Am 19.08.21 um 14:25 schrieb Detlef Wirsing:
> Gerade _weil_ die Tonspur scheiße ist, möchte ich keine weiteren
> Verluste.
Das wäre noch egal, solange sie vernachlässigbar sind.
> Es ist davon auszugehen, dass sie später noch weiter
> bearbeitet wird.
Das ist allerdings ein sehr wichtiges Argument.
Wenn man immer und immer wieder encodet kumulieren sich bestimmte
Artefakte. Man sollte das erst nach Abschluss aller Arbeiten tun.
> Die Vorgehensweise interessiert mich aber auch für
> kommende Einsätze. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Problem früher
> (tm) mit MP3 schon mal verlustfrei gelöst habe.
Nein, mit MP3 geht das auch nicht verlustfrei, bzw. nur in sehr wenigen
Ausnahmefällen. Die Datei muss im so genannten two channel mode kodiert
sein, damit das möglich wird. Der wiederum ist mehr als nur
ungewöhnlich, zumal er bei gegebener Bitrate die schlechteste Qualität
bietet.
> Aber von AC3 habe ich wenig bis keine Ahnung.
Naja, MP3 in Grün halt. Es kodiert ähnlich aber nicht gleich, kann mehr
Kanäle (wichtig für Filme) und das Allerwichtigste: es kostet immer noch
Geld.
> MP3 konnte ich ohne Neukodierung lauter oder
> leiser machen und normalisieren.
Ja, aber nur alle Kanäle auf einmal. Geht mit AAC auch. Das
Frame-Header-Format ist sehr ähnlich - kein Wunder, ist ja vom selben
Verein.
Ogg-Vorbis hingegen kann es z.B. nicht. Je nach Blockgröße sind die
Skalierungsfaktoren anders.
Und bei MP2 geht es auch nicht, weil es kein globales Gain-Feld gibt,
sondern nur die Scalefactors für die Frequenzbänder. Da sind aber
Überläufe an der Tagesordnung, weshalb man die nicht einfach alle um
einen festen Wert ändern kann.
> Ob das mit AC3 auch irgendwie geht,
> finde ich nicht raus.
Sieht nicht so aus.
https://www.atsc.org/wp-content/uploads/2015/03/A52-201212-17.pdf
Ein globales Gain-Feld ist da nicht vorgesehen. Die Situation ist
ähnlich wie bei MP2. Man müsste an allen möglichen Exponenten-Feldern
gleichzeitig drehen und hoffen, dass keines davon überläuft.
Das ist wenig überraschend, zumal bei DTS die Lautstärke Teil der
Spezifikation ist, und damit kein Loudness-War existiert.
Falls der Bitstream mit dynamic range control erzeugt wurde, könnte man
diese Felder evtl. manipulieren, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen.
Aber eigentlich macht man sowas heute nicht mehr. Man erzeugt Metadaten
für die Wiedergabelautstärke und fertig.
Marcel