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[desinfec't 2012] Wie Software-RAID einbinden?

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Ansgar Strickerschmidt

unread,
May 24, 2012, 4:30:31 AM5/24/12
to
Hallo NG,

ich versuche gerade, den Rechner eines Kollegen mit desinfec't 2012 (von
der c't, Ubuntu-basiert) auf Viren zu untersuchen.
Dummerweise "wohnt" in diesem Rechner ein Intel-basiertes Software-RAID(1)
aus zwei Platten, das nicht automatisch erkannt wird.
Wie muss ich vorgehen, um das manuell korrekt einzbinden?
Ein "fdisk -l" zeigt die Partitionen beider Platten an, plus einige
kryptische Einträge, die wohl das RAID verkörpern, aber nicht verwendbar
sind.
fdisk meint, das sähe nicht wie eine gültige Partitionstabelle aus...

Was tun?

Ansgar

--
*** Musik! ***

Tim Ritberg

unread,
May 24, 2012, 6:17:59 AM5/24/12
to
Such mal nach "isw_raid_member", Google sagt, das hat was damit zu tun...

Henning Paul

unread,
May 24, 2012, 8:19:49 AM5/24/12
to
Tim Ritberg wrote:

> Am 24.05.2012 10:30, schrieb Ansgar Strickerschmidt:
>> Hallo NG,
>>
>> ich versuche gerade, den Rechner eines Kollegen mit desinfec't 2012
>> (von der c't, Ubuntu-basiert) auf Viren zu untersuchen.
>> Dummerweise "wohnt" in diesem Rechner ein Intel-basiertes
>> Software-RAID(1) aus zwei Platten, das nicht automatisch erkannt
>> wird. Wie muss ich vorgehen, um das manuell korrekt einzbinden?
>> Ein "fdisk -l" zeigt die Partitionen beider Platten an, plus einige
>> kryptische Einträge, die wohl das RAID verkörpern, aber nicht
>> verwendbar sind.
>> fdisk meint, das sähe nicht wie eine gültige Partitionstabelle aus...
>>
>> Was tun?
>
> Such mal nach "isw_raid_member", Google sagt, das hat was damit zu
> tun...

Nee, lieber nach "dmraid", z.B. hier:
http://blog.raptor2101.de/tag/dm-raid/

Gruß
Henning

Ansgar Strickerschmidt

unread,
May 25, 2012, 3:16:35 AM5/25/12
to
Also schrieb Henning Paul:
OK, dmraid ist also mein Freund :) .

Wie gehe ich da aber genau richtig vor, um dem System das existierende,
unter Windows eingerichtete RAID bekannt zu machen, wenn es das nicht von
allein einbindet?
Am besten step-by-step, denn ich habe mit RAID unter Linux (mangels
Gelegenheit) noch nie gearbeitet, und es wäre extrem sch..., wenn ich an
dem Rechner aus Unwissenheit was zerstören würde.
Ich taste mich da halt mit aller gebotenen Vorsicht ran, nachdem es hier
@work auch keiner besser beherrscht...

(Dateisystem ist übrigens NTFS (Windows 7 - Rechner), falls das an der
Stelle schon eine Rolle spielen sollte - dürfte aber IMHO erst später beim
Mounten der ganzen Chose zum Tragen kommen...)

Henning Paul

unread,
May 25, 2012, 4:02:59 AM5/25/12
to
Ansgar Strickerschmidt wrote:

> OK, dmraid ist also mein Freund :) .
>
> Wie gehe ich da aber genau richtig vor, um dem System das
> existierende, unter Windows eingerichtete RAID bekannt zu machen, wenn
> es das nicht von allein einbindet?

RTFmanpage

> Am besten step-by-step, denn ich habe mit RAID unter Linux (mangels
> Gelegenheit) noch nie gearbeitet, und es wäre extrem sch..., wenn ich
> an dem Rechner aus Unwissenheit was zerstören würde.

http://linux.die.net/man/8/dmraid :
|
| "dmraid -r" discovers all software RAID devices supported on your
| system, eg:
| /dev/dm-46: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-0", striped, ok, 320172928
| sectors, data@ 0
| /dev/dm-50: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-0", striped, ok, 320172928
| sectors, data@ 0
| /dev/dm-54: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-1", striped, ok, 320172928
| sectors, data@ 0
| /dev/dm-58: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-1", striped, ok, 320172928
| sectors, data@ 0
|
| "dmraid -ay" activates all software RAID sets discovered.

Unter /dev/mapper/ findest Du dann ein Blockdevice, das man mounten
kann. Falls nicht, es es vermutlich partitioniert. Dann hilft "partx -a
/dev/mapper/$ENTSPRECHENDESBLOCKDEVICE", das dort auch noch Blockdevices
für die einzelnen Partitionen anlegt - die dann aber auf jeden fall mit
mount -t ntfs-3g mountbar sind.

