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SSDs auf Fehler prüfen

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Marco Moock

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Nov 21, 2022, 3:05:33 AM11/21/22
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Hallo zusammen,

man hört ja immer wieder, dass man SSDs nicht mit badblock auf Fehler
prüfen soll, weil die mehr Blöcke haben als angezeigt und man damit
möglicherweise andere erwischt. Bei halbwegs neuen HDDs gibt das
Gleiche ja mit Reservesektoren. Zudem schaden ja Schreibvorgänge.

Wie kann man nun (unter Linux) eine SSD auf Fehler prüfen?
Ich habe zwar aktuell keine da, würde das aber trotzdem gerne wissen.

--
Gruß
Marco

Marco Moock

unread,
Nov 24, 2022, 1:58:04 PM11/24/22
to
Am 23.11.2022 um 19:12:10 Uhr schrieb Martin Gerdes:

> Das heißt: Das Hostsystem kann keinen Sektor direkt
> ansprechen (was solche externen Fehlerverwaltungsprogramme eigentlich
> machen). Der Plattencontroller stellt fest, daß ein Sektor nicht mehr
> korrekt funktioniert, dann mappt er ihn automatisch weg und ersetzt
> ihn durch einen fehlerfreien Reservesektor. Der Nutzer wundert sich
> von außen über die Selbstheilung des Massenspeichers.
>
> > Wie kann man nun ... eine SSD auf Fehler prüfen?
>
> Du kannst S.M.A.R.T.-Parameter auslesen, also auf die Fehlerstatistik
> des Laufwerkscontrollers zugreifen. Weiter runter kommst Du über die
> normale Schnittstelle nicht. Das gilt unter allen Betrübssystemen und
> für SSDs wie modernes Dreheisen.

Man kann aber dann mit badblocks erreichen, dass der Plattencontroller
alle defekten Sektoren (min. Anzahl der gezeigten) erkennt und ggf.
remappt. Das sollte sich dann in den SMART-Werten bemerkbar machen.

Thomas Klix

unread,
Nov 25, 2022, 8:32:09 PM11/25/22
to
Martin Gerdes wrote at Sat, 26 Nov 2022 01:18:13 +0100:
> Marco Moock <mo...@posteo.de> schrieb:
>
>>> Das heißt: Das Hostsystem kann keinen Sektor direkt
>>> ansprechen (was solche externen Fehlerverwaltungsprogramme eigentlich
>>> machen).
>
>>> > Wie kann man nun ... eine SSD auf Fehler prüfen?
>
>>> Du kannst S.M.A.R.T.-Parameter auslesen, also auf die Fehlerstatistik
>>> des Laufwerkscontrollers zugreifen. Weiter runter kommst Du über die
>>> normale Schnittstelle nicht.
>
>> Man kann aber dann mit badblocks erreichen, dass der Plattencontroller
>> alle defekten Sektoren (min. Anzahl der gezeigten) erkennt und ggf.
>> remappt. Das sollte sich dann in den SMART-Werten bemerkbar machen.
>
> Stimmt. Du kannst mit "badblocks" oder ähnlichen Programmen dieser Art
> eine SSD gezielt kaputtschreiben und hinterher feststellen, daß sie
> tatsächlich kaputt ist.

Quatsch. Mit "badblocks" macht man bei SSDs höchstens einen Stresstest - man
macht nichts kaputt, man triggert, dass der nächste Download in sicheren
Bereichen abgelegt wird. ("Bereich", weil bei SSD "Sektoren" usw. ziemlich
sinnlos sind.)

> Kluge Leute lassen die Finger von historischen Programmen der
> beschriebenen Art.

Kluge Leute wissen, wann man "alte" Programme noch sinnvoll nutzen kann -
und wann man das besser bleiben lässt.

Thomas

Thomas Niering

unread,
Nov 26, 2022, 3:24:36 AM11/26/22
to

Hallo Martin,

Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
> Stimmt. Du kannst mit "badblocks" oder ähnlichen Programmen dieser Art
> eine SSD gezielt kaputtschreiben und hinterher feststellen, daß sie
> tatsächlich kaputt ist.

Kaputtschreiben würd ich eher nicht vermuten, aber man reduziert die
Anzahl der noch verfügbaren Schreibzyklen unnötig.

