Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

CentOS Stream 9 in VirtualBox

19 views
Skip to first unread message

Andreas M. Kirchwitz

unread,
Jan 18, 2022, 7:54:01 AM1/18/22
to
Hallo!

Nachdem CentOS Stream 9 im Dezember 2021 veröffentlicht worden ist,
wollte ich mal in VirtualBox (6.1) die Workstation-Installation
ausprobieren.

Installation an sich problemlos. Einloggen an GNOME. EPEL+Next. DKMS.
Guest Additions. Bildschirmauflösung jenseits 800x600 geht endlich.
Was nicht geht: Sound (in/out). Keine Ahnung warum.

Egal, das wichtigste ist der VPN, Typ OpenVPN. Okay, über die GNOME-
Einstellungen geht das immer noch nicht, aber EPEL hat ja den Client.
Huch, nicht gefunden? Kein OpenVPN für CentOS Stream 9? Mal beim
Entwickler schauen, der bietet ja selbst ein COPR-Repository an,
oh, nur für CentOS bis maximal 8 derzeit.

Natürlich habe ich auch direkt in Foren oder Mailinglisten bei
VirtualBox, CentOS usw. geschaut, doch ich hatte nach rund einem
Monat mehr Aktivität erwartet, schließlich ist CentOS 8 zum
Jahreswechsel EOL gegangen, und CentOS Stream 8 hat auch nur noch
zwei Jahre, also fand ich es naheliegend, dass bei CentOS Stream 9
nun der Bär steppt nach der offiziellen Veröffentlichung, .

Normalerweise hilft Google, es gibt innerhalb weniger Tage immer Leute,
die sich bereits mit Kinderkrankheiten von irgendwas beschäftigt haben,
doch abgesehen von der Veröffentlichung ist es erstaunlich still bei
Treffern zu CentOS Stream 9.

Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?

Ich bin verwirrt ... Andreas

Ulli Horlacher

unread,
Jan 18, 2022, 8:00:30 AM1/18/22
to
Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:

> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?

Die haben das sinkende Schiff verlassen.
Fuer CentOS Stream gibts nach Wegfall der RHEL Kompatibiltaet keinen Grund
mehr. Was bleibt ist die magere Softwareauswahl, wie du grad selber
bemerkt hast :-}

Ich habs aufgegeben nach dem letzten ZFS Desaster. Was soll man mit einem
Server-OS ohne Snapshot-Filesystem?


--
Ullrich Horlacher Server und Virtualisierung
Rechenzentrum TIK
Universitaet Stuttgart E-Mail: horl...@tik.uni-stuttgart.de
Allmandring 30a Tel: ++49-711-68565868
70569 Stuttgart (Germany) WWW: http://www.tik.uni-stuttgart.de/

Edzard Egberts

unread,
Jan 18, 2022, 10:38:08 AM1/18/22
to
Am 18.01.22 um 13:53 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?

Bei Rocky- oder Alma-Linux, wobei Rocky Linux als Community-Projekt dem
ehemaligen CentOS wohl noch am nächsten kommt.

Oder die machen es wie ich, sind mit CentOS 7 noch ganz zufrieden und
lassen sich Zeit bis 2024 um zu sehen, was sich als CentOS-Nachfolger
durchsetzt. CentOS Stream wird das wahrscheinlich nicht sein...

Andreas M. Kirchwitz

unread,
Jan 18, 2022, 11:30:53 AM1/18/22
to
Edzard Egberts <ne...@edzeg.net> wrote:

>> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>
> Bei Rocky- oder Alma-Linux, wobei Rocky Linux als Community-Projekt dem
> ehemaligen CentOS wohl noch am nächsten kommt.

Ich habe Respekt vor beiden Projekten, das ist gewiss viel Arbeit.
Ob die das auf Dauer stemmen können gegen den Willen von RedHat/IBM?
Und warum konnten die eigentlich ihre Ressourcen nicht bündeln?

> Oder die machen es wie ich, sind mit CentOS 7 noch ganz zufrieden und
> lassen sich Zeit bis 2024 um zu sehen, was sich als CentOS-Nachfolger
> durchsetzt. CentOS Stream wird das wahrscheinlich nicht sein...

CentOS Stream 9 hatte ich einfach mal aus Neugier ausprobiert,
nachdem es nun offiziell seit einem Monat auf dem "Markt" ist.

Es stellt sich ja nun mal die Frage, womit man neue Systeme
installiert. Mit dem inzwischen betagten CentOS 7, wo vermehrt
Software meckert, dass diese oder jene Komponente zu alt sei?
CentOS Stream 8, was bereits in nur zwei Jahren schon EOL ist?

CentOS Stream 9 fänd ich ja okay, doch wie ich nun gemerkt habe,
hat CentOS Stream 9 keine signifikante Community und auch viele
Entwickler von Software ignorieren es. Vermutlich wird sich das
in Zukunft mit der Veröffentlichung von RHEL 9 indirekt ändern,
doch bis dahin fühlt man sich mit CentOS Stream 9 sehr einsam.

Ich hätte nicht erwartet, dass es so extrem und katastrophal ist.

Das alte CentOS kannte dieses Problem prinzipbedingt nicht, weil
es RHEL nachlief und RHEL stets den Weg bereits geebnet hatte.

Aktuell sehe ich nicht, wofür CentOS zukünftig gut sein soll,
wenn die Nutzerbasis so unbedeutend klein bleibt, dass man mit
jedem Anliegen im Regen steht.

