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Mittellinien erzeugen (AutoCAD / VectorWorks)

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Tobias Wendorff

unread,
Dec 7, 2006, 12:53:54 PM12/7/06
to
Hi Leute,

in der Uni verwenden wir AutoCAD 2006 und VectorWorks 12.01 / 12.5.
Ich habe eine Karte nachgezeichnet (Straßenbegrenzungen rechts und
links) und möchte nun die Straßenführung als Mittellinie erzeugen.

Muss ich die wieder manuell nachmalen oder sind die oben genannten,
unglaublich teuren Programme in der Lage, automatisch eine Mittellinie
zwischen der rechten und linken Begrenzung zu erzeugen?

Vielen Dank
Tobias


Peter Niessen

unread,
Dec 7, 2006, 2:31:29 PM12/7/06
to

Das wirst du nachzeichnen müssen. Oder du schreibst dir ein LISP-Programm
das die Linie berechnet. Das ist nicht schwer wenn man es kann.
Du darfst aber auch bei "schweineteuren" Programmen nicht verlangen das die
Programmierer jedes Problem der Praxis kennen und einbauen. Deshalb kann
man solche Systeme ja per Programm anpassen.
--
Mit freundlichen Grüssen
Peter Nießen

Tobias Wendorff

unread,
Dec 7, 2006, 2:35:09 PM12/7/06
to
Peter Niessen wrote:
> Das wirst du nachzeichnen müssen. Oder du schreibst dir ein
> LISP-Programm das die Linie berechnet. Das ist nicht schwer wenn man
> es kann.

LISP? Also ich kann BASIC (hehe), Pascal, PHP und MySQL :-)
Kennst Du einen findigen Programmierer oder eine Sammlung von
LISP-Programmen? Vielleicht hat das schonmal einer gebraucht.

> Du darfst aber auch bei "schweineteuren" Programmen nicht verlangen
> das die Programmierer jedes Problem der Praxis kennen und einbauen.
> Deshalb kann man solche Systeme ja per Programm anpassen.

Nun, Vectorworks Land+Arch ist aber extra für sowas ausgelegt.
Da kann ich eigentlich schon erwarten, dass es diese Funktionen
gibt. So abwegig sind sie ja auch eigentlich gar nicht.


Tom Berger

unread,
Dec 7, 2006, 3:20:24 PM12/7/06
to
Am Thu, 7 Dec 2006 20:35:09 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Nun, Vectorworks Land+Arch ist aber extra für sowas ausgelegt.
> Da kann ich eigentlich schon erwarten, dass es diese Funktionen
> gibt. So abwegig sind sie ja auch eigentlich gar nicht.

Du hast aber nicht nach Vectorworks Land+Arch oder AcadMap gefragt, sondern
nach den jeweiligen Basisprogrammen. Von den speziellen
Branchenapplikationen darf man solche benötigten Funktionen erwarten, aber
da ich diese Apps nicht kenne ...

Tom Berger

--
ArchTools: Architektur-Werkzeuge für AutoCAD (TM)
ArchDIM - Architekturbemaßung und Höhenkoten
ArchAREA - Flächenermittlung und Raumbuch nach DIN 277
Info und Demo unter http://www.archtools.de

Tobias Wendorff

unread,
Dec 7, 2006, 3:23:59 PM12/7/06
to
Tom Berger wrote:
> Am Thu, 7 Dec 2006 20:35:09 +0100 schrieb Tobias Wendorff:
>
>> Nun, Vectorworks Land+Arch ist aber extra für sowas ausgelegt.
>> Da kann ich eigentlich schon erwarten, dass es diese Funktionen
>> gibt. So abwegig sind sie ja auch eigentlich gar nicht.
>
> Du hast aber nicht nach Vectorworks Land+Arch oder AcadMap gefragt,
> sondern nach den jeweiligen Basisprogrammen. Von den speziellen
> Branchenapplikationen darf man solche benötigten Funktionen erwarten,
> aber da ich diese Apps nicht kenne ...

Ich glube nicht, dass Land+Arch sind funktionell vom normalen
Vectorworks unterscheidet. Soweit ich weiß, ist nur eine andere
Oberfläche (andere Symbole etc.) vorhanden.

AcadMap ist im Endeffekt AutoCAD mit einer Datenbank dahinter. Dass
es andere Tools zum Editieren von Linien gibt, glaube ich aber nicht.


Jürgen Palme

unread,
Dec 7, 2006, 3:52:16 PM12/7/06
to
"Tobias Wendorff" <tobwe...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:el9kf3$ub3$1...@online.de...

> Hi Leute,
>
> in der Uni verwenden wir AutoCAD 2006 und VectorWorks 12.01 / 12.5.
> Ich habe eine Karte nachgezeichnet (Straßenbegrenzungen rechts und
> links) und möchte nun die Straßenführung als Mittellinie erzeugen.
>

In AutoCAD kannst Du eine der Straßenbegrenzungen mit dem Befehl VERSETZ um
die halbe Straßenbreite versetzen (vorher so viel wie möglich in Polylinie
konvertieren) und der so erzeugten Konturlinie einen Linientyp Deiner Wahl
zuweisen.

Jürgen


Tobias Wendorff

unread,
Dec 7, 2006, 4:00:37 PM12/7/06
to
Jürgen Palme wrote:
> In AutoCAD kannst Du eine der Straßenbegrenzungen mit dem Befehl
> VERSETZ um die halbe Straßenbreite versetzen (vorher so viel wie
> möglich in Polylinie konvertieren) und der so erzeugten Konturlinie
> einen Linientyp Deiner Wahl zuweisen.

Aber wie sieht es denn dann an den Kurven aus? Werden die Bögen
automatisch anders umgebrochen oder muss ich die nachkorrigieren?

Ich glaube echt, ich verlange zuviel... kein Wunder, dass unsere
Kommunen nur mit Rasterkarten arbeiten :-(


Jürgen Palme

unread,
Dec 7, 2006, 4:02:05 PM12/7/06
to
> In AutoCAD kannst Du eine der Straßenbegrenzungen mit dem Befehl VERSETZ
> um die halbe Straßenbreite versetzen (vorher so viel wie möglich in
> Polylinie konvertieren) und der so erzeugten Konturlinie einen Linientyp
> Deiner Wahl zuweisen.
>


Hmm, habe nun erst Deinen Hilferuf in comp.cad.autocad gelesen. Dort
beschreibst Du das Problem näher mit dem Hinweis, daß die beiden
Straßenbegrenzungen nicht immer parallel zueinander verlaufen (müssen). Da
fällt mir auf die Schnelle nun auch nichts passendes ein ... :-(

Jürgen


Jürgen Palme

unread,
Dec 7, 2006, 4:04:26 PM12/7/06
to
"Tobias Wendorff" <tobwe...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:el9vd5$j4g$1...@online.de...

>
> Aber wie sieht es denn dann an den Kurven aus? Werden die Bögen
> automatisch anders umgebrochen oder muss ich die nachkorrigieren?

Was meinst Du mit "werden Bögen anders umgebrochen?" ?


Tobias Wendorff

unread,
Dec 7, 2006, 4:31:49 PM12/7/06
to
Jürgen Palme wrote:
> Hmm, habe nun erst Deinen Hilferuf in comp.cad.autocad gelesen. Dort
> beschreibst Du das Problem näher mit dem Hinweis, daß die beiden
> Straßenbegrenzungen nicht immer parallel zueinander verlaufen
> (müssen). Da fällt mir auf die Schnelle nun auch nichts passendes ein
> ... :-(

Ja, Straßen laufen ja nie wirklich parallel. Ich dachte, es gibt
eine Funktion, bei der man einfach die linke und rechte Grenze
angibt und er die Mittellinie errechnet.

Bin echt enttäuscht :-(


Tobias Wendorff

unread,
Dec 7, 2006, 4:33:08 PM12/7/06
to
Jürgen Palme wrote:
>> Aber wie sieht es denn dann an den Kurven aus? Werden die Bögen
>> automatisch anders umgebrochen oder muss ich die nachkorrigieren?
>
> Was meinst Du mit "werden Bögen anders umgebrochen?" ?

