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Debian DNS-Auflösung lokaler Rechner

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Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 20, 2011, 4:52:12 AM12/20/11
to
Hallo Gruppe!

Ich habe ein vermutlich triviales Konfigurationsprblem:
Ich betreibe ein Windows-basiertes Netzwerk mit einem Windows-DC.
Dieser ist u.a. auch DNS-und DHCP-Server für angeschlossene Clients.
Außerdem habe ich zwei Debian-Clients in diesem Netz, mit denen ich
aber keine lokalen Rechnernamen auflösen kann, externe Adressen
hingegen werden korrekt aufgelöst. Um's mal in klare Worte zu fassen:

Win-DC: controller.domain.local 10.0.0.1
Win-Host1: host1.domain.local 10.0.0.12 (via DHCP)
Deb-Host2: host2.domain.local 10.0.0.13 (via DHCP)

Am Win-Host1 funktioniert ein 'ping host2.domain.local' und 'ping
controller.domain.local' gleichermaßen, 'ping google.de' sowieso. Am
Linux-Rechner geht kein 'ping host2.domain.local' oder 'ping
controller.domain.local', 'ping google.de' hingegen klappt. Ein ping
an die dazugehörigen IPs klappt immer.

In der resolv.conf steht (automatisch eingetragen) "nameserver
10.0.0.1", was ja auch so vom DHCP-Server kommt.

Was muss ich wie konfigurieren, damit ich vom Linux aus auch die Win-
Namen auflösen kann?

Dake für alle Ideen :)

Ralph Aichinger

unread,
Dec 20, 2011, 5:03:08 AM12/20/11
to
"Thomas \"Punk-T\" Grahl" <thoma...@web.de> wrote:
> Win-DC: controller.domain.local 10.0.0.1
> Win-Host1: host1.domain.local 10.0.0.12 (via DHCP)
> Deb-Host2: host2.domain.local 10.0.0.13 (via DHCP)
>
> Am Win-Host1 funktioniert ein 'ping host2.domain.local' und 'ping
> controller.domain.local' gleichermaßen, 'ping google.de' sowieso. Am
> Linux-Rechner geht kein 'ping host2.domain.local' oder 'ping
> controller.domain.local', 'ping google.de' hingegen klappt. Ein ping
> an die dazugehörigen IPs klappt immer.

Reden wir von Zeroconf, oder hast du dir selbst die Domain ".local"
gewählt/ausgedacht? Falls letzteres, nenne sie um (z.B. in .lokal)
und/oder deinstalliere alles was nach zeroconf riecht (Avahi etc.).

/ralph

Juergen Ilse

unread,
Dec 20, 2011, 5:31:28 AM12/20/11
to
Hallo,

"Thomas \"Punk-T\" Grahl" <thoma...@web.de> wrote:
> Ich habe ein vermutlich triviales Konfigurationsprblem:
> Ich betreibe ein Windows-basiertes Netzwerk mit einem Windows-DC.
> Dieser ist u.a. auch DNS-und DHCP-Server für angeschlossene Clients.
> Außerdem habe ich zwei Debian-Clients in diesem Netz, mit denen ich
> aber keine lokalen Rechnernamen auflösen kann, externe Adressen
> hingegen werden korrekt aufgelöst. Um's mal in klare Worte zu fassen:
>
> Win-DC: controller.domain.local 10.0.0.1
> Win-Host1: host1.domain.local 10.0.0.12 (via DHCP)
> Deb-Host2: host2.domain.local 10.0.0.13 (via DHCP)
>
> Am Win-Host1 funktioniert ein 'ping host2.domain.local' und 'ping
> controller.domain.local' gleichermaßen, 'ping google.de' sowieso. Am
> Linux-Rechner geht kein 'ping host2.domain.local' oder 'ping
> controller.domain.local', 'ping google.de' hingegen klappt. Ein ping
> an die dazugehörigen IPs klappt immer.

"Du sollst niicht wildern infremden Namensraeumen!"

Die Antwort auf deine Frage findest du z.B. hier:

http://files.multicastdns.org/draft-cheshire-dnsext-multicastdns.txt

> Was muss ich wie konfigurieren, damit ich vom Linux aus auch die Win-
> Namen auflösen kann?

Wahlweise mDNS oder eine andere Toplevel-Domain fuer deine Rechner.

Tschuess,
Juergen Ilse (jue...@usenet-verwaltung.de)
--
Ein Domainname ist nur ein Name, nicht mehr und nicht weniger.
Wer mehr hineininterpretiert, hat das Domain-Name-System nicht
verstanden.

Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 20, 2011, 5:40:03 AM12/20/11
to
On 20 Dez., 11:03, Ralph Aichinger <ra...@pangea.at> wrote:
> "Thomas \"Punk-T\" Grahl" <thomasgr...@web.de> wrote:
>
...
>
> Reden wir von Zeroconf, oder hast du dir selbst die Domain ".local"
> gewählt/ausgedacht? Falls letzteres, nenne sie um (z.B. in .lokal)
> und/oder deinstalliere alles was nach zeroconf riecht (Avahi etc.).
>
> /ralph

Hallo Ralph,
Zeroconf habe ich nicht am Laufen und ja, die TLD ist selbst gewählt.
Ich hatte das mal gelesen, dass lokale FQDNs ein .local abbekommen
sollen - mit Bezug auf eine RFC, die ich aber nicht weiter überprüft
habe. An der TLD kann es aber m.E. auchnicht liegen, in einer anderen
Domäne mit gleichem Aufbau, die aber auf .lcl endet, habe ich das
gleiche Problem. Da ich außerdem knapp 100 Rechner in diesem Netz
habe, scheue ich mich ein bisschen vor dem Umbenennen. Avahi ist in
der Tat installiert, allerdings kann ich das aufgrund der vielen
Abhängigkeiten sicher nicht einfach so killen. Ich habe ehr die
Vermutung, dass ich ein kleines bisschen an nsswitch.conf rumschrauben
muss, aber ich werde weder aus der Manpage noch aus den Dokus im Netz
so richtig schlau. Das komische ist auch, dass mir ein nslookup ja
bestätigt, dass der DNS-Server 10.0.0.1 befragt wird, was korrekt ist.
Trotzdem bekomme ich nur externe Namen aufgelöst, keine aus dem
eigenen Netz.

Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 20, 2011, 5:55:21 AM12/20/11
to
On 20 Dez., 11:31, Juergen Ilse <juer...@usenet-verwaltung.de> wrote:
> Hallo,
>
> "Thomas \"Punk-T\" Grahl" <thomasgr...@web.de> wrote:
>
>
...
>
> "Du sollst niicht wildern infremden Namensraeumen!"
>
> Die Antwort auf deine Frage findest du z.B. hier:
>
>        http://files.multicastdns.org/draft-cheshire-dnsext-multicastdns.txt
>
> > Was muss ich wie konfigurieren, damit ich vom Linux aus auch die Win-
> > Namen auflösen kann?
>
> Wahlweise mDNS oder eine andere Toplevel-Domain fuer deine Rechner.
>
> Tschuess,
>         Juergen Ilse                    (juer...@usenet-verwaltung.de)
> --
> Ein Domainname ist nur ein Name, nicht mehr und nicht weniger.
> Wer mehr hineininterpretiert, hat das Domain-Name-System nicht
> verstanden.

Hallo,
danke für die Antwort, ich muss allerdings gestehen, jetzt endgültig
confus zu sein. Ralph schrieb, Avahi zu deinstallieren, was ich
allerdings aufgrund der Abhängigkeiten nicht kann. Nach weiterem Lesen
erkenne ich, dass Avahi-Daemon eine Implemtierung von mDNS ist, was
also quasi dieser Empfehlung hier entspricht. Dass die Auflösung der
Namen in die zugehörigen IPs "eigentlich" auch mit meiner offenbar
verqueren TLD funktionieren muss, beweist mir Knoppix seit geraumer
Zeit, denn dort finde ich immer alle Rechner. Um die Sache mal
komplett verwirrend zu gestalten - unter Gnome/Nautilus sehe ich sehr
wohl die Netzwerkumgebung und die ganzen Windows-Kisen, die hier
drinrumwabern. Nur ein Ping oder ein nslookup kann ich nicht machen.
Ich bin mir sicher, das ist was total triviales und blödes, aber ich
komme eben nicht drauf... :(

Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 20, 2011, 6:01:33 AM12/20/11
to
On 20 Dez., 10:52, "Thomas \"Punk-T\" Grahl" <thomasgr...@web.de>
wrote:
Hängt das ganze Problemchen vielleicht eher an WINS und wie ich Linux
das WINS beibringe, statt am DNS?

