Hallo,
Am 11.11.2013 09:45, schrieb Juergen P. Meier:
>> das geht mir jetzt ein bisschen zu weit. Es gibt schon einen ganzen
>> Haufen Zugriffe, die man mit 8 GB SSD-Speicher beschleunigen kann. Der
>> Ruhezustand gehört halt nicht dazu.
>
> Wieso? Gerade bei einem Mobilen Geraet ist das eher heufig genutzt und
> auch das, was den User am ehesten frustiert, wenn der Notebook nicht
> schon beim waehrend des Deckelaufklappens fertig aufgewacht ist.
naja, dann lässt man einfach alles wie es ist. Lineares Lesen ist ja
gerade eine Paradedisziplin der Festplatten. Eine SSD bietet hier kaum
Vorteile.
>> Und die Investition in Flash-Speicher ist auch in kleinen Mengen die mit
>> Abstand effektivste Beschleunigung von Notebooks.
>
> Nur wenn das OS bestimmen kann, was im Cache gehalten wird und was
> nicht.
Sind die Cache-Algorithmen wirklich noch so schlecht?
>> Ferner dürfte eine 7k-Platte auch deutlich mehr Strom ziehen. Auch das
>> kann in einem NB ein Kriterium werden.
>
> Falsch gedacht. MLC-Flash Chips ziehen mehr strom als so ein Spindelmotor.
Das musst Du meinen letzten zwei SSD aber vergessen haben zu erklären.
Die alte braucht unter last rund 0,15 W (Postville G2) und die neue mit
1/4 TB liegt im Servereinsatz mit um die 0,5-0,8 W auch weit unter jeder
Festplatte (Samsung 840 Series).
> Eine Kombination aus Festplatte mit ein paar Flash-Chips ist also die
> denkbar schlechteste Wahl wenn es um Stromverbrauch geht.
Nack. Jede Kopfbewegung braucht mehr Strom als die paar Flash-Chips. Die
größten Stromfresser bei SSDs sind die komprimierenden
SandForce-Controller, nicht die Flash-Chips. Um mit etlichen 100 MB/s
Daten in Echtzeit zu komprimieren braucht man halt Rechenleistung. Wenn
man um die Dinger einen Bogen macht, ist der Stromverbrauch von SSDs
kein Problem. Und für 8 GB Cache baut keiner einen teuren,
komprimierenden Controller ein.
>> In den Zeitdimensionen ist es irgendwann nicht mehr die SSD, die den
>> Takt vor gibt. Da kommen Treiber, BIOS und solches Zeug zum tragen.
>> Unter 5 Sekunden Bootzeit (einschalten bis Desktop) komme ich nur in
>> VMs, wo es mangels realer Hardware nichts bremst.
>
> Also ein Windows 7 bootet ab dem Zeitpunkt wo das BIOS den OS boot
> loader startet von SSD in knapp 14 sekunden. Ohne besonderes Tuning
> mit diversen Programmen und Zusatzsoftware (die beim booten startet).
> Ein nackiges Windows 7 sollte es in 10 sek schaffen.
Dürfte ziemlich Hardwareabhängig sein. Hier dauert es definitiv länger.
Und aus Sicht des Users ist es mir auch vollkommen egal, ob nun das BIOS
oder Windows die Zeit verballert. Kurzum, man kann nicht einfach ohne
BIOS-Zeit rechnen.
Was mich aber viel mehr stört ist, dass Win7 beim Ruhezustand den
RAM-Cache löscht, also nicht in Hiferfil sichert. Anstatt ein GB mehr im
schnellen linearen Lesen von der Platte zu holen muss jetzt mühsam in
kleinsten Blöcken der Cache-Inhalt wieder von der Platte
zusammengekratzt werden. Am Ende ist der Rechner in den ersten zwei
Minuten praktisch nicht benutzbar und reagiert manchmal kaum noch auf
Mausbewegungen - bei ständig rödelnder Platte. Das alte Notebook mit XP
Pro war trotz deutlich älterer Hardware erheblich schneller in dieser
Disziplin. Das unter Win7 das Bild schneller da ist, bringt mir wenig,
wenn das Gerät nicht benutzt werden kann.
Marcel