"Marcel Mueller" schrieb am 19.06.2017 um 19:10:40:
> On 19.06.17 00.12, Michael Landenberger wrote:
>> 1. Das Asrock 970 Pro3 ist ein Billig-Board, bei dem der Hersteller einige
>> wichtige Komponenten eingespart hat. Beispielsweise wurden bei den
>> Spannungswandlern Billigversionen eingesetzt und auf einen Kühlkörper
>> verzichtet. Ergebnis: die Spannungswandler können überhitzen, was die von
>> mir beschriebenen Symptome zur Folge hat.
> Auf gut deutsch, das Board ist für die CPU TDP-Klasse eigentlich nicht
> geeignet.
So sieht's wohl aus. Früher lief auf dem Board ein Phenom II-Dualcore mit
einer deutlich geringeren TDP. Damit gab es keine Probleme. Erstaunlicherweise
lief der Phenom 955 lange Zeit einwandfrei auf einem Gigabyte-Board, bei dem
die Spannungswandler ebenfalls nicht gekühlt sind. Dieses Board hatte aber
noch andere Probleme u. a. mit den Onboard SATA-Controllern. Als es dann auch
noch anfing, Bluescreens und z. T. kaputte Dateien zu produzieren, habe ich es
durch das Asrock-Board ersetzt.
> Aber es gibt einen Haken an der Sache: im Idle-Betrieb braucht die CPU nur
> einen Bruchteil der Leistung, und damit werden die Spannungswandler auch
> entsprechend weniger belastet und auch weniger heiß. Das würde nicht
> erklären, dass der Fehler Lastunabhängig auftritt.
Seltsamerweise trat er gestern überhaupt nicht auf, obwohl es sommerlich heiß
war. Die Core-Spannung ist nach wie vor auf 1,2 Volt und außerdem die
Minimal-Drehzahl des CPU-Lüfters relativ hoch eingestellt (Stufe 7 von 9). Die
CPU selbst ist recht kühl (Idle: ca. 37°, Last: ca. 50°). Der Tower-Kühler für
die CPU ist wie bereits geschrieben so konstruiert, dass die unteren Lamellen
Luft auf die Spannungswandler lenken. Daher kommt eine hohe Lüfterdrehzahl
auch den Spannungswandlern zugute. Außerdem ist die Luft, die den CPU-Kühler
verlässt, bei höherer Lüfterdrehzahl (und damit höherer
Strömungsgeschwindigkeit) nicht so heiß.
Ich habe testweise ca. 10 Minuten lang ein FullHD-MPEG4-Video rendern lassen.
Der Rechner ist dabei nicht eingefroren. Daher habe ich die Hoffnung, dass er
mit einer 95-W-CPU stabiler läuft. Außerdem werde ich versuchen, die
Spannungswandler zusätzlich zu kühlen, z. B. durch Kühlkörper zum Aufkleben.
Ein neues Board zu kaufen und darauf den Phenom einzusetzen hätte den
Nachteil, dass ich auf den Leistungszuwachs durch eine schnellere FX-CPU mit
schnellerer Speicheranbindung verzichten müsste.
>> Merkwürdigerweise schreibt Asrock den Top-Blow-Lüfter für *alle* FX-CPUs
>> vor, also auch für die sparsameren Varianten mit 95 W TDP (z. B. 4300,
>> 6300, 8300, 8320E, 8370E), nicht aber für Phenoms, obwohl diese z. T. für
>> die gleiche TDP (125 W) spezifiziert sind wie viele FX-Prozessoren.
> Vielleicht gab es die Phenoms zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments
> einfach noch nicht. ;-)
Doch, die gab es schon ;-) Sie sind ja in der Liste auch aufgeführt (siehe
<
http://www.asrock.com/mb/AMD/970%20Pro3%20R2.0/index.de.asp?cat=CPU>). Der
Hinweis, dass man einen Top-Blow-Kühler verwenden soll, findet sich aber nur
bei den FX-Prozessoren (und da wiederum auch bei den 95-W-Modellen), obwohl
auch ein paar Phenoms mit 125 W TDP aufgelistet sind.
> Falls die Elkos tatsächlich schon angegrillt sind, reicht die Sache mit der
> 95W CPU nicht. Im Gegenteil. seine 6 Kerne ziehen Idle schon mehr, was den
> Fehler im Desktopbetrieb eher begünstigt.
Der Rechner soll auch unter Last stabil laufen. Wenn er das tut, dann ist auch
der Idle-Verbrauch kein Thema mehr.
> Kannst Du Löten?
Ja. Auf Mainboards löte ich aber nur 'rum, wenn es unbedingt sein muss ;-)
> Wenn ja gäbe es evtl. eine deutlich billigere Lösung.
> Elkos bei den Spannungswandlern tauschen und an die MOS-FETs (die etwas
> größeren, viereckigen, schwarzen Dreibeiner) lötet man ans Drain (der
> breitere Anschluss) einfach kleine, nach oben stehende Blechstückchen. Ein
> Quadratzentimeter pro FET reicht. Das sind keine 10€.
Danke für den Tipp. Aber ich versuche es lieber mit aufgeklebten Kühlkörpern.
Im Gegensatz zu angelöteten Fähnchen haben die zwar nicht den optimalen
Kontakt (sie sitzen auf Plastik statt auf Metall), aber ihre Oberfläche ist
größer. Wenn das Board dann mit dem Phenom keine Mucken mehr macht, kommt ein
FX-6300 drauf und gut ist. Muckt es immer noch 'rum, wird es ausgemustert.
Gruß
Michael