Ciao Thomas

Thomas Niering

unread,
Nov 26, 2022, 3:24:36 AM11/26/22
to

Hallo Marco,

Marco Moock <mo...@posteo.de> wrote:
> man hört ja immer wieder, dass man SSDs nicht mit badblock auf Fehler
> prüfen soll, weil die mehr Blöcke haben als angezeigt und man damit
> möglicherweise andere erwischt. Bei halbwegs neuen HDDs gibt das
> Gleiche ja mit Reservesektoren.

Stimmt schon, diese "Mehrblöcke" werden aber unterschiedlich benutzt.

Bei HDD dann, wenn die Platte einen Block als defekt erkannt hat.
Bei SSD werden die "Mehrblöcke" laufend von der SSD mitbenutzt.

Übrigends, Reservesektoren gibt es seit es Platten gibt.

> Zudem schaden ja Schreibvorgänge.

Prinzipiell richtig, aber heise & Co haben das schon ausprobiert
und festgestellt, dass die tatsächliche Lebenszeit einer SSD
wesentlich höher ist, als das, was der Hersteller angibt.

Jede Zelle verträgt nur eine gewisse Anzahl an Löschvorgängen, von
daher ist eine SSD stets bemüht, die Zellen möglichst gleichmäßig
zu belasten. Von daher hat jede SSD ein paar GB mehr, mit denen die
SSD dies machen kann.

Hinzu kommt, dass man zwar in kleinen Blöcken lesen und schreiben kann,
aber löschen geht nur in größeren Blöcken.

Beides zusammen bewirkt, dass der von badblock getestete Block 4711
heute in Zelle 007, morgen in Zelle 0815 und übermorgen in Zelle 1 liegt.
Von daher macht badblock keinen Sinn...

> Wie kann man nun (unter Linux) eine SSD auf Fehler prüfen?

Rein mit SMART oder mit den jeweiligen Herstellertools...

Ciao Thomas

Thomas Niering

unread,
Nov 27, 2022, 4:23:58 AM11/27/22
to

Hallo Martin,

Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
> Wenn Du mir nun noch den Unterschied zwischen beiden erklären könntest,
> wäre ich Dir dankbar. Für mich ist zweiteres eine mildere Version des
> ersteren.

Genau dieses...

> Wenn man "badblocks" nur oft genug aufruft (und "badblocks"-Nutzer
> neigen nach meiner Erfahrung dazu), wird man die Schreibzyklen einer
> SSD schon aufbrauchen können.

Dass kann man rechnerisch mal durchspielen.

Nimmt man die angesprochene 970 Evo Plus 2 TB, dann braucht man
ca. 21 min. bis sie einmal vollgeschrieben ist. Um die Werksangabe
zu knacken, braucht man dann rund 21,5 Tage.

Die c't hat 2016/2017 das mal ausprobiert, hier blieb keine der
getesteten SSDs unter den 2,5fachen von dem, was der Hersteller
garantierte, bevor sie ausfiel. Die Samsungs erreichten in dem Test
rund das 15fache, was der Hersteller garantierte...

> Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einen Bekannten, der
> abgelegte Festplatten nächtelang mittels "Spinrite" bearbeitete (ggf.
> mehrfach) mit dem Ziel, vielleicht doch noch einige von den bad blocks
> zurückzugewinnen.

Nicht nur dein Bekannter hat das probiert. Bedenkt man, dass damals
die Platten sündhaft teuer waren, und das Vorgehen durchaus funktionierte,
war das durchaus eine Möglichkeit, die Platte doch noch zu verwenden.

Damals hat man auch tagelang getüftelt, um 100 weitere Bytes im RAM
freizubekommen, damit der ...-Treiber doch noch im HighMemory-Bereich
gelandet ist und das Spiel dann funktionierte.

> Sowas machen Leute, denen die eigenen Daten keine 50 Euro wert sind, die
> eine neue SSD/Festplatte kostet. Mir wäre das Risiko zu hoch, selbst für
> meine rein privaten Daten.

Man wird älter und weiser.
100 DM waren viel Geld und man hatte nicht soviel davon.

Ciao Thomas

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