Norbert Möndjen

unread,
Dec 20, 2011, 7:01:38 AM12/20/11
to
Am 20.12.2011 11:55, schrieb Thomas "Punk-T" Grahl:

> Hallo,
> danke für die Antwort, ich muss allerdings gestehen, jetzt endgültig
> confus zu sein. Ralph schrieb, Avahi zu deinstallieren, was ich
> allerdings aufgrund der Abhängigkeiten nicht kann. Nach weiterem Lesen
> erkenne ich, dass Avahi-Daemon eine Implemtierung von mDNS ist, was
> also quasi dieser Empfehlung hier entspricht. Dass die Auflösung der
> Namen in die zugehörigen IPs "eigentlich" auch mit meiner offenbar
> verqueren TLD funktionieren muss, beweist mir Knoppix seit geraumer
> Zeit, denn dort finde ich immer alle Rechner. Um die Sache mal
> komplett verwirrend zu gestalten - unter Gnome/Nautilus sehe ich sehr
> wohl die Netzwerkumgebung und die ganzen Windows-Kisen, die hier
> drinrumwabern. Nur ein Ping oder ein nslookup kann ich nicht machen.
> Ich bin mir sicher, das ist was total triviales und blödes, aber ich
> komme eben nicht drauf... :(

Hast du mal bei nslookup explizit den Server zur Namensauflösung mit
angegeben?
Also so: nslookup www.t-online.de 8.8.8.8

Kann sein das bei .local vielleicht nur die hosts-Datei befragt wird.

Schau dir mal die /etc/nsswitch.conf an. Vielleicht steht da files vor
dns bei hosts und network, dann mal umdrehen

Ciao Nobbe


Message has been deleted

Ralph Aichinger

unread,
Dec 20, 2011, 7:45:06 AM12/20/11
to
"Thomas \"Punk-T\" Grahl" <thoma...@web.de> wrote:
> Zeroconf habe ich nicht am Laufen und ja, die TLD ist selbst gewählt.

Vielleicht hat Windows das automatisch aktiviert?

.local für etwas anderes als Zeroconf zu verwenden ist ein ziemlich
sicheres Rezept für Ärger, gerade in größeren Netzwerken.

/ralph
--
http://www.flickr.com/photos/sooperkuh/

Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 20, 2011, 7:52:13 AM12/20/11
to
On 20 Dez., 13:01, Norbert Möndjen <n.moend...@vodafone.de> wrote:
> Am 20.12.2011 11:55, schrieb Thomas "Punk-T" Grahl:
>
> > Hallo,
...
> > komme eben nicht drauf... :(
>
> Hast du mal bei nslookup explizit den Server zur Namensauflösung mit
> angegeben?
> Also so: nslookupwww.t-online.de8.8.8.8

Ja, habe ich getestet. Wie gesagt, Abfragen nach draußen
funktionieren. Also klappt 'nslookup www.t-online.de 10.0.0.1' genauso
gut wie 'nslookup www.t-online.de 8.8.8.8'. 'nslookup controller
10.0.0.1' hingegen klappt nicht.

>
> Kann sein das bei .local vielleicht nur die hosts-Datei befragt wird.
>
> Schau dir mal die /etc/nsswitch.conf an. Vielleicht steht da files vor
> dns bei hosts und network, dann mal umdrehen

Ja, bei nsswitch stehen files, in der hists-Zeile danach noch dns. Ich
werde damit mal rumspielen.

So bissel habe ich ja nach wie vor WINS in Verdacht, dann wäre das
meines Wissens eine Aufgabe von Samba...

Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 20, 2011, 8:09:57 AM12/20/11
to
On 20 Dez., 13:45, Ralph Aichinger <ra...@mail.pangea.at> wrote:
Ja, das ist so bissel der globale Unterton dieser Runde... Aber am
27./28. wird eine neue Domäne aufgesetzt und die alte eingestampft, da
werde ich's dann besser machen. :)

Ich danke auf jeden Fall trotzdem allen Beteiligten, habe wieder
einiges gerlernt.

Juergen Ilse

unread,
Dec 20, 2011, 9:15:32 AM12/20/11
to
Hallo,

Norbert Möndjen <n.moe...@vodafone.de> wrote:
> Am 20.12.2011 11:55, schrieb Thomas "Punk-T" Grahl:
>> Um die Sache mal
>> komplett verwirrend zu gestalten - unter Gnome/Nautilus sehe ich sehr
>> wohl die Netzwerkumgebung und die ganzen Windows-Kisen, die hier
>> drinrumwabern. Nur ein Ping oder ein nslookup kann ich nicht machen.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, wann auf mDNS und wann auf "normalen DNS"
zurueckgegriffen wird ... Verzichte am besten darauf, ".local" fuer eine
lokale Domain zu benutzten, solange du irgend etwas anderes als zeroconf
damit zu tun gedenkst.