Ich bin überrascht ... Andreas

Andreas M. Kirchwitz

unread,
Jan 18, 2022, 12:05:30 PM1/18/22
to
Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:

>> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>
> Die haben das sinkende Schiff verlassen.

CentOS kann man wohl tatsächlich komplett streichen für zukünftige
Installationen. Mit CentOS handelt man sich sämtliche Schwächen ein,
ohne einen einzigen Vorteil zu genießen.

Entweder direkt RHEL oder die neuen Nachbauten wie Rocky/Alma.

Na ja, oder vielleicht auch mal über den Tellerrand gucken...

> Fuer CentOS Stream gibts nach Wegfall der RHEL Kompatibiltaet keinen Grund
> mehr. Was bleibt ist die magere Softwareauswahl, wie du grad selber
> bemerkt hast :-}

Vielleicht war es schon immer so, doch inzwischen fällt es mir
immer deutlicher auf, dass RHEL zwar ein in sich sehr ausgereiftes
und stimmiges System ist, aber eigentlich in erster Linie "nur" die
Plattform ist für die anderen kommerziellen Produkte von RedHat/IBM
oder anderen Anbietern. Und natürlich für die eigenen Consultants.

Immer mehr Entwickler auch großer und bedeutender/freier Software
pfeifen bereits seit Jahren auf Kompatibilität mit RHEL, CentOS & Co.
Ohne EPEL geht schon lange nichts mehr, und selbst damit compiliert
man sich zunehmend ein Schatten-Subsystem von Hand.

Das soll kein Vorwurf sein. RHEL ist einfach konsequent in den rein
kommerziellen Bereich gegangen. Der Bedarf ist da, sogar riesig,
sehe ich selbst auf Arbeit. Allerdings merke ich umgekehrt privat,
wie sich das langsam rächt, denn auch bevor sie CentOS abgewürgt
haben, wurde RHEL/CentOS zunehmend beschwerlicher, wenn man nicht
ausschließlich im RedHat-Universum bleiben wollte.

Keine Kritik, nur eine Beobachtung. Wird mir jetzt erst bewusst.

> Ich habs aufgegeben nach dem letzten ZFS Desaster. Was soll man mit einem
> Server-OS ohne Snapshot-Filesystem?

Solche Ansprüche habe ich noch nicht nicht mal. :-)
Und trotzdem stelle auch ich die Sinnfrage...

CentOS jedenfalls empfinde ich für zukünftige Installationen
inzwischen als sinnfrei, das kommt für nichts mehr in Frage.

Ob es dann RHEL, Rocky/Alma oder etwas ganz anderes wird, das
muss freilich jeder für sich entscheiden. Alles außer CentOS.

Grüße, Andreas

Ulli Horlacher

unread,
Jan 18, 2022, 2:42:43 PM1/18/22
to
Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:

> CentOS kann man wohl tatsächlich komplett streichen für zukünftige
> Installationen. Mit CentOS handelt man sich sämtliche Schwächen ein,
> ohne einen einzigen Vorteil zu genießen.

Das seh ich genaus.


> Entweder direkt RHEL oder die neuen Nachbauten wie Rocky/Alma.
>
> Na ja, oder vielleicht auch mal über den Tellerrand gucken...

Kommt halt auf den Einsatzzweck an!


> Vielleicht war es schon immer so, doch inzwischen fällt es mir
> immer deutlicher auf, dass RHEL zwar ein in sich sehr ausgereiftes
> und stimmiges System ist, aber eigentlich in erster Linie "nur" die
> Plattform ist für die anderen kommerziellen Produkte von RedHat/IBM
> oder anderen Anbietern.

So isses. Wenn man Software einsetzt die die Hardwarekosten um ein
vielfaches uebersteigt und die man nur mit Support betreiben will, bleibt
einem kaum Auswahl beim OS.


> Immer mehr Entwickler auch großer und bedeutender/freier Software
> pfeifen bereits seit Jahren auf Kompatibilität mit RHEL, CentOS & Co.

Bei IBM kommt man kaum um RHEL drum rum.


> Keine Kritik, nur eine Beobachtung. Wird mir jetzt erst bewusst.

War mir schon laenger klar :-)


> CentOS jedenfalls empfinde ich für zukünftige Installationen
> inzwischen als sinnfrei, das kommt für nichts mehr in Frage.

Ich sehe dafuer auch keinen sinnvolle Anwendung mehr.


> Ob es dann RHEL, Rocky/Alma oder etwas ganz anderes wird, das
> muss freilich jeder für sich entscheiden. Alles außer CentOS.

Rocky/Alma muss erst mal beweisen wie lange sie durchhalten.

Ulli Horlacher

unread,
Jan 18, 2022, 2:46:14 PM1/18/22
to
Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:

> Es stellt sich ja nun mal die Frage, womit man neue Systeme
> installiert. Mit dem inzwischen betagten CentOS 7, wo vermehrt
> Software meckert, dass diese oder jene Komponente zu alt sei?
> CentOS Stream 8, was bereits in nur zwei Jahren schon EOL ist?

Kommt auf die Anwendung an. Wenn die RHEL voraussetzt, hast du eh keine
Auswahl.
Wenn du nur (kostenlosen) long time support ueber 5 Jahre willst, sieht es
momentan duester aus.

Thomas Hochstein

unread,
Jan 18, 2022, 3:15:04 PM1/18/22
to
Ulli Horlacher schrieb:

> Wenn du nur (kostenlosen) long time support ueber 5 Jahre willst, sieht es
> momentan duester aus.

Debian - aber das war konzeptionell nicht die Antwort.