Wenn die Straße eine Kurve macht und man z.B. die linke Polylinie
nach rechts kopiert, gibt es unten an der Kurve ein Problem, weil
der Radius des Bogens nicht mehr parallel ist.

Schwer zu erklären ... ich schlafe irgendwie gleich ein; ich mache
morgen früh mal Fotos davon.


Tom Berger

unread,
Dec 7, 2006, 5:48:40 PM12/7/06
to
Am Thu, 7 Dec 2006 22:33:08 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Wenn die Straße eine Kurve macht und man z.B. die linke Polylinie
> nach rechts kopiert, gibt es unten an der Kurve ein Problem, weil
> der Radius des Bogens nicht mehr parallel ist.

Nein, beim VERSETZ Befehl wird keine Kopie erzeugt, sondern eine parallele
Polylinie. Die Kurven haben also je nach Richtung mehr oder weniger
Krümmung als das Original.

Das Problem ist natürlich, dass so eine parallele Linie meist keine
Mittellinie zweier Polylinien ist.

Tom Berger

unread,
Dec 7, 2006, 5:51:06 PM12/7/06
to
Am Thu, 7 Dec 2006 22:31:49 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Ja, Straßen laufen ja nie wirklich parallel. Ich dachte, es gibt
> eine Funktion, bei der man einfach die linke und rechte Grenze
> angibt und er die Mittellinie errechnet.

Das für alle möglichen Kurven zu programmieren ist alles andere als
trivial.

Jürgen Palme

unread,
Dec 8, 2006, 12:14:47 AM12/8/06
to
"Tobias Wendorff" <tobwe...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ela1a4$mgr$1...@online.de...

>
> Wenn die Straße eine Kurve macht und man z.B. die linke Polylinie
> nach rechts kopiert,

Ich habe nicht von kopieren, sondern vom Befehl VERSETZ gesprochen. Der
erzeugt stets eine saubere Parallelkontur. Ansonsten kann ich mich nur Tom
anschließen: die Mittellinie zwischen zwei beliebigen Kurven zu erzeugen ist
mit Bordmitteln von AutoCAD nicht zu bewältigen. Ob sich dafür eine
LISP-Lösung finden läßt ...? Ich habe im Moment nur einen verschwommenen
Denkansatz, werde das Problem aber im Hinterkopf ein bißchen schmoren lassen
(das hilft Dir im Augenblick aber nicht weiter, sorry. vielleicht ja am
Wochenende)

Jürgen


Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 5:53:23 AM12/8/06
to

Du kannst auf beide Linien mit "teilen" Punkte setzen und den Mittelpunkt
zwischen den Punktpaaren bestimmen. Durch diese Punkte legst du dann einen
Spline oder P-Linie.

Tom Berger

unread,
Dec 8, 2006, 6:24:27 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 11:53:23 +0100 schrieb Peter Niessen:

> Du kannst auf beide Linien mit "teilen" Punkte setzen und den Mittelpunkt
> zwischen den Punktpaaren bestimmen. Durch diese Punkte legst du dann einen
> Spline oder P-Linie.

Naja, das ist keine wirkliche Mittellinie, wenn die beiden Kurven nicht
parallel und noch nicht mal gleich lang sind.

Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 6:41:14 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 12:24:27 +0100 schrieb Tom Berger:

> Am Fri, 8 Dec 2006 11:53:23 +0100 schrieb Peter Niessen:
>
>> Du kannst auf beide Linien mit "teilen" Punkte setzen und den Mittelpunkt
>> zwischen den Punktpaaren bestimmen. Durch diese Punkte legst du dann einen
>> Spline oder P-Linie.
>
> Naja, das ist keine wirkliche Mittellinie, wenn die beiden Kurven nicht
> parallel und noch nicht mal gleich lang sind.

Sollte aber reichen.
Mathematisch exakter geht es wenn du Kreise zwischen die Linien legst, die
die Linien tangential berühren. Die Linie durch die Mittelpunkte ist die
exakteste Variante. Das ist programmtechnisch ein wenig aufwendiger, aber
auch nicht wirklich schwer.

Tom Berger

unread,
Dec 8, 2006, 6:53:29 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 12:41:14 +0100 schrieb Peter Niessen:

>> Naja, das ist keine wirkliche Mittellinie, wenn die beiden Kurven nicht
>> parallel und noch nicht mal gleich lang sind.
>
> Sollte aber reichen.

Kommt drauf an. Wir kennen die Randkurven nicht.

> Mathematisch exakter geht es wenn du Kreise zwischen die Linien legst, die
> die Linien tangential berühren. Die Linie durch die Mittelpunkte ist die
> exakteste Variante. Das ist programmtechnisch ein wenig aufwendiger, aber
> auch nicht wirklich schwer.

Ad hoc fällt mir keine Lösung für die Erzeugung dieser Kreise ein, und je
mehr ich darüber nachdenke, um so komplizierter erscheint mir das. Wenn Du
das "nicht wirklich schwer" findest, dann würde mich Dein Ansatz schon
interessieren.

Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 7:14:15 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 12:53:29 +0100 schrieb Tom Berger:

> Am Fri, 8 Dec 2006 12:41:14 +0100 schrieb Peter Niessen:
>
>>> Naja, das ist keine wirkliche Mittellinie, wenn die beiden Kurven nicht
>>> parallel und noch nicht mal gleich lang sind.
>>
>> Sollte aber reichen.
>
> Kommt drauf an. Wir kennen die Randkurven nicht.
>
>> Mathematisch exakter geht es wenn du Kreise zwischen die Linien legst, die
>> die Linien tangential berühren. Die Linie durch die Mittelpunkte ist die
>> exakteste Variante. Das ist programmtechnisch ein wenig aufwendiger, aber
>> auch nicht wirklich schwer.
>
> Ad hoc fällt mir keine Lösung für die Erzeugung dieser Kreise ein, und je
> mehr ich darüber nachdenke, um so komplizierter erscheint mir das. Wenn Du
> das "nicht wirklich schwer" findest, dann würde mich Dein Ansatz schon
> interessieren.

Nimm als Startkurve die mit meinen ersten Vorschlag erzeugte Kurve und
teile diese in beliebig viele Punkte. Dann mit "Punkt, Tangente, Tangente"
die gesuchten Kreise berechnen. Oder versetze ganz opportunisch eine der
Linien um sagen wir mal 1/1000 und teile diese. Der Rest des Prozedere wie
oben. Der zweite Weg ist im Zweifel günstiger um sinnvolle Endpunkte der
Kurve zu bestimmen.

Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 7:24:48 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 13:14:15 +0100 schrieb Peter Niessen:

> Nimm als Startkurve die mit meinen ersten Vorschlag erzeugte Kurve und
> teile diese in beliebig viele Punkte. Dann mit "Punkt, Tangente, Tangente"
> die gesuchten Kreise berechnen. Oder versetze ganz opportunisch eine der
> Linien um sagen wir mal 1/1000 und teile diese. Der Rest des Prozedere wie
> oben. Der zweite Weg ist im Zweifel günstiger um sinnvolle Endpunkte der
> Kurve zu bestimmen.

Als Nachtrag
Korrekte Endpunkte:
Bestimme die Tangenten an den Endpunkten der Linien.
Zeichne die Winkelhalbierende.
Senkrechte auf Tangente mit Schnitt der Winkelhalbierenden ergibt den
gesuchten Kreismittelpunkt.

Tom Berger

unread,
Dec 8, 2006, 7:25:15 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 13:14:15 +0100 schrieb Peter Niessen:

> Nimm als Startkurve die mit meinen ersten Vorschlag erzeugte Kurve und
> teile diese in beliebig viele Punkte. Dann mit "Punkt, Tangente, Tangente"
> die gesuchten Kreise berechnen.

Sorry, aber Du hast bloß einen einzigen Tangentenpunkt für Deinen Kreis.
Ich sehe keinen Weg, wie Du zu den beiden anderen kommst.

Das Problem der Mittellinie fängt ja schon damit an, dass es ohne
zusätzliche Randbedingungen gar nicht allgemein lösbar ist. Wie gehst Du
beispielsweise mit tiefen Buchten einer der beiden Randkurven um?

Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 7:50:35 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 13:25:15 +0100 schrieb Tom Berger:

> Am Fri, 8 Dec 2006 13:14:15 +0100 schrieb Peter Niessen:
>
>> Nimm als Startkurve die mit meinen ersten Vorschlag erzeugte Kurve und
>> teile diese in beliebig viele Punkte. Dann mit "Punkt, Tangente, Tangente"
>> die gesuchten Kreise berechnen.
>
> Sorry, aber Du hast bloß einen einzigen Tangentenpunkt für Deinen Kreis.
> Ich sehe keinen Weg, wie Du zu den beiden anderen kommst.

Nein du hast drei Punkte
Einen Punkt der zwischen den Linien liegt und zwei Tangenten (die Linien).



> Das Problem der Mittellinie fängt ja schon damit an, dass es ohne
> zusätzliche Randbedingungen gar nicht allgemein lösbar ist. Wie gehst Du
> beispielsweise mit tiefen Buchten einer der beiden Randkurven um?

Das ist natürlich ein Problem.
Das lässt auch lösen (zumindest im Ansatz). Dann musst du beide Linien als
Funktionen betrachten und den Mittelwert der Funktionen berechen:
{F_1(x,y)+F_2(x,y)}/2
Das ist aber recht aufwendig da die beiden Funktionen aus Einzelstücken
bestehen und passend transformiert (skaliert) werden müssen.
Transformieren meint hier eine projektive Bijektion zwischen den Kurven zu
finden da sie ansonsten nicht "gleichlang" sind. Aber rein prinzipiell kein
Thema da es sich um Polynome handelt.

Tom Berger

unread,
Dec 8, 2006, 8:39:38 AM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 13:50:35 +0100 schrieb Peter Niessen:

>> Sorry, aber Du hast bloß einen einzigen Tangentenpunkt für Deinen Kreis.
>> Ich sehe keinen Weg, wie Du zu den beiden anderen kommst.
>
> Nein du hast drei Punkte
> Einen Punkt der zwischen den Linien liegt und zwei Tangenten (die Linien).

Nur zum Verständnis: wir reden hier nicht über Geraden. Und nun probier's
mal: zeichne zwei völlig krumme Splines mit schön vielen Buchten und lass
AutoCAD nach den Tangenten suchen ...

> Transformieren meint hier eine projektive Bijektion zwischen den Kurven zu
> finden da sie ansonsten nicht "gleichlang" sind. Aber rein prinzipiell kein
> Thema da es sich um Polynome handelt.

Ja, das ist nicht trivial :-)

Gruß

Jürgen Palme

unread,
Dec 8, 2006, 9:26:13 AM12/8/06
to
"Peter Niessen" <peter-...@arcor.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1808x6vijtxyx.1...@40tude.net...

>
> Du kannst auf beide Linien mit "teilen" Punkte setzen und den Mittelpunkt
> zwischen den Punktpaaren bestimmen. Durch diese Punkte legst du dann einen
> Spline oder P-Linie.

Genau das war auch mein "Denkansatz". Nun muß man's nur noch programmieren
...
;-))
Bin einerseits ein bißchen neugierig, was da rauskommt. Andererseits muß man
sicherlich auch die Aufgabenstellung ein wenig präzisieren. z:B.: wie soll
die zu erzeugende Mittellinie eigentlich aussehen, wenn die eine
Straßenseite eine gerade Linie bildet, auf der gegenüberliegenden sich aber
eine rechteckige Ausbuchtung (z.B. Bushaltestelle oder so was) befindet? Wie
sieht das "gewollte" Ergebnis aus? (Frage an den OP)

Jürgen


Tobias Wendorff

unread,
Dec 8, 2006, 11:58:45 AM12/8/06
to
Tom Berger wrote:
> Das für alle möglichen Kurven zu programmieren ist alles andere als
> trivial.

Also dann sind AutoCAD und VectorWorks zum Grundkarten-Vektorisieren
einfach nicht geeignet ... am Besten mache ich das weiterhin in
CorelDraw für 60 EUR und georeferenziere es dann in ArcGIS oder
kostenlosen Programmen.

Ich dachte, 4000 EUR Programme hätten solche Probleme gelöst :-(


Tom Berger

unread,
Dec 8, 2006, 12:11:23 PM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 17:58:45 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Also dann sind AutoCAD und VectorWorks zum Grundkarten-Vektorisieren
> einfach nicht geeignet ... am Besten mache ich das weiterhin in
> CorelDraw für 60 EUR und georeferenziere es dann in ArcGIS oder
> kostenlosen Programmen.

Ich glaube kaum, dass CorelDraw das löst. Und AutoCAD und Vectorworks sind
mindestens genau so gut dafür geeignet wie alle anderen Programme - Du
musst solche speziellen Problemlösungen halt darauf programmieren.

> Ich dachte, 4000 EUR Programme hätten solche Probleme gelöst :-(

Nöö, das machen die prinzipiell nicht, wenn sie keine speziellen
Branchenlösungen eingebaut haben. Das macht übrigens auch Catia nicht oder
ProE, und das sind Programme, die noch mal ein Vielfaches so billiger
kleiner Programme wie AutoCAD et al kosten.

Jürgen Palme

unread,
Dec 8, 2006, 2:23:36 PM12/8/06
to
"Jürgen Palme" <juergenDE...@kabelleipzigCAPS.de> schrieb im
Newsbeitrag news:4ttb05F...@mid.individual.net...

> Wie sieht das "gewollte" Ergebnis aus? (Frage an den OP)
>

Je länger ich mich mit diesem Problem beschäftige, um so klarer schält sich
eine zentrale Frage heraus, die mir erst mal jemand beantworten müßte:
Was ist eigentlich die Mittellinie zwischen zwei beliebigen Kurven?
Antwort: Das ist die Menge aller Punkte, die ...
Tja, welche Bedingung(en?) sollen diese Punkte eigentlich erfüllen?
Und weiter: Welche einschränkenden Bedingungen kann/muß man an die beiden
Ausgangskurven stellen, damit sie im Sinne der Aufgabenstellung (es sollen
Straßenbegrenzungen sein) überhaupt Sinn machen (z.B. kann man sicherlich
ausschließen, daß sich die beiden Kurven jemals überkreuzen oder auch daß
sie keine "Schlingen" bilden und sicherlich noch einiges mehr.) Sind es nur
Linien und Bögen oder auch Splines und Ellipsenstücke? Anders gefragt:
welche Sonderfälle des Straßenrandverlaufes muß man berücksichtigen, welche
kann man ausschließen oder vernachlässigen? (In meiner ersten spontanen
Antwort war ich von zwei parallel verlaufenden Kurven ausgegangen, was dem
OP offensichtlich zu einschränkend ist).
Weiterhin:
Welche Forderungen werden evtl. an die Ergebniskurve (die Mittellinie)
gestellt? Darf sie z.B. Unstetigkeiten (Versprünge) aufweisen?
Nach meinen bisherigen Überlegungen kommt die Menge aller Kreismittelpunkte,
die die beiden Kurven jeweils tangieren der Forderung einer "Mittellinie"
ziemlich nahe - wenn es da nicht unzählige Sonderfälle gäbe, bei denen das
nicht klappt bzw. geometrisch mehrdeutige oder unsinnige Lösungen ergibt.
(Wobei ich im Moment noch gar nicht darüber nachdenke, wie man das dann auch
programmieren könnte. Ich habe bisher nicht mal eine
zeichnerische/konstruktive Lösung ...)
Aber interessant ist die Aufgabe allemal - was für's Gehirn-Jogging ;-)


Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 6:23:05 PM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 14:39:38 +0100 schrieb Tom Berger:

> Am Fri, 8 Dec 2006 13:50:35 +0100 schrieb Peter Niessen:
>
>>> Sorry, aber Du hast bloß einen einzigen Tangentenpunkt für Deinen Kreis.
>>> Ich sehe keinen Weg, wie Du zu den beiden anderen kommst.
>>
>> Nein du hast drei Punkte
>> Einen Punkt der zwischen den Linien liegt und zwei Tangenten (die Linien).
>
> Nur zum Verständnis: wir reden hier nicht über Geraden. Und nun probier's
> mal: zeichne zwei völlig krumme Splines mit schön vielen Buchten und lass
> AutoCAD nach den Tangenten suchen ...
>
>> Transformieren meint hier eine projektive Bijektion zwischen den Kurven zu
>> finden da sie ansonsten nicht "gleichlang" sind. Aber rein prinzipiell kein
>> Thema da es sich um Polynome handelt.
>
> Ja, das ist nicht trivial :-)

