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Wie funktioniert eigentlich Internetradio

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Herbert Albrecht

unread,
Jan 28, 2024, 8:10:44 AM1/28/24
to
Hallo,

nachdem ich den WLAN-Zugang meines Internetradios 'With a Little Help
from My Friends' (Posting 'WLAN tut nicht anständig') reparieren konnte,
möchte ich nun auch den Rest der Geschichte besser verstehen. Unabhängig
von internen Kommunikationsschwierigkeiten (also vorher und auch jetzt
noch) habe ich beobachtet:

- verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und

- einige Streams kann man nicht konstant abhören, sie brechen immer
wieder ab, manche werden an der selben Stelle aufgenommen, manche später
(was bei gesprochenem Text zu Verständnisschwierigkeiten führt)

Das erste kann man leicht über den Verstärker ausgleichen, der Effekt,
dass man beim Umschalten auf andere Sender oder Tonquelle die Lautstärke
nachregulieren muss, ist zwar lästig aber unerheblich.

Das zweite ist schon störender. Ich beobachte das häufiger bei SRF 4
Info. Manchmal ist es so stark, dass ich eine eigentlich interessante
Wortsendung abschalte, weil man den Sinn nicht mehr versteht.

Was passiert eigentlich bei Hören von Streams? Die KI (nun unter dem
namen Copilot) findet mehrere Streaminprotokolle
"https://de.wikipedia.org/wiki/Streaming-Protokoll" aber welches
Protokoll VR-Radio verwendet, wusste der Copilot nicht. Hier wird auf
eine FAQ von VR-Radio verwiesen
(https://www.vr-radio.de/Internetradio-PX-8568-919-Faqs.html), in dem
zwar nicht über Protokolle steht aber über Ports ( Folgende Ports werden
für Streaming verwendet und können freigeschaltet werden: UDP Range 6970
- 7170 und 1024 - 5000 TCP 1755, 7070, 7071 und 554. Häufig genügt es,
nur den Port TCP 1755 freizuschalten.)

An den Ports kann es nicht liegen, denn dann wäre ein Empfang gar nicht
möglich. Woran dann?

Herbert

Marco Moock

unread,
Jan 28, 2024, 9:11:30 AM1/28/24
to
Am 28.01.2024 um 14:10:43 Uhr schrieb Herbert Albrecht:

> nachdem ich den WLAN-Zugang meines Internetradios 'With a Little Help
> from My Friends' (Posting 'WLAN tut nicht anständig') reparieren
> konnte, möchte ich nun auch den Rest der Geschichte besser verstehen.
> Unabhängig von internen Kommunikationsschwierigkeiten (also vorher
> und auch jetzt noch) habe ich beobachtet:
>
> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und

Beschreibe das näher.
Das ist digital, ergo entweder ist was hörbar oder nicht und ggf. mit
Unterbrechern.
Die Lautstärke ist davon unabhängig.

> - einige Streams kann man nicht konstant abhören, sie brechen immer
> wieder ab, manche werden an der selben Stelle aufgenommen, manche
> später (was bei gesprochenem Text zu Verständnisschwierigkeiten führt)

Kann an verschiedenen Dingen liegen. Deren Server kann überlastet sein,
deine Verbindung im Heimnetz schrottig...

> Das zweite ist schon störender. Ich beobachte das häufiger bei SRF 4
> Info. Manchmal ist es so stark, dass ich eine eigentlich interessante
> Wortsendung abschalte, weil man den Sinn nicht mehr versteht.

Teste mal den Stream am PC, direkt per Kabel (kein WLAN, kein
Powerline).

> Was passiert eigentlich bei Hören von Streams? Die KI (nun unter dem
> namen Copilot) findet mehrere Streaminprotokolle
> "https://de.wikipedia.org/wiki/Streaming-Protokoll" aber welches
> Protokoll VR-Radio verwendet, wusste der Copilot nicht. Hier wird auf
> eine FAQ von VR-Radio verwiesen
> (https://www.vr-radio.de/Internetradio-PX-8568-919-Faqs.html), in dem
> zwar nicht über Protokolle steht aber über Ports ( Folgende Ports
> werden für Streaming verwendet und können freigeschaltet werden: UDP
> Range 6970
> - 7170 und 1024 - 5000 TCP 1755, 7070, 7071 und 554. Häufig genügt
> es, nur den Port TCP 1755 freizuschalten.)

Dann gibt es da verschiedene Möglichkeiten. Einzige Option das
rauszufinden ist ein Netzwerksniffer.

Axel Berger

unread,
Jan 28, 2024, 12:39:10 PM1/28/24
to
Herbert Albrecht wrote:
> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und

Die Lautstärkeeinstellungen verschiedener Sender sind unterschiedlich.
Ich sehe das an meinen as-is-Mitschnitten.

> - einige Streams kann man nicht konstant abhören, sie brechen immer
> wieder ab, manche werden an der selben Stelle aufgenommen,

Es wird nicht wie über Antenne in alle Richtungen gesendet sondern jeder
Hörer bekommt individuelle, an ihn persönlich adressierte Pakete. Das
wird schnell viel Aufwand und nicht jeder Anbieter hat hinreichend
leistungsfähige Anlagen. Lücken treten aber bei den von mir gehörten
Quellen nicht auf (oder extrem selten) und Aussetzer sind in der
Aufnahme hinterher weg.


--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Kay Martinen

unread,
Jan 28, 2024, 1:50:03 PM1/28/24
to
Am 28.01.24 um 18:39 schrieb Axel Berger:
> Herbert Albrecht wrote:
>> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und
>
> Die Lautstärkeeinstellungen verschiedener Sender sind unterschiedlich.
> Ich sehe das an meinen as-is-Mitschnitten.

Du meinst die senden so eine Art Ziel-lautstärkenwert mit der pro Sender
unterschiedlich sein kann?