Ulli Horlacher

unread,
Jan 18, 2022, 4:01:50 PM1/18/22
to
Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?

Sieghard Schicktanz

unread,
Jan 18, 2022, 4:13:05 PM1/18/22
to
Hallo Andreas M. Kirchwitz,

Du schriebst am Tue, 18 Jan 2022 16:30:52 -0000 (UTC):

> Es stellt sich ja nun mal die Frage, womit man neue Systeme
> installiert. Mit dem inzwischen betagten CentOS 7, wo vermehrt
> Software meckert, dass diese oder jene Komponente zu alt sei?
> CentOS Stream 8, was bereits in nur zwei Jahren schon EOL ist?

Zurück "an die Quelle" vielleicht, Slackware?
Ja, ich weiß, das wird oft als "lackware" apostrophiert, weil es recht
spartanisch ausgestattet daherkommt. Aber es gibt dazu das
"slackbuilds"-Projekt, zwar unabhängig, das aber für Slackware alles
zum Selberbauen anbietet, was man so durchschnittlich brauchen könnte.
Wenn's sein muß, werden da auch Pakete "fremder" Distributionen
umgepackt und angepasst, so daß sie funktionieren, und man kann sich
Pakete auch selber erstellen und einbinden (und natürlich anbieten).
Eine, wie's so schön heißt, "rumdum sorglos"-Distribution ist es
allerdings jedenfalls nicht.

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------

Kay Martinen

unread,
Jan 18, 2022, 4:50:03 PM1/18/22
to
Am 18.01.22 um 22:01 schrieb Ulli Horlacher:
> Thomas Hochstein <t...@thh.name> wrote:
>> Ulli Horlacher schrieb:
>>
>>> Wenn du nur (kostenlosen) long time support ueber 5 Jahre willst, sieht es
>>> momentan duester aus.
>>
>> Debian - aber das war konzeptionell nicht die Antwort.

Aber Perspektivisch? :)

> Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?

https://wiki.debian.org/LTS

Definiere "Garantierten Support"?

Wenn die Antwort was mit SLA's gegen Geld ist, ja dann... geh doch zu
netto... ähh RHEL. ;-)

Bye/
/Kay

--
🅟🅞🅢🅣🅔🅓 🅥🅘🅐 🅛🅔🅐🅕🅝🅞🅓🅔

Thomas Hochstein

unread,
Jan 18, 2022, 5:00:05 PM1/18/22
to
Ulli Horlacher schrieb:

> Thomas Hochstein <t...@thh.name> wrote:
> > Ulli Horlacher schrieb:
> > > Wenn du nur (kostenlosen) long time support ueber 5 Jahre willst, sieht es
> > > momentan duester aus.
> > Debian - aber das war konzeptionell nicht die Antwort.
>
> Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?

Man könnte jetzt fragen "was im Leben ist garantiert?", aber wenn man "hat
bisher funktioniert, funktioniert voraussichtlich auch weiter" für ausreichend
hält: jede seit Squeeze (Debian 6) 2011.

Updates gibt es während der üblicherweise zweijährigen Laufzeit der Releases
regelmäßig; den regulären Sicherheitssupport gibt es dann in der Regel ein
weiteres Jahr. Danach gibt es regelmäßig zwei Jahre lang Sicherheitssupport über
das Debian-LTS-Projekt (die Arbeit daran ist bezahlt durch Sponsoren); das sind
fünf Jahre. _Danach_ gibt es dann regelmäßig zwei weitere Jahre
Sicherheitssupport über das Debian-ELTS-Projekt.

Grundsätzlich gilt bei LTS und ELTS: wenn die personellen Ressourcen nicht
reichen, werden die Pakete entsprechend der Sponsorenwünsche priorisiert.
Jedenfalls LTS ist aber seit langem ausreichend finanziell ausgestattet, so dass
im Prinzip weitgehend die komplette Distribution abgedeckt ist. [1] Bei ELTS
(also über fünf Jahre hinaus) ist das nicht garantiert, aber irgendwann ist dann
auch mal der Zeitpunkt für ein Update gekommen - das bei Debian erfahrungsgemäß
auch recht gut funktioniert.

-thh


[1] "im Prinzip" und "weitgehend", weil es problematische Software gibt, die
sich irgendwann nicht mehr sinnvoll supporten lässt, bspw. weil sich irgendwann
sicherheitsrelevante Fixes nicht mehr sinnvoll backporten lassen und/oder der
Upstream diese nicht nachvollziehbar kennzeichnet.

Ulli Horlacher

unread,
Jan 18, 2022, 6:05:08 PM1/18/22
to
Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:

> > Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?
>
> https://wiki.debian.org/LTS

Oh, das ist (mir) neu.
Das letzte mal, wo ich nachgeschaut habe, waren es nur 18 Monate.
Ok, war schon eine Weile her :-)

Andreas Kohlbach

unread,
Jan 18, 2022, 6:53:42 PM1/18/22
to
On Tue, 18 Jan 2022 17:05:28 -0000 (UTC), Andreas M. Kirchwitz wrote:
>
> Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>
>>> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>>
>> Die haben das sinkende Schiff verlassen.
>
> CentOS kann man wohl tatsächlich komplett streichen für zukünftige
> Installationen. Mit CentOS handelt man sich sämtliche Schwächen ein,
> ohne einen einzigen Vorteil zu genießen.
>
> Entweder direkt RHEL oder die neuen Nachbauten wie Rocky/Alma.

Wer weiß, wie die in ein paar Jahren aussehen.

> Na ja, oder vielleicht auch mal über den Tellerrand gucken...