Ja OK
Trivial geht anders.
Man sollte (habe ich nun auch) länger nachdenken. Es bleibt dabei: Mein
dritter Vorschlag, der äquvivalent zum ersten ist, ist schon (fast)
richtig. Das Problem ist klar: Diese Mittellinie kann sich selber
schneiden. Unschön, aber mal zuerst unvermeidbar. Das ist übrigens auch bei
dem Versetz-Befehl von Acad der Fall wenn man die zu versetzende Linie
entsprechend konstruiert. Meine zweite und wohl zumindest theoretisch beste
Lösung einen tangential passenden Kreis von A nach B durch die beiden
Linien zu schieben lässt sich nur iterativ lösen da die
Tangentenspezifikation im allgemeinen nicht eindeutig ist. Das hat zur
Folge das der Rechenaufwand im Zweifel enorm wäre. Die von mir genannten
Selbstüberschneidungen der Kurve lassen sich ja leicht elemenieren. Das ist
schon mal die halbe Miete. Ansonsten muss man einfach postulieren das die
Begrenzungslinien "halbwegs" gutmütig sind. Aber bei dem gegebenen Problem
regelbasiert ein Optimum zu finden wäre gewiss etwas über, wenn auch einen
Gedanken wert. Dafür könnte man dann auch die NG de.sci.mathematik
konsultieren. Da sind ein paar Experten die sich mit solchen Problemen ihre
Brötchen verdienen.

Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 6:27:44 PM12/8/06
to
Am Fri, 8 Dec 2006 15:26:13 +0100 schrieb Jürgen Palme:

> "Peter Niessen" <peter-...@arcor.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:1808x6vijtxyx.1...@40tude.net...
>>
>> Du kannst auf beide Linien mit "teilen" Punkte setzen und den Mittelpunkt
>> zwischen den Punktpaaren bestimmen. Durch diese Punkte legst du dann einen
>> Spline oder P-Linie.
>
> Genau das war auch mein "Denkansatz". Nun muß man's nur noch programmieren
> ...
> ;-))

Das ist weniger das Problem da ACAD dir die fraglichen Punktlisten
freiwillig herausrückt. Netterweise ist sowas schon im System als Funktion
enthalten.

> Bin einerseits ein bißchen neugierig, was da rauskommt. Andererseits muß man
> sicherlich auch die Aufgabenstellung ein wenig präzisieren. z:B.: wie soll
> die zu erzeugende Mittellinie eigentlich aussehen, wenn die eine
> Straßenseite eine gerade Linie bildet, auf der gegenüberliegenden sich aber
> eine rechteckige Ausbuchtung (z.B. Bushaltestelle oder so was) befindet? Wie
> sieht das "gewollte" Ergebnis aus? (Frage an den OP)

Siehe bitte meinen letzten Kommentar (vor fünf Minuten) Das ist in der Tat
nicht trivial.

Tom Berger

unread,
Dec 8, 2006, 6:33:25 PM12/8/06
to
Am Sat, 9 Dec 2006 00:23:05 +0100 schrieb Peter Niessen:

> schon mal die halbe Miete. Ansonsten muss man einfach postulieren das die
> Begrenzungslinien "halbwegs" gutmütig sind. Aber bei dem gegebenen Problem
> regelbasiert ein Optimum zu finden wäre gewiss etwas über, wenn auch einen
> Gedanken wert. Dafür könnte man dann auch die NG de.sci.mathematik
> konsultieren. Da sind ein paar Experten die sich mit solchen Problemen ihre
> Brötchen verdienen.

Es ist wirklich eine schöne Aufgabe, deren Reiz sich erst bei längerem
Nachdenken entwickelt. Ich würde es mal mit Morphing-Algorithmen probieren.

Ansonsten kann ich Jürgen Palme nur dabei zustimmen:

| Aber interessant ist die Aufgabe allemal - was für's Gehirn-Jogging ;-)

Tom Berger

Peter Niessen

unread,
Dec 8, 2006, 7:05:55 PM12/8/06
to
Am Sat, 9 Dec 2006 00:33:25 +0100 schrieb Tom Berger:

> Am Sat, 9 Dec 2006 00:23:05 +0100 schrieb Peter Niessen:
>
>> schon mal die halbe Miete. Ansonsten muss man einfach postulieren das die
>> Begrenzungslinien "halbwegs" gutmütig sind. Aber bei dem gegebenen Problem
>> regelbasiert ein Optimum zu finden wäre gewiss etwas über, wenn auch einen
>> Gedanken wert. Dafür könnte man dann auch die NG de.sci.mathematik
>> konsultieren. Da sind ein paar Experten die sich mit solchen Problemen ihre
>> Brötchen verdienen.
>
> Es ist wirklich eine schöne Aufgabe, deren Reiz sich erst bei längerem
> Nachdenken entwickelt. Ich würde es mal mit Morphing-Algorithmen probieren.
>
> Ansonsten kann ich Jürgen Palme nur dabei zustimmen:
>
>| Aber interessant ist die Aufgabe allemal - was für's Gehirn-Jogging ;-)

Dem stimme ich zu, aber in der Praxis muss man manchmal opportunistisch
handeln und seiner Intuition folgen. Sonst bekommt man eine brauchbare
Lösung nie in ökonomischer Zeit. Da Problem ist natürlich:
Mit diesem Ansatz kann man böse auf die Nase fallen :-))
An sowas wie Morphing hatte ich auch schon gedacht. Ist vieleicht gar nicht
so schwer in Code zu giessen. Da muss ich nochmal nachdenken. Erste Idee:
Was mache ich wenn ich eine solche Kontur fräsen will?

Jürgen Palme

unread,
Dec 9, 2006, 8:45:01 AM12/9/06
to
"Tobias Wendorff" <tobwe...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:elc5jj$tn4$1...@online.de...

>
> ... am Besten mache ich das weiterhin in
> CorelDraw ...


Hallo Tobias,

Insbesondere unter dem Hintergrund dieser Bemerkung, die ja suggeriert,
CorelDraw könne eine solche Aufgabe lösen muß ich noch mal nachfragen, wie
denn so eine Mittellinie aussehen soll:
Unter http://img182.imageshack.us/img182/3948/mitten1hp2.jpg habe ich mal
zwei sehr einfache Beispiele skizziert. Das erste sind zwei
Begrenzungskurven (blau), deren eine ein einfache Gerade darstellt, die
gegenüberliegende Seite hat eine rechteckige Ausbuchtung. Die Mitte zwische
diesen beiden Kurven wären die roten Linie (Skizze A), die aber Versprünge
aufweisen. Ist das so gewollt? Skizze B zeigt bei gleicher Ausgangssituation
die Lösung, die sich als Menge der Mittelpunkte aller Kreise, die zwischen
die beiden blauen Kurven eingepaßt werden können ergibt. Sieht auch nicht
gerade toll aus ...
Skizze C zeigt eine Situation, die meinetwegen zwei gegenüberliegende
schräge Parkbuchten darstellen soll. Die rote Linie ist wiederum die Menge
der Mittelpunkte aller eingepaßten Kreise (zur Verdeutlichung einige davon
grün skizziert). Das dürfte aber kaum die gewünschte Lösung sein (?). Rein
intuitiv würde ich in einer solchen Ausganssituation als "Mittelkontur"
einfach eine durchgehende Gerade erwarten. Aber durch welche mathematischen
oder geometrischen Bedingungen wäre diese Linie definiert? Was würdest Du
hier in Corel machen?

