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Paint komprimiert beim Speichern

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S. Keller

unread,
Dec 5, 2022, 3:19:45 PM12/5/22
to
Hallo,

beim Scannen von Fotos nutze ich gerne das TIF-Format und zwar
unkomprimiert.
Da das Scanprogramm selbst betr. der Rändereinstellung recht undeutlich
ist, würde ich gerne das einfache Paint von MS nutzen um die Ränder
sauber "nachzuschneiden", weil man mal eben auf die Schnelle dort die
Bild-Ränder angreifen und schieben kann, mehr möchte ich auch gar nicht
erstmal bearbeiten.

Sollte ja eigentlich auch in Hinsicht auf den Qualitätsverlust
unkompliziert sein (da ja nunmal das Ursprungsmaterial unkomprimiert
vorliegt), doch Paint speichert dann das Ergebnis zwar wie gewünscht
wieder in TIF ab, doch wird aus den ursprünglichen 300 DPI dann 96 DPI,
aus "unkomprimiert" wird dann LZW (was ich aufgrund der Kompatibilität
nicht möchte) und aus 24 Bittiefe wird durch Paint 32.

Benutzt wird das Paint was in Windows 10 (hier 22H2) mitgeliefert wird
(Programmversion unbekannt).

Einstellung konnte ich nicht finden, läßt sich obige Zwangsänderung beim
Speichern dennoch irgendwie unterbinden?

Grüße
SK

Arno Welzel

unread,
Dec 5, 2022, 4:54:29 PM12/5/22
to
S. Keller, 2022-12-05 21:19:

> beim Scannen von Fotos nutze ich gerne das TIF-Format und zwar
> unkomprimiert.
> Da das Scanprogramm selbst betr. der Rändereinstellung recht undeutlich
> ist, würde ich gerne das einfache Paint von MS nutzen um die Ränder
> sauber "nachzuschneiden", weil man mal eben auf die Schnelle dort die
> Bild-Ränder angreifen und schieben kann, mehr möchte ich auch gar nicht
> erstmal bearbeiten.

Besser:

<https://www.getpaint.net>


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Michael Landenberger

unread,
Dec 6, 2022, 5:27:17 AM12/6/22
to
"S. Keller" schrieb am 05.12.2022 um 21:19:43:

> Sollte ja eigentlich auch in Hinsicht auf den Qualitätsverlust
> unkompliziert sein (da ja nunmal das Ursprungsmaterial unkomprimiert
> vorliegt), doch Paint speichert dann das Ergebnis zwar wie gewünscht wieder
> in TIF ab, doch wird aus den ursprünglichen 300 DPI dann 96 DPI, aus
> "unkomprimiert" wird dann LZW (was ich aufgrund der Kompatibilität nicht
> möchte) und aus 24 Bittiefe wird durch Paint 32.

Grundsätzlich ist Kompression nicht zwingend mit einem Qualitätsverlust
verbunden. So arbeiten speziell die bei TIF und PNG üblicherweise verwendeten
Kompressionsverfahren verlustfrei, d. h. die Original-Bilddaten bleiben
unverändert. Das ist ungefähr so, als würdest du eine unkomprimierte Bitmap in
ein ZIP-Archiv verpacken. Nach dem Auspacken hast du wieder die
Original-Bitmapdatei. Und jedes Grafikprogramm, das wenigstens einigermaßen
taugt, sollte mit LZW-komprimierten TIFs umgehen können.

Die Änderung bei der Bittiefe kann ich hier nicht nachvollziehen. Ich habe mit
Paint ein Bild erstellt und als TIF abgespeichert. In den Dateiinfos der so
entstandenen Datei steht, dass die Bittiefe 24 Bit beträgt. Daher lautet mein
Fazit: die LZW-Kompression ist kein Problem (im Gegenteil: sie spart Platz auf
der Platte) und an der Bittiefe ändert sich nichts. Zumindest für mich
bestünde im hier diskutierten Fall also kein Handlungsbedarf.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Dec 6, 2022, 5:49:34 AM12/6/22
to
"Stefan Ram" schrieb am 06.12.2022 um 11:33:36:

> "Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> writes:

>> "S. Keller" schrieb am 05.12.2022 um 21:19:43:

>>> "unkomprimiert" wird dann LZW (was ich aufgrund der Kompatibilität nicht
>>> möchte) und aus 24 Bittiefe wird durch Paint 32.
>> Grundsätzlich ist Kompression nicht zwingend mit einem Qualitätsverlust

> Es ging Herrn Keller ja nicht um Qualitätsverlust,
> sondern um Kompatibilität.