Vielleicht etwas, was eine lange Geschichte hat. Vielleicht etwas, was
mit "D" anfängt. :-)
--
Andreas

Kay Martinen

unread,
Jan 18, 2022, 8:20:25 PM1/18/22
to
Am 19.01.22 um 00:53 schrieb Andreas Kohlbach:
> On Tue, 18 Jan 2022 17:05:28 -0000 (UTC), Andreas M. Kirchwitz wrote:

>> Na ja, oder vielleicht auch mal über den Tellerrand gucken...

Der Unscharfe Rand um den Bildschirm wird "Realität" genannt. Hab ich
aus einem Spruch im Internet gelernt. :-)

So lange es kein Klicki-Bunti ist...

Das aktuelle Menü vom WinX Teller schmeckt mir nicht.

> Vielleicht etwas, was eine lange Geschichte hat. Vielleicht etwas, was
> mit "D" anfängt. :-)
>

DOS? :-)

Bye/
/Kay

--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)

Bernd Mayer

unread,
Jan 19, 2022, 12:45:51 AM1/19/22
to
Am 18.01.22 um 13:53 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
>
> Nachdem CentOS Stream 9 im Dezember 2021 veröffentlicht worden ist,
> wollte ich mal in VirtualBox (6.1) die Workstation-Installation
> ausprobieren.
>
Hallo,

gerade ist eine neue Version davon erschienen:
CentOS-Stream-9-2022017.1-x86_64


Bernd Mayer

Bernd Mayer

unread,
Jan 19, 2022, 12:46:36 AM1/19/22
to
Am 18.01.22 um 13:53 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
>
> Nachdem CentOS Stream 9 im Dezember 2021 veröffentlicht worden ist,
> wollte ich mal in VirtualBox (6.1) die Workstation-Installation
> ausprobieren.
>
Hallo,

gerade ist eine neue Version davon erschienen:
CentOS-Stream-9-20220117.1-x86_64


Bernd Mayer

Thomas Hochstein

unread,
Jan 19, 2022, 2:00:02 AM1/19/22
to
Ulli Horlacher schrieb:

> Das letzte mal, wo ich nachgeschaut habe, waren es nur 18 Monate.

Ja, das war vor dem LTS-Projekt so; aber es gibt genügend Institutionen, denen
Support für 5 Jahre (oder mehr) echtes Geld wert ist, und irgendwie hat es
diesmal geklappt, Grundsatzdiskussionen über "sollten manche Entwickler bezahlt
werden, während der Rest ehrenamtlich arbeitet" zu vermeiden (was in Debian ja
schon eine Leistung an sich ist).

> Ok, war schon eine Weile her :-)

Es sind tatsächlich schon rund 10 Jahre (naja, Debian 6-LTS hat dann 2014
begonnen); Kinder, wie die Zeit vergeht.

Marc Haber

unread,
Jan 19, 2022, 2:52:44 AM1/19/22
to
Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>Thomas Hochstein <t...@thh.name> wrote:
>> Ulli Horlacher schrieb:
>>
>> > Wenn du nur (kostenlosen) long time support ueber 5 Jahre willst, sieht es
>> > momentan duester aus.
>>
>> Debian - aber das war konzeptionell nicht die Antwort.
>
>Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?

Man muss natürlich auch sehen, dass es in der Red-Hat-Welt auch schon
updates von x.y auf x.y+1 gegeben hat, die invasiver waren als ein
Debian-Stable-Update von x auf x+1 (z.B. neues X11).

Bei Debian sind außerdem Updates von oldstable auf stable offiziell
supported, während in der Red Hat Welt aus berufenem Munde empfohlen
wird in solchen Fällen neu zu installieren. Unter anderem liegt das
vermutlich an Debians weit überlegeben Handling von
Konfigurationsfiles (auch wenn selbst dieses in meinen Augen noch
drastisch große Wünsche übrig lässt). Es hat ja seinen Grund, warum
Software aus der Red Hat Welt (systemd *hust*) mit so elaborierten
Definitionen wie "das Konfigurationsfile liegt in /lib/foo/bar, aber
wenn es /etc/foo/bar gibt dann wird das genommen stattdessen"
daherkommt.

Das ist natürlich nix für Enterprise-Umgebungen mit der Arbeitsweise
"wir kaufen die Hardware zusammen mit dem OS, schreien nach dem
Support wenn das System auch nur hustet, und nach fünf Jahren ist die
Hardware abgeschrieben und wir wollen bis dahin möglichst nicht
updaten", aber die dürfen dann halt gerne für Red Hat bezahlen wenn es
unbedingt so sein muss.

This being said, halte ich Debian für das technologish weit überlegene
Serverbetriebssystem, und wenn man Support haben möchte, kauft man den
halt. Linux ist eine offene Welt, da muss die Supportrechnung nicht
unbedingt vom "Hersteller" kommen.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Andreas M. Kirchwitz

unread,
Jan 19, 2022, 5:01:22 AM1/19/22
to
Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:

> This being said, halte ich Debian für das technologish weit überlegene
> Serverbetriebssystem, und wenn man Support haben möchte, kauft man den
> halt. Linux ist eine offene Welt, da muss die Supportrechnung nicht
> unbedingt vom "Hersteller" kommen.

Alles hat seine Vor- und Nachteile, und nicht jede Linux-Distribution
passt in jedes Umfeld, oder umgekehrt passen manche Distributionen und
manche Umfelder besonders gut zueinander.