Wenn man die Konstruktion einer solchen Mittenkontur automatisch ereugen
will (ob mit LISP oder was auch immer sei dahingestellt), braucht es einen
eindeutigen Algorithmus, der die Berechnung einer solchen Kontur ermöglicht.
Die Skizze C zeigt mir, daß offenbar auch der Denkansatz mit den eingepaßten
Kreisen in eine Sackgasse führt. (Mal ganz abgesehen davon, wie man das in
LISP programmieren sollte).
Kannst Du mal an ein paar Beispielen zeigen, wie unter verschiedenen
Bedingungen die Lösung aussehen soll und durch welche "Regeln" die
Mittenkontur definiert wird?

mfg
Jürgen


PS: Die Idee mit dem Morphing verstehe ich so, daß man die eine Kurve
schrittweise in die andere überführt und einfach auf halben Wege stehen
bleibt - in der Hoffnung, da ist die Mitte. Das dürfte aber ein ähnliches
Ergebnis liefern wie das teilen der beiden Kurven in eine gleichgroße Anzahl
Segmente und dann die Mitte zwischen zwei jeweils paarweise
gegenüberliegenden Punkten zu ermitteln. Dies führt aber zu völlig
unbefriedigenden Ergebnissen, wie sich jeder an einfachen Beispielen rasch
selbst überzeugen kann.


Tobias Wendorff

unread,
Dec 9, 2006, 12:30:44 PM12/9/06
to
Tom Berger wrote:
> Am Fri, 8 Dec 2006 17:58:45 +0100 schrieb Tobias Wendorff:
>
>> Also dann sind AutoCAD und VectorWorks zum Grundkarten-Vektorisieren
>> einfach nicht geeignet ... am Besten mache ich das weiterhin in
>> CorelDraw für 60 EUR und georeferenziere es dann in ArcGIS oder
>> kostenlosen Programmen.
>
> Ich glaube kaum, dass CorelDraw das löst.

Das meine ich ja damit :-)

Bislang habe ich immer die ganzen Sachen in Corel abgemalt. Dank
Zugang zur "besseren" Lösungen an der Uni dachte ich jetzt, dass
es mit dn teuren Programmen besser / schneller geht.

> Und AutoCAD und Vectorworks sind mindestens genau so gut dafür
> geeignet wie alle anderen Programme - Du musst solche
> speziellen Problemlösungen halt darauf programmieren.

Anhand meiner Kommilitonen sehe ich, dass mindestens 100 Leute
das gleiche Problem haben. Wenn man das jetzt auf alle
Planungsbüros und vorallem Kommunen extrapoliert, frage ich mich,
wieso noch niemand ein (auch kommerzielle) Lösung für das Problem
anbietet :-(

>> Ich dachte, 4000 EUR Programme hätten solche Probleme gelöst :-(
>
> Nöö, das machen die prinzipiell nicht, wenn sie keine speziellen
> Branchenlösungen eingebaut haben. Das macht übrigens auch Catia nicht
> oder ProE, und das sind Programme, die noch mal ein Vielfaches so
> billiger kleiner Programme wie AutoCAD et al kosten.

Wenn ich mir TurboCAD und so angucke, frage ich mich, wieso man
überhaupt auf so teure Lösungen, wie AutoCAD geht. Gerade was
"nur 2D-Zeichnen" angeht, ist jedes CAD-Programm eigentlich gleich
gut.

Linientypen, verschiedene Schraffierungen, DIN- und ISO-Normen etc.
haben billigere Programm auch schon drin.


Tobias Wendorff

unread,
Dec 9, 2006, 12:49:55 PM12/9/06
to
Hallo Jürgen,

Jürgen Palme wrote:
> Insbesondere unter dem Hintergrund dieser Bemerkung, die ja
> suggeriert, CorelDraw könne eine solche Aufgabe lösen muß ich noch
> mal nachfragen, wie denn so eine Mittellinie aussehen soll:

Ups sorry. Falsch ausgedrückt. Bislang habe ich immer die ganzen
Sachen in Corel abgemalt. Das habe ich als Student in einer SSL
günstig bekommen. In AutoCAD / VectorWorks mache ich ja aktuell
auch nix anderes, als Linien nachmalen :-)

Zu den einzelnen Problemfällen schreibe ich nachher noch was.
Ich suche auch mal ein paar konkrete Probleme auf einer
Grundkarte raus und versuche meine Lösungen da darzustellen.

Grüße
Tobias


Tom Berger

unread,
Dec 9, 2006, 1:14:48 PM12/9/06
to
Am Sat, 9 Dec 2006 18:30:44 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Anhand meiner Kommilitonen sehe ich, dass mindestens 100 Leute
> das gleiche Problem haben. Wenn man das jetzt auf alle
> Planungsbüros und vorallem Kommunen extrapoliert, frage ich mich,
> wieso noch niemand ein (auch kommerzielle) Lösung für das Problem
> anbietet :-(

Ich vermute mal, dass Du nur nicht weisst, wer solche Lösungen anbietet.
IMO dürfte Dein Problem ein Standardproblem z.B. in der Kartographie sein
und in den meisten GIS-Programmen implementiert sein. Allerdings dann
natürlich in einer Form, die den Anforderungen der GIS-Branchen entspricht.
Die von Dir bisher genannten, sehr spärlichen Randbedingungen lassen
prinzipiell keine Lösung des Problems zu.

> Wenn ich mir TurboCAD und so angucke, frage ich mich, wieso man
> überhaupt auf so teure Lösungen, wie AutoCAD geht. Gerade was
> "nur 2D-Zeichnen" angeht, ist jedes CAD-Programm eigentlich gleich
> gut.

IMO ist AutoCAD ungleich besser programmierbar als alle anderen Programme.
Aber auch das dürfte nicht der Grund sein, sondern ganz schlicht der, dass
AutoCAD als erster und mit riesigem Vorsprung auf dem Markt der preiswerten
PC-CAD-Programme war. Also derselbe Grund wie dafür, dass Ebay der absolut
beherrschende Internet-Marktplatz ist, obwohl es "bessere" Marktplätze
geben mag.

Im Verhältnis zum Wert der über ein CAD Programm verwalteten Pläne sind die
Kosten dieses CAD Programms absolut irrelevant. Diese Anschaffungskosten
sind auch absolut irrelevant gegenüber den Kosten für die Konvertierung
des alten Zeichnungsbestands und sogar gegenüber den Umschulungskosten
für's Personal, falls tatsächlich mal eine Firma ihr CAD System wechseln
will. Der Wert der weltweit im AutoCAD Format vorliegenden Pläne dürfte
viele, viele Billionen Euro betragen.

Für Neueinsteiger ist AutoCAD nicht deshalb interessant, weil es
raffiniertere CAD-Lösungen als andere Programme ermöglicht, sondern weil
man damit am einfachsten und sichersten Daten mit anderen Firmen
austauschen kann, weil man leicht kompetentes Personal findet, weil man in
jeder Kleinstadt kompetente Consulter, Ausbilder und Programmierer dafür
findet, weil man unzählige Standardbibliotheken dafür findet, und weil man
hunderttausende von professionellen und oft sogar kostenfreien
Problemlösungen dafür findet.



> Linientypen, verschiedene Schraffierungen, DIN- und ISO-Normen etc.
> haben billigere Programm auch schon drin.

Ja und? Du scheinst zu übersehen, dass CAD Systeme nicht deshalb beschafft
werden, weil sie besondere Fähigkeiten haben, sondern damit man mit ihnen
Geld verdient. Nur als aktuelles Beispiel für die Bedeutung des CAD
Formats: als einer der wesentlichen Gründe für die Probleme beim Airbus 380
wird eine Inkompatibilität der von den Franzosen und den Deutschen Partnern
verwendeten CAD Programme angegeben. Falls das zutrifft und nicht nur
vorgeschoben wird, dann hat diese Inkompatibilität bei Airbus einen Schaden
von etwa 5 Milliarden Euro verursacht. Da spielt der Preis der Software nun
wirklich keine Rolle mehr, denn dieser Schaden liegt schon höher als der
Wert der Firmen, die diese CAD Programme herstellen ...

Tobias Wendorff

unread,
Dec 9, 2006, 1:22:20 PM12/9/06
to
Tom Berger wrote:
> Ich vermute mal, dass Du nur nicht weisst, wer solche Lösungen
> anbietet. IMO dürfte Dein Problem ein Standardproblem z.B. in der
> Kartographie sein und in den meisten GIS-Programmen implementiert
> sein. Allerdings dann natürlich in einer Form, die den Anforderungen
> der GIS-Branchen entspricht. Die von Dir bisher genannten, sehr
> spärlichen Randbedingungen lassen prinzipiell keine Lösung des
> Problems zu.