Gruß
Henning

Ansgar Strickerschmidt

unread,
May 29, 2012, 12:56:21 PM5/29/12
to
Also schrieb Henning Paul:

> Ansgar Strickerschmidt wrote:
>
>> OK, dmraid ist also mein Freund :) .
>>
>> Wie gehe ich da aber genau richtig vor, um dem System das
>> existierende, unter Windows eingerichtete RAID bekannt zu machen, wenn
>> es das nicht von allein einbindet?
>
> RTFmanpage

Tat ich ja, aber das hat mich nur noch mehr verwirrt. Vor allem bei einem
heiklen Job, wo ein Fehler große Folgen haben kann, will ich lieber keinen
Platz für Missverständnisse lassen...

>> Am besten step-by-step, denn ich habe mit RAID unter Linux (mangels
>> Gelegenheit) noch nie gearbeitet, und es wäre extrem sch..., wenn ich
>> an dem Rechner aus Unwissenheit was zerstören würde.
>
> http://linux.die.net/man/8/dmraid :
> |
> | "dmraid -r" discovers all software RAID devices supported on your
> | system, eg:
> | /dev/dm-46: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-0", striped, ok, 320172928
> | sectors, data@ 0
> | /dev/dm-50: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-0", striped, ok, 320172928
> | sectors, data@ 0
> | /dev/dm-54: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-1", striped, ok, 320172928
> | sectors, data@ 0
> | /dev/dm-58: hpt45x, "hpt45x_chidjhaiaa-1", striped, ok, 320172928
> | sectors, data@ 0
> |
> | "dmraid -ay" activates all software RAID sets discovered.
>
> Unter /dev/mapper/ findest Du dann ein Blockdevice, das man mounten
> kann. Falls nicht, es es vermutlich partitioniert. Dann hilft "partx -a
> /dev/mapper/$ENTSPRECHENDESBLOCKDEVICE", das dort auch noch Blockdevices
> für die einzelnen Partitionen anlegt - die dann aber auf jeden fall mit
> mount -t ntfs-3g mountbar sind.

... und das war jetzt auch für Dummies wie mich verständlich. Danke. :)

Apropos: Ich bin noch auf den Unterschied "dmraid" versus "mdraid" (resp.
"mdadm") gestoßen.
Dazu fand ich auf der Debian-Mailinglist folgende Erklärung von Sven
Hartge:

<zitat>
Jens Meißner <hept...@gmx.de> wrote:

> in einem anderen Thread habe ich zwar schon die Empfehlung bekommen,
> mdadm zu verwenden, mich würden jetzt aber doch nochmal die
> Unterschiede zwischen den beiden Lösungen interessieren. Was sind die
> Vorteile und Nachteile von dmraid und mdadm gegenüber dem jeweils
> Anderen?

dmraid:

+ kann mit evtl. für Windows eingerichteten RAID koexitieren

- kein gepflegter Code mehr
- kein paralleler Zugriff auf alle Platten eines RAID1
- an jeweilige "RAID"-Hardware gebunden, bei Hardware-Wechsel
evtl. Datenverlust

mdadm

- kann nicht mit Windows koexistieren

+ aktiv gepflegt
+ paralleler Zugriff auf alle Platten
+ Hardware-unabhängig


</zitat>


Und das verwirrt mich nun völlig.
Heißt das, sobald ich mit "dmraid" an das im BIOS/für Windows
eingerichtete RAID rangehe, ist es für Windows hinterher nicht mehr
benutzbar?
Oder wenn ich "mdadm" benutze, mache ich was kaputt? Oder wie?
Ich wäre auch über einen kleinen Exkurs über die Interna der verschiedenen
Lösungen dankbar... man lernt ja gern dazu...

Sieghard Schicktanz

unread,
May 29, 2012, 2:28:38 PM5/29/12
to
Hallo Ansgar,

Du schriebst am Tue, 29 May 2012 18:56:21 +0200:

> dmraid:
>
> + kann mit evtl. für Windows eingerichteten RAID koexitieren
...
> mdadm
>
> - kann nicht mit Windows koexistieren
...
> Und das verwirrt mich nun völlig.

Lies halt nochmal, langsam und verständlich. ;->

> Heißt das, sobald ich mit "dmraid" an das im BIOS/für Windows
> eingerichtete RAID rangehe, ist es für Windows hinterher nicht mehr
> benutzbar?

Nach meinem Verständnis der oben anscheinend benutzten deutschen Sprache
heißt das das gerade _nicht_.
Und die ganze Zeit davor schon war davon die Rede, daß es mit "dmraid"
möglich sein sollte, ein unter Windows erzeugtes RAID unter Linux ebenfalls
zu nutzen.

> Oder wenn ich "mdadm" benutze, mache ich was kaputt? Oder wie?

Das passt schon eher - das damit angelegte RAID ist eine spezifisch Linux-
eigene Einrichtung. Ein entsprechendes System eines anderen Erzeugers wird
mit guter Wahrscheinlichkeit anders aufgebaut sein.

> verschiedenen Lösungen dankbar... man lernt ja gern dazu...