CentOS Stream 9 mal auszuprobieren, war für mich naheliegend, weil ich
CentOS nutze, und CentOS Stream 8 ist ja (positiv gesehen) unauffällig,
was allerdings keine große Kunst ist, da RHEL/CentOS 8 bereits ziemlich
ausgereift ist, da fühlt man keinen Unterschied mehr, ob es nach- oder
vorläuft.

CentOS Stream 9 war jedoch für mich überraschend ernüchternd. Ich hatte
gedacht, RedHat/IBM hätte seinen Einfluss und seine Ressourcen genutzt,
damit man ein relativ reif wirkendes System erhält. Schließlich war es
ja ein Versprechen, dass CentOS auch als Stream eine runde Sache ist.

Wenn das aktuelle CentOS Stream 9 ein Aushängeschild oder eine Werbung
für RHEL 9 sein soll, läuft was schief, denn das ist eher abschreckend.

Parallel hab ich Debian 11 probiert, und gewiss hinkt der Vergleich,
weil man es RHEL 9 (was es noch nicht gibt) gegenüberstellen müsste,
jedoch ist CentOS Stream 9 offiziell der aktuelle Stand das späteren
RHEL 9, insofern ist ein Vergleich keineswegs absurd.

Debian 11 ist das, was ich eigentlich von CentOS Stream 9 erwartet hatte,
aber nicht bekommen habe.

Vielleicht wird RHEL 9 (und Rocky/Alma 9) bei seiner Veröffentlichung
ganz toll sein. Jedoch CentOS Stream 9 schadet mehr als es nützt.
Vielleicht hätten sie den Namen CentOS begraben und es "RHEL Beta"
nennen sollen, dann hätte der Nutzer eine andere Erwartungshaltung.

Eins ist für mich klar, aus CentOS bin ich zukünftig raus.

Ich bin jetzt mal gespannt, wie schnell Rocky/Alma 9 bereitstehen,
nachdem RHEL 9 veröffentlicht sein wird. Das wissen wir ja noch vom
alten CentOS, dass dies stets ein gewaltiger Kraftakt gewesen ist.
Das wird ein Indiz sein, wie zuverlässig Rocky/Alma langfristig sind,
wenn sie das zeitnah stemmen können.

Eine interessante Erfahrung ... Andreas

Claus Reibenstein

unread,
Jan 19, 2022, 6:42:27 AM1/19/22
to
Kay Martinen schrieb am 19.01.2022 um 02:13:

> Am 19.01.22 um 00:53 schrieb Andreas Kohlbach:
>
>> On Tue, 18 Jan 2022 17:05:28 -0000 (UTC), Andreas M. Kirchwitz wrote:
>>
>>> Na ja, oder vielleicht auch mal über den Tellerrand gucken...
>>
>> Vielleicht etwas, was eine lange Geschichte hat. Vielleicht etwas, was
>> mit "D" anfängt. :-)
>
> DOS? :-)

Ach ja, damals ... *seufz* *schwelg*

SCNR
Claus

Edzard Egberts

unread,
Jan 19, 2022, 7:11:37 AM1/19/22
to
Am 18.01.22 um 17:30 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
> Edzard Egberts <ne...@edzeg.net> wrote:
>
>>> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>>
>> Bei Rocky- oder Alma-Linux, wobei Rocky Linux als Community-Projekt dem
>> ehemaligen CentOS wohl noch am nächsten kommt.
>
> Ich habe Respekt vor beiden Projekten, das ist gewiss viel Arbeit.
> Ob die das auf Dauer stemmen können gegen den Willen von RedHat/IBM?

AFAIK macht Rocky Linux da weiter, wo CentOS aufgehört hat, der Name
bezieht sich sogar auf einen Gründer des CentOS-Projektes.

> Und warum konnten die eigentlich ihre Ressourcen nicht bündeln?

Keine Ahnung, warum IBM den Microsoft-Weg gewählt hat: Sich erfolgreiche
Projekte erst aneignen und dann abwickeln/gegen die Wand fahren. Muss
irgend so eine Ami-Sache sein, die man ohne den kulturellen Background
nicht versteht. Vielleicht war CentOS zu kommunistisch?

> installiert. Mit dem inzwischen betagten CentOS 7, wo vermehrt
> Software meckert, dass diese oder jene Komponente zu alt sei?

Na ja, da nimmt man eben flatpak.

> CentOS Stream 8, was bereits in nur zwei Jahren schon EOL ist?

Ja, LTS war der große Vorteil, fünf Jahre sind IMHO das Mindeste, was
ein Linux halten sollte, ich will mit dem Rechner arbeiten und nicht
alle Nasen lang heruminstallieren (oder gar haufenweise Lizenzen eingeben).

> Ich hätte nicht erwartet, dass es so extrem und katastrophal ist.

Dass sich IBM damit in den Fuß schießt, war aber schon bei Ankündigung
dieser Änderung klar. Der entsprechende Manager kann wahrscheinlich bald
die CentOS-Leute entlassen und wird wegen Einsparungen befördert. ;o)

> Aktuell sehe ich nicht, wofür CentOS zukünftig gut sein soll,

Zum Glück gibt es noch jede Menge anderer Linuxe. Wie schon geschrieben
werde ich noch etwas abwarten und dann mal sehen. Vielleicht wird es ja
tatsächlich irgendwann mal ein Rolling-Release...

Kay Martinen

unread,
Jan 19, 2022, 12:00:03 PM1/19/22
to
Am 19.01.22 um 08:52 schrieb Marc Haber:
> Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>> Thomas Hochstein <t...@thh.name> wrote:
>>> Ulli Horlacher schrieb:
>>>
>>>> Wenn du nur (kostenlosen) long time support ueber 5 Jahre willst, sieht es
>>>> momentan duester aus.
>>>
>>> Debian - aber das war konzeptionell nicht die Antwort.
>>
>> Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?

