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komplettes RAID1 mit mdadm Software-RAID oder Intel Rapid Storage Technology

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Marco Moock

unread,
Aug 8, 2022, 11:42:18 AM8/8/22
to
Hallo zusammen,

ich will für einen Heimserver ein RAID aufbauen (mirror) und ich möchte
am liebsten die komplette Platte incl. boot-partition (/boot) und MBR
usw. spiegel, sodass wirklich eine Platte verrecken kann und das System
weiter funktioniert.
Mit mdadm als Software-RAID geht das nicht, da kann ich nur eine
Partition (/) als RAID konfigurieren.

Jetzt habe ich mal Intel RST getestet und die Platten im Option-ROM als
RAID konfiguriert. Das wird von Ubuntu auch erkannt (mit mdadm), aber
das Problem bleibt, ich kann auch hier nicht die ganze Platte spiegeln,
verhalten wie beim normalen Software-RAID.

Gibt es da eine Möglichkeit, sowas ohne einen zusätzlichen
Hardware-RAID-Controller umzusetzen?

--
Gruß
Marco

Stefan Weimar

unread,
Aug 8, 2022, 12:42:03 PM8/8/22
to
Moin,

Marco Moock <mo...@posteo.de> schrieb:

> ich will für einen Heimserver ein RAID aufbauen (mirror) und ich möchte
> am liebsten die komplette Platte incl. boot-partition (/boot) und MBR
> usw. spiegel, sodass wirklich eine Platte verrecken kann und das System
> weiter funktioniert.
> Mit mdadm als Software-RAID geht das nicht, da kann ich nur eine
> Partition (/) als RAID konfigurieren.

Du kannst mit zwei SW-RAIDs arbeiten:

/dev/sda1 + /dev/sdb1 => /dev/md0 als Boot-Partition
/dev/sda2 + /dev/sdb2 => /dev/md1 als LVM für den Rest

Bei nicht-UEFI-Boot mußt Du natürlich den MBR auch auf beiden Platten
installiert haben für die Ausfallsicherheit. Ein solches Setup habe ich
jahrelang in Betrieb gehabt.

Viele Grüße
Stefan
--
make -it ./work

Marco Moock

unread,
Aug 8, 2022, 12:50:01 PM8/8/22
to
Am Montag, 08. August 2022, um 16:42:02 Uhr schrieb Stefan Weimar:

> Du kannst mit zwei SW-RAIDs arbeiten:
>
> /dev/sda1 + /dev/sdb1 => /dev/md0 als Boot-Partition
> /dev/sda2 + /dev/sdb2 => /dev/md1 als LVM für den Rest
>
> Bei nicht-UEFI-Boot mußt Du natürlich den MBR auch auf beiden Platten
> installiert haben für die Ausfallsicherheit. Ein solches Setup habe
> ich jahrelang in Betrieb gehabt.

Danke, werde ich testen.
Reicht es für den MBR einfach, GRUB auf beiden Platten zu installieren,
ggf. manuell per grub-install /dev/sdX?

Stefan Weimar

unread,
Aug 8, 2022, 2:07:19 PM8/8/22
to
Hallo,

Marco Moock <mo...@posteo.de> schrieb:
> Am Montag, 08. August 2022, um 16:42:02 Uhr schrieb Stefan Weimar:

>> Du kannst mit zwei SW-RAIDs arbeiten:
>>
>> /dev/sda1 + /dev/sdb1 => /dev/md0 als Boot-Partition
>> /dev/sda2 + /dev/sdb2 => /dev/md1 als LVM für den Rest

> Danke, werde ich testen.
> Reicht es für den MBR einfach, GRUB auf beiden Platten zu installieren,
> ggf. manuell per grub-install /dev/sdX?

Theoretisch ja, das weiß ich aber nicht. Ich hatte damals noch LILO im
Einsatz, weil der Grub aus irgendwelchen Gründen von der zweiten Platte
nicht starten wollte. Das mag mit Grub2 inzwischen anders sein.

Kay Martinen

unread,
Aug 8, 2022, 3:50:03 PM8/8/22
to
Am 08.08.22 um 17:42 schrieb Marco Moock:
> Hallo zusammen,
>
> ich will für einen Heimserver ein RAID aufbauen (mirror) und ich möchte
> am liebsten die komplette Platte incl. boot-partition (/boot) und MBR
> usw. spiegel, sodass wirklich eine Platte verrecken kann und das System
> weiter funktioniert.
> Mit mdadm als Software-RAID geht das nicht, da kann ich nur eine
> Partition (/) als RAID konfigurieren.

Du sagst es. Und das ist auch die Antwort, denn Software Raid ist ja
nicht auf eine Partition oder ein md device limitiert.

Du mußt halt auf der zweiten Platte die gleichen Partitionen anlegen wie
auf der ersten und wenn die 1. boot, root, home, und ein
Datenverzeichnis wären dann eben genau so auf der 2. Dein Raid bindest
du dann aus den Devices beider platten zusammen. Allerdings mußt du dann
z.b. md0 für /boot mounten und md1 für / weil dein System sonst ja immer
nur mit der ersten platte starten würde - ohne Raid.

So weit ich mal las müsste es auch so gehen: erst die md's an zu legen
mit der ersten platte. Dann diese mounten und degraded in das Raid
booten und dann die partitionen der 2. Platte dazu binden. SoftRaid
müsste dann automatisch einen rebuild machen und danach ist dein Array
komplett.

Das war IMHO eine Anleitung beim EISFAIR Projekt.

Bye/
/Kay

--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)

Marco Moock

unread,
Aug 9, 2022, 8:34:33 AM8/9/22
to
Am Montag, 08. August 2022, um 18:49:56 Uhr schrieb Marco Moock:

> Danke, werde ich testen.
> Reicht es für den MBR einfach, GRUB auf beiden Platten zu
> installieren, ggf. manuell per grub-install /dev/sdX?

Mit MBR-Partitionstabellen und Debian klappt es problemlos.
Hinterher einfach grub-install /dev/sdX ausführen.

Mit Ubuntu klappt es nicht, ich habe aber auch nicht weiter probiert.
In aktuellen Versionen wird IMMER eine GPT-Partitionstabelle erstellt,
auch wenn per CSM (alte BIOS-Methode) gebootet wird.

Da wird dann eine BIOS boot partition auf einer der Platten erstellt.
Da ich mich mit diesem Verfahren nicht so auskenne, habe ich da jetzt
nicht weitergemacht, werde mich da aber einlesen. Jedenfalls klappte da
grub-install /dev/sdX nicht.

https://en.wikipedia.org/wiki/BIOS_boot_partition

Jedenfalls viele Dank für den dich recht banalen Tipp, für /boot ein
eigenes RAID zu erstellen.

Marcel Mueller

unread,
Aug 13, 2022, 7:20:49 AM8/13/22
to
Am 08.08.22 um 17:42 schrieb Marco Moock:
> Hallo zusammen,
>
> ich will für einen Heimserver ein RAID aufbauen (mirror) und ich möchte
> am liebsten die komplette Platte incl. boot-partition (/boot) und MBR
> usw. spiegel, sodass wirklich eine Platte verrecken kann und das System
> weiter funktioniert.
> Mit mdadm als Software-RAID geht das nicht, da kann ich nur eine
> Partition (/) als RAID konfigurieren.

> Jetzt habe ich mal Intel RST getestet und die Platten im Option-ROM als
> RAID konfiguriert.

Das ist auch nur Soft-RAID, nur halt proprietär, damit es in Geräten
anderer Hersteller nicht funktioniert. Das ist natürlich ein Nachteil,
wenn man die Daten sicherer wissen will, denn es gehen ja nicht immer
die Platten kaputt.
Allerdings trifft das auch nur auf den Anwendungsfall zu, wenn man ein
RAID fälschlicherweise als Backup nutzen will. Insofern ist es nicht
überzubewerten.