Ich werde meine Anfrage mit Beispielen in den kommenden Stunden
präzisieren. Vielleicht bietet ArcGIS ja eine solche Funktion an.

> Ja und? Du scheinst zu übersehen, dass CAD Systeme nicht deshalb
> beschafft werden, weil sie besondere Fähigkeiten haben, sondern damit
> man mit ihnen Geld verdient. Nur als aktuelles Beispiel für die
> Bedeutung des CAD Formats: als einer der wesentlichen Gründe für die
> Probleme beim Airbus 380 wird eine Inkompatibilität der von den
> Franzosen und den Deutschen Partnern verwendeten CAD Programme
> angegeben. Falls das zutrifft und nicht nur vorgeschoben wird, dann
> hat diese Inkompatibilität bei Airbus einen Schaden von etwa 5
> Milliarden Euro verursacht. Da spielt der Preis der Software nun
> wirklich keine Rolle mehr, denn dieser Schaden liegt schon höher als
> der Wert der Firmen, die diese CAD Programme herstellen ...

Das erinnert mich irgendwie an die Diskussion "MS Office vs.
OpenOffice".

Aber okay, ich verstehe den Standpunkt schon.


Tobias Wendorff

unread,
Dec 9, 2006, 1:22:51 PM12/9/06
to
Jürgen Palme wrote:
> Wie sieht das "gewollte" Ergebnis aus? (Frage an den OP)

Ich lade nachher ein paar Beispiele hoch.


Peter Niessen

unread,
Dec 10, 2006, 8:13:47 PM12/10/06
to
Am Sat, 9 Dec 2006 19:22:20 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Das erinnert mich irgendwie an die Diskussion "MS Office vs.
> OpenOffice".
>
> Aber okay, ich verstehe den Standpunkt schon.

Das verstehe ich nun nicht. Falls du mitgelesen hast ist uns aufgefallen
daß die Frage was ist die Mitte zwischen zwei Linien? durchaus nicht
trivial ist. Wärest du nun klug dann würdest du unsere Anregungen zur
Chefsache machen und uns hoffentlich vom Profit eine Spende zukommen
lassen.

Peter Niessen

unread,
Dec 10, 2006, 8:24:48 PM12/10/06
to

Ich kürze mal nichts aus deinem Posting
Aber was ist da unbefriedigend?
Das es nicht so aussieht wie man intuitiv glaubt? Nun damit muss man leben.
Methematik ist ein strenger Lehrmeister. Aber dein Beispiel mit den Kreisen
trifft es doch schon ganz gut. Sieht zwar komisch aus, aber mittiger geht
es kaum. Nett das du meinen Gedanken bestätigst.
Über das Morphing muss ich noch nachdenken dafür bin ich heute zu müde.

Tobias Wendorff

unread,
Dec 12, 2006, 1:01:54 PM12/12/06
to

Die Anregung ist bereits am 1. Tag via Mail zum Professor gegangen.
Der ist momentan aber krank und der HiWi ist überfordert.

Ich habe diverese Beispiele dazu, hab' aber bislang noch keine Zeit
gehabt, sie aufzubreiten, denn ich bin mit dem Zeichnen von Häusern
und Gärten beschäftigt.

Reicht auch ein Kuchen als Spende?


Peter Niessen

unread,
Dec 12, 2006, 1:17:07 PM12/12/06
to
Am Tue, 12 Dec 2006 19:01:54 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

> Reicht auch ein Kuchen als Spende?

Akzeptiert wenn du auch Tom und Jürgen ein Stück zukommen lässt :-)

Gerhard Reithofer

unread,
Dec 12, 2006, 6:23:59 PM12/12/06
to

"Die Mitte zwischen zwei Linien" ist eher schon trivial:
Halbiere die Strecke zwischen den beiden (naeherliegenden) Endpunkten
und verbinden die beiden Ergebnispunkte.

Bei Polylinien gehts aber um die "Verbindungslogik" der
unterschiedlichen Linienlaengen und die muss eben erst mal "definiert"
werden.

LG,
Gerhard Reithofer
Tech-EDV Support Forum - http://www.tech-edv.co.at/vcms/

dirk berhausen

unread,
Dec 13, 2006, 11:32:59 AM12/13/06
to
Hallo Tobias,
in der VectorWorks Land. Classic Maske gibts doch das Werkzeug
"Mittelachse anlegen",
das scheint mir allerdings lediglich eine Erweiterung des Basiswerkzeugs
"Parallele zeichnen" zu sein, mit dem Vorteil, dass du vorher den
numerischen (halben) Abstand der beiden Linien/Polygone nicht ermitteln
musst.
Verbreitert sich die Straße wird auch hier die Mittelachse gezeichnet.

Manuell nacharbeiten müsste man doch nur Sonderpunkte wie
Bushaltestellen oder oder Kreuzungen.

Vielleicht nützt dir das Tool ja was, auch wenn ihr schon wesentlich
tiefer in der Thematik fortgeschritten seid.....

Dirk

Tobias Wendorff schrieb:
> Hi Leute,
>
> in der Uni verwenden wir AutoCAD 2006 und VectorWorks 12.01 / 12.5.
> Ich habe eine Karte nachgezeichnet (Straßenbegrenzungen rechts und
> links) und möchte nun die Straßenführung als Mittellinie erzeugen.
>
> Muss ich die wieder manuell nachmalen oder sind die oben genannten,
> unglaublich teuren Programme in der Lage, automatisch eine Mittellinie
> zwischen der rechten und linken Begrenzung zu erzeugen?
>
> Vielen Dank
> Tobias
>
>

Jürgen Palme

unread,
Dec 13, 2006, 12:41:13 PM12/13/06
to
"Gerhard Reithofer" <gerhard....@tech-edv.co.at> schrieb

>>
>> daß die Frage was ist die Mitte zwischen zwei Linien? durchaus nicht
>> trivial ist.

> "Die Mitte zwischen zwei Linien" ist eher schon trivial:

Auch wenn Peter oben schrieb, "die Mitte zwischen zwei Linien" so ist aus
der Diskussion doch offensichtlich, daß hier von "der Mitte zwischen zwei
(beliebigen) Kurven" die Rede ist

> Bei Polylinien gehts aber um die "Verbindungslogik" der
> unterschiedlichen Linienlaengen und die muss eben erst mal "definiert"
> werden.

Genau das ist die Frage ... Und außerdem können da ja auch noch
Bogenstückchen dabei sein.

Jürgen


Axel Niersmann

unread,
Dec 14, 2006, 12:10:19 AM12/14/06
to
Tobias Wendorff schrieb:

>Hi Leute,
>
>in der Uni verwenden wir AutoCAD 2006 und VectorWorks 12.01 / 12.5.
>Ich habe eine Karte nachgezeichnet (Straßenbegrenzungen rechts und
>links) und möchte nun die Straßenführung als Mittellinie erzeugen.
>
>Muss ich die wieder manuell nachmalen oder sind die oben genannten,
>unglaublich teuren Programme in der Lage, automatisch eine Mittellinie
>zwischen der rechten und linken Begrenzung zu erzeugen?
>

Du zäumst das Pferd von hinten auf ;)

In der Straßenplanung erzeugt man _immer_ zuerst die Straßenachse.
Diese besteht _immer_ aus "Geraden" (=Linien) mit Kreisböägen
dazwischen. Sonderfall ist die Klotoide (bitte googeln), die eine
Aneinanderreihung mehrerer Kreisbögen darstellt, dabei ensteht quasi
ein Teilstück eine Spirale.

Zur Erzeugung der Achse kannst du die von dir bereits konstruierten
Ränder als _Hilfskonstruktionen_ verwenden. Sinnvollerweise sollten
diese ebenfalls aus Linien und Kreisbögen bestehen. Du versetzt die
geraden Ränder um die halbe Straßenbreite und rundest diese mit einem
passenden Radius ab.

Wenn du die Achse fertig hast, kannst du die "Hilfsränder" löschen
oder auf einen separaten Layer legen.

Jede Straße hat eine "Regelbreite". Nun versetzt du die Achse um die
halbe Regelbreite nach rechts und links.

