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Fastpath - Interne Anweisung der Telekom.

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Uwe Sartorius

unread,
Feb 16, 2001, 10:06:26 AM2/16/01
to
Hi Leute,

hab das heute mal einem vom Kundenservice aus den Rippen geleiert. Weis
nicht ob der das überhaupt rausgeben darf, jedenfalls hat er nichts
gegenteiliges gesagt.

--------
begin:

Die Interleaving-Fehlerkorrektur soll weder geändert noch abgeschaltet
werden, ein Fast Path wird nicht eingerichtet.

Sprachregelung
Um eine fehlerfreie T-DSL Verbindung und zuverlässige Datenübertragung
zu gewährleisten, ist die Verwendung spezieller
Fehler-Korrekturverfahren - hier im Fachjargon "Interleaving" genannt -
unabdingbar. Nur bei generellem Einsatz dieses Verfahrens können wir im
Interesse aller Kunden eine gleichbleibend hohe Qualität und Funktion
unseres T-DSL Highspeed-Internetzuganges sicherstellen. Es ist deshalb
nicht möglich, zu Gunsten der Online-Spieler auf diese Fehlerkorrektur
zu verzichten; auch die Einführung eines "Fast Path" (=Verzicht auf
Interleaving-Fehlerkorrektur) als gesondert zu beauftragendes T-DSL
Leistungsmerkmal steht aus technischen und ökonomischen Erwägungen
derzeit nicht zur Diskussion.

Sachverhalt
Es häufen sich Anfragen von T-DSL Kunden nach einer "Fast
Path"-Konfiguration ihres T-DSL-Anschlusses bzw. nach einer Abschaltung
des "Interleaving" zur Verringerung der Antwortzeiten (Datenlaufzeiten)
bei der Internetnutzung über T-DSL. Vornehmlich handelt es sich dabei um
"passionierte" Online-Spieler die durch diese Maßnahme eine Verkürzung
der "Transportzeiten" und dadurch eine Chancensteigerung zum Beispiel
bei Action-Spielen, in denen es auf Reaktionszeiten ankommt, erreichen
wollen.
Diesem Wunsch kann von der Deutschen Telekom nicht entsprochen werden.
Die Vertriebs- und Servicekräfte werden angehalten, keinerlei Änderungen
des Interleaving bzw. dessen völlige Abschaltung zugunsten eines Fast
Path auf Betreiben einzelner Kunden zu veranlassen.
Um Missverständnissen vorzubeugen, sei nur am Rande erwähnt, dass
FastPath keine allgemeine Beschleunigung des Bit-Transfers bedeutet. Im
Gegenteil: durch die vermehrt fehlerhafte Datenübertragung bei
Abschaltung des Interleaving, müssen gleiche Inhalte wiederholt so lange
übermittelt werden, bis die Gegenstelle deren Korrektheit signalisiert.
Im Endeffekt werden bei besonders störanfälligen Leitungsführungen durch
die Fast Path-Einstellung die T-DSL Bits und Bytes eher ausgebremst als
beschleunigt.

Technische Hintergrundinformationen

Was bedeuten "Interleaving" und "Fast Path"?
Das "Interleaving" dient dazu, trotz Störsignalen auf der
Anschluss-Leitung dennoch eine durchgängige und stabile Verbindung zu
ermöglichen. Es wird in Zeiteinheiten "t" (=Millisekunden) angegeben und
kann innerhalb eines gewissen Rahmens eingestellt werden. Interleaving
erhöht die Antwortzeiten um einen mit 2 multiplizierten Zeitfaktor, da
die Strecke, auf der das Interleaving wirksam wird, zweimal durchlaufen
wird. Je höher "t" eingestellt ist, desto mehr Fehler können korrigiert
werden, je kleiner "t" ist, desto geringer sind die Antwortzeiten. Oder
anders ausgedrückt: Die Brutto-Übertragungsrate wird durch das
Interleaving nicht verändert, die Netto-Übertragungsrate dagegen kann
u.U. sogar exponentiell vom Interleaving abhängen. Der "Fast Path"
bedeutet lediglich, dass kein "Interleaving" in der Vermittlungsstelle
konfiguriert wurde.

Wovon hängt die Interleaving-Einstellung ab?
Die Deutsche Telekom verwendet Anschlussleitungen, deren Charakteristika
von einer Vielzahl von Parametern abhängen. Da jede Anschlussleitung
andere Parameter aufweisen kann, wird vor der Schaltung des T-DSL
Anschlusses die vorgesehene Anschlussleitung vermessen. Das Ergebnis
dieser Messung kann zum Beispiel auch sein, dass dem Kunde der Wunsch
nach einem T-DSL Anschluss nicht erfüllt werden kann.

Ist die Interleaving-Einstellung überprüfbar?
Das Interleaving für einen T-DSL Anschlusses kann mit Hilfe eines
Trace-Programmes annähernd überprüft werden. Normalerweise sollte dieses
Messergebnis dafür verwendet werden, das Interleaving optimal für jede
einzelne Leitung zu konfigurieren. Je nach der vor Ort verwendeten
Hardware (hier ist der DSLAM gemeint) kann es aber auch möglich sein,
dass das Interleaving für eine Gruppe von bis zu 64 Leitungen gleich
konfiguriert sein muss. "Optimal" ist dergestalt zu interpretieren, dass
die Stabilität der Verbindungen und gleichmäßig hohe Übertragungsraten
gegenüber niedrigen Antwortzeiten als das wichtigere Kriterium angesehen
werden. Grundsätzlich bedeutet ein hoch eingestelltes Interleaving aber
keine "Störung".

