"Michael Landenberger" <
spamwird...@web.de>:
>"Helmut Waitzmann" schrieb am 21.04.2022 um 23:55:58:
>
>> Möglicherweise ist dir (vor allem für die Zukunft)
>> <
http://www.sengpielaudio.com/HeadroomUndAussteuerung.htm> eine
>> Hilfe:
>
>> «Nun ein Versuch: wir lassen kanalgetrennt die
>> "Normalisierungsfunktion" des Editors über das File laufen. Sie
>> sucht... ja, was sucht sie eigentlich? Nein, sie sucht nicht etwa
>> die Stelle mit dem höchsten oder niedrigsten Spannungswert im
>> später zu rekonstruierenden analogen Ausgangssignal. Sie nimmt
>> einfach die Position des höchsten / niedrigsten Samples und zieht
>> munter den bereits voll ausgesteuerten Sinus im rechten Kanal um
>> 3 dB hoch»
>
>Das wäre dann Grütze. Man macht sowas bei Stereo-Aufzeichnungen ja
>auch nicht kanalgetrennt.
Jeden Kanal einzeln für sich zu normalisieren, schlägt der Aufsatz
für die Praxis auch nicht vor (ich wollte ihn nur nicht vollständig
zitieren). Er konstruiert dieses Beispiel absichtlich, um zu
zeigen, was beim Normalisieren der Abtastwerte auf das Maximum
passieren kann:
>Abgesehen davon geht das Beispiel von einem in der Praxis
>eigentlich nie auftretenden Szenario aus: ein reiner Sinuston mit
>einer Frequenz, die exakt einem Viertel der Samplerate entspricht,
>links 0°, rechts mit 45° Phasenverschiebung. Der linke Kanal dann
>auch noch genau so aufgenommen,
Genauer: nicht aufgenommen, sondern konstruiert.
>dass die Samples exakt in Nulldurchgängen bzw. auf den Maxima
>liegen. Sowas hat mit dem, was üblicherweise aufgenommen wird,
>genau gar nix zu tun.
Du hast den Aufsatz wohl nicht gelesen? Sonst hättest du deine
Kritik dort wiedergefunden.
>Bei den in der Praxis eigentlich immer vorliegenden
>Frequenzmischungen dürfte es so viele Samples geben, die exakt auf
>dem Maximum liegen, dass die Normalisierungsfunktion bestimmt
>mindestens eines findet, an dem sie sich orientieren kann, ohne das
>Signal zu verzerren.
Da hat der Autor anscheinend andere Erfahrungen gemacht, sonst gäbe
es in der Tat keinen Anlass, das zum Thema zu machen.
>Ich habe jedenfalls noch nie erlebt, dass die
>Normalisierungsfunktion eines von mir benutzten Audio-Editors [1]
>hörbare (!) Übersteuerungen produziert hat, weder bei Mono- noch
>bei Stereo-Aufnahmen.
Im Kommandozeilenprogramm «sox» auf Linux kann man ausdrücklich
Vorkehrungen für den Fall, dass Resampling oder Dithering
zusätzliche Aussteuerungsreserven brauchen, treffen. Auch das
scheint mir ein Hinweis zu sein, dass Übersteuerungen beim
Normalisieren durch Hochrechnen der Abtastwerte auf das Maximum in
der Praxis auftreten können.
Anlass meines Beitrags war, dass Louis schrieb, dass Audacity ihm
keine Übersteuerungen rot eingefärbt hat. Da könnte es durchaus
sein, dass Audacity nur die vorhandenen Abtastwerte anschaut.
>Vorausgesetzt natürlich, man wählt nicht die Option
>"Übersteuerungen erlauben", wie es der OP getan hat.
Das darf man natürlich nicht tun. (Das kam ja in der Diskussion
schon zur Sprache, und ich frage mich, wie man jemals auf die Idee
kommmen könnte, dass das sinnvoll ist.) Und es könnte natürlich
auch sein, dass Audacity mit der Option «Übersteuerungen erlauben»
(«Der Anwender will es so, also bekommt er es so.») überhaupt nichts
mehr rot einfärbt.
>[1] Ich benutze allerdings Audacity nicht. Die von mir
>üblicherweise verwendeten Audio-Editoren sind Samplitude Pro X6 und
>Soundforge Pro 14.
Verwenden sie zur Bemessung der Normalisierung Upsampling?