Dann erst kommen Einbauten wie Bustbuchten, Pakstände etc hinzu.
Einmündungen werden entweder mit einem Radius oder mit einem
"Korbbogen" aus drei Kreisögen im Verhältnis 3:1:2 ausgerundet.

Soweit grob zur Konstruktion. Siehe aus RAS-E, RAS-K, RAS-L etc.

Wenn du aber nur eine "Übersichtskarte" brauchst bei der es nicht auf
plusminus 10 cm ankommt, zumal auf Grundlage einer gesannten
Rasterkarte, reicht deine Vorgehensweise, die Straße einfach zu
"malen" imho völlig aus.

jm2c
Axel

Jürgen Palme

unread,
Dec 14, 2006, 9:33:25 AM12/14/06
to
"Axel Niersmann" <Nier...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:n3m1o2d1ku2ak5rta...@4ax.com...

>
> In der Straßenplanung erzeugt man _immer_ zuerst die Straßenachse.
> ...

> Jede Straße hat eine "Regelbreite". Nun versetzt du die Achse um die
> halbe Regelbreite nach rechts und links.
> Dann erst kommen Einbauten wie Bustbuchten, Pakstände etc hinzu.

So macht das Ganze für mich Sinn und damit die ganze bisherige Diskussioin
gegenstandslos

> Sonderfall ist die Klotoide (bitte googeln), die eine
> Aneinanderreihung mehrerer Kreisbögen darstellt, dabei ensteht quasi
> ein Teilstück eine Spirale.

Nur weil ich pingelig bin: eine Klothoide ist keine Aneinanderreihung von
Kreisbögen (könnte bestenfalls durch ein paar Kreisbögen angenähert werden,
wie man es ja auch bei einer Ellipse / einem Ellipsenbogen machen kann). Ich
habe zu Übungszwecken vor vielen Jahren mal ein LISP-Programm geschrieben,
das in AutoCAD eine Kurve zeichnet, die sich der Klothoidenform beliebig
genau annähert. Die Klothoide ist definiert durch l*r=const, wobei const
eine beliebige Konstante ist, l ist die Kurvenlänge und r der Kurvenradius.
Sie hat in jedem Punkt einen anderen Krümmungsradius, der je nach
Betrachtungsrichtung stetig größer oder kleiner wird. Und mit einer Spirale
hat sie, außer einer gewissen äußerlichen Ähnlichkeit ebenfalls nichts zu
tun.

>
> Zur Erzeugung der Achse kannst du die von dir bereits konstruierten
> Ränder als _Hilfskonstruktionen_ verwenden. Sinnvollerweise sollten
> diese ebenfalls aus Linien und Kreisbögen bestehen. Du versetzt die
> geraden Ränder um die halbe Straßenbreite und rundest diese mit einem
> passenden Radius ab.
>
> Wenn du die Achse fertig hast, kannst du die "Hilfsränder" löschen
> oder auf einen separaten Layer legen.
>
>

Peter Niessen

unread,
Dec 14, 2006, 10:18:08 AM12/14/06
to
Am Thu, 14 Dec 2006 15:33:25 +0100 schrieb Jürgen Palme:


>> Sonderfall ist die Klotoide (bitte googeln), die eine
>> Aneinanderreihung mehrerer Kreisbögen darstellt, dabei ensteht quasi
>> ein Teilstück eine Spirale.
>
> Nur weil ich pingelig bin: eine Klothoide ist keine Aneinanderreihung von
> Kreisbögen (könnte bestenfalls durch ein paar Kreisbögen angenähert werden,
> wie man es ja auch bei einer Ellipse / einem Ellipsenbogen machen kann). Ich
> habe zu Übungszwecken vor vielen Jahren mal ein LISP-Programm geschrieben,
> das in AutoCAD eine Kurve zeichnet, die sich der Klothoidenform beliebig
> genau annähert. Die Klothoide ist definiert durch l*r=const, wobei const
> eine beliebige Konstante ist, l ist die Kurvenlänge und r der Kurvenradius.
> Sie hat in jedem Punkt einen anderen Krümmungsradius, der je nach
> Betrachtungsrichtung stetig größer oder kleiner wird. Und mit einer Spirale
> hat sie, außer einer gewissen äußerlichen Ähnlichkeit ebenfalls nichts zu
> tun.
>

Zusatz zitiert nach Wiki:

Die Klotoide ist die Kurve, bei der sich die Krümmung linear mit der Länge
ändert. Sie lässt sich zwischen Gerade und Kreis einpassen. Sie wird auch
bei gleichsinnigen Kreisbögen (Eilinie) sowie Wendelinien (S-Kurve)
verwendet. Für den Fahrer hat das den Vorteil/Komfort, gleichmäßig am
Lenkrad drehen zu können (bei gleich bleibender Geschwindigkeit).

Würden Gerade und Kreis bzw. Kreise mit unterschiedlichen Radien direkt
aneinander stoßen, ergäbe sich eine sprunghafte Änderung der Krümmung, so
dass theoretisch der Autofahrer im Punkt der Krümmungsänderung anhalten
müsste, um die Vorderräder auf die geänderte Krümmung auszurichten. Erst
danach könnte er mit neuem konstanten Lenkeinschlag bis zur nächsten
Krümmungsänderung weiterfahren, wo sich das Spiel wiederholen würde. Anders
bei einer Trassierung mit Übergangsbögen: Das kontinuierliche Drehen am
Lenkrad findet über die gesamte Klotoidenlänge statt, und nur dort, bis zum
nächsten Kreisbogen bzw. zur nächsten Geraden.

Eine ruckhafte Drehung am Lenkrad wäre wegen der schlagartigen Zu- oder
Abnahme der Querbeschleunigung unangenehm und gefährlich, auch wenn der
Effekt von der Breite der Straße abgemildert wird. Daher werden in die
Achsen der Straßen geeignete Übergangsbögen mit einer gleichmäßigen
Änderung der Krümmung eingebaut. Bei Bahntrassen ist die Verwendung von
ruckfreien Übergangsbögen bei Steigungen erwünscht. Bei Achterbahnen lassen
sie die entstehenden Beschleunigungskräfte langsam auf den Maximalwert
anwachsen und mindern dadurch die Belastung der Passagiere im Vergleich mit
einer schlagartig einsetzenden Beschleunigung.

Tobias Wendorff

unread,
Dec 29, 2006, 1:03:01 PM12/29/06
to
Hallo Dirk,

dirk berhausen wrote:
> in der VectorWorks Land. Classic Maske gibts doch das Werkzeug
> "Mittelachse anlegen",
> das scheint mir allerdings lediglich eine Erweiterung des
> Basiswerkzeugs "Parallele zeichnen" zu sein, mit dem Vorteil, dass du
> vorher den numerischen (halben) Abstand der beiden Linien/Polygone
> nicht ermitteln musst.
> Verbreitert sich die Straße wird auch hier die Mittelachse gezeichnet.
>
> Manuell nacharbeiten müsste man doch nur Sonderpunkte wie
> Bushaltestellen oder oder Kreuzungen.
>
> Vielleicht nützt dir das Tool ja was, auch wenn ihr schon wesentlich
> tiefer in der Thematik fortgeschritten seid.....

Ich habe endlich meine VectorWorks 12.5 Version für Zuhause erhaltne
und habe die Funktion auch gefunden - ich bin echt begeistert :-)

Viele Grüße
Tobias


Tobias Wendorff

unread,
Dec 29, 2006, 1:08:37 PM12/29/06
to
Hallo Axel,

Axel Niersmann wrote:
> In der Straßenplanung erzeugt man _immer_ zuerst die Straßenachse.
> Diese besteht _immer_ aus "Geraden" (=Linien) mit Kreisböägen
> dazwischen. Sonderfall ist die Klotoide (bitte googeln), die eine
> Aneinanderreihung mehrerer Kreisbögen darstellt, dabei ensteht quasi
> ein Teilstück eine Spirale.

Klar - das ist bei der Straßenplanung, aber ich zeichne ja eine
Grundkarte ab. Da gibt es die Straße schon :-)

> Zur Erzeugung der Achse kannst du die von dir bereits konstruierten
> Ränder als _Hilfskonstruktionen_ verwenden. Sinnvollerweise sollten
> diese ebenfalls aus Linien und Kreisbögen bestehen. Du versetzt die
> geraden Ränder um die halbe Straßenbreite und rundest diese mit einem
> passenden Radius ab.

