit dmesg
>>> ansehen oder übers journal?
>>
>> Man vielleicht, wie mach' ich das?

> siehe: https://www.tippscout.de/linux-boot-meldungen-anzeigen.html

Der entscheidende Hinweis kam auf anderem Wege daher gelaufen:
qjournalctl ist wohl die aktuell systemd-taugliche Version, sich das
anzusehen. Das war wiederum nicht trivial auf Mint zu installieren, aber
mit ein wenig Zeit bei Startpage hab ich auch das geschafft und dann
sehr schnell den entscheidenden Hinweis bekommen, dasss ich eine
Festplatte ausgebaut hatte, aber nicht in der fstab entfernt hatte. Die
Meldung auf Strg - Alt - 1 war also völlig irreführend. Er hatte
verzweifelt ca eine Minuten nach einer Partition mit UUID gesucht, die
gar nichts mit /dev/sda5 alias / zu tun hatte und einfach nicht
aufzufinden war.
Woher dieser i5 Vierkernrechner mit 32 GB RAM nun aber seine
Gedenkminuten hat, ist immer noch ungeklärt. Wenn er rennt, dann
angenehm schnell, trotz seines hohen Alters.

Danke allen fürs Mitdenken

Marte

Marcel Mueller

unread,
Sep 6, 2022, 4:05:00 PM9/6/22
to
Am 05.09.22 um 23:20 schrieb Marte Schwarz:
> Der entscheidende Hinweis kam auf anderem Wege daher gelaufen:
> qjournalctl ist wohl die aktuell systemd-taugliche Version, sich das
> anzusehen. Das war wiederum nicht trivial auf Mint zu installieren, aber

Mint loggt AFAIK nach wie vor parallel in /var/log/syslog.
Den binären Journal-Mist, den man nur mit Spezialsoftware anschauen
kann, braucht kein Mensch. Der müllt nur zusätzlich die Platte voll. Das
kann man auch irgendwie abschalten.

> mit ein wenig Zeit bei Startpage hab ich auch das geschafft und dann
> sehr schnell den entscheidenden Hinweis bekommen, dasss ich eine
> Festplatte ausgebaut hatte, aber nicht in der fstab entfernt hatte.

:-)

> Die
> Meldung auf Strg - Alt - 1 war also völlig irreführend.

Das war einfach nur zufällig das letzte, was zu sehen war.

> Er hatte
> verzweifelt ca eine Minuten nach einer Partition mit UUID gesucht, die
> gar nichts mit /dev/sda5 alias / zu tun hatte und einfach nicht
> aufzufinden war.

Warum er dabei auf einen Timeout von einer Minute warten muss, drängt
sich mir allerdings auch nicht auf. Ich meine Festplatten kommen ja
nicht nach einer Weile vom Himmel gefallen. Entweder sie sind da oder
nicht. Die Timeouts auf den Datenverbindungen sind wesentlich kürzer.

> Woher dieser i5 Vierkernrechner mit 32 GB RAM nun aber seine
> Gedenkminuten hat, ist immer noch ungeklärt.

? - Ich dachte das wäre die verblichene Platte in fstab gewesen.
Welches Problem ist denn nun gelöst?


Marcel

Marte Schwarz

unread,
Sep 7, 2022, 3:28:05 AM9/7/22
to
Hallo Marcel,
>> Der entscheidende Hinweis kam auf anderem Wege daher gelaufen:
>> qjournalctl ist wohl die aktuell systemd-taugliche Version, sich das
>> anzusehen. Das war wiederum nicht trivial auf Mint zu installieren, aber
>
> Mint loggt AFAIK nach wie vor parallel in /var/log/syslog.
> Den binären Journal-Mist, den man nur mit Spezialsoftware anschauen
> kann, braucht kein Mensch. Der müllt nur zusätzlich die Platte voll. Das
> kann man auch irgendwie abschalten.

Ich hab schon mitbekommen, dass systemd wohl ein Reizthema ist. Die
einen halten es für sinnvoll und setzes es zentral ein, andere halten es
für hyperfluid und würden es gerne in Richtung Mond befördern.
Ich hab mit qjournqlctl jedenfalls recht schnell gesehen, wo es gehangen
hat. Wahrscheinlich hätte ich es unter /var/log/syslog auch gefunden.
Ich werde bei Gelegenheit mal reinschauen, rein Interessehalber

>> Die Meldung auf Strg - Alt - 1 war also völlig irreführend.
>
> Das war einfach nur zufällig das letzte, was zu sehen war.

Man könnte auch sagen, die erste und einzige. Danach kam erst mal eine
Minute nichts und dann gings rasend durch, dass mir nie Zeit blieb, das
zu fotografieren.

>> Er hatte verzweifelt ca eine Minuten nach einer Partition mit UUID > Warum er dabei auf einen Timeout von einer Minute warten muss, drängt
> sich mir allerdings auch nicht auf.