> Bei Debian sind außerdem Updates von oldstable auf stable offiziell
> supported,

Ein Kunststück ist das aber nicht da das aktuelle Oldstable ja
normalerweise der direkte Vorgänger des aktuellen stable ist. Das ist
also ein Dist-upgrade nur eben nach dem Wechsel der Distri-verlinkung
auf den repo-servern. Oder sehe ich das falsch?

Wenn ich in der sources.conf BUSTER stehen habe bekomme ich nur buster
und nix neueres. Wenn ich stable rein schreibe bekomme ich nach einem
dist-upgrade das aktuelle stable. Wenn ich erst buster drin hatte und
nach dem bullseye release stable rein schreibe dann ist buster oldstable
und bullseye ist stable. Auch wieder Dist-upgrade.

> während in der Red Hat Welt aus berufenem Munde empfohlen
> wird in solchen Fällen neu zu installieren.

Huch? Trägt ReactOS einen Roten Hut oder ist das Windows-Anbiederung?
Ist das nicht ein Armutszeugnis für RedHat? :-/

> Unter anderem liegt das
> vermutlich an Debians weit überlegeben Handling von
> Konfigurationsfiles (auch wenn selbst dieses in meinen Augen noch
> drastisch große Wünsche übrig lässt).

Ich hab da eigentlich nur den einen Wunsch wenn ich ein diff der
konfigfiles anwähle das dies leichter verständlich (z.b. nebeneinander)
dargestellt würde und nicht mit + und - wo ich immer durcheinander komme
welches jetzt was sein soll. Ansonsten wähle ich da bei diensten die ich
selbst konfiguriert hab immer old und bei allem anderen new. Und dann
muß man eh gucken ob was nicht mehr läuft weil vielleicht eine OLD
konfig eine NEW konfig zum Straucheln bringt.

> Es hat ja seinen Grund, warum
> Software aus der Red Hat Welt (systemd *hust*) mit so elaborierten
> Definitionen wie "das Konfigurationsfile liegt in /lib/foo/bar, aber
> wenn es /etc/foo/bar gibt dann wird das genommen stattdessen"
> daherkommt.

Das erinnert mich aber doch sehr an die Suchmethoden die's schon bei DOS
und OS/2 gab wo eine datei (COM, EXE, config) gefunden wurde wenn sie im
Suchpfad an vorgerückter stelle einen Treffer bringt - oder eben weiter
hinten wenn nicht. Ist also eigentlich nix neues!

Und, ich erinnere mich das ein gleichartiges Verhalten auch vor (*hust*)
systemd üblich war. Z.b. bei 'calendar' der's noch ein wenig verrückter
treibt mit dem was inkludiert ist oder doch nicht (IMHO irgendwie
invertierte Logik).

> This being said, halte ich Debian für das technologish weit überlegene
> Serverbetriebssystem,

*Ack*

Andreas Kohlbach

unread,
Jan 19, 2022, 1:21:11 PM1/19/22
to
On Tue, 18 Jan 2022 22:42:05 +0100, Kay Martinen wrote:
>
> Am 18.01.22 um 22:01 schrieb Ulli Horlacher:
>
>> Welche debian-Version bietet auch nur 5 Jahre garantierten Support?
>
> https://wiki.debian.org/LTS

Mir ist bekannt, dass mein Vorgehen beispielsweise "stable" statt
"$TOY_STORY_NAME" auf wenig Gegenliebe stößt. Aber damit habe ich seit
über einem Jahrzehnt praktisch keine Arbeit, mich um Upgrades zu
kümmern. Laut

~# ls -l /etc/motd
-rw-r--r-- 1 root root 286 Jun 21 2011 /etc/motd

also bald 11 Jahre alt. Das hier ist sogar "testing" ("stable" läuft auf
dem "Neuen").

> Definiere "Garantierten Support"?

Vielleicht ist gemeint, nicht zu sagen, man bietet X Jahre, aber nach X-Y
Jahren löst sich die Firma auf, oder hält wegen $GRUND das Versprechen
nicht ein.

Wenn sich die Firma also nach X-Y Jahren auflöst, sollte es darüber einen
Eintrag in einer Akte geben. Ich habe eine Idee: Man könnte diese
"Aktenzeichen XY ungelöst" nennen. ;-)
--
Andreas, heute wieder einen Clown gefrühstückt - das mit "stable" war
aber Ernst gemeint)

Sieghard Schicktanz

unread,
Jan 19, 2022, 2:13:06 PM1/19/22
to
Hallo Edzard Egberts,

Du schriebst am Wed, 19 Jan 2022 13:11:35 +0100:

> Keine Ahnung, warum IBM den Microsoft-Weg gewählt hat: Sich
> erfolgreiche Projekte erst aneignen und dann abwickeln/gegen die Wand
> fahren. Muss irgend so eine Ami-Sache sein, die man ohne den

Aber nicht doch, das ist doch ganz offensichtlich: was man gegen die
Wand gefahren hat, kann einem keine Konkurrenz mehr machen.

> kulturellen Background nicht versteht. Vielleicht war CentOS zu
> kommunistisch?

Mit "kommunistisch" hat das nix zu tun, das ist eher "kaufmännisch",
jedenfalls kommerziell.
..
> > Ich hätte nicht erwartet, dass es so extrem und katastrophal ist.
>
> Dass sich IBM damit in den Fuß schießt, war aber schon bei
> Ankündigung dieser Änderung klar. Der entsprechende Manager kann
> wahrscheinlich bald die CentOS-Leute entlassen und wird wegen
> Einsparungen befördert. ;o)

Das ist doch die schon bei OS/2 bewährte Methode. Und inzwischen hat
das Management sicher eine Menge weiterer "guter Erfahrungen" mit
dieser Methode gewonnen.

Ralph Angenendt

unread,
Jan 20, 2022, 6:18:48 AM1/20/22
to
Well, Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
> Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:
>
>> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>
> Die haben das sinkende Schiff verlassen.
> Fuer CentOS Stream gibts nach Wegfall der RHEL Kompatibiltaet keinen Grund
> mehr.

RHEL 9 ist Downstream von CentOS 9 Stream, welche Kompatibilität ist da
weggefallen?

Ralph
--
Übervaterlandverräter und Mutterkornblumenblau

Ralph Angenendt

unread,
Jan 20, 2022, 6:22:12 AM1/20/22
to
Well, Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:
> Normalerweise hilft Google, es gibt innerhalb weniger Tage immer Leute,
> die sich bereits mit Kinderkrankheiten von irgendwas beschäftigt haben,
> doch abgesehen von der Veröffentlichung ist es erstaunlich still bei
> Treffern zu CentOS Stream 9.

Was unter anderem daran liegen mag, dass RHEL 9 noch nicht
veröffentlicht ist.

Es gab einen Plan für einen "Mass Rebuild", den hat man aber nicht
durchgezogen. Letzter Punkt in
https://communityblog.fedoraproject.org/epel-9-is-now-available/

> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?

Die haben alle Stream nicht verstanden und vermissen ihr "Aber ich
wollte doch gar nicht bei einer Community mithelfen, ich wollte doch nur
eine kostenlose Version von RHEL!"-CentOS.

Ralph Angenendt

unread,
Jan 20, 2022, 6:29:08 AM1/20/22
to
Well, Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:
> CentOS Stream 9 fänd ich ja okay, doch wie ich nun gemerkt habe,
> hat CentOS Stream 9 keine signifikante Community und auch viele
> Entwickler von Software ignorieren es. Vermutlich wird sich das
> in Zukunft mit der Veröffentlichung von RHEL 9 indirekt ändern,
> doch bis dahin fühlt man sich mit CentOS Stream 9 sehr einsam.

Das ist wohl das Problem: Man hat EPEL zusammen mit Stream 9
veröffentlicht, hat aber keinen Massenrebuild der Pakete getriggert,
weil man den Maintainern Zeit geben wollte, bis RHEL 9 erscheint.

> Ich hätte nicht erwartet, dass es so extrem und katastrophal ist.

Das ist es wahrscheinlich auch nicht.

> Das alte CentOS kannte dieses Problem prinzipbedingt nicht, weil
> es RHEL nachlief und RHEL stets den Weg bereits geebnet hatte.
>
> Aktuell sehe ich nicht, wofür CentOS zukünftig gut sein soll,
> wenn die Nutzerbasis so unbedeutend klein bleibt, dass man mit
> jedem Anliegen im Regen steht.

Es ist Upstream von RHEL. Es ermöglicht zum ersten Mal Leuten außerhalb
von Red Hat Dinge nach RHEL zu bringen, das war vorher unmöglich. Es ist
die sich schneller bewegende Version von RHEL.

https://blog.centos.org/2021/12/introducing-centos-stream-9/

Was es nicht mehr ist? "ICH WILL RHEL! ABER KOSTENLOS!"

Wer das will, kann gerne Rocky und/oder Alma nehmen. Die Community um
CentOS ist jetzt vor RHEL, nicht mehr dahinter.

Für den normalen Nutzer sollte sich - sobald RHEL 9 verfügbar ist -
nichts ändern, CentOS Stream sollte ähnlich stabil wie CentOS ohne
Stream sein.

Ralph Angenendt

unread,
Jan 20, 2022, 6:33:37 AM1/20/22
to
Well, Edzard Egberts <ne...@edzeg.net> wrote:
> AFAIK macht Rocky Linux da weiter, wo CentOS aufgehört hat, der Name
> bezieht sich sogar auf einen Gründer des CentOS-Projektes.

Nicht, dass Greg lange bei CentOS gewesen wäre. Also Gründer gerne, zu
2.x-Zeiten eventuell auch noch aktiv, seit 3.3 (also quasi der zweiten
Version) nicht wirklich.

Ich finde das einen sehr unpassenden Werbespruch für diese Distribution.

Kay Martinen

unread,
Jan 20, 2022, 8:20:14 AM1/20/22
to
Am 20.01.22 um 12:22 schrieb Ralph Angenendt:
> Well, Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:
>> Normalerweise hilft Google, es gibt innerhalb weniger Tage immer Leute,
>> die sich bereits mit Kinderkrankheiten von irgendwas beschäftigt haben,

>> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>
> Die haben alle Stream nicht verstanden und vermissen ihr "Aber ich
> wollte doch gar nicht bei einer Community mithelfen, ich wollte doch nur
> eine kostenlose Version von RHEL!"-CentOS.

Das scheint heutzutage der Standard zu sein, das man zur Community
zwangsverpflichtet wird wenn man etwas installiert (das nie fertig
wird). Siehe Windows 10 im Extrem.

So lange es in der kostenfreien Version kein unlösbares Telemetriemodul
gibt das alles weiter petzt, man deren Funktionsfähigkeit nicht mit
Bugreporting oder aktive Community-arbeit bezahlen *muss* ist das immer
noch um längen besser als W10.