Wenn man sich darum bemüht, ist das eine klare Möglichkeit, ja.

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------

Henning Paul

unread,
May 30, 2012, 2:30:49 AM5/30/12
to
Ansgar Strickerschmidt wrote:

> Apropos: Ich bin noch auf den Unterschied "dmraid" versus "mdraid"
> (resp. "mdadm") gestoßen.
> Dazu fand ich auf der Debian-Mailinglist folgende Erklärung von Sven
> Hartge:
>
> <zitat>
> Jens Meißner <hept...@gmx.de> wrote:
>
>> in einem anderen Thread habe ich zwar schon die Empfehlung bekommen,
>> mdadm zu verwenden, mich würden jetzt aber doch nochmal die
>> Unterschiede zwischen den beiden Lösungen interessieren. Was sind
>> die Vorteile und Nachteile von dmraid und mdadm gegenüber dem jeweils
>> Anderen?
>
> dmraid:
>
> + kann mit evtl. für Windows eingerichteten RAID koexitieren

Ich behaupte mal ganz dreist, es ist dafür _erfunden_ worden, ein
(Windows-)Treiber-/BIOS-proprietäres Fake-RAID anzusprechen.

> - kein gepflegter Code mehr
> - kein paralleler Zugriff auf alle Platten eines RAID1

Auf die Idee, auf einem Linux-only-System ein dmraid aufzusetzen, wird
wohl ohnehin hoffentlich niemand kommen.

> - an jeweilige "RAID"-Hardware gebunden, bei Hardware-Wechsel
> evtl. Datenverlust

Beim Einsatz von dmraid ja eben nicht, unter Windows selbstverständlich
schon: Dort kann nur der jeweilige Controllertreiber das RAID verstehen.

> mdadm
>
> - kann nicht mit Windows koexistieren

Ist Linux-only, könnte man sagen.

> Und das verwirrt mich nun völlig.
> Heißt das, sobald ich mit "dmraid" an das im BIOS/für Windows
> eingerichtete RAID rangehe, ist es für Windows hinterher nicht mehr
> benutzbar?
> Oder wenn ich "mdadm" benutze, mache ich was kaputt? Oder wie?
> Ich wäre auch über einen kleinen Exkurs über die Interna der
> verschiedenen Lösungen dankbar... man lernt ja gern dazu...

Das Posting ist für Dich völlig irrelevant, da Du ja kein neues RAID
_aufsetzen_ möchtest, sondern durch die Tatsache, dass es sich um ein
Fake-RAID handelt, auf dmraid festgelegt bist.

Gruß
Henning

Sven Hartge

unread,
May 30, 2012, 8:39:38 AM5/30/12
to
Henning Paul <henni...@gmx.de> wrote:
> Ansgar Strickerschmidt wrote:

>> dmraid:
>>
>> + kann mit evtl. für Windows eingerichteten RAID koexitieren

> Ich behaupte mal ganz dreist, es ist dafür _erfunden_ worden, ein
> (Windows-)Treiber-/BIOS-proprietäres Fake-RAID anzusprechen.

Das ist korrekt.

>> - kein gepflegter Code mehr
>> - kein paralleler Zugriff auf alle Platten eines RAID1

> Auf die Idee, auf einem Linux-only-System ein dmraid aufzusetzen, wird
> wohl ohnehin hoffentlich niemand kommen.

Ha. :-(

>> - an jeweilige "RAID"-Hardware gebunden, bei Hardware-Wechsel
>> evtl. Datenverlust

> Beim Einsatz von dmraid ja eben nicht, unter Windows selbstverständlich
> schon: Dort kann nur der jeweilige Controllertreiber das RAID verstehen.

Zumindest zu den Anfangszeiten von dmraid hatte ich einen Fall, in dem
nach dem Umstecken an einen anderen Fake-RAID-Controller der dmraid-Code
nicht mehr wollte. Seitdem bin ich vorsichtig damit geworden.



--
Sigmentation fault. Core dumped.

Henning Paul

unread,
May 30, 2012, 9:08:25 AM5/30/12
to
Sven Hartge wrote:

> Zumindest zu den Anfangszeiten von dmraid hatte ich einen Fall, in dem
> nach dem Umstecken an einen anderen Fake-RAID-Controller der
> dmraid-Code nicht mehr wollte.

Vielleicht versagt dann die Heuristik. Aber wenn man ein Layout
erzwingt, sollte es dennoch funktionieren.

Gruß
Henning

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Jun 5, 2012, 7:16:55 AM6/5/12
to
Also schrieb Henning Paul:
Kurze Rückmeldung:

Konnte das RAID mit dmraid einbinden, Dateisysteme waren mountbar und
Inhalte sichtbar, desinfec't erkannte die gemounteten Laufwerke trotzdem
nicht als gemountet/scannbar. Keine Ahnung, was das dafür erwartet. Die
Sache mit "partx" habe ich (noch) nicht probiert, müsste ich ggf. noch
versuchen.
Das Vorhaben ist damit vorläufig beendet.

Danke nochmal.
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