Kay Martinen <
use...@martinen.de>:
>Am 01.08.21 um 20:27 schrieb Helmut Waitzmann:
>> Ich kenne den Browser nicht. Aber vielleicht bietet er ja
>> irgendwo die Möglichkeit, einen Default‐Hinter‐ (und auch
>> ‐Vorder‐) ‐Grund festzulegen? (Beim Firefox kann man das leider
>> nicht mehr in den X11‐Defaults festlegen, sondern muss das in der
>> Datei «chrome/userContent.css» im Firefox‐Profil‐Verzeichnis
>> mittels cascading style sheets tun.)
>
>Ist dir aufgefallen das du IM Firefox und dessen Einstellungen
>(about:preferences) unter Allgemein-Sprache und Erscheinungsbild
>einen Button "Farben" hast in dem du genau diese Hintergrundfarbe
>einstellen kannst?
Ja, das ist mir bekannt, taugt mir aber nicht (s. u.).
>Das schreibe ich von einem Linux mit KDE und aktuellem Firefox
>drauf. Man kann auch die Systemfarben verwenden.
Ich verwende kein KDE, daher interessiert mich das: Wie erfährt der
Firefox von den in KDE eingestellten Systemfarben?
>Ich denke dann ändert sich das mit dem vom Desktop vorgegebenen
>Hintergrund.
Kannst du das durch Ausprobieren bestätigen? Reagiert der Firefox
sofort auf Änderung der Systemfarben oder erst, wenn man ihn beendet
und neu startet?
>Allerdings muß man darunter auch noch die Auswahl von "Nie" auf
>"immer" oder "nur bei hohem Kontrast" ändern damit es wirkt. Sofort
>nach dem Klick auf OK.
Bei meinem Firefox (auf Englisch) steht da «Override the colors
specified by the page with your selections above?». Und als Antwort
kann ich «Always», «Only with High Contrast themes» oder «Never»
auswählen. Sofern die Frage dort den Effekt der Auswahl richtig
wiedergibt, bedeutet das, dass in Stellung «Always» (und je nachdem
auch in Stellung «Only with High Contrast themes») die vom
HTML‐Dokument mitgelieferten Farbangaben ignoriert werden. Andreas
hatte aber nach Default‐Farben gefragt, also nach dem Fall, bei dem
im HTML‐Dokument keine Farbangaben mitgeliefert werden.
Demnach muss ich die Antwort «Never» wählen, wenn ich will, dass
HTML‐Dokumente wie das von Google als Hintergrund Weiß erhalten,
HTML‐Dokumente, die aber selber Farbangaben mitbringen (wie
beispielsweise die farbliche Gestaltung des Periodensystems der
Elemente in
<
https://de.wikipedia.org/wiki/Periodensystem#Siebte_Periode:_87Francium_bis_118Oganesson>),
in den von ihnen angegebenen Farben dargestellt werden.
>css sperenzchen sollten dafür nicht nötig sein. Alles klicki-bunti
>wie bei Windoof. ;-)
Ja, das ist wirklich doof: Wenn ich meinen Linux‐Account an
verschiedenen Bildschirmen (auch gleichzeitig!) betreibe, möchte ich
je nach Bildschirm möglicherweise andere Default‐Farben wählen
(etwa, weil einer nur Grauwerte darstellen kann und ein anderer
Farben). Dann darf ich jedes Mal neu herumklicken.
Mit den X11‐Resources (die Netscape verwendete) ist das nicht
nötig: Die können gleichzeitig für mehrere Bildschirme
unterschiedlich konfiguriert werden. In der Datei, die ich dazu an
«xrdb» verfüttere, steht beispielsweise (u. a.):
#ifdef COLOR
# define MY_TEXT_HIGHLIGHT_BACKGROUND_COLOR rgbi:0.5/0.7/1.0
# define MY_TEXT_HIGHLIGHT_FOREGROUND_COLOR rgbi:0/0/0
#else
! no color display; use shades of grey
# define MY_TEXT_HIGHLIGHT_BACKGROUND_COLOR rgbi:0.8/0.8/0.8
# define MY_TEXT_HIGHLIGHT_FOREGROUND_COLOR rgbi:0/0/0
#endif
Netscape*TopLevelShell*XmText.highlightColor:\
MY_TEXT_HIGHLIGHT_BACKGROUND_COLOR
Netscape*TopLevelShell*XmTextField.highlightColor:\
MY_TEXT_HIGHLIGHT_BACKGROUND_COLOR
Das ist C‐Präprozessor‐Syntax, weil «xrdb» die an es übergebenen
Daten durch den C‐Präprozessor schiebt und dabei je nach den
Fähigkeiten des Bildschirms (u. a.) das Präprozessor‐Symbol «COLOR»
definiert.
Und das ist auch der Grund, weshalb ich auch mit CSS zur Wahl der
Default‐Farben nicht zufrieden bin: Da kenne ich keine Möglichkeit,
dem Browser zu sagen, er solle die Bildschirmfähigkeiten in
Erfahrung bringen und je nachdem verschiedene Farben wählen.
Das nenne ich die Windowisierung der Linux‐Desktops: Alles muss
klickbar sein, und dabei vergessen die Entwickler, dass X11 dazu
ausgelegt ist, in einer und derselben X‐Sitzung Programme Fenster
auf mehreren Bildschirmen, die unterschiedliche Fähigkeiten haben,
was Farben, Punktanzahl und ‐Dichte angeht, öffnen zu lassen.
Das ist wirklich doof.