Da denke ich an Player mit Bibliothek wie itunes oder Winamp die
durchaus einen Wunsch-Pegel halten könnten. Die Rechnen m.E. dabei
einfach die Lautstärke der anderen Medien runter/rauf um einen Level zu
erhalten.

Einem Internet-Radio (Gerät) das mehr als nur eine Station kann würde
ich das auch zutrauen.

>> - einige Streams kann man nicht konstant abhören, sie brechen immer
>> wieder ab, manche werden an der selben Stelle aufgenommen,
>
> Es wird nicht wie über Antenne in alle Richtungen gesendet sondern jeder
> Hörer bekommt individuelle, an ihn persönlich adressierte Pakete. Das
> wird schnell viel Aufwand und nicht jeder Anbieter hat hinreichend
> leistungsfähige Anlagen. Lücken treten aber bei den von mir gehörten
> Quellen nicht auf (oder extrem selten) und Aussetzer sind in der
> Aufnahme hinterher weg.

Wenn möglich: Multicast! Dann braucht nicht jeder ein duplikat jedes
Datenpakets sondern muß nur der Mcast-gruppe beitreten. Wenn die Carrier
das mit machen...

Bye/
/Kay

--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)

Axel Berger

unread,
Jan 28, 2024, 2:06:14 PM1/28/24
to
Kay Martinen wrote:
> Du meinst die senden so eine Art Ziel-lautstärkenwert mit der pro Sender
> unterschiedlich sein kann?

Das ist nicht FM mit Modulationstiefe sondern digital mit Zahlenwerten.
Manche Sender steuern voll aus, andere bleiben fast vier bit unter den
Maximalwerten. Das sind mehr als 300 % bei der Normalisierung.

> Player mit Bibliothek wie itunes oder Winamp

Hier ging es um die Frage, was Sender ausstahlen, nicht was intelligente
Player beim Abhören möglicherweise on the fly daraus machen können.

> Einem Internet-Radio (Gerät) das mehr als nur eine Station kann würde
> ich das auch zutrauen.

Und woher soll das Radio wissen, daß nicht eine längere Sendung gewollt
auch sehr leise Passagen hat?

> Wenn möglich: Multicast!

Daß es technisch geht hatte ich ja geschrieben. Also dann: Welcher
Radiosender bietet das im Livestream an? Na?

Christian Garbs

unread,
Jan 28, 2024, 5:35:12 PM1/28/24
to
Mahlzeit!

Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:
> Am 28.01.24 um 18:39 schrieb Axel Berger:
>> Herbert Albrecht wrote:
>>> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und
>>
>> Die Lautstärkeeinstellungen verschiedener Sender sind unterschiedlich.
>> Ich sehe das an meinen as-is-Mitschnitten.
>
> Du meinst die senden so eine Art Ziel-lautstärkenwert mit der pro Sender
> unterschiedlich sein kann?
>
> Da denke ich an Player mit Bibliothek wie itunes oder Winamp die
> durchaus einen Wunsch-Pegel halten könnten. Die Rechnen m.E. dabei
> einfach die Lautstärke der anderen Medien runter/rauf um einen Level zu
> erhalten.

Das Stichwort dabei ist "Bibliothek": Wenn Du due Radiosendungen
einzeln runterlädst, kannst Du das anschließend machen.
In einem laufenden Stream wird es aber schwierig, in die Zukunft
vorauszugucken, wie laut der Rest der Sendung noch wird ;-)

Wenn es aber grundsätzlich so ist, dass Sender A immer doppelt so laut
wie Sender B ist, könnte man abhängig von der verwendeten
Abspielsoftware vielleicht was frickeln. Die konkreten Werte pro
Sender muss man dann aber selber pflegen.

Gruß
Christian
--
....Christian.Garbs....................................https://www.cgarbs.de
Planung bedeutet, Zufall durch Irrtum zu ersetzen.

Kay Martinen

unread,
Jan 28, 2024, 6:30:03 PM1/28/24
to
Am 28.01.24 um 23:35 schrieb Christian Garbs:
> Mahlzeit!
>
> Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:
>> Am 28.01.24 um 18:39 schrieb Axel Berger:
>>> Herbert Albrecht wrote:
>>>> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und
>>>
>>> Die Lautstärkeeinstellungen verschiedener Sender sind unterschiedlich.
>>> Ich sehe das an meinen as-is-Mitschnitten.
>>
>> Du meinst die senden so eine Art Ziel-lautstärkenwert mit der pro Sender
>> unterschiedlich sein kann?
>>
>> Da denke ich an Player mit Bibliothek wie itunes oder Winamp die
>> durchaus einen Wunsch-Pegel halten könnten. Die Rechnen m.E. dabei
>> einfach die Lautstärke der anderen Medien runter/rauf um einen Level zu
>> erhalten.
>
> Das Stichwort dabei ist "Bibliothek": Wenn Du due Radiosendungen

> Wenn es aber grundsätzlich so ist, dass Sender A immer doppelt so laut
> wie Sender B ist, könnte man abhängig von der verwendeten

Das meinte ich damit wenn man statt Medien einfach mal streams annimmt.
So wie der Player die Medien "normalisiert" könnte der Player das doch
auch mit Streams machen. Z.b. rechnerisch auf einen Bestimmten db-Wert.

Es reicht ja wenn alle die gleiche Maximale Lautstärke haben.