> Das wird von Ubuntu auch erkannt (mit mdadm), aber
> das Problem bleibt, ich kann auch hier nicht die ganze Platte spiegeln,
> verhalten wie beim normalen Software-RAID.

Ganze Platten kannst du nur mit einem *Hardware*-RAID spiegeln. Wie soll
das BIOS denn sonst davon booten können?

> Gibt es da eine Möglichkeit, sowas ohne einen zusätzlichen
> Hardware-RAID-Controller umzusetzen?

Nein.

Aber vielleicht solltest Du mal die Anforderung überdenken.
Man kann auch ein Soft-RAID durchaus so auslegen, dass jede Platte für
sich alleine funktioniert. Die Boot-Dateien liegen dann einfach
redundant auf beiden Platten.

Und wenn dich das Gehampel mit den redundanten Partitionen pflegen
nervt, packst du den Rest einfach in einen Container, so wie bei
Vollverschlüsselung mit LUKS.


Marcel

Marco Moock

unread,
Aug 13, 2022, 8:25:30 AM8/13/22
to
Am Samstag, 13. August 2022, um 13:20:43 Uhr schrieb Marcel Mueller:

> Aber vielleicht solltest Du mal die Anforderung überdenken.
> Man kann auch ein Soft-RAID durchaus so auslegen, dass jede Platte
> für sich alleine funktioniert. Die Boot-Dateien liegen dann einfach
> redundant auf beiden Platten.

Das habe ich gemacht.
2x Soft-RAID mit mdadm, einmal für /boot, einmal für die LUKS-Partition.
Dann muss man manuell noch GRUB2 auf der anderen Platte installieren.
Ich habe getestet, der kann von beiden Platten booten.

> Und wenn dich das Gehampel mit den redundanten Partitionen pflegen
> nervt, packst du den Rest einfach in einen Container, so wie bei
> Vollverschlüsselung mit LUKS.

Gar nicht notwendig, ging zumindest bei Debian auch so. Und da ich von
LVM keinen nutzen habe (LUKS geht ohne), lasse ich es weg, denn es
bringt mir nur unnötige Komplexität rein.

Marcel Mueller

unread,
Aug 13, 2022, 4:53:33 PM8/13/22
to
Am 13.08.22 um 14:25 schrieb Marco Moock:
> Am Samstag, 13. August 2022, um 13:20:43 Uhr schrieb Marcel Mueller:
>
>> Aber vielleicht solltest Du mal die Anforderung überdenken.
>> Man kann auch ein Soft-RAID durchaus so auslegen, dass jede Platte
>> für sich alleine funktioniert. Die Boot-Dateien liegen dann einfach
>> redundant auf beiden Platten.
>
> Das habe ich gemacht.
> 2x Soft-RAID mit mdadm, einmal für /boot, einmal für die LUKS-Partition.
> Dann muss man manuell noch GRUB2 auf der anderen Platte installieren.
> Ich habe getestet, der kann von beiden Platten booten.

Na dann passt es doch.

>> Und wenn dich das Gehampel mit den redundanten Partitionen pflegen
>> nervt, packst du den Rest einfach in einen Container, so wie bei
>> Vollverschlüsselung mit LUKS.
>
> Gar nicht notwendig, ging zumindest bei Debian auch so. Und da ich von
> LVM keinen nutzen habe (LUKS geht ohne), lasse ich es weg, denn es
> bringt mir nur unnötige Komplexität rein.

LVM mit LUKS ergibt halt dann Sinn, wenn man ohne großes Gehampel
Suspend to Disk haben will. Dann muss man nur den LVM-Container
freischalten und der Rest geht von alleine.

Analog kann es halt nervig sein, wenn man drei, vier Partitionen einzeln
als Spiegel einrichten muss. Das ist mit einem LVM Container schneller
gemacht.
Aber natürlich braucht man das nicht unbedingt.
Ich nutze LVM auch nur auf dem Notebook, aus dem genannten Grund.


Marcel
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