>> Ich bin mir sicher, das ist was total triviales und blödes, aber ich
>> komme eben nicht drauf... :(
> Hast du mal bei nslookup explizit den Server zur Namensauflösung mit
> angegeben?
> Also so: nslookup www.t-online.de 8.8.8.8

Er schrieb bereits, dass alle "externen Domains" richtig aufgeloest werden,
lediglich mit dem ".local" seiner "internen Domain" hat Linux Probleme mit
der Namensaufloesung ...

> Kann sein das bei .local vielleicht nur die hosts-Datei befragt wird.

Nein. Aber es koennte sein, dass fuer die Aufloesung von ".local" nur
mDNS-Abfragen getaetigt werden ...

> Schau dir mal die /etc/nsswitch.conf an. Vielleicht steht da files vor
> dns bei hosts und network, dann mal umdrehen

Ich bin *sehr* sicher, dass das Problem mit mDNS <-> DNS zu tun hat,
und eben bei mDNS (auf dass Linux vermutlich zurueckgreift) die Namens-
aufloesung nicht funktioniert. Es ist immer eine *sehr* schlechte Idee,
fuer lokale DNS-Namen auf fremde Domains zurueckzugreifen (auch wenn
es in einer noch nicht reservierten TLD liegt, denn an der Verwendung
von bisher nicht vergebenen TLDs kann sich auch mal schnell etwas aendern,
was mit dem DRAFT zum zeroconf ja auch fuer die TLD .local passiert ist).

Tschuess,
Juergen Ilse (jue...@usenet-verwaltung.de)

Andreas Cammin

unread,
Dec 21, 2011, 5:15:50 AM12/21/11
to
Am 20.12.2011 13:45, schrieb Ralph Aichinger:

> Vielleicht hat Windows das automatisch aktiviert?
>
> .local für etwas anderes als Zeroconf zu verwenden ist ein ziemlich
> sicheres Rezept für Ärger, gerade in größeren Netzwerken.

Problem ist, dass sehr viele .local-Domains älter als zeroconf sind :-)

Andreas

Ralph Aichinger

unread,
Dec 21, 2011, 5:37:03 AM12/21/11
to
Ja, nur "haben wir immer schon so gemacht" ist meistens kein guter Ratgeber.
Die Welt rundherum ändert sich halt mal.

/ralph

Juergen Ilse

unread,
Dec 21, 2011, 5:41:16 AM12/21/11
to
Hallo,
".local" war aber auch damals noch nicht "zur freien Verfuegung freigegeben".
Jeder, der sich nicht willkuerlich "vermeintlich freie TLDs" aus den Fingern
gesogen und fuer seine lokalen Netze verwendet hat, hatte auch bei der Ein-
fuehrung von zeroconf kein Problem. Alle anderen haben sich zumindest das
"Problempotential" bei der Wahl des Domainnamens eingehandelt.

Thomas "Punk-T" Grahl

unread,
Dec 21, 2011, 5:50:52 AM12/21/11
to
On 20 Dez., 15:15, Juergen Ilse <juer...@usenet-verwaltung.de> wrote:
> Hallo,
>
>         Juergen Ilse                    (juer...@usenet-verwaltung.de)
> --
> Ein Domainname ist nur ein Name, nicht mehr und nicht weniger.
> Wer mehr hineininterpretiert, hat das Domain-Name-System nicht
> verstanden.

Problem teilweise gelöst - ein korrektes Konfigurieren von wins in der
smb.conf und nsswitch.conf löst interne Namen zumindest dann auf, wenn
ich den FQDN des Zielrechners verwende. wbinfo kann auch ordentlich
mit dem Netbios-Namen umgehen, ping netbiosname geht nicht. Warum ein
Live-Knoppix das kann, weiß ich auch noch nicht, wäre mal ein
Expereiment wert.
Alles in allem viel gelernt, vor allem: "Finger weg von .local!" :)

Danke nochmal an alle

Andreas Cammin

unread,
Dec 23, 2011, 3:08:39 AM12/23/11
to
Am 21.12.2011 11:37, schrieb Ralph Aichinger:

> Ja, nur "haben wir immer schon so gemacht" ist meistens kein guter Ratgeber.
> Die Welt rundherum ändert sich halt mal.

Natürlich. Aber versuch du mal jemand zu erklären dass er sein
192.168.2.0/24er Netz ändern muss, wenn er per vpn in das
192.168.2.0/24er Netz in der Filiale will. Meiner Erfahrung nach wird in
solchen Fällen lieber unendlich kompliziertes, unwartbares Gefrickel mit
NAT und Portforwardings in Kauf genommen als schlicht und einfach einen
Nummernkreis zu ändern...

Zum Problem wird die zeroconf-Problematik ausserdem nur für Linux-Nutzer
VOR der Deaktivierung des avahi-Daemons...

Andreas
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