Oder, gibt's schon (Kostenpflichtige?) Linux Distri's in denen so was
(Vielleicht mittels TPM im SGX) verdongelt ist?

Ulli Horlacher

unread,
Jan 20, 2022, 8:21:48 AM1/20/22
to
Ralph Angenendt <dein...@strg-alt-entf.org> wrote:
> Well, Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
> > Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:
> >
> >> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
> >
> > Die haben das sinkende Schiff verlassen.
> > Fuer CentOS Stream gibts nach Wegfall der RHEL Kompatibiltaet keinen Grund
> > mehr.
>
> RHEL 9 ist Downstream von CentOS 9 Stream

Nur zum Veroeffentlichungszeitpunkt von RHEL 9. Dann zieht CentOS 9 davon
und das wars mit der Kompatibiltaet.

Hermann Riemann

unread,
Jan 20, 2022, 8:51:47 AM1/20/22
to
Am 20.01.22 um 14:11 schrieb Kay Martinen:

> Oder, gibt's schon (Kostenpflichtige?) Linux Distri's in denen so was
> (Vielleicht mittels TPM im SGX) verdongelt ist?

Ich hatte mal Linux von Bytec.
Dongle war da nicht notwendig.
Stattdessen keine Programmiersprache,
keine root Möglichkeiten, ..
Nur ein paar Programme, die ich nicht brauchen konnte.

Hermann
der da gelernt hat, dass man Linux so verunstalten kann,
dass es schlimmer als windows ist.

--
http://www.hermann-riemann.de

Kay Martinen

unread,
Jan 20, 2022, 9:20:03 AM1/20/22
to
Am 20.01.22 um 14:51 schrieb Hermann Riemann:
> Am 20.01.22 um 14:11 schrieb Kay Martinen:
>
>> Oder, gibt's schon (Kostenpflichtige?) Linux Distri's in denen so was
>> (Vielleicht mittels TPM im SGX) verdongelt ist?
>
> Ich hatte mal Linux von Bytec.
> Dongle war da nicht notwendig.

Ich sprach nicht von Hardware sondern von <irgendwas> das (nur eine
Beispielidee) in der Secure Enclave mit TPM irgendein Software-Modul
sicherte. Aber ob ein Hardware-Dongle da billiger wäre weiß ich nicht.

> keine root Möglichkeiten, ..

Da gibt es diesen Univention Server. Der lässt einen auch nicht als root
auf die Konsole soweit ich erinnere.

> Hermann
>    der da gelernt hat, dass man Linux so verunstalten kann,
>    dass es schlimmer als windows ist.

Das weiß ich. Nimm ein Debian woody oder potato, dselect und dann
versuche ein essentielles tool zu entfernen und die dadurch provozierten
entfernungen sukzessive zurück zu nehmen. Wenn du eines vergisst und
dann abflugbefehl erteilst ist das system in null-komma-nix unbenutzbar.
BTDT als ich noch unerfahrener war. :-/

Ralph Angenendt

unread,
Jan 20, 2022, 10:39:17 AM1/20/22
to
Well, Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
> Ralph Angenendt <dein...@strg-alt-entf.org> wrote:
>> Well, Ulli Horlacher <fram...@rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>> > Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:
>> >
>> >> Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>> >
>> > Die haben das sinkende Schiff verlassen.
>> > Fuer CentOS Stream gibts nach Wegfall der RHEL Kompatibiltaet keinen Grund
>> > mehr.
>>
>> RHEL 9 ist Downstream von CentOS 9 Stream
>
> Nur zum Veroeffentlichungszeitpunkt von RHEL 9. Dann zieht CentOS 9 davon
> und das wars mit der Kompatibiltaet.

Bis RHEL 9.1. Und dann 9.2. Und dann 9.3. Und dann 9.4. Und dann 9.5.
Und dann …

Marc Haber

unread,
Jan 20, 2022, 11:43:35 AM1/20/22
to
"Andreas M. Kirchwitz" <a...@spamfence.net> wrote:
>Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:
>> This being said, halte ich Debian für das technologish weit überlegene
>> Serverbetriebssystem, und wenn man Support haben möchte, kauft man den
>> halt. Linux ist eine offene Welt, da muss die Supportrechnung nicht
>> unbedingt vom "Hersteller" kommen.
>
>Alles hat seine Vor- und Nachteile, und nicht jede Linux-Distribution
>passt in jedes Umfeld, oder umgekehrt passen manche Distributionen und
>manche Umfelder besonders gut zueinander.

Das stimmt.

>Debian 11 ist das, was ich eigentlich von CentOS Stream 9 erwartet hatte,
>aber nicht bekommen habe.

Das freut mich zu hören, als Debian Developer.

Bernd Mayer

unread,
Jan 22, 2022, 2:18:06 AM1/22/22
to
Am 18.01.22 um 16:38 schrieb Edzard Egberts:
> Am 18.01.22 um 13:53 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
> > Wo sind all die bisherigen CentOS-Nutzer?
>
> Bei Rocky- oder Alma-Linux, wobei Rocky Linux als Community-Projekt dem
> ehemaligen CentOS wohl noch am nächsten kommt.

Hallo,

von SUSE wuurde LibertyLinux angekündigt:

https://www.theregister.com/2022/01/20/suse_liberty_linux/

"SUSE announces something for those who miss the old CentOS: Liberty Linux"


Bernd Mayer

Paul Muster

unread,
Jan 22, 2022, 3:42:04 AM1/22/22
to
0 new messages