Mir fällt auf die Schnelle kein einziges Grafikprogramm ein, das ein Problem
mit LZW-komprimierten TIFs hat. Ganz offensichtlich kann sogar das doch sehr
rudimentäre Paint mit LZW-komprimierten TIFs umgehen. Unkomprimierte TIFs zu
komprimieren ist auch das erste, was ich mache, sollte mir mal ein solches in
die Hände fallen. Das passiert vor allem dann, wenn mir irgendwelche TIF-Scans
als Mailanhang zugeschickt werden, denn manche Scanner (bzw. die zugehörige
Software) komprimieren TIFs nicht. Da werden einem dann > 20 Megabyte
zugeschickt, wo es < 500 Kilobyte auch getan hätten. Ohne den geringsten
Qualitätsverlust, versteht sich.

>> Die Änderung bei der Bittiefe kann ich hier nicht
>> nachvollziehen.

> 32 = 4×8
> 24 = 3×8
>
> Das ist eine Änderung, bei der ich zunächst an den
> Unterschied um einen Achtbitkanal denke, was "Alpha"
> (Durchsichtigkeit) sein könnte.

Egal was das für eine Änderung ist: Windows und die meisten meiner
Grafikprogramme zeigen an, dass ein mit MS Paint erstelltes TIF im 3 x 8bit
RGB-Format vorliegt. Die Dateiinfos im Windows Explorer geben sogar explizit
24bit als Farbtiefe an.

Gruß

Michael

Claus Reibenstein

unread,
Dec 6, 2022, 11:42:56 AM12/6/22
to
Michael Landenberger schrieb am 06.12.2022 um 11:27:

> Grundsätzlich ist Kompression nicht zwingend mit einem Qualitätsverlust
> verbunden.

Kompression ist _nie_ mit einem Qualitätsverlust verbunden, im Gegensatz
zur Reduktion. Leider wird im Volksmund fälschlicherweise in beiden
Fällen meist von "Kompression" gesprochen. Zur Unterscheidung heißt es
dann "verlustfreie" bzw. "verlustbehaftete" Kompression, wobei Ersteres
doppelt gemoppelt und Letzteres in sich widersprüchlich ist.

Gruß
Claus

Herbert Kleebauer

unread,
Dec 6, 2022, 7:17:28 PM12/6/22
to
On 06.12.2022 17:42, Claus Reibenstein wrote:

> Kompression ist _nie_ mit einem Qualitätsverlust verbunden, im Gegensatz
> zur Reduktion. Leider wird im Volksmund fälschlicherweise in beiden
> Fällen meist von "Kompression" gesprochen. Zur Unterscheidung heißt es
> dann "verlustfreie" bzw. "verlustbehaftete" Kompression, wobei Ersteres
> doppelt gemoppelt und Letzteres in sich widersprüchlich ist.

Wie kommst du zu der Aussage?

https://en.wikipedia.org/wiki/Data_compression
https://en.wikipedia.org/wiki/Data_reduction



Claus Reibenstein

unread,
Dec 7, 2022, 1:24:06 PM12/7/22
to
Herbert Kleebauer schrieb am 07.12.2022 um 01:17:

> On 06.12.2022 17:42, Claus Reibenstein wrote:
>
>> Kompression ist _nie_ mit einem Qualitätsverlust verbunden, im Gegensatz
>> zur Reduktion. Leider wird im Volksmund fälschlicherweise in beiden
>> Fällen meist von "Kompression" gesprochen. Zur Unterscheidung heißt es
>> dann "verlustfreie" bzw. "verlustbehaftete" Kompression, wobei Ersteres
>> doppelt gemoppelt und Letzteres in sich widersprüchlich ist.
>
> Wie kommst du zu der Aussage?

