Hallo Marco,
Du schriebst am Fri, 17 Nov 2023 07:17:44 +0100:
> > > Nach nem Neustart ging das dann wie von Zauberhand problemlos.
...
> grub-install wurde erfolglos genutzt, manuell an den Variablen habe ich
> aber nichts geändert.
Anscheinend hat das aber trotzdem Erfolg gehabt, es hat nur irgendwie
einen Fehler erkannt oder gemeldet bekommen - einen fehlerhaften Fehler,
anscheinend.
[BIOS-Boot]
> > > Das braucht aber eine zusätzliche Partition.
...
> > Seit wann? Das ist ein völlig unhaltbares Gerücht, das noch nie
...
> Bei GPT-Tabellen braucht der BIOS-Boot die aber, denn da gibt es nicht
> so viel freien Speicher, den man für GRUB braucht.
Dann legt man den grub halt in die Partition. Der BIOS-Lader muß nur ein
paar Blöcke (allerdings zusammenhängend) von einer festen Stelle aus lesen
können, wo die genau liegen, ist ihm egal. Der könnte im Prinip auch gleich
den Kernal laden, aber da ist wohl die ladbare Größe nicht ausreichend und
noch die eine oder andere Unzulänglichkeit vorhanden.
...
> > o.ä. zu umgehen. Erst jett, mit dem "großartigen" (U)EFI, braucht der
> > Boot-Vorgang eine eigene Partition, weil dieses Supersystem auf
> > seinem eigenen Filesystem (FAT) besteht.
>
> Vorteil des Ganzen: Es ist endlich mal spezifiziert und es wird nicht
> Zeug an eine vermeintlich ungenutzte Stelle geschrieben.
Soweit schon, aber daß da "Zeug an eine vermeintlich ungenutzte Stelle
geschrieben" wurde, war halt auch eine Krücke zum Stützen der Krücke, daß
die BIOSse die immer größer werdenden Platten immer wieder mal nicht voll
nutzen konnten. Das war halt nie vorgesehen für solche Datenmengen...
...
> Der BIOS-Boot hat sich doch für die Dateisysteme gar nicht
> interessiert. Da wurde der GRUB geladen und danach war es dem BIOS
> egal, was passiert.
Nein, dem BIOS war das schon viel früher egal. Dem war es schon egal, _was_
da überhaupt geladen wurde, das BIS hat nur den MBR geladen und ausgeführt.
Was dann der (Code im) MBR gemacht hat, war schon egal. Der LILO hat dann
halt gleich den Kernel geholt, die erste Stufe vom grub dessen Menüsystem -
auch schon ein halbes Betriebssystem - und DOS und ältere Windows haben
gleich das System geladen. Windows hat AFAIK erst mit "2000" noch eine
Zwischenstufe gekriegt.
> > Bei BIOS-Boot muß halt der Kernel oder der Boot-Manager (grub, u.v.a.)
> > für die BIOS-Ladefunktion erreichbar sein. Kann die nicht die ganze
...
> Das ist eine andere Sache und hat mit der BIOS-Bootpartition für GPT
> nichts zu tun.
Doch, hat es. Hat es deswegen, weil GPT anders organisiert ist und i.a.
die Platten größer als die ("historisch gewachsenen") BIOS-Funktionen
ansprechen können. Dazu wurde halt eine "klein" Partition am Anfang des
Datenbereichs als "Sicherheitsbereich" eingeführt, damit das BIOS auch
alles schön im Griff behielte.
...
> Leider ist UEFI öfter störanfälliger (gerade bei älteren
> UEFI-Mainboards) als das BIOS.
Kann ich nicht beurteilen - ich habe mir meine EFI-Bretter so ausgesucht,
daß das EFI auch sinnvoll nutzbar ist. Beim letzten allerdings hatte ich
mal einen alternativen Hersteller probieren wollen (weil gesagt worden war,
daß das kein Problem wäre), und bin damit auf die Schnauze gefallen. Aber
glücklicherweise hat sich das Brett sehr schnell verabschiedet, irgendein
Defekt, und ich bin's wieder losgeworden. Nachfolger ist diese ASUS, äh,
Manufacturer: "ASUSTeK COMPUTER INC."
Product: "PRIME B350-PLUS"
Version: "Rev X.0x"
Das kann die EFI-Partition direkt ansprechen und auch Software von der
laden, die kein Systemkernel ist. "Sollte" allgemein so gehen, habe ich
aber bisher anderweitig noch nicht verifizieren können.
...
> > EFI _ist_ grottig. Ein kastriertes Nicht-Ganz-Betriebssystem, um ein
...
> Ist denn der BIOS-Boot mit seinem mehrstufigen System (weil Bootloader
> halt heute etwas größer sind) weniger komplex?
Viel weniger. Das mehrstufige System ist ja nicht Teil des BIOS, sondern
Teil der Boot-Lader oder System-Kernel. Aber das alte BIOOS ist halt recht
früh zu eng geworden, immer wieder und weiter ausgebaut und aufgebauscht,
und damit zu einem Dickicht an Erweiterungen geworden, das halt mit EFI -
"endlich" - bereinigt werden sollte. Was auch nicht ganz gelungen zu sein
scheint...
> Es ist wohl auch möglich, per UEFI ohne GRUB Linux zu starten. Wird
> aber aus mir derzeit unbekannten Gründen noch nicht so praktiziert.
Das _ist_ möglich und wird vom Kernel soagr direkt unterstützt. Mit
mehreren Boot-Einträgen in der EFI-Tabelle könnte man sogar eine Auswahl
einrichten, aber die Flexibilität vn grub, der ja dann doch im Genesatz
zum EFI das Linux-Filesystem kennt, ist damit halt doch nicht gegeben. Das
wäre dann etwa auf der Stufe des alten LILO, und den will offenbar keiner
mehr zurück.
...
> > Und noch'ne neue Variante davon - wieviele Kringel werden da denn noch
> > drumrumgestrickt werden?
>
> So viele, wie es halt noch schrottige Implementierungen gibt.
Ne, das war damit garnicht gemeint, da war eher gemeint, wieviele Schalen
von Hilfssoftware zur "leichteren Nutzung", "Benutzerfreundlichkeit" oder
"Automatisierung" es noch geben könnte, nachdem ja mit EFI und grub
schonmal 2 Ebenen unter jedem System-Kernel liegen, die schon einen guten
Teil von dessen Funktionen enthalten. Jetzt kommt vielleicht als nächstes
ein KI-Programm über den grub, das selbständig den zu ladenden Kernel
aussucht, und das kriegt dann einen internet-Anschluß zum Händie des
(erwarteten) Benutzers, das dessen aktuelle "Stimmung" meldet, und ...
naja, der Benutzer kriegt halt immer weniger zu sagen.