Am 12.08.22 um 15:52 schrieb Arno Welzel:
> Ja, wenn man Pech hat.
>
>> Was passiert da genau?
>
> Die Erzeugung der Hochspannung hängt auch von der Auflösung ab. Je
> höhere die Auflösung ist, desto höher muss diese Spannung sein, damit
> der Elektronenstrahl noch hell genug für die einzelnen Pixel ist.
Unsinn. Der maximale Strahlstrom ist eine Konstante der verbauten
Bildröhre und liegt üblicherweise in der Größenordnung 1mA.
Die Hochspannung ist konstant und stabilisiert. Das gibt bei den
üblichen 25kV Beschleunigungsspannung eine Strahlleistung von 25W. Diese
wird zum Großteil an der Bildschirmfront in Wärme umgewandelt. Ein Teil
davon schafft es aber natürlich auch zu Licht.
Die Auflösung ist dabei völlig irrelevant. Eine konstante Leistung
erzeugt eine konstante Lichtmenge, egal, wo der Elektronenstrahl gerade
hin leuchtet.
> Oberhalb einer gewissen Grenze geht der Hochspannungstrafo kaputt, wenn
> der Monitor das Signal nicht überwacht.
Üblicherweise zerlegt es eher den HOT.
Die Hochspannungserzeugung ist tatsächlich oft (aber nicht immer) mit
der Horizontalablenkung verkoppelt. Aber das Problem ist eher nicht die
Hochspannungserzeugung, sondern die Ablenkung selbst.
Die Horizontalfrequenz hängt von der _vertikalen_ Auflösung und der
Bildwiederholrate (Vertikalfrequenz) ab.
fh = fv * yres * 1,3 (ungefähr)
Die horizontale Auflösung ist CRT-Monitoren gänzlich egal. Das geht es
nur darum, ob man noch etwas erkennen kann.
Bei steigender Horizontalablenkfrequenz gibt es jetzt mehrere Probleme:
1. Der Elektronenstrahl braucht aufgrund der stabilen Hochspannung immer
etwa genauso lange um vom rechten Rand wieder zum linken Rand
zurückzukehren. Das ist einfach die Zeit, die man mit den typisch 1,2kV
(vor dem Spannungsvervielfacher) braucht, um die Induktivität der
Ablenkspule magnetisch umzuladen - eine bauartbedingte Konstante des
Gerätes.
Irgendwann reicht die Zeit der Austastlücke (25-30%) nicht mehr, um
zurückzukehren. Dann gibt es Bildverzerrungen am Rand oder sogar
gespiegelte Bildanteile. Davon geht aber nichts kaputt.
2. Der Ferritkern des Hochspannungstrafos hat Ummagnetisierungsverluste
durch die Hysterese des Kernmaterials. Er wird nun häufiger
ummagnetisiert, weshalb diese Verluste häufiger anfallen. Das erwärmt
den Ferritkern, und die dabei verlorene Leistung muss die Stabilisierung
zusätzlich zuführen. Der Spulenstrom steigt also.
3. Der Hochspannungstransistor (und auch die Gleichrichterdioden)
schalten jetzt viel häufiger. Dadurch entstehen die (konstanten)
Schaltverluste durch die in der Sperrschicht gespeicherte Ladungsmenge
häufiger und erwärmen das Bauteil erheblich. Das löst früher oder später
einen Lawinendurchbruch aus in dessen Folge der Siliziumkristall des
Transistors schmilzt.
Marcel