45 Jahre IT.

> https://en.wikipedia.org/wiki/Data_compression
^^

Mag ja sein, dass das im englischen Sprachgebrauch anders ist als im
deutschen. Leider steht im entsprechenden deutschen Wikipedia derselbe
Unsinn drin.

Nun ist Wikipedia aber bekanntermaßen nicht unbedingt eine verlässliche
Quelle. Volksmund eben ;-)

Gruß
Claus

Herbert Kleebauer

unread,
Dec 7, 2022, 5:26:23 PM12/7/22
to
On 07.12.2022 19:24, Claus Reibenstein wrote:

>>> Kompression ist _nie_ mit einem Qualitätsverlust verbunden, im Gegensatz
>>> zur Reduktion. Leider wird im Volksmund fälschlicherweise in beiden
>>> Fällen meist von "Kompression" gesprochen. Zur Unterscheidung heißt es
>>> dann "verlustfreie" bzw. "verlustbehaftete" Kompression, wobei Ersteres
>>> doppelt gemoppelt und Letzteres in sich widersprüchlich ist.
>>
>> Wie kommst du zu der Aussage?
>
> 45 Jahre IT.
>
>> https://en.wikipedia.org/wiki/Data_compression

> Nun ist Wikipedia aber bekanntermaßen nicht unbedingt eine verlässliche
> Quelle. Volksmund eben ;-)


Ich habe auch Google bemüht und es scheint, dass du mit deiner
Meinung ziemlich alleine dastehst. Eine formale Definition einer
internationalen Organisation gibt es wohl nicht, so dass jeder
darunter verstehen kann was immer er will.

Ich reihe mich da lieber beim "Volksmund" ein: Bei der Datenkomprimierung
wird ein Datensatz durch einen Komprimieralgorithmus in der Weise in
einen kleineren Datensatz überführt, dass durch eine Dekomprimierung
der ursprüngliche Datensatz "weitgehend" wiederhergestellt wird. Bei
einer verlustlosen Komprimierung kann der ursprüngliche Datensatz exakt
zurück gewonnen werden.

Eine Datenkomprimierung ist daher normalerweise auch eine Datenreduktion,
die Datenreduktion geht aber weit darüber hinaus. Wenn ein rgb Bitmap
als jpeg abgespeichert wird, ist das eine Datenkompression (das Originalbild
kann bis auf kleine Komressionsartefakte wieder hergestellt werden).
Wir das Bild dagegen als Graustufenbild abgespeichert, ist das eine
Datenreduktion aber keine Datenkompression (die Farben sind weg und
kommen auch nicht mehr zurück).






Ruediger Lahl

unread,
Dec 8, 2022, 1:23:38 AM12/8/22
to
*Claus Reibenstein* schrieb:

>> https://en.wikipedia.org/wiki/Data_compression
> ^^
> Mag ja sein, dass das im englischen Sprachgebrauch anders ist als im
> deutschen. Leider steht im entsprechenden deutschen Wikipedia derselbe
> Unsinn drin.
>
> Nun ist Wikipedia aber bekanntermaßen nicht unbedingt eine verlässliche
> Quelle. Volksmund eben ;-)

Falsch ist das nicht. In jedem Fall wird das Volumen verkleinert. Ob mit
oder ohne (Daten)Verlust, spielt da zuerst einmal keine Rolle.
--
bis denne

Mike Grantz

unread,
Dec 8, 2022, 4:41:51 AM12/8/22
to
On 07.12.2022 19:24, Claus Reibenstein wrote:

>>> Kompression ist _nie_ mit einem Qualitätsverlust verbunden,
>> Wie kommst du zu der Aussage?
>
> 45 Jahre IT.
>
>> https://en.wikipedia.org/wiki/Data_compression
> ^^
>
> Mag ja sein, dass das im englischen Sprachgebrauch anders ist als im
> deutschen. Leider steht im entsprechenden deutschen Wikipedia derselbe
> Unsinn drin.
>
> Nun ist Wikipedia aber bekanntermaßen nicht unbedingt eine verlässliche
> Quelle. Volksmund eben ;-)

Ich finde es _UNVERANTWORLICH_ von dir, der Koryphäe auf diesem Gebiet,
dass du es zulässt, dass all die Profs. in all den Universitäten dies
falsch lehren. Dass die Industrie sich irrt und vor allem die Entwickler
neuer Kompressionsverfahren sich auf dem Holzweg befinden.