Mir auch nicht, aber gut... Dieses Problem ist behoben.

>> Woher dieser i5 Vierkernrechner mit 32 GB RAM nun aber seine
>> Gedenkminuten hat, ist immer noch ungeklärt.
>
> ? - Ich dachte das wäre die verblichene Platte in fstab gewesen.

Das war die Bootverzögerung. Was mir eben noch auffällt, auch bei dem
Rechner, vor dem ich jetzt sitze (auch 4 Kerne aber AMD und ebenfalls 32
GB RAM) hängt Thunderbird manchmal einige zweistellige Sekunden, bevor
es weiter geht. Ich meine mich auch an ein solches Nichtevent in
Libreoffice zu erinnern. Das ist nicht oft, im Zweifelsfall aber nervig.

Mal beobachten, ob es sich weiter eingrenzen lässt. Bisher ist das so
unspezifisch, dass ich kaum fragen mag.

Marte

Marcel Mueller

unread,
Sep 7, 2022, 4:45:04 AM9/7/22
to
Am 07.09.22 um 09:28 schrieb Marte Schwarz:
>> Mint loggt AFAIK nach wie vor parallel in /var/log/syslog.
>> Den binären Journal-Mist, den man nur mit Spezialsoftware anschauen
>> kann, braucht kein Mensch. Der müllt nur zusätzlich die Platte voll.
>> Das kann man auch irgendwie abschalten.
>
> Ich hab schon mitbekommen, dass systemd wohl ein Reizthema ist. Die
> einen halten es für sinnvoll und setzes es zentral ein, andere halten es
> für hyperfluid und würden es gerne in Richtung Mond befördern.

So weit würde ich nicht gehen. Einige Dinge sind wirklich gut.
So ist es z.B. *um Größenordnungen* einfacher, eigene Systemd-Units für
wirklich alles mögliche zu schreiben, als sich mit den alten
Init-Skripten herum zu schlagen, die noch dazu nur eine Bruchteil davon
können.


>>> Die Meldung auf Strg - Alt - 1 war also völlig irreführend.
>>
>> Das war einfach nur zufällig das letzte, was zu sehen war.
>
> Man könnte auch sagen, die erste und einzige.

Die Meldung von fsck habe ich auch seit geraumer Zeit (Jahre) jedes mal.
(Ubuntu 20.04) Keine Ahnung warum. Entweder die haben die Defaultwerte
für den Check beim Starten runter gedreht, oder die Kiste geht aus
irgendeinem Grund zu schnell aus, so dass das löschen des Dirty-Flags
nicht mehr an kommt.
Ich habe nicht weiter danach gesucht, zumal ein Journal-Check ja keine
zwei Sekunden dauert. Das war nur früher mit ext2 ohne SSD eine
Vollkatastrophe.


>>> Woher dieser i5 Vierkernrechner mit 32 GB RAM nun aber seine
>>> Gedenkminuten hat, ist immer noch ungeklärt.
>>
>> ? - Ich dachte das wäre die verblichene Platte in fstab gewesen.
>
> Das war die Bootverzögerung. Was mir eben noch auffällt, auch bei dem
> Rechner, vor dem ich jetzt sitze (auch 4 Kerne aber AMD und ebenfalls 32
> GB RAM) hängt Thunderbird manchmal einige zweistellige Sekunden, bevor
> es weiter geht. Ich meine mich auch an ein solches Nichtevent in
> Libreoffice zu erinnern. Das ist nicht oft, im Zweifelsfall aber nervig.

Lass man ein top und ein iotop parallel mit laufen, langsame
Updatefrequenz, damit du genug Zeit hast danach das Ergebnis zu sehen.
Vielleicht rödelt irgendein Programm unerwartet herum.
Und checke unmittelbar nach einem solchen Ereignis das syslog.
Vielleicht gibt es irgendein Problem mit einer Schnittstelle. Defekte
oder nicht richtig sitzende SATA-Kabel können so etwas auslösen.

Theoretisch können aber auch interne gerade als megawichtig erachtete
Reorg-Prozesse von SSDs solche Symptome auslösen. Das kenne ich aber
eigentlich eher in der Dimension <1s, also allenfalls kurze Hänger.
Manchmal wirkt ein Firmware-Update da Wunder. Selten entsorgt das bei
SSDs aber auch mal die Daten, oder aber der Erfolg stellt sich erst ein,
nachdem man die SSD einmal komplett gelöscht hat (Secure Erase oder
volles Trim).

Speziell bei TB gibt es aber auch noch den automatischen Reorg der
Mail-Dateien. Wenn diese etliche GB groß sind, kann der schon mal länger
dauern. In der Zeit ist die Mailbox blockiert. Das würde mit iotop
sofort auffallen. Normalerweise zeigt er dabei aber auch irgendwas in
der Statuszeile an.


Marcel
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