Gerald E¡scher

unread,
Jan 29, 2024, 4:16:33 AM1/29/24
to
Herbert Albrecht schrieb am 28/1/2024 14:10:

> nachdem ich den WLAN-Zugang meines Internetradios 'With a Little Help
> from My Friends' (Posting 'WLAN tut nicht anständig') reparieren konnte,
> möchte ich nun auch den Rest der Geschichte besser verstehen. Unabhängig
> von internen Kommunikationsschwierigkeiten (also vorher und auch jetzt
> noch) habe ich beobachtet:
>
> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und

Unterschiedlich "stark rein" gibt es nicht bei TCP/IP. Du meinst, die
Streams sind unterschiedlich laut? Das liegt höchstwahrscheinlich daran,
dass die lauten Streams Dynamikkompression betreiben, um auf Kosten der
Klangqualität lauter zu erschienen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War

--
Gerald

Herbert Albrecht

unread,
Jan 30, 2024, 10:16:23 AM1/30/24
to
Am 28.01.2024 um 15:11 schrieb Marco Moock:
> Am 28.01.2024 um 14:10:43 Uhr schrieb Herbert Albrecht:
>
>> nachdem ich den WLAN-Zugang meines Internetradios 'With a Little Help
>> from My Friends' (Posting 'WLAN tut nicht anständig') reparieren
>> konnte, möchte ich nun auch den Rest der Geschichte besser verstehen.
>> Unabhängig von internen Kommunikationsschwierigkeiten (also vorher
>> und auch jetzt noch) habe ich beobachtet:
>>
>> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und
>
> Beschreibe das näher.
> Das ist digital, ergo entweder ist was hörbar oder nicht und ggf. mit
> Unterbrechern.
> Die Lautstärke ist davon unabhängig.

Was Radiostationen angeht habe ich inzwischen einen interessanten Text
gelesen zum 'Loudness war'. Meine Erfahrung ist, dass ich oft die
Lautstärke nachregulieren muss, wenn ich zwischen verschiedenen Sendern
wechsele. Dass öffentlich-rechtliche Sender (z.B. NDR Info, SRF 4 News)
eher in 'natürlicher' Lautstärke senden als private, die ihre Reichweite
(in Bezug auf Hörerzahlen) maximieren wollen.

Bei privaten Videos, die ich gerne über YouTube sehe, vermute ich, dass
der Ersteller die Lautstärke nicht optimal einstellt. Wer professionelle
Technik einsetzt, erzielt auch ein gutes Ergebnis aber wer sein Video
mit dem Handy aufnimmt, der bekommt nur mit viel Glück etwas Brauchbares.
>
>> - einige Streams kann man nicht konstant abhören, sie brechen immer
>> wieder ab, manche werden an der selben Stelle aufgenommen, manche
>> später (was bei gesprochenem Text zu Verständnisschwierigkeiten führt)
>
> Kann an verschiedenen Dingen liegen. Deren Server kann überlastet sein,
> deine Verbindung im Heimnetz schrottig...

Ich habe eben einen Test gemacht mit SRF 4 News. Im Internetradio gab es
gelegentlich kurze Aussetzer, von meinem PC empfangen gab es keine.

Bis jetzt deutet es darauf hin, dass die Ursache im Radio zu finden in
(oder im WLAN, der PC ist per LAN verbunden), aber - warum nur bei
diesem Sender? Bei vielen anderen Sendern habe ich das nicht bemerkt.
>
>> Das zweite ist schon störender. Ich beobachte das häufiger bei SRF 4
>> Info. Manchmal ist es so stark, dass ich eine eigentlich interessante
>> Wortsendung abschalte, weil man den Sinn nicht mehr versteht.
>
> Teste mal den Stream am PC, direkt per Kabel (kein WLAN, kein
> Powerline).

Genau - das habe ich gemacht und das werde ich wiederholen, wenn SRF 4
News im Radio mal wieder durch starke Unterbrechungshäufigkeit dumm
auffällt.
>
>> Was passiert eigentlich bei Hören von Streams? Die KI (nun unter dem
>> namen Copilot) findet mehrere Streaminprotokolle
>> "https://de.wikipedia.org/wiki/Streaming-Protokoll" aber welches
>> Protokoll VR-Radio verwendet, wusste der Copilot nicht. Hier wird auf
>> eine FAQ von VR-Radio verwiesen
>> (https://www.vr-radio.de/Internetradio-PX-8568-919-Faqs.html), in dem
>> zwar nicht über Protokolle steht aber über Ports ( Folgende Ports
>> werden für Streaming verwendet und können freigeschaltet werden: UDP
>> Range 6970
>> - 7170 und 1024 - 5000 TCP 1755, 7070, 7071 und 554. Häufig genügt
>> es, nur den Port TCP 1755 freizuschalten.)
>
> Dann gibt es da verschiedene Möglichkeiten. Einzige Option das
> rauszufinden ist ein Netzwerksniffer.
>
Auf meinem Radio kann ich nichts installieren und auch nicht auf dem
Router (um WLAN zu sniffen). Ich könnte was auf dem PC installieren,
aber da bin ich ja im LAN. Und da möchte ich auch bleiben.

Herbert

Marco Moock

unread,
Jan 30, 2024, 10:18:00 AM1/30/24
to
Am 30.01.2024 16:16 Uhr schrieb Herbert Albrecht:

> Auf meinem Radio kann ich nichts installieren und auch nicht auf dem
> Router (um WLAN zu sniffen).

Ist es ne Fritzbox?
Dann kann man da sniffen.

--
Gruß
Marco

Spam und Werbung bitte an ichschic...@cartoonies.org

Herbert Albrecht

unread,
Jan 30, 2024, 10:21:19 AM1/30/24
to
Am 29.01.2024 um 04:14 schrieb Andreas Kohlbach:
> On Sun, 28 Jan 2024 14:10:43 +0100, Herbert Albrecht wrote:
>>
>> nachdem ich den WLAN-Zugang meines Internetradios 'With a Little Help
>> from My Friends' (Posting 'WLAN tut nicht anständig') reparieren
>> konnte, möchte ich nun auch den Rest der Geschichte besser
>> verstehen. Unabhängig von internen Kommunikationsschwierigkeiten (also
>> vorher und auch jetzt noch) habe ich beobachtet:
>>
>> - verschiedene 'Sender' kommen unterschiedlich stark rein und
>>
>> - einige Streams kann man nicht konstant abhören, sie brechen immer
>> wieder ab, manche werden an der selben Stelle aufgenommen, manche
>> später (was bei gesprochenem Text zu Verständnisschwierigkeiten
>> führt)
>
> Ich bin auch nicht informiert, das "Internet Radio" ist. Außer es sind
> Streams von Radiosendern darunter zu verstehen.
>
> Gerade höre ich hier in Nordamerika hr3.
>
> Einfach <https://dispatcher.rndfnk.com/hr/hr3/live/mp3/high> in den
> Mediaspieler der Wahl eingeben.
>
>> Das erste kann man leicht über den Verstärker ausgleichen, der Effekt,
>> dass man beim Umschalten auf andere Sender oder Tonquelle die
>> Lautstärke nachregulieren muss, ist zwar lästig aber unerheblich.
>
> War das nicht früher bei "echten" Radios nicht auch so, dass der eine
> oder andere Sender scheinbar leiser als ein anderer war?