Wann rettest du endlich die Welt und klärst all die Experten auf?
WIESO hast du es nicht schon längst getan?

Die Welt könnte SO viel besser sein. Evtl. hätten wir schon den Weltfrieden.

https://kluedo.ub.uni-kl.de/frontdoor/deliver/index/docId/246/file/no_series_239.pdf

https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/prof/INF/TIN/Folien/DK/script.pdf

https://lehre.idh.uni-koeln.de/lehrveranstaltungen/sosem20/it-grundlagen-schule/digitale-bilder/komprimierungsverfahren-1/

https://www.uni-ulm.de/dk09000/

https://www.uni-luebeck.de/index.php?id=444&L=1

https://new.siemens.com/de/de/unternehmen/innovationen/inventors/datenkompression-fuer-die-industrie.html

https://www.iws.uni-stuttgart.de/ls3/forschung/projekte-ls3/daten-und-modellreduktion-fuer-stochastische-modelle/

etc. etc. etc.

Arno Welzel

unread,
Dec 8, 2022, 6:06:21 PM12/8/22
to
Claus Reibenstein, 2022-12-07 19:24:

> Herbert Kleebauer schrieb am 07.12.2022 um 01:17:
>
>> On 06.12.2022 17:42, Claus Reibenstein wrote:
>>
>>> Kompression ist _nie_ mit einem Qualitätsverlust verbunden, im Gegensatz
>>> zur Reduktion. Leider wird im Volksmund fälschlicherweise in beiden
>>> Fällen meist von "Kompression" gesprochen. Zur Unterscheidung heißt es
>>> dann "verlustfreie" bzw. "verlustbehaftete" Kompression, wobei Ersteres
>>> doppelt gemoppelt und Letzteres in sich widersprüchlich ist.
>>
>> Wie kommst du zu der Aussage?
>
> 45 Jahre IT.

Auch mit 45 Jahren IT kann man sich Begriffe falsch einprägen.

Kompression ist immer entweder verlustfrei oder verlustbehaftet.

Von "Datenreduktion" spricht man generell immer, wenn man Daten
verwirft. Das kann auch im Rahmen einer Deduplizierung passiern, wo dann
auch kein Verlust auftritt, weil man nur nur redundante Daten löscht, um
Platz zu sparen.

>> https://en.wikipedia.org/wiki/Data_compression
> ^^
>
> Mag ja sein, dass das im englischen Sprachgebrauch anders ist als im
> deutschen. Leider steht im entsprechenden deutschen Wikipedia derselbe
> Unsinn drin.
>
> Nun ist Wikipedia aber bekanntermaßen nicht unbedingt eine verlässliche
> Quelle. Volksmund eben ;-)

Deswegen sind da auch Quellen als Belege angegeben:

<https://media.wiley.com/product_data/excerpt/99/04705184/0470518499.pdf>

Und ein deutsche Text dazu:

<https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/prof/INF/TIN/Folien/DK/script.pdf>

Du kannst gerne entsprechende deutschsprachige Quellen ergänzen, die
deine Aussage, dass "Kompression" generell nur verlustfrei ist und eine
verlustbehaftete Verfahren als "Datenreduktion" zu bezeichnen sind,
untermauert. Die Arbeit an der Uni Trier schreibt jedenfalls auch von
"verlustbehafteter Komprimierung" inkl. der verschiedenen Verfahren dazu.

Hans-Peter Diettrich

unread,
Dec 9, 2022, 9:01:51 AM12/9/22
to
On 12/7/22 11:26 PM, Herbert Kleebauer wrote:
> Eine formale Definition einer
> internationalen Organisation gibt es wohl nicht, so dass jeder
> darunter verstehen kann was immer er will.

Mein Informatik-Duden kennt (nur) einen Eintrag
"Kompressionsalgorithmus", der Verfahren mit und ohne Verluste umfaßt.

DoDi
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