Hergen Lehmann <
hlehmann.ex...@snafu.de> wrote:
> On 11/10/23 11:36, Jan Novak wrote:
>
>> Am 10.11.23 um 11:24 schrieb Jörg Lorenz:
>>> Dann soll die Firma den Rechner mit Teams drauf stellen. Wer
>>> Anforderungen stellt, muss liefern. Ohne einen anders lautenden
>>> Zusatz > zu Deinem Anstellungsvertrag ist das ja wohl das Minimum.
>>
>> Ja das tun sie ja. die werden mir aber nicht einen 2. geben, nur damit
>> ich da Teams drauf laufen lasse. Ich bin sowieso der Einzige, der Linux
>> als Desktop nutzt :-(
>
> Dann lautet die harte Antwort leider: Wenn dir der Arbeitgeber die
> Hardware zur Verfügung stellt, kann er auch vorgeben, welche Software
> darauf zu laufen hat.
>
>
>> Das denke ich mir *jeden* Tag, wenn ich sehe, wiviele Geld alleine
>> unsere Firma für Lizenen an MS ausgibt...
>
> Mein Job ist die Entwicklung einer umfangreichen Serverapplikation
> (Applikationslogik C++/Scripting, Datenbank, browserbasiertes UI).
>
> Der Performanceunterschied zwischen Windows und Linux beträgt mit der
> selben Server-Hardware und dem selben Quellcode ca. Faktor fünf.
> Teilweise bedingt durch die schlechte Qualität des
> Microsoft-C++-Compilers, teilweise bedingt durch die schlechte
> Filesystem- und IO-Performance von Windows, teilweise bedingt durch
> weiss-Gott-was.
Yup, den Spass hatte ich bei einem vormaligem Arbeitgeber auch.
Dasselbe DB System auf Linux und Windows, auf gleicher Hardware.
Datenbank-Migration (neue Warenwirtschaftsversion, die erhebliche
Änderungen auf der DB-Seite brauchte) dauerte auf Windows mehr als
2-3x länger als auf Linux, wiederholbar.
Vermutung: Synchrone Schreibzugriffe (wegen Transaktionen) quer
über die Platte sind langsamer, also kurzes C-Programm zum Testen
geschrieben und ja, wild über die Platte springend synchron
schreiben _war_ auf Windows wesentlich langsamer - bei wie gesagt
gleicher Hardware.
Antwort vom MS Support: "Windows Server ist auf File&Print Services
optimiert, nicht als Datenbankhost". Na dann isses ja gut.
> Gerade kämpfen wieder seit mehreren Tagen zwei hochbezahlte
> Senior-Entwickler und ein Senior-Tester mit dem Phänomen, das es auf
> manchen Windows-Maschinen nochmals um den Faktor 10, insgesamt also
> Faktor 50(!!) langsamer ist. Priorität dringend, ein wichtiger Kunde ist
> betroffen.
Blind geraten: Virenscanner und ähnliche "Sicherhei(z|ts)"-Software als
Bremse? Wird ja gerne als hochwirksame I/O und CPU-Bremse auf Windows
berichtet - als "ich nix Windows" kann ich da nicht aus Erfahrung reden.
> Was das im Laufe des Jahres an Mehrkosten (wesentlich fettere Hardware,
> Entwicklereinsätze, Serviceeinsätze, unzufriedene Kunden) verursacht,
> will ich lieber nicht wissen.
Ja, bei besagtem Arbeitgeber hat man damals das Problem auch einfach
mit viel Geld für fettere Hardware "gelöst", weil der neue IT-Chef
unbedingt auf Windows als Serverplattform bestand, obwohl wir die
Linux-Version schon erfolgreich im Testbetrieb hatten (mit guter
Leistung auf alter Hardware). Naja, war nicht mein Geld.
Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison