Michael Landenberger <
spameim...@arcor.de> wrote:
> Was aber, wenn die Nummer eben nicht komplett ist, sondern der Benutzer nur
> eine häufig benötigte Vorwahl gespeichert hat, die er dann durch manuelles
> Nachwählen ergänzt?
Wie machst du das am Handy? Ich glaub nicht, daß es da geht.
> Anderes Beispiel: Benutzer macht eine längere Pause beim
> Wählen -> "Rufnummer vollständig"-Signal wird gesendet. Was aber, wenn die
> längere Pause dadurch zustande kam, dass der Benutzer beim Wählen abgelenkt
> wurde oder eine handschriftlich notierte Rufnummer abgetippt hat, bei der eine
> Ziffer schwer leserlich ist?
Wie macht er das mit dem Handy?
> Auch Rufnummern mit weniger als 4 Ziffern können vollständig sein, nämlich
> dann, wenn es sich um interne Rufnummern handelt. Bei denen erwartet der
> Benutzer, sofort mit dem gewünschten internen Teilnehmer verbunden zu werden.
Klar, wird er auch. Das gleiche gilt natürlich der Vollständigkeit
halber auch für Notrufnummern, wenn 144 gewählt wird, dann soll
die örtliche Rettung angerufen werden.
> Das wird er aber nur dann, wenn er dem Asterisk nach der Wahl der letzten
> Ziffer explizit sagt: "das war's jetzt, du kannst wählen". Ohne diese
Klar, indem man die Rufnummer eintippt und die OK-Taste auf dem Snom-
Telefon drückt, oder die Rufnummer eintippt und abhebt.
> Signalisierung muss der Asterisk mit dem Verbindungsaufbau warten, denn es
> könnten ja noch weitere Ziffern folgen, aufgrund derer die vermeintliche
> interne Nummer plötzlich zu einer externen mutiert. Man muss sich also
> zwischen der Notwendigkeit einer "Rufnummer vollständig"-Signalisierung oder
> einer Wartezeit mit Timeout entscheiden. Keines von beidem ist aber so
> komfortabel wie eine vorangestellte Amtskennziffer. Die sagt der Anlage sofort
> (!), dass das, was danach folgt, ganz unabhängig von der Länge eine externe
> Rufnummer sein soll. Durch irgendwelche Automatismen verursachte Fehler sind
> dann ausgeschlossen.
Ob ich vorher "0" drücke oder nachher Häkchen, das seh ich jetzt nicht
als den großen Komfortgewinn an.
Wie ich noch ein ISDN-Telefon gehabt habe, da hab ich nach einer
gewissen Umgewöhnungszeit eigentlich immer vorher am Display die
Nummer eingetippt, und dann abgehoben (worauf die Verbindung
sofort hergestellt worden ist). Ich sehe jetzt das Problem mit
dieser Vorgehensweise nicht.
Sie hat auch den Vorteil, daß man Tippfehler u.U. korrigieren
kann.
> Dieser Subthread entstand übrigens aus der in de.comp.hardware.netzwerke.misc
> aufgestellten Behauptung, bei herkömmlichen Telefonanlagen (also analog oder
> ISDN, nicht SIP) seien Amtskennziffern ein völlig veraltetes Verfahren und
> gute [tm] Telefonanlagen kämen schon seit Jahren ohne solche aus. In dieser
> Pauschalität halte ich diese Aussage für falsch.
In dieser überspitzten Formulierung halte ich sie auch für übertrieben,
aber ich denke man kommt heute IMHO in einer Telefonanlage auch ganz gut
ohne die Vorwahl-Null aus, einfach aus zweierlei Gründen, die vor
20 Jahren noch nicht gegeben waren:
* Aktuelle Telefone können die Nummer vor dem Herstellen der Verbindung
auf einmal entgegennehmen (Eintippen mit Kontrolle am Display,
abheben oder Taste)
* Aktuelle Telefonanlagen kann man sehr einfach programmieren
unterschiedliche Nummern ganz unterschiedlich zu behandeln.
Ich kann der Telefonanlage (wenn ich das will) einfach beibringen,
daß 112 der Euronotruf ist, der über einen angehängten GSM-Adapter
ausgeführt werden soll, 6969 das Taxi, das über einen billigen aber
unzuverlässigen SIP-Anbieter angerufen werden soll, aber 6970
eine normale Durchwahl ist. Ich vermute mal, daß das vor 20 Jahren
noch deutlich fester verdrahtet war, und nicht so einfach (oder
billig und benutzerkonfigurierbar) möglich war.
> Die überwiegende Mehrzahl
> aller Telefonanlagen arbeitet mit Amtskennziffer, und derjenige, der die
> genannte Behauptung aufgestellt hat, konnte kein einziges Beispiel anführen,
> in dem das anders ist.
Klar, niemand will die Benutzer umschulen, man ersetzt sündhaft teure
proprietäre Technik durch billigere Lösungen und baut dabei die ehemals
teuren 1:1 nach, denn schließlich muß es ja gut gewesen sein, etc.
/ralph