Bei analogen Medien wundert mich das nicht. Die Signale kommen mal
stärker und mal schwächer und wenn man das mit dem Verstärker
ausgleicht, dass rauschts. Aber digital?

Entweder die Bits kommen oder eben nicht, oder?

Herbert

Kay Martinen

unread,
Jan 30, 2024, 11:00:02 AM1/30/24
to
Am 30.01.24 um 16:17 schrieb Marco Moock:
> Am 30.01.2024 16:16 Uhr schrieb Herbert Albrecht:
>
>> Auf meinem Radio kann ich nichts installieren und auch nicht auf dem
>> Router (um WLAN zu sniffen).
>
> Ist es ne Fritzbox?
> Dann kann man da sniffen.

Ich wußte ja noch gar nicht das die Fritzboxen einen Eingebauten
WLAN-Sniffer/Paketmonitor haben. Bist du dir da sicher?

Andernfalls gäbe es wohl nur den Ansatz auf dem PC ein Forwarding
zwischen LAN und WLAN ein zu richten und dessen WLAN erst als AP auf zu
spannen - an dem sich der WLAN-Client dann anmelden müsste.

Oder stattdessen einen Switch mit Monitoring-Funktion zwischen Router
und speziellem AP setzen.

Beides nicht eben ONU-Freundlich.

Marco Moock

unread,
Jan 30, 2024, 11:31:09 AM1/30/24
to
Am 30.01.2024 16:58 Uhr schrieb Kay Martinen:

> Am 30.01.24 um 16:17 schrieb Marco Moock:
> > Am 30.01.2024 16:16 Uhr schrieb Herbert Albrecht:
> >
> >> Auf meinem Radio kann ich nichts installieren und auch nicht auf
> >> dem Router (um WLAN zu sniffen).
> >
> > Ist es ne Fritzbox?
> > Dann kann man da sniffen.
>
> Ich wußte ja noch gar nicht das die Fritzboxen einen Eingebauten
> WLAN-Sniffer/Paketmonitor haben. Bist du dir da sicher?

ja.
Steht sogar in der ComputerBILD:
https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tipps-DSL-WLAN-Fritzbox-Datenverkehr-mitschneiden-31513757.html

Ich habe das schon öfter genutzt.

Marco Moock

unread,
Jan 30, 2024, 11:34:09 AM1/30/24
to
Am 28.01.2024 22:14 Uhr schrieb Andreas Kohlbach:

> War das nicht früher bei "echten" Radios nicht auch so, dass der eine
> oder andere Sender scheinbar leiser als ein anderer war?

Bei analogen Signalen ist das normal, weil die mit unterschiedlichen
Feldstärken bei dir im Empfänger ankommen und die auch unterschiedlich
stark moduliert sein können.

Digital hast du entweder ein Signal, was man dekodieren kann oder nicht.
Bei Letzterem ist entweder nur Stille oder du hast Aussetzer, weil nur
ein Tel dekodiert werden kann.

Bei digital empfangenen Signalen (z.B. DRM bei Kurzwelle) kann man das
beim Fading wunderbar beobachten. Getestet habe ich das mal mit Radio
France im 75m-Band (musste bei short-wave.info nach dem Programmplan
gucken) mit einem KiwiSDR.

Wird der Kram übers Netzwerk übertragen gibt es das nicht mehr, da gibt
es dann ggf. Paketverlust wegen überlasteter Netze oder schlechtem
WLAN.

Axel Berger

unread,
Jan 30, 2024, 1:09:44 PM1/30/24
to
Herbert Albrecht wrote:
> Dass öffentlich-rechtliche Sender (z.B. NDR Info, SRF 4 News)
> eher in 'natürlicher' Lautstärke senden als private, die ihre Reichweite
> (in Bezug auf Hörerzahlen) maximieren wollen.

Es ist schlimmer. Wenn ich nachts um drei höre muß ich die Lautstärke
der Sprachprogramme trotzdem auf eine Mindestlautstärke stellen, um
etwas verstehen zu können. "Jingles", Gedudel und Werbung (BBC für
Auslandshörer) brüllen dann plötzlich doppelt so laut. Unser Haus ist
recht gut schallisoliert aber sollte ein Nachbar schlaflos im Bett
liegen ist er in genau dem Zustand beonders hellhörig und empfindlich
und tut mir leid. Mich selbst stört der Radau natürlich auch, in der
Straßebahn muß ich zum Gehörschutz jedes Mal den Kopfhörer
herunterstellen.

Thomas Einzel

unread,
Jan 30, 2024, 4:36:13 PM1/30/24
to
Am 30.01.2024 um 16:58 schrieb Kay Martinen:
> Am 30.01.24 um 16:17 schrieb Marco Moock:
>> Am 30.01.2024 16:16 Uhr schrieb Herbert Albrecht:
>>
>>> Auf meinem Radio kann ich nichts installieren und auch nicht auf dem
>>> Router (um WLAN zu sniffen).
>>
>> Ist es ne Fritzbox?
>> Dann kann man da sniffen.
>
> Ich wußte ja noch gar nicht das die Fritzboxen einen Eingebauten
> WLAN-Sniffer/Paketmonitor haben. Bist du dir da sicher?

Im eigenen Netz mit einer Fritzbox: http://fritz.box/html/capture.html

--
Thomas

Andreas Kohlbach

unread,
Jan 30, 2024, 9:10:14 PM1/30/24
to
Der Stream kann unterbrochen werden.

Btw., gerade mal die Stream URL von SRF1 besorgt, und von der Lautstärke
her gegen HR3 verglichen. SRF scheint etwas leiser.

Ich benutze hier aber einen Player ohne GUI. Der kennt Parameter, etwas
mit vorgegebener Lautstärke zu starten. Ich trage die je als "alias" in
die ~/.bash_config ein. So könnte ich bei leisen Sendern dort die
Lautstärke anheben.

Falls Du nicht weiß was ich meine, öffne mal Deine ~/.bash_config (oder
wenn nicht vorhanden, könnte eine ~/.bashrc existieren), und trage irgendwo

alias srf1="cvlc --gain=2 http://stream.srg-ssr.ch/drs1/mp3_128.m3u"

ein, falls VLC installiert ist. Dann ausloggen und wieder einloggen (oder
neu booten). Dann in einem Terminal

srf1 [ENTER]

eingeben.

Zum Abbrechen STRG-c.

cvlc startet keine GUI (nichts zum Klicken da). Willst Du eine, nehme
"vlc" statt "cvlc".

Statt "2" bei "gain=" auch mal etwas Höheres wählen. Ich würde es aber
bei maximal "8" belassen.

Ich nehme als Player statt cvlc allerdings mpv. Der hat erst keine GUI.
--
Andreas

Herbert Albrecht

unread,
Jan 31, 2024, 4:50:07 AM1/31/24
to
Am 30.01.2024 um 16:17 schrieb Marco Moock:
> Am 30.01.2024 16:16 Uhr schrieb Herbert Albrecht:
>
>> Auf meinem Radio kann ich nichts installieren und auch nicht auf dem
>> Router (um WLAN zu sniffen).
>
> Ist es ne Fritzbox?
> Dann kann man da sniffen.
>
Nein, es ist keine Bitzfrox :-(

Als Telekom-Kunde habe ich einen Speedport W724V Typ A. In der
Bedienungsanleitung steht nichts darüber, wie man die WLAN-Daten
mitprotokollieren könnte. Ich habe aber nur das Manual für Kunden, wenn
jemand das interne Manual für Techniker kennt - da könnte was drin sein.
Schließlich muß der Fachmann ja was tun können, wenn beim Kunden das
WLAN ins Stolpern gerät.

Dann hat das Gerät noch einen USB-Eingang. Vielleicht kann man den zum
sniffen missbrauchen.

Herbert

Michael Landenberger

unread,
Feb 5, 2024, 2:45:52 PM2/5/24
to
"Herbert Albrecht" schrieb am 30.01.2024 um 16:21:19:

> Bei analogen Medien wundert mich das nicht. Die Signale kommen mal stärker
> und mal schwächer und wenn man das mit dem Verstärker ausgleicht, dass
> rauschts. Aber digital?

Auch digital kann man die Lautstärke variieren. Es gibt (digitale) Quellen,
die nutzen durchgehend die maximale verzerrungsfrei mögliche Lautstärke des
verwendeten Formats, es gibt andere, die bleiben bewusst ein paar dB unter der
maximalen Aussteuerung. Letzteres ist vor allem dann vorteilhaft, wenn man
Lautstärkespitzen nicht vorhersehen kann (z. B. bei Live-Übertragungen), diese
aber auch nicht mit Kompressoren oder Limitern einfach kappen möchte. Also
lässt man halt eine Reserve (Headroom), damit Lautstärkespitzen auch ohne
Limiter nicht verzerren. Übertragungen mit Headroom sind halt leiser als
solche, wo durchgehend der volle Dynamikbereich ausgenutzt wird und Spitzen
per Limiter zurückgeregelt werden.

Gruß

Michael

Axel Berger

unread,
Feb 5, 2024, 3:46:19 PM2/5/24
to
Michael Landenberger wrote:
> Auch digital kann man die Lautstärke variieren.

Natürlich. Der Punkt hier war, analog kann sie sich auf dem Signalweg
ändern.

Marco Moock

unread,
Feb 6, 2024, 3:02:46 AM2/6/24
to
Am 06.02.2024 07:56 Uhr schrieb Markus Ermert:

> Wieso sollten digitale Sender weniger unterschiedlich laut senden als
> analoge? Die Entscheidung wird doch nicht auf dem Signalweg getroffen,
> sondern auf Senderseite. Deutschlandfunk sendet nun mal leiser als die
> Hitwelle nöffendröffzig, ob nun per UKW oder Netzradio.

Bei digitalen Quellen ist nur die Lautstärke im Stream relevant, eine
Signalstärke hat auf die Lautstärke keinen Einfluss.
Bei analogen Übertragungen ist das anders, da hat die Signalstärke
zusätzlich Einfluss auf die Lautstärke.

Marc Haber

unread,
Feb 6, 2024, 4:18:26 AM2/6/24
to
Marco Moock <mm+s...@dorfdsl.de> wrote:
>Bei analogen Übertragungen ist das anders, da hat die Signalstärke
>zusätzlich Einfluss auf die Lautstärke.

Nicht bei Frequenzmodulation, und das ist die Modulationsart die für
das heutige auf breiter Basis gehörte Analogradio verwendet wird.

Grüße
Marc
--
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Marco Moock

unread,
Feb 6, 2024, 4:31:11 AM2/6/24
to
Am 06.02.2024 10:18 Uhr schrieb Marc Haber:

> Marco Moock <mm+s...@dorfdsl.de> wrote:
> >Bei analogen Übertragungen ist das anders, da hat die Signalstärke
> >zusätzlich Einfluss auf die Lautstärke.
>
> Nicht bei Frequenzmodulation, und das ist die Modulationsart die für
> das heutige auf breiter Basis gehörte Analogradio verwendet wird.

Was passiert denn da, wenn der Sender schwächer wird?

Bei AM hat das ganz klar Auswirkungen auf die Lautstärke, bei FM habe
ich aber auch den Eindruck, dass die Lautstärke nachlässt, wenn das
Signal schwächer wird. Müsste ich jetzt aber nochmal explizit testen.

Hergen Lehmann

unread,
Feb 6, 2024, 5:30:03 AM2/6/24
to
Am 06.02.24 um 10:31 schrieb Marco Moock:

> Am 06.02.2024 10:18 Uhr schrieb Marc Haber:
>
>> Marco Moock <mm+s...@dorfdsl.de> wrote:
>>> Bei analogen Übertragungen ist das anders, da hat die Signalstärke
>>> zusätzlich Einfluss auf die Lautstärke.
>>
>> Nicht bei Frequenzmodulation, und das ist die Modulationsart die für
>> das heutige auf breiter Basis gehörte Analogradio verwendet wird.
>
> Was passiert denn da, wenn der Sender schwächer wird?

Der Signal-Rauschabstand verschlechtert sich.

Das kann subjektiv als geringere Lautstärke wahrgenommen werden,
tatsächlich ändert sich diese aber nicht. Nur das Rauschen wird stärker.

Gerald E¡scher

unread,
Feb 6, 2024, 9:18:46 AM2/6/24
to
Markus Ermert schrieb am 6/2/2024 08:56:

> Wieso sollten digitale Sender weniger unterschiedlich laut senden als
> analoge? Die Entscheidung wird doch nicht auf dem Signalweg getroffen,
> sondern auf Senderseite. Deutschlandfunk sendet nun mal leiser als die
> Hitwelle nöffendröffzig, ob nun per UKW oder Netzradio.
>
>> Entweder die Bits kommen oder eben nicht, oder?
>
> Ja, aber sie können unterschiedliche Lautstärkeinformationen enthalten.

Glaube ich nicht, dass das der Grund ist. Die Deppen-Hit-Sender
verwenden bis zum Exzess Dynamikkompression, um subjektiv lauter zu
erscheinen, was mehr Leute dazu verleitet, diesen Sender zu hören,
wodurch die mehr Werbung verkaufen können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War

--
Gerald

Herbert Albrecht

unread,
Feb 8, 2024, 5:38:10 AM2/8/24
to
Am 06.02.2024 um 15:18 schrieb Gerald E¡scher:
> Markus Ermert schrieb am 6/2/2024 08:56:
>
>> Wieso sollten digitale Sender weniger unterschiedlich laut senden als
>> analoge? Die Entscheidung wird doch nicht auf dem Signalweg getroffen,
>> sondern auf Senderseite. Deutschlandfunk sendet nun mal leiser als die
>> Hitwelle nöffendröffzig, ob nun per UKW oder Netzradio.
>>
>>> Entweder die Bits kommen oder eben nicht, oder?
>>
>> Ja, aber sie können unterschiedliche Lautstärkeinformationen enthalten.
>
> Glaube ich nicht, dass das der Grund ist. Die Deppen-Hit-Sender
> verwenden bis zum Exzess Dynamikkompression, um subjektiv lauter zu
> erscheinen, was mehr Leute dazu verleitet, diesen Sender zu hören,

Tun sie das? Seit ich Internetradio höre, weiss ich, dass
unterschiedliche Sender verschieden laut klingen, aber ich wähle nicht
den aus, der lauter ist. Das kann man doch ganz einfach am Verstärker
nachregulieren. Erst jetzt kam ich auf den Gedanken, mal nachzufragen,
warum das so ist. Danke für die Info.

> wodurch die mehr Werbung verkaufen können.

Dazu muss es gründliche Untersuchungen geben, denn es geht um viel Geld
und das wirft keiner aufgrund einer reinen Vermutung aus dem Fenster.
Eines nervt mich und veranlasst mich, schnell umzuschalten: Wenn
Einspielungen (Jingles, Werbung, Nachrichten etc.) deutlich lauter sind
als das Normalprogramm.

> https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War
>
Zitat:"Werbespots sind in Deutschland etwa seit Anfang der 1980er Jahre
verstärkt vom Loudness War betroffen. Spots werden im Allgemeinen immer
stärker komprimiert, um den einzelnen Spot lauter als andere Spots und
die Werbespots insgesamt lauter als das übrige Programm erklingen zu
lassen. Der Spot soll die Rundfunk- und Fernsehteilnehmer mit der
Werbebotschaft überrumpeln. Die beim ZDF noch 1984 angewendeten
Aussteuerungsrichtlinien sahen beispielsweise vor, Werbeblöcke 9 dB
geringer als Sprachsendungen auszusteuern. Zehn Jahre später war es bei
vielen Privatsendern bereits üblich, die Werbung 9 dB stärker als die
Programmbeiträge auszusteuern. Dabei liegen nahezu sämtliche Werbespots
bereits wesentlich höher komprimiert vor als Programmbeiträge. Im
Hörfunk lief parallel dazu eine sehr ähnliche Entwicklung."

Jetzt weiss ich, warum ich sowas meide.

Obwohl - ich finde nicht, dass Dynamikkompression grundsätzlich schlecht
ist. Klar, im Konzertsaal möchte man die Musik so hören, wie sie vom
Komponisten vorgesehen ist, aber dort sitzen wir selten. Oft hören wir
was nur nebenbei, zu Hause beim Aufräumen, im Büro, in der Werkstatt, im
Auto, in der Kneipe etc. und dann ist es besser, der Melodie auch an
leisen Stellen folgen zu können.

Bei Wortsendung nervt eine zu schwache Kompression eher: Wenn man
Sprecher A kaum versteht und Sprecher B rumtrötet.

Herbert

Michael Landenberger

unread,
Feb 9, 2024, 10:07:35 AM2/9/24
to
"Axel Berger" schrieb am 05.02.2024 um 21:46:14:

> Michael Landenberger wrote:

>> Auch digital kann man die Lautstärke variieren.

> Natürlich. Der Punkt hier war, analog kann sie sich auf dem Signalweg
> ändern.

Die Frage des OP bezog sich auf eine digitale Übertragung. Da hat der
Signalweg keinen Einfluss auf die Lautstärke.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Feb 9, 2024, 10:14:11 AM2/9/24
to
"Gerald E¡scher" schrieb am 06.02.2024 um 15:18:43:

> Markus Ermert schrieb am 6/2/2024 08:56:

>>> Entweder die Bits kommen oder eben nicht, oder?

>> Ja, aber sie können unterschiedliche Lautstärkeinformationen enthalten.

> Glaube ich nicht, dass das der Grund ist.

Doch. Wenn du ein und dasselbe Signal mit 0 dB digitalisierst und dann nochmal
mit -6 dB, wird ein aus ersterem erzeugter Stream eine andere Bitfolge
enthalten als ein Stream, der mit dem leiseren Signal gefüttert wird.

D. h. die in den Bits enthaltene Information bestimmt empfängerseitig die
Lautstärke.

Gruß

Michael

Gerald E¡scher

unread,
Feb 10, 2024, 5:10:36 AM2/10/24
to
Herbert Albrecht schrieb am 8/2/2024 11:38:

> Am 06.02.2024 um 15:18 schrieb Gerald E¡scher:
>> Markus Ermert schrieb am 6/2/2024 08:56:
>>
>>> Wieso sollten digitale Sender weniger unterschiedlich laut senden als
>>> analoge? Die Entscheidung wird doch nicht auf dem Signalweg getroffen,
>>> sondern auf Senderseite. Deutschlandfunk sendet nun mal leiser als die
>>> Hitwelle nöffendröffzig, ob nun per UKW oder Netzradio.
>>>
>>>> Entweder die Bits kommen oder eben nicht, oder?
>>>
>>> Ja, aber sie können unterschiedliche Lautstärkeinformationen enthalten.
>>
>> Glaube ich nicht, dass das der Grund ist. Die Deppen-Hit-Sender
>> verwenden bis zum Exzess Dynamikkompression, um subjektiv lauter zu
>> erscheinen, was mehr Leute dazu verleitet, diesen Sender zu hören,
>
> Tun sie das?

Anscheinend ja, sonst würden sich die Deppen-Hit-Sender die
Kompressoren sparen, kosten schließlich auch Geld.

> Seit ich Internetradio höre, weiss ich, dass
> unterschiedliche Sender verschieden laut klingen, aber ich wähle nicht
> den aus, der lauter ist.

Internetradiosender werden vielfach auch über Rundfunk übertragen und da
suggeriert lauter einen besseren Empfang.

> Das kann man doch ganz einfach am Verstärker
> nachregulieren.

Eh, aber so tickt die Mehrheit der Radiohörer nicht.

> Obwohl - ich finde nicht, dass Dynamikkompression grundsätzlich schlecht
> ist.

Das nicht. Orchesteraufnahmen müssen sogar beim Mastering für
Schallplatte in der Dynamik komprimiert werden, sonst gehen die leisen
Passagen im Rauschen unter. Als Anfang der 80er die CD heraus kam,
wurde gerade deren höhere Dynamik beworben inklusive so Blödsinn, dass
man deswegen nun neue Lautsprecher benötigt.
Als Treppenwitz der Geschichte wurden dann 20 Jahre später
Neuveröffentlichungen älterer Aufnahmen in der Dynamik komprimiert,
vermarktet als "Digitally Remastered" :-( Solche CDs vermeide ich wie
die Pest und versuche, die Erstveröffentlichung oder die Schallplatte
zu kriegen.

> Klar, im Konzertsaal möchte man die Musik so hören, wie sie vom
> Komponisten vorgesehen ist, aber dort sitzen wir selten. Oft hören wir
> was nur nebenbei, zu Hause beim Aufräumen, im Büro, in der Werkstatt, im
> Auto, in der Kneipe etc. und dann ist es besser, der Melodie auch an
> leisen Stellen folgen zu können.

Und in der U-Bahn, beim Joggen, usw. Die Kompression sollen aber bitte
die Endgeräte erledigen und nicht der Radiosender und schon gar nicht
der Toningenieur beim Mastering. Letzeres empfinde ich als
Vergewaltigung der Kunst aus rein kommerziellen Gründen.
Abschreckendes Beispiel: Dynamik und Räumlichkeit des Bert Kaempfert
Orchesters (Big Band Sound muss man mögen, man kann sich aber daran
gewöhnen ;-) haut einem auf Schallplatte aus den Socken, die
Veröffentlichungen auf CD kann man hingegen vergessen.

--
Gerald

Joerg Walther

unread,
Feb 10, 2024, 7:43:29 AM2/10/24
to
Gerald E¡scher wrote:

>Als Treppenwitz der Geschichte wurden dann 20 Jahre später
>Neuveröffentlichungen älterer Aufnahmen in der Dynamik komprimiert,
>vermarktet als "Digitally Remastered" :-( Solche CDs vermeide ich wie
>die Pest und versuche, die Erstveröffentlichung oder die Schallplatte
>zu kriegen.

Wobei viele zum ersten Mal auf CD veröffentlichte Aufnahmen eine
gruselige Klanqualität hatten und manchmal auch furchtbar rauschten.
Offenbar wurden da wirklich alte Bänder 1:1 auf CD überspielt, ohne
wenigstens ein Minimum an Nacharbeit. Das waren Klassik- aber auch
Jazz-Aufnahmen. Ein Bekannter von mir hatte damals eine ordentliche
CD-Sammlung zusammengekauft, ohne probezuhören, und danach alle CDs
wieder verkauft und nochmal die Platten gekauft. Er konnte das, er war
damals Chef-Aushilfe in einem Plattenladen. :) Einige dieser CDs hat er
mir mal vorgespielt, es hörte sich tw. wirklich wie ein zu ferner
UKW-Sender an.
Mit den digitally remastered versions, die Rudy van Gelder seit den
90ern von seinen Aufnahmen aus den 50ern und 60ern gemacht hat, bin ich
übrigens sehr zufrieden, die klingen deutlich besser als die ersten
CD-Versionen, an denen er nicht beteiligt war.
Und um ein wenig Komprimieren kommt man quasi bei keiner Aufnahme herum,
da kein Aufnahmemedium, ob CD oder Schallplatte oder Tonband, etc. den
vollen Dynamikumfang eines Orchesters oder einer Jazz- oder Rockband
vollständig wiedergeben kann. Besonders im Pop-Sektor wird dann halt
aber so stark komprimiert, dass die Wellenform einer Aufnahme quasi
immer Vollausschlag hat. Das mag für's Autoradio oder die U-Bahn ok
sein, weil man dann trotz der üblichen Fahrgeräusche noch "alles" hört,
für alle anderen Anwendungszwecke ist das aber natürlich
kontraproduktiv.

-jw-

--

And now for something completely different...

Gerald E¡scher

unread,
Feb 10, 2024, 9:58:44 AM2/10/24
to
Joerg Walther schrieb am 10/2/2024 13:43:

> Gerald E¡scher wrote:
>
>>Als Treppenwitz der Geschichte wurden dann 20 Jahre später
>>Neuveröffentlichungen älterer Aufnahmen in der Dynamik komprimiert,
>>vermarktet als "Digitally Remastered" :-( Solche CDs vermeide ich wie
>>die Pest und versuche, die Erstveröffentlichung oder die Schallplatte
>>zu kriegen.
>
> Wobei viele zum ersten Mal auf CD veröffentlichte Aufnahmen eine
> gruselige Klanqualität hatten und manchmal auch furchtbar rauschten.
> Offenbar wurden da wirklich alte Bänder 1:1 auf CD überspielt, ohne
> wenigstens ein Minimum an Nacharbeit.

In Fällen, wo keine Bänder mehr vorhanden waren, sollen sogar
Schallplatten auf CD überspielt worden sein.

> Mit den digitally remastered versions, die Rudy van Gelder seit den
> 90ern von seinen Aufnahmen aus den 50ern und 60ern gemacht hat, bin ich
> übrigens sehr zufrieden, die klingen deutlich besser als die ersten
> CD-Versionen, an denen er nicht beteiligt war.

Gab selbstverständlich Ausnahmen. Auch bei Pink Floyd und Yello gehe
ich davon aus, dass bei den CD-Veröffentlichungen nichts kaputt
gemastert wurde. Ein Negativ-Bespiel sind hingegen Dire Straits.

> Und um ein wenig Komprimieren kommt man quasi bei keiner Aufnahme herum,
> da kein Aufnahmemedium, ob CD oder Schallplatte oder Tonband, etc.

Die 96 dB Dynamikumfang der 16 bit einer CD sollten für ein Orchester
ausreichen. Seit man mit 24 bit aufnimmt, hat man zudem genug
Aussteuerreserve, dass man die 16 bit voll ausnutzen kann.

> Besonders im Pop-Sektor wird dann halt
> aber so stark komprimiert, dass die Wellenform einer Aufnahme quasi
> immer Vollausschlag hat. Das mag für's Autoradio oder die U-Bahn ok
> sein, weil man dann trotz der üblichen Fahrgeräusche noch "alles" hört,

Wie schon erwähnt, sollte da mMn die Dynamikkompression Sache des
Wiedergabegerätes sein. Irgendein blöder Marketingterm wird sich dafür
schon finden lassen.

> für alle anderen Anwendungszwecke ist das aber natürlich
> kontraproduktiv.

Insbesonders für die HiFi-Anlage im Wohnzimmer. Vielleicht verweigere
ich deswegen Ed Sheeran, Taylor Swift & Co. ;-)

--
Gerald

Joerg Walther

unread,
Feb 10, 2024, 11:31:51 AM2/10/24
to
Gerald E¡scher wrote:

>> Und um ein wenig Komprimieren kommt man quasi bei keiner Aufnahme herum,
>> da kein Aufnahmemedium, ob CD oder Schallplatte oder Tonband, etc.
>
>Die 96 dB Dynamikumfang der 16 bit einer CD sollten für ein Orchester
>ausreichen.

Ich habe eine Zeit lang mit einem Soundman OKM Konzerte auf
Festplattenrecorder aufgenommen. Für ein Sinfonieorchester hat das
tatsächlich gereicht, für etwas lautere Jazzkonzerte (Esbjörn Svensson)
leider nicht.

Axel Berger

unread,
Feb 11, 2024, 5:38:41 PM2/11/24
to
Gerald E¡scher wrote:
> In Fällen, wo keine Bänder mehr vorhanden waren, sollen sogar
> Schallplatten auf CD überspielt worden sein.

Mit sehr gut erhaltenen, gründlich gereinigten Platten und einen
hochwertigen Spieler kann das für den Normalkunden mit Consumergeräten
ein echter Mehrwert sein.

Gerald E¡scher

unread,
Feb 22, 2024, 9:09:10 AM2/22/24
to
Markus Ermert schrieb am 22/2/2024 10:07:

> Gerald E¡scher <Spa...@fahr-zur-Hoelle.org> wrote:
>
>>. Auch bei Pink Floyd und Yello gehe
>> ich davon aus, dass bei den CD-Veröffentlichungen nichts kaputt
>> gemastert wurde. Ein Negativ-Bespiel sind hingegen Dire Straits.
>
> Gelten die nicht im Gegenteil als Referenz für CD-Qualität?

Mag bei den Erstveröffentlichungen so gewesen sein. Spätere
Veröffentlichungen wurden jedenfalls dynamikkomprimiert.

--
Gerald
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