Das ist der Optimalfall im ALK oder B-Plan. Unsere Grundkarten
stammen ja großteils aus den 60er und 70er Jahren, wurden von
Luftbildern abgezeichnet, immer aktualisiert und irgendwann Mitte der
90er Jahre eingescannt. Demtentsprechend gibt es nur zwei Möglichkeiten

a) man zeichnet die Linien 100%ig nach (Häuser haben nicht immer rechte
Winkel, vermutlich beim Luftbild falsch rübergekommen)
b) man zeichnet die Linien so, wie sie korrekt wären (Häuser sind
großteils Rechtecke, Straßen nach RAS & Co.)

> Jede Straße hat eine "Regelbreite". Nun versetzt du die Achse um die
> halbe Regelbreite nach rechts und links.

Klar, das ist die Optimallösung beim Entwurf. So arbeite ich dann auch.
Oder halt mit der Parallellinienfunktion.

> Dann erst kommen Einbauten wie Bustbuchten, Pakstände etc hinzu.
> Einmündungen werden entweder mit einem Radius oder mit einem
> "Korbbogen" aus drei Kreisögen im Verhältnis 3:1:2 ausgerundet.
>
> Soweit grob zur Konstruktion. Siehe aus RAS-E, RAS-K, RAS-L etc.

Das bietet VectorWorks sogar über die Korbbogen-Funktion direkt an!

> Wenn du aber nur eine "Übersichtskarte" brauchst bei der es nicht auf
> plusminus 10 cm ankommt, zumal auf Grundlage einer gesannten
> Rasterkarte, reicht deine Vorgehensweise, die Straße einfach zu
> "malen" imho völlig aus.

Ja ... nur ich dachte, ich könnte mir die Arbeit ersparen :-(
Also nochmal die ganzen Polylines ... *heul*

Grüße
Tobias


Tobias Wendorff

unread,
Dec 29, 2006, 1:42:31 PM12/29/06
to
Hallo Jürgen,

tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte ... ich hatte
viel um die Ohren und viele blöde Linien nachgezeichnet :-(

Jürgen Palme wrote:
> Unter http://img182.imageshack.us/img182/3948/mitten1hp2.jpg habe ich
> mal zwei sehr einfache Beispiele skizziert. Das erste sind zwei
> Begrenzungskurven (blau), deren eine ein einfache Gerade darstellt,
> die gegenüberliegende Seite hat eine rechteckige Ausbuchtung.

Ich habe jetzt endlich meine VectorWork-Version (Arch+Land) und
die Software bietet Version B und C an. Was allerdings für den
Autoverkehr richtig wäre, wäre Version B:

http://img119.imageshack.us/my.php?image=juergenjf2.png
bzw.
http://img119.imageshack.us/img119/6771/juergenjf2.png

Viele Grüße
Tobias


Jürgen Palme

unread,
Dec 30, 2006, 5:45:27 AM12/30/06
to
"Tobias Wendorff" <tobwe...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:en3nim$qnv$1...@online.de...

>
> Ich habe jetzt endlich meine VectorWork-Version (Arch+Land) und
> die Software bietet Version B und C an. Was allerdings für den
> Autoverkehr richtig wäre, wäre Version B:
>
> http://img119.imageshack.us/my.php?image=juergenjf2.png
> bzw.
> http://img119.imageshack.us/img119/6771/juergenjf2.png
>

Ist das ein Schreibfehler und sollte eigentlich heißen "richtig wäre Version
D"?
Wenn "nein" dann verstehe ich den obigen Link nicht.
Wenn "ja", dann verstehe ich nicht, daß Du in dem anderen Posting schreibst
"habe die Funktion auch gefunden - ich bin echt begeistert ", obwohl nicht
die gewünschte Lösung ("die Software bietet Version B und C an") geliefert
wird.
Oder bin ich schon wieder urlaubsreif ;-)

Jürgen


Tobias Wendorff

unread,
Dec 30, 2006, 12:20:00 PM12/30/06
to
Jürgen Palme wrote:
> "Tobias Wendorff" <tobwe...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:en3nim$qnv$1...@online.de...
>>
>> Ich habe jetzt endlich meine VectorWork-Version (Arch+Land) und
>> die Software bietet Version B und C an. Was allerdings für den
>> Autoverkehr richtig wäre, wäre Version B:
>>
>> http://img119.imageshack.us/my.php?image=juergenjf2.png
>> bzw.
>> http://img119.imageshack.us/img119/6771/juergenjf2.png
>>
>
> Ist das ein Schreibfehler und sollte eigentlich heißen "richtig wäre
> Version D"?

Präzise! Tut mir leid :-(

> Wenn "ja", dann verstehe ich nicht, daß Du in dem anderen Posting
> schreibst "habe die Funktion auch gefunden - ich bin echt begeistert
> ", obwohl nicht die gewünschte Lösung ("die Software bietet Version B
> und C an") geliefert wird.

Ich meinte damit: Es ist besser als gar nichts. Jetzt mache ich es
halt damit und korrigiere die Busbuchten & Co. mit Hand.

Ich denke, es wäre ein hoher Aufwand, die Buchten rauszuprogrammieren.
Man müsste ja gucken, wie sich die linke Grenze zur rechten verhält
und sich dann an die halten, die keine Bucht hat.

dirk berhausen

unread,
Jan 4, 2007, 11:01:35 AM1/4/07
to
Hallo Tobias,

Tobias Wendorff schrieb:


> Ich habe endlich meine VectorWorks 12.5 Version für Zuhause erhaltne
> und habe die Funktion auch gefunden - ich bin echt begeistert :-)

....genau das richtige für nen vector-fan... ;-)
(aber corel statt photoshop?)

viel erfolg wünscht

dirk

Tobias Wendorff

unread,
Jan 5, 2007, 11:25:10 AM1/5/07
to
Hallo Dirk

dirk berhausen wrote:
> Tobias Wendorff schrieb:
>> Ich habe endlich meine VectorWorks 12.5 Version für Zuhause erhaltne
>> und habe die Funktion auch gefunden - ich bin echt begeistert :-)
>
> ....genau das richtige für nen vector-fan... ;-)

Ja, aber leider unterstützt Vectorworks keine GeoTiff-Dateien und
auch keine sonstige Georeferenzierung. Im Endeffekt ist es daher ein
teures Corel Draw mit Schraffierungsfunktion.

> (aber corel statt photoshop?)

Die Corel-Suite gab es für 60 EUR mit Photopaint. Aber wie kommst
Du jetzt drauf? *G*

Der Vorteil beim Zeichnen von Vektoren in Corel ist die geniale
Glättungsfunktion für Kurven. Du malst einfach mit Polylines die
Kurve in Abständen nach, markierst einige Punkte und glättest sie.
Fertig.

Grüße
Tobias

Axel Niersmann

unread,
Jan 6, 2007, 4:59:37 AM1/6/07
to
Tobias Wendorff schrieb:

>
>Ja ... nur ich dachte, ich könnte mir die Arbeit ersparen :-(
>Also nochmal die ganzen Polylines ... *heul*
>
Hallo Tobias,

sorry für die späte Antwort, ich war etwas "unabkömmlich" ;)

Du mußt doch die Polylinien nicht neu zeichnen. Verwende den Befehl
"versetz" mit der halben Straßenbreite. Ein wenig Stutzen, Endpunkte
aufeinander legen, abrunden - voila. (ich gehe hierbei davon aus, daß
deine Ränder nicht aus einer einzigen, sondern aus mehreren Polylinien
bestehen)

Dann der mittleren Polylinie als Linienbreite die Straßenbreite
zuweisen - fäddisch.

Wenn jeder Rand aus einer einzigen Polylinie besteht kannst aber auch
aus den Rändern eine geschlossene Kontur bilden, indem du die
Endpunkte am Straßenanfang und -Ende miteinander verbindest und diese
Kontur dann mit "Solid" schraffierst, dann brauchst du die Mittellinie
gar nicht.

hth
Axel

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