Warum soll dem Kundenwunsch auf Änderung der Interleaving-Einstellung
nicht entsprochen werden?
Wenn ein Kunde der Ansicht ist, dass das Interleaving seiner
Anschlussleitung zu hoch eingestellt sei, dann könnte er sich an die
Telekom wenden, um dies prüfen zu lassen. Da die Folgen für die optimale
Funktion des T-DSL Anschlusses nicht abzusehen sind, sollte dem
Kundenwunsch jedoch nicht entsprochen werden. Die Vorteile für den
Kunden sind i.d.R. marginal und wiegen die u.U. auftretenden negativen
Folgen nicht auf.
In der Praxis dauert z.B. ein NTBBA-Reset trotz geänderter Einstellung
von Interleaving auf Fast Path unverändert lange, der Verbindungsaufbau
geht nur unmerklich schneller vonstatten (beobachtet wurden z.B. 0,15
Sekunden statt 0,5 Sekunden), der Geschwindigkeitsvorteil beim
Herunterladen von kleinen Dateien (z.B. Webseiten mit vielen Elementen
oder Börsenkurse) spielt sich ebenfalls im Millisekundenbereich ab.
Zwar ist bei einer Fast Path-Einstellung z.B. die Synchronisation i.d.R.
so störsicher wie beim Interleaved Path. Nur die Nutzdaten sind eben mit
weniger großer Wahrscheinlichkeit wieder rekonstruierbar. Und dies ist
beim T-DSL Anschluss das wesentliche Argument. Eine durch Interleaving
sichere T-DSL Übertragung macht das insgesamt gesehen recht
unzuverlässige Internet einfach ein wenig sicherer!

end:
-------------------


cya Uwe

Christoph Vogel

unread,
Feb 16, 2001, 11:10:05 AM2/16/01
to
> hab das heute mal einem vom Kundenservice aus den Rippen geleiert. Weis
> nicht ob der das überhaupt rausgeben darf, jedenfalls hat er nichts
> gegenteiliges gesagt. [...]

Interessant ist diese Anweisung zwar schon, aber auch nichts Ungewöhnliches.
Daß Fastpath wirklich so einen gigantischen Vorteil bringt, halte ich für
ein Postulat; ich habe mit meinem "intergeleavten" Anschluß keine Probleme
(auch bei Spielen nicht). Wir wissen ja alle, daß es mit Servicemitarbeitern
der DTAG nicht so pralle aussieht und die Bearbeitung solcher
Fastpath-Bitten auch zusätzliche Zeit kostet. Ich bin mir sicher, würden
alle Parameter bekannt, die in der Vermittlungsstelle eingestellt werden
können, hätte die DSL-Technik nur noch damit zu tun. Fastpath/Interleaved
wird nicht die einzige variable Einstellung sein.

gruß,

Christoph.


Christian

unread,
Feb 16, 2001, 11:31:41 AM2/16/01
to
Uwe Sartorius wrote:

> [ganz viel T-Schwachsinn gesnippt]


> beim T-DSL Anschluss das wesentliche Argument. Eine durch Interleaving
> sichere T-DSL Übertragung macht das insgesamt gesehen recht
> unzuverlässige Internet einfach ein wenig sicherer!

Aber das ist ja noch das beste: Bei 95 % Paketsicherheit im Netz die
ADSL-Strecke von 99,98 % auf 99,99 % aufstocken zu wollen...
T-Schwachmaten.

CU, Christian

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Robert Schlabbach

unread,
Feb 16, 2001, 11:29:06 AM2/16/01
to
"Christoph Vogel" <F...@Corbach.de> wrote in message
news:96jjct$57h$02$1...@news.t-online.com...

> Fastpath-Bitten auch zusätzliche Zeit kostet. Ich bin mir sicher, würden
> alle Parameter bekannt, die in der Vermittlungsstelle eingestellt werden
> können, hätte die DSL-Technik nur noch damit zu tun. Fastpath/Interleaved
> wird nicht die einzige variable Einstellung sein.

Aber (neben der Geschwindigkeit) die einzig _relevante_ Einstellung.
Datenrate und Antwortzeit, mehr interessiert den Kunden nicht.

Gruss,
--
Robert Schlabbach
e-mail: nor...@cs.TU-Berlin.DE
Technical University of Berlin, Germany


Peter Ihm

unread,
Feb 16, 2001, 12:01:42 PM2/16/01
to

"Uwe Sartorius" <uwe.sa...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3A8D41F2...@t-online.de...

> Hi Leute,
>
> hab das heute mal einem vom Kundenservice aus den Rippen geleiert. Weis
> nicht ob der das überhaupt rausgeben darf, jedenfalls hat er nichts
> gegenteiliges gesagt.
[...]

nichts Neues und nichts Geheimes.
Steht als FAQ in der T-O Newsgroup.

Peter

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