Am 19.06.20 um 06:32 schrieb Peter Sauter:
>> Da ist /ein/ bestimmter Chip kaputt.
>> Schön, der mag oft verwendet worden sein, aber jetzt, da die Sache
>> bekannt ist, sollte man das doch beheben. Wenn mir ein neues Mainboard
>> bei der Nutzung des PCI Bus regelmäßig absemmelt, dann geht das
>> zurück. Das ist ein Gewährleistungsfall.
>
> Zu diesem Zeitpunkt gab es nur Mainboards mit diesem Bridgechip, wenn
> ich mich richtig erinnere bei Mainboards die PCI-Slots hatten aber deren
> Intelchipsatz selbst wegen Legacy depcrecated kein PCI selbst
> unterstützt haben. Also gabs da so gut wie kein Ausweichoption
> auf ein Mainboardhersteller mit einem anderen BridgeChipsatz.
> Das ist ein echtes Problem für Industrianalagenrechner deren
> IT-Anbindung nur über PCI-Steuerungskarten realisiert werden kann.
Das ist sowieso eine eigene Liga. Die können mit der "spätestens nach 7
Jahren wegschmeißen"-Strategie in der Consumerclass nichts anfangen.
Kein Mensch reißt den Maschinenpark vom Sägewerk alle paar Jahre ab, nur
weil der Stecker zum Steuerrechner nicht mehr passt.
Das gilt für Software und OS gleichermaßen. Um die Jahrtausendwende lief
noch auf etlichen Geldautomaten OS/2, und zwar in der Version 1.3 aus
den 80-ern (IBMs Beweis dafür, dass sich 286er nicht für Betriebssysteme
eignen). Heute ist es vermutlich WinXP.
> Heutzutage ist die ganze PCIe-Logik eh direkt im Chipsatz und ein Teil
> in die CPU direkt reingewandert.
Das ändert aber nichts daran, dass man für PCI ein Bridge braucht.
>> Wie es aussieht, verwendet keiner meiner Rechner diesen Chip.
>
> Dann hast du noch ein Mainboardchipsatz der Southbridge der nativ
> PCI unterstützt.
Ja, die ID meldet AMD. Intel ist mir mit ECC immer viel zu teuer
gewesen. (Soll angeblich besser geworden sein. Aber jetzt gibt es dafür
Ryzens.)
>>> Wie oben erwähnt, wenn man als Musiker auf Soundkarten mit sauberen
>>> Latenzen angewiesen ist, sollte man besser die Finger davon lassen
>>> und auf PCIe oder USB-C Soundkarten umstellen
>>
>> Man sollte sich eher ein nicht defektes Mainboard holen.
>
> Ist schwierig wenn man PCI-Slots nutzen will (siehe oben). Da gabs
> damals nicht viele Bridgechiphersteller.
/Ein/ anderer hätte gereicht.
> Kurz gesagt, sollte man bei einem Upgrade direkt den Kauf passender
> PCIe Karten einplanen. Da gibts nichts mit PCI im Consumerbereich.
Jetzt langsam wird es eng. Aber, die DVB-S2 Karte, die bei mir z.B. seit
fast 10 Jahren werkelt, hat man zumindest bis vor Kurzem noch für <10€
bekommen.
> Eventuell noch im Fachhandel für Industrierechner und die muss man
> schon mit der Lupe suchen. Für Musiker also keine Option.
Neukauf, schon klar. Wobei USB und Sound auch so seine Tücken haben
kann. Gleichwohl das in den 10 Jahren erheblich besser geworden ist.
> Mit USB oder Thunderbolt kann man aber problemlos Soundkarten mit
> niedrigere Latenzen realisieren (siehe z.b. meine Motu 8A AVB
> Soundkarte). Parallel gibts dazu auch weiterhin PCIe Soundkarten im
> Fachhandel (z.b. von RME, Avid etc.)
PCIe dürfte aber nur noch Profi- oder Boutiqueware sein. Da kostet
wahrscheinlich die Lizenz schon mehr als eine einfache Soundkarte.
Low-Latency ist ja auch kein Problem der Schnittstelle, sondern der
Treiber und der Betriebssystemkerne.
Ich bin kein Musiker. Ich verwende die Sounddevices eher mal für
Messtechnische Zwecke. Da ist mir Zuverlässigkeit viel wichtiger als
Latenz. Selbst Billig-Sounddevices erlauben aufgrund der sehr guten
Synchronität von ADC und DAC (gemeinsamer Quarz) erstaunliche Präzision.
Aber wenn auch nur ein einziges Sample fehlt, ist die komplette Messung
im Eimer, weil dann die Zeit die Präzision verliert. Seine Dauer liegt
einen Faktor 10000 über der Messgenauigkeit.
>>> SCSI benutze ich seit längerem nicht mehr und U2W dürfte von der
>>> Performance auch nicht an S-ATA 6G Anschlüsse moderner Mainboards
>>> mehr heranreichen.
>>
>> Bei weitem nicht. Aber meine Tape-Library schafft auch keine SATA 6G
>> Transferraten. ;-)
> Von Tapes als Backupmedien bin ich lange wech (Früher DAT und später
> AIT). Zu teuer und zu langsam auf Dauer.
Kann ich nicht sagen. OK, DAT war wirklich von der ersten Sekunde an
Müll. Selbst für Musik war es aufgrund des Verschleißes nicht wirklich
optimal. Ich hatte früher DLT und mittlerweile eine Ultrium-Library. Von
langsam kann da keine Rede sein. So 70 MB/s zieht die schon durch - mehr
packt mein Controller nicht. Und ein paar Tera passen auch auf ein
Magazin. Natürlich kauft man das nicht neu. Ich hole so etwas immer
gebraucht, wenn es aus den Rechenzentren reihenweise raus fliegt.
Die einzige Alternative wären Festplatten. Aber ob ich da ein 3 Jahre
altes Backup noch lesen kann, ist schon Riskant. Die verrecken auch mal
beim rumliegen. Ich müsste also auch noch Scrubbing einplanen. Bänder
sind da weniger anfällig.
Außerdem sind Festplatten gar nicht so billig. Um einigermaßen sicher zu
sein, bräuchte ich 3 externe Platten. Das sind selbst jetzt noch
150-200€. Mehr habe ich für die Library nebst Bändern auch nicht
bezahlt, und das ist schon einige Jahre her. Zudem war USB3 zu der Zeit
noch ein Lotteriespiel und USB2 ist ungeeignet.
> Per USB3.x geht das viel, viel
> schneller auf mehreren HDDs,SSDs und die Kosten auch nicht mehr die Welt
> bei mehreren Backupsätzen. Steht für mich pers. in keinen
> Kosten/Nutzenverhältniss.
Naja, man muss schon genauer hinschauen. Siehe oben. Im Besonderen dem
"schneller" möchte ich widersprechen.
Heute würde ich möglicherweise auch anders entscheiden. Die neueren und
größeren Ultriums waren nicht mehr so zuverlässig und zudem weniger
verbreitet und entsprechend seltener und entsprechend teuer auf dem
Gebrauchtmarkt.
Festplatten in backupgeeigneter Größe von ein paar Tera sind
mittlerweile bezahlbar. Allerdings muss man, wenn man es effizient haben
will, Dateiweise sichern. Dadurch kann man mehrere Sicherungen parallel
auf einer Platte halten, ohne dass sich der Platz gleich in vollem
Umfang multipliziert (Deduplikation unveränderter Dateien). Dann
allerdings sind gerade die günstigen, großen Platten einen Faktor 10
langsamer (wegen der Zugriffszeiten), wenn man nicht gerade nur
gigabytegroße Filme sichert.
Marcel