Am 06.02.2024 um 15:18 schrieb Gerald E¡scher:
> Markus Ermert schrieb am 6/2/2024 08:56:
>
>> Wieso sollten digitale Sender weniger unterschiedlich laut senden als
>> analoge? Die Entscheidung wird doch nicht auf dem Signalweg getroffen,
>> sondern auf Senderseite. Deutschlandfunk sendet nun mal leiser als die
>> Hitwelle nöffendröffzig, ob nun per UKW oder Netzradio.
>>
>>> Entweder die Bits kommen oder eben nicht, oder?
>>
>> Ja, aber sie können unterschiedliche Lautstärkeinformationen enthalten.
>
> Glaube ich nicht, dass das der Grund ist. Die Deppen-Hit-Sender
> verwenden bis zum Exzess Dynamikkompression, um subjektiv lauter zu
> erscheinen, was mehr Leute dazu verleitet, diesen Sender zu hören,
Tun sie das? Seit ich Internetradio höre, weiss ich, dass
unterschiedliche Sender verschieden laut klingen, aber ich wähle nicht
den aus, der lauter ist. Das kann man doch ganz einfach am Verstärker
nachregulieren. Erst jetzt kam ich auf den Gedanken, mal nachzufragen,
warum das so ist. Danke für die Info.
> wodurch die mehr Werbung verkaufen können.
Dazu muss es gründliche Untersuchungen geben, denn es geht um viel Geld
und das wirft keiner aufgrund einer reinen Vermutung aus dem Fenster.
Eines nervt mich und veranlasst mich, schnell umzuschalten: Wenn
Einspielungen (Jingles, Werbung, Nachrichten etc.) deutlich lauter sind
als das Normalprogramm.
>
https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War
>
Zitat:"Werbespots sind in Deutschland etwa seit Anfang der 1980er Jahre
verstärkt vom Loudness War betroffen. Spots werden im Allgemeinen immer
stärker komprimiert, um den einzelnen Spot lauter als andere Spots und
die Werbespots insgesamt lauter als das übrige Programm erklingen zu
lassen. Der Spot soll die Rundfunk- und Fernsehteilnehmer mit der
Werbebotschaft überrumpeln. Die beim ZDF noch 1984 angewendeten
Aussteuerungsrichtlinien sahen beispielsweise vor, Werbeblöcke 9 dB
geringer als Sprachsendungen auszusteuern. Zehn Jahre später war es bei
vielen Privatsendern bereits üblich, die Werbung 9 dB stärker als die
Programmbeiträge auszusteuern. Dabei liegen nahezu sämtliche Werbespots
bereits wesentlich höher komprimiert vor als Programmbeiträge. Im
Hörfunk lief parallel dazu eine sehr ähnliche Entwicklung."
Jetzt weiss ich, warum ich sowas meide.
Obwohl - ich finde nicht, dass Dynamikkompression grundsätzlich schlecht
ist. Klar, im Konzertsaal möchte man die Musik so hören, wie sie vom
Komponisten vorgesehen ist, aber dort sitzen wir selten. Oft hören wir
was nur nebenbei, zu Hause beim Aufräumen, im Büro, in der Werkstatt, im
Auto, in der Kneipe etc. und dann ist es besser, der Melodie auch an
leisen Stellen folgen zu können.
Bei Wortsendung nervt eine zu schwache Kompression eher: Wenn man
Sprecher A kaum versteht und Sprecher B